Hier findest du alle Posts des Threads lasius-niger-im-lasius-flavusnest.
Das 2 verschiedene Völker oder Arten unter einem Stein/Steinplatte leben, kommt vor.
Normal haben die keine Verbindung zueinander, keine Kenntnis vom jeweils anderem Volk.
Das sich jetzt beide Arten in den Nestern finden, dürfte durch das Abheben des Steines gekommen sein oder die Artenbestimmung passt nicht.
Grüße Wolfgang
Das 2 verschiedene Völker oder Arten unter einem Stein/Steinplatte leben, kommt vor.
Normal haben die keine Verbindung zueinander, keine Kenntnis vom jeweils anderem Volk.
Das sich jetzt beide Arten in den Nestern finden, dürfte durch das Abheben des Steines gekommen sein oder die Artenbestimmung passt nicht.
Grüße Wolfgang
Hallo,
wie Erne schon schreibt, kommt das häufiger vor. Auch in anderen Konstellationen, zum Beispiel Myrmica und Lasius. Es ist ein interessantes Phänomen in den Foren, wenn davon berichtet wird. Da es in der Haltung nicht funktioniert, beispielweise Lasius niger mit L. flavus zu vergesellschaften, sind viele Neulinge sehr überrascht darüber. Tatsächlich ist das Kopf-an-Kopf leben von Ameisenstaaten in der Natur nicht selten. Was aber nicht heißt, dass es nie zu Kämpfen kommen würde. Lasius flavus lebt hauptsächlich unterirdisch von Wurzelläusen, während Lasius niger vorwiegend an der Oberfläche große Dominanz zeigt. Wäre ein Volk deutlich kleiner, so würde es sehr wahrscheinlich sogar zu Kämpfen kommen - aber sind beide Völker groß und stark, gäbe es für beide Völker einen Nachteil, wenn sie sich bekriegen würde, da beide Seiten hohe Verlust einzustecken hätten. Da sie sich aufgrund ihrer Lebensweise bei der Nahrungsbeschaffung nur selten in die Quere kommen, können sie sich gegenseitig dulden. Möglicherweise habne sie auch schon zuvor mit Kämpfen ihr Territorium ausgefochten, wer weiß.
Das hat aber nichts mit einem absolut friedlichen Zusmamenleben zu tun. Steine sind sehr wichtige Wärmequellen, die auch "umkämpft" werden. Jeder warme Zentimeter darunter wird genutzt, und so kommt es, dass die Völker scheinbar dicht an dicht leben. Wie Erne sagte: Hebt man den Stein an, erscheint es, als würden die beiden Arten zusammen in einem Nest leben, was sie aber gar nicht tun. Es kommt nicht sofort zu Kämpfen, da die Arbeiterinnen ja erstmal in Panik sind, weil das Nest ja geöffnet wurde, die eigene Brut in Sicherheit zu bringen und/oder Wurzelläuse hat nun Vorrang.
In der Haltung würde das nicht funktionieren, die Ameisen sind auf kleineren Raum miteinander zwangsweise eingesperrt, und haben nicht die selben Resourcen und Versteckmöglichkeiten wie in der Natur.
Wenn aber tatsächlich schwarze und gelbe Ameisen in den selben Nest ohne auch nur die andeutung einer räumlichen Trennung beobachtet hast, dann ist das wahrscheinlich ein Lasius s.str. Volk (=schwarze Arbeiterinnen) das vor kurzen von einer Chthonolasius (=gelbe Arbeiterinnen) parasitiert wurde, oder eine Chthonolasius (gelbe Arbeiterinnen) die von Dendrolasius (schwarze Arbeiterinnen) parasitiert wurde. Dazu findet man einiges hier im Forum.
Grüße, Phil
Hallo,
wie Erne schon schreibt, kommt das häufiger vor. Auch in anderen Konstellationen, zum Beispiel Myrmica und Lasius. Es ist ein interessantes Phänomen in den Foren, wenn davon berichtet wird. Da es in der Haltung nicht funktioniert, beispielweise Lasius niger mit L. flavus zu vergesellschaften, sind viele Neulinge sehr überrascht darüber. Tatsächlich ist das Kopf-an-Kopf leben von Ameisenstaaten in der Natur nicht selten. Was aber nicht heißt, dass es nie zu Kämpfen kommen würde. Lasius flavus lebt hauptsächlich unterirdisch von Wurzelläusen, während Lasius niger vorwiegend an der Oberfläche große Dominanz zeigt. Wäre ein Volk deutlich kleiner, so würde es sehr wahrscheinlich sogar zu Kämpfen kommen - aber sind beide Völker groß und stark, gäbe es für beide Völker einen Nachteil, wenn sie sich bekriegen würde, da beide Seiten hohe Verlust einzustecken hätten. Da sie sich aufgrund ihrer Lebensweise bei der Nahrungsbeschaffung nur selten in die Quere kommen, können sie sich gegenseitig dulden. Möglicherweise habne sie auch schon zuvor mit Kämpfen ihr Territorium ausgefochten, wer weiß.
Das hat aber nichts mit einem absolut friedlichen Zusmamenleben zu tun. Steine sind sehr wichtige Wärmequellen, die auch "umkämpft" werden. Jeder warme Zentimeter darunter wird genutzt, und so kommt es, dass die Völker scheinbar dicht an dicht leben. Wie Erne sagte: Hebt man den Stein an, erscheint es, als würden die beiden Arten zusammen in einem Nest leben, was sie aber gar nicht tun. Es kommt nicht sofort zu Kämpfen, da die Arbeiterinnen ja erstmal in Panik sind, weil das Nest ja geöffnet wurde, die eigene Brut in Sicherheit zu bringen und/oder Wurzelläuse hat nun Vorrang.
