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Hier findest du alle Posts des Threads tdmjanuar-artgerechte-ameisenhaltung-nur-augenwischerei.


Post 16890 -

Artgerechte Ameisenhaltung nur Augenwischerei?


Ein gern genommenes Argument, für mich überstrapaziert und zu hoch gegriffen.
Nur eine Modeerscheinung, die bei Berichten in den Foren gut ankommt?
Selbst kleinste Arten wie z. B. Temnothorax nylanderi beanspruchen mehrere Quadratmeter als Lebensraum.
Ein Ameisenleben ist komplex, behaupte bei vielen Arten nur unzureichend erforscht und wir Ameisenhalter sprechen darüber,
dass wir sie artgerecht halten wollen.
Artgerecht, nur als Aushängeschild für bestimmte, schöne Dinge die wir gerne sehen?


Für mich haben Ameisen Bedürfnisse.
Ausreichend passendes Futter, geeignetes Klima und ein Nest, fertig ist es.
Was dann noch kommt, liegt im Auge des Betrachters und ist Ameisen egal.
Zudem ist Ameisenhaltung nicht selten aufwändig und kompliziert, dazu noch weitere Schwierigkeiten ans Bein binden?


Stelle die Behauptung in den Raum, das Ameisenhaltung besser hinzubekommen ist mit einer spartanisch eingerichteten Anlage ohne sonst was.


Wie seht Ihr das, wäre das nicht auch ein Thema für das Thema des Monats?


Grüße Wolfgang


Artgerechte Ameisenhaltung nur Augenwischerei?


Ein gern genommenes Argument, für mich überstrapaziert und zu hoch gegriffen.
Nur eine Modeerscheinung, die bei Berichten in den Foren gut ankommt?
Selbst kleinste Arten wie z. B. Temnothorax nylanderi beanspruchen mehrere Quadratmeter als Lebensraum.
Ein Ameisenleben ist komplex, behaupte bei vielen Arten nur unzureichend erforscht und wir Ameisenhalter sprechen darüber,
dass wir sie artgerecht halten wollen.
Artgerecht, nur als Aushängeschild für bestimmte, schöne Dinge die wir gerne sehen?


Für mich haben Ameisen Bedürfnisse.
Ausreichend passendes Futter, geeignetes Klima und ein Nest, fertig ist es.
Was dann noch kommt, liegt im Auge des Betrachters und ist Ameisen egal.
Zudem ist Ameisenhaltung nicht selten aufwändig und kompliziert, dazu noch weitere Schwierigkeiten ans Bein binden?


Stelle die Behauptung in den Raum, das Ameisenhaltung besser hinzubekommen ist mit einer spartanisch eingerichteten Anlage ohne sonst was.


Wie seht Ihr das, wäre das nicht auch ein Thema für das Thema des Monats?


Grüße Wolfgang



Post 17301 -

Ist hier ein Forum, wo es möglich ist, auch provokative Ansichten zu schreiben.
Mein Auftakt - Post, von mir bewusst so formuliert, um etwas Leben in eine von mir erhoffte Diskussion zu bringen.


Das Thema ist nicht ohne, treffen doch für mich 2 Welten aufeinander.
Wie Ameisen unterzubringen sind, was sie dabei brauchen und wie Ihre Halter das sehen?


Ob das Ganze drum herum überhaubt sein muss, oder ob sie nicht einfach mit passenden Temperaturen, Feuchten, Nestern, Futter auskommen?
Für mich sind das die wesentlichen Anforderungen meiner Ameisenhaltung, die ich für einen Erfolg bieten muss, mehr ist abgeleitet aus meinen Haltungen nicht nötig.
Kann gut verstehen, nachvollziehen, das Halter da mehr anbieten wollen und auch dahin gestalterisch tätig werden, ehrlich gesagt bewundere ich das.


Für mich nehmen Ameisen das an was sie für ihr Leben brauchen und das sind für mich nicht unbedingt soweit wie möglich natürlich gestaltete Anlagen.
Weiter gedacht, natürlich gestaltete Anlagen haben bei größeren Völkern für mich nur Nachteile.
Wer will den ganzen Misst da rauskramen an Müll bei ein paar Tausend Ameisen.
Zudem bleibt bei vielen Ameisen kein Sandkorn auf dem Anderen.


Denke das klar wird, je nach Art und Vorlieben eines Halters gibt es viele Wege um Ameisen zu halten.


Danke Euch für die Vielfalt an Informationen, eigenen Vorstellungen und Haltungsbedingungen, die Ihr hier beschreibt oder anregt.


Ist ein Thema, das nach allen Seiten offen ist und für mich noch lange nicht zu Ende.


Grüße Wolfgang


Ist hier ein Forum, wo es möglich ist, auch provokative Ansichten zu schreiben.
Mein Auftakt - Post, von mir bewusst so formuliert, um etwas Leben in eine von mir erhoffte Diskussion zu bringen.


Das Thema ist nicht ohne, treffen doch für mich 2 Welten aufeinander.
Wie Ameisen unterzubringen sind, was sie dabei brauchen und wie Ihre Halter das sehen?


Ob das Ganze drum herum überhaubt sein muss, oder ob sie nicht einfach mit passenden Temperaturen, Feuchten, Nestern, Futter auskommen?
Für mich sind das die wesentlichen Anforderungen meiner Ameisenhaltung, die ich für einen Erfolg bieten muss, mehr ist abgeleitet aus meinen Haltungen nicht nötig.
Kann gut verstehen, nachvollziehen, das Halter da mehr anbieten wollen und auch dahin gestalterisch tätig werden, ehrlich gesagt bewundere ich das.


Für mich nehmen Ameisen das an was sie für ihr Leben brauchen und das sind für mich nicht unbedingt soweit wie möglich natürlich gestaltete Anlagen.
Weiter gedacht, natürlich gestaltete Anlagen haben bei größeren Völkern für mich nur Nachteile.
Wer will den ganzen Misst da rauskramen an Müll bei ein paar Tausend Ameisen.
Zudem bleibt bei vielen Ameisen kein Sandkorn auf dem Anderen.


Denke das klar wird, je nach Art und Vorlieben eines Halters gibt es viele Wege um Ameisen zu halten.


Danke Euch für die Vielfalt an Informationen, eigenen Vorstellungen und Haltungsbedingungen, die Ihr hier beschreibt oder anregt.


Ist ein Thema, das nach allen Seiten offen ist und für mich noch lange nicht zu Ende.


Grüße Wolfgang



Post 17485 -

Denke fast jeden Tag darüber nach, was ist für unsere Ameisen artgerecht ist, weiter ob das nötig ist und was nötig ist?
Die Fragestellung ob "Artgerecht" dabei nicht besser durch "Tiergerecht" zu ersetzen ist, trifft es für mich nicht.


Artgerecht was bedeutet das überhaupt für unsere Ameisenhaltung?
Wie wird beurteilt, was für Ameisen artgerecht ist?


Für mich die wesentliche Frage, wollen Ameisen, beurteilt mit unserer Betrachtungsweise, artgerecht gehalten werden oder reicht es ihnen, wenn sie ein passendes Klima, ein passendes Nest, passendes Futter erleben dürfen?


Grüße Wolfgang


Denke fast jeden Tag darüber nach, was ist für unsere Ameisen artgerecht ist, weiter ob das nötig ist und was nötig ist?
Die Fragestellung ob "Artgerecht" dabei nicht besser durch "Tiergerecht" zu ersetzen ist, trifft es für mich nicht.


Artgerecht was bedeutet das überhaupt für unsere Ameisenhaltung?
Wie wird beurteilt, was für Ameisen artgerecht ist?


Für mich die wesentliche Frage, wollen Ameisen, beurteilt mit unserer Betrachtungsweise, artgerecht gehalten werden oder reicht es ihnen, wenn sie ein passendes Klima, ein passendes Nest, passendes Futter erleben dürfen?


Grüße Wolfgang



Post 17280 -

Hallo Zusammen!


Ich Stimme den bisherigen Ausführungen zu und für mich wurde da schon alles gesagt was es darüber zu sagen gibt. Viele Dinge die wir an so einer Arena oder Nest "basteln" tun wir aber auch für uns. Wir (ich nehme mich da nicht aus) wollen gerne Nesteinsicht haben. Also wird so gut wie alles daran gesetzt das die Ameisen sich nicht andere Nester aussuchen können als die von uns Vorgesehenen. Wir verhindern das graben im Sand oder das Verunreinigen der Scheiben in unseren Becken. Gegenüber dem Tier (Ameisen, Schlange, Echse oder was auch immer) ist das sicher eine sehr Egoistische Haltung. Es wurden auch schon Burgen und Brücken in den verschiedensten Formen und Farben gebaut. Kitschige Beleuchtung haben wir alle schon gesehen. Gelfarmen ... darüber brauch man denke ich nicht weiter nachdenken.... sind der größte murks den man für Geld erwerben kann. Ich glaube nicht das es den Ameisen in einer Burg schlechter geht oder das diese Halter ihre Tiere weniger fürsorglich behandeln. Trotzdem hat das für mich nichts mit Artgerechter oder Naturnaher Haltung zu tun. Aber das muss jeder selbst Wissen.


Wo ich noch einmal drauf eingehen wollte ist das was Markus gesagt hat:


Auffällig finde ich da auch die Arenen von vielen Ameisenhaltern aus dem Ausland. Mir kommt es zumindest so vor, als ob wir in Deutschland besonders viel Mühe auf unsere Arenen verwenden. Schaut man sich Bilder aus anderen Foren an, sind die Nester oftmals ziemlich groß und die Arenen winzig klein.


Das Unterschreibe ich sofort! Wie einige Wissen habe ich einen guten Kumpel in der Ukraine. Ich habe ihn schon oft Besucht und auch in seinem Forum bin ich oft Unterwegs. Als ich das erste mal seine Haltung gesehen habe bin ich erst einmal vom Glauben abgefallen. Nester aus Porenbeton oder Gips und Arenen aus irgendwelchen "Tupperdosen". Die Nester wurden mit der Arena über einen Schlauch verbunden, das war es. In der Arena war meist nichts anderes als der Abfall der Kolonie und halt ein paar Ameisen. Kein Sand, keine Äste... nichts. ein wenig Licht und Wärme durch Heizkabeln. Ein graus für jeden der seinen Tieren ein extra Becken Anbietet das bis zu 120cm lang ist.
Aber man muss ganz klar sagen, es Funktioniert. Das einzige was bei ihm nicht gelingen wollte waren Cataglyphis Arten. Diese kamen wohl nicht damit zu Recht.
Eine Sache bringt mich auch heute noch zum schmunzeln. Wir wollten einmal eine Kolonie Camponotus umsetzen. Er nahm ein altes Nest aus Porenbeton aus seinem Regal und fragte mich ob das reicht. Sicher wird das Reichen sagte ich aber du musst es noch sauber machen. Naja, während ich meine Nester immer noch unter heißem Wasser mit einer Bürste abschrubbe und dann mit kochendem Wasser übergieße, kam er nach fünf Minuten aus dem Bad und sagte, so das Reicht. Einmal ausgespült und schon war das Nest fertig. Finde ich immer noch sehr witzig was wir (ich) uns manchmal für Sorgen machen :pardon: .


LG, Mathias


Hallo Zusammen!


Ich Stimme den bisherigen Ausführungen zu und für mich wurde da schon alles gesagt was es darüber zu sagen gibt. Viele Dinge die wir an so einer Arena oder Nest "basteln" tun wir aber auch für uns. Wir (ich nehme mich da nicht aus) wollen gerne Nesteinsicht haben. Also wird so gut wie alles daran gesetzt das die Ameisen sich nicht andere Nester aussuchen können als die von uns Vorgesehenen. Wir verhindern das graben im Sand oder das Verunreinigen der Scheiben in unseren Becken. Gegenüber dem Tier (Ameisen, Schlange, Echse oder was auch immer) ist das sicher eine sehr Egoistische Haltung. Es wurden auch schon Burgen und Brücken in den verschiedensten Formen und Farben gebaut. Kitschige Beleuchtung haben wir alle schon gesehen. Gelfarmen ... darüber brauch man denke ich nicht weiter nachdenken.... sind der größte murks den man für Geld erwerben kann. Ich glaube nicht das es den Ameisen in einer Burg schlechter geht oder das diese Halter ihre Tiere weniger fürsorglich behandeln. Trotzdem hat das für mich nichts mit Artgerechter oder Naturnaher Haltung zu tun. Aber das muss jeder selbst Wissen.


Wo ich noch einmal drauf eingehen wollte ist das was Markus gesagt hat:


Auffällig finde ich da auch die Arenen von vielen Ameisenhaltern aus dem Ausland. Mir kommt es zumindest so vor, als ob wir in Deutschland besonders viel Mühe auf unsere Arenen verwenden. Schaut man sich Bilder aus anderen Foren an, sind die Nester oftmals ziemlich groß und die Arenen winzig klein.


