Gigantiops-Biosphäre - Bilder

Ameisen, Ameisennester und Fotoberichte.

Moderator: Mathias Z.

Gigantiops-Biosphäre - Bilder

Beitragvon Frank Mattheis » Mo 18. Jan 2010, 19:23

Hallo Leute,

ich stelle hier die Haltung meiner Favoriten vor, der Gigantiops destructor, Pachycondyla apicalis und einiger weiterer Arten. Ebenso die Art der Haltung und den Lebensraum der Tiere.
Es handelt sich um ein Terrarium mit etwas grösseren Dimensionen, dass in meinem Wohnzimmer steht. In diesem grösseren Terrarium ist die Vergesellschaftung mehrerer Arten möglich ohne dass es infolge ständiger Begegnungen von Ameisen unterschiedlicher Arten und Kolonien zu Übergriffen kommt. Die wichtigen o.g. Arten stammen zudem aus den gleichen Regionen, man kennt sich also..:)
Das Terrarium steht wie bereits erwähnt im Wohnzimmer, das hat den erfreulichen Nebeneffekt, dass ich von meinen Lieblingsplatz, der Couch, immer einen freien Blick auf meinen kleinen Nebel- oder Regenwald habe.

Das Terrarium selbst ist natürlich ein kleines Treibhaus mit einer Grundfläche von 2,5 mal 2,5 Metern. Begehbar und schön hell auch dank eines Oberlichts in der Raumdecke und etlicher Lampen. Beheizung ausschließlich über Lampen und umgebende Raumtemperatur, Tagtemperaturen im Terrarium knapp 30 Grad, nachts um 19 Grad.
In diesem Terrarium lebten und leben nicht nur Ameisen. Es gab eine trop. Wespe, Polybia spec., die aber leider nach etwa 5 Monaten altersbedingt verstarb. Jetzt lebt hier neben den Ameisen ein Feldwespe (Polistes dominulus), ich hoffe, dass sie bald mit der Koloniegründung beginnt. Hier lebten im Oktober zwei Taubenschwänzchen, die ich todgeweiht und klamm, im Garten fand und die hier noch einige Wochen ein schönes Leben hatten.


Die Gigantiops leben nun seit Mai 09 hier. Besonders für sie war das Terrarium geplant. Ihre Kolonie war in den Monaten vor dem Einzug in dieses Terrarium zu ungeahnter Grösse angewachsen. Für die Art absolut untypisch bestand die Kolonie damals aus ca. 1000 Arbeiterinnen und etwa halb so vielen Geschlechtstieren, Männchen und Jungköniginnen. Leider baute die Kolonie in den Monaten nach dem Einzug erheblich ab, sie besteht jetzt etwa aus 150 Arbeiterinnen und einigen begatteten und unbegatteten Jungköniginnen. Diese Zahl dürfte aber etwa die "normale" Koloniegrösse bei dieser Art darstellen. Nachdem die Gigantiops-Kolonie einige zeit wenig nachwuchs aufzog, vermutlich infolge des Todes der Koloniegründerin, zieht die Kolonie nun sein etwa November 09 wieder verstärkt Nachwuchs auf, erkennbar sind im Nest zahlreiche Puppen und andere Brutstadien. Grösse und Form der Puppen lässt auf kommenden, weiblichen Nachwuchs schliessen. Das würde bedeuten, dass die Kolonie junge begattete Königinnen adoptiert haben, die jetzt die Dynastie weiterführen.
Offenbar besitzt das Volk nun mehrere Königinnen, Polygynie wurde für diese Art nach m.E. noch nicht beschrieben.
Dieses Volk ist insofern eine Premiere.
Wahrscheinlich kam es zur Polygynie durch Umstände, die in der Haltung eben möglich sind, im Freiland jedoch nur selten und dort eine ganz seltene Ausnahme darstellen dürften. Mich freut es, könnte es doch bedeuten, dass die Kolonie noch einige Zeit weiter besteht.

Ich werde diesen Bericht nach und nach weiterführen und von den verschiedenen Bewohnern des Terrariums Bilder einstellen. Als erstes Bilder des Terrariums vom Mai 09, kurz nach der Errichtung aufgenommen.

LG, Frank.

Fragen, Anregungen und Ergänzungen bitte hier im Thread...
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Frank Mattheis » Mi 20. Jan 2010, 17:35

Jetzt mal ein paar Bilder aus dem Inneren des Nestes der Gigantiops destructor.
Ich glaube, dass man erkennen kann, dass die Gigantiops viel Brut aufziehen. Man sieht Eipakete, Larven und Puppen. Sie werden von den Arbeiterinnen und von einigen Jungköniginnen umsorgt. Nach einer längeren Phase der Stagnation scheint es nun wieder aufwärts zu gehen. Vielleicht bekommt es ihnen sehr gut, dass ich nun fast jede Woche neue flugunfähige Taufliegen anbiete. Diese sind leichter zu erjagen und ständig sieht man Arbeiterinnen mit Beute ins Nest zurückkehren.

Einige Ameisenfreunde hatten mich hier ja schon besucht und wunderschöne Fotos der Biosphäre gemacht. Ihr könnt Eure Bilder vom Terrarium und Eure Anmerkungen dazu, zu den Gigantiops und den anderen Bewohnern in diesen Thread ruhig einstellen, mich würde das freuen.

LG, Frank.
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Friedrich R. » Do 21. Jan 2010, 17:48

Hi,

da ich auch letzte Ferien bei Frank war, will ich hier auch enige Bilder seiner Gigantiopsbiosphären- Bewohner zeigen. ;)

Hier erstmal ein leider sehr kurzes Video, dass ich von einer herumfouragierenden Gigantiops gemacht habe...

https://www.youtube.com/watch?v=k-r6e1u1lmc

1. Pachycondyla

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2. Pachycondyla- von vorne- schreckhaft waren die Pachycondyla überhaupt nicht, fand ich jedenfalls
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3. Seitlich wieder- als ich die Ameisen zum ersten Mal sah, hatte ich so richtig Lust, die große Ameise auf meiner Hand rumkrabbeln zu lassen
- wie weh der Stich von denen wehtut - darüber reden wir beim nächsten Mal
Bild

Bilder von den Gigantiops:
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Franks Wespe:

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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Frank Mattheis » Sa 23. Jan 2010, 10:59

Diese wunderschöne tropische Feldwespe lebte einige Zeit in der Gigantiops-Biosphäre. Leider handelte es sich wohl nur um eine überlebende Arbeiterin der kleinen Kolonie, die mir ein Freund aus dem trop. Südamerika mitbrachte. der Rest der kleinen Kolonie hatte leider nicht die Reise überstanden.

Die Wespe lebte trotzdem monatelang hier und erfreute sich eines schönen, sorglosen Lebens. Sie kannte alle Zuckerstellen, ab und zu fütterte ich sie mit etwas Grillenfleisch und den rest des tages verbrachte sie mit Ruhen und kleinen Flügen.

Hier einige Bilder dieser Schönheit. Zuletzt noch Fotos einer erfolgreichen Jägerin aus der Gigantiops-Kolonie.

LG, Frank.
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Frank Mattheis » Sa 23. Jan 2010, 11:25

In einem Regenwaldterrarium sind Pflanzen natürlich das Wichtigste. Sie sorgen für gesunde Bodenverhältnisse, verwerten gemeinsam mit Bodenorganismen organische Abfälle und sehen einfach schön aus :roll: .
Wenn Bedingungen stimmen, gelingt es sogar, besonders heikle und anspruchsvolle Pflanzen zu kultivieren. Hierher gehören die Moose, sie brauchen wechselnde Feuchtigkeit, sauberes, meist saures Wasser, Licht und haben hohe Ansprüche an die Temperaturen. Hier bei mir wachsen neben eingen tropischen Moosen auch heimische Moose, die bei zu hohen Temperaturen eingehen können.
Die Bodentemperaturen liegen bei 20 bis 25 Grad, diese Temperaturen scheinen den Moosen zu bekommen, den tropischen wie den heimischen.
Ein paar Bilder der verschiedenen Moose ohne Anspruch auf Vollständigkeit :? .

LG, Frank.
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Frank Mattheis » So 24. Jan 2010, 12:10

Pachycondyla apicalis.

Diese schönen Ameisen erhielt ich von einen Freund, von puniceus. Nochmals Dank an dieser Stelle.

Bilder von den Ameisen. Zunächst von den apicalis. Die Kolonie gedeiht gut, ständig wird Nahrung eingetragen. Am liebsten fette, saftige Grillen, füttere ich mal ein, zwei Tage nicht, werden auch Taufliegen gesammelt.
Die Pachycondyla apicalis verhalten sich eigentlich ähnlich wie die Gigantiops. Sie sind weniger ungestüm wie andere Pachycondyla-Arten, prüfen jede grössere Beute vorsichtig, bevor sie zugreifen. Mit guten Augen bemerken sie jede Bewegung in ihrer Nähe, haben sie einmal Beute gemacht, wird diese unverzüglich und auf kürzesten Wege in heimische Nest geschleppt.
Jetzt Bilder aus ihrem Nest. Einige Bilder sind etwas verschwommen, die Scheibe ist feucht und der Fotoapperat hat Schwierigkeiten, die Ameisen zu fokussieren. Aber die Bilder geben eine Vorstellung davon, wie sich die Kolonie entwickelt.
Offenbar stimmen die Bedingungen, die Kolonie wächst.
Auf dem fünften, sechsten und vorletzten Bild ist die Königin zu sehen.
Es gibt einige Mitbewohner im Nest. Einen sieht man auf dem fünften Bild.

LG, Frank.
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Mathias Z. » So 24. Jan 2010, 12:36

Hallo Frank!

Da ist ja Ordentlich was los bei den Pachycondyla apicalis, das nenne ich mal "Puppenkammer". Wie groß werden die Kolonien wohl in Gefangenschafft? Ich denke etwas größer als in der Natur. Womit rechnest du, wieviel Tiere es wohl werden? Ich wünsche dir zumindest viel Erfolg!
Ich werde diesmal auch Foto´s von deinen Tieren machen, hoffe sie verkraften das :)

LG, Mathias
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon ZiTroNe » So 24. Jan 2010, 13:24

Ach Frank du bist einfach nur zu beneiden!
Eventuell kann ich ja in deiner Biosphäre übernachten? :D

Könntest du mir einen gefallen machen?
Mach mal von jedem der Nester ein Foto. Mich interessiert wie deine kompletten Nester aussehen!
Eventuell kann ich mir ja etwas ab gucken. Würd mich freuen.

LG,
ZiTroNe
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Frank Mattheis » So 24. Jan 2010, 13:26

Es gibt viele erfolgreiche Halter der Art, spontan fällt mir Erne ein. Erne hält, glaube ich, eine grosse Kolonie. Bei Gerhard sah ich mal eine Kolonie mit mehreren hundert Tieren. Im Freiland werden die Kolonien wohl aber nicht so gross, das war eine Kolonie, die ein Halter zurückgeschickt hatte bzw. gegen andere Tiere eingetauscht hatte.

LG, Frank.

...mach ich demnächst, Michi.
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Re: Gigantiops-Biosphäre.

Beitragvon Jacky » Mo 25. Jan 2010, 06:13

Hallo Frank!

Aus welchem Material besteht das Nest in dem deine Pachycondyla apicalis leben? Man liest immer das sie nur in morschen Holz nisten, was aber bei dir wohl nicht der Fall ist.

LG, Jacky
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