In der Haltung würde das nicht funktionieren, die Ameisen sind auf kleineren Raum miteinander zwangsweise eingesperrt, und haben nicht die selben Resourcen und Versteckmöglichkeiten wie in der Natur.
Wenn aber tatsächlich schwarze und gelbe Ameisen in den selben Nest ohne auch nur die andeutung einer räumlichen Trennung beobachtet hast, dann ist das wahrscheinlich ein Lasius s.str. Volk (=schwarze Arbeiterinnen) das vor kurzen von einer Chthonolasius (=gelbe Arbeiterinnen) parasitiert wurde, oder eine Chthonolasius (gelbe Arbeiterinnen) die von Dendrolasius (schwarze Arbeiterinnen) parasitiert wurde. Dazu findet man einiges hier im Forum.
Grüße, Phil
Hallo,
heute ist mir was komisches im Garten passiert. Als ich große Steine (die lange zeit als Beschwerung gedient haben) weggeräumt habe, sah ich eine große Kolonie L. niger und große Kolonie L. flavus (ca 500-1000 tiere soweit ich das beurteilen kann) unter einem großen Stein nebeneinander wohnen (Abstand ca 10 cm). Es gab sogar Gänge die beide Nester verbanden und auch L. niger Arbeiterinnen (so 10 stück) die im flavus Nest rumliefen. Vielleicht lag es nur dadran, dass ich den Stein hochgehoben hab und sie in Panik rübergerannt sind (wobei sie schon tiefer im anderen Nest waren) oder die L niger klauen den flavus den Wurzellaussaft. Ist sowas normal? ich dachte die greifen sich in der Regel an wenn Fremdlinge ins Nest kommen. Habt ihr auch schon sowas beobachtet?
lg lukas
Hallo,
heute ist mir was komisches im Garten passiert. Als ich große Steine (die lange zeit als Beschwerung gedient haben) weggeräumt habe, sah ich eine große Kolonie L. niger und große Kolonie L. flavus (ca 500-1000 tiere soweit ich das beurteilen kann) unter einem großen Stein nebeneinander wohnen (Abstand ca 10 cm). Es gab sogar Gänge die beide Nester verbanden und auch L. niger Arbeiterinnen (so 10 stück) die im flavus Nest rumliefen. Vielleicht lag es nur dadran, dass ich den Stein hochgehoben hab und sie in Panik rübergerannt sind (wobei sie schon tiefer im anderen Nest waren) oder die L niger klauen den flavus den Wurzellaussaft. Ist sowas normal? ich dachte die greifen sich in der Regel an wenn Fremdlinge ins Nest kommen. Habt ihr auch schon sowas beobachtet?
lg lukas
Hallo
danke für die tolle Antwort!
Also das mit den Parasitismus kann ich ausschließen, da ich die Ameisen sehr sicher bestimmen konnte. Es gab auch klar zwei Nester die getrennt voneinander waren, aber auch 1 oder 2 Gänge hatten, welche eine Verbindung zwischen den Nestern herstellte. Der Gang sah auch zu gegraben aus um nicht durch den Stein oder durch das Anheben dessen entstanden sein zu können. Es waren auch nur so ca 10 niger im flavus Nest aber nicht umgekehrt. Ist es so unwahrscheinlich, dass wenn ein Volk seinen Bereich vergrößert es aus Versehen sich in ein anderes Nest eingräbt? Manche räuberischen Ameisen machen das ja extra um Brut zu stehlen oder fressen. Ich habe den Stein auch senkrecht hochgehoben und nicht gezogen. Somit habe ich nicht verstanden, dass ich unbeabsichtigt die Ameisen ins andere Nest befördert hätte. Was ich noch festgestellt habe: flavus hatte ca in 30 cm Entfernung unter einem weiteren Stein noch ein größeres Nest. Ich vermute, dass es das gleiche Volk war und das der geteilte Stein mit niger ein Randbezirk war. Gibt es nicht parasitäre Ameisen welche im gleichen Nest leben können ohne sich zu bedrohen? In der Haltung habe ich beobachtet das Temnothorax manchmal durch Camponotus reinläuft, aber gleich wieder abhaut.
lg lukas
Hallo
danke für die tolle Antwort!
Also das mit den Parasitismus kann ich ausschließen, da ich die Ameisen sehr sicher bestimmen konnte. Es gab auch klar zwei Nester die getrennt voneinander waren, aber auch 1 oder 2 Gänge hatten, welche eine Verbindung zwischen den Nestern herstellte. Der Gang sah auch zu gegraben aus um nicht durch den Stein oder durch das Anheben dessen entstanden sein zu können. Es waren auch nur so ca 10 niger im flavus Nest aber nicht umgekehrt. Ist es so unwahrscheinlich, dass wenn ein Volk seinen Bereich vergrößert es aus Versehen sich in ein anderes Nest eingräbt? Manche räuberischen Ameisen machen das ja extra um Brut zu stehlen oder fressen. Ich habe den Stein auch senkrecht hochgehoben und nicht gezogen. Somit habe ich nicht verstanden, dass ich unbeabsichtigt die Ameisen ins andere Nest befördert hätte. Was ich noch festgestellt habe: flavus hatte ca in 30 cm Entfernung unter einem weiteren Stein noch ein größeres Nest. Ich vermute, dass es das gleiche Volk war und das der geteilte Stein mit niger ein Randbezirk war. Gibt es nicht parasitäre Ameisen welche im gleichen Nest leben können ohne sich zu bedrohen? In der Haltung habe ich beobachtet das Temnothorax manchmal durch Camponotus reinläuft, aber gleich wieder abhaut.
lg lukas