Das Unterschreibe ich sofort! Wie einige Wissen habe ich einen guten Kumpel in der Ukraine. Ich habe ihn schon oft Besucht und auch in seinem Forum bin ich oft Unterwegs. Als ich das erste mal seine Haltung gesehen habe bin ich erst einmal vom Glauben abgefallen. Nester aus Porenbeton oder Gips und Arenen aus irgendwelchen "Tupperdosen". Die Nester wurden mit der Arena über einen Schlauch verbunden, das war es. In der Arena war meist nichts anderes als der Abfall der Kolonie und halt ein paar Ameisen. Kein Sand, keine Äste... nichts. ein wenig Licht und Wärme durch Heizkabeln. Ein graus für jeden der seinen Tieren ein extra Becken Anbietet das bis zu 120cm lang ist.
Aber man muss ganz klar sagen, es Funktioniert. Das einzige was bei ihm nicht gelingen wollte waren Cataglyphis Arten. Diese kamen wohl nicht damit zu Recht.
Eine Sache bringt mich auch heute noch zum schmunzeln. Wir wollten einmal eine Kolonie Camponotus umsetzen. Er nahm ein altes Nest aus Porenbeton aus seinem Regal und fragte mich ob das reicht. Sicher wird das Reichen sagte ich aber du musst es noch sauber machen. Naja, während ich meine Nester immer noch unter heißem Wasser mit einer Bürste abschrubbe und dann mit kochendem Wasser übergieße, kam er nach fünf Minuten aus dem Bad und sagte, so das Reicht. Einmal ausgespült und schon war das Nest fertig. Finde ich immer noch sehr witzig was wir (ich) uns manchmal für Sorgen machen :pardon: .


LG, Mathias



Post 16912 -

Ein heikles Thema!


Unterstelle ich, dass die Arterhaltung, also die Vermehrung der eigenen Spezies, oberstes Ziel eines jeden Lebewesens ist, dann ist artgerechte Haltung aus meiner Sicht nicht möglich. Wenn man eine Königin/Kolonie einem bestehenden System entnimmt und somit weitere Interaktion im Ökosystem verhindert, kann dies nur etwas Schlechtes sein.


Für mich ist die grundsätzliche Frage nach dem "Warum halten Menschen Tiere?" viel wichtiger als die der artgerechten Haltung. Möchte man der Art gerecht werden, sollte man auf die Haltung verzichten. Das ist zumindest mein Standpunkt zu dem Thema. Warum ich dennoch seit Kindesbeinen an unzählige Tierarten gehalten habe, beschäftigt mich oft.


Artgerechte Haltung ist für mich also ein erschaffenes Optimum, dem man sich immer weiter versucht anzunähern, es zu erreichen ist jedoch ausgeschlossen. Vielleicht vergleichbar mit einem Perpetuum mobile.


Stelle die Behauptung in den Raum, das Ameisenhaltung besser hinzubekommen ist mit einer spartanisch eingerichteten Anlage ohne sonst was.


Dem stimme ich zu, verstehe diese Behauptung aber als wertungsfrei. Die Haltung ist besser hinzubekommen, aber deshalb nicht die bessere Methode.
Spartanische Einrichtung und möglicher Nesteinblick lassen uns schnell und einfach erkennen, ob sich eine Kolonie "gesund" entwickelt oder eben nicht. Schnell kann man Bedigungen variieren und dann auch sehen, welche Auswirkungen dies auf unsere Kolonie hat. Man kann also die lebensnotwendigen Dinge optimal anpassen und hat eine deutlich höhere Chance auf eine sich gut entwickelnde Kolonie.
Dies ist auch der Grund, warum kleine, fragile Kolonien oder gründende Königinnen bei mir nahezu "steril" gehalten werden. Irgendwann ist dann jedoch der Punkt erreicht, an dem die Kolonie stabil ist und es ergeben sich neue Prioritäten. Den Tieren nur beim wachsen zuzuschauen würde mir nicht genügen, ich möchte ein möglichst naturnahes Verhalten beobachten, (das ist mein Ziel der Ameisenhaltung) und das zeigen Ameisen genau dann, wenn auch ihr künstliches Habitat möglichst naturnah gestaltet ist.


Bedeutet für mich:

Sterile Haltung, spartanische Einrichtung sind besser bei Koloniegründungen oder schwächelnden Kolonien, da sie größtmöglichen Haltungserfolg versprechen.


Naturnahe Haltung ist besser wenn man die natürlichen Verhaltensweisen der Ameisen (bei stabilen Kolonien) beobachten möchte.


Ein heikles Thema!


Unterstelle ich, dass die Arterhaltung, also die Vermehrung der eigenen Spezies, oberstes Ziel eines jeden Lebewesens ist, dann ist artgerechte Haltung aus meiner Sicht nicht möglich. Wenn man eine Königin/Kolonie einem bestehenden System entnimmt und somit weitere Interaktion im Ökosystem verhindert, kann dies nur etwas Schlechtes sein.


Für mich ist die grundsätzliche Frage nach dem "Warum halten Menschen Tiere?" viel wichtiger als die der artgerechten Haltung. Möchte man der Art gerecht werden, sollte man auf die Haltung verzichten. Das ist zumindest mein Standpunkt zu dem Thema. Warum ich dennoch seit Kindesbeinen an unzählige Tierarten gehalten habe, beschäftigt mich oft.


Artgerechte Haltung ist für mich also ein erschaffenes Optimum, dem man sich immer weiter versucht anzunähern, es zu erreichen ist jedoch ausgeschlossen. Vielleicht vergleichbar mit einem Perpetuum mobile.


Stelle die Behauptung in den Raum, das Ameisenhaltung besser hinzubekommen ist mit einer spartanisch eingerichteten Anlage ohne sonst was.


Dem stimme ich zu, verstehe diese Behauptung aber als wertungsfrei. Die Haltung ist besser hinzubekommen, aber deshalb nicht die bessere Methode.
Spartanische Einrichtung und möglicher Nesteinblick lassen uns schnell und einfach erkennen, ob sich eine Kolonie "gesund" entwickelt oder eben nicht. Schnell kann man Bedigungen variieren und dann auch sehen, welche Auswirkungen dies auf unsere Kolonie hat. Man kann also die lebensnotwendigen Dinge optimal anpassen und hat eine deutlich höhere Chance auf eine sich gut entwickelnde Kolonie.
Dies ist auch der Grund, warum kleine, fragile Kolonien oder gründende Königinnen bei mir nahezu "steril" gehalten werden. Irgendwann ist dann jedoch der Punkt erreicht, an dem die Kolonie stabil ist und es ergeben sich neue Prioritäten. Den Tieren nur beim wachsen zuzuschauen würde mir nicht genügen, ich möchte ein möglichst naturnahes Verhalten beobachten, (das ist mein Ziel der Ameisenhaltung) und das zeigen Ameisen genau dann, wenn auch ihr künstliches Habitat möglichst naturnah gestaltet ist.


Bedeutet für mich:

Sterile Haltung, spartanische Einrichtung sind besser bei Koloniegründungen oder schwächelnden Kolonien, da sie größtmöglichen Haltungserfolg versprechen.


Naturnahe Haltung ist besser wenn man die natürlichen Verhaltensweisen der Ameisen (bei stabilen Kolonien) beobachten möchte.



Post 16918 -

Hallo Frank,


mit den Freilandbeobachtungen sprichst du nochmal einen sehr wichtigen Teilbereich an. Unweigerlich muss ich da gerade an die vielen asiatischen Arten denken, die immer zahlreicher importiert werden. In den Shops angeboten kann man da oft nur mit viel gutem Willen der Bestimmung glauben schenken, als Herkunft gibt es dann eine Angabe wie "Asien" und genauer beschrieben wird hier nichts oder absolut unzureichend.
Oft gibt es darunter wunderschöne Tiere und/oder verlockende Angebote, aber wie will man diesen Tieren gerecht werden?


Hallo Frank,


mit den Freilandbeobachtungen sprichst du nochmal einen sehr wichtigen Teilbereich an. Unweigerlich muss ich da gerade an die vielen asiatischen Arten denken, die immer zahlreicher importiert werden. In den Shops angeboten kann man da oft nur mit viel gutem Willen der Bestimmung glauben schenken, als Herkunft gibt es dann eine Angabe wie "Asien" und genauer beschrieben wird hier nichts oder absolut unzureichend.
Oft gibt es darunter wunderschöne Tiere und/oder verlockende Angebote, aber wie will man diesen Tieren gerecht werden?



Post 16914 -

Schönes Thema.
Man kann dem nicht mehr viel hinzufügen, was Ihr hier schon gesagt habt. Aber natürlich muss ich auch noch meinen Senf dazugeben...
Und ich stimme Phil zu, es ist manchmal unumgänglich, zeitweilig Ameisen auch unter einfachen und weniger naturnahen Bedingungen zu halten. Gründende Königinnen zB. von Gigantiops waren nur dann erfolgreich bei ihrer Gründung. Hielt ich sie dagegen in bepflanzten kleinen Becken, scheiterten sie stets bei der Gründung. Eigentlich sollten sie das nicht, gründen sie doch semiklaustral im Freiland und gehen während der Gründung täglich auf Futtersuche.


Aber da sind wir eben auch bei einem Dilemma, dem wir zB. bei solchen Nachzuchtversuchen gar nicht ausweichen können. Es ist jedoch nur ein Dilemma für jene, die es als solches ansehen.
Anders als "Mutter Natur" können wir es uns nicht leisten, dass es nur die fittesten und stärksten Jungköniginnen schaffen, also evtl. nur eine von hunderten oder gar tausenden. Alle sollen es möglichst schaffen und das geht nur unter standardisierten, "bequemen" und für die Tiere komfortablen Bedingungen. Ähnlich verhält es sich bei anderen bei mir in Gefangenschaft gründenden Königinnen. Auch völlig selbstständig gründende Königinnen werden von mir i.a.R. so während der Gründung gefüttert, ungeachtet der mir völlig unsinnig erscheinenden Diskussionen um die Fütterung oder Nichtfütterung solcher Königinnen. Ich will halt, dass die Tiere bei mir möglichst alle überleben und erfolgreich sind. Da ist es völlig unwichtig für mich, ob und wie das in der Natur abläuft, wo vielleicht von tausenden selbstständig gründender Königinnen nur eine überlebt. Ich will der Natur aber nicht tausende Königinnen entnehmen, um eine Kolonie aufziehen zu können.


Was in der Natur unter Freilandbedingungen abläuft, muss man natürlich wissen und beobachten, das macht man jedoch auch dort, im Freiland. Das Wissen wird gebraucht, auch für eine unterstützte Gründung in der Gefangenschaft. Die Tiere in Gefangenschaft sollen leben, sie sind in unserer Obhut und wir können sie nicht leiden, hungern oder gar sterben lassen. Nur weil wir uns in ziemlicher Unwissenheit anmaßen, sie sollten es doch allein schaffen. Nach dem Motto: "...tun sie ja auch im Freiland". Das hätten sie vllt. auch gekonnt, wenn wir sie denn dort gelassen hätten, woher sie stammen! Aber der Fang, der Transport und all die Umstände, die normalerweise nicht eintreten in der Phase der Koloniegründung haben diese Tiere ziemlich durcheinandergebracht. Das gilt natürlich für Wildfänge und ist unterschiedlich bei den verschiedenen Arten. Einige Arten sind sehr sensibel und brauchen Unterstützung, andere gründen in stoischer Gelassenheit ohne Hilfe trotz der Umstände.


Zurück zum Beispiel der Gigantiops, die aber ebenso wie Phil's Pseudomyrmex nur ein Beispiel sind. Eine stärkere Kolonie würde ich nie unter Petrischalenbedingungen halten wollen, das wäre für mich einfach unethisch. Phil hat es ausgeführt, ich will es eigentlich nicht weiter vertiefen. Die Tiere sind hochangepasst und brauchen für das Ausleben ihrer Verhaltensweisen und Möglichkeiten einen entsprechenden Lebensraum. Man kann sie auch nur unter solchen Bedingungen kennenlernen und erforschen in der Gefangenschaft, in Petrischalen kann man das nicht. Hier werden sie nur wenige arttypische Verhaltensweisen ausleben können und man beobachtet verkümmernde Tiere. Beobachtungen aus solcher Haltung sind für mich zeifelhaft.
In Petrischalen kann man viele Ameisenarten sicher auch zu Kolonien heranziehen und zur Fortpflanzung und zum Wachstum bringen, aber das funktioniert in ähnlicher Weise auch mit Legehennen und anderen Tieren. Jeder aber, der Hühner aus eigenem Erleben kennt, hat eine Ahnung davon, wie diese Tiere leiden müssen, wenn man sie lebenslänglich zu Dutzenden auf einem Quadratmeter zusammenpfercht und dabei noch Gruppen von tausenden Vögeln zusammensperrt.
Sicher hinkt dieser Vergleich aus vielerlei Gründen und führt auch ein wenig vom Thema weg... Ich kenne aber keinen ernstzunehmenden Ornithologen, der arttypische Verhaltensweisen in Legehennenfarmen erforscht. Hier wird höchstens daran geforscht, wie weit man die Schraube noch drehen kann, wieviele Tiere man gleichzeitig aufziehen und zur Schlachtreife bringen kann.
Ameisenstaaten in Glasschalen und -röhren sind für mich etwas Ähnliches wie Legehennenfarmen. Besonders dann, wenn es sich um hochspezialisierte Arten handelt. Wobei es schwierig sein dürfte, hier einzuordnen und zu qualifizieren. Letztlich ist der Staat einer Temnothorax-Kolonie ebenso differenziert und komplex wie der einer Atta-Kolonie.


LG, Frank.


