Hier findest du alle Posts des Threads usa-trip-texas-mai-2010.
Moin Christian!
Schön mal wieder was von dir zu hören!
Dein Bericht ist ganz nach dem Motto "Was lange währt wird richtig gut", einfach ein schöner Bericht.
Wenn ich doch bloß nicht so eine große Flugangst hätte.
Mir gefallen besonders die Wespen, die sehen echt hübsch aus!
LG, Mathias
Moin Christian!
Schön mal wieder was von dir zu hören!
Dein Bericht ist ganz nach dem Motto "Was lange währt wird richtig gut", einfach ein schöner Bericht.
Wenn ich doch bloß nicht so eine große Flugangst hätte.
Mir gefallen besonders die Wespen, die sehen echt hübsch aus!
LG, Mathias
Ja, ich freu mich auch, wieder von Dir zu hören, Christian. Wundervolle Feldwespen, ein Traum wie ja der gesamte Bericht. Die Wespen hätt ich gern gehalten und beobachtet, Du hattest ja sogar an mich gedacht, leider ging das im Sommer nicht mehr bei mir.
Danke für diesen fesselnden Bericht, ich habe ihn heute früh um 04.50 Uhr vor meiner Frühschicht begeistert gelesen.
LG, Frank.
Ja, ich freu mich auch, wieder von Dir zu hören, Christian. Wundervolle Feldwespen, ein Traum wie ja der gesamte Bericht. Die Wespen hätt ich gern gehalten und beobachtet, Du hattest ja sogar an mich gedacht, leider ging das im Sommer nicht mehr bei mir.
Danke für diesen fesselnden Bericht, ich habe ihn heute früh um 04.50 Uhr vor meiner Frühschicht begeistert gelesen.
LG, Frank.
Wundervoll, endlich! Freue mich sehr, dass Du nun dazu gekommen bist, den Bericht hier reinzustellen. Wir hatten ja schon bei unseren kleinen Treffen darüber gesprochen. Tolle Einblicke nicht nur in das Ameisenleben von Texas.
Vor allem der Vergleich mit Deinen Beobachtungen von vor zwei Jahren ist erstaunlich, sowas liest man nicht alle Tage.
Wirklich, sehr gelungen! Man kann Dich nur beneiden
Grüße, Phil
Wundervoll, endlich! Freue mich sehr, dass Du nun dazu gekommen bist, den Bericht hier reinzustellen. Wir hatten ja schon bei unseren kleinen Treffen darüber gesprochen. Tolle Einblicke nicht nur in das Ameisenleben von Texas.
Vor allem der Vergleich mit Deinen Beobachtungen von vor zwei Jahren ist erstaunlich, sowas liest man nicht alle Tage.
Wirklich, sehr gelungen! Man kann Dich nur beneiden
Grüße, Phil
Hallo zusammen,
nun bin ich schon seit einigen Monaten wieder zurück in Deutschland und habe kaum was von mir hören lassen. Leider habe ich momentan einfach zu wenig Zeit, aber einen kleinen Reisebericht zu schreiben, wollte ich mir nicht nehmen lassen. Zumindest kann ich heute über die Reise nach Texas im Mai diesen Jahres berichten und habe auch die meisten Bilder bereits fertig überarbeitet. Ein Bericht über den "Abstecher" nach Arizona wird leider noch etwas warten müssen
Hatte ich bei meinem letzten Trip im Jahr 2008 noch die Möglichkeit direkt in die Nachtschicht zu wechseln, so musste ich diesmal doch leider zu normalen Zeiten im Büro erscheinen. Der Jet-lag hat mich daher ordentlich erwischt... eine Erfahrung, auf die ich gut und gerne hätte verzichten können
Meine Probleme, mich wieder der hiesigen Zeitzone anzupassen, schmälern aber nicht im geringsten den "Erfolg" dieser Reise. Auch wenn die Jahreszeit nicht gerade die optimale Wahl war, habe ich die Zeit doch sehr genossen. Einfach mal wieder "raus kommen", Zeit in der Natur verbringen, Freunde und Bekannte treffen und natürlich Neues entdecken. Kurz gesagt: Einfach genial!!
Natürlich ist eine derartige Reise leider auch mit hohen Kosten verbunden. Ich habe das große Glück, dass ich bei einem Freund unter kommen kann, aber dennoch machen die Flugkosten gerade einmal die Hälfte der Gesamtkosten aus. Das Leben ist für einen Europäer in den USA recht günstig (bleibt abzuwarten, wie sich der Euro entwickelt!), aber wer will im Urlaub schon sparen?! Ich jedenfalls nicht!
Man sollte die Zeit nutzen die einem zur Verfügung steht, denn - wie so oft - ist alles schneller vorbei als einem lieb ist. Auch dieses Jahr habe ich daher wieder die Gelegenheit beim Schopf gegriffen und bin auch im Inland so viel wie möglich umher gereist. Ein Abstecher nach Arizona war da natürlich Pflicht! Somit standen meinem Erkundungsdrang nicht nur die Parks und ursprünglichen Wälder rund um Houston, sondern auch die beeindruckenden Canyons inmitten der Halbwüste südlich von Tucson zur Verfügung. Vom Klima her könnten beide Staaten nicht unterschiedlicher beschaffen sein. Nicht nur in Hinsicht auf Flora und Fauna haben sie folglich ihren ganz eigenen Charme, weshalb ich euch beide separat näher bringen möchte.
- Texas -
Land und Leute
Cowboy-Hüte, Schusswaffen und überdimensionierte Fahrzeuge sind meist fester Bestandteil unserer Klischee-behafteten Vorstellungen von Texanern. Die Erwartungen werden aber schnell, im durchaus positiven Sinne, enttäuscht. Naja, mal abgesehen von den Monsterkarren die dort doch viele mit Vorliebe fahren Den typischen Texaner zu skizzieren fällt aber bei den vielen verschiedenen kulturellen Einflüssen recht schwer. Vor allem die europäische und asiatische Kultur hat sich scheinbar einen großen Teil des Staates einverleibt. So findet man rein deutsche Wohnsiedlungen und ganze Stadtbezirke bestehen nur aus chinesischen, koreanischen und vietnamesischen Geschäften. Man scheint viel Wert darauf zu legen "unter sich" sein zu können, aber dennoch vermischt sich alles in unausweichlicher Konsequent zu einem bunten, multikulturellen Treiben.
Dies ist mit Sicherheit auch ein Grund dafür, dass ich mich in Texas von der ersten Minute an wie zuhause gefühlt habe. Grundlegende Englischkenntnisse vorausgesetzt, wird man nicht als Tourist wahrgenommen und auch nicht so behandelt. Menschen meiner Generation gehen mit gutem "Schulenglisch" meist einfach in der Masse auf und werden nie Probleme haben Anschluss zu finden. Hier kommt auch die offene und sehr freundliche Art der Texaner ins Spiel. Der Großteil ist sehr aufgeschlossen und durchaus neugierig und interessiert. Man kommt sehr schnell ins Gespräch und so führt ein deutscher Akzent schnell zu einem netten Ṕlausch mit der Kellnerin, die ihrerseits französisch-irische Wurzeln hat.
Landschaftlich gesehen ist Texas bzw. die Gegend um Houston sehr flach. Es gibt kaum größere Berge, was man bei dem subtropischen Klima durchaus zu schätzen weiß. Bei der enorm hohen Luftfeuchtigkeit kommt es einem oft genug so vor, als könne man die Luft schneiden. Dazu kommen Temperaturen zwischen 28 und 34 °C, so dass man wohl gerne auf eine Bergtour verzichtet. Man wird sich unweigerlich die Seele aus dem Leib schwitzen und sollte daher immer genügend Wasser mit auf den Weg nehmen. Mit Vorsicht zu genießen sind in diesem Kontext auch die allgegenwärtigen Klimaanlagen. Nicht jeder kommt mit dem ständigen Wechsel von heiß/feucht zu kalt/trocken problemlos zurecht.
