*Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

*Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 5. Apr 2010, 10:01

Hallo Ameisenfreunde!

Hier möchte ich euch meinen neuen Haltungsbericht von Cataglyphis sp. aus Tunesien vorstellen.

Vorwort:

Nun, gleich eins Vorweg, ihr fragt euch sicher warum steht da nicht Cataglyphis desertorum oder Cataglyphis bicolor in meiner Überschrift. Das liegt daran das ich mich gestern erst einmal schlau gemacht habe. Dabei kam ich etwas ins grübeln ob es sich hier Wirklich um Cataglyphis desertorum handelt oder eben nicht. Dabei habe ich festgestellt, das wenn es "desertorum ist, die Bezeichnung eine andere sein müsste. Sie müsste richtig lauten: Cataglyphis nodus var. desertorum, da der Art Name Cataglyphis desertorum so nicht gültig ist. Das große Problem scheint wohl, das man sich da nicht einig ist wer was wie genau beschrieben hat um diese eindeutig als Cataglyphis desertorum zu bezeichnen/bestimmen. Eins ist aber zu 100% sicher, es handelt sich hier um eine Art aus der Gruppe der "bicolor" Arten.
Ich werde bei Gelegenheit diese Art Bestimmen lassen, dann werde ich hoffentlich licht ins dunkel bringen, so lange bleibe ich erst einmal bei der Bezeichnung Cataglyphis sp. aus der "bicolor" Gruppe.

Nest und Becken:

Das Nest ist ein alt gedientes Porenbeton Nest. Ich habe es lediglich gewaschen und noch einmal Nachbearbeitet. Das Becken in dem das Nest steht ist nur ein kleines 35x25x25 großes Becken. Sobald der erste Schub neue Arbeiterinnen da ist und das alte Nest zu klein Wird werden sie in ein 120er Becken umgesetzt. Das Becken habe ich Steppen/Wüsten ähnlich eingerichtet.

Ankunft:

Die Tiere kamen am vergangenen Mittwoch bei mir an, sehr gut verpackt und im guten Zustand. Ich musste sie noch zwei Tage in ihrer Transport belassen weil ich das Nest und das Becken noch nicht fertig hatte. Nach getaner Arbeit ließ ich sie in ihr neues kleines Becken umziehen. Ich öffnete dabei einfach die Box, dabei vielen schon viele Tiere einfach ins Becken. Die waren wohl zu stürmisch vor lauter Aufregung. Für den Rest musste ich die Pappe mit den restlichen Tieren in das Becken Legen, dann wurde auch die Königin in das neue Nest gebracht. Dabei konnte ich zwei Eipakete sehen.

Haltungsbericht:

Die Cataglyphis sehr Imposante Tiere, nicht nur von der Größe her. Ihr verhalten ist sehr Interessant und es macht einen Riesen Spaß sie zu Beobachten. Ich habe Ihnen "Pinkymaden" und Spinnen Angeboten. Eine Schabe wurde aber auch angenommen. Zuckerwasser und Wasser gebe ich über eine kleine Schale, bzw. über ein Stück Alufolie. Auch dabei konnte ich sie Beobachten, aber nun haben sie beides mit Sand bedeckt. Das ist aber kein Problem und gehört zum normalen Verhalten bei Cataglyphis (und anderen Arten). Ich habe Gestern Foto´s gemacht, dabei konnte ich auf den Bildern sogar schon die erste größere Larve entdecken, wobei sie immer noch sehr klein ist, aber wesentlich besser zu sehen ist als die winzigen kleinst Larven die zwischen den Eiern kleben. An Eiern kommen auch täglich neue dazu, die Königin ist sehr Produktiv. Mein Stand sieht nun wie folgt aus:

1 Königin,
53 Arbeiterinnen,
0 Puppen,
0 große Larven,
0 normale Larven,
1 kleine Larve,
60-70 Eier und kleinste Larven

Ich hoffe das die Tiere bald neue Nachkommen groß ziehen, bis jetzt sind auf dem weg zu mir und in meiner Haltung drei Arbeiterinnen gestorben. Ich denke aber das die ein oder andere sicher noch dazu kommen wird, was aber völlig normal ist. Wichtig ist nun nur das sie möglichst schnell neue Nachkommen groß ziehen, damit die Verluste ausgeglichen werden und die Kolonie wächst. Als Ausbruchsschutz bediene ich mich mit einem Deckel und Talkum. Dem alten Märchen das Cataglyphis keine glatten Flächen hinauf Klettern können möchte ich auch noch einmal ausdrücklich widersprechen. Als ich einmal bei der Fütterung den Deckel offen gelassen hatte, kamen drei große Arbeiterinnen aus dem Becken raus gekrabbelt, ohne große mühen!

Nun ein paar Bilder von gestern!

Zu erst das Becken mit dem Nest:

Bild Bild Bild

Dann Bilder aus dem Nest:

Bild Bild Bild Bild

Das ist die Königin:
Bild

Arbeiterinnen außerhalb des Nests:
Bild Bild Bild

So das war es nun schon von mir!

Aber einen habe ich noch, ein Video wie eine Arbeiterin eine tote Spinne ins Nest zieht:



Viel Spaß beim Lesen und Bilder/Video schauen!

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LG, Mathias
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Re: Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 3. Mai 2010, 13:02

Hallo, Hello, Bonjour und Privet!

Hier mal wieder ein Bericht über meine kleine Kolonie.

Neues Becken:

Ich habe den Cataglyphis nun ein größeres Becken, sowie ein neues Nest angeboten. Das alte Becken haben sie mir sofort umgegraben und das Nest war etwas klein für die großen Tiere. Im neuen 120er Becken haben sie viel mehr Auslauf und das Nest ist um einiges größer als das alte. Das Becken habe ich komplett auf Wüste getrimmt nur ein Ast im Becken soll die etwas trostlose Einrichtung etwas aufwerten. Benutzt haben sie ihn aber noch nicht, mal sehen wie sich das bei steigender Arbeiterinnenzahl verhält. Das Nest habe ich mit einem kleinen Wassertank versehen, damit kann ich zwei Kammern im Nest feucht halten. Zurzeit benutzen sie den Tank aber dafür ihren Müll, den sie anfänglich komplett im Nest lagerten, dort abzulegen. Das Sauge ich dann einfach ab bevor ich dort Wasser nach fülle. Hier nun Bilder vom neuen Becken:

Bild Bild Bild Bild

Das Beste zum Thema „Neues Becken“ kommt zum Schluss, hier sind noch zwei Videos vom Umzug ins neue Nest:



Haltungsbericht:

Die Cataglyphis entwickeln sich eigentlich ganz gut, auch wenn ich immer noch keine Puppen habe, was mich etwas stutzig macht. Dafür habe ich durchweg sehr große Larven, also nichts mit erst mal kleine Arbeiterinnen produzieren. Die Larven sind sehr agil, können sich sogar selbst durch das Nest „robben“ zumindest einige cm. Sie sind sehr gefräßig, ich biete ihnen Schaben, Grillen, große Mehlwürmer, Maden, Fliegen und hin und wieder mal eine Raupe an. Zuckerwasser wird aber auch gerne genommen, für frisches Wasser muss man immer sorgen, das ist sehr wichtig bei Cataglyphis Arten. Einen großen Unterschied zu meinen Cataglyphis bombycinus gibt es schon zu beobachten. Diese Cataglyphis sind wesentlich aggressiver und erjagen auch lebende Beute selbst. Dabei großer Einsatz ihrer Mandibeln und ihrer Ameisensäure. Sie jagen aber eher alleine ohne sich Hilfe zu holen. Ich denke das ist auch in der Natur so. Die Beutetiere werden meist noch halb Lebend ins Nest gebracht wo sie dann in kleinen Gruppen zerlegt, und den Larven auf den Bauch gelegt werden. Wie Anfangs erwähnt sind die Larven dabei sehr beweglich und gierig. Teilweise verteilen die Arbeiterinnen die Larven im ganzen Nest, dann liegen mal 3-15 Larven auf einem Haufen in unterschiedlichen Kammern. Welchen Sinn das hat ist mir nicht ganz klar, mal sehen eventuell komme ich noch drauf! Was auch sehr erfreulich ist das ich keine weiteren Verluste mehr hatte außer diese drei Tiere ganz am Anfang ist keine mehr gestorben.

Mein neuer Stand sieht so aus:

1 Königin,
53 Arbeiterinnen,
0 Puppen,
30 große Larven,
20 normale Larven,
40 kleine Larve,
60-70 Eier und kleinste Larven


Das war es von mir für heute, ich wünsche euch viel Spaß bei den Bildern und Videos schauen!

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Hier nun noch einige Bilder:

Bild Bild Bild Bild Bild Bild

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Nachtrag zum letzen Bericht!

Beitragvon Mathias Zille » Mi 5. Mai 2010, 01:23

Hallo Zusammen!

Wie es so oft ist, man wartet lange um Umfangreich Berichten zu können und zwei Tage Später gibt es dann doch noch etwas das man unbedingt weiter geben möchte. So ist es auch diesmal wieder.

Die Kolonie hat nun ihre ersten Puppen und einige Larven sind dabei sich zu verpuppen. dabei werden sie von den Arbeiterinnen, typisch für Cataglyphis, mit Sand bedeckt. Ich hatte mir schon sorgen gemacht da die Arbeiterinnen keinerlei Anstalten gemacht hatten Sand in das Nest zu bringen. Heute hatte ich dann ein wenig Sand direkt vor den Eingang gelegt. Außerdem gab mit Alex (hier aus dem Forum) noch den Tipp das sie eventuell feuchten Sand benötigen damit sie ihn leichter ins Nest Tragen können. Also befeuchtete ich ein wenig Sand. Welche der beiden Maßnahmen nun etwas gebracht haben oder ob diese Überhaupt eine Rolle gespielt haben kann ich aber nicht abschließen klären.
Ich bin einfach nur total Glücklich das sie nun die ersten Puppen haben, hier ein paar Bilder.

Bild Bild Bild

Das erste Bild ist aus der selben Kammer, da sieht man das eine Menge Eier und kleinste Larven vorhanden sind!

LG, Mathias

P.S Das nächste mal gibt es dann wieder ein großes Update!
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Re: Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Frank Mattheis » Mo 10. Mai 2010, 20:57

Hier Bilder einer anderen Kolonie der gleichen Art. Diese Kolonie ist etwas grösser, vllt. deswegen auch etwas weiter in der Brutaufzucht als die vom Mathias.

Ich stelle die Bilder in Mathias' Haltungsthread mit ein, wir haben das so abgesprochen und es wäre ja etwas unsinnig, für zwei Kolonien der gleichen Art zeitgleich zwei Berichte zu starten und zu führen. Zumal sich auch Vorteile ergeben können, man kann die Tiere und die Kolonien direkt vergleichen und wir, ich und Mathias, können uns noch leichter abstimmen bei der Haltung und evtl. der zeitgleichen Einhaltung einer kurzen Winterpause.

Heute fütterte ich die Cataglyphis mit Königinnenlarven von Lasius niger. Sobald die ersten Arbeiterinnen den Braten gerochen hatten, zeigten sie ein typisches Verhalten. Sie rannten zur Futterstelle, verharrten hier kurz, um die Situation zu erfassen und die Umgebung zu beobachten, zB. ob es Bedrohung durch verteidigenden Ameisen gibt, dann packten sie eine der fetten Larven und flitzten im schnellsten Tempo zum heimischen Nest. Hier wird die Beute im Nesteingang abgelegt und sofort jagt die Arbeiterin im hohen Tempo zurück zur Futterstelle.
Die Kolonie ist im Moment etwa 100 Arbeiterinnen stark. Reichliches tierisches Futter führte dazu, dass sofort grosse Nachkommen aufgezogen werden, neben einigen kleineren Puppen sehe ich fast nur recht grosse, aus denen wohl Majorarbeiterinnen schlüpfen werden. Die Kolonie bewohnt eines der Kunststoffnester, mit denen ich bei den Gigantiops und bei den Cataglyphis nodus sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

Hier mal Fotos dieser Kolonie.

Bild Bild Bild

Die Königin, umringt von einen Hofstaat.

Bild

Sich sonnende Arbeiterinnen auf dem Nest.

Bild Bild

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Re: Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Frank Mattheis » Fr 14. Mai 2010, 13:52

Hier zwei weitere Fotos von Arbeiterinnen. Diese Fotos sind nicht ganz scharf, sie zeigen aber die Eleganz dieser Art. Diese Art ist besonders langbeinig und auch richtig hochbeinig unterwegs...;) Je höher sich diese Ameisen auf ihren Beinen recken, je höher sie den Kopf tragen, umso grösser ist ihr Gesichtsfeld. Insofern verhalten sich diese Ameisen anders als die meisten anderen Arten, Orientierung und Navigantion im Raum findet überwiegend optisch statt. Entsprechend ist natürlich die Körperhaltung und die Bewegungsart, das ist auf dem ersten Foto ganz gut zu erkennen.

Bild Bild

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Re: Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Do 19. Aug 2010, 14:51

Hallo Zusammen!

Nach langer Pause möchte ich euch auf den neusten Stand bringen. Eines vorweg es geht der Kolonie wieder besser.

Es ist in den letzten Monaten einiges passiert. Die Kolonie entwickelte sich nur sehr schleppend ich hatte einige Probleme und zu allem Überfluss zog die Kolonie anfangs auch noch Königinnen auf. Für diese kleine Kolonie war das eine große Verschwendung von Ressourcen dies lag aber wohl daran das die Kolonie ursprünglich viel größer war (im Herkunftsland). Dazu kam noch ein Problem das ich mit den Puppen hatte, diese waren teilweise zu fünft aneinander gesponnen, manchmal auch an den Y- Tong Boden. Sie trugen die Puppen oft nach draußen und auch sonst verhielten sie sich nicht normal im Umgang mit den Puppen. So kam es wie es kommen musste, sie öffneten sehr viele Puppen und warfen sie auf den Müll. Der Zuwachs an neuen Arbeiterinnen konnte man an einer Hand abzählen. Ich dachte schon ich werde diese Kolonie verlieren, mein Glück war das keine Arbeiterin starb. Wie dem auch sei ich knüpfe meinen Haltungsbericht nun an die Zeit nach dem die Königinnen aufgezogen wurden:

Haltungsbericht:

Ich musste mir etwas einfallen lassen und beschloss der Kolonie ein externes Nest einzurichten. Ich hatte mir überlegt das ich das Nest in einem kleinen Becken stelle es aber für die Ameisen keine Möglichkeit gibt dort hinein zu gelangen. Ich wollte das die Ameisen einen sehr natürlichen Eingang bekommen und so habe ich das Nest über einen Schlauch mit dem großem Becken verbunden. Der Schlauch liegt im großen Becken flach auf dem Boden auf und ragt etwa 15 cm in das Becken. Dann habe ich das große Becken mit Kies und Sand aufgefüllt bis der Schlauch bedeckt war. Die Kolonie habe ich dann in das neue Nest umziehen lassen. Nach etwa drei Tagen habe ich abends dann den Eingang mit feuchtem Lehm/Sand Gemisch verschlossen und das Becken noch etwas verschönert. Am nächsten Morgen habe ich mit einem Zahnstocher ein kleines Loch bis zum Schlauch gestochen und die Lampen angemacht. Es dauerte nicht lange bis die Ameisen einen schönen Eingang gegraben hatten.
Heute ist der Eingang etwa Daumen breit. An dem Eingang selbst wird nicht mehr gearbeitet, wohl aber an dem Bereich um den Eingang. Dort sammeln die Ameisen immer wieder Kies und Sand zusammen. Das ganze sieht dann aus wie ein kleiner Hügel mit Eingang.

Mit dem neuen Nest blieb aber leider erst mal alles beim Alten. Eine Sache wurde aber besser, die Puppen sahen deutlich besser aus und klebten auch nicht mehr in größeren Paketen zusammen. Das heraus tragen der Puppen und das öffnen blieb aber weiter, zumindest Anfangs. Mittlerweile hat sich die Situation deutlich verbessert. Es schlüpfen nun mehr Arbeiterinnen in allen Größen und sie sehen auch alle Gesund aus. Ich konnte unter den neuen Tieren keine verkrüppelten erkennen, dies war vorher auch noch ein Problem! Man kann sagen das ich nun das erste Mal überhaupt einen richtigen Wachstum in der Kolonie habe. Mein neuer Stand:

1 Königin,
100 Arbeiterinnen,
50 Puppen,
40 große Larven,
30 normale Larven,
40 kleine Larve,
60-70 Eier und kleinste Larven


Beim Thema Futter sind sie nicht wählerisch, es wird alles angenommen was ich Anbiete. Selbst Tiere die eigentlich noch zu groß sind für die Kolonie werden eingetragen und dann über einen längeren Zeitraum verwertet. Ich habe folgende Futtertiere schon ausprobiert: Fliegen, Heimchen, Grillen, Grashüpfer, Maden, Mehlwürmer, Zophobas, Spinnen, Schaben und Raupen. Zuckerwasser und Honig wird auch gierig aufgenommen und natürlich frisches Wasser. An die Wassertränke sitzen sie eigentlich den ganzen Tag vor allem morgens.

Ich hoffe das es mit der Kolonie weiter aufwärts geht und ich mich noch lange an ihr erfreuen kann. Diese Bilder verkürzen euch die Wartezeit bis mein nächstes Update kommt.

Hier die Königin, schön zu sehen wie sie ihre Beine lang macht, so sieht sie gleich noch schöner aus:

Bild Bild Bild

Nun Bilder der Larven und wie sie gefüttert werden:

Bild Bild Bild Bild Bild

Zu guter Letzt eine Detailaufnahme einer Larve und ein Teil der Puppen, sowie ein Aufnahme beim Zuckerwasser aufnehmen:

Bild Bild Bild

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Re: *Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Phil » Di 7. Dez 2010, 18:30

Hallo,

ich darf freundlicher Weise die Cataglyphis Kolonie von Mathias pflegen. Ich bekam sie mit etwas mehr als hundert Arbeiterinnen, es war eine freude die wundervollen Tiere zu sehen und jetzt sogar halten zu dürfen. Erstmal meinen Dank an Mathias!

Sie leben bei mir in einem 60x30x40 (LxBxH) Terrarium, für etwas größeres habe ich keinen Platz. Die Grundfläche wird ihnen jedoch sicherlich ausreichen, auch wenn sie großen Platzbedarf haben. Sie haben einen stehenden Ytong seitlich an der Scheibe, der kaum Platz wegnimmt. Dieser ist recht groß, etwa 20 cm lang und etwa 25 cm hoch. Die Kammern sind groß und tief gestaltet, damit das Volk ausreichend Platz, auch später noch, hat. Ich habe die Kammern mit etwas Lehm und Sandgemischen ausgekleidet, dann sieht das ganze nicht so arg langweilig aus. Allerdings ist mir das nicht so perfekt gelungen, der weiße Ytong schimmert noch durch, na egal.

Das Terrarium wurde nach einsetzen des Ytongs an die Scheibe mit Kies aufgefüllt, als "Puffer", dort können die Ameisen normalerweise nicht einziehen und graben. Dafür kamen etwas Seramis für die Lücken, und über die entstandene Grundschicht wurde der Sand aufgefüllt. Ich habe drei verschiedene Sandarten verwendet, um das ganze Abwechselungsreich zu gestalten. Der eine Sand ist weiß und talkumähnlich, mit einigen gröberen Steinchen darin- wenn die Cataglyphis hierrin graben, fliegt so richtig schön der Sand weg. Der zweite Sand ist grau und relativ fein, allerdings nicht so staubig wie der erste. Auch dort drin befinden sich ein paar Steinchen. Der dritte Sand ist orange-gelb und etwas lehmig, sieht wüstenartig aus und wird nach trocknen recht hart. Ist er angefeuchtet, eignet er sich perfekt zum Graben.
Außerdem wurden ein paar getrocknete Bambusästchen mit Blättern und an einer Stelle auch größere Steine hingelegt, um das Ganze optisch abzurunden.
Als Heizung dient am Nest eine Heizmatte, im Terrarium hängt eine große Rotlichtlampe, mit deren Hilfe ich das Ganze im Spot auf über 45°C aufheizen kann. Allerdings mache ich das nicht, da die Temperatur sonst auch im Nest zu hoch wird. Die Temperatur ist also durchschnittlich bei 25-30°C.

Das einsetzen der Ameisen war etwas chaotisch, da ich sie zuvor in ein anderes Becken gesetzt habe, damit sie während des Terrariensbaus nicht in der kleinen Transportbox leben müssen. Ich habe sie also nicht alle auf einmal hineinbekommen, aber nach etwa einer Viertelstunde befanden sie sich alle im Terrarium. Hatten die ersten Arbeiterinnen das Ytongnest entdeckt, fingen sie bald an alle anderen Ameisen aufzusammeln und hinein zu tragen. Zwischenzeitlich sammelten sich auch einige unter der Wärmelampe.
Zu Futtern gab es bisher Heimchen, komische Käfer und Zuckerwasser.
Die Kolonie hat bis auf eine Larve leider keine Brut, ich denke aber die wird bald wieder kommen.

Grüße, Phil
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Re: *Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Phil » Mi 8. Dez 2010, 18:43

Hallo,

die Ameisen sind sehr inaktiv, was mir etwas Sorge bereitet. Nur manchmal sind drei Arbeiterinnen am Zuckerwasser. Die Inaktivität erkläre ich mir dadurch, dass keine Larven vorhanden sind die umpflegt werden müssen - im Nest selbst hängen viele physogastrische Arbeiterinnen umher, die Vorräte sind also voll.

Ungeduldig habe ich darauf gewartet, dass die Königin endlich Eier legt. Kommt da noch was? Wie lange wird es dauern? Der Fall ist zu meiner Freude gerade eingetreten, eine der Arbeiterinnen trägt einen beachtlichen Eierhaufen umher. Ein sehr gutes Zeichen, bald wird die Kolonie wieder einige Larven haben und weiter anwachsen. Ich mache wohl bisher einiges richtig :)

Grüße, Phil
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Re: *Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Phil » Do 16. Dez 2010, 22:08

Sooo,

meine Kamera ist zurück, und ich kann endlich Bilder machen. Mir ist leider noch keines vom Terrarium gelungen, mit Blitz sieht man nix und ohne ist es verwackelt. Na, aber es gibt ohnehin nicht soviel zu "bestaunen", es besteht ja nur aus Sand und ein paar Dekofelsen. Demnächst werde ich aber noch ein paar trocken-liebende Pflanzen aus den Garten holen und dort einsetzen.
Ansonsten meine ich schon die ersten Minilarven zwischen den Eierpacketen entdecken zu können, ein gutes Zeichen :) Hier ein paar Bilder der hübschen Cataglyphis desertorum;
BildBild
Bild

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Re: *Cataglyphis bicolor complex - Haltungsbericht

Beitragvon Phil » Mi 22. Dez 2010, 13:39

Hallo,

letztens habe ich mal wieder in das Nest geschaut, um zu kontrollieren, ob den alle Eier schon geschlüpft sind, und wie es den kleinen Larven geht. Zu meiner Überraschung sind die Larven deutlich größer als erwartet, und es gibt etliche kleine Larven und ständig neue Eier. Spätestens nächste Woche wird es wohl erste Puppen geben.

Bilder der Brut:
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Und hier endlich Bilder des etwas langweiligen Terrariums, von der Seite. Man sieht die unterschiedlichen Sandarten. Wie gesagt wird noch mehr reinkommen, damit das Ganze hübscher aussieht.
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Hier sieht man, wie ich das Ganze gemacht habe. Unten Kiesel und andere kleine Steinsorten, so dass sich die Cataglyphis nicht eingraben können.
Bild
Trotz das viele hungrige Larvenmäuler zu füttern sind, sind von den etlichen Arbeiterinnen immer nur 1-5 Arbeiterinnen draußen unterwegs. Faule Tierchen... Beim Jagen können sie aber ganz schön Gas geben! Temperaturen sind etwa 27°C außerhalb des Wärmelampenspots, im Spot ist es natürlich deutlich wärmer. Im Nest oben ist noch eine kleine, lauwarme Heizmatte, unten im Nest wohl etwas kühler.

Grüße, Phil
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