Schönes Thema.
Man kann dem nicht mehr viel hinzufügen, was Ihr hier schon gesagt habt. Aber natürlich muss ich auch noch meinen Senf dazugeben...
Und ich stimme Phil zu, es ist manchmal unumgänglich, zeitweilig Ameisen auch unter einfachen und weniger naturnahen Bedingungen zu halten. Gründende Königinnen zB. von Gigantiops waren nur dann erfolgreich bei ihrer Gründung. Hielt ich sie dagegen in bepflanzten kleinen Becken, scheiterten sie stets bei der Gründung. Eigentlich sollten sie das nicht, gründen sie doch semiklaustral im Freiland und gehen während der Gründung täglich auf Futtersuche.


Aber da sind wir eben auch bei einem Dilemma, dem wir zB. bei solchen Nachzuchtversuchen gar nicht ausweichen können. Es ist jedoch nur ein Dilemma für jene, die es als solches ansehen.
Anders als "Mutter Natur" können wir es uns nicht leisten, dass es nur die fittesten und stärksten Jungköniginnen schaffen, also evtl. nur eine von hunderten oder gar tausenden. Alle sollen es möglichst schaffen und das geht nur unter standardisierten, "bequemen" und für die Tiere komfortablen Bedingungen. Ähnlich verhält es sich bei anderen bei mir in Gefangenschaft gründenden Königinnen. Auch völlig selbstständig gründende Königinnen werden von mir i.a.R. so während der Gründung gefüttert, ungeachtet der mir völlig unsinnig erscheinenden Diskussionen um die Fütterung oder Nichtfütterung solcher Königinnen. Ich will halt, dass die Tiere bei mir möglichst alle überleben und erfolgreich sind. Da ist es völlig unwichtig für mich, ob und wie das in der Natur abläuft, wo vielleicht von tausenden selbstständig gründender Königinnen nur eine überlebt. Ich will der Natur aber nicht tausende Königinnen entnehmen, um eine Kolonie aufziehen zu können.


Was in der Natur unter Freilandbedingungen abläuft, muss man natürlich wissen und beobachten, das macht man jedoch auch dort, im Freiland. Das Wissen wird gebraucht, auch für eine unterstützte Gründung in der Gefangenschaft. Die Tiere in Gefangenschaft sollen leben, sie sind in unserer Obhut und wir können sie nicht leiden, hungern oder gar sterben lassen. Nur weil wir uns in ziemlicher Unwissenheit anmaßen, sie sollten es doch allein schaffen. Nach dem Motto: "...tun sie ja auch im Freiland". Das hätten sie vllt. auch gekonnt, wenn wir sie denn dort gelassen hätten, woher sie stammen! Aber der Fang, der Transport und all die Umstände, die normalerweise nicht eintreten in der Phase der Koloniegründung haben diese Tiere ziemlich durcheinandergebracht. Das gilt natürlich für Wildfänge und ist unterschiedlich bei den verschiedenen Arten. Einige Arten sind sehr sensibel und brauchen Unterstützung, andere gründen in stoischer Gelassenheit ohne Hilfe trotz der Umstände.


Zurück zum Beispiel der Gigantiops, die aber ebenso wie Phil's Pseudomyrmex nur ein Beispiel sind. Eine stärkere Kolonie würde ich nie unter Petrischalenbedingungen halten wollen, das wäre für mich einfach unethisch. Phil hat es ausgeführt, ich will es eigentlich nicht weiter vertiefen. Die Tiere sind hochangepasst und brauchen für das Ausleben ihrer Verhaltensweisen und Möglichkeiten einen entsprechenden Lebensraum. Man kann sie auch nur unter solchen Bedingungen kennenlernen und erforschen in der Gefangenschaft, in Petrischalen kann man das nicht. Hier werden sie nur wenige arttypische Verhaltensweisen ausleben können und man beobachtet verkümmernde Tiere. Beobachtungen aus solcher Haltung sind für mich zeifelhaft.
In Petrischalen kann man viele Ameisenarten sicher auch zu Kolonien heranziehen und zur Fortpflanzung und zum Wachstum bringen, aber das funktioniert in ähnlicher Weise auch mit Legehennen und anderen Tieren. Jeder aber, der Hühner aus eigenem Erleben kennt, hat eine Ahnung davon, wie diese Tiere leiden müssen, wenn man sie lebenslänglich zu Dutzenden auf einem Quadratmeter zusammenpfercht und dabei noch Gruppen von tausenden Vögeln zusammensperrt.
Sicher hinkt dieser Vergleich aus vielerlei Gründen und führt auch ein wenig vom Thema weg... Ich kenne aber keinen ernstzunehmenden Ornithologen, der arttypische Verhaltensweisen in Legehennenfarmen erforscht. Hier wird höchstens daran geforscht, wie weit man die Schraube noch drehen kann, wieviele Tiere man gleichzeitig aufziehen und zur Schlachtreife bringen kann.
Ameisenstaaten in Glasschalen und -röhren sind für mich etwas Ähnliches wie Legehennenfarmen. Besonders dann, wenn es sich um hochspezialisierte Arten handelt. Wobei es schwierig sein dürfte, hier einzuordnen und zu qualifizieren. Letztlich ist der Staat einer Temnothorax-Kolonie ebenso differenziert und komplex wie der einer Atta-Kolonie.


LG, Frank.



Post 17236 -

Freilandbeobachtungen sind für mich ein wichtiger Schlüssel, das Verhalten mancher Arten zu verstehen. Solche längeren Freilandbeobachtungen sind aber ohne weiteres nur bei erreichbaren Arten möglich, zB. bei heimischen Arten oder mtw. noch bei mediterranen Arten. Bei tropischen Arten wie den Gigantiops wird es schon schwieriger und aufwendiger, die Tiere im Freiland zu beobachten, wie jeder weiss.
Aber gerade solche Arten wie die Gigantiops mit ihren recht kleinen Kolonien kann man derart naturnah halten, dass dabei gemachte Beobachtungen Freilandbeobachtungen fast gleichkommen. Das wird bei einigen anderen Arten mit etwas Aufwand ebenso möglich sein. Es müssen dabei nicht unbedingt trop., waldbewohnende Arten sein.


Ich glaube nicht, dass man Ameisen grundsätzlich am besten hält in einfachen, womöglich sterilen und spartanisch eingerichteten Anlagen. Das mag bei einigen Arten ganz gut funktionieren, aber sicher nicht bei allen. Und wenn es funktioniert und die Kolonien scheinbar gedeihen, heisst das für mich nicht, dass die Tiere sich "natürlich" verhalten und alle an ihnen gemachten Beobachtungen das gesamte Verhalten widerspiegeln, zu dem eine solche Art fähig ist. Es ist schon etwas anderes, wenn eine Atta-Kolonie durch einen einzigen, alternativlosen Plastikschlauch foragiert und rekrutiert statt durch den für die Ameisen kosmischen Raum des Regenwaldes. Manche Arten sind für mich in privater Hand sogar unhaltbar, aber das ist ein anderes Thema.
Trotzdem kann man Ameisen in relativ kleinen Lebensräumen halten. Vielleicht aber nicht unbedingt Arten, deren Kolonien wirklich riesig werden und bei denen die Koloniegrösse ein wichtiger Faktor ist für die Überlebensfähigkeit der Kolonien im Freiland und die diese Grösse unter allen Umständen anstreben.


Bei den Gigantiops funktioniert es wunderbar, ebenso bei den Paraponera, wobei deren Völker grösser werden und man irgendwann entsprechenden Platz braucht. Diese Arten sind Beispiele. Auch andere Arten mit im Freiland grossen Revieren lassen sich gut in Terrarien halten. Es ist eine Mär, dass Ameisen etliche Hektar "brauchen", wie das immer wieder behauptet wird. Ein berühmtes Beispiel mag Camponotus gigas sein, die wie viele andere Rossameisen Zweignester anlegt, um im Freiland Reviere zu besetzen und zu verteidigen. Hier mögen solche Zweignester die Funktion von Aussenposten haben, von Brückenköpfen und Umschlagplätzen im Territorium der Kolonie. Nun aber daraus zu schliessen, dass die Ameisen diese Zweignester "brauchen" und wohl ebenso den Stress, den das Bereithalten dieser Infrastruktur verursacht, ist für mich zu kurz gedacht. Ameisen sind Ökonomen, sie sind faul und auf den sparsamen Verbrauch der eingetragenen Nahrung und Energie bedacht. Das zeigen in Gefangenschaft alle Ameisen. Sind die Kolonien satt und zufrieden, bestehen keine sonstigen Bedrohungen etc., bleibt man eben daheim und kümmert sich um den Haushalt und um die Aufzucht der Nachkommenschaft. Man sieht das auch bei den Cataglyphis, die natürlich hervorragende und ausdauernde Läufer sind und im Freiland riesige Gebiete durchstreifen. Sie tun das aber zum Zwecke des Nahrungserwerbs, ist der gesichert, werden auch diese leistungsfähigen Ameisen ganz schnell sehr bequem. Das übrigens durchaus nicht nur in Gefangenschaft, auch freilebende Kolonien dieser und anderer Ameisenarten erleben Zeiten des Nahrungsüberschuss und haben dann Phasen eines gesicherten Lebens. Natürlich aber nutzen viele Ameisen sofort den Nahrungsüberschuss, ziehen nun mehr Nachkommen auf, was wieder zur Verknappung führt und so zu erneuter gesteigerter Aktivität.


Trotz der bedingten Bereitschaft mancher Arten, sich einem Schicksal anzupassen, wie es die Gefangenschaft bereithält und das Verhalten an die ausreichende Nahrungsversorgung anzupassen, eben trotzdem glaube ich, dass reizarme und spartanische Verhältnisse ungünstig sind. Zum einen für die Beobachtungen, welchen Wert haben schon Beobachtungen in einer Petrischale (????, auch kleine Arten wie Temnothorax spec. lösen individuell und kollektiv Probleme und navigieren im dreidimensionalen Raum, zB. im Geäst und in der Streuschicht des Waldes), zum anderen für die einzelnen Tiere der Kolonien. Ameisen sind lernfähig und können sich den Verhältnissen anpassen, sie "erfinden" Jagdmethoden, erlernen Futterstellen usw.. Manchmal wird das Erlernte unter den Individuen durch Kommunikation, durch gegenseitige Beobachtung oder durch direktes "Vormachen" sogar weitergegeben. Einige Arten können das individuell besser, andere sicher weniger gut. Besonders die Individualisten unter den Ameisen, die Alleinjäger und -sammler, zeigen das gut und auch in Gefangenschaft bei variantenreicher, reich strukturierter Haltung. Andere Arten zeigen kollektive Strategien, aber auch sie brauchen Herausforderungen.


Spartanische haltung ist für mich immer nur eine Notlösung und nur selten eine dauerhafte, aber befristete Lösung. Bei der Koloniegründung kann sie sinnvoll sein, auch die selbstständige Koloniegründung im Freiland ist prinzipiell nichts anderes. Für bestehende Kolonien hochentwickelter Arten mit manchmal recht pfiffigen und neugierigen Arbeiterinnen sollte man nach anderen Möglichkeiten suchen. Besser sind abwechlungsreiche Lebensräume. Besser ist ein gutes Terrarium mit wenigen Ameisen darin als viele Kolonien unter unwürdigen Verhältnissen zu halten.
Manchmal ist eben weniger mehr.


Worte wie "unwürdig", "Neugier", "Lernen" usw. mögen manchen als Vermenschlichung erscheinen. Ich bin weit davon entfernt. Es ist für mich nur einfach besser, zu versuchen, diesen Tieren ein im wahrsten Sinne des Wortes "reizvolles" Leben zu ermöglichen, in dem die Tiere ihre Möglichkeiten brauchen, ausschöpfen und entwickeln können, wenn man sie denn schon in Gefangenschaft hält. Gefangenschaft muss nicht bedeuten, dass die Tiere verkümmern und leiden. Tiere zu halten, um sie zu beobachten und zu erforschen, ist nichts Verkehrtes. Das ist es dann, wenn die Tiere leiden, hungern und erkranken.
Es ist ja in der Verantwortung jedes Tierhalters, abzuwägen, welche Arten er hält, welchen Aufwand er bereit ist, zu leisten. Welche Erfordernisse bestehen, welche Bedürfnisse eine Art hat.


LG, Frank.


Freilandbeobachtungen sind für mich ein wichtiger Schlüssel, das Verhalten mancher Arten zu verstehen. Solche längeren Freilandbeobachtungen sind aber ohne weiteres nur bei erreichbaren Arten möglich, zB. bei heimischen Arten oder mtw. noch bei mediterranen Arten. Bei tropischen Arten wie den Gigantiops wird es schon schwieriger und aufwendiger, die Tiere im Freiland zu beobachten, wie jeder weiss.
Aber gerade solche Arten wie die Gigantiops mit ihren recht kleinen Kolonien kann man derart naturnah halten, dass dabei gemachte Beobachtungen Freilandbeobachtungen fast gleichkommen. Das wird bei einigen anderen Arten mit etwas Aufwand ebenso möglich sein. Es müssen dabei nicht unbedingt trop., waldbewohnende Arten sein.