Habitate lassen sich grob in zwei Kategorien aufteilen. Sehr feuchte Mischwälder, welche einen tropischen Touch durch Kletterpflanzen und Tillandsien erhalten, auf der einen Seite und offene Steppen, die neben Gräsern meist nur ein paar wenige Büsche und vereinzelte Passionsblumen zu bieten haben, auf der anderen Seite. Der Jesse H. Jones Park nördlich von Houston liefert gute Beispiele dafür, wie diese beiden Gegensätze perfekt in einander greifen und nahtlose Übergänge bilden. Jeder für sich ein einzigartiger Ort mit ganz eigenem Charakter und optimalen Bedingungen für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Viele Parkanlagen, wie auch der Jesse H. Jones Park, sind entweder vollständig oder nur teilweise als Naturschutzgebiete (Recreation Area) gekennzeichnet. Oftmals erhält man nur gegen eine geringe Gebühr den Zugang zu erschlossenen Bereichen. Links und rechts vom Gehweg findet sich schon allerhand Interessantes, aber ohne Genehmigung darf man natürlich nichts der Natur entnehmen. Neben der Erlaubnis, erhält man über gute Kontakte im Gegenzug aber meist gleich auch Unterstützung der Parkangestellten beim eigenen Sammelvorhaben. Die Regulierungen und Beschränkungen erscheinen einem manchmal überzogen, aber leider ist die amerikanische Bevölkerung nicht dafür bekannt, die Natur aus eigenem Antrieb zu schützen. Vor allem öffentliche Parks werden daher auch immer von der Polizei überwacht und die Verschmutzung der Umwelt sehr strikt geahndet. Über häufige Kontrollen darf man sich also nicht wundern, wenn man nur mit dem Rucksack bewaffnet, ohne Auto und gesenktem Blick durch die Gegend streunt...
Die überwältigende Vielfalt an Wirbellosen entschädigt aber ohne Zweifel für die ein oder andere Unterbrechung und ggf. umständliche Planung der Exkursion. Zu meiner Verwunderung hatten viele Gebiete einen deutlichen Wandel durchlaufen. Starke Überflutung, eine längere Dürre und ein ungewöhnlich kalter Winter haben die Landschaft seit meinem letzten Besuch 2008 nachhaltig verändert. Der Artenvielfalt hat dies zwar nicht wirklich geschadet, aber vor allem in Hinblick auf unsere Ameisen waren die Veränderungen doch deutlich erkennbar. Wo eine Art 2008 noch sehr dominant war, war sie in diesem Jahr fast gänzlich abwesend und hatte dafür anderen Arten, die ich damals mitunter gar nicht vorgefunden habe, Platz gemacht. Daher war für mich wieder alles völlig neu und aufregend, aber an mancher Stelle auch ernüchternd, ja gar enttäuschend.
Ameisen
Wie von mir nicht anders erwartet, war eine Art wieder allgegenwärtig und vielerorts auch als dominant zu beschreiben. Solenopsis invicta stellt eine wirkliche Bedrohung für viele Habitate in Texas dar. Ob in Wäldern, Steppenlandschaften oder stark bebauten Gebieten, diese Art trifft man überall und meist in hoher Dichte an. Schwärme von geflügelten Geschlechtstieren kreuzen fast das ganze Jahr über den eigenen Weg und die resultierenden Gründerinnen nutzen jede Nische, um in kürzester Zeit neue Kolonien hervor zu bringen. Wie ich dieses Jahr feststellen musste, machen sie auch vor kleineren Säugetieren keinen Halt. Große Kolonien greifen alles an was sich ihnen nähert und konsumieren Unmengen an tierischem und pflanzlichem Material, um das Wohlergehen des eigenen Staates zu sichern. Ihre beeindruckende Anpassungsfähigkeit macht es notwendig jederzeit auf sie Acht zu geben. Man tut gut daran einen großen Bogen um Nester zu machen, da jeder unachtsame Tritt böse Folgen haben kann. Ihre Stiche sind zu recht gefürchtet, da Opfer meist dutzende Stiche ernten und das Risiko einer allergischen Reaktion sehr hoch ist. Man sollte dem oft gegebenen Rat der Einheimischen folgen: "Watch your step for Fire Ants!!"
(Bei der auf diesen Bilder gezeigten Art könnte es sich auch um Solenopsis richteri handeln)
Um so erfreulicher war, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal Pogonomyrmex barbatus während meines Aufenthaltes in Texas gefunden habe. Bei meiner Reise 2008 hatte ich sie an keinem der besuchten Orte angetroffen, doch dieses Jahr schossen ihre Nester an gleicher Stelle nur so aus dem Boden. Dabei spielte der Abstand der Nester scheinbar keine große Rolle. Sie traten in hoher Dichte auf, auch wenn die Nester schon eine enorme Größe angenommen hatten. Sie sind offensichtlich sehr produktiv, da sich große, Krater-förmige Nester an Stellen fanden, die 2008 noch gänzlich unbesiedelt waren.
Bei Pogonomyrmex barbatus handelt es sich um eine sehr wehrhafte Art. Sie können durchaus schmerzhafte Stiche austeilen, sind aber dennoch bei weitem nicht so aggressiv wie Solenopsis invicta. Sie verteidigen ihr Nest nur bei direkter Störung und Stechunfälle passieren eher zufällig, z.B. wenn Tiere unbemerkt in die Schuhe klettern Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Ökosystems, vor allem weil sie einigen Reptilien und Säugetieren als bevorzugte Nahrungsquelle dienen. Allen voran die Texanische Krötenechse (Phrynosoma cornutum) und das Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus), welches zudem das Staatstier von Texas ist.
Wie wichtig den Amerikanern der Bestand der Art ist, zeigt sich auch daran, dass aktiv Forschung mit Pogonomyrmex barbatus betrieben wird. So erforscht man z.B. momentan an der University of Houston das Reproduktionsverhalten dieser Art. Zu diesem Zweck hält man dort unzählige Kolonien unter Laborbedingungen und hat dieses Jahr wieder das Vorhaben verfolgt, weitere 80 Königinnen zu fangen und groß zu ziehen. Für die Hilfe bei Erkundungen im Freiland, war dann auch ein Blick ins Labor drin
(hier allerdings Bilder der Aufzuchtanlage für Gottesanbeterinnen)
Eine weitere Art die ich noch nicht genauer bestimmen konnte, fand sich ebenfalls sehr häufig, obwohl sie 2008 gänzlich abwesend war. Es handelt sich dabei um eine kleine Pilzzüchterin, welche sich allerdings auf herumliegendes Pflanzenmaterial spezialisiert hat. Die Arbeiterinnen schneiden daher kein lebendes Material, sondern widmen sich dem Sammeln von Samenkapseln, Schalen von Nüssen, Teilen von Blüten und dergleichen. Es dürfte sich dabei um eine Art der Gattung Trachymyrmex handeln.
In Texas finden sich recht viele Pilzzüchterinnen. Die beeindruckendste Art ist für mich persönlich Atta texana. Ihre Nester können zu enormer Größe heran wachsen und untergraben dabei nicht selten auch Gehwege in Parks. Unzählige kleine Hügel, verstreut auf mehreren Quadratmetern, zeugen dabei von hoher Aktivität. Nahrung für den Pilzgarten wird von den Arbeiterinnen über große Distanz auf eigenen Straßen transportiert. Und ihr Hunger ist gewaltig! Ganze Büsche werden über Nacht problemlos komplett vom Blattwerk befreit, was ihnen keinen besonders guten Ruf eingebracht hat. Jeder Hobbygärtner fürchtet sich vor Kolonien die in der Nähe des eigenen Gartens residieren. Die Ameisen ziehen beim Kampf um das Territorium immer den Kürzeren und werden kurzerhand vernichtet, wenn die Gefahr für die geliebten Pflanzen zu hoch erscheint. Ihr Verbreitungsgebiet ist daher doch leider stark beschränkt und große Kolonien bleiben in besiedeltem Gebiet eher eine Seltenheit.
Das erste Mal, dass ich Männchen dieser Art in natura gesehen habe.
Vertreter der Gattung Camponotus trifft man natürlich auch sehr oft an. Ihr Bestand hat sich seit 2008 meines Erachtens gar nicht verändert. Ich habe ihre Kolonien an vielen Orten in hoher Dichte vorgefunden. Viele Arten sind Baumbewohner und man sieht ihre Kolonnen oft die Bäume auf und ab wandern. Es finden sich einige recht große Arten, deren Major-Arbeiterinnen sich durchaus aggressive Verhalten können, wenn man sich zu nah ans Nest begibt.
Diese Art war scheinbar am stärksten Vertreten. Ihre Nester befinden sich meist im Wurzelbereich größerer Bäume, aber auch Astlöcher oder tote Baumstümpfe werden von ihnen besiedelt. Es handelt sich um die größte Vertreterin der Gattung Camponotus die ich bislang in Texas gefunden habe.
