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Hier findest du alle Posts des Threads thema-des-monats-januar-ameisenzucht.


Post 10208 -

Hallo Holger,
durchführbar sind Zuchten ganz gewiss, wenn auch nicht bei allen Arten. Wenige Arten wurden bisher mit wechselnden Erfolg nachgezüchtet, die wenigen Fälle sind fast jedem sicher bekannt. Es ist abhängig von der Biologie einer Art, von ihrem Verhalten, ob Zucht in Gefangenschaft möglich ist. Selbst bei den Arten, bei denen es aufgrund ihrer Schwärmgewohnheiten recht gut gelingen kann, ist der Aufwand dann kein geringer, denn nach einer geglückten Kopulation und Begattung müssen die Jungköniginnen noch gründen. Dabei braucht es etwas Wissen und Erfahrung. Und jede neue Art, an der man sich versucht, ist Neuland.
Bei solchen Versuchen kommen manchmal interessante Ergebnisse heraus, denn oft ist über die Arten nur wenig bis gar nichts bekannt. Dass zB. Gigantiops während der Gründung auf Nahrungssuche geht, war für mich erst einmal anfangs überraschend. Auch wenn der Habitus der Jungköniginnen dies im Nachhinein als wenig überraschend erscheinen lässt.
Die Frage, ob sich das rentiert, kann man nach meiner Meinung mit einem klaren "Jein" beantworten. Finanziell jedenfalls nicht, denn Kolonien aus Jungköniginnen sind oft schwer aufzuziehen und der Vorgang braucht Zeit, Arbeit, Energie und Pflege. Es gibt immer eine Ausfallquote und nicht jeder Erwerber solcher Tiere hält diese hinterher erfolgreich, was uU.weiteren Aufwand bedeutet..;) Ausserdem ist es sowieso kaum möglich, wirklich kostendeckende Preise zu erzielen, weswegen ich in den letzten Jahren die meisten meiner Tiere an befreundete Privathalter verschenkt habe.
Es rentiert sich also nicht unbedingt materiell, aber es lohnt sich. Denn man lernt einiges über die Tiere, mit denen man sich beschäftigt und manchmal beobachtet man Neues.


LG, Frank.


Hallo Holger,
durchführbar sind Zuchten ganz gewiss, wenn auch nicht bei allen Arten. Wenige Arten wurden bisher mit wechselnden Erfolg nachgezüchtet, die wenigen Fälle sind fast jedem sicher bekannt. Es ist abhängig von der Biologie einer Art, von ihrem Verhalten, ob Zucht in Gefangenschaft möglich ist. Selbst bei den Arten, bei denen es aufgrund ihrer Schwärmgewohnheiten recht gut gelingen kann, ist der Aufwand dann kein geringer, denn nach einer geglückten Kopulation und Begattung müssen die Jungköniginnen noch gründen. Dabei braucht es etwas Wissen und Erfahrung. Und jede neue Art, an der man sich versucht, ist Neuland.
Bei solchen Versuchen kommen manchmal interessante Ergebnisse heraus, denn oft ist über die Arten nur wenig bis gar nichts bekannt. Dass zB. Gigantiops während der Gründung auf Nahrungssuche geht, war für mich erst einmal anfangs überraschend. Auch wenn der Habitus der Jungköniginnen dies im Nachhinein als wenig überraschend erscheinen lässt.
Die Frage, ob sich das rentiert, kann man nach meiner Meinung mit einem klaren "Jein" beantworten. Finanziell jedenfalls nicht, denn Kolonien aus Jungköniginnen sind oft schwer aufzuziehen und der Vorgang braucht Zeit, Arbeit, Energie und Pflege. Es gibt immer eine Ausfallquote und nicht jeder Erwerber solcher Tiere hält diese hinterher erfolgreich, was uU.weiteren Aufwand bedeutet..;) Ausserdem ist es sowieso kaum möglich, wirklich kostendeckende Preise zu erzielen, weswegen ich in den letzten Jahren die meisten meiner Tiere an befreundete Privathalter verschenkt habe.
Es rentiert sich also nicht unbedingt materiell, aber es lohnt sich. Denn man lernt einiges über die Tiere, mit denen man sich beschäftigt und manchmal beobachtet man Neues.


LG, Frank.



Post 10212 -

Holger, so meinte ich es.
Eines will ich mal noch nachschieben.
Meistens kommt man ja zu solchen Versuchen ziemlich ungewollt oder wenigstens ungeplant. D.h., man hält eine Kolonie einige Zeit recht erfolgreich und irgendwann tauchen Geschlechtstiere auf. Mit etwas Glück Geschlechtstiere beiderlei Geschlechts in einer Kolonie, ansonsten muss man sich Gedanken machen, woher man die fehlenden Geschlechtstiere bekommt. Holger, Du erlebst das gerade mit deinen australischen Ameisen..:)
So zumindest lief es bei mir mit meinen Gigantiops. Ich hatte zwar von Anfang an die Vermutung, dass man diese Art in ausreichend grossen Terrarien zur Kopulation bringen und damit züchten könne, aber geplant war trotzdem nichts. Es lief bis dahin sozusagen von ganz allein.


LG, Frank.


Holger, so meinte ich es.
Eines will ich mal noch nachschieben.
Meistens kommt man ja zu solchen Versuchen ziemlich ungewollt oder wenigstens ungeplant. D.h., man hält eine Kolonie einige Zeit recht erfolgreich und irgendwann tauchen Geschlechtstiere auf. Mit etwas Glück Geschlechtstiere beiderlei Geschlechts in einer Kolonie, ansonsten muss man sich Gedanken machen, woher man die fehlenden Geschlechtstiere bekommt. Holger, Du erlebst das gerade mit deinen australischen Ameisen..:)
So zumindest lief es bei mir mit meinen Gigantiops. Ich hatte zwar von Anfang an die Vermutung, dass man diese Art in ausreichend grossen Terrarien zur Kopulation bringen und damit züchten könne, aber geplant war trotzdem nichts. Es lief bis dahin sozusagen von ganz allein.


LG, Frank.



Post 10229 -

Mit Polyergus war ich in den 90ern schon mal recht erfolgreich, Phil, auch das waren "gefälschte" Zuchten, wie Du es so nett nanntest. Ich würde ja den Begriff inszeniert bevorzugen :roll: . Auch hier hatte ich einer kleineren Kolonie Geschlechtstierpuppen zugegeben aus unterschiedlichen Freilandkolonien, es schlüpften Männchen und Weibchen, die mit einfachen Tricks relativ leicht zur Kopulation kamen. Es scheint bei Duloten manchmal einfacher zu sein, Harpagoxenus war noch einfacher nachzuzüchten, hier kopulierten Geschlechtstiere fast bereitwillig, die in einer gehaltenen Kolonie in Gefangenschaft aufgezogen wurden. Die Weibchen lockten die Männchen sterzelnd an, es kam sofort und im Terrarium zur Kopulation. Vielleicht zeichnet es viele Sklavenhalter (Duloten) aus, dass sie keine weiten Flüge unternehmen und ist eine Anpassung an Lebensweise und Koloniegründung. Das müsste man an weiteren Arten mal untersuchen...
Die Zucht ist ein weites Feld mit üblen Fallen. Mancher erinnert sich an mein Fiasko vor einigen Jahren mit meinen Myrmecia, trotz wiederholter Verpaarungen vieler Geschlechtstierpärchen zog nur eine der Jungköniginnen am Ende wenige Arbeiterinnen auf. Sowas kann also schwer ins Auge gehen, wenn man unvorsichtig wird..;)
Das sollte man im Auge behalten, wenn man daran denkt, sich seine Arbeit später vergüten zu lassen, indem man Jungköniginnen verkauft. Ich würde heut empfehlen, nur solche Tiere gegen eine Aufwandsentschädigung abzugeben, von denen man weiss, dass sie imstande sind, eigene Arbeiterinnen aufzuziehen. Das bedeutet dann manchmal unendlich viel Aufwand, Zeit und auch einige Kosten. Der Gesamtaufwand lässt sich wohl kaum vernünftig refinanzieren. Leider werden also Wildfänge fast immer und bei den allermeisten Arten "günstiger" sein.
Aber das sollte ja auch nicht der wichtigste Punkt sein. Nebeneffekt solcher Bemühungen sind ja oft interessante Beobachtungen und Erkenntnisse zu den gehaltenen Arten. Da kann durchaus Neues und bisher Unbekanntes entdeckt werden.


LG, Frank.


Mit Polyergus war ich in den 90ern schon mal recht erfolgreich, Phil, auch das waren "gefälschte" Zuchten, wie Du es so nett nanntest. Ich würde ja den Begriff inszeniert bevorzugen :roll: . Auch hier hatte ich einer kleineren Kolonie Geschlechtstierpuppen zugegeben aus unterschiedlichen Freilandkolonien, es schlüpften Männchen und Weibchen, die mit einfachen Tricks relativ leicht zur Kopulation kamen. Es scheint bei Duloten manchmal einfacher zu sein, Harpagoxenus war noch einfacher nachzuzüchten, hier kopulierten Geschlechtstiere fast bereitwillig, die in einer gehaltenen Kolonie in Gefangenschaft aufgezogen wurden. Die Weibchen lockten die Männchen sterzelnd an, es kam sofort und im Terrarium zur Kopulation. Vielleicht zeichnet es viele Sklavenhalter (Duloten) aus, dass sie keine weiten Flüge unternehmen und ist eine Anpassung an Lebensweise und Koloniegründung. Das müsste man an weiteren Arten mal untersuchen...
Die Zucht ist ein weites Feld mit üblen Fallen. Mancher erinnert sich an mein Fiasko vor einigen Jahren mit meinen Myrmecia, trotz wiederholter Verpaarungen vieler Geschlechtstierpärchen zog nur eine der Jungköniginnen am Ende wenige Arbeiterinnen auf. Sowas kann also schwer ins Auge gehen, wenn man unvorsichtig wird..;)
Das sollte man im Auge behalten, wenn man daran denkt, sich seine Arbeit später vergüten zu lassen, indem man Jungköniginnen verkauft. Ich würde heut empfehlen, nur solche Tiere gegen eine Aufwandsentschädigung abzugeben, von denen man weiss, dass sie imstande sind, eigene Arbeiterinnen aufzuziehen. Das bedeutet dann manchmal unendlich viel Aufwand, Zeit und auch einige Kosten. Der Gesamtaufwand lässt sich wohl kaum vernünftig refinanzieren. Leider werden also Wildfänge fast immer und bei den allermeisten Arten "günstiger" sein.
Aber das sollte ja auch nicht der wichtigste Punkt sein. Nebeneffekt solcher Bemühungen sind ja oft interessante Beobachtungen und Erkenntnisse zu den gehaltenen Arten. Da kann durchaus Neues und bisher Unbekanntes entdeckt werden.


LG, Frank.



Post 10236 -

Finde ich auch sehr interessant, Philipp, was Du da versuchst. Bei den Atta aber fürchte ich, dass die Weibchen einfach den Flug brauchen, um so richtig in "Stimmung" zu kommen. Vermutlich verbreitet sich die Art auch auf diesem Weg. Aber es ist es wert, versucht zu werden.
Mit den Diacamma und den anderen Ameisenarten, die keine leicht erkennbare Königin oder neben solchen noch manchmal begattete arbeiterinnenähnliche Königinnen besitzen, ist es immer recht schwierig. Gerhard Kalytta ist da ja Experte, er kann begattete Tiere von unbegatteten unterscheiden. Bleibt aber der Nachteil, dass die Königin für Laien oder Anfänger nicht oder kaum zu erkennen ist, was manchmal zur Folge hat, dass manchmal Vermutungen zur Weisellosigkeit oder fehlenden Begattung etc. aufgestellt werden. Wenn zB. eine solche Kolonie nicht wirklich gut gedeiht, was ja viele, auch viele andere Ursachen haben kann.


Zu den Versuchen mit meinen Harpagoxenus (1990 -1991) will ich noch nachschieben, dass ich auch da eher ungeplant diese Geschlechtstiere erhielt. Die Kolonie zog einfach nach einer Erwärmung bereits im zeitigen Frühjahr ihre Geschlechtstiere auf. Glücklicherweise hatte ich neben der Kolonie der Harpagoxenus noch Kolonien von Leptothorax acervorum, denen ich Brutstadien für die Jungköniginnen entnehmen konnte. Vorher hatte ich im DUMPERT von entsprechenden Versuchen mit dieser Art gelesen. Es war meine einzige moderne Quelle damals. Hier waren die Versuche von BUSCHINGER (1972) beschrieben mit dieser Art, wonach die sterzelnden Jungköniginnen die Männchen über eine gewisse Entfernung anzulocken vermögen. Dies gelang auch bei mir wunderbar. Erstaunlich war dann auch die plötzliche und vollständige Wesensänderung nach der Begattung der Jungköniginnen, das habe ich an anderer Stelle versucht, zu beschreiben. Sie war gleichzeitig auch ein absolut sicheres Indiz für eine erfolgreiche Begattung.


LG, Frank.


Edit: Interessant, Jan. Das hätte ich bei den Pheidolegeton diversus nicht erwartet. Das ist für mich überraschend und zeigt, dass doch einiges gehen kann, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Danke für diesen Beitrag.


Finde ich auch sehr interessant, Philipp, was Du da versuchst. Bei den Atta aber fürchte ich, dass die Weibchen einfach den Flug brauchen, um so richtig in "Stimmung" zu kommen. Vermutlich verbreitet sich die Art auch auf diesem Weg. Aber es ist es wert, versucht zu werden.
Mit den Diacamma und den anderen Ameisenarten, die keine leicht erkennbare Königin oder neben solchen noch manchmal begattete arbeiterinnenähnliche Königinnen besitzen, ist es immer recht schwierig. Gerhard Kalytta ist da ja Experte, er kann begattete Tiere von unbegatteten unterscheiden. Bleibt aber der Nachteil, dass die Königin für Laien oder Anfänger nicht oder kaum zu erkennen ist, was manchmal zur Folge hat, dass manchmal Vermutungen zur Weisellosigkeit oder fehlenden Begattung etc. aufgestellt werden. Wenn zB. eine solche Kolonie nicht wirklich gut gedeiht, was ja viele, auch viele andere Ursachen haben kann.


Zu den Versuchen mit meinen Harpagoxenus (1990 -1991) will ich noch nachschieben, dass ich auch da eher ungeplant diese Geschlechtstiere erhielt. Die Kolonie zog einfach nach einer Erwärmung bereits im zeitigen Frühjahr ihre Geschlechtstiere auf. Glücklicherweise hatte ich neben der Kolonie der Harpagoxenus noch Kolonien von Leptothorax acervorum, denen ich Brutstadien für die Jungköniginnen entnehmen konnte. Vorher hatte ich im DUMPERT von entsprechenden Versuchen mit dieser Art gelesen. Es war meine einzige moderne Quelle damals. Hier waren die Versuche von BUSCHINGER (1972) beschrieben mit dieser Art, wonach die sterzelnden Jungköniginnen die Männchen über eine gewisse Entfernung anzulocken vermögen. Dies gelang auch bei mir wunderbar. Erstaunlich war dann auch die plötzliche und vollständige Wesensänderung nach der Begattung der Jungköniginnen, das habe ich an anderer Stelle versucht, zu beschreiben. Sie war gleichzeitig auch ein absolut sicheres Indiz für eine erfolgreiche Begattung.


LG, Frank.


Edit: Interessant, Jan. Das hätte ich bei den Pheidolegeton diversus nicht erwartet. Das ist für mich überraschend und zeigt, dass doch einiges gehen kann, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Danke für diesen Beitrag.



Post 10227 -

Hallo,


ich denke die Zucht ist ein sehr wichtiger Weg, den jeder versuchen sollte anzustreben. Vielleicht ist es dann irgendwann nicht mehr notwendig, bestimmte Arten aus der Natur zu entnehmen.
Gezüchtet wurden schon einige Ameisenarten, für wissenschaftliche Forschungszwecke vorwiegend Sozialparasiten, bei welchen dies vergleichsweise leicht zu bewerkstelligen ist, da die Tiere von Natur aus auf sehr wenige potenzielle Geschlechtspartner eingestellt sind und meistens Locksterzeln und keinen Schwarmflug haben. Außerdem ist "Inzucht" kein Problem. Für eine Auflistung diesbzgl. siehe man hier: http://ameisenwiki.de/index.php/Ameisenzucht
Auch scheint es bei stark polygynen Arten weniger Probleme zu geben, bei einer intranidalen Begattung wie es bei Myrmica rubra z.B. vorkommt (Dakuro: evtl. sind Deine Myrmica nicht mal geschwärmt. Auch bleibt der Nachweis, ob die Königinnen überhaupt begattet wurden. Herumlaufen ohne Flügel ist überhaupt kein sicheres Zeichen dafür) muss der Halter eigentlich gar nichts machen. U.a. Joachim hatte davon berichtet. Auch die Pharaoameise lässt sich deshalb recht gut nachzüchten, denkbar ist es bei ähnlichen Arten. Z.B. Lasius neglectus ist auch ein guter Kancidat für die Nachzucht. Natürlich sind das häufig Arten, die eigentlich für die Haltung uninteressant oder zu gefährlich sind.