Ich glaube nicht, dass man Ameisen grundsätzlich am besten hält in einfachen, womöglich sterilen und spartanisch eingerichteten Anlagen. Das mag bei einigen Arten ganz gut funktionieren, aber sicher nicht bei allen. Und wenn es funktioniert und die Kolonien scheinbar gedeihen, heisst das für mich nicht, dass die Tiere sich "natürlich" verhalten und alle an ihnen gemachten Beobachtungen das gesamte Verhalten widerspiegeln, zu dem eine solche Art fähig ist. Es ist schon etwas anderes, wenn eine Atta-Kolonie durch einen einzigen, alternativlosen Plastikschlauch foragiert und rekrutiert statt durch den für die Ameisen kosmischen Raum des Regenwaldes. Manche Arten sind für mich in privater Hand sogar unhaltbar, aber das ist ein anderes Thema.
Trotzdem kann man Ameisen in relativ kleinen Lebensräumen halten. Vielleicht aber nicht unbedingt Arten, deren Kolonien wirklich riesig werden und bei denen die Koloniegrösse ein wichtiger Faktor ist für die Überlebensfähigkeit der Kolonien im Freiland und die diese Grösse unter allen Umständen anstreben.


Bei den Gigantiops funktioniert es wunderbar, ebenso bei den Paraponera, wobei deren Völker grösser werden und man irgendwann entsprechenden Platz braucht. Diese Arten sind Beispiele. Auch andere Arten mit im Freiland grossen Revieren lassen sich gut in Terrarien halten. Es ist eine Mär, dass Ameisen etliche Hektar "brauchen", wie das immer wieder behauptet wird. Ein berühmtes Beispiel mag Camponotus gigas sein, die wie viele andere Rossameisen Zweignester anlegt, um im Freiland Reviere zu besetzen und zu verteidigen. Hier mögen solche Zweignester die Funktion von Aussenposten haben, von Brückenköpfen und Umschlagplätzen im Territorium der Kolonie. Nun aber daraus zu schliessen, dass die Ameisen diese Zweignester "brauchen" und wohl ebenso den Stress, den das Bereithalten dieser Infrastruktur verursacht, ist für mich zu kurz gedacht. Ameisen sind Ökonomen, sie sind faul und auf den sparsamen Verbrauch der eingetragenen Nahrung und Energie bedacht. Das zeigen in Gefangenschaft alle Ameisen. Sind die Kolonien satt und zufrieden, bestehen keine sonstigen Bedrohungen etc., bleibt man eben daheim und kümmert sich um den Haushalt und um die Aufzucht der Nachkommenschaft. Man sieht das auch bei den Cataglyphis, die natürlich hervorragende und ausdauernde Läufer sind und im Freiland riesige Gebiete durchstreifen. Sie tun das aber zum Zwecke des Nahrungserwerbs, ist der gesichert, werden auch diese leistungsfähigen Ameisen ganz schnell sehr bequem. Das übrigens durchaus nicht nur in Gefangenschaft, auch freilebende Kolonien dieser und anderer Ameisenarten erleben Zeiten des Nahrungsüberschuss und haben dann Phasen eines gesicherten Lebens. Natürlich aber nutzen viele Ameisen sofort den Nahrungsüberschuss, ziehen nun mehr Nachkommen auf, was wieder zur Verknappung führt und so zu erneuter gesteigerter Aktivität.


Trotz der bedingten Bereitschaft mancher Arten, sich einem Schicksal anzupassen, wie es die Gefangenschaft bereithält und das Verhalten an die ausreichende Nahrungsversorgung anzupassen, eben trotzdem glaube ich, dass reizarme und spartanische Verhältnisse ungünstig sind. Zum einen für die Beobachtungen, welchen Wert haben schon Beobachtungen in einer Petrischale (????, auch kleine Arten wie Temnothorax spec. lösen individuell und kollektiv Probleme und navigieren im dreidimensionalen Raum, zB. im Geäst und in der Streuschicht des Waldes), zum anderen für die einzelnen Tiere der Kolonien. Ameisen sind lernfähig und können sich den Verhältnissen anpassen, sie "erfinden" Jagdmethoden, erlernen Futterstellen usw.. Manchmal wird das Erlernte unter den Individuen durch Kommunikation, durch gegenseitige Beobachtung oder durch direktes "Vormachen" sogar weitergegeben. Einige Arten können das individuell besser, andere sicher weniger gut. Besonders die Individualisten unter den Ameisen, die Alleinjäger und -sammler, zeigen das gut und auch in Gefangenschaft bei variantenreicher, reich strukturierter Haltung. Andere Arten zeigen kollektive Strategien, aber auch sie brauchen Herausforderungen.


Spartanische haltung ist für mich immer nur eine Notlösung und nur selten eine dauerhafte, aber befristete Lösung. Bei der Koloniegründung kann sie sinnvoll sein, auch die selbstständige Koloniegründung im Freiland ist prinzipiell nichts anderes. Für bestehende Kolonien hochentwickelter Arten mit manchmal recht pfiffigen und neugierigen Arbeiterinnen sollte man nach anderen Möglichkeiten suchen. Besser sind abwechlungsreiche Lebensräume. Besser ist ein gutes Terrarium mit wenigen Ameisen darin als viele Kolonien unter unwürdigen Verhältnissen zu halten.
Manchmal ist eben weniger mehr.


Worte wie "unwürdig", "Neugier", "Lernen" usw. mögen manchen als Vermenschlichung erscheinen. Ich bin weit davon entfernt. Es ist für mich nur einfach besser, zu versuchen, diesen Tieren ein im wahrsten Sinne des Wortes "reizvolles" Leben zu ermöglichen, in dem die Tiere ihre Möglichkeiten brauchen, ausschöpfen und entwickeln können, wenn man sie denn schon in Gefangenschaft hält. Gefangenschaft muss nicht bedeuten, dass die Tiere verkümmern und leiden. Tiere zu halten, um sie zu beobachten und zu erforschen, ist nichts Verkehrtes. Das ist es dann, wenn die Tiere leiden, hungern und erkranken.
Es ist ja in der Verantwortung jedes Tierhalters, abzuwägen, welche Arten er hält, welchen Aufwand er bereit ist, zu leisten. Welche Erfordernisse bestehen, welche Bedürfnisse eine Art hat.


LG, Frank.



Post 17254 -

Danke für die Richtigstellung bei den Begrifflichkeiten, Markus.
Aber "tiergerecht" wäre mir dann zu wenig. Und ich bin nicht sicher, ob es denn wirklich unmöglich ist, manche Ameisen eben doch artgerecht zu halten. Eher im Gegenteil, mit den o.g. Einschränkungen bei manchen Arten und Koloniegrössen. Bei Reptilien und anderen Wirbeltieren z.B. mag das Ganze dann noch schwerer sein, klar, die sind grösser, brauchen Einzelreviere und was weiss ich noch. Es gibt halt Tiere und dabei sicher auch Ameisenarten, die für eine Wohnzimmerhaltung in Terrarien o.a. weniger geeignet sind, ich halte solche Tiere nicht.
Bei meinen Gigantiops gehe ich aber schon davon aus, dass die in einem art- und tiergerechten Umfeld leben. Es ist eine kleine Kolonie, das Habitat ist sicher nicht zu klein und vielfältig genug. natürlich kann es immer grösser sein, aber Grösse allein ist noch kein Wert. Unübersichtlich ist es dabei sicher, zumindest für eine Ameise ;), aber das ist im Freiland nicht anders. Es gibt hier natürlich etliche Nischen und Lebensräume und -räumchen, in denen sich auch Parasiten einstellen können. Es scheint aber so zu sein, dass es zu keinen Überpopulationen solcher kommt. Es gibt ein (...sicher fragliles) Gleichgewicht, das ordnende Eingriffe ab und zu nötig macht. Wenn das aber gelingt, ist das sicher eine tiergerechtere Haltung als eine Haltung in sterilen Behältnissen. Zumindest für mich und natürlich ist das nur meine Meinung, keine allgemeingültige Gesetzgebung..:).
Und tatsächlich für mich eben auch eine naturnahe Haltung, ohne dabei die Gefährdungen, denen sich die Tiere im Freiland natürlich gegenübersehen, hereinzulassen. Die Ameisen versorgen sich weitgehend selbst, jagen und sammeln Nahrung. Wäre man konsequent, würde man auch Feinde, Fressfeinde und Parasiten ungehindert zulassen, das wäre mir dann aber doch zu naturnah für diese mir ziemlich wichtigen Tiere.


Ich glaube auch nicht, dass man in der Arena alles machen kann und dass die Arena so ziemlich alles sein kann, von Petrischale bis zur Tupperdose. Denn natürlich muss man versuchen, die Bedürfnisse der Arten hinsichtlich LF, Licht und Wärme zu beachten und das muss noch nicht genügen. Eine trockensandgefüllte, heisse Arena wäre für die beispielhaft genannten Gigantiops Unsinn, ein dagegen reich bepflanztes, tropisches und benebeltes Becken für Cataglyphis bicolor ebenfalls. Grundbedingungen und Ansprüche müssen erfüllt sein, Freilandbeobachtungen, eigene und angelesene sind von Wert und dabei kann man weitergehen. Das liegt für mich im Ermessen des Halters und was er erreichen will.
Dabei geht es auch um Beobachtungen an den Tieren und deren Wert, zumindest für den Beobachter selbst.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass man an einer Boa in einer engen Wanne irgendwelche interessanten Lebensäusserungen beobachten kann, zu der sie aber sicher fähig ist, wenn sie in einem Lebensraum lebt, der ihren Bedürfnissen entspricht und der sie fordert. Ich kenne solche Tierhaltung auch aus Zoos in früheren Zeiten, es mag sie heute noch hier und da geben. Das ist reine Präsentation oder Sammelwut, für mich sinnloses Vergeuden von Leben. Aber das muss schliesslich jeder mit sich selbst abmachen.


LG, Frank.


Danke für die Richtigstellung bei den Begrifflichkeiten, Markus.
Aber "tiergerecht" wäre mir dann zu wenig. Und ich bin nicht sicher, ob es denn wirklich unmöglich ist, manche Ameisen eben doch artgerecht zu halten. Eher im Gegenteil, mit den o.g. Einschränkungen bei manchen Arten und Koloniegrössen. Bei Reptilien und anderen Wirbeltieren z.B. mag das Ganze dann noch schwerer sein, klar, die sind grösser, brauchen Einzelreviere und was weiss ich noch. Es gibt halt Tiere und dabei sicher auch Ameisenarten, die für eine Wohnzimmerhaltung in Terrarien o.a. weniger geeignet sind, ich halte solche Tiere nicht.
Bei meinen Gigantiops gehe ich aber schon davon aus, dass die in einem art- und tiergerechten Umfeld leben. Es ist eine kleine Kolonie, das Habitat ist sicher nicht zu klein und vielfältig genug. natürlich kann es immer grösser sein, aber Grösse allein ist noch kein Wert. Unübersichtlich ist es dabei sicher, zumindest für eine Ameise ;), aber das ist im Freiland nicht anders. Es gibt hier natürlich etliche Nischen und Lebensräume und -räumchen, in denen sich auch Parasiten einstellen können. Es scheint aber so zu sein, dass es zu keinen Überpopulationen solcher kommt. Es gibt ein (...sicher fragliles) Gleichgewicht, das ordnende Eingriffe ab und zu nötig macht. Wenn das aber gelingt, ist das sicher eine tiergerechtere Haltung als eine Haltung in sterilen Behältnissen. Zumindest für mich und natürlich ist das nur meine Meinung, keine allgemeingültige Gesetzgebung..:).
Und tatsächlich für mich eben auch eine naturnahe Haltung, ohne dabei die Gefährdungen, denen sich die Tiere im Freiland natürlich gegenübersehen, hereinzulassen. Die Ameisen versorgen sich weitgehend selbst, jagen und sammeln Nahrung. Wäre man konsequent, würde man auch Feinde, Fressfeinde und Parasiten ungehindert zulassen, das wäre mir dann aber doch zu naturnah für diese mir ziemlich wichtigen Tiere.


Ich glaube auch nicht, dass man in der Arena alles machen kann und dass die Arena so ziemlich alles sein kann, von Petrischale bis zur Tupperdose. Denn natürlich muss man versuchen, die Bedürfnisse der Arten hinsichtlich LF, Licht und Wärme zu beachten und das muss noch nicht genügen. Eine trockensandgefüllte, heisse Arena wäre für die beispielhaft genannten Gigantiops Unsinn, ein dagegen reich bepflanztes, tropisches und benebeltes Becken für Cataglyphis bicolor ebenfalls. Grundbedingungen und Ansprüche müssen erfüllt sein, Freilandbeobachtungen, eigene und angelesene sind von Wert und dabei kann man weitergehen. Das liegt für mich im Ermessen des Halters und was er erreichen will.
Dabei geht es auch um Beobachtungen an den Tieren und deren Wert, zumindest für den Beobachter selbst.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass man an einer Boa in einer engen Wanne irgendwelche interessanten Lebensäusserungen beobachten kann, zu der sie aber sicher fähig ist, wenn sie in einem Lebensraum lebt, der ihren Bedürfnissen entspricht und der sie fordert. Ich kenne solche Tierhaltung auch aus Zoos in früheren Zeiten, es mag sie heute noch hier und da geben. Das ist reine Präsentation oder Sammelwut, für mich sinnloses Vergeuden von Leben. Aber das muss schliesslich jeder mit sich selbst abmachen.


LG, Frank.