Hier noch ein "Schnappschuss" einer Arbeiterin dieser Art, welche sich offensichtlich stark für einige Blattläuse interessiert
Folgende Art lebt nicht direkt im Baum, aber ihre Kolonien finden sich doch meistens in direkter Nähe zu solchen. Ihre Arbeiterinnen furagieren auf der Suche nach Nahrung ebenfalls an den Bäumen auf und ab. Überaus interessant ist das Fluchtverhalten dieser Art. Kommt man ihnen zu schnell näher, springen sie "vor Schreck" vom Baumstamm ab und lassen sich auf den Waldboden fallen. Dort angekommen, suchen sie sich nicht direkt ein Versteck, sondern verharren dort einfach völlig regungslos. Ihre braun-rote Färbung scheint ihnen als Tarnung völlig auszureichen. Erst bei erneuter Störung verstecken sie sich rasch unter Blättern oder Ästen.
Hier noch ein Bild einer deutlich kleineren, aber sehr schön gefärbten Art. Es dürfte sich hierbei um Camponotus discolor handeln, welche sich meist hoch in den Bäumen nieder lässt.
Zu meinem Bedauern war eine Gattung in diesem Jahr nur noch schwach vertreten. Arten der Gattung Pseudomyrmex leben in holen Ästen und Zweigen der Bäume und werden daher umgangssprachlich gerne "Twig Ants" genannt. Sie sind bei den Einheimischen wohl bekannt, was auf ihren schmerzhaften Stich zurück zu führen ist. Man sieht ihnen die nahe Verwandtschaft mit Wespen deutlich an und auch ihre Bewegungen sind alles andere als typisch für Ameisen. Sie bewegen sich in schnellen, Schub-artigen Bewegung über die Äste und weichen Hindernissen dabei geschickt aus. Sie können ausgezeichnet sehen und sind daher auch schwer zu fotografieren. Sie besitzen das Talent kurzerhand auf die Rückseite des Astes zu huschen, weshalb ich sie gerne mit kleineren Insekten füttere, um sie zumindest kurzzeitig ruhig zu stellen
Pseudomyrmex gracilis ist eine der größeren Arten die ich 2008 sehr oft vorgefunden habe. Dieses Jahr konnte ich nur drei größere Kolonien ausmachen und habe sonst nur einzelne Arbeiterinnen umher wandern sehen. Wahrscheinlich hat ihre Lebensweise im letzten, ungewöhnlich harten Winter ihren Tribut gefordert. In den dünnen Ästchen und Zweigen waren sie vor der Kälte wohl nur schlecht geschützt. Sie nehmen für mich einen besonderen Platz in der Ameisenwelt ein und daher hoffe ich, dass sich ihr Bestand über die nächsten Jahre wieder erholen wird.
Wespen
Auch sehr viele unterschiedliche Wespenarten habe ich beobachten können. Vor allem den Papierwespen der Gattung Polistes habe ich erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, da Frank mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es in Texas und Arizona einige sehr schöne Arten gibt. Man trifft die weiblichen Mitglieder der Kolonien oftmals beim Sammeln von Holz an, welches zum Nestbau verwendet wird.
Polistes metricus ist eine der schönsten Vertreterinnen dieser Gattung, die mir in Texas begegnet sind. Man trifft diese großen und durchaus Respekt-einflößenden Wespen wirklich häufig an. Ihre Nester bleiben eher klein und wer sich die Zeit nimmt sie zu beobachten, wird feststellen, dass sie sehr friedliche und eher scheue Zeitgenossen sind. Hier einige Bilder eines Exemplars das im Jesse H. Jones Park auf der Suche nach Holz war. Die Männchen zeigen in ihrer Färbung einen deutlich höherem Gelbanteil und das Gesicht zeichnet eine gelb-orange, Masken-ähnliche Zeichnung.
Grabwespen der Gattung Ammophila kreuzten einige Male meinen Weg. Diese schlanken und enorm großen Insekten sieht man oft beim Bau ihrer Nester in meist sandigem Boden. Daher werden diese solitären Wespen auch Sandwespen genannt. Hier seht ihr ein Ammophila procera Weibchen beim Ausheben eines neuen Nestes.
Leider waren viele Wespen einfach viel zu schnell unterwegs, so dass ich mit meiner unbeholfenen Art keine guten Bilder hin bekommen habe Aber zwei akzeptable Aufnahmen kann ich dann doch noch präsentieren.
Spinnen
Arachnide Freunde findet man in Texas in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Neben den wirklich hoch giftigen Schwarzen Witwen aus der Gattung Latrodectus, gibt es aber nur sehr wenige Arten die dem Menschen gefährlich werden können. Meist sind allergische Reaktionen oder bakterielle Infektionen für schwerwiegendere Folgen verantwortlich, aber weniger das bei einem Biss injizierte Gift.
Viele Spinnenarten zeigen unglaubliche Anpassungen an ihre Umwelt und haben Trick-reiche Fähigkeiten entwickelt, um Beute zu fangen und so den Fortbestand der eigenen Art zu sichern. Bolaspinnen der Gattung Mastophora sind tagsüber völlig inaktiv und reagieren nicht einmal auf direkte Berührungen. Sobald es aber Nacht wird gehen sie mit einer ausgefeilten Jagdmethode ans Werk. Sie haben sich auf bestimmte Nachtschmetterlinge als Beutetiere spezialisiert. Diese Spinne baut kein Netz wie die meisten Spinnenarten, sondern hängt an einem einzelnen Faden. Dessen Ende versieht sie mit einer klebrigen Kugel und lässt diese über eines der Vorderbeine herabhängen. Dieser klebrige Tropfen ist mit bestimmten Pheromonen angereichert und lockt die Schmetterlinge so, unter Vortäuschung der Anwesenheit eines Sexualpartners, in die Nähe der wartenden Lauerjägerin. Sobald sich das Opfer in Reichweite befindet, schleudert die Spinne ihm die klebrige Falle entgegen und fängt so ihre Beute. Studien haben gezeigt, dass sie dabei überaus effektiv sind und pro Nacht durchschnittlich 2,2 Beutetiere fangen!
Dieses Weibchen der Art Mastophora leucabulba habe ich direkt hinter dem Haus am Gartenzaun gefunden. Sie hatte sich den Tag über an einem Querbalken häuslich eingerichtet und auch bereits sechs Kokons produziert. Leider war sie nachts nicht mehr dort anzutreffen, so dass ich bislang leider keine Bilder während der Jagd machen konnte
Dies & Das
Viele Begegnungen mit interessanten Insekten finden eher zufällig statt. Manchmal folgt man mit dem Blick einer Ameise und stolpert schon im nächsten Moment über etwas, das man zuvor noch nie erblickt hatte. Ich habe festgestellt, dass es gar nicht so verkehrt ist sich ein wenig mehr Zeit zu lassen und es auch einfach mal länger an einem Fleck auszuhalten. Man drängt sich oftmals selbst zum schnellen Weitergehen, wenn das gesuchte Objekt sich nicht gleich zeigt. Dabei findet sich manchmal ein viel interessanteres Treiben direkt vor der eigenen Nase, vorausgesetzt man nimmt sich einen Moment, um es zu entdecken
Einige schöne Raupen die ich gefunden habe. Teilweise sehen sie wirklich ziemlich kurios aus.
Diese Libelle war so nennt kurz für ein Foto still zu sitzen.
Hier die Nymphe einer schönen Heuschrecke.
Buckelzirpen der Familie Membracidae sind ebenfalls in vielen, teils skurrilen Formen anzutreffen.
Sandlaufkäfer werden im Englischen "Tiger Beetles" genannt, was auch ihrer räuberischen Natur gerecht wird.
Hier noch ein paar unbestimmte Insekten.
Sooo, das war's dann erstmal und ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!! Hoffe natürlich auch auf das ein oder andere Feedback...
Bis dahin,
Christian
Hallo zusammen,
nun bin ich schon seit einigen Monaten wieder zurück in Deutschland und habe kaum was von mir hören lassen. Leider habe ich momentan einfach zu wenig Zeit, aber einen kleinen Reisebericht zu schreiben, wollte ich mir nicht nehmen lassen. Zumindest kann ich heute über die Reise nach Texas im Mai diesen Jahres berichten und habe auch die meisten Bilder bereits fertig überarbeitet. Ein Bericht über den "Abstecher" nach Arizona wird leider noch etwas warten müssen
Hatte ich bei meinem letzten Trip im Jahr 2008 noch die Möglichkeit direkt in die Nachtschicht zu wechseln, so musste ich diesmal doch leider zu normalen Zeiten im Büro erscheinen. Der Jet-lag hat mich daher ordentlich erwischt... eine Erfahrung, auf die ich gut und gerne hätte verzichten können
Meine Probleme, mich wieder der hiesigen Zeitzone anzupassen, schmälern aber nicht im geringsten den "Erfolg" dieser Reise. Auch wenn die Jahreszeit nicht gerade die optimale Wahl war, habe ich die Zeit doch sehr genossen. Einfach mal wieder "raus kommen", Zeit in der Natur verbringen, Freunde und Bekannte treffen und natürlich Neues entdecken. Kurz gesagt: Einfach genial!!
