*Missratene (& gelungene) Gründung einer Chthonolasius sp.

Diskussion über alle Ameisenarten.

*Missratene (& gelungene) Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Sa 10. Jul 2010, 00:14

Hallo!

Ich schreibe hier einen Bericht über eine selbstgefangene Chthonolasius Königin. Zuerst möchte ich noch einiges allgemein über diese Untergattung klären. Alle Arten dieser Lasius- Untergattung sind temporäre Sozialparasiten, dass heißt die Königin (bzw. das Volk) ist nur in der Gründungsphase auf ein Wirtsameisenvolk angewiesen. Die Königinnen, welche meist eher in Brauntönen gefärbt sind, bringen gelbe Arbeiterinnen hervor, welche auf den ersten Blick leicht mit den häufigeren Lasius (Cautolasius) flavus zu verwechseln sind. Die Königinnen gründen wahrscheinlich vorwiegend in weissellosen Nestern ihrer Wirtsameisen, Lasius s.str., also beispielsweise Lasius niger, alienus oder psammophilus. Die bräunlich bis schwarzen Wirtsarbeiterinnen versterben aber mit der Zeit, und werden durch den gelben Chthonolasius Nachwuchs ersetzt.

Zuerst schildere ich den Fang der Königin, wie ich ihn schon in einem anderen Thread beschrieben habe:
Als ich heute Mittag in der Hitze mit meiner Mutter spazieren war, liefen überall tausende von Lasius s.str., hauptsächlich niger, Königinnen herum. Ich hielt die Ganze Zeit Ausschau nach etwas bestimmtne, nämlich einer Chthonolasius. Alate, unbegatte Tiere hatte ich schon früher gefunden, eine begatte ist mir dann aber bis zu dem Zeitpunkt nicht über den Weg gelaufen.
Gefühlte 100 niger weiter, sah ich tatsächlich eine! Leider entkam sie mir, und so machte ich mich am Abend wieder auf, eine neue zu fangen. In einem vermutlich ergiebigeren Gebiet! Denn Chthonolasius bevorzugen oft etwas schattigere Bereiche, teilweise in Totholz. Also machte ich mich auf an ein "grünes Fleckchen" mit einem kleinen Wald - kaum kam ich mit dem Fahrrad dort an, landete direkt eine Königin vor mir und ich konnte beobachten, wie sie ihre Flügel abstreifte.
Bild
Ich nahm sie mit einer Fangbox- auf diesem Bild erkennt man gut die typischen Merkmale der Sozialparasiten. Insgesamt kleiner als Lasius niger, vor allem die Gaster ist sehr klein für eine Königin - aber der Kopf hingegen ist doppelt so breit, und hat Herzform, er sieht fast aus wie bei Lasius fuliginosus. Anhand des Königinnenbuckels kann man sie gut von Arbeiterinnen unterscheiden. Die Königinnen sind sehr flink, und durch die Kopfform gut gepanzert gegen ihre Wirtsameisen, welche durchaus Anfang feindlich gesinnt sein können. Die Farbe von Chthonolasius geht meist von dunkelbraun ins gelbe bis rote über, teilweise wohl artabhängig.
Bild
Dann nahm ich sie mit, und suchte mir ein "Opfervolk" einer Lasius - Art. In meiner Hast fand ich keine Lasius niger, sondern wohl psammophilus (?- kann auch was anderes sein), aber ich denke, nein hoffe, das wird der Königin egal sein. Ich bin jetzt ganz gespannt, auf die Gründung. Habe ein paar Arbeiterinnen und viele Puppen mitgenommen. Ich werde die Königin hinzusetzen, sobald sich das kleine Volk beruhigt hat. Das letzte Jahr hatte ich das selbe versucht, allerdings wurde die Königin von den Wirtsameisen getötet - diese sind durchaus nicht blöd und im laufe der Koevolution an ihre Parasiten angepasst.