Post 17278 -

Ich glaub, wir beide sind uns ziemlich einig, Markus. ich kenne Dich ja schon lange und weiss natürlich, wie aufwendig und liebevoll Du deine Ameisen hältst. Und dabei ist mir das ein wichtiges Kriterium. Eben der Anspruch des Halters. Es mag nicht immer wichtig sein für das Überleben eines Tieres.


Und natürlich hast Du recht, was die Ameisen als Kulturfolger angeht. Ich erlebe das ja ständig in Südeuropa oder in Nordafrika, solche wilden Müllkippen geben vielen Arten sehr günstige Nistmöglichkeiten, ich habe das in meinen letzten bicolor-Thread auch kurz erwähnt. Manche Arten, Ameisen u.a., verstehen es, den Einfluss des Menschen zu nutzen. Wir fanden übrigens auch schlafende Vipern auf Djerba, ebenfalls an solchen Stellen.
Künstliche Pflanzen, klar das geht. Nektarien aber haben die meist nicht..:)


Aber wie gesagt, natürlich sind wir uns einig und das soll hier auch kein Streit sein, nur eine Diskussion. Auffassungen können ruhig etwas verschieden sein, auch was die Besetzung der Begrifflichkeiten angeht, finde ich.
Hier ist es mir sogar fast egal, wie der Begriff "artgerecht" heute "modern" besetzt ist. Ich hab da meine Auffassungen und klare Vorgaben für mich. Aber, der Aufwand kann auch bei den Ameisen unterschiedlich sein und die Haltung dabei trotzdem gut, Messor-Arten sind sicher leichter "zufrieden" zu stellen als Myrmecia-Arten.


So, muss zur Arbeit..:)


LG, Frank.


Ich glaub, wir beide sind uns ziemlich einig, Markus. ich kenne Dich ja schon lange und weiss natürlich, wie aufwendig und liebevoll Du deine Ameisen hältst. Und dabei ist mir das ein wichtiges Kriterium. Eben der Anspruch des Halters. Es mag nicht immer wichtig sein für das Überleben eines Tieres.


Und natürlich hast Du recht, was die Ameisen als Kulturfolger angeht. Ich erlebe das ja ständig in Südeuropa oder in Nordafrika, solche wilden Müllkippen geben vielen Arten sehr günstige Nistmöglichkeiten, ich habe das in meinen letzten bicolor-Thread auch kurz erwähnt. Manche Arten, Ameisen u.a., verstehen es, den Einfluss des Menschen zu nutzen. Wir fanden übrigens auch schlafende Vipern auf Djerba, ebenfalls an solchen Stellen.
Künstliche Pflanzen, klar das geht. Nektarien aber haben die meist nicht..:)


Aber wie gesagt, natürlich sind wir uns einig und das soll hier auch kein Streit sein, nur eine Diskussion. Auffassungen können ruhig etwas verschieden sein, auch was die Besetzung der Begrifflichkeiten angeht, finde ich.
Hier ist es mir sogar fast egal, wie der Begriff "artgerecht" heute "modern" besetzt ist. Ich hab da meine Auffassungen und klare Vorgaben für mich. Aber, der Aufwand kann auch bei den Ameisen unterschiedlich sein und die Haltung dabei trotzdem gut, Messor-Arten sind sicher leichter "zufrieden" zu stellen als Myrmecia-Arten.


So, muss zur Arbeit..:)


LG, Frank.



Post 17282 -

Find ich auch, dass wir hier eine schöne Unterhaltung haben. Interessant auch, was Du zu den Schlüpflingen sagst, Markus und zur Winteruhe bei den Reptilien.
Nochmal, ich denke sowieso, dass wir hier gar nicht weit auseinander sind. Ich übrigens auch nicht mit Wolfgang, von dem ich ja weiss, dass er seinen Tieren einiges bietet und sehr erfolgreich und lange Ameisen hält. Das geht nicht, wenn man deren Bedürfnisse völlig vernachlässigt, denke ich.
Man kann das sowieso nochmal auseinanderfitzeln, glaube ich. Markus hat das ja begonnen und hat damit völlig recht. Naturnah, artgerecht oder tiergerecht, was immer wir verwenden, das muss ja nun nicht heissen, dass wir ein Becken so einrichten, wie es in der Natur aussieht. Wir haben ja drüber gesprochen, viele Ameisen nutzen menschliche Abfälle, Schrott, leere Bierdosen etc., nisten hier. Auf tunesischen und türkischen Müllkippen oder den jahrelang eingerichteten Baustellen sieht es auf den ersten Blick wenig "naturnah" aus, dennoch finden viele Tiere, nicht nur einige Ameisen, auch Geckos, Schildkröten, sogar Chameleons, Schlangen, Skorpione, Taranteln etc. einen guten und ergiebigen Lebensraum hier. Manchmal scheint es, als ob es hier, auf lange stillliegenden Kippen, die ergiebigsten Populationen gibt. Ich weiss, wovon ich rede, ich suche ja gezielt nach manchen Arten dort..;)
Insofern können die Becken der ausländischen Ameisenfreunde durchaus gut sein. Das liegt ja schliesslich auch am Ende an den ästhetischen "Bedürfnissen" des Halters :D, die möglichst und weitgehend mit den Ansprüchen der Tiere übereinstimmen sollten.


Hey Mathias, das ist eben keine deutsche Gründlichkeit... :lol: Aber geht ja auch, ich koche die Nester selbst auch nicht jedesmal aus, wenn ich sie wieder neu benutze. Eigentlich tue ich das nur, wenn es wirklich Probleme gab mit auch wirklich parasitischen Milben.
...ebenso, wie ich Futtertiere nicht koche... das finde ich sowas von daneben...


LG, Frank.


Find ich auch, dass wir hier eine schöne Unterhaltung haben. Interessant auch, was Du zu den Schlüpflingen sagst, Markus und zur Winteruhe bei den Reptilien.
Nochmal, ich denke sowieso, dass wir hier gar nicht weit auseinander sind. Ich übrigens auch nicht mit Wolfgang, von dem ich ja weiss, dass er seinen Tieren einiges bietet und sehr erfolgreich und lange Ameisen hält. Das geht nicht, wenn man deren Bedürfnisse völlig vernachlässigt, denke ich.
Man kann das sowieso nochmal auseinanderfitzeln, glaube ich. Markus hat das ja begonnen und hat damit völlig recht. Naturnah, artgerecht oder tiergerecht, was immer wir verwenden, das muss ja nun nicht heissen, dass wir ein Becken so einrichten, wie es in der Natur aussieht. Wir haben ja drüber gesprochen, viele Ameisen nutzen menschliche Abfälle, Schrott, leere Bierdosen etc., nisten hier. Auf tunesischen und türkischen Müllkippen oder den jahrelang eingerichteten Baustellen sieht es auf den ersten Blick wenig "naturnah" aus, dennoch finden viele Tiere, nicht nur einige Ameisen, auch Geckos, Schildkröten, sogar Chameleons, Schlangen, Skorpione, Taranteln etc. einen guten und ergiebigen Lebensraum hier. Manchmal scheint es, als ob es hier, auf lange stillliegenden Kippen, die ergiebigsten Populationen gibt. Ich weiss, wovon ich rede, ich suche ja gezielt nach manchen Arten dort..;)
Insofern können die Becken der ausländischen Ameisenfreunde durchaus gut sein. Das liegt ja schliesslich auch am Ende an den ästhetischen "Bedürfnissen" des Halters :D, die möglichst und weitgehend mit den Ansprüchen der Tiere übereinstimmen sollten.


Hey Mathias, das ist eben keine deutsche Gründlichkeit... :lol: Aber geht ja auch, ich koche die Nester selbst auch nicht jedesmal aus, wenn ich sie wieder neu benutze. Eigentlich tue ich das nur, wenn es wirklich Probleme gab mit auch wirklich parasitischen Milben.
...ebenso, wie ich Futtertiere nicht koche... das finde ich sowas von daneben...


LG, Frank.



Post 17457 -

Um die Diskussion nochmal anzustossen:
Artgerechte Tierhaltung bei unseren Ameisen ist für mich auch, wenn die Ameisen eben entsprechend ihrer Veranlagung und ihrer Lebensweise ihre Instinkte und arttypischen Fähigkeiten ausleben können. Dazu zählen das Jagen, Sammeln, evtl. die Blattlaushaltung, Nestbau und -erweiterung, Puppenraub zB. bei Duloten, Aufzucht der Nachkommenschaft usw..


Die Bedürfnisse und Lebensweisen sehen bei den Cataglyphis oder den Myrmecia sicher in einigen Details anders aus als bei den Gigantiops oder anderen Waldbewohnern. Man sollte daher vllt. versuchen, eine abwechslungsreiche "Arena" anzubieten, die der Art entspricht, den Tieren hier Erlebnisse bieten, ihnen die Möglichkeit geben, ihre Können und ihre Fähigkeiten anzuwenden und auszuleben.
Das muss dann gar nicht immer ein bepflanztes Becken sein, bei Cataglyphis zB. muss es das ohnehin nicht. Aber sicher auch nicht bei Pheidolen oder gar Blattschneidern, die ja oft in Waldhabitaten leben. Ist ja ganz klar, dass Ameisen, die oft in grossen Gruppen kooperieren, andere Terrarien oder Arenen brauchen als Einzeljäger. Und es bei denen auch schwierig wird, denn sie graben dann schonmal ganze Terrarien um..;). Daher sind bei ihnen vllt. auch ausreichende Grab- und Nestbaumöglichkeiten wichtig, die für andere Arten weniger wichtig sind. Weniger wichtig aber sind dann vllt. lebende Pflanzen etc..
...natürlich hängt es immer vom Einzelfall und der zu haltenden Art ab. Ein pauschales Herangehen ist völlig falsch und ich habe jetzt einige Arten nur erwähnt, um zu illustrieren, was ich meine.
Ist eben wichtig, sich vor jeder Tierhaltung zu informieren und sich vorzubereiten.


LG, Frank.


Um die Diskussion nochmal anzustossen:
Artgerechte Tierhaltung bei unseren Ameisen ist für mich auch, wenn die Ameisen eben entsprechend ihrer Veranlagung und ihrer Lebensweise ihre Instinkte und arttypischen Fähigkeiten ausleben können. Dazu zählen das Jagen, Sammeln, evtl. die Blattlaushaltung, Nestbau und -erweiterung, Puppenraub zB. bei Duloten, Aufzucht der Nachkommenschaft usw..


Die Bedürfnisse und Lebensweisen sehen bei den Cataglyphis oder den Myrmecia sicher in einigen Details anders aus als bei den Gigantiops oder anderen Waldbewohnern. Man sollte daher vllt. versuchen, eine abwechslungsreiche "Arena" anzubieten, die der Art entspricht, den Tieren hier Erlebnisse bieten, ihnen die Möglichkeit geben, ihre Können und ihre Fähigkeiten anzuwenden und auszuleben.
Das muss dann gar nicht immer ein bepflanztes Becken sein, bei Cataglyphis zB. muss es das ohnehin nicht. Aber sicher auch nicht bei Pheidolen oder gar Blattschneidern, die ja oft in Waldhabitaten leben. Ist ja ganz klar, dass Ameisen, die oft in grossen Gruppen kooperieren, andere Terrarien oder Arenen brauchen als Einzeljäger. Und es bei denen auch schwierig wird, denn sie graben dann schonmal ganze Terrarien um..;). Daher sind bei ihnen vllt. auch ausreichende Grab- und Nestbaumöglichkeiten wichtig, die für andere Arten weniger wichtig sind. Weniger wichtig aber sind dann vllt. lebende Pflanzen etc..
...natürlich hängt es immer vom Einzelfall und der zu haltenden Art ab. Ein pauschales Herangehen ist völlig falsch und ich habe jetzt einige Arten nur erwähnt, um zu illustrieren, was ich meine.
Ist eben wichtig, sich vor jeder Tierhaltung zu informieren und sich vorzubereiten.


LG, Frank.



Post 17712 -

Hallo Markus, ich glaube, da hast du einen wichtigen Punkt nebenher erwähnt. Lebensqualität nicht nur für die Tiere, auch für den Halter.
Wir halten unsere Tiere ja nicht nur zur Wissensmehrung oder um Versuche an ihnen zu unternehmen, wir wollen uns wohl auch an ihnen erfreuen. Da unterscheiden wir uns wenig von Haltern anderer Tiere wie Fische, Vögel usw.. Es soll halt Spass machen und das macht es nur, wenn man meint, dass es den Tieren gutgeht. Gutgehen muss, weil man eben versucht, alles mögliche zu tun, dass es ihnen an so wenig wie möglich fehlt. Dazu gehört dann auch ein schönes, ausreichend grosses Terrarium mit einer Einrichtung, die weitgehend dem entspricht, was die Tiere im Freiland in ihrem Habitaten vorfinden und woran sie durch Lebensweise und spezielle Verhaltensweisen angepasst sind.


Natürlich gibt es dann ganz andere Methoden der Tierhaltung, aber die müssen einen Tierfreund ja nicht unbedingt gefallen. Ansonsten sicher alle Übergänge und Abstufungen. Je nach Halter, dessen Geschmack, der natürlich auch eine Rolle spielt und den Aufwand, der er betreiben will und kann.


LG, Frank.


