*Camponotus storeatus - Haltungsbericht

*Camponotus storeatus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Di 29. Jan 2013, 09:43

Hallo liebe Leser!

Hier möchte ich euch eine weitere Art aus Südafrika näher bringen. Diese Art wurde früher als Unterart von Camponotus fulvopilosus geführt und hat nun den Status einer eigenen Art erhalten. Dieser Umstand erklärt auch die Ähnlichkeit dieser Art zu C. fulvopilosus. Die rötliche Färbung sticht aber deutlich hervor und bildet eines der Merkmale die diese Arten unterscheiden. Der zweite wichtige Unterschied bildet sich im Lebensraum, auch wenn diese sich Grundsätzlich nicht ausschließen. Man kann diese beiden Arten auch sehr nahe bei einander finden. Aber C. storeatus leben in noch steinigeren Gegenden und auch auf Erhöhungen, dabei muss diese nicht zwangsläufig mehrere hundert Meter Unterschied aufweisen. Diese Königin wurde in der Nähe von C. fulvopilosus Königinnen gefunden. Die Erhöhung auf der sie gefunden wurde hatte dabei aber nur ca. 60 Meter betragen. In der Regel ist dieser aber deutlicher. Trotzdem bewohnt diese Art sozusagen die Erhebungen in sonnst flachen gebieten. Kommt also in höheren Lebensräumen vor, auch umgeben von Camponotus fulvopilosus. Sie schwärmen aber zur selben Zeit wie diese. Das ist etwas schwer zu umschreiben aber ich denke dass jeder versteht was ich meine.

Einige Informationen zu dieser Art (Stand 01.2013):

Taxonomie:
Subfamilia: Formicinae
Tribus: Camponotini
Genus: Camponotus MAYR 1861
Subgenus: Myrmopiromis Wheeler 1921
Species: Camponotus storeatus (Forel 1910)
Subspecies: war selbst eine Unterart von Camponotus fulvopilosus

Allgemeines:
Heimat: Südafrika
Habitat: Steppe, spärlich bewachsene Gebiete, größere Steine, wichtig ist sandiger Untergrund und Pflanzen zum belaufen auf denen sie z.B auch Blattläuse melken.
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: ca. 5000-7000 Tiere
Gründung: claustral
Arbeiterinnen: polymorph
Nestbau: Nistet in höheren Gebieten als C. fulvopilosus, Erdnester, unter Steinen, aber auch einfach in der Nähe von Futterquellen im Boden.
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie (Honig und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: /
Ruhephasen: Juni – Ende August, nachts Temperaturen bis +7°C, Tagsüber bis 20°C
Schwarmflug: November/Februar

Aussehen:
Königin: Kopf/Thorax: rost Rot, Gaster: schwarz mit dichtem Pelz hellgelber bis weißer Borsten mit Lücken die streifen artig erscheinen.
Männchen: komplett schwarz, glänzend helle Flügel.
Arbeiterin: wie Königin

Größe:
Königin: ca. 16,5-18 mm
Männchen: 10-12 mm
Minor: ca. 10-11 mm
Media: ca. 10-14 mm
Majors: ca. 15-19 mm, können die Größe ihrer Königin übertreffen

Meine Königin habe ich seit Sonntag bei mir sie ist jetzt seit 11 Tagen eine Königin und hat auch schon Eier gelegt. Auch dieser Königin wurde Brut dazu gegeben um das Risiko zu minimieren das die Gründung nicht klappt. Sie hat drei Puppen, mangels Puppen von C. storeatus sind es C. fulvopilosus Puppen. Genaue Koloniestände werde ich erst auflisten wenn alle drei Puppen geschlüpft sind, ich denke das ist übersichtlicher.
Die Königin lebt auch in einem Reagenzglas, bei 24C° am Tage und 20C° in der Nacht. Soviel kann ich auch hier erst einmal nicht einbringen, meine Eindrücke sind noch recht neu und stören möchte ich sie erst einmal nur selten. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Bilder:

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Hier geht es zum gemeinschaftlichen Diskussionsthread!

Lieben Gruß
Mathias
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Tag 16

Beitragvon Mathias Zille » So 3. Feb 2013, 10:30

Bonjour :)

Der Königin scheint es zu gefallen bei mir. Zumindest ist sie eine ganz ruhige. Vielleicht liegt das auch daran das sie ihre erste Arbeiterin aus einer der zugesetzten Puppen holen konnte. Die neue Arbeiterin ist noch nicht ganz ausgefärbt und erscheint noch rötlich, die Borsten am Gaster sind fast weiß/grau. So sieht sie fast wie eine richtige C. storeatus Arbeiterin aus.
Die Temperatur ist nun auch bei diesem kleinen Volk auf ca. 26C° erhöht worden. Wie gesagt scheint es Ihnen zu gefallen. An Zuckerwasser geht diese Königin auch sehr gerne, die Arbeiterin habe ich noch nicht daran gesehen. Aber das liegt wohl auch daran das ich nur selten nach Ihnen schaue und störe.
Zwei Puppen hat die Königin noch, eine Arbeiterin erwarte ich eigentlich noch in den nächsten zwei Tagen. Frank hat es schon beschrieben im Diskussionsthema, die Puppen sind schon sehr dunkel bevor sie geöffnet werden. Man kann die Arbeiterin auch deutlich erkennen in der Puppe. Beim Roger habe ich es sogar sehen können dass ein Major sich in der Puppe schon richtige bewegte. Wohl eine Eigenart dieser schönen Ameisen.
Ich werde mir dann diese Woche wohl mal ein paar Fliegenmaden zulegen. Dann kann ich ihnen bald frisch geschlüpfte Fliegen anbieten. Eigentlich nehmen alle jungen Völker diese gerne an.

Nun noch ein paar Bilder:

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LG, Mathias
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Re: Camponotus storeatus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 11. Feb 2013, 20:51

Hallo liebe Leser!

Auch hier nur ein kleiner Bericht.

Die Abstände werden wohl jetzt etwas größer, es passiert halt etwas zu wenig als das man fortlaufend Berichte verfassen könnte.

Die zweite Arbeiterin ist kurz nach meinem letzten Bericht auch geschlüpft. Es befinden sich nun nur noch Eier und eine Puppe als Brut im RG. Die Eier machen den Anschein dass daraus aber bald die ersten Larven schlüpfen müssten. Ich biete weiterhin Zuckerwasser an. Werde aber als nächstes Mal etwas Honig geben, eventuell wird der auch gerne angenommen. Die Versorgung mit Proteinen ist in Planung. Dazu habe ich mir Fliegenmaden gekauft die sich auch schon verpuppt haben. Frisch geschlüpfte Fliegen werden eigentlich sehr gerne genommen, zumindest war das bei allen jungen Kolonien so die ich bis jetzt hatte. Ich denke da macht diese Art keinen Unterschied.

Im Großen und Ganzen läuft es hier eigentlich auch ganz gut, Camponotus typisch eben, wenn es läuft dann läuft es. An den Haltungsbedingungen habe ich nichts geändert.

Nun noch ein paar Bilder, auch im Sonnenlicht :) :

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Der gemeinsame Diskussionsthread ist hier zu finden.

LG, Mathias
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Tag 107

Beitragvon Mathias Zille » Di 21. Mai 2013, 18:00

Hallo Leute!

Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Bericht zu dieser Art.

Die Kolonie ist mittlerweile in ein Becken umgezogen und bewohnt dort ein Nest aus Porenbeton. Dieses Befeuchte ich nicht, da die Kolonie über eine Tränke mit Wasser versorgt wird. Gelegentliches Sprühen wird aber scheinbar lieber angenommen um Wasser aufzunehmen. Beheizt wird das ganze von einer 75W Lampe von Exo-Terra. Ich hatte es auch mit 60W probiert aber da stellte die Kolonie die Brutpflege ein und saß auch immer an der Decke zur wärme hin. Diese Art mag es einfach gerne heiß, sogar die Königin.
Die Einrichtung ist spartanisch, Sand und Steine mit etwas Rindenstückchen zieren das Becken. Pflanzen gibt es noch keine, soll sich bei einem wechsel in ein größeres Becken aber ändern. Das ist geplant für Juli/August, dazu dann mehr wenn es soweit ist.

Zur Kolonie selbst. Sie wächst stätig, wenn auch noch recht langsam. Wie beschrieben hatte ich anfangs eine 60W Lampe benutzt um für wärme zu sorgen. Doch die Kolonie saß dann immer mit dem Puppen an der Decke der obersten Kammer. Nun liegen dort nur noch die Puppen und frisch geschlüpften Arbeiterinnen. In der Kammer darunter die Königin mit den Larven. in der untersten Kammer wird leider der Müll gelagert. Ist aber noch nicht so schlimm mit dem Schimmel. Ich verfüttere zur Zeit alle möglichen Krabbeltiere, von Fliegen über Raupen bis hin zu Spinnen. Alles wird angenommen und verwertet. Zuckerwasser wird auch gerne genommen, da laufen sie dann recht schnell hin und her.
Eine C. fulvopilosus und eine C. storeatus Arbeiterin ist bis jetzt gestorben. Mein aktueller Stand:

1 Königin
15 Minor Arbeiterinnen (+2 C. fulvopilosus)
0 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
10 normale Puppen
10 normale Larven
4 kleine Larven
ca. 10 Eier und kleinste Larven


Nun noch Bilder vom Becken:
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Und von der Kolonie:
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Gerade geschlüpfte Arbeiterinnen:
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Ich wünsch euch was!