Das Volk kam in eine Box mit Rg, und sie brachten die Puppen und Larven auch schnell dorthinein. Sie wurden mit Honig zugefüttert, und beruhigten sich, allerdings nicht zur genüge. Bei meinen Versuch letztes Jahr ist es daran gescheitert, dass zuviele Arbeiterinnen auf einmal die Königin schon vor dem Nest angreifen konnten. Also nahm ich eine zweite Box, in der ich das RG plazierte, so dass die furagierenden Arbeiterinnen in der einen Box zurückblieben. Dann nahm ich die Königin, und setzte sie, soweit weg vom Eingang wie möglich, auch in die Box. Sie orientierte sich darin erstmal, mit ihren Fühlern wurden Duftspuren ihrer Wirtsameisen gerochen, so vermute ich zumindest. Sie fand dann auch, was z.T. an der kleinen Box lag, zum Eingang, wo schon 2 Arbeiterinnen hinausblickten. Die Königin reagierte schnell, und packte eine dieser Arbeiterinnen.
Bild
Königin mit gefangener Arbeiterin
Jetzt wurde es richtig spannend! Die Arbeiterin, oder eine der anderen, signalisierte dem Restvolk einen Alarm. Es ist gut möglich, dass sich diese Wirtsameisen bereits auf die Abwehr von Sozialparasiten spezialisiert haben durch den Selektionsdruck, und ihre eigene Abwehrstrategie ausführten. Die Königin rannte, mit der mittlerweile toten Arbeiterin schnell durch die Arena, während aus dem RG ca. 10 Arbeiterinnen der Lasius stürmten, und überall umherwuselten. Dann und wann erwischte eine Arbeiterin die Königin am Bein, hätte ich nicht mit der Pinzette ständig Arbeiterinnen abgewimmelt von der Königin, hätte diese den Angriff wohl nicht überlebt, da die Arbeiterinnen wirklich aggressiv vorgingen und sich in den Beinen verbissen. Ich fürchtete schon, die Königin erstmal entfernen zu müssen. Dann aber wendete sich das Blatt - die Königin verstecke sich unter einen Stein, und machte irgendwas nicht erkennbares mit der gefangenen Arbeiterin. Ich wehrte inzwischen immer noch mit der Pinzette Arbeiterinnen ab, so dass diese nicht zufällig zu der Königin gelangten. Dann schaffte es doch eine, und die Königin flüchtete, wobei sie ihre Arbeiterin zurückließ. Doch interessanter Weise rekrutierten die Lasius nicht mehr sonderlich stark. Die Königin rannte immer noch vor ihnen weg, und bald reagierten sie nicht mehr aggressiv. Die Königin fing an, vorsichtig Arbeiterinnen näher kommen zu lassen, und mit den Fühler zu betrillern. Dann kamen plötzlich 3 weitere, und verschwanden mit der Königin unter einem Erdbrocken. Wurde sie akzeptiert, oder krepierte sie dort gerade? Ich wurde nervös und drehte den Erdbrocken rum - tatsächlich, die 3 Arbeiterinnen beleckten ihre neue Königin. Dann verschwanden sie recht schnell im Reagenzglas, tatsächlich, die Königin war akzeptiert!
Wirklich spannend, und ich kann nur als Tipp an jeden weitergeben, gebt der Königin ausreichende Versteckmöglichkeiten und viel Platz, so dass sie vor den Arbeiterinnen besser flüchten kann- in der Natur wäre das nicht so knapp geworden.
Bild
Ich setzte das Reagenzglas zurück zu den anderen Arbeiterinnen. Eine Stunde später blickte ich in das Reagenzglas, die Königin, war tot! :roulette: Man sieht auf dem Bild, Arbeiterinnen ergreifen aggressiv ihre Hinterbeine.
Ich bin unendlich enttäuscht, und hoffe, dieses Jahr noch eine weitere Königin zu finden, und dann endlich eine gelungene Adoption schaffe :(

Woran es wohl lag? Mir fallen mehrere Möglichkeiten ein:
-falsche Wirtsart
-durch das hinzusetzen zu den alten Arbeiterinnen, die die Königin noch nicht kannten
-die Kolonie war zu kurz weissellos, hatten es noch nicht realisiert und akzeptierten daher die Königin nicht

Grüße, Phil
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Danii » Mi 14. Jul 2010, 15:35

Lieber Phil,

du hättest dir die Berichte von Frank genauer durchlesen müssen, dann wüsstest du was jetzt schief gegangen ist. Er hat dort geschrieben das die Gründung von Chthonolasius bei Cautolasius nur mal sehr kleinen Kolonien statt findet, welche nur die kleinen Erstlingsarbeiterinnen haben. Diese sind weniger aggressiv und wehrhaft und es ist der Chthonolasius-königin möglich dort einzudringen. Ob diese Kolonie weisellos ist spielt dabei laut Frank keine rolle. Das beste für diese Königin wäre also eine Kolonie mit weniger als 10 Arbeiterinnen gewesen wie du sie schnell aus den meisten Shops bekommst.
Du hast wohl das ganze mit der Gründung von Dendrolasius verwechselt. :sorry:

LG Danii
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Mi 14. Jul 2010, 17:25

Hallo Danii,

Er hat dort geschrieben das die Gründung von Chthonolasius bei Cautolasius nur mal sehr kleinen Kolonien statt findet
Chthonolasius gründet nicht bei Cautolasius, sondern bei Lasius s.str. (mit Ausnahme von L. mixtus)! In der Natur müssen das auch nicht zwingend kleine Völker sein, außerdem habe ich nur vergleichsweise wenige Arbeiterinnen für das Experiment verwendet (ca. 15 bei der Adoption, mit den entfernten Arbeiterinnen ca 30). Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, meinen Fehler erkannt zu haben; ich hätte die restarbeiterinnen nicht hinzusetzen sollen, denn anscheinend wirken die Pheromone der Königin nur kurz.
Es klappt besser, wenn man möglichst junge Arbeiterinnen verwendet, da bei ihnen der Kolonieduft noch nicht ausgeprägt ist, und daher die Königin schneller Akzeptiert wird. Deswhalb habe ich auch sehr viele Puppen mitgenommen, damit aus diesen möglichst viele, junge Arbeiterinnen schlüpfen.
Ich habe da nichts mit Dendrolasius verwechselt ;) Welchen Bericht von Frank meinst Du überhaupt?

Grüße, Phil
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Gladaed » Mi 14. Jul 2010, 17:51

viewtopic.php?f=26&t=666 Wird er wol meinen.
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Mi 14. Jul 2010, 18:35

Hallo Gladead,

das ist aber fuliginosus Bericht, und kein Chthonolasius Gründungsbericht... Deswegen.

Grüße, Phil
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Frank Mattheis » Sa 17. Jul 2010, 17:59

Ich vermute, dass auch die Chthonolasius nur wirklich erfolgreich sind in weisellosen Kolonien ihrer Hilfsameise. Wären sie regelmässig in "normalen" Kolonie erfolgreich, würden sie ihre Hilfsameise binnen kurzer Zeit ausrotten. Das macht kein gut angepasster Sozialparasit.
Weiselos sollten die Hilfsameisen mindestens einige Wochen sein, dann wird es sicher gut gehen wie bei meinen fuliginosus. Das sollte bei diesen Artenpaar mal untersucht werden. dazu sollte man aber die Hilfsameisen rechtzeitig, also einige Zeit vorher ohne Königin und allein, vllt auch ohne Brut, halten.

Dein Versuch war genau das, was in der Natur täglich abläuft, Phil. Ich denke, dass von Zehntausenden dieser Königinnen nur vllt. eine mit Glück eine entsprechende Kolonie findet und die Übernahme gelingt.
Möglicherweise gelingt die Gründung auch in kleinen, jungen Kolonien. Aber man darf die Verletzlichkeit der Chthonolasius-Königinnen nicht unterschätzen und die Entschlossenheit der niger, die gehen nämlich, wie Du gesehen hast, aus guten Grund gnadenlos zu Werke und versuchen die Feind zu töten. Das gelingt dann auch fast immer.

Mit ausschliesslich jungen Arbeiterinnen gelingt so ein Versuch natürlich leicht. Das aber würde nicht zeigen, denn solche Kolonien gibt es ja im Freiland nicht. So ein Versuch wäre Selbstzweck, wenn auch natürlich trotzdem interessant. Für die Gründung des Sozialparasiten würde er nichts belegen, man könnte aber andere Phänomene der Kolonieentwicklung untersuchen. Es gibt noch einige weitere, wie das Verschwinden der Hilfsameisen nach kurzer Zeit, wenn es genug Arbeiterinnen des Sozialparasiten gibt.

LG, Frank.
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Sa 17. Jul 2010, 23:27

Hallo Frank,

ja, so in der Art habe ich mir das auch vorgestellt. Die weissellose Kolonie habe ich noch, und werde sie solange pflegen, bis ich eine neue Chthonolasius finde. Noch ist nicht aller Tage abend, auch im Herbst schwärmen manche nochmal.
Außerdem werde ich eine noch größere Arena verwenden, damit die Königin nicht ständig gestört wird. Man muss schon sagen, ungeschickt stellt sie sich nicht an! Ich bin mir fast sicher, hätte ich die anderen Arbeiterinnen nicht hinzu gesetzt, hätte sie es geschafft.