Hallo Markus, ich glaube, da hast du einen wichtigen Punkt nebenher erwähnt. Lebensqualität nicht nur für die Tiere, auch für den Halter.
Wir halten unsere Tiere ja nicht nur zur Wissensmehrung oder um Versuche an ihnen zu unternehmen, wir wollen uns wohl auch an ihnen erfreuen. Da unterscheiden wir uns wenig von Haltern anderer Tiere wie Fische, Vögel usw.. Es soll halt Spass machen und das macht es nur, wenn man meint, dass es den Tieren gutgeht. Gutgehen muss, weil man eben versucht, alles mögliche zu tun, dass es ihnen an so wenig wie möglich fehlt. Dazu gehört dann auch ein schönes, ausreichend grosses Terrarium mit einer Einrichtung, die weitgehend dem entspricht, was die Tiere im Freiland in ihrem Habitaten vorfinden und woran sie durch Lebensweise und spezielle Verhaltensweisen angepasst sind.


Natürlich gibt es dann ganz andere Methoden der Tierhaltung, aber die müssen einen Tierfreund ja nicht unbedingt gefallen. Ansonsten sicher alle Übergänge und Abstufungen. Je nach Halter, dessen Geschmack, der natürlich auch eine Rolle spielt und den Aufwand, der er betreiben will und kann.


LG, Frank.



Post 32292 -

Hallo Ihr zwei. Man müsste als erstes den Begriff "Artgerecht" definieren. Es ist ja oft strittig, was artgerecht sein soll und was es nicht sein soll. Ich denke zB. an die riesigen Ausläufe, die angeblich nötig sein sollen, um eine Kolonie der Art Camponotus gigas, deren Arbeiterinnen in der Tat im Freiland grosse Räume bei der Nahrungssuche durchstreifen, artgerecht halten zu können. Es gibt aber noch andere Ameisen mit weitaus grösseren Bewegungsradien, denken wir nur an die Wüstenameisen der Gattung Cataglyphis.
Diese Arten kann man halten, wie wir wissen. Zumindest die verschiedensten Arten der Gattung Cataglyphis wurden schon von vielen über lange Zeit gehalten. Bei den Camponotus gigas stehen wir noch am Anfang, man wird sehen, ob die Art über lange Zeit gehalten werden kann.
Der Begriff "artgerecht" ist daher eigentlich nicht wirklich passend. Man wird sich nicht auf eine Definition einigen können, die alle irgendwann auftretenden Bedürfnisse einer Art abdecken kann.


Mittlerweile benutze ich lieber den Begriff Naturnah oder naturähnlich. Das mag nach Wortklauberei aussehen, scheint mir aber passender und realistischer als Ziel einer Haltung zu sein. Naturnah kann dann bedeuten, dass man versucht, den Lebensraum einer Art nachzuempfinden, mit möglicherweise anderen Mitteln und Pflanzen, als es sie im natürlichen Habitat geben mag. Die Pflanzen können eine bunte Mischung aus europäischen, asiatischen und anderen Pflanzen sein, bei mtw. einer südamerikanischen Ameisenart. Ich bin da kein Erbsenzähler, solange es den Ameisen als Hauptprotagonisten in meinem Terrarium nutzt und nicht schadet, verwende ich fast jedes Inventar.


Allerdings verzichte ich, soweit es geht, auf chemische Hilfsmittel. Ich klebe keine Nester mit Silikon an die Scheibe und versuche, allein mit natürlichen, unbehandelten Materialien zurechtzukommen. Man kann Nester (...aus Ytong oder Gips, das ist dann doch ein "künstliches Material) auch auf andere Weise an der Scheibe fixieren. Ich kaufe auch keinen Sand, den gibt es wie anderes in der freien Natur, garantiert unbehandelt und ungiftig.


Für ein Waldterrarium kann man sehr gut Erde aus einem Laubwald nehmen. Dazu etwas Bodenstreu aus dem Nadelwald, schon hat man einen belebten Boden, mit vielen Springschwänzen, anderen Bodentierchen und auch Pilzen, die ja nicht ausschliesslich schädlich sind.


Es ist sicher nie verkehrt, sich anzusehen, wie es in der freien Natur ausschaut. Da kommt die Wärme mit dem Sonnenlicht von oben. Meine Terrarien beheize ich auch immer so, eben mit dem Licht. Heizkabel und Wärmematten unter dem Boden benutze ich nicht. Aber, Ausnahmen bestätigen die Regel, bei Wüstenameisen wie den Cataglyphis bombycinus kann ein Heizstein oder eine Heizmatte unter dem Boden sinnvoll sein, sie mögen es eben sehr und werden erst so richtig aktiv, wenn der trockene Boden stark aufgeheizt ist.
Bei einem bepflanzten Becken verbietet sich das für mich, den Boden von unten zu erwärmen trocknet diesen aus. Heizt man aber von "oben", eben mit dem Licht, erwärmt sich irgendwann auch der Boden. Aber er erwärmt sich als letztes, was zur Folge hat, dass die LF sich im noch kühleren Boden niederschlägt. Ein Effekt, wie er sich auch im Freiland abspielt.


Viele Arten bilden gar nicht so volkstarke Kolonien. Manche Arten bilden sogar in der Gefangenschaft, wo Fressfeinde fehlen und auch sonst kein Feinddruck vorhanden ist, grössere Kolonien als im Freiland.
Aber es ist wohl eine Tatsache, dass relativ wenige Halter ihre Kolonien über viele Jahre pflegen, bis zu ihrem natürlichen Untergang. Aber es gibt sie, auch bei uns...:)


LG, Frank.


Hallo Ihr zwei. Man müsste als erstes den Begriff "Artgerecht" definieren. Es ist ja oft strittig, was artgerecht sein soll und was es nicht sein soll. Ich denke zB. an die riesigen Ausläufe, die angeblich nötig sein sollen, um eine Kolonie der Art Camponotus gigas, deren Arbeiterinnen in der Tat im Freiland grosse Räume bei der Nahrungssuche durchstreifen, artgerecht halten zu können. Es gibt aber noch andere Ameisen mit weitaus grösseren Bewegungsradien, denken wir nur an die Wüstenameisen der Gattung Cataglyphis.
Diese Arten kann man halten, wie wir wissen. Zumindest die verschiedensten Arten der Gattung Cataglyphis wurden schon von vielen über lange Zeit gehalten. Bei den Camponotus gigas stehen wir noch am Anfang, man wird sehen, ob die Art über lange Zeit gehalten werden kann.
Der Begriff "artgerecht" ist daher eigentlich nicht wirklich passend. Man wird sich nicht auf eine Definition einigen können, die alle irgendwann auftretenden Bedürfnisse einer Art abdecken kann.


Mittlerweile benutze ich lieber den Begriff Naturnah oder naturähnlich. Das mag nach Wortklauberei aussehen, scheint mir aber passender und realistischer als Ziel einer Haltung zu sein. Naturnah kann dann bedeuten, dass man versucht, den Lebensraum einer Art nachzuempfinden, mit möglicherweise anderen Mitteln und Pflanzen, als es sie im natürlichen Habitat geben mag. Die Pflanzen können eine bunte Mischung aus europäischen, asiatischen und anderen Pflanzen sein, bei mtw. einer südamerikanischen Ameisenart. Ich bin da kein Erbsenzähler, solange es den Ameisen als Hauptprotagonisten in meinem Terrarium nutzt und nicht schadet, verwende ich fast jedes Inventar.


Allerdings verzichte ich, soweit es geht, auf chemische Hilfsmittel. Ich klebe keine Nester mit Silikon an die Scheibe und versuche, allein mit natürlichen, unbehandelten Materialien zurechtzukommen. Man kann Nester (...aus Ytong oder Gips, das ist dann doch ein "künstliches Material) auch auf andere Weise an der Scheibe fixieren. Ich kaufe auch keinen Sand, den gibt es wie anderes in der freien Natur, garantiert unbehandelt und ungiftig.


Für ein Waldterrarium kann man sehr gut Erde aus einem Laubwald nehmen. Dazu etwas Bodenstreu aus dem Nadelwald, schon hat man einen belebten Boden, mit vielen Springschwänzen, anderen Bodentierchen und auch Pilzen, die ja nicht ausschliesslich schädlich sind.


Es ist sicher nie verkehrt, sich anzusehen, wie es in der freien Natur ausschaut. Da kommt die Wärme mit dem Sonnenlicht von oben. Meine Terrarien beheize ich auch immer so, eben mit dem Licht. Heizkabel und Wärmematten unter dem Boden benutze ich nicht. Aber, Ausnahmen bestätigen die Regel, bei Wüstenameisen wie den Cataglyphis bombycinus kann ein Heizstein oder eine Heizmatte unter dem Boden sinnvoll sein, sie mögen es eben sehr und werden erst so richtig aktiv, wenn der trockene Boden stark aufgeheizt ist.
Bei einem bepflanzten Becken verbietet sich das für mich, den Boden von unten zu erwärmen trocknet diesen aus. Heizt man aber von "oben", eben mit dem Licht, erwärmt sich irgendwann auch der Boden. Aber er erwärmt sich als letztes, was zur Folge hat, dass die LF sich im noch kühleren Boden niederschlägt. Ein Effekt, wie er sich auch im Freiland abspielt.


Viele Arten bilden gar nicht so volkstarke Kolonien. Manche Arten bilden sogar in der Gefangenschaft, wo Fressfeinde fehlen und auch sonst kein Feinddruck vorhanden ist, grössere Kolonien als im Freiland.
Aber es ist wohl eine Tatsache, dass relativ wenige Halter ihre Kolonien über viele Jahre pflegen, bis zu ihrem natürlichen Untergang. Aber es gibt sie, auch bei uns...:)


LG, Frank.



Post 16902 -

Hallo,


das Thema ist interessant und einer Diskussion wert - da wir noch kein Thema des Monats Januar haben, sind wir prompt auf Deinen Vorschlag eingegangen, Erne. Das ist jetzt das Thema des Monat, wobei ich den Titel etwas Abkürzen musste, sonst wäre es zu lang geworden ;)


Eine wichtige Anmerkung zu Beginn: Hier wird natürlich der Einfachheit halber stark verallgemeinert. Natürlich gibt hier und da Ausnahmen, aber welche aufzuzählen etc. ist meines Erachtens nicht nötig.


Die Fragestellung umgreift vieles, geht aber auf den Konflikt der Ameisenhaltung zurück, um den es schon nicht wenige Diskussionen gab. Wie soll man Ameisen halten, welche Haltung zwischen den beiden Extremformen (steril und naturnah) ist die bessere? Du, Erne hast schon eine Position eingenommen, mit der Frage ob naturbelassene Terrarien nicht einfach nur eine Augenweide für den Halter sind, es für die Ameisen an sich aber keinen Unterschied macht, bzw. sie mit ihren Sinnen gar nicht in der Lage sind, den Unterschied zu erkennen.


Definiert man eine artgerechte Haltung so, dass man eine optimale Kolonieentwicklung erreicht (um genau zu sein: Man schließt anhand einer schnellen Entwicklung darauf, dass es der Kolonie gut geht und daher artgerecht gehalten wurde), behaupte ich, macht es überhaupt keinen Unterschied ob die Art in einem sterilen oder naturbelassenen Medium gehalten wurde. Wahrscheinlich hat man bei Sterilität sogar mehr Kontrolle über die Kolonie, und kann ein schnelleres Wachstum hervorbringen.


Heißt das dann also, dass z.B. ein bepflanztes Terrarium eigentlich nur schön für den Halter aussieht, aber nicht mehr "artgerechte Haltung" bedeuten würde?
Ich behaupte, den Begriff "artgerecht" muss man noch weiter fassen, als nur über eine gute Entwicklung des Ameisenvolkes. Eine Ameisenart hat dieses Aussehen, jene Fähigkeiten und solche besonderen Verhaltensweisen im Laufe der Evolution hervorgebracht in Anpassung an einen ganz speziellen Lebensraum, wo es auf viele verschiedene ökologische Faktoren (Futter, Konkurrenz, Nistraum etc. pp.) abgestimmt ist. Man spricht auch von einer "Einnischung", ein hineinpassen in eine bestimmte Ökologischen Nische, und nur dort kommt die Ameisenart in der Regel in der Natur vor. Wobei der Begriff der Einnischung nicht falsch verstanden werden darf, eine Einnischung kann auch eine "Allrounder-Verhaltensweise" hervorbringen.
Diese Gesamtheit, ich nenne es mal grob die artspezifischen Besonderheiten, sind in vielerlei Hinsicht Anpassungen an eigentlich negative Auswirkungen, wie zum Beispiel Fressfeinde.
Fressfeinde hat man ja eigentlich gar nicht in der Haltung, aber ebenso wenig unbedingt positive Begebenheiten wie extraflorale Nektarien als Nahrungsquelle. In der Haltung kann man theoretisch alles weglassen, was schon beispielsweise bei dem Lichtschutz vor dem Ameisennest anfängt. Die Ameisen suchen für ihr Nest dunkle Bereiche aus, aus Angst vor meinetwegen Fressfeinden. Man hat keine Fressfeinde, ergo kann man den Lichtschutz weglassen. Tatsächlich "gewöhnen" sich in der Regel die Ameisen an ein helles Nest. Auf die Entwicklung des Ameisenvolkes hat das keinen Einfluss (oder sagen wir mal, wenn dann einen signifikant geringen), ebenso wenig wie das Verfüttern von meinetwegen Proteinpräparaten (das ist ein theoretisches Gedankenspiel, ich gehe davon aus das in solchen Proteinpräparaten alle wichtigen Nahrungskomponenten enthalten sind).