Harpegnathos saltator wurde schon von Wissenschaftlern nachgezüchtet. Die Kolonien umfassen in der Regel ungefähr 60 Tiere, und hinzu kommt, dass auch die Arbeiterinnen begattungfähig und potenzielle Königinnen sind. Da die Art auch interessant für die Haltung ist, sollte man hier auf jeden Fall Experimente machen, baumarkthammer "arbeitet" ja gerade daran.
Ebenso könnte ich mir eine Zucht bei Diacamma vorstellen. Vorraussetzung für eine Arbeiterinnenbegattung ist, dass das Tier noch seine Gemmae hat, also schon in einem weissellosen Nest geschlüpft ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es klappen könnte, wenn man eine Kolonie teilt und der weissellosen Kolonie, sobald sie Männchen aufgezogen hat, einfach Puppen von normalen Arbeiterinnen aus der anderen Kolonie hinzugibt. Es sind recht viele Kolonien im Umlauf, komisch dass das scheinbar noch niemand probiert hat. Wenn meine Kolonie größer ist, werde ich das auch mal testen.


Dann gibt es noch die Möglichkeit einer "gefälschten"/inszenierte ;) Zucht. Man gibt dem Volk, dass evtl. zu klein für Geschlechtstieraufzucht ist, einfach Geschlechtstierpuppen aus der Natur, und guckt was passiert. Frank ist so ja eine Nachzucht von Cataglyphis gelungen. Ich habe aus Kroatien 2 weissellose Camponotus dalmaticus Völker, die viele Geschlechtstiere besitzen - ich werde sie im Frühjahr rausstellen, ein Mückennetz darüber spannen, und mal abwarten was passiert. Die Erfolgschancen sind zwar gering, aber ein Versuch ist es alle mal wert.


Dakuro: Pheidologeton wurde noch nie gezüchtet, was aber nicht weiter verwunderlich ist. Meiner Meinung nach gehört Pheidologeton diversus zu einer Art, die als unhaltbar einstufbar ist. Man kann nur mit dem Freiland verglichen kleine Kolonien halten, das sind fast schon Treiberameisen, es ist unmöglich ihnen den Lebensraum und Platz zu bieten, den sie in der Natur haben (vergleichbar mit Atta). Sie haben eine vielfältige, ausgeklügelte Lebensweise (nachzulesen im Buch "Adventures Among Ants", in dem ein großes Kapitel nur Pheidologeton gewidmet ist - ich hätte nie gedacht, dass ihre Lebenswesie derart komplex ist) die meines Erachtens nicht in der Haltung nachzustellen ist. Nur sehr große Kolonien bilden Geschlechtstiere aus, wie überhaupt die Koloniegründung in der Natur stattfindet ist unbekannt. Soweit ich weiß, haben die Tiere große Schwarmflüge. Ein Video einer Kopula am Boden hat nichts zu bedeuten - auch Lasius niger Pärchen landen manchmal zu zweit am Boden und vollführen dort ihren Akt. Ich denke, da besteht keine Hoffnung.


Ach und kommt mir das nur so vor oder eignen sich Myrmicinae besser bzw. öfter zur Zucht als Formicidae?

Lustiger Weise sind Myrmicinae eine Unterfamilie innerhalb der Formicidae - jede Myrmicinae ist eine Formicidae, aber nicht jede Formicidae eine Myrmicinae.
Vorsicht bei den "nae" und "dae" - Myrmicinae sind eine Unterfamilie. Formicinae meinst Du wahrscheinlich, was ebenfalls eine Unterfamilie innerhalb der Formicidae ist. Formicidae bezeichnet schlichtweg alle Ameisen.
Und ich glaube das kann man mit der Zucht nicht pauschalisieren. Immerhin kann man ja kaum Aussagen über eine Zucht treffen, weil es bei Weitem noch nicht mit allen Arten probiert wurde. Gigantiops ist z.B. eine Forminae, genauso wie Cataglyphis. Beides Arten, die bereits nachgezüchtet wurden... Viele kleine Sozialparasiten sind Myrmicinen, als kleine Sozialparasiten kann man sie eben besonders gut nachzüchten. Denkbar wäre aber auch eine Zucht mit großen Sozialparasiten wie Polyergus... Bei denen Bodenverpaarungen ebenso vorkommen.


Grüße, Phil


Hallo,


ich denke die Zucht ist ein sehr wichtiger Weg, den jeder versuchen sollte anzustreben. Vielleicht ist es dann irgendwann nicht mehr notwendig, bestimmte Arten aus der Natur zu entnehmen.
Gezüchtet wurden schon einige Ameisenarten, für wissenschaftliche Forschungszwecke vorwiegend Sozialparasiten, bei welchen dies vergleichsweise leicht zu bewerkstelligen ist, da die Tiere von Natur aus auf sehr wenige potenzielle Geschlechtspartner eingestellt sind und meistens Locksterzeln und keinen Schwarmflug haben. Außerdem ist "Inzucht" kein Problem. Für eine Auflistung diesbzgl. siehe man hier: http://ameisenwiki.de/index.php/Ameisenzucht
Auch scheint es bei stark polygynen Arten weniger Probleme zu geben, bei einer intranidalen Begattung wie es bei Myrmica rubra z.B. vorkommt (Dakuro: evtl. sind Deine Myrmica nicht mal geschwärmt. Auch bleibt der Nachweis, ob die Königinnen überhaupt begattet wurden. Herumlaufen ohne Flügel ist überhaupt kein sicheres Zeichen dafür) muss der Halter eigentlich gar nichts machen. U.a. Joachim hatte davon berichtet. Auch die Pharaoameise lässt sich deshalb recht gut nachzüchten, denkbar ist es bei ähnlichen Arten. Z.B. Lasius neglectus ist auch ein guter Kancidat für die Nachzucht. Natürlich sind das häufig Arten, die eigentlich für die Haltung uninteressant oder zu gefährlich sind.


Harpegnathos saltator wurde schon von Wissenschaftlern nachgezüchtet. Die Kolonien umfassen in der Regel ungefähr 60 Tiere, und hinzu kommt, dass auch die Arbeiterinnen begattungfähig und potenzielle Königinnen sind. Da die Art auch interessant für die Haltung ist, sollte man hier auf jeden Fall Experimente machen, baumarkthammer "arbeitet" ja gerade daran.
Ebenso könnte ich mir eine Zucht bei Diacamma vorstellen. Vorraussetzung für eine Arbeiterinnenbegattung ist, dass das Tier noch seine Gemmae hat, also schon in einem weissellosen Nest geschlüpft ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es klappen könnte, wenn man eine Kolonie teilt und der weissellosen Kolonie, sobald sie Männchen aufgezogen hat, einfach Puppen von normalen Arbeiterinnen aus der anderen Kolonie hinzugibt. Es sind recht viele Kolonien im Umlauf, komisch dass das scheinbar noch niemand probiert hat. Wenn meine Kolonie größer ist, werde ich das auch mal testen.


Dann gibt es noch die Möglichkeit einer "gefälschten"/inszenierte ;) Zucht. Man gibt dem Volk, dass evtl. zu klein für Geschlechtstieraufzucht ist, einfach Geschlechtstierpuppen aus der Natur, und guckt was passiert. Frank ist so ja eine Nachzucht von Cataglyphis gelungen. Ich habe aus Kroatien 2 weissellose Camponotus dalmaticus Völker, die viele Geschlechtstiere besitzen - ich werde sie im Frühjahr rausstellen, ein Mückennetz darüber spannen, und mal abwarten was passiert. Die Erfolgschancen sind zwar gering, aber ein Versuch ist es alle mal wert.


Dakuro: Pheidologeton wurde noch nie gezüchtet, was aber nicht weiter verwunderlich ist. Meiner Meinung nach gehört Pheidologeton diversus zu einer Art, die als unhaltbar einstufbar ist. Man kann nur mit dem Freiland verglichen kleine Kolonien halten, das sind fast schon Treiberameisen, es ist unmöglich ihnen den Lebensraum und Platz zu bieten, den sie in der Natur haben (vergleichbar mit Atta). Sie haben eine vielfältige, ausgeklügelte Lebensweise (nachzulesen im Buch "Adventures Among Ants", in dem ein großes Kapitel nur Pheidologeton gewidmet ist - ich hätte nie gedacht, dass ihre Lebenswesie derart komplex ist) die meines Erachtens nicht in der Haltung nachzustellen ist. Nur sehr große Kolonien bilden Geschlechtstiere aus, wie überhaupt die Koloniegründung in der Natur stattfindet ist unbekannt. Soweit ich weiß, haben die Tiere große Schwarmflüge. Ein Video einer Kopula am Boden hat nichts zu bedeuten - auch Lasius niger Pärchen landen manchmal zu zweit am Boden und vollführen dort ihren Akt. Ich denke, da besteht keine Hoffnung.


Ach und kommt mir das nur so vor oder eignen sich Myrmicinae besser bzw. öfter zur Zucht als Formicidae?

Lustiger Weise sind Myrmicinae eine Unterfamilie innerhalb der Formicidae - jede Myrmicinae ist eine Formicidae, aber nicht jede Formicidae eine Myrmicinae.
Vorsicht bei den "nae" und "dae" - Myrmicinae sind eine Unterfamilie. Formicinae meinst Du wahrscheinlich, was ebenfalls eine Unterfamilie innerhalb der Formicidae ist. Formicidae bezeichnet schlichtweg alle Ameisen.
Und ich glaube das kann man mit der Zucht nicht pauschalisieren. Immerhin kann man ja kaum Aussagen über eine Zucht treffen, weil es bei Weitem noch nicht mit allen Arten probiert wurde. Gigantiops ist z.B. eine Forminae, genauso wie Cataglyphis. Beides Arten, die bereits nachgezüchtet wurden... Viele kleine Sozialparasiten sind Myrmicinen, als kleine Sozialparasiten kann man sie eben besonders gut nachzüchten. Denkbar wäre aber auch eine Zucht mit großen Sozialparasiten wie Polyergus... Bei denen Bodenverpaarungen ebenso vorkommen.


Grüße, Phil



Post 10232 -

Ich würde ja den Begriff inszeniert bevorzugen :roll:


Ja, schon klar- mir ist nur nichts auf die Schnelle eingefallen ;) Gefälscht klingt zu negativ. Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass es auch bei nicht-inszenierten Züchtungen klappt, wenn die Kolonie Geschlechtstiere aufzieht - sofern es nicht von Natur aus so ist, dass das Volk entweder nur eine Art von Geschlecht aufzieht, oder die Geschlechter zu unterschiedlichen Zeiten schlüpfen und ausschwärmen (natürlicher Weg der Inzuchtvermeidung).


Tja bei Pheidologeton habe ich auch noch nie was von Geschlechtstieraufzucht in Gefangenschaft gelesen. Dass die Kolonien groß werden wußte ich, aber dass sie für die Haltung gänzlich ungeeignet sind war mir nicht klar.


Dass sie für die Haltung ungeeignet sind, ist nur meine persönliche Meinung, was evtl. aus dem Post nicht so ganz hervorging. Immerhin gibt es ja Halter, die auch mit riesigen Kolonien dieser Art klarkommen (z.B. Erne). Ich bin fasziniert von ihrer Lebensweise, die mir vor dem Buch gänzlich unbekannt war - nachdem ich das gelesen hatte, erscheint es mir eigentlich unmöglich, den Tieren etwas artgerechtes als Terrarium anzubieten, z.B. ihre ausgeklügelten Raubzüge wird man nicht nachstellen können. Aber das ist auch nicht das Thema, b2t.


Künstliche Begattung ist bei Insekten möglich, bei Bienen wird es zu Beispiel getan. Bei Ameisen gibt es wahrscheinlich keine bis geringe Erfolgschancen.


Philipp, würde mich freuen, wenn Du mal ein wenig über die Tetramorium berichtest ;) Viele Königinnen von Tetramoriumarten sind winzig und erscheinen nicht fähig zur claustralen Gründung- ich glaube insbesondere die hochpolygynen Arten scheinen sich sogar hauptsächlich durch Kolonieteilung fortzupflanzen, aber da ist soweit ich weiß Vieles unerforscht. Ich weiß gar nicht, wie das mit semiclaustraler Gründung aussieht - jedenfalls ist die Gattung Tetramorium enorm artenreich und vielfältig und teilweise noch unklar in der Taxonomie (sogar bei unseren einheimischen Arten). Es gibt zum Beipsiel am Rhein und an der Nahe eine stark polygyne, einheimische Tetramorium... Diese wollte ich nächstes Jahr erforschen, habe zuverlässige Daten darüber, wo sie zu finden sind.


Grüße, Phil


Ich würde ja den Begriff inszeniert bevorzugen :roll:


Ja, schon klar- mir ist nur nichts auf die Schnelle eingefallen ;) Gefälscht klingt zu negativ. Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass es auch bei nicht-inszenierten Züchtungen klappt, wenn die Kolonie Geschlechtstiere aufzieht - sofern es nicht von Natur aus so ist, dass das Volk entweder nur eine Art von Geschlecht aufzieht, oder die Geschlechter zu unterschiedlichen Zeiten schlüpfen und ausschwärmen (natürlicher Weg der Inzuchtvermeidung).


Tja bei Pheidologeton habe ich auch noch nie was von Geschlechtstieraufzucht in Gefangenschaft gelesen. Dass die Kolonien groß werden wußte ich, aber dass sie für die Haltung gänzlich ungeeignet sind war mir nicht klar.


Dass sie für die Haltung ungeeignet sind, ist nur meine persönliche Meinung, was evtl. aus dem Post nicht so ganz hervorging. Immerhin gibt es ja Halter, die auch mit riesigen Kolonien dieser Art klarkommen (z.B. Erne). Ich bin fasziniert von ihrer Lebensweise, die mir vor dem Buch gänzlich unbekannt war - nachdem ich das gelesen hatte, erscheint es mir eigentlich unmöglich, den Tieren etwas artgerechtes als Terrarium anzubieten, z.B. ihre ausgeklügelten Raubzüge wird man nicht nachstellen können. Aber das ist auch nicht das Thema, b2t.


Künstliche Begattung ist bei Insekten möglich, bei Bienen wird es zu Beispiel getan. Bei Ameisen gibt es wahrscheinlich keine bis geringe Erfolgschancen.


Philipp, würde mich freuen, wenn Du mal ein wenig über die Tetramorium berichtest ;) Viele Königinnen von Tetramoriumarten sind winzig und erscheinen nicht fähig zur claustralen Gründung- ich glaube insbesondere die hochpolygynen Arten scheinen sich sogar hauptsächlich durch Kolonieteilung fortzupflanzen, aber da ist soweit ich weiß Vieles unerforscht. Ich weiß gar nicht, wie das mit semiclaustraler Gründung aussieht - jedenfalls ist die Gattung Tetramorium enorm artenreich und vielfältig und teilweise noch unklar in der Taxonomie (sogar bei unseren einheimischen Arten). Es gibt zum Beipsiel am Rhein und an der Nahe eine stark polygyne, einheimische Tetramorium... Diese wollte ich nächstes Jahr erforschen, habe zuverlässige Daten darüber, wo sie zu finden sind.


Grüße, Phil



Post 10234 -

Danke für die Ergänzung & Verbesserung, Jan.
Ich bin mir sicher, in Zukunft wird sich einiges bzgl. der Ameisenzucht tun. Wir haben jetzt schon einige Beispiele in der Haltung, es gibt immer mehr. Nennenswert ist Rogers bisher nicht erfolgreicher Versuch, oder swagmans begattete Arbeiterinnen-Kolonie bei Rhytidoponera. Ich glaube, es gibt weitere vielfältige Möglichkeiten, insbesondere bei kleineren Arten, wie sie schon genannt wurden. Zwei passende Kolonien von Temnothorax nylanderi sind leicht aufzutreiben, bei mir im Waldterrarium sind sie auch schon geschwärmt, ich erinnere mich auch an weitere Berichte. Fraglich ist natürlich, ob die Königinnen begattet sind, aber da kann man sich ja leicht ransetzen und austesten.


Grüße, Phil


Danke für die Ergänzung & Verbesserung, Jan.
Ich bin mir sicher, in Zukunft wird sich einiges bzgl. der Ameisenzucht tun. Wir haben jetzt schon einige Beispiele in der Haltung, es gibt immer mehr. Nennenswert ist Rogers bisher nicht erfolgreicher Versuch, oder swagmans begattete Arbeiterinnen-Kolonie bei Rhytidoponera. Ich glaube, es gibt weitere vielfältige Möglichkeiten, insbesondere bei kleineren Arten, wie sie schon genannt wurden. Zwei passende Kolonien von Temnothorax nylanderi sind leicht aufzutreiben, bei mir im Waldterrarium sind sie auch schon geschwärmt, ich erinnere mich auch an weitere Berichte. Fraglich ist natürlich, ob die Königinnen begattet sind, aber da kann man sich ja leicht ransetzen und austesten.


Grüße, Phil



Post 10945 -

Hallo Alpha Chuby,


eine kleine Anmerkung am Rande;

Eine Gattung die relativ einfach nachzuzüchten ist wäre Temnothorax: In meinem Gesellschaftsbecken konnte ich nicht nur die Paarung sondern sogar die Adoption junger Königinnen beobachten.

Gerade bei Temnothorax scheint das Ganze doch ein wenig komplizierter zu sein. Temnothorax ist im allgemeinen eher eine monogyne Art, auch wenn es fakultative Ausnahmen gibt.
Die Adoption einer Königin im Nest ist eher ein Zeichen dafür, dass sie unbegattet sind. So findet man auch im Herbst/Winter/Frühjahr z.B. in Nestern von Temnothorax nylanderi (ich habe es bei T. tuberum einmal beobachtet) zahlreiche aufgenommene, unbeflügelte Königinnen in den Nestern, die scheinbar unbegattet sind und im darauffolgenden Frühjahr aus den Nestern abwandern. Wohin, weiß ich nicht.
Gerade Temnothorax und Leptothorax Königinnen werfen anscheinend recht schnell die Flügel ab, obwohl sie nicht begattet sind.


Aber natürlich bietet sich so eine kleine Myrmicinae besonders gut zu Nachzuchtversuchen an, ich glaube es gibt da nur wenige Hindernisse, immerhin sind die Kolonien leicht zum Schwärmen zu bringen. Problem könnte nur die Aufzucht von den Königinnen sein - und der Aufwand lohnt sich einfach nicht, man kann innerhalb kürzester Zeit im Freiland problemlos Königinnen & Völker aufsammeln. Allerdings ist es natürlich ein paar Versuche wert, ich werde es auch mal probieren.
Übrigens ein interessantes Beispiel für die Nachzucht sind die Cardiocondyla in Regensberg im Zusammenhang mit Reproduktionsstrategien von Männchen, mehr findet man hier: http://www-evolution.uni-regensburg.de/Forschung/ameisen.html#3


Grüße, Phil


Hallo Alpha Chuby,


eine kleine Anmerkung am Rande;

Eine Gattung die relativ einfach nachzuzüchten ist wäre Temnothorax: In meinem Gesellschaftsbecken konnte ich nicht nur die Paarung sondern sogar die Adoption junger Königinnen beobachten.

Gerade bei Temnothorax scheint das Ganze doch ein wenig komplizierter zu sein. Temnothorax ist im allgemeinen eher eine monogyne Art, auch wenn es fakultative Ausnahmen gibt.
Die Adoption einer Königin im Nest ist eher ein Zeichen dafür, dass sie unbegattet sind. So findet man auch im Herbst/Winter/Frühjahr z.B. in Nestern von Temnothorax nylanderi (ich habe es bei T. tuberum einmal beobachtet) zahlreiche aufgenommene, unbeflügelte Königinnen in den Nestern, die scheinbar unbegattet sind und im darauffolgenden Frühjahr aus den Nestern abwandern. Wohin, weiß ich nicht.
Gerade Temnothorax und Leptothorax Königinnen werfen anscheinend recht schnell die Flügel ab, obwohl sie nicht begattet sind.


Aber natürlich bietet sich so eine kleine Myrmicinae besonders gut zu Nachzuchtversuchen an, ich glaube es gibt da nur wenige Hindernisse, immerhin sind die Kolonien leicht zum Schwärmen zu bringen. Problem könnte nur die Aufzucht von den Königinnen sein - und der Aufwand lohnt sich einfach nicht, man kann innerhalb kürzester Zeit im Freiland problemlos Königinnen & Völker aufsammeln. Allerdings ist es natürlich ein paar Versuche wert, ich werde es auch mal probieren.
Übrigens ein interessantes Beispiel für die Nachzucht sind die Cardiocondyla in Regensberg im Zusammenhang mit Reproduktionsstrategien von Männchen, mehr findet man hier: http://www-evolution.uni-regensburg.de/Forschung/ameisen.html#3


Grüße, Phil



Post 10958 -

Na, dann würd ich das mal so als gelungen Ansehen. Interessant wäre zu wissen, ob sich die Geschlechtstiere von nur einem Volk verpaaren, oder zwei benötigt werden.
In diesem und weiterem Zusammenhang kann man noch etliche weitere Sachen machen. Bin sehr gespannt, was die Zukunft so bringt.


Grüße, Phil


Na, dann würd ich das mal so als gelungen Ansehen. Interessant wäre zu wissen, ob sich die Geschlechtstiere von nur einem Volk verpaaren, oder zwei benötigt werden.
In diesem und weiterem Zusammenhang kann man noch etliche weitere Sachen machen. Bin sehr gespannt, was die Zukunft so bringt.


Grüße, Phil



Post 10966 -

Hallo Alpha Chuby,


achso, dann kann man natürlich keine Aussage dazu treffen, wie es mit der Begattung aussieht. Ein kleines OT, ich wusste nicht, dass Du die Arten mal gehalten hast. Bei Temnothorax sind hauptsächlich die heimischen unifasciatus und nylanderi in der Haltung verbreitet, andere Arten sind sehr selten in der Haltung zu sehen. Zumal es sich bei Deinen Arten um Amerikaner handelt, mit denen habe ich gar keine Erfahrungen und weiß nicht, wie es da mit Polygynie etc. aussieht.
Ich finde Temnothorax im Allgemeinen recht interessant, und habe schon einige Arten gehalten; Hältst Du diese Arten noch, kannst Du evtl. mal von ihnen berichten? :)


Grüße, Philipp


Hallo Alpha Chuby,


achso, dann kann man natürlich keine Aussage dazu treffen, wie es mit der Begattung aussieht. Ein kleines OT, ich wusste nicht, dass Du die Arten mal gehalten hast. Bei Temnothorax sind hauptsächlich die heimischen unifasciatus und nylanderi in der Haltung verbreitet, andere Arten sind sehr selten in der Haltung zu sehen. Zumal es sich bei Deinen Arten um Amerikaner handelt, mit denen habe ich gar keine Erfahrungen und weiß nicht, wie es da mit Polygynie etc. aussieht.
Ich finde Temnothorax im Allgemeinen recht interessant, und habe schon einige Arten gehalten; Hältst Du diese Arten noch, kannst Du evtl. mal von ihnen berichten? :)


Grüße, Philipp



Post 10230 -

Ebenso könnte ich mir eine Zucht bei Diacamma vorstellen. Vorraussetzung für eine Arbeiterinnenbegattung ist, dass das Tier noch seine Gemmae hat, also schon in einem weissellosen Nest geschlüpft ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es klappen könnte, wenn man eine Kolonie teilt und der weissellosen Kolonie, sobald sie Männchen aufgezogen hat, einfach Puppen von normalen Arbeiterinnen aus der anderen Kolonie hinzugibt. Es sind recht viele Kolonien im Umlauf, komisch dass das scheinbar noch niemand probiert hat. Wenn meine Kolonie größer ist, werde ich das auch mal testen.


Ich hatte dies vorgehabt, dann aber wieder verworfen, da ich 2 mal das Pech hatte und unbegattete Kolonien erworben habe (sowie von einem Shop, aber auch einen Privatverkäufer). Momentan habe ich ja wieder eine Kolonie, wo ich dieses mal zuversichtlich bin, wenn alles gut klappt werde ich es auf jeden Fall ausprobieren :)


Ich selber "züchte" eine kleinere tropische Tetramorium sp. geht eig. fast von alleine, die Kolonie ist mittlerweile so groß, dass sie 3 mal die Woche schwärmen. Bei mehr Nahrung würde ich mir sogar vorstellen noch öfters. Da sie aber das Becken mit 2 anderen Arten teilen und die gierigen Schaben, die drin leben auch ab und zu die toten Insekten rauben und essen, haben sie etwas weniger Futter, aber immer noch genug, da sie ja noch einiges an Geschlechtstieren haben. Da diese Art polygyn ist und der Vorhalter was von Nestbegattung und Adoption erzählte und es bei ihm anscheinend nie Schwarmflüge außerhalb gab (hatte ihn erzählt das sie bei mir auch schwärmen) denke ich, dass es nun mehr als 3 Königinnen in der Hauptkolonie sind, wo ich die Kolonie erhielt. Außerdem glaube ich, gründen diese auch semiclaustral, denn alle nicht zugefütterten Königinnen sind gestorben :o:( Auch das zusetzen von Arbeiterinnen der Hauptkolonie verlief friedlich, gab keine Aggression gegenüber den Königinnen.


Wo ich eventuell auch versuchen werde zu züchten ist Atta sexdens. Ein anderer Halter hatte schon Zuchtversuche bei dieser Art gemacht.

Von 150 Tieren, wurden nur 2 wirklich befruchtet. Bei den künstlich besamten war die Erfolgsrate leider noch geringer d.h. keine Gynen haben eine Kolonie gegründet.


und parallel dazu noch 30 Gynen künstlich befruchtet,


Die Leute, welche die Gynen befruchtet haben schauten diese sich genauer an d.h. öffneten die Hinterleibe. Dort konnten sie erkennen, dass die Geschlechtsöffnungen total verschlossen waren.


Leider schrieb er nichts mehr dazu, war auch lange Zeit nicht mehr on :(


Ebenso könnte ich mir eine Zucht bei Diacamma vorstellen. Vorraussetzung für eine Arbeiterinnenbegattung ist, dass das Tier noch seine Gemmae hat, also schon in einem weissellosen Nest geschlüpft ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es klappen könnte, wenn man eine Kolonie teilt und der weissellosen Kolonie, sobald sie Männchen aufgezogen hat, einfach Puppen von normalen Arbeiterinnen aus der anderen Kolonie hinzugibt. Es sind recht viele Kolonien im Umlauf, komisch dass das scheinbar noch niemand probiert hat. Wenn meine Kolonie größer ist, werde ich das auch mal testen.


Ich hatte dies vorgehabt, dann aber wieder verworfen, da ich 2 mal das Pech hatte und unbegattete Kolonien erworben habe (sowie von einem Shop, aber auch einen Privatverkäufer). Momentan habe ich ja wieder eine Kolonie, wo ich dieses mal zuversichtlich bin, wenn alles gut klappt werde ich es auf jeden Fall ausprobieren :)


Ich selber "züchte" eine kleinere tropische Tetramorium sp. geht eig. fast von alleine, die Kolonie ist mittlerweile so groß, dass sie 3 mal die Woche schwärmen. Bei mehr Nahrung würde ich mir sogar vorstellen noch öfters. Da sie aber das Becken mit 2 anderen Arten teilen und die gierigen Schaben, die drin leben auch ab und zu die toten Insekten rauben und essen, haben sie etwas weniger Futter, aber immer noch genug, da sie ja noch einiges an Geschlechtstieren haben. Da diese Art polygyn ist und der Vorhalter was von Nestbegattung und Adoption erzählte und es bei ihm anscheinend nie Schwarmflüge außerhalb gab (hatte ihn erzählt das sie bei mir auch schwärmen) denke ich, dass es nun mehr als 3 Königinnen in der Hauptkolonie sind, wo ich die Kolonie erhielt. Außerdem glaube ich, gründen diese auch semiclaustral, denn alle nicht zugefütterten Königinnen sind gestorben :o:( Auch das zusetzen von Arbeiterinnen der Hauptkolonie verlief friedlich, gab keine Aggression gegenüber den Königinnen.


Wo ich eventuell auch versuchen werde zu züchten ist Atta sexdens. Ein anderer Halter hatte schon Zuchtversuche bei dieser Art gemacht.

Von 150 Tieren, wurden nur 2 wirklich befruchtet. Bei den künstlich besamten war die Erfolgsrate leider noch geringer d.h. keine Gynen haben eine Kolonie gegründet.


und parallel dazu noch 30 Gynen künstlich befruchtet,


Die Leute, welche die Gynen befruchtet haben schauten diese sich genauer an d.h. öffneten die Hinterleibe. Dort konnten sie erkennen, dass die Geschlechtsöffnungen total verschlossen waren.


Leider schrieb er nichts mehr dazu, war auch lange Zeit nicht mehr on :(



Post 10244 -

Möchte noch kurz das Video einstellen welches möglicherweise gemeint ist mit den Pheidologeton wo die Königin begattet wird https://www.youtube.com/watch?v=cCp6HMe-eQU


Möchte noch kurz das Video einstellen welches möglicherweise gemeint ist mit den Pheidologeton wo die Königin begattet wird https://www.youtube.com/watch?v=cCp6HMe-eQU



Post 10225 -

Ein Thema das mich schon seit Langem beschäftigt...
Meine bisher einzige Zuchterfahrung habe ich mit Myrmica sp. (vermute es war M. scrabinodis).
Diese haben Geschlechtstiere aufgezogen und es gab später dealate Gynen. Eine Paarung konnte ich leider nicht unmittelbar beobachten, da ich an dem Schwarmtag nicht vor Ort war. Myrmicazucht ist aber sicher Niemandem hier neu :) Meine Myrmica rubra werde ich auch versuchen zu züchten. (Dann gibts wahrscheinlich auch einen detaillierteren Zuchtbericht)
Falls ich ich dieses Jahr mal Temnothorax finde, auch diese. Von dieser Gattung habe ich auch über erfolgreiche Zucht gelesen.
Wirklich spannend wirds natürlich erst recht bei den Exoten. Da ich hoffentlich noch diesen Monat in eine eigene Wohnung ziehe (DEM HIMMEL SEI DANK!), möchte ich mich aufgrund des dann vorhandenen Platzes auch an Exoten versuchen.
Im Blickfeld stehen momentan Gigantiops, Harpegnathos, Myrmecia oder Pheidologeton. Ich finde alle vier Gattungen total interessant, muss mich aber schon aus finanziellen Gründen auf eine beschränken, wenn überhaupt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube bis auf Pheidologeton wurden schon Arten dieser Gattungen gezüchtet richtig? Im Netz habe ich keine genaueren Infos gefunden, aber ich habe mal ein Video auf Youtube gesehn, indem sich Pheidologeton am Boden verpaart haben. Also potenziell schon mal ganz gute Vorraussetzungen.
Besteht da vllt. Hoffnung?
Eine andere recht spekulative Idee kam mir auch noch.. Was wäre denn mit künstlicher Begattung? :)
Das Männchen müsste unterm Mikroskop seziert werden. Die Geschlechtorgane bzw. der Samen könnte dann entfernt und der Gyne irgendwie untergejubelt werden. Vorrausetzung ist natürlich ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und Feinmotorik, sowie der passenden Ausrüstung. Üben und experimentieren könnte man ja an Lasius niger zu genüge.
Zu verrückt oder plausibel? Das Aufwand/Nutzen -verhältniss vergessen wir schonmal vorher bitte... :P
Ach und kommt mir das nur so vor oder eignen sich Myrmicinae besser bzw. öfter zur Zucht als Formicinae?
Bei Knotenameisen sind Bodenverpaarungen irgendwie verbreiteter oder?


Lg Dakuro


Ein Thema das mich schon seit Langem beschäftigt...
Meine bisher einzige Zuchterfahrung habe ich mit Myrmica sp. (vermute es war M. scrabinodis).
Diese haben Geschlechtstiere aufgezogen und es gab später dealate Gynen. Eine Paarung konnte ich leider nicht unmittelbar beobachten, da ich an dem Schwarmtag nicht vor Ort war. Myrmicazucht ist aber sicher Niemandem hier neu :) Meine Myrmica rubra werde ich auch versuchen zu züchten. (Dann gibts wahrscheinlich auch einen detaillierteren Zuchtbericht)
Falls ich ich dieses Jahr mal Temnothorax finde, auch diese. Von dieser Gattung habe ich auch über erfolgreiche Zucht gelesen.
Wirklich spannend wirds natürlich erst recht bei den Exoten. Da ich hoffentlich noch diesen Monat in eine eigene Wohnung ziehe (DEM HIMMEL SEI DANK!), möchte ich mich aufgrund des dann vorhandenen Platzes auch an Exoten versuchen.
Im Blickfeld stehen momentan Gigantiops, Harpegnathos, Myrmecia oder Pheidologeton. Ich finde alle vier Gattungen total interessant, muss mich aber schon aus finanziellen Gründen auf eine beschränken, wenn überhaupt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube bis auf Pheidologeton wurden schon Arten dieser Gattungen gezüchtet richtig? Im Netz habe ich keine genaueren Infos gefunden, aber ich habe mal ein Video auf Youtube gesehn, indem sich Pheidologeton am Boden verpaart haben. Also potenziell schon mal ganz gute Vorraussetzungen.
Besteht da vllt. Hoffnung?
Eine andere recht spekulative Idee kam mir auch noch.. Was wäre denn mit künstlicher Begattung? :)
Das Männchen müsste unterm Mikroskop seziert werden. Die Geschlechtorgane bzw. der Samen könnte dann entfernt und der Gyne irgendwie untergejubelt werden. Vorrausetzung ist natürlich ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und Feinmotorik, sowie der passenden Ausrüstung. Üben und experimentieren könnte man ja an Lasius niger zu genüge.
Zu verrückt oder plausibel? Das Aufwand/Nutzen -verhältniss vergessen wir schonmal vorher bitte... :P
Ach und kommt mir das nur so vor oder eignen sich Myrmicinae besser bzw. öfter zur Zucht als Formicinae?
Bei Knotenameisen sind Bodenverpaarungen irgendwie verbreiteter oder?


Lg Dakuro



Post 10231 -

Ups... Klar das mit Familie und Unterfamilie war ein Flüchtigkeitsfehler... Passiert mir öfters sowas ^^. (Legasteniker auf Schlafentzug halt :D )


Ich meine, in einem Shop mal was von Polyergusnachzucht gelesen zu haben.
Tja, bei Pheidologeton habe ich auch noch nie was von Geschlechtstieraufzucht in Gefangenschaft gelesen.
Dass die Kolonien groß werden wußte ich, aber dass sie für die Haltung gänzlich ungeeignet sind war mir nicht klar.
Also streich' ich diese Gattung wohl besser aus meinen Haltungsspekulationen.


Künstliche Befruchtung war Schwachsinn? ^^
Ich weiß erhlich gesagt gar nicht ob das überhaupt möglich ist bei Insekten... Mich würde interessieren ob das mal jemand versucht hat.


Edit: Ah, Philipp das beantwortet meine Frage ja schon halbwegs. Scheint also recht kompliziert zu sein. Wenn sie erst bei den richtigen Bedingungen empfängnissbereit werden, wirds schwer. Vermutlich müsste man noch mit Pheromonen arbeiten.
Gibt es nähere Infos zu den Tetramorium? Ich suche noch eine kleine pflegeleichte Art ohne Winterruhe, hab so einige Ideen und Wünsche... Ein Gemeinschaftsbecken ist auch in hypothetischer Planung. ^^


Ups... Klar das mit Familie und Unterfamilie war ein Flüchtigkeitsfehler... Passiert mir öfters sowas ^^. (Legasteniker auf Schlafentzug halt :D )


Ich meine, in einem Shop mal was von Polyergusnachzucht gelesen zu haben.
Tja, bei Pheidologeton habe ich auch noch nie was von Geschlechtstieraufzucht in Gefangenschaft gelesen.
Dass die Kolonien groß werden wußte ich, aber dass sie für die Haltung gänzlich ungeeignet sind war mir nicht klar.
Also streich' ich diese Gattung wohl besser aus meinen Haltungsspekulationen.


Künstliche Befruchtung war Schwachsinn? ^^
Ich weiß erhlich gesagt gar nicht ob das überhaupt möglich ist bei Insekten... Mich würde interessieren ob das mal jemand versucht hat.


Edit: Ah, Philipp das beantwortet meine Frage ja schon halbwegs. Scheint also recht kompliziert zu sein. Wenn sie erst bei den richtigen Bedingungen empfängnissbereit werden, wirds schwer. Vermutlich müsste man noch mit Pheromonen arbeiten.
Gibt es nähere Infos zu den Tetramorium? Ich suche noch eine kleine pflegeleichte Art ohne Winterruhe, hab so einige Ideen und Wünsche... Ein Gemeinschaftsbecken ist auch in hypothetischer Planung. ^^



Post 10203 -

Hallo Leute


In diesem Monat möchten wir uns mal näher mit der Ameisenzucht auseinander setzten.


Als erstes stellt sich da natürlich die Frage: Ist dies in der Gefangenschaft überhaupt durchführbar?
Wie groß ist der Aufwand, solches überhaupt durchzuführen?
Rentiert sich der Aufwand überhaupt, bei den vielen Ameisen, die in den Shops angeboten werden?


Dies sind jetzt nur ein paar Fragen, zu diesem Thema.
Ich hoffe, es werden noch mehr, im Laufe der Diskussionen.
Natürlich wünsche ich mir viele Antworten auf die kommenden Fragen.


LG
Holger


Hallo Leute


In diesem Monat möchten wir uns mal näher mit der Ameisenzucht auseinander setzten.


Als erstes stellt sich da natürlich die Frage: Ist dies in der Gefangenschaft überhaupt durchführbar?
Wie groß ist der Aufwand, solches überhaupt durchzuführen?
Rentiert sich der Aufwand überhaupt, bei den vielen Ameisen, die in den Shops angeboten werden?


Dies sind jetzt nur ein paar Fragen, zu diesem Thema.
Ich hoffe, es werden noch mehr, im Laufe der Diskussionen.
Natürlich wünsche ich mir viele Antworten auf die kommenden Fragen.


LG
Holger



Post 10211 -

Hallo Frank


Ich bin der Meinung, ein Versuch rentiert sich auf jeden Fall.
Klar, aus finanzieller Sicht nicht, aber durch jeden Versuch werden neue Erkenntnisse gewonnen und dies ist es auf jeden Fall wert.
Erfolgsversprechenden Arten sind diese, die nicht weit fliegen und sich am Boden verpaaren.
Ich selber versuche es ja aktuell bei den metallica, mal schauen was daraus wird.


LG
Holger


Hallo Frank


Ich bin der Meinung, ein Versuch rentiert sich auf jeden Fall.
Klar, aus finanzieller Sicht nicht, aber durch jeden Versuch werden neue Erkenntnisse gewonnen und dies ist es auf jeden Fall wert.
Erfolgsversprechenden Arten sind diese, die nicht weit fliegen und sich am Boden verpaaren.
Ich selber versuche es ja aktuell bei den metallica, mal schauen was daraus wird.


LG
Holger



Post 10919 -

Hallo Leute


Mein Eindruck ist zurzeit, dass einige Leute, verschiedene Arten nachzuziehen versuchen.
Leider ist es schwer und mühselig, an Informationen ranzukommen, bzw. sind solche Informationen von einzelnen nicht ausreichend, um dauerhafte Erfolge zu erzielen.
Man sollte vielleicht überlegen, ob es nicht Sinn machen würde, Gemeinschaftsprojekte zu starten.
Wenn sich einige Leute zusammen tun würden und gezielt eine Art nachzuzüchten versuchen.
Somit würden viel mehr Ergebnisse zusammen kommen bzw. wenn es dann möglich wäre, einige Kolonien von derselben Art nebeneinander zu stellen, um einen Schwarmflug zu fördern ( z.B. wie bei Rhytidoponera weisellose Kolonien mit Kolonien mit Geschlechtstieren ) wäre dies dann einfacher.
Man sollte sich in dieser Richtung vielleicht mehr Gedanken machen.
Somit könnten Misserfolge und Erfolge besser dokumentiert und verfolgt werden.


LG
Holger


Hallo Leute


Mein Eindruck ist zurzeit, dass einige Leute, verschiedene Arten nachzuziehen versuchen.
Leider ist es schwer und mühselig, an Informationen ranzukommen, bzw. sind solche Informationen von einzelnen nicht ausreichend, um dauerhafte Erfolge zu erzielen.
Man sollte vielleicht überlegen, ob es nicht Sinn machen würde, Gemeinschaftsprojekte zu starten.
Wenn sich einige Leute zusammen tun würden und gezielt eine Art nachzuzüchten versuchen.
Somit würden viel mehr Ergebnisse zusammen kommen bzw. wenn es dann möglich wäre, einige Kolonien von derselben Art nebeneinander zu stellen, um einen Schwarmflug zu fördern ( z.B. wie bei Rhytidoponera weisellose Kolonien mit Kolonien mit Geschlechtstieren ) wäre dies dann einfacher.
Man sollte sich in dieser Richtung vielleicht mehr Gedanken machen.
Somit könnten Misserfolge und Erfolge besser dokumentiert und verfolgt werden.


LG
Holger



Post 10936 -

Hallo Alpha Chuby


Ich habe welche, komme aber nicht dran.
Zum Schwarmflug selber konnte ich sie noch nicht dazu bewegen.


LG
Holger


Hallo Alpha Chuby


Ich habe welche, komme aber nicht dran.
Zum Schwarmflug selber konnte ich sie noch nicht dazu bewegen.


LG
Holger



Post 10952 -

Hallo Phil,


wie schwierig eine richtige Verpaarung bei Temnothorax ist kann ich dir generell nicht beantworten. Allerdings habe ich vor 2 Jahren einige Kolonien Temnothorax cf. nylanderi im Wald aufgesammelt. Die schlüpfenden Geschlechtstiere waren in einem etwas eingerichteten Becken mittlerer Größe (50x30cm) und direkt an die offene Balkontür gestellt, relativ leicht zur Kopulation zu bringen. Bei 2 der Königinnen hat eine claustrale Gründung (mit Zugabe von 1-2mal Honigwasser) funktioniert und es sind einmal 2 und eimal 1 Arbeiterin geschlüpft. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zur Zeit der schlüpfenden Arbeiterinnen im Urlaub war und vergessen hatte, die nette Pflegerin auch auf die Temno-Jungköniginnen hinzuweisen. Sie sind daher im Reagenzglas verstorben. :think:
Aber die Gründung an sich war somit bei einem Teil (2) der Jungköniginnen erfolgreich.


LG
Marcel


Hallo Phil,


wie schwierig eine richtige Verpaarung bei Temnothorax ist kann ich dir generell nicht beantworten. Allerdings habe ich vor 2 Jahren einige Kolonien Temnothorax cf. nylanderi im Wald aufgesammelt. Die schlüpfenden Geschlechtstiere waren in einem etwas eingerichteten Becken mittlerer Größe (50x30cm) und direkt an die offene Balkontür gestellt, relativ leicht zur Kopulation zu bringen. Bei 2 der Königinnen hat eine claustrale Gründung (mit Zugabe von 1-2mal Honigwasser) funktioniert und es sind einmal 2 und eimal 1 Arbeiterin geschlüpft. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zur Zeit der schlüpfenden Arbeiterinnen im Urlaub war und vergessen hatte, die nette Pflegerin auch auf die Temno-Jungköniginnen hinzuweisen. Sie sind daher im Reagenzglas verstorben. :think:
Aber die Gründung an sich war somit bei einem Teil (2) der Jungköniginnen erfolgreich.


LG
Marcel



Post 10233 -

Ich habe es dir ja schon bei ICQ geschrieben, Phil:


Die Zucht von Pheidologeton diversus ist durchaus möglich. Ein Bekannter von mir in Singapur lässt regelmäßig in seinem Apartment Geschlechtstiere dieser Art schwärmen, nachdem er sie einer von ihm aufgezogenen Kolonie entnommen hat.
Nach einem kurzen Flug, in welchem die Verhängung beginnt, fallen die Tiere zu Boden. Dort findet der längste Teil der Begattung statt.
Die entflügelten Königinnen fängt er anschließend ein und lässt sie selbstständig claustral bei sich gründen. Ab einer gewissen Koloniestärke wildert er die Kolonien dann aus und behält nur eine, aus der er später wiederum Geschlechtstiere entnimmt.


Viel simpler wäre jedoch in jedem Fall die Vermehrung von Arten, die nicht schwärmen bzw. ein abweichendes Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten besitzen. Beispiele wären Arten wie Diacamma rugosum, die ja schon oft in der Haltung zu finden sind oder auch Pachycondyla berthoudi u.ä.
Letztere und viele verwandte Arten sind ebenso schön wie andere Vertreter ihrer Gattung, die schon jetzt relativ häufig gehalten werden und könnten ab einer gewissen Koloniegröße kontrolliert geteilt werden.


Hier findet sich eine interessante Veröffentlichung von Peeters & Crewe: Pachycondyla berthoudi


Die Beschaffung entsprechender Arten ist natürlich ein großes Problem.


Ich habe es dir ja schon bei ICQ geschrieben, Phil:


Die Zucht von Pheidologeton diversus ist durchaus möglich. Ein Bekannter von mir in Singapur lässt regelmäßig in seinem Apartment Geschlechtstiere dieser Art schwärmen, nachdem er sie einer von ihm aufgezogenen Kolonie entnommen hat.
Nach einem kurzen Flug, in welchem die Verhängung beginnt, fallen die Tiere zu Boden. Dort findet der längste Teil der Begattung statt.
Die entflügelten Königinnen fängt er anschließend ein und lässt sie selbstständig claustral bei sich gründen. Ab einer gewissen Koloniestärke wildert er die Kolonien dann aus und behält nur eine, aus der er später wiederum Geschlechtstiere entnimmt.


Viel simpler wäre jedoch in jedem Fall die Vermehrung von Arten, die nicht schwärmen bzw. ein abweichendes Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten besitzen. Beispiele wären Arten wie Diacamma rugosum, die ja schon oft in der Haltung zu finden sind oder auch Pachycondyla berthoudi u.ä.
Letztere und viele verwandte Arten sind ebenso schön wie andere Vertreter ihrer Gattung, die schon jetzt relativ häufig gehalten werden und könnten ab einer gewissen Koloniegröße kontrolliert geteilt werden.


Hier findet sich eine interessante Veröffentlichung von Peeters & Crewe: Pachycondyla berthoudi


Die Beschaffung entsprechender Arten ist natürlich ein großes Problem.



Post 10930 -

Guten Tag Leute !


Weiss denn jemand, wieviel Zeit man hätte, geflügelte Tiere (Jungköniginnen oder Männchen) zu einem anderen Züchter zu schicken? Der natürlich die Gegen-Tiere hat.
Ist der Schwarmflug von einer Gattung zeitlich bei allen Haltern gleich?


Oder gibt es nur eine Möglichkeit eine Art zu züchten? Man hält mehrere Kolonien von einer Art unter verschiedenen Bedingungen, damit man Jungköniginnen und Männchen bekommt. Die man dann zur Paarung zusammen setzt.


Wie stehen die Chancen???


Guten Tag Leute !


Weiss denn jemand, wieviel Zeit man hätte, geflügelte Tiere (Jungköniginnen oder Männchen) zu einem anderen Züchter zu schicken? Der natürlich die Gegen-Tiere hat.
Ist der Schwarmflug von einer Gattung zeitlich bei allen Haltern gleich?


Oder gibt es nur eine Möglichkeit eine Art zu züchten? Man hält mehrere Kolonien von einer Art unter verschiedenen Bedingungen, damit man Jungköniginnen und Männchen bekommt. Die man dann zur Paarung zusammen setzt.


Wie stehen die Chancen???



Post 10931 -

Hellboy
Hallo,
das kommt auf die Art an und ist somit immer unterschiedlich. Prinzipiell ist es natürlich günstiger Männchen als auch Weibchen mit unterschiedlichem Genpool "parat" zu haben. Die Pseudomyrmex-Männchen leben z.B. höchstens 1,5 Tage nach dem Verlassen des Nestes - da wäre ein Verschicken also nicht möglich.
Ob der Schwarmflug bei allen Haltern (dieser Art) gleich ist hängt wiederum von der Art ab und außerdem von einer etwaigen Winterruhe. Hinzu kommt noch die Temperatur und die Ernährung.
Das eigentliche Problem ist, dass es kaum Daten und Fakten zum Paarungsverhalten (abgesehen von Schwarmflug[Daten], Paarung in Nestnähe u.s.w.) gibt.
Bei manchen Arten widersprechen sich sogar Literatur und persönliche Erfahrung...


Eine Gattung die relativ einfach nachzuzüchten ist wäre Temnothorax: In meinem Gesellschaftsbecken konnte ich nicht nur die Paarung sondern sogar die Adoption junger Königinnen beobachten.
Begünstigend dafür ist natürlich die Polygynie.


@allgemein


Hat jemand Rhytidoponera metallica Männchen?
Die Männchen dieser Art sind vergleichsweise robust und langlebig.


Grüße


Hellboy
Hallo,
das kommt auf die Art an und ist somit immer unterschiedlich. Prinzipiell ist es natürlich günstiger Männchen als auch Weibchen mit unterschiedlichem Genpool "parat" zu haben. Die Pseudomyrmex-Männchen leben z.B. höchstens 1,5 Tage nach dem Verlassen des Nestes - da wäre ein Verschicken also nicht möglich.
Ob der Schwarmflug bei allen Haltern (dieser Art) gleich ist hängt wiederum von der Art ab und außerdem von einer etwaigen Winterruhe. Hinzu kommt noch die Temperatur und die Ernährung.
Das eigentliche Problem ist, dass es kaum Daten und Fakten zum Paarungsverhalten (abgesehen von Schwarmflug[Daten], Paarung in Nestnähe u.s.w.) gibt.
Bei manchen Arten widersprechen sich sogar Literatur und persönliche Erfahrung...


Eine Gattung die relativ einfach nachzuzüchten ist wäre Temnothorax: In meinem Gesellschaftsbecken konnte ich nicht nur die Paarung sondern sogar die Adoption junger Königinnen beobachten.
Begünstigend dafür ist natürlich die Polygynie.


@allgemein


Hat jemand Rhytidoponera metallica Männchen?
Die Männchen dieser Art sind vergleichsweise robust und langlebig.


Grüße



Post 10960 -

Hi Phil,
die vorhin erwähnten Temnothorax-Paarungen und Adoptionen fanden mit jeweils mehreren Kolonien der Temnothorax longispinosus und Temnothorax curvispinosus statt. Beide Arten leben polygyn.
Bei hier vorkommenden Ts. konnte ich nichts dergleichen beobachten.
Grüße


Hi Phil,
die vorhin erwähnten Temnothorax-Paarungen und Adoptionen fanden mit jeweils mehreren Kolonien der Temnothorax longispinosus und Temnothorax curvispinosus statt. Beide Arten leben polygyn.
Bei hier vorkommenden Ts. konnte ich nichts dergleichen beobachten.
Grüße



Post 10968 -

Hi,


es gibt eig. nicht viel mehr zu berichten, als dass mit der Nachzucht zu der ich nicht aktiv beigetragen habe, die eher zufällig geschah und insofern auch keine Daten (die uns ja bei Nachzuchtversuchen interessieren) hergegeben hat.
T. longispinosus ist fast schwarz -also farblich eine Ausnahme und statistisch gesehen ziemlich aggressiv, sodass mit der Zeit eine Auslese (der Arbeiterinnen) stattfand. T. curvispinosus weicht (sich und) anderen Arten eher aus, eine friedliebende, nette Ameise.
Außerdem mag sie es eher trockener als T. longispinosus.


Grüße


Hi,


es gibt eig. nicht viel mehr zu berichten, als dass mit der Nachzucht zu der ich nicht aktiv beigetragen habe, die eher zufällig geschah und insofern auch keine Daten (die uns ja bei Nachzuchtversuchen interessieren) hergegeben hat.
T. longispinosus ist fast schwarz -also farblich eine Ausnahme und statistisch gesehen ziemlich aggressiv, sodass mit der Zeit eine Auslese (der Arbeiterinnen) stattfand. T. curvispinosus weicht (sich und) anderen Arten eher aus, eine friedliebende, nette Ameise.
Außerdem mag sie es eher trockener als T. longispinosus.


Grüße