Hier findest du alle Posts des Threads messor-structor-bilder.
Hallo,
hier ein paar Bilder der schönen Art. Sie stammen vom Herbst letzten Jahres.
Diese Messor habe ich in Mainz gefunden, sie kommen dort an einer Stelle vor, mit relativ hoher Nestdichte. Wenige Meter entfernt von diesem Gebiet findet man plötzlich nichts mehr- das liegt daran, dass diese Art keine Schwarmflüge macht, sondern nur nestinterne Begattung veranstaltet. Die Völker sind vermutlich stark polygyn, und breiten sich über Zweignestbildung aus.
Hier ein paar Bilder eines typischen Nestes, die Körnerhülsen liegen lasch um die Nester herum.
Die meißten Arbeiterinnen hatten ein helles bis dunkelbraun, wobei die kleinen Minor Arbeiterinnen meißt eine hellere, fast rötliche Färbung aufwiesen, wie hier erkennbar:
Weitere Bilder von Arbeiterinnen:
Und hier der Samentransport:
Größere Exemplare konnte ich nicht ausmachen, die Sammelsaison war schon zuende, weshalb man nur vereinzelt Arbeiterinnen fand, und nur kleine Minor.
Grüße, Phil
Hallo,
hier ein paar Bilder der schönen Art. Sie stammen vom Herbst letzten Jahres.
Diese Messor habe ich in Mainz gefunden, sie kommen dort an einer Stelle vor, mit relativ hoher Nestdichte. Wenige Meter entfernt von diesem Gebiet findet man plötzlich nichts mehr- das liegt daran, dass diese Art keine Schwarmflüge macht, sondern nur nestinterne Begattung veranstaltet. Die Völker sind vermutlich stark polygyn, und breiten sich über Zweignestbildung aus.
Hier ein paar Bilder eines typischen Nestes, die Körnerhülsen liegen lasch um die Nester herum.
Die meißten Arbeiterinnen hatten ein helles bis dunkelbraun, wobei die kleinen Minor Arbeiterinnen meißt eine hellere, fast rötliche Färbung aufwiesen, wie hier erkennbar:
Weitere Bilder von Arbeiterinnen:
Und hier der Samentransport:
Größere Exemplare konnte ich nicht ausmachen, die Sammelsaison war schon zuende, weshalb man nur vereinzelt Arbeiterinnen fand, und nur kleine Minor.
Grüße, Phil
Hallo,
heute war ich mit Sven (Yeah) erneut in Mainz unterwegs, um die Messor structor zu begutachten. Es war ein guter Tag, es war einiges los und es ließen sich, im Gegensatz zu meinen ersten Besuch, auch größere Arbeiterinnen sichten.
Hier nun einige bilder, die leider größtenteils missglückt sind. Das lag aber an den Arbeiterinnen, welche alle durch das trockene Wetter wirklich voll mit Staub bedeckt waren, der blöd reflektierte. Yeah wird sicherlich auch noch Bilder nachliefern
Außerdem haben wir auch noch andere Arten beobachtet, Serviformica rufibarbis, cunicularia, Lasius und eine Myrmica sp. kommen neben Messor dort vor. Aber der interessanteste Teil war ein kleines Experiment. Das Vorkommen der Messor scheint größtenteils isoliert zu sein, und zusätzlich kommt anscheinend kein Schwarmflug vor. Die Nestentstehung erklärt sich also durch Zweignestbildung und Abtrennung der alten Kolonie. Dadurch, das kein "frisches Blut" bzw. Gene in die Population kamen, dürften alle Messor Völker sehr nah miteinander verwandt sein. Ähnliches ist bei den berühmt-berüchtigten Superkolonien der Fall, bei denen keine intraspezifische Aggressivität vorherrscht, sondern volle Akzeptanz gegenüber anderen Arbeiterinnen.
Bleibt die Frage, ist dies bei den Messor auch der Fall? Wir entnahmen also aus einem Volk etwa 5 Arbeiterinnen in eine kleine Box, und fuhren sie zu einer ca 100 Meter entfernten anderen Messor structor Kolonie. Dort entnahmen wir ebenfalls ein paar Arbeiterinnen, und setzten sie hinzu. Tatsächlich, keine Aggressivität, sondern vorsichtiges befühlen der fremden Arbeiterin.
Da aber Möglicherweise durch die Stresssituation der ohnehin friedlichen Messor etwaige Fehlerursachen entstehen könnten (also das sie nur aufgrund des Stress' nicht wütend reagierten), kippten wir die Messor vor den Nesteingang. Tatsächlich, es fand keine Rekrutierung statt, den Arbeiterinnen wurde keinerlei Aggression entgegengebracht.