Natürlich ist eine derartige Reise leider auch mit hohen Kosten verbunden. Ich habe das große Glück, dass ich bei einem Freund unter kommen kann, aber dennoch machen die Flugkosten gerade einmal die Hälfte der Gesamtkosten aus. Das Leben ist für einen Europäer in den USA recht günstig (bleibt abzuwarten, wie sich der Euro entwickelt!), aber wer will im Urlaub schon sparen?! Ich jedenfalls nicht!
Man sollte die Zeit nutzen die einem zur Verfügung steht, denn - wie so oft - ist alles schneller vorbei als einem lieb ist. Auch dieses Jahr habe ich daher wieder die Gelegenheit beim Schopf gegriffen und bin auch im Inland so viel wie möglich umher gereist. Ein Abstecher nach Arizona war da natürlich Pflicht! Somit standen meinem Erkundungsdrang nicht nur die Parks und ursprünglichen Wälder rund um Houston, sondern auch die beeindruckenden Canyons inmitten der Halbwüste südlich von Tucson zur Verfügung. Vom Klima her könnten beide Staaten nicht unterschiedlicher beschaffen sein. Nicht nur in Hinsicht auf Flora und Fauna haben sie folglich ihren ganz eigenen Charme, weshalb ich euch beide separat näher bringen möchte.
- Texas -
Land und Leute
Cowboy-Hüte, Schusswaffen und überdimensionierte Fahrzeuge sind meist fester Bestandteil unserer Klischee-behafteten Vorstellungen von Texanern. Die Erwartungen werden aber schnell, im durchaus positiven Sinne, enttäuscht. Naja, mal abgesehen von den Monsterkarren die dort doch viele mit Vorliebe fahren Den typischen Texaner zu skizzieren fällt aber bei den vielen verschiedenen kulturellen Einflüssen recht schwer. Vor allem die europäische und asiatische Kultur hat sich scheinbar einen großen Teil des Staates einverleibt. So findet man rein deutsche Wohnsiedlungen und ganze Stadtbezirke bestehen nur aus chinesischen, koreanischen und vietnamesischen Geschäften. Man scheint viel Wert darauf zu legen "unter sich" sein zu können, aber dennoch vermischt sich alles in unausweichlicher Konsequent zu einem bunten, multikulturellen Treiben.
Dies ist mit Sicherheit auch ein Grund dafür, dass ich mich in Texas von der ersten Minute an wie zuhause gefühlt habe. Grundlegende Englischkenntnisse vorausgesetzt, wird man nicht als Tourist wahrgenommen und auch nicht so behandelt. Menschen meiner Generation gehen mit gutem "Schulenglisch" meist einfach in der Masse auf und werden nie Probleme haben Anschluss zu finden. Hier kommt auch die offene und sehr freundliche Art der Texaner ins Spiel. Der Großteil ist sehr aufgeschlossen und durchaus neugierig und interessiert. Man kommt sehr schnell ins Gespräch und so führt ein deutscher Akzent schnell zu einem netten Ṕlausch mit der Kellnerin, die ihrerseits französisch-irische Wurzeln hat.
Landschaftlich gesehen ist Texas bzw. die Gegend um Houston sehr flach. Es gibt kaum größere Berge, was man bei dem subtropischen Klima durchaus zu schätzen weiß. Bei der enorm hohen Luftfeuchtigkeit kommt es einem oft genug so vor, als könne man die Luft schneiden. Dazu kommen Temperaturen zwischen 28 und 34 °C, so dass man wohl gerne auf eine Bergtour verzichtet. Man wird sich unweigerlich die Seele aus dem Leib schwitzen und sollte daher immer genügend Wasser mit auf den Weg nehmen. Mit Vorsicht zu genießen sind in diesem Kontext auch die allgegenwärtigen Klimaanlagen. Nicht jeder kommt mit dem ständigen Wechsel von heiß/feucht zu kalt/trocken problemlos zurecht.
Habitate lassen sich grob in zwei Kategorien aufteilen. Sehr feuchte Mischwälder, welche einen tropischen Touch durch Kletterpflanzen und Tillandsien erhalten, auf der einen Seite und offene Steppen, die neben Gräsern meist nur ein paar wenige Büsche und vereinzelte Passionsblumen zu bieten haben, auf der anderen Seite. Der Jesse H. Jones Park nördlich von Houston liefert gute Beispiele dafür, wie diese beiden Gegensätze perfekt in einander greifen und nahtlose Übergänge bilden. Jeder für sich ein einzigartiger Ort mit ganz eigenem Charakter und optimalen Bedingungen für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Viele Parkanlagen, wie auch der Jesse H. Jones Park, sind entweder vollständig oder nur teilweise als Naturschutzgebiete (Recreation Area) gekennzeichnet. Oftmals erhält man nur gegen eine geringe Gebühr den Zugang zu erschlossenen Bereichen. Links und rechts vom Gehweg findet sich schon allerhand Interessantes, aber ohne Genehmigung darf man natürlich nichts der Natur entnehmen. Neben der Erlaubnis, erhält man über gute Kontakte im Gegenzug aber meist gleich auch Unterstützung der Parkangestellten beim eigenen Sammelvorhaben. Die Regulierungen und Beschränkungen erscheinen einem manchmal überzogen, aber leider ist die amerikanische Bevölkerung nicht dafür bekannt, die Natur aus eigenem Antrieb zu schützen. Vor allem öffentliche Parks werden daher auch immer von der Polizei überwacht und die Verschmutzung der Umwelt sehr strikt geahndet. Über häufige Kontrollen darf man sich also nicht wundern, wenn man nur mit dem Rucksack bewaffnet, ohne Auto und gesenktem Blick durch die Gegend streunt...
Die überwältigende Vielfalt an Wirbellosen entschädigt aber ohne Zweifel für die ein oder andere Unterbrechung und ggf. umständliche Planung der Exkursion. Zu meiner Verwunderung hatten viele Gebiete einen deutlichen Wandel durchlaufen. Starke Überflutung, eine längere Dürre und ein ungewöhnlich kalter Winter haben die Landschaft seit meinem letzten Besuch 2008 nachhaltig verändert. Der Artenvielfalt hat dies zwar nicht wirklich geschadet, aber vor allem in Hinblick auf unsere Ameisen waren die Veränderungen doch deutlich erkennbar. Wo eine Art 2008 noch sehr dominant war, war sie in diesem Jahr fast gänzlich abwesend und hatte dafür anderen Arten, die ich damals mitunter gar nicht vorgefunden habe, Platz gemacht. Daher war für mich wieder alles völlig neu und aufregend, aber an mancher Stelle auch ernüchternd, ja gar enttäuschend.
Ameisen
Wie von mir nicht anders erwartet, war eine Art wieder allgegenwärtig und vielerorts auch als dominant zu beschreiben. Solenopsis invicta stellt eine wirkliche Bedrohung für viele Habitate in Texas dar. Ob in Wäldern, Steppenlandschaften oder stark bebauten Gebieten, diese Art trifft man überall und meist in hoher Dichte an. Schwärme von geflügelten Geschlechtstieren kreuzen fast das ganze Jahr über den eigenen Weg und die resultierenden Gründerinnen nutzen jede Nische, um in kürzester Zeit neue Kolonien hervor zu bringen. Wie ich dieses Jahr feststellen musste, machen sie auch vor kleineren Säugetieren keinen Halt. Große Kolonien greifen alles an was sich ihnen nähert und konsumieren Unmengen an tierischem und pflanzlichem Material, um das Wohlergehen des eigenen Staates zu sichern. Ihre beeindruckende Anpassungsfähigkeit macht es notwendig jederzeit auf sie Acht zu geben. Man tut gut daran einen großen Bogen um Nester zu machen, da jeder unachtsame Tritt böse Folgen haben kann. Ihre Stiche sind zu recht gefürchtet, da Opfer meist dutzende Stiche ernten und das Risiko einer allergischen Reaktion sehr hoch ist. Man sollte dem oft gegebenen Rat der Einheimischen folgen: "Watch your step for Fire Ants!!"