Man merkt, worauf ich hinaus will: Man kann alles reduzieren, ungeachtet dessen woran die Ameisen angepasst sind, bis zu dem Punkt an denen sie nur noch Futter brauchen, die richtige Wärme und Feuchtigkeit. Das wäre dann artgerecht nach der ersten Definition - das hieße dann, dass man eine Cataglyphis ohne Auslauf halten könnte, und es trotzdem noch artgerecht wäre, oder eine baumbewohnende Tetraponera ohne Äste nur in einem flachen Gipsterrarium.
Ich glaube, wir sind uns da einig, dass das nicht artgerecht ist, obwohl es funktioniert.
Denn sollte es nicht das dringlichste Ziel eines Ameisenhalters sein, all die artspezifischen Besonderheiten zu kennen und auch die Haltung so zu gestalten, dass sie diese Ausleben können und wir uns an der Beobachtung dessen erfreuen?
Ich würde das so sehen, je mehr die Ameise ihre natürlichen Instinkte ausleben kann, umso eher ist es eine artgerechte Haltung. Natürluch kann niemand sein Zimmer in eine Wüste umwandeln, nur damit er absolut artgerechte Haltung von Cataglyphis tun kann. Und auch möchte der Halter Nesteinblick haben, so kann er den Ameisen auch nicht immer freie Wahl beim Niststandort lassen. Wo ist die Grenze? Ab wann ist etwas artgerecht, ab wann nicht mehr? Eine allgemeingültige Antwort kann man darauf wohl nicht geben.


Am besten kann ich wohl nur noch mit Beispielen untermauern, was ich artgerecht finde. Nehmen wir meine Lieblinge, ein Volk einer Pseudomyrmex gracilis. Theoretisch kann ich sie auch einfach nur auf Sand halten, gut füttern und das Volk würde wachsen. Aber die Art lebt von Natur aus auf Bäumen und Sträuchern, die Arbeiterinnen versuchen überall empor zu klettern, und am Liebsten an Ästen. Nur dann sehe ich, wie sich die Art wirklich verhält, wie sie hoch und runter zischen, wie sie auf Bewegungen meinerseits reagieren und in einem Halbkreis dann schnell den Ast umrunden, um vor etwaigen Fressfeinden geschützt zu sein. Wie sie kleinste Löcher im Ast untersuchen, ob darin etwas Fressbares zu finden ist, wie sie versuchen ihre Nest dort hineinzufräsen. Wie sich sich umdrehen, wenn sie gerade Beute gemacht haben, damit sie in den kleinen Nesteingang passen, der nur aus einem Loch im Ast besteht und so weiter.
Natürlich könnte man anstatt Ästen einfach Plastikstäbe nehmen, innen Leuchtdioden platzieren und das Terrarium wie einen geschmückten Weihnachtsbaum aussehen lassen. Das wäre furchtbar kitschig, aber irgendwo auch noch artgerecht - vermutlich können die Tiere die Plastikstäbe nicht von Hartholz unterscheiden, ich weiß es nicht. Dann kann man sagen, dass die Wahl zwischen Plastikstäben und Holz nur eine Frage des ästhetischen Empfinden des Halters ist. Mir würde so etwas missfallen, wenn jemand leuchtende Plastikstäbe in sein Terrarium hineinsteckt - aber mit dem Vorwurf, dass dieser den ästhetischen Wert echter Natur verkennt, unartgerechte Haltung würde ich ihm wohl nicht vorwerfen können. Nicht zu vergessen, dass ein schönes, lebendiges Terrarium weit mehr Vorteile bietet - es ist aber halt nicht nur für die Ameisen da.


Auch halte ich manchmal Völker in kleinen Boxen, wenn ich zum Beispiel gerade kein passendes Terrarium zur Verfügung habe, oder ich die Entwicklung genauer Verfolgen und kontrollieren will, und aus diversen anderen Gründen. Ich sehe auch in dieser Art der Haltung nichts verwerfliches, aber ich würde es als "weniger artgerecht" (aber nicht als unartgerecht) als ein hübsches, großes Terrarium bezeichnen.


Grüße, Phil


Hallo,


das Thema ist interessant und einer Diskussion wert - da wir noch kein Thema des Monats Januar haben, sind wir prompt auf Deinen Vorschlag eingegangen, Erne. Das ist jetzt das Thema des Monat, wobei ich den Titel etwas Abkürzen musste, sonst wäre es zu lang geworden ;)


Eine wichtige Anmerkung zu Beginn: Hier wird natürlich der Einfachheit halber stark verallgemeinert. Natürlich gibt hier und da Ausnahmen, aber welche aufzuzählen etc. ist meines Erachtens nicht nötig.


Die Fragestellung umgreift vieles, geht aber auf den Konflikt der Ameisenhaltung zurück, um den es schon nicht wenige Diskussionen gab. Wie soll man Ameisen halten, welche Haltung zwischen den beiden Extremformen (steril und naturnah) ist die bessere? Du, Erne hast schon eine Position eingenommen, mit der Frage ob naturbelassene Terrarien nicht einfach nur eine Augenweide für den Halter sind, es für die Ameisen an sich aber keinen Unterschied macht, bzw. sie mit ihren Sinnen gar nicht in der Lage sind, den Unterschied zu erkennen.


Definiert man eine artgerechte Haltung so, dass man eine optimale Kolonieentwicklung erreicht (um genau zu sein: Man schließt anhand einer schnellen Entwicklung darauf, dass es der Kolonie gut geht und daher artgerecht gehalten wurde), behaupte ich, macht es überhaupt keinen Unterschied ob die Art in einem sterilen oder naturbelassenen Medium gehalten wurde. Wahrscheinlich hat man bei Sterilität sogar mehr Kontrolle über die Kolonie, und kann ein schnelleres Wachstum hervorbringen.


Heißt das dann also, dass z.B. ein bepflanztes Terrarium eigentlich nur schön für den Halter aussieht, aber nicht mehr "artgerechte Haltung" bedeuten würde?
Ich behaupte, den Begriff "artgerecht" muss man noch weiter fassen, als nur über eine gute Entwicklung des Ameisenvolkes. Eine Ameisenart hat dieses Aussehen, jene Fähigkeiten und solche besonderen Verhaltensweisen im Laufe der Evolution hervorgebracht in Anpassung an einen ganz speziellen Lebensraum, wo es auf viele verschiedene ökologische Faktoren (Futter, Konkurrenz, Nistraum etc. pp.) abgestimmt ist. Man spricht auch von einer "Einnischung", ein hineinpassen in eine bestimmte Ökologischen Nische, und nur dort kommt die Ameisenart in der Regel in der Natur vor. Wobei der Begriff der Einnischung nicht falsch verstanden werden darf, eine Einnischung kann auch eine "Allrounder-Verhaltensweise" hervorbringen.
Diese Gesamtheit, ich nenne es mal grob die artspezifischen Besonderheiten, sind in vielerlei Hinsicht Anpassungen an eigentlich negative Auswirkungen, wie zum Beispiel Fressfeinde.
Fressfeinde hat man ja eigentlich gar nicht in der Haltung, aber ebenso wenig unbedingt positive Begebenheiten wie extraflorale Nektarien als Nahrungsquelle. In der Haltung kann man theoretisch alles weglassen, was schon beispielsweise bei dem Lichtschutz vor dem Ameisennest anfängt. Die Ameisen suchen für ihr Nest dunkle Bereiche aus, aus Angst vor meinetwegen Fressfeinden. Man hat keine Fressfeinde, ergo kann man den Lichtschutz weglassen. Tatsächlich "gewöhnen" sich in der Regel die Ameisen an ein helles Nest. Auf die Entwicklung des Ameisenvolkes hat das keinen Einfluss (oder sagen wir mal, wenn dann einen signifikant geringen), ebenso wenig wie das Verfüttern von meinetwegen Proteinpräparaten (das ist ein theoretisches Gedankenspiel, ich gehe davon aus das in solchen Proteinpräparaten alle wichtigen Nahrungskomponenten enthalten sind).


Man merkt, worauf ich hinaus will: Man kann alles reduzieren, ungeachtet dessen woran die Ameisen angepasst sind, bis zu dem Punkt an denen sie nur noch Futter brauchen, die richtige Wärme und Feuchtigkeit. Das wäre dann artgerecht nach der ersten Definition - das hieße dann, dass man eine Cataglyphis ohne Auslauf halten könnte, und es trotzdem noch artgerecht wäre, oder eine baumbewohnende Tetraponera ohne Äste nur in einem flachen Gipsterrarium.
Ich glaube, wir sind uns da einig, dass das nicht artgerecht ist, obwohl es funktioniert.
Denn sollte es nicht das dringlichste Ziel eines Ameisenhalters sein, all die artspezifischen Besonderheiten zu kennen und auch die Haltung so zu gestalten, dass sie diese Ausleben können und wir uns an der Beobachtung dessen erfreuen?
Ich würde das so sehen, je mehr die Ameise ihre natürlichen Instinkte ausleben kann, umso eher ist es eine artgerechte Haltung. Natürluch kann niemand sein Zimmer in eine Wüste umwandeln, nur damit er absolut artgerechte Haltung von Cataglyphis tun kann. Und auch möchte der Halter Nesteinblick haben, so kann er den Ameisen auch nicht immer freie Wahl beim Niststandort lassen. Wo ist die Grenze? Ab wann ist etwas artgerecht, ab wann nicht mehr? Eine allgemeingültige Antwort kann man darauf wohl nicht geben.


Am besten kann ich wohl nur noch mit Beispielen untermauern, was ich artgerecht finde. Nehmen wir meine Lieblinge, ein Volk einer Pseudomyrmex gracilis. Theoretisch kann ich sie auch einfach nur auf Sand halten, gut füttern und das Volk würde wachsen. Aber die Art lebt von Natur aus auf Bäumen und Sträuchern, die Arbeiterinnen versuchen überall empor zu klettern, und am Liebsten an Ästen. Nur dann sehe ich, wie sich die Art wirklich verhält, wie sie hoch und runter zischen, wie sie auf Bewegungen meinerseits reagieren und in einem Halbkreis dann schnell den Ast umrunden, um vor etwaigen Fressfeinden geschützt zu sein. Wie sie kleinste Löcher im Ast untersuchen, ob darin etwas Fressbares zu finden ist, wie sie versuchen ihre Nest dort hineinzufräsen. Wie sich sich umdrehen, wenn sie gerade Beute gemacht haben, damit sie in den kleinen Nesteingang passen, der nur aus einem Loch im Ast besteht und so weiter.
Natürlich könnte man anstatt Ästen einfach Plastikstäbe nehmen, innen Leuchtdioden platzieren und das Terrarium wie einen geschmückten Weihnachtsbaum aussehen lassen. Das wäre furchtbar kitschig, aber irgendwo auch noch artgerecht - vermutlich können die Tiere die Plastikstäbe nicht von Hartholz unterscheiden, ich weiß es nicht. Dann kann man sagen, dass die Wahl zwischen Plastikstäben und Holz nur eine Frage des ästhetischen Empfinden des Halters ist. Mir würde so etwas missfallen, wenn jemand leuchtende Plastikstäbe in sein Terrarium hineinsteckt - aber mit dem Vorwurf, dass dieser den ästhetischen Wert echter Natur verkennt, unartgerechte Haltung würde ich ihm wohl nicht vorwerfen können. Nicht zu vergessen, dass ein schönes, lebendiges Terrarium weit mehr Vorteile bietet - es ist aber halt nicht nur für die Ameisen da.


Auch halte ich manchmal Völker in kleinen Boxen, wenn ich zum Beispiel gerade kein passendes Terrarium zur Verfügung habe, oder ich die Entwicklung genauer Verfolgen und kontrollieren will, und aus diversen anderen Gründen. Ich sehe auch in dieser Art der Haltung nichts verwerfliches, aber ich würde es als "weniger artgerecht" (aber nicht als unartgerecht) als ein hübsches, großes Terrarium bezeichnen.


Grüße, Phil



Post 16894 -

Hallo Erne, hallo Forengemeinde!


Ja das Thema kann man mal diskutieren, schließlich betrifft es uns alle.


Ameisen handeln ja instinktiv. Setzt man sie gewissen Reizen aus, folgen sie. Setzt man sie bestimmten Reizen nicht aus, also hemmt man ihre natürliche Entfaltung, agieren sie. Daran kann auch ein Laie erkennen, wenn er sich denn ein wenig informiert, mit denkt und den Tieren ein wirkliches Interesse entgegen bringt, was nun nötig für die Haltung einer eher anspruchslosen einheimischen Art ist.


Wir stehen somit am Anfang der Ameisenhaltung, doch da macht sich kaum einer solch komplexe Gedanken...
...schade!


Natürlich ist die erfolgreiche Haltung von Ameisen nicht so platt. Nur so kann man evtl. eine artgerechte Haltung auf minimaler Basis betrachten.
Ein simples Beispiel nicht artgerechter Haltung von dem der Halter jedoch nichts mitbekommt, da die Tiere es nicht signalisieren können:


Es befindet sich kein für die Ameise bewegbares Substrat im Becken. Diese Art verschließt jedoch in der Natur ihre Nester. Und schon hat man die "nicht artgerechte Haltung" in meinen Augen.