Zuletzt ein Bild ihres Wohnortes:
Trotzdem besteht auch die Möglichkeit, dass Messor structor allgemein intraspezifische Kämpfe meidet, man müsste weitere Untersuchungen z.B. bei den franz. Messor vornehmen. Vielleicht ein paar Arbeiterinnen der Mainzer Kolonie zu riverjacks Kolonie hinzufügen?
Grüße, Phil
Hallo,
heute war ich mit Sven (Yeah) erneut in Mainz unterwegs, um die Messor structor zu begutachten. Es war ein guter Tag, es war einiges los und es ließen sich, im Gegensatz zu meinen ersten Besuch, auch größere Arbeiterinnen sichten.
Hier nun einige bilder, die leider größtenteils missglückt sind. Das lag aber an den Arbeiterinnen, welche alle durch das trockene Wetter wirklich voll mit Staub bedeckt waren, der blöd reflektierte. Yeah wird sicherlich auch noch Bilder nachliefern
Außerdem haben wir auch noch andere Arten beobachtet, Serviformica rufibarbis, cunicularia, Lasius und eine Myrmica sp. kommen neben Messor dort vor. Aber der interessanteste Teil war ein kleines Experiment. Das Vorkommen der Messor scheint größtenteils isoliert zu sein, und zusätzlich kommt anscheinend kein Schwarmflug vor. Die Nestentstehung erklärt sich also durch Zweignestbildung und Abtrennung der alten Kolonie. Dadurch, das kein "frisches Blut" bzw. Gene in die Population kamen, dürften alle Messor Völker sehr nah miteinander verwandt sein. Ähnliches ist bei den berühmt-berüchtigten Superkolonien der Fall, bei denen keine intraspezifische Aggressivität vorherrscht, sondern volle Akzeptanz gegenüber anderen Arbeiterinnen.
Bleibt die Frage, ist dies bei den Messor auch der Fall? Wir entnahmen also aus einem Volk etwa 5 Arbeiterinnen in eine kleine Box, und fuhren sie zu einer ca 100 Meter entfernten anderen Messor structor Kolonie. Dort entnahmen wir ebenfalls ein paar Arbeiterinnen, und setzten sie hinzu. Tatsächlich, keine Aggressivität, sondern vorsichtiges befühlen der fremden Arbeiterin.
Da aber Möglicherweise durch die Stresssituation der ohnehin friedlichen Messor etwaige Fehlerursachen entstehen könnten (also das sie nur aufgrund des Stress' nicht wütend reagierten), kippten wir die Messor vor den Nesteingang. Tatsächlich, es fand keine Rekrutierung statt, den Arbeiterinnen wurde keinerlei Aggression entgegengebracht.
Zuletzt ein Bild ihres Wohnortes:
Trotzdem besteht auch die Möglichkeit, dass Messor structor allgemein intraspezifische Kämpfe meidet, man müsste weitere Untersuchungen z.B. bei den franz. Messor vornehmen. Vielleicht ein paar Arbeiterinnen der Mainzer Kolonie zu riverjacks Kolonie hinzufügen?
Grüße, Phil
Hallo Heiko,
da hast Du wohl recht, aber ich finde es trotzdem intressant, wie friedlich diese Messor Kolonien sind. Wie sie sich nur auf Dauer gegen Serviformica und Lasius durchsetzen konnten?
Übrigens auch einige Interessante Beobachtungen deinerseits. Ich hatte mal eine Arbeiterin meiner M. cf. semirufus versehntlich (sie war ausgebrochen) zu meinen Messor cf. wasmanni gesetzt - die Folge war eine schnelle Rekrutierung und am Ende wurde die Arbeiterin von Majoren zerstückelt. Dachte, dass ich aus diesem Verhalten vielleicht auch was für andere Messor herleiten könnte. Dem scheint aber nicht so zu sein.
Letzendlich bestätigen die Versuche zwar nicht unbedingt die Verwandtschaftsverhältnisse, allerdings wurden sie dadurch auch nicht wiederlegt.
Grüße, Phil
Hallo Heiko,
da hast Du wohl recht, aber ich finde es trotzdem intressant, wie friedlich diese Messor Kolonien sind. Wie sie sich nur auf Dauer gegen Serviformica und Lasius durchsetzen konnten?
Übrigens auch einige Interessante Beobachtungen deinerseits. Ich hatte mal eine Arbeiterin meiner M. cf. semirufus versehntlich (sie war ausgebrochen) zu meinen Messor cf. wasmanni gesetzt - die Folge war eine schnelle Rekrutierung und am Ende wurde die Arbeiterin von Majoren zerstückelt. Dachte, dass ich aus diesem Verhalten vielleicht auch was für andere Messor herleiten könnte. Dem scheint aber nicht so zu sein.