(Bei der auf diesen Bilder gezeigten Art könnte es sich auch um Solenopsis richteri handeln)
Um so erfreulicher war, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal Pogonomyrmex barbatus während meines Aufenthaltes in Texas gefunden habe. Bei meiner Reise 2008 hatte ich sie an keinem der besuchten Orte angetroffen, doch dieses Jahr schossen ihre Nester an gleicher Stelle nur so aus dem Boden. Dabei spielte der Abstand der Nester scheinbar keine große Rolle. Sie traten in hoher Dichte auf, auch wenn die Nester schon eine enorme Größe angenommen hatten. Sie sind offensichtlich sehr produktiv, da sich große, Krater-förmige Nester an Stellen fanden, die 2008 noch gänzlich unbesiedelt waren.
Bei Pogonomyrmex barbatus handelt es sich um eine sehr wehrhafte Art. Sie können durchaus schmerzhafte Stiche austeilen, sind aber dennoch bei weitem nicht so aggressiv wie Solenopsis invicta. Sie verteidigen ihr Nest nur bei direkter Störung und Stechunfälle passieren eher zufällig, z.B. wenn Tiere unbemerkt in die Schuhe klettern Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Ökosystems, vor allem weil sie einigen Reptilien und Säugetieren als bevorzugte Nahrungsquelle dienen. Allen voran die Texanische Krötenechse (Phrynosoma cornutum) und das Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus), welches zudem das Staatstier von Texas ist.
Wie wichtig den Amerikanern der Bestand der Art ist, zeigt sich auch daran, dass aktiv Forschung mit Pogonomyrmex barbatus betrieben wird. So erforscht man z.B. momentan an der University of Houston das Reproduktionsverhalten dieser Art. Zu diesem Zweck hält man dort unzählige Kolonien unter Laborbedingungen und hat dieses Jahr wieder das Vorhaben verfolgt, weitere 80 Königinnen zu fangen und groß zu ziehen. Für die Hilfe bei Erkundungen im Freiland, war dann auch ein Blick ins Labor drin
(hier allerdings Bilder der Aufzuchtanlage für Gottesanbeterinnen)
Eine weitere Art die ich noch nicht genauer bestimmen konnte, fand sich ebenfalls sehr häufig, obwohl sie 2008 gänzlich abwesend war. Es handelt sich dabei um eine kleine Pilzzüchterin, welche sich allerdings auf herumliegendes Pflanzenmaterial spezialisiert hat. Die Arbeiterinnen schneiden daher kein lebendes Material, sondern widmen sich dem Sammeln von Samenkapseln, Schalen von Nüssen, Teilen von Blüten und dergleichen. Es dürfte sich dabei um eine Art der Gattung Trachymyrmex handeln.
In Texas finden sich recht viele Pilzzüchterinnen. Die beeindruckendste Art ist für mich persönlich Atta texana. Ihre Nester können zu enormer Größe heran wachsen und untergraben dabei nicht selten auch Gehwege in Parks. Unzählige kleine Hügel, verstreut auf mehreren Quadratmetern, zeugen dabei von hoher Aktivität. Nahrung für den Pilzgarten wird von den Arbeiterinnen über große Distanz auf eigenen Straßen transportiert. Und ihr Hunger ist gewaltig! Ganze Büsche werden über Nacht problemlos komplett vom Blattwerk befreit, was ihnen keinen besonders guten Ruf eingebracht hat. Jeder Hobbygärtner fürchtet sich vor Kolonien die in der Nähe des eigenen Gartens residieren. Die Ameisen ziehen beim Kampf um das Territorium immer den Kürzeren und werden kurzerhand vernichtet, wenn die Gefahr für die geliebten Pflanzen zu hoch erscheint. Ihr Verbreitungsgebiet ist daher doch leider stark beschränkt und große Kolonien bleiben in besiedeltem Gebiet eher eine Seltenheit.
Das erste Mal, dass ich Männchen dieser Art in natura gesehen habe.
Vertreter der Gattung Camponotus trifft man natürlich auch sehr oft an. Ihr Bestand hat sich seit 2008 meines Erachtens gar nicht verändert. Ich habe ihre Kolonien an vielen Orten in hoher Dichte vorgefunden. Viele Arten sind Baumbewohner und man sieht ihre Kolonnen oft die Bäume auf und ab wandern. Es finden sich einige recht große Arten, deren Major-Arbeiterinnen sich durchaus aggressive Verhalten können, wenn man sich zu nah ans Nest begibt.
Diese Art war scheinbar am stärksten Vertreten. Ihre Nester befinden sich meist im Wurzelbereich größerer Bäume, aber auch Astlöcher oder tote Baumstümpfe werden von ihnen besiedelt. Es handelt sich um die größte Vertreterin der Gattung Camponotus die ich bislang in Texas gefunden habe.
Hier noch ein "Schnappschuss" einer Arbeiterin dieser Art, welche sich offensichtlich stark für einige Blattläuse interessiert
Folgende Art lebt nicht direkt im Baum, aber ihre Kolonien finden sich doch meistens in direkter Nähe zu solchen. Ihre Arbeiterinnen furagieren auf der Suche nach Nahrung ebenfalls an den Bäumen auf und ab. Überaus interessant ist das Fluchtverhalten dieser Art. Kommt man ihnen zu schnell näher, springen sie "vor Schreck" vom Baumstamm ab und lassen sich auf den Waldboden fallen. Dort angekommen, suchen sie sich nicht direkt ein Versteck, sondern verharren dort einfach völlig regungslos. Ihre braun-rote Färbung scheint ihnen als Tarnung völlig auszureichen. Erst bei erneuter Störung verstecken sie sich rasch unter Blättern oder Ästen.
Hier noch ein Bild einer deutlich kleineren, aber sehr schön gefärbten Art. Es dürfte sich hierbei um Camponotus discolor handeln, welche sich meist hoch in den Bäumen nieder lässt.
Zu meinem Bedauern war eine Gattung in diesem Jahr nur noch schwach vertreten. Arten der Gattung Pseudomyrmex leben in holen Ästen und Zweigen der Bäume und werden daher umgangssprachlich gerne "Twig Ants" genannt. Sie sind bei den Einheimischen wohl bekannt, was auf ihren schmerzhaften Stich zurück zu führen ist. Man sieht ihnen die nahe Verwandtschaft mit Wespen deutlich an und auch ihre Bewegungen sind alles andere als typisch für Ameisen. Sie bewegen sich in schnellen, Schub-artigen Bewegung über die Äste und weichen Hindernissen dabei geschickt aus. Sie können ausgezeichnet sehen und sind daher auch schwer zu fotografieren. Sie besitzen das Talent kurzerhand auf die Rückseite des Astes zu huschen, weshalb ich sie gerne mit kleineren Insekten füttere, um sie zumindest kurzzeitig ruhig zu stellen
Pseudomyrmex gracilis ist eine der größeren Arten die ich 2008 sehr oft vorgefunden habe. Dieses Jahr konnte ich nur drei größere Kolonien ausmachen und habe sonst nur einzelne Arbeiterinnen umher wandern sehen. Wahrscheinlich hat ihre Lebensweise im letzten, ungewöhnlich harten Winter ihren Tribut gefordert. In den dünnen Ästchen und Zweigen waren sie vor der Kälte wohl nur schlecht geschützt. Sie nehmen für mich einen besonderen Platz in der Ameisenwelt ein und daher hoffe ich, dass sich ihr Bestand über die nächsten Jahre wieder erholen wird.
Wespen
Auch sehr viele unterschiedliche Wespenarten habe ich beobachten können. Vor allem den Papierwespen der Gattung Polistes habe ich erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, da Frank mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es in Texas und Arizona einige sehr schöne Arten gibt. Man trifft die weiblichen Mitglieder der Kolonien oftmals beim Sammeln von Holz an, welches zum Nestbau verwendet wird.
Polistes metricus ist eine der schönsten Vertreterinnen dieser Gattung, die mir in Texas begegnet sind. Man trifft diese großen und durchaus Respekt-einflößenden Wespen wirklich häufig an. Ihre Nester bleiben eher klein und wer sich die Zeit nimmt sie zu beobachten, wird feststellen, dass sie sehr friedliche und eher scheue Zeitgenossen sind. Hier einige Bilder eines Exemplars das im Jesse H. Jones Park auf der Suche nach Holz war. Die Männchen zeigen in ihrer Färbung einen deutlich höherem Gelbanteil und das Gesicht zeichnet eine gelb-orange, Masken-ähnliche Zeichnung.