Gruß
Mathias
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Re: *Camponotus storeatus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Fr 3. Jan 2014, 23:24

Hallo Zusammen!

Nach langer Zeit muss ich nun aber mal wieder was schreiben, nun da fast ein ganzes Jahr rum ist.

Die Kolonie entwickelt sich recht ordentlich auch wenn mehr Wachstum drin gewesen wäre, muss ich doch ein positives Fazit ziehen. Bis hier hin eine wunderbar einfach zu haltende Art. Vielleicht ein wenig wählerisch, zumindest mehr als es die C. fulvopilosus sind.

Die Kolonie ist erst vor drei Wochen wieder aus der Winterruhe geholt worden. Dieses mal war sie noch recht mild, das ist für nächstes Mal kühler geplant. Ich habe sie seit Ende September langsam immer kühler gehalten. Weniger Licht und somit auch weniger Wärme. Ende November hatte ich sie dann bei Zimmertemperatur tagsüber und nachts das Fenster auf Kipp dann bei ca, 15C°. Das nächste Mal werde ich das ganze noch etwas kühler gestallten. Zusammen mit den C. fulvopilosus werden sie dann bei 5-10C° ein paar Monate verbringen.

Ich habe sie dann gleich nach der Winterruhe in ein neues Nest und Becken ziehen lassen. Es wurde sofort angenommen und eifrig erkundet. Der Umzug ging so schnell von statten das ich ihn wegen einer kurzen Abwesenheit gar nicht richtig beobachten konnte. Schade aber das ist ja nicht der letzte Umzug.

Die Kolonie bewohnt also nun ein neues Becken mit den Maßen 800 x 300 x 600 (LxTxH). In diesem Becken befindet sich eine Sukkulente (Adenia glauca) die auch an ihren Blättern einen süßlichen Saft absondert. Auch diese Pflanzen benötigten eine Pause so dass sie zur Zeit erst gerade wieder neu treiben. Eine habe ich bei den C. storeatus gepflanzt, zwei weitere sind bei C. fulvopilosus untergebracht. Es funktioniert sehr gut, das konnte ich im Sommer schon beobachten. Auch die C. storeatus belaufen die Pflanze am Morgen, auch wenn sie jetzt noch recht wenig Saft abgibt. Ihr könnt diese Pflanze hier kaufen (klick mich). Zur Zeit ist der Shop-Bereich geschlossen aber im Frühjahr kann man dort auch wieder bestellen. Die haben wirklich eine schöne Auswahl an Pflanzen, vor allem für Wüstenbecken sind dort Ideale Pflanzen zu finden. So genug der Werbung :).
Ich bin bei der Haltung zur Zeit auf einen neuen Energielieferanten gestoßen. Meine Ameisen lieben ihn und ganz nebenbei ist er auch noch "Gesünder" als Zuckerwasser. Ich benutze auch privat sehr gerne Agaven Dicksaft zum Süßen von Speisen und meinem Tee, also lag es nahe diesen auch mal den Ameisen anzubieten. Was soll ich sagen, sie mögen ihn. Dazu ist er noch dünnflüssiger als Honig. Hat aber auch das Problem dass er natürlich schneller schlecht wird als Zuckerwasser. Aber ich denke die Ameisen haben ihn verdient :). Bei den Insekten sind sie manchmal etwas wählerisch. Wachsmaden nehmen sie noch recht gut an. Die Heimchen lassen sie manchmal liegen. Spinnen da sind sie mal so mal so. Hausspinnen top, Kreuzspinnen Flop. Aber ich denke da gibt es noch ein bissel was zu probieren. Schaben werde ich dann mal irgendwann wieder probieren zu geben.
Der Stand der Kolonie sieht nun wie folgt aus:

1 Königin
105 Minor Arbeiterinnen (+1 C. fulvopilosus)
2 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
40 normale Puppen
40 normale Larven
40 kleine Larven
ca. 30 Eier und kleinste Larven


Nun noch ein paar Bilder vom Becken:

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Das Becken wird von zwei Lampen ausgeleuchtet und erwärmt, eine hat 60 Watt die bei der Pflanze 40W. Das Nest erwärme ich zusätzlich noch mit einer 7Watt Heizmatte die ich auf eine dünne Glasscheibe geklebt habe. Dann zur Verschönerung noch ein bissel Pappe drum herum, fertig.

Und Bilder von den Ameisen sollen ja auch nicht fehlen:

Nestüberblick:

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Die Königin:

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Die Brut:

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Die letzte C. fulvopilosus Arbeiterin in der Kolonie:

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Soziales verhalten Hautnah:

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Das war es erst einmal wieder von den Hübschen aus dem Süden :P

Gruß
Mathias
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