Grüße, Phil
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Di 20. Jul 2010, 20:09

Hallo,

heute fand der zweite große Schwarmflug von Lasius niger statt- und mit ihnen auch die Chthonolasius. Ich habe sicherheitshalber 2 Königinnen gefangen, eine ist schon bei den Lasius. Sie ist noch nicht akzeptiert, sie macht sich noch einer Arbeiterin zu schaffen.
Aber es sind merkliche Veränderungen zu dokumentieren, im Vergleich zu dem vorherigen Versuch, was ich durch die endgültige Weissellosigkeit der Königin erklären würde;
Die Arbeiterinnen reagieren immer noch aggressiv, allerdings sind nur ca. 4 Arbeiterinnen in der Arena unterwegs. Also deutlich weniger als das letzte Mal!
Und die Arbeiterinnen reagierten sogar panischer als zuvor; es wurde Brut aus dem Reagenzglas geschleppt, kurz danach aber wieder hinein.

Ein ausführlicher zweiter Bericht folgt, ich hoffe diesmal geht er gut aus.


Grüße, Phil
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Dakuro » Di 20. Jul 2010, 20:32

Hallo,
Ich habe seit Sonntag auch Chthonolasius sp. in Gründung bei mir.
Da ich auch große Sorge hatte, dass sie nicht akzeptiert werden habe ich mehrere Ansätze gemacht.
Ich habe 6 Gynen gefangen. (Es waren hunderte unterwegs) Aus Behältnissmangel musste ich sie erstmal alle zusammen in eine Dose stecken um mir dann mein weiteres Vorgehen zu überlegen.
Eine wurde direkt von vier anderen attackiert und letzlich getötet.
Ich habe mich also beeilt und bin zum nächsten Lasius cf niger Nest gehechtet um etwas Erde und Arbeiterinnen zu sammeln.

Dann habe ich zuerst etwas leicht feuchte Erde aus dem Nest zu den Chthonolasius gegeben.
Erstaunlicherweise rannten sie sofort zu der Erde und "schmierten sich damit ein". Sie rollten und buddelten sich durch die Erde und die aggression unter einander schien fast vergessen. Ich habe auch immer aufgepasst und eingegriffen wenn sie sich wieder attackieren wollten. Dann hab ich sie separiert und jeweils eine frischgetötete oder verletzte Lasius Arbeiterin zur Verfügung gestellt. So habe ich Verletzungen der Chthonolasius vorgebeugt. Die Arbeiterin wurde direkt gepackt und zerkaut. Die Chthonolasius schien sich dann wieder mit dem Geruch zu impfen. Und nahm die Arbeiterin zwischen die Mandibeln.
Eine der Chthonolasius steckte ich dann in ein RG und setzte nach und nach Arbeiterinnen hinzu. Ca. 8 Stück (Echt schwer dafür zu sorgen, dass die andern drin bleiben während man neue ins RG setzt)
Sie fingen sofort an sich zu beschnuppern. Eine der Arbeiterinnen zwickte die Gyne kurz ins Bein lies dann aber wieder los.
Heute lebt sie immernoch völlig unversehrt. Und wird scheinbar prima akzeptiert.
Die anderen Chthonolasius habe ich zusammen in einer kleinen Dose mit Erde und den verbleibenden Arbeiterinnen.
Die aggressionen untereinander haben deutlich nachgelassen. Ich hoffe auf eine Pleometrose aber auf eine Polygynie kann ich wohl kaum hoffen.
Honig wird angenommen. Insekten ( bisher tote Stubenfliegen) jedoch ignoriert.

Grüße Dakuro
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Re: Missratene Gründung einer Chthonolasius sp.

Beitragvon Phil » Di 20. Jul 2010, 20:37

Hallo Dakuro,

danke für diese interessanten Beobachtungen!
Meine Königin musste ich soeben aus dem Reagenzglas popeln, sie wurde gestreckt. Aber irgendwie muss es doch zu schaffen sein; ich werde weiterhin abwarten, und ihr einfach so oft wie nötig zur Hilfe eilen.

Grüße, Phil

P.S.: Mittlerweile vermute ich, dass ich hier die falsche Wirtsart habe... Ich werde es mal mit einer weiteren Lasius Art, nämlich niger, ausprobieren
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