Grabwespen der Gattung Ammophila kreuzten einige Male meinen Weg. Diese schlanken und enorm großen Insekten sieht man oft beim Bau ihrer Nester in meist sandigem Boden. Daher werden diese solitären Wespen auch Sandwespen genannt. Hier seht ihr ein Ammophila procera Weibchen beim Ausheben eines neuen Nestes.
Leider waren viele Wespen einfach viel zu schnell unterwegs, so dass ich mit meiner unbeholfenen Art keine guten Bilder hin bekommen habe Aber zwei akzeptable Aufnahmen kann ich dann doch noch präsentieren.
Spinnen
Arachnide Freunde findet man in Texas in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Neben den wirklich hoch giftigen Schwarzen Witwen aus der Gattung Latrodectus, gibt es aber nur sehr wenige Arten die dem Menschen gefährlich werden können. Meist sind allergische Reaktionen oder bakterielle Infektionen für schwerwiegendere Folgen verantwortlich, aber weniger das bei einem Biss injizierte Gift.
Viele Spinnenarten zeigen unglaubliche Anpassungen an ihre Umwelt und haben Trick-reiche Fähigkeiten entwickelt, um Beute zu fangen und so den Fortbestand der eigenen Art zu sichern. Bolaspinnen der Gattung Mastophora sind tagsüber völlig inaktiv und reagieren nicht einmal auf direkte Berührungen. Sobald es aber Nacht wird gehen sie mit einer ausgefeilten Jagdmethode ans Werk. Sie haben sich auf bestimmte Nachtschmetterlinge als Beutetiere spezialisiert. Diese Spinne baut kein Netz wie die meisten Spinnenarten, sondern hängt an einem einzelnen Faden. Dessen Ende versieht sie mit einer klebrigen Kugel und lässt diese über eines der Vorderbeine herabhängen. Dieser klebrige Tropfen ist mit bestimmten Pheromonen angereichert und lockt die Schmetterlinge so, unter Vortäuschung der Anwesenheit eines Sexualpartners, in die Nähe der wartenden Lauerjägerin. Sobald sich das Opfer in Reichweite befindet, schleudert die Spinne ihm die klebrige Falle entgegen und fängt so ihre Beute. Studien haben gezeigt, dass sie dabei überaus effektiv sind und pro Nacht durchschnittlich 2,2 Beutetiere fangen!
Dieses Weibchen der Art Mastophora leucabulba habe ich direkt hinter dem Haus am Gartenzaun gefunden. Sie hatte sich den Tag über an einem Querbalken häuslich eingerichtet und auch bereits sechs Kokons produziert. Leider war sie nachts nicht mehr dort anzutreffen, so dass ich bislang leider keine Bilder während der Jagd machen konnte
Dies & Das
Viele Begegnungen mit interessanten Insekten finden eher zufällig statt. Manchmal folgt man mit dem Blick einer Ameise und stolpert schon im nächsten Moment über etwas, das man zuvor noch nie erblickt hatte. Ich habe festgestellt, dass es gar nicht so verkehrt ist sich ein wenig mehr Zeit zu lassen und es auch einfach mal länger an einem Fleck auszuhalten. Man drängt sich oftmals selbst zum schnellen Weitergehen, wenn das gesuchte Objekt sich nicht gleich zeigt. Dabei findet sich manchmal ein viel interessanteres Treiben direkt vor der eigenen Nase, vorausgesetzt man nimmt sich einen Moment, um es zu entdecken
Einige schöne Raupen die ich gefunden habe. Teilweise sehen sie wirklich ziemlich kurios aus.
Diese Libelle war so nennt kurz für ein Foto still zu sitzen.
Hier die Nymphe einer schönen Heuschrecke.
Buckelzirpen der Familie Membracidae sind ebenfalls in vielen, teils skurrilen Formen anzutreffen.
Sandlaufkäfer werden im Englischen "Tiger Beetles" genannt, was auch ihrer räuberischen Natur gerecht wird.
Hier noch ein paar unbestimmte Insekten.
Sooo, das war's dann erstmal und ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!! Hoffe natürlich auch auf das ein oder andere Feedback...
Bis dahin,
Christian
Hallo zusammen,
vielen Dank für das Lob, die Ergänzungen und konstruktive Kritik!! Es freut mich sehr, dass euch der Bericht gefällt... auch wenn er etwas länger auf sich warten lies...
Hänge noch einen recht informativen Artikel an, obwohl er sich eher mit dem Peststatus beschäftigt.
@Heiko - Super! Vielen Dank für die Korrektur und weiterführende Informationen. Werde mich gleich mal korrigieren Muss aber sagen, dass ich auf taxonomischer Ebene etwas verwirrt bin. Ist Stictocephala nun ein Synonym für die Gattung Ceresa? Handelt es sich bei Stictocephala bisonia immer noch um einen gültigen Artnamen oder ist dieser gar in diversen Ceresa sp. auf gegangen?
Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass "unbestimmte Insekten" nicht mehr ganz zutreffend ist. Einiges habe ich dann doch noch, während der Überarbeitung der Bilder (der Text steht schon deutlich länger), eingrenzen können. So z.B. Orgyia leucostigma (White-marked Tussock Moth; wirklich nicht besonders auffällig) und die Nymphe von Scudderia sp. (Scudder's Bush Katydid). Durch einen Klick auf die Bilder gelangt man zum entsprechenden Picasa-Webalbum. Diese lassen sich leider nur mit einer Erweiterung in phpBB einfügen. Dort sind allerdings auch erklärende Bildunterschriften und Tags (Unterfamilie, Gattung, Art, etc.) zu den Bildern vorhanden. Dennoch herzlichen Dank für viele, viele neue Infos
Eine Frage habe ich dann doch noch Wie sicher bist du dir bei der Zapfenwanze, Leptoglossus sp.? Ich habe im gleichen Gebiet viele Adulti gefunden, welche mich auf Acanthocephala cf. terminalis gebracht haben. Die Nymphe dieser Art sieht der gezeigten wirklich sehr ähnlich...
Leider wird die nächste USA-Reise erst Ende 2011 statt finden, dann allerdings auch direkt für gut drei Wochen. Trotzdem bin ich nicht so sicher, ob ich es sooo lange aushalten werde!! Ich will zurück und mehr entdecken!!
EDIT: PDFs sind als Dateianhang nicht erlaubt, daher hier der Link zu besagtem Artikel über Solenopsis richteri: Klick mich!
Bis dahin,
Christian
Hallo zusammen,
vielen Dank für das Lob, die Ergänzungen und konstruktive Kritik!! Es freut mich sehr, dass euch der Bericht gefällt... auch wenn er etwas länger auf sich warten lies...
Hänge noch einen recht informativen Artikel an, obwohl er sich eher mit dem Peststatus beschäftigt.
@Heiko - Super! Vielen Dank für die Korrektur und weiterführende Informationen. Werde mich gleich mal korrigieren Muss aber sagen, dass ich auf taxonomischer Ebene etwas verwirrt bin. Ist Stictocephala nun ein Synonym für die Gattung Ceresa? Handelt es sich bei Stictocephala bisonia immer noch um einen gültigen Artnamen oder ist dieser gar in diversen Ceresa sp. auf gegangen?
Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass "unbestimmte Insekten" nicht mehr ganz zutreffend ist. Einiges habe ich dann doch noch, während der Überarbeitung der Bilder (der Text steht schon deutlich länger), eingrenzen können. So z.B. Orgyia leucostigma (White-marked Tussock Moth; wirklich nicht besonders auffällig) und die Nymphe von Scudderia sp. (Scudder's Bush Katydid). Durch einen Klick auf die Bilder gelangt man zum entsprechenden Picasa-Webalbum. Diese lassen sich leider nur mit einer Erweiterung in phpBB einfügen. Dort sind allerdings auch erklärende Bildunterschriften und Tags (Unterfamilie, Gattung, Art, etc.) zu den Bildern vorhanden. Dennoch herzlichen Dank für viele, viele neue Infos
Eine Frage habe ich dann doch noch Wie sicher bist du dir bei der Zapfenwanze, Leptoglossus sp.? Ich habe im gleichen Gebiet viele Adulti gefunden, welche mich auf Acanthocephala cf. terminalis gebracht haben. Die Nymphe dieser Art sieht der gezeigten wirklich sehr ähnlich...
Leider wird die nächste USA-Reise erst Ende 2011 statt finden, dann allerdings auch direkt für gut drei Wochen. Trotzdem bin ich nicht so sicher, ob ich es sooo lange aushalten werde!! Ich will zurück und mehr entdecken!!
EDIT: PDFs sind als Dateianhang nicht erlaubt, daher hier der Link zu besagtem Artikel über Solenopsis richteri: Klick mich!
Bis dahin,
Christian
Hey Heiko,
die Bestimmung anhand von Bildern ist für mich immer eher "über den Daumen gepeilt". Versuche natürlich so nah wie möglich ran zu kommen und freue mich deshalb auch riesig über einen derart guten Austausch
Bei den ständigen Änderungen ist es wirklich schwer die Übersicht über gültige Taxa zu bewahren. Natürlich ist das Feld der Entomologie, wie schon von dir erwähnt, auf Grund der enormen Artenvielfalt, weit gefächert. Dennoch würde ich mir mehr bzw. leichter zugängliche Datenbanken wie die Hymenoptera Online Database (http://hol.osu.edu) wünschen. Dies würde die Bestimmung nicht unbedingt einfacher machen, aber zumindest unnötige Verwirrung vermeiden. Wobei so ein Datenbestand natürlich auch gepflegt werden will.
Freut mich, dass es dir Freude bereitet hat mir zu helfen Du hast nicht zufällig noch einen "erleuchtenden" Hinweis zu der Frage, welche Solenopsis sp. ich nun wirklich abgelichtet habe?
Bis dahin,
Christian
Hey Heiko,
die Bestimmung anhand von Bildern ist für mich immer eher "über den Daumen gepeilt". Versuche natürlich so nah wie möglich ran zu kommen und freue mich deshalb auch riesig über einen derart guten Austausch
Bei den ständigen Änderungen ist es wirklich schwer die Übersicht über gültige Taxa zu bewahren. Natürlich ist das Feld der Entomologie, wie schon von dir erwähnt, auf Grund der enormen Artenvielfalt, weit gefächert. Dennoch würde ich mir mehr bzw. leichter zugängliche Datenbanken wie die Hymenoptera Online Database (http://hol.osu.edu) wünschen. Dies würde die Bestimmung nicht unbedingt einfacher machen, aber zumindest unnötige Verwirrung vermeiden. Wobei so ein Datenbestand natürlich auch gepflegt werden will.
Freut mich, dass es dir Freude bereitet hat mir zu helfen Du hast nicht zufällig noch einen "erleuchtenden" Hinweis zu der Frage, welche Solenopsis sp. ich nun wirklich abgelichtet habe?
Bis dahin,
Christian
Hallo Heiko,
vielen Dank für den Link zum Bestimmungsschlüssel!
Hab dieses Jahr leider keine Tiere mitgebracht die ich zur Bestimmung nutzen könnte. Für die nächste Reise bzw. die anschließende Bestimmung wird er aber sicherlich nützlich sein.
Bis dahin,
Christian
Hallo Heiko,
vielen Dank für den Link zum Bestimmungsschlüssel!
Hab dieses Jahr leider keine Tiere mitgebracht die ich zur Bestimmung nutzen könnte. Für die nächste Reise bzw. die anschließende Bestimmung wird er aber sicherlich nützlich sein.
Bis dahin,
Christian
Hallo Heiko,
vielen Dank für den Link! Habe mir bislang die Bestimmungsschlüssel aus verschiedenen Quellen zusammen gesucht. Eine schöne Sammlung zu haben, ist da natürlich eine feine Sache.
Muss leider gestehen, dass ich mich mit den europäischen Arten viel zu wenig beschäftige.
Bis dahin,
Christian
Hallo Heiko,
vielen Dank für den Link! Habe mir bislang die Bestimmungsschlüssel aus verschiedenen Quellen zusammen gesucht. Eine schöne Sammlung zu haben, ist da natürlich eine feine Sache.
Muss leider gestehen, dass ich mich mit den europäischen Arten viel zu wenig beschäftige.
Bis dahin,
Christian
Genialer Bericht, tolle Fotos, wirklich toll gemacht.
Hast du vielleicht noch ein paar Fotos von den Solenopsis?
Die sehen für mich aber mehr nach S. richteri aus.
LG Tim
Genialer Bericht, tolle Fotos, wirklich toll gemacht.
Hast du vielleicht noch ein paar Fotos von den Solenopsis?
Die sehen für mich aber mehr nach S. richteri aus.
LG Tim
Hallo Christian,
zunächst mal ein dickes Lob! Das ist ein wirklich schöner Bericht, den Du hier geschrieben hast.
Allerdings muss ich hier eine kleine Korrektur los werden.
Bei den Zwergzikaden (Cicadellidae) muss ich dich korrigieren. Hierbei handelt es sich um Mitglieder der Familie der Buckelzirpen (Membracidae) .Sie sind entfernte Verwandte der Zwergzikaden. Beide gehören der Unterordnung der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) und hier der Überfamilie Membracoidea an. Aber hier hört die Verwandschaft auch schon auf.
Bei der grünen Art handelt es sich um die Büffelzikade (Stictocephala bisonia). Die braunen Tiere sind noch Nymphen, evtl. der gleichen Art? Die Büffelzikade wurde aus Amerika nach Europa eingeschleppt und kommt mittlerweile zerstreut auch bei uns vor.
Edit: Hier muss ich mich wohl selbst korrigieren! Bei diesen Tieren handelt es sich entweder um alfalfa-hoppers (Spissistilus sp.) http://www.extension.iastate.edu/CropNews/2010/0608hodgson.htm
oder Ceresa sp.
http://bugguide.net/node/view/174/bgimage?from=384
Eine einheimische Art ist die Dornzikade (Centrotus cornutus).
Im Englischen werden diese Tiere treehoppers genannt. Unter diesen gibt es wirklich die absonderlichsten Gestalten. Einige Arten leben in Symbiose mit Ameisen, ähnlich der Symbiose wie mit den Blattläusen.
Einige Bilder sind hier zu sehen:
http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/5218.html?p=1
Aber auch in der Google-Bilder-Suche findet man so einige Arten:
http://www.google.de/images?q=treehoppers&hl=de&newwindow=1&safe=off&gbv=2&tbs=isch:1&prmd=iv&ei=VZAATcXdMoSEswbsxdn0Dg&sa=N&start=0&ndsp=20
Ein sehr empfehlenswerter Link, welcher den Formenreichtum der Buckelzirpen zeigt, mit z.T. hervorragenden Bildern:
http://fiveprime.org/flickr_hvmnd.cgi?method=GET&page=1&photo_number=50&tag_mode=all&search_type=Tags&sorting=Interestingness&photo_type=250&noform=t&search_domain=Tags&sort=Interestingness&textinput=treehopper
Zu einigen der anderen Insekten kann ich auch noch was sagen. Aber das mache ich in einem neuen Post.
LG, Heiko
Hallo Christian,
zunächst mal ein dickes Lob! Das ist ein wirklich schöner Bericht, den Du hier geschrieben hast.
Allerdings muss ich hier eine kleine Korrektur los werden.
Bei den Zwergzikaden (Cicadellidae) muss ich dich korrigieren. Hierbei handelt es sich um Mitglieder der Familie der Buckelzirpen (Membracidae) .Sie sind entfernte Verwandte der Zwergzikaden. Beide gehören der Unterordnung der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) und hier der Überfamilie Membracoidea an. Aber hier hört die Verwandschaft auch schon auf.
Bei der grünen Art handelt es sich um die Büffelzikade (Stictocephala bisonia). Die braunen Tiere sind noch Nymphen, evtl. der gleichen Art? Die Büffelzikade wurde aus Amerika nach Europa eingeschleppt und kommt mittlerweile zerstreut auch bei uns vor.
Edit: Hier muss ich mich wohl selbst korrigieren! Bei diesen Tieren handelt es sich entweder um alfalfa-hoppers (Spissistilus sp.) http://www.extension.iastate.edu/CropNews/2010/0608hodgson.htm
oder Ceresa sp.
http://bugguide.net/node/view/174/bgimage?from=384
Eine einheimische Art ist die Dornzikade (Centrotus cornutus).
Im Englischen werden diese Tiere treehoppers genannt. Unter diesen gibt es wirklich die absonderlichsten Gestalten. Einige Arten leben in Symbiose mit Ameisen, ähnlich der Symbiose wie mit den Blattläusen.
Einige Bilder sind hier zu sehen:
http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/5218.html?p=1
Aber auch in der Google-Bilder-Suche findet man so einige Arten:
http://www.google.de/images?q=treehoppers&hl=de&newwindow=1&safe=off&gbv=2&tbs=isch:1&prmd=iv&ei=VZAATcXdMoSEswbsxdn0Dg&sa=N&start=0&ndsp=20
Ein sehr empfehlenswerter Link, welcher den Formenreichtum der Buckelzirpen zeigt, mit z.T. hervorragenden Bildern:
http://fiveprime.org/flickr_hvmnd.cgi?method=GET&page=1&photo_number=50&tag_mode=all&search_type=Tags&sorting=Interestingness&photo_type=250&noform=t&search_domain=Tags&sort=Interestingness&textinput=treehopper
Zu einigen der anderen Insekten kann ich auch noch was sagen. Aber das mache ich in einem neuen Post.
LG, Heiko
Bei den ersten beiden Raupen handelt es sich um eine Bürstenspinner-Raupe ( Orgyia leucostigma).
Die recht bunten Raupen täuschen darüber hinweg, dass es sich hierbei um einen recht unscheinbaren Nachtfalter handelt.
Bei der dritten Raupe handelt es sich vermutlich um einen Bärenspinner der Unterfamilie Arctiinae.
Bei den letzten beiden Raupen hadelt es sich um Trägspinner-Raupen vermutlich der Gattung Lymantria.
Die Larve mit Köcher ist eine Blattkäferlarve der Unterfamilie Sackkäfer (Clytrinae).
Bei den nachfolgenden drei Käferbildern handelt es sich um Prachtkäfer (Buprestidae). Die Art ist mir unbekannt.
Bei dem anschließenden Bild handelt es sich um eine Nymphe der Zapfenwanze (Leptoglossus sp.)
Danach kommt eine Raubwanze (Reduviidae).
Bei den Käfern auf den letzten beiden Bildern handelt es sich um Käfer der Familie der Schröter (Lucanidae). Vermutlich der Gattung Dorcus.
Bei der Blattheuschrecke handelt es sich um einen Vertreter der Ordnung der Langfühlerschrecken (Ensifera). Die Art ist mir leider nicht bekannt.
Ich denke ich konnte hiermit etwas weiter helfen.
LG, Heiko
Bei den ersten beiden Raupen handelt es sich um eine Bürstenspinner-Raupe ( Orgyia leucostigma).
Die recht bunten Raupen täuschen darüber hinweg, dass es sich hierbei um einen recht unscheinbaren Nachtfalter handelt.
Bei der dritten Raupe handelt es sich vermutlich um einen Bärenspinner der Unterfamilie Arctiinae.
Bei den letzten beiden Raupen hadelt es sich um Trägspinner-Raupen vermutlich der Gattung Lymantria.
Die Larve mit Köcher ist eine Blattkäferlarve der Unterfamilie Sackkäfer (Clytrinae).
Bei den nachfolgenden drei Käferbildern handelt es sich um Prachtkäfer (Buprestidae). Die Art ist mir unbekannt.
Bei dem anschließenden Bild handelt es sich um eine Nymphe der Zapfenwanze (Leptoglossus sp.)
Danach kommt eine Raubwanze (Reduviidae).
Bei den Käfern auf den letzten beiden Bildern handelt es sich um Käfer der Familie der Schröter (Lucanidae). Vermutlich der Gattung Dorcus.
Bei der Blattheuschrecke handelt es sich um einen Vertreter der Ordnung der Langfühlerschrecken (Ensifera). Die Art ist mir leider nicht bekannt.
Ich denke ich konnte hiermit etwas weiter helfen.
LG, Heiko
Hallo Christian,
bei der Wanzen-Nymphe könntest Du durchaus recht haben. Die verbreiterten Tibien des mittleren Beinpaares sprechen gegen Leptoglossus. Ansonsten sehen sich die Nymphen beider Gattungen doch recht ähnlich.
Was die Stictocephala bisonia betrifft, ist das Synonym Ceresa bubalus, wie ich soeben bei Wikipedia gesehen habe.
Das habe ich doch glatt übersehen, als ich den Link hier reingesetzt habe.
Die Gattung Ceresa besteht allerdings weiterhin. Da scheinen jedoch noch einige Umbenennungen anzustehen.
Einige Arten dieser und auch anderer Gattungen sehen sich jedoch schon sehr ähnlich. Hier fehlt mir einfach auch ein Bestimmungsschlüssel.
Nun ja, die Entomologie ist mitunter schon noch ziemlich verwirrend und zum Teil auch noch unausgegoren, was bei der Artenfülle an Insekten ja auch nicht weiter verwundert.
Was die schon von Dir bestimmten Arten betrifft, habe ich das erst gesehen, als ich meinen Post schon abgeschickt habe. Aber macht ja nix. Hat ja auch Spass gemacht, sich mal damit zu beschäftigen.
LG, Heiko
Hallo Christian,
bei der Wanzen-Nymphe könntest Du durchaus recht haben. Die verbreiterten Tibien des mittleren Beinpaares sprechen gegen Leptoglossus. Ansonsten sehen sich die Nymphen beider Gattungen doch recht ähnlich.
Was die Stictocephala bisonia betrifft, ist das Synonym Ceresa bubalus, wie ich soeben bei Wikipedia gesehen habe.
Das habe ich doch glatt übersehen, als ich den Link hier reingesetzt habe.
Die Gattung Ceresa besteht allerdings weiterhin. Da scheinen jedoch noch einige Umbenennungen anzustehen.
Einige Arten dieser und auch anderer Gattungen sehen sich jedoch schon sehr ähnlich. Hier fehlt mir einfach auch ein Bestimmungsschlüssel.
Nun ja, die Entomologie ist mitunter schon noch ziemlich verwirrend und zum Teil auch noch unausgegoren, was bei der Artenfülle an Insekten ja auch nicht weiter verwundert.
Was die schon von Dir bestimmten Arten betrifft, habe ich das erst gesehen, als ich meinen Post schon abgeschickt habe. Aber macht ja nix. Hat ja auch Spass gemacht, sich mal damit zu beschäftigen.
LG, Heiko
Hallo Christian,
ich kann Dir hier lediglich mit einem Bestimmungsschlüssel nord- und zentralamerikanischer Solenopsis-Arten weiterhelfen.
Wenn Du Tiere gesammelt hast, dann könnte er Dir evtl. weiter helfen.
Auf der folgenden Seite kannst Du Dir den Bestimmungsschlüssel als Office Word-Datei runterladen:
http://www.utep.edu/leb/ants/Myrmicinae.htm
Musst nur etwas runterscrollen, dann findest Du den Solenopsis-Link.
Ich hoffe mal, dass ich Dir damit helfen konnte.
LG, Heiko
Hallo Christian,
ich kann Dir hier lediglich mit einem Bestimmungsschlüssel nord- und zentralamerikanischer Solenopsis-Arten weiterhelfen.
Wenn Du Tiere gesammelt hast, dann könnte er Dir evtl. weiter helfen.
Auf der folgenden Seite kannst Du Dir den Bestimmungsschlüssel als Office Word-Datei runterladen:
http://www.utep.edu/leb/ants/Myrmicinae.htm
Musst nur etwas runterscrollen, dann findest Du den Solenopsis-Link.
Ich hoffe mal, dass ich Dir damit helfen konnte.
LG, Heiko
Hallo Christian,
für Deine nächste USA-Reise habe ich Dir noch den Hauptlink mit Bestimmungsschlüsseln nordamerikanischer Ameisen.
http://www.utep.edu/leb/antgenera.htm
Schade nur, dass ich für die europäischen Arten so eine Sammlung an Bestimmungsschlüsseln noch nicht gefunden habe.
LG, Heiko
Hallo Christian,
für Deine nächste USA-Reise habe ich Dir noch den Hauptlink mit Bestimmungsschlüsseln nordamerikanischer Ameisen.
http://www.utep.edu/leb/antgenera.htm
Schade nur, dass ich für die europäischen Arten so eine Sammlung an Bestimmungsschlüsseln noch nicht gefunden habe.
LG, Heiko
Hi,
ein wirklich erstklassiger Bericht und schöne Fotos^^
Ich kann leider nicht ganz so viel sagen, aber die Solenopsis invicta finde ich am interissantestem und von den Pseudomyrmex gracilis würde ich wenn möglich noch mehr Fotos sehen wollen, auf denen man sie besser erkennen kann
lg, doc
Hi,
ein wirklich erstklassiger Bericht und schöne Fotos^^
Ich kann leider nicht ganz so viel sagen, aber die Solenopsis invicta finde ich am interissantestem und von den Pseudomyrmex gracilis würde ich wenn möglich noch mehr Fotos sehen wollen, auf denen man sie besser erkennen kann
lg, doc