Letzendlich bestätigen die Versuche zwar nicht unbedingt die Verwandtschaftsverhältnisse, allerdings wurden sie dadurch auch nicht wiederlegt.
Grüße, Phil
Schöne Bilder!
Schade, dass alle seltenen Arten in Deutschland, von denen ich den genauen Standort kenne, soweit weg SCHEINEN! Messor structor in Mainz und Formica foreli, das größte bekannte Vorkommen dieser Art, in der Ortschaft Altwarp in Mecklenburg- Vorpommern.
Manno!
Schöne Bilder!
Schade, dass alle seltenen Arten in Deutschland, von denen ich den genauen Standort kenne, soweit weg SCHEINEN! Messor structor in Mainz und Formica foreli, das größte bekannte Vorkommen dieser Art, in der Ortschaft Altwarp in Mecklenburg- Vorpommern.
Manno!
Hallo Phil,
vom (kurzfristigen) friedlichen Verhalten koloniefremder Arbeiterinnen untereinander lässt sich leider
nur sehr vage eine Aussage über Verwandtschaftsverhältnisse herleiten.
Dazu bedürfte es einer längerfristigen Beobachtung der Ameisen.
Hierzu müssten die fremden Arbeiterinnen auch markiert werden, um sie auseinander zu halten und
weiter beobachten zu können.
Man sollte dabei auch im Auge behalten, dass es bei Ameisen auch so was wie ein Beschwichtigungs-
verhalten gibt (gegenseitiges Betrillern, Futter aus dem Sozialmagen anbieten etc.)
Auch muß bedacht werden, dass nicht alle Arbeiterinnen in gleichem Maße agressiv auf Fremdarbeiterinnen
der gleichen Art reagieren.
Derartige Unterschiede konnte ich z. B. ein mal bei Camponotus ligniperdus beobachten, als ich versehentlich
eine Arbeiterin in die falsche Arena zurücksetzte.(habe 2 ligniperdus-Kolonien)
Die Fremdarbeiterin wurde von einigen Arbeiterinnen nicht beachtet, während sie von anderen betrillert wurde
und die Koloniefremde diese dann auch fütterte. Aber sie wurde von anderen Arbeiterinnen auch angegriffen.
Die Angriffe waren jedoch nicht derart rabiat, als sie es bei einer anderen Ameisenart gewesen wäre. Was
mich jedoch um so mehr verwunderte war, dass sich die Majoren sehr zurückhaltend und friedlich verhielten.
Also derartige Versuche müssten schon explizit geplant werden, um daraus aussagekräftige Schlüsse ziehen zu
können.
Aber nichts desto trotz ein schöner Bericht und eine interessante Idee!
LG, Heiko
Hallo Phil,
vom (kurzfristigen) friedlichen Verhalten koloniefremder Arbeiterinnen untereinander lässt sich leider
nur sehr vage eine Aussage über Verwandtschaftsverhältnisse herleiten.
Dazu bedürfte es einer längerfristigen Beobachtung der Ameisen.
Hierzu müssten die fremden Arbeiterinnen auch markiert werden, um sie auseinander zu halten und
weiter beobachten zu können.
Man sollte dabei auch im Auge behalten, dass es bei Ameisen auch so was wie ein Beschwichtigungs-
verhalten gibt (gegenseitiges Betrillern, Futter aus dem Sozialmagen anbieten etc.)
Auch muß bedacht werden, dass nicht alle Arbeiterinnen in gleichem Maße agressiv auf Fremdarbeiterinnen
der gleichen Art reagieren.
Derartige Unterschiede konnte ich z. B. ein mal bei Camponotus ligniperdus beobachten, als ich versehentlich
eine Arbeiterin in die falsche Arena zurücksetzte.(habe 2 ligniperdus-Kolonien)
Die Fremdarbeiterin wurde von einigen Arbeiterinnen nicht beachtet, während sie von anderen betrillert wurde
und die Koloniefremde diese dann auch fütterte. Aber sie wurde von anderen Arbeiterinnen auch angegriffen.
Die Angriffe waren jedoch nicht derart rabiat, als sie es bei einer anderen Ameisenart gewesen wäre. Was
mich jedoch um so mehr verwunderte war, dass sich die Majoren sehr zurückhaltend und friedlich verhielten.
Also derartige Versuche müssten schon explizit geplant werden, um daraus aussagekräftige Schlüsse ziehen zu
können.
Aber nichts desto trotz ein schöner Bericht und eine interessante Idee!
LG, Heiko