Wo möglich lese ich dann noch in dem Haltungsbericht, dass sich diese Art pudel wohl fühlt und es dem Halter mit einer seher hohen Außenaktivität dankt.


Ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, wo die Ameisenhaltung wohl ihre Grenzen findet in der privaten Haltung. Wie weit gehen die Halter, wie extrem sind die Ausmaße. Fälle die in das Extreme gehen, wie z.B. eine riesige Kolonie Blattscheider, Formicarien voller Kitsch, unnatürliche Einrichtung nicht der Art entsprechend und dennoch vermehren sich in vielen Fällen die Tiere.


Dennoch kann hier nicht von artgerechten Haltung gesprochen werden.


Es fängt schon bei den Gerüchen an die eine Ameise in der Natur aufnimmt, die bei einem Plastikformicarium nicht vorhanden sind. Man kann es bis ins kleinste Detail herunterbrechen. Ich habe in letzter Zeit wieder Threads gelesen die mir gezeigt haben, dass bei einigen die Haltung von Ameisen noch nicht wirklich angekommen ist und komplett in die falsche Richtung geht.


Für mich persönlich bezeichne ich das dann als: Ameisenhalten im Gottmodus.


Die so genannte artgerechte Haltung steckt meiner Meinung nicht nur die Grundbedüfrnisse einer Art ab.
Und somit ist die Ameisenhaltung auch, so hart wie es klingt, meist kein Hobby für einen schmalen Geldbeutel und geringem Platzbedarf, zumindest nicht auf Dauer. Natürlich gibt es Ausnahmen. Außerdem kann die Ameisenhaltung selbst bei dem Betreuen bei nur einer Kolonie sehr zeitintensiv sein.


Es gibt schon genügend Gründe warum man kaum Berichte über große Kolonien liest. Da kommen nämlich alle Faktoren zusammen. Zeit, Platz Geld, artgerechte Haltung.


Ameisen gilt es zu verstehen, nicht immer ist uns das möglich.


Forschung und Wissenschaft stecken bestimmt auch mit in der artgerechten Haltung mit drinnen, dennoch gibt uns die Natur einige gute Beispiele. Trotzdem wird die Ameisenhaltung oft sehr oberflächlich betrieben. Manchmal meines erachtens nach, zu spartanisch.
Manche Haltungsberichte etc. sind leider kein Sammelsorium an guten Informationen, sondern Beweise für ein gewisses Nichtverständnis.


Ameisenhaltung ist eben nicht gleich Ameisenhaltung.


Darum lese ich gerne hier in dem Forum, die Ameisenhaltung wird hier ernster genommen.


Das Thema ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.


Ob spartansiche Haltung sinnvoll ist?
In manchen Fällen ganz bestimmt, in manchen Fällen eher weniger.
Ameisnehaltung mit ein paar Sätzen abzutun und dabei noch die artgerechte Haltung diskutieren?
Unmöglich! Ameisenhaltung im Sinne einer definierten artgerechten Haltung diskutieren, um im Sinne der allgemeinen Ameisenhaltung einen Schritt nach vorne zu gehen, mit Sicherheit kein leichter Gang. Dieses Forum ist aber ein guter Ansatz!


Oft wird die Haltung von Ameisen als ein low budget Hobby abgetan, mit wenig Zeitaufwand. Manchmal trifft dies auch überein.


In vielen Fällen leidet aber die artgerechte Haltung darunter. Vorrangig, da sich der Interessent nicht im geringsten nach dem Leben der Tiere in der Natur informiert, sondern bei anderen Haltern über die evtl. besten Haltungsbedingungen. Diese liegen meist weit ab von den klimatischen Bedingungen die, die Natur tatsächlich aufweißt.


Zudem fällt mir auch oft auf, dass die Einrichtung des Beckens zu wünschen übrig lässt. Da frage ich mich immer, warum kauft ihr euch die Arten, wenn ihr sie nicht halten könnt. Klar sie vermehren sich, aber in der Natur zeigt die Art noch andere Eigenschaften, die nun mal bei einer solchen Haltung unterdrückt werden.


Das was ich über die Art weiß, versuche ich umzusetzen.


Auch aus eigenem Interesse. Da ich ja das Verhalten so komplex wie möglich einer Art erleben möchte.


Jedoch eine Art artgerecht also im Sinne aller natürlichen Gegebenheiten zu halten, denke ich ist nicht möglich.
Tierhaltung ohne Abstriche für das Tier, das ist denke ich ebenfalls das ist leider kaum möglich.
Tiere nach bestem Wissen und Gewissen halten?


Das ist unsere Aufgabe hier das weiterzugeben!


Abstriche macht wohl jeder. Ich ebenfalls z.B. Nester aus Ytong damit ich Nesteinblick habe.


Und hier noch mal der wichtigste Satz meines Beitrags an den es meiner Meinung nach gilt anzuknüpfen:


Ein simples Beispiel nicht artgerechter Haltung von dem der Halter jedoch nichts mitbekommt, da die Tiere es nicht signalisieren können:


Es befindet sich kein für die Ameise bewegbares Substrat im Becken. Diese Art verschließt jedoch in der Natur ihre Nester. Und schon hat man die "nicht artgerechte Haltung" in meinen Augen.


LG Stevie


Hallo Erne, hallo Forengemeinde!


Ja das Thema kann man mal diskutieren, schließlich betrifft es uns alle.


Ameisen handeln ja instinktiv. Setzt man sie gewissen Reizen aus, folgen sie. Setzt man sie bestimmten Reizen nicht aus, also hemmt man ihre natürliche Entfaltung, agieren sie. Daran kann auch ein Laie erkennen, wenn er sich denn ein wenig informiert, mit denkt und den Tieren ein wirkliches Interesse entgegen bringt, was nun nötig für die Haltung einer eher anspruchslosen einheimischen Art ist.


Wir stehen somit am Anfang der Ameisenhaltung, doch da macht sich kaum einer solch komplexe Gedanken...
...schade!


Natürlich ist die erfolgreiche Haltung von Ameisen nicht so platt. Nur so kann man evtl. eine artgerechte Haltung auf minimaler Basis betrachten.
Ein simples Beispiel nicht artgerechter Haltung von dem der Halter jedoch nichts mitbekommt, da die Tiere es nicht signalisieren können:


Es befindet sich kein für die Ameise bewegbares Substrat im Becken. Diese Art verschließt jedoch in der Natur ihre Nester. Und schon hat man die "nicht artgerechte Haltung" in meinen Augen.


Wo möglich lese ich dann noch in dem Haltungsbericht, dass sich diese Art pudel wohl fühlt und es dem Halter mit einer seher hohen Außenaktivität dankt.


Ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, wo die Ameisenhaltung wohl ihre Grenzen findet in der privaten Haltung. Wie weit gehen die Halter, wie extrem sind die Ausmaße. Fälle die in das Extreme gehen, wie z.B. eine riesige Kolonie Blattscheider, Formicarien voller Kitsch, unnatürliche Einrichtung nicht der Art entsprechend und dennoch vermehren sich in vielen Fällen die Tiere.


Dennoch kann hier nicht von artgerechten Haltung gesprochen werden.


Es fängt schon bei den Gerüchen an die eine Ameise in der Natur aufnimmt, die bei einem Plastikformicarium nicht vorhanden sind. Man kann es bis ins kleinste Detail herunterbrechen. Ich habe in letzter Zeit wieder Threads gelesen die mir gezeigt haben, dass bei einigen die Haltung von Ameisen noch nicht wirklich angekommen ist und komplett in die falsche Richtung geht.


Für mich persönlich bezeichne ich das dann als: Ameisenhalten im Gottmodus.


Die so genannte artgerechte Haltung steckt meiner Meinung nicht nur die Grundbedüfrnisse einer Art ab.
Und somit ist die Ameisenhaltung auch, so hart wie es klingt, meist kein Hobby für einen schmalen Geldbeutel und geringem Platzbedarf, zumindest nicht auf Dauer. Natürlich gibt es Ausnahmen. Außerdem kann die Ameisenhaltung selbst bei dem Betreuen bei nur einer Kolonie sehr zeitintensiv sein.


Es gibt schon genügend Gründe warum man kaum Berichte über große Kolonien liest. Da kommen nämlich alle Faktoren zusammen. Zeit, Platz Geld, artgerechte Haltung.


Ameisen gilt es zu verstehen, nicht immer ist uns das möglich.


Forschung und Wissenschaft stecken bestimmt auch mit in der artgerechten Haltung mit drinnen, dennoch gibt uns die Natur einige gute Beispiele. Trotzdem wird die Ameisenhaltung oft sehr oberflächlich betrieben. Manchmal meines erachtens nach, zu spartanisch.
Manche Haltungsberichte etc. sind leider kein Sammelsorium an guten Informationen, sondern Beweise für ein gewisses Nichtverständnis.


Ameisenhaltung ist eben nicht gleich Ameisenhaltung.


Darum lese ich gerne hier in dem Forum, die Ameisenhaltung wird hier ernster genommen.


Das Thema ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.


Ob spartansiche Haltung sinnvoll ist?
In manchen Fällen ganz bestimmt, in manchen Fällen eher weniger.
Ameisnehaltung mit ein paar Sätzen abzutun und dabei noch die artgerechte Haltung diskutieren?
Unmöglich! Ameisenhaltung im Sinne einer definierten artgerechten Haltung diskutieren, um im Sinne der allgemeinen Ameisenhaltung einen Schritt nach vorne zu gehen, mit Sicherheit kein leichter Gang. Dieses Forum ist aber ein guter Ansatz!


Oft wird die Haltung von Ameisen als ein low budget Hobby abgetan, mit wenig Zeitaufwand. Manchmal trifft dies auch überein.


In vielen Fällen leidet aber die artgerechte Haltung darunter. Vorrangig, da sich der Interessent nicht im geringsten nach dem Leben der Tiere in der Natur informiert, sondern bei anderen Haltern über die evtl. besten Haltungsbedingungen. Diese liegen meist weit ab von den klimatischen Bedingungen die, die Natur tatsächlich aufweißt.


Zudem fällt mir auch oft auf, dass die Einrichtung des Beckens zu wünschen übrig lässt. Da frage ich mich immer, warum kauft ihr euch die Arten, wenn ihr sie nicht halten könnt. Klar sie vermehren sich, aber in der Natur zeigt die Art noch andere Eigenschaften, die nun mal bei einer solchen Haltung unterdrückt werden.


Das was ich über die Art weiß, versuche ich umzusetzen.


Auch aus eigenem Interesse. Da ich ja das Verhalten so komplex wie möglich einer Art erleben möchte.


Jedoch eine Art artgerecht also im Sinne aller natürlichen Gegebenheiten zu halten, denke ich ist nicht möglich.
Tierhaltung ohne Abstriche für das Tier, das ist denke ich ebenfalls das ist leider kaum möglich.
Tiere nach bestem Wissen und Gewissen halten?


Das ist unsere Aufgabe hier das weiterzugeben!


Abstriche macht wohl jeder. Ich ebenfalls z.B. Nester aus Ytong damit ich Nesteinblick habe.


Und hier noch mal der wichtigste Satz meines Beitrags an den es meiner Meinung nach gilt anzuknüpfen:


Ein simples Beispiel nicht artgerechter Haltung von dem der Halter jedoch nichts mitbekommt, da die Tiere es nicht signalisieren können:


Es befindet sich kein für die Ameise bewegbares Substrat im Becken. Diese Art verschließt jedoch in der Natur ihre Nester. Und schon hat man die "nicht artgerechte Haltung" in meinen Augen.


LG Stevie



Post 17488 -

Hallo!


Jetzt möchte ich mich auch noch einmal zu Wort melden.


Folgende Sätze waren für mich ausschlaggebend:


In der Arena war meist nichts anderes als der Abfall der Kolonie und halt ein paar Ameisen. Kein Sand, keine Äste... nichts.


Ob das Ganze drum herum überhaubt sein muss, oder ob sie nicht einfach mit passenden Temperaturen, Feuchten, Nestern, Futter auskommen?


Ich möchte einen weiteren Aspekt einbringen unter dem Stichwort: Ameisen in Aktion!


Ich biete meinen Ameisen so viel Beschäfftigung wie möglich an. Nicht weil ich denke das den Tieren langweilig ist, sondern weil sie sonst einfach im Nest rum sitzen. Es gibt viele Möglichkeiten Ameisen in Akltion zu sehen. Das unterhält mich einfach und ich kann die Arten wirklich auch so wesentlich besser kennenlernen. Natürlich ist in einer Arena nichts los, in der es auch nichts zu entdecken gibt. Ab und zu muss man seine Ameisen auch mal zur Bewegung auffordern in dem man Reize setzt und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur so eine Art wirklich kennenlernt.


Wenn sich das Leben einer Kolonie zu 98% im Nest abspielt, was mit sicherheit auch möglich ist, wenn sie immer an Futter gelangen, habe ich evtl. zu Hause drei-vier Kolonien wunderschöner und interessanter Arten, von denen ich aber nichts weiß und kaum etwas weitergeben kann, da ich gar nicht mitbekomme, was die Art charakterisiert. Gerade Ameisen die auf Nischenbesetzung spezialisiert sind, faszienