Camponotus maculatus Haltungsbericht

Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Mi 10. Apr 2013, 19:28

Hallo zusammen

Ich hab mich dazu entschlossen auch mal einen Haltungsbericht über meine Kolonie zu führen. Er kommt zwar etwas verspätet aber allzu viel ist ja noch nicht passiert ;)

Gehalten wird die Kolonie in einem 30cmx60cm Becken mit intigriertem Ytong Nest

Zwischen Ytong und Bodengrund befindet sich eine Heizfolie die das Nest und den Boden beheizt. Die Temperatur wird durch ein Thermostat geregelt dessen Sonde sich im Nest befindet.

Tagsüber sorgen 2 x 20 Watt Halogen Leuchtmittel für Licht und Wärme. (Es werden nicht dauerhaft 29 Grad im Nest sein, wollte nur Testen ob die Folie richtig funktioniert )

Tagsüber sind es je nach Außentemperatur 24-28 Grad und Nachts 18-22 Grad im Becken. Im Nest sind es konstante 24-25 Grad

Das Nest ist denke ich ausreichend groß, hat einen Eingang und 2x ca 6 mm dicke Bohrungen für die Befeuchtung.
Erstmal steht den Tieren nur ein kleiner Teil des Nesten zur verfügung, da ich die Durchgänge mit Substrat versperrt habe.

So nun zur eigentlichen Kolonie:

-17.3.2013:
1 Königin ( ja normal :lol: ^^)
4 Puppen
ca 5 Eier

-10.4.2013
4 Arbeiterinnen
2 Puppen
1 Larve
3-4 Eier

Beobachtungen:
Noch bewohnen sie ein Reagenzglas, welches nur Nachts zur Nahrungssuche verlassen wird.
Bis jetzt wurde 1 kleines Heimchen angenommen und zum teil zerlegt, das ist ca 5 Tage her seitdem wurde nichts mehr angenommen.
Durch Zufall konnte ich Nachts beobachten wie sich eine Arbeiterin am Zuckerwasser bedient hat, konnte dies nur einmal beobachten denke aber das sie sich nachts öfters raus wagen.

Danke an Roger durch den ich an diese wunderschöne Art gekommen bin.

Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an.
Halte erst seit ca 5 Monaten Ameisen und hab dementsprechend noch nicht soviel Erfahrungen.

Hier noch ein paar mehr oder weniger aktuelle Bilder. Leider nur in Handy Qualität. Es werden aber noch ordentliche folgen ;)

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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Fr 12. Apr 2013, 13:59

Heute morgen gab es schon wieder Nachwuchs :)
12.4.2013
5 Arbeiterinnen
2 Puppen
1 Larve
3 Eier

Was mir aber unbegreiflich ist, ist das verschwinden eines Heimchens. Habe es gestern vor das RG gelegt. Heute war es nirgendwo mehr zu finden, keine Überreste im RG oder sonstiges. Sehr merkwürdig normalerweise bleibt doch immer etwas übrig grade bei einer so kleinen Kolonie.

Heute konnte ich die erste Arbeiterrin entdecken die bei Tag das Nest verlässt
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Fr 19. Apr 2013, 12:50

Da es doch etwas zu warm im Becken geworden ist, habe ich den Tieren eben schöne 3 Watt LED Leuchtmittel spendiert um die 20 Watt Strahler zu ersetzen.
Habe aber leider auch Schimmel im Reagenzglas entdeckt. Die Ameisen scheint es nicht zu stören, mir gefällt es aber überhaupt nicht. :(

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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » So 5. Mai 2013, 20:26

Habe die Kolonie das Wochenende allein gelassen, und habe soeben einen Schock bekommen.
Ich musste nämlich feststellen das das Reagenzglas leer ist, ok gut so war ja sowieso Schimmelbefall drin, also geschaut ob sie im Ytong Nest oder in anderem Reagenzglas sind, keine Ameise zusehen, geschaut ob sie sich irgendwo eingebraben haben, nichts. Ich hab schon gerätselt wie die Kolonie ausbrechen konnte. Doch dann sah ich das sie sich "IM" Thermometer befinden. Verstehe das nicht, sie hatten doch 2 schöne Möglichkeiten zum umsiedeln, mit wärme und feutchtigkeit. Jetzt hocken sie dort direkt unter der LED Lampe.

Ansonsten hat sich nicht so viel getan bei der Kolonie immer noch 5 Arbeiterinnen, eine Larve müsste sich bald verpuppen.



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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon Christopher Janßen » So 5. Mai 2013, 22:20

Häy..

Vieleicht ist es ihnen im Ytong-Nest "zu" feucht? Und das Thermometer war halt eine gute ,warme und trockene möglichkeit zu verschwinden ;)

MfG Christopher :feiern:
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Di 9. Jul 2013, 08:23

Update 9.7.2013

Gestern morgen bestand die Kolonie noch aus 7 Arbeiterinnen, leider sind gestern und heute Nacht 3 gestorben. Man konnte beobachten wie die Ameisen wild durchs Becken laufen, im Kreis rennen, auf den Rücken fallen usw bis sie irgendwann Tod sind. Konnte im Becken kleine braune Tierchen erkennen, vermutlich Milben. Habe die toten Ameisen mit der Lupe untersucht, konnte jedoch keine Milben erkennen.
Die Kolonie wohnt immer noch im Thermometer, der Königin geht es gut, 4 Arbeiterinnen sind noch übrig und Brut ist auch genügend da.

Wasser, Zuckerwasser und Heimchen stehen auch zur verfügung, verstehe nicht woran das liegt

https://www.youtube.com/watch?v=-dNh_2rC ... e=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=K7HWmJz6 ... e=youtu.be
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon Imago » Di 9. Jul 2013, 19:27

Hallo stempelkissen!

Bei den "braunen Tierchen" könnte es sich um harmlose Staubläuse zu handeln, ein großer Unterschied ist das Milben sich ganz langsam fortbewegen, Staubläuse hingegen wesentlich zügiger:

Klick

Christopher hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Camponotus maculatus haben sich in ein trockenes Nest zurückgezogen. Diese Art benötigt nicht zwangsläufig, bis gar keine Nestfeuchtigkeit. Feuchte Nester werden sie demnach nicht beziehen, wenn andere Nistoptionen zur Verfügung stehen. Das Thermometer ist bestimmt auch nicht die beste Wahl, aber ein optimales Nest haben sie wohl in dem Becken nicht ausfindig machen können.

Natürlich haben sie kein Problem wenn das Nest auch mal feucht wird, wichtig sind aber die Trockenperioden.

Ein Nest das von vornherein feucht ist, wird als: Keine Nistoption! Abgetan.

Als Übergangslösung, kannst Du optimalerweise zwei, gar drei Reangenzgläser unter das Substrat legen, so das die Öffnung des Reagenzglases noch herausschaut, die Öffnung darf gerne bis zur Hälfte mit Sand zugeschüttet sein. So haben sie ein optimales Übergangsnest bis der Ytongstein komplett abgetrocknet ist. Das Nest ist klein, dunkel und hat nur ein kleines Schlupfloch.

Gerade diese Arten der Maculatusgruppe nehmen solche "Schlupflöcher" sehr gerne an.

Meine Camponotus fellah vergraben große Blätter und andere mögliche, leicht gewölbte Gegenstände so, das nur noch ein Schlupfloch von ca. 1cm herausschaut. Darunter errichten sie dann Sammelpunkte, beispielsweise um Feinde abzuwehren, oder Beute schnell erhaschen zu können. Ein Signal und sie verlassen zügig diese Unterschlupfe.

Das sterben der Arbeiterinnen wird ein Fehler der Haltungsbedingungen sein, in welcher Form auch immer.

Es kommt alles mögliche in Frage, das wird man so nicht herausbekommen. Das sterben vieler Arbeiterinnen in einem kurzen Zeitraum sollte jedoch ein Handeln nachsichziehen. Es ist ein Indikator für Probleme die herrschen oder geherrscht haben die, die Tiere geschwächt haben. Die Pygmäen sind nicht die resistentesten Tiere, sie haben meist eine kürzere Lebensspanne als die ersten richtigen Arbeiterinnen. Die Gynen sind im Normalfall wesentlich resistenter.

Nesttemperaturen zwischen 23 und 28°C. (Nacht/Tag) sollten ein super Wert sein. Trockenes klima, im Becken ist Zimmertemperatur/klima ausreichend. Eine nie versiegende Wasserquelle, optimalerweise direkt in Nestnähe damit die Tiere keine große Wegstrecke laufen müssen. Dies optimiert die Situation schon ungemein.

Diesem Haltungsbericht kannst bestimmt noch ein paar Hilfen entnehmen (via Google Übersetzer):

Camponotus maculatus Haltungsbericht/ französisch

Viel Erfolg mit dieser wirklich schönen Camponotusart!

LG Stevie
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Mo 12. Aug 2013, 16:10

Mal ein kleines Update von der Kolonie, leider nicht zum Positiven.

Die Kolonie hat das Thermometer verlassen und ist wieder in ein Reagenzglas gezogen, mhh schade das Ytong Nest ist schon seit langer Zeit trocken und bezugsbereit.
Das Sterben der Arbeiterrinnen hat leider auch nicht aufgehört, im Moment besteht die Kolonie aus 4 Arbeiterinnen, 7 oder 8 sind gestorben.

Einige dinge finde ich sehr merkwürdig was das verhalten der Kolonie angeht. Da wäre zum einen das keine Arbeiterinnen das Nest betritt. Die 4 verbliebenen sitzen meistens in der nähe vom Nest Eingang und ab und zu starke Zuckungen.
Das nächste was ich nicht ganz verstehe ist warum die Queen die Brut versteckt. Mal sitzt die Queen in einem komplett leeren Reagenzglas und mal sitzt sie auf der Brut im Reagenzglas. Wo sie die Brut versteckt habe ich noch nicht entecken können.
Ich habe auch keine Milben mehr gesehen, weder im Becken noch an den Ameisen.

Ich weiß echt nicht was ich machen soll, eventuell die Kolonie komplett aus dem Becken nehmen?
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon Imago » Sa 17. Aug 2013, 18:49

Hallo Stempelkissen.

Ja, selbstverständlich!

Die Kolonie schleunigst aus dem Becken entfernen und eine komplett leere Tuppadose anbieten mit zwei abgedunkelten Reagenzgläsern. Eines mit und eines ohne Wassertank. Das mit Wassertank sollte so prepariert sein das der wattestopfen nicht zu locker sitzt. Sonst wird das Reagenzglas zu feucht. Das Reagenzglas mit Wassertank so lagern das es sschief ist, sprich zum Aus- Eingang hin erhöt ist, damit kein Wasser austreten kann wenn es Wärmer wird.

Wichtig ist das Du die Tuppa nicht verschließt sondern sie offen hälst (Ausbruchschutz auftragen). Sonst steigt die Luftfeuchtigkeit durch das Wassertankreagenzglas zu sehr an.

Jetzt benötigst Du noch eine Heizmatte, mit dieser erwärmst Du nur eine kleine Ecke der Dose, stell die Dose einfach, nur eine Ecke auf die Heizmatte und stell ein Gefäß mit 2-3 Löchern umgestülpt über die Ecke mit der Heizmatte. Mach die Löcher so das die Ameisen hindurch passen und sie keine Höhen überwinden müssen.

Dort bringen sie, wenn sie Wärme benötigen die Brut hin, evtl. nisten sogar direkt darin.

Meiden sie das Areal ist es zu warm. Gehen sie in das Reagenzglas mit Wassertank kannst Du das trockene Reagenzglas wieder entfernen.

Honig und Proteine jeden Tag anbieten, trotz des Reagenzglases mit Wassertank, würde ich noch eine stetige gut zugängliche wasserquelle anbieten.

Mit diesen angebotenen Möglichkeiten erhälst Du eine Menge Auskunft über Dein kleines Volk.

Wenn Du nicht weißt woran es aktuell harpert ist das meiner Meinung nach die einfachste und aussagekräftigste Lösung, um an den dann eruierten Ergebnissen weiter anzuknüpfen!

Viel Erfolg!

LG Stevie
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Re: Camponotus maculatus Haltungsbericht

Beitragvon stempelkissen » Di 20. Aug 2013, 16:01

Danke für den Tipp, habe es so ungefähr umgesetzt.
Was die Kolonie bevorzugt wird sich erst in ein paar Wochen herausstellen denke ich. Es sind leider keine Arbeiterinnen mehr übrig geblieben. Die Queen bewohnt noch das feuchte Reagenzglas. Da sie wieder einiges an Brut hat und sich schnell bewegt bei z.B Licht im Nest gehe ich davon aus das es ihr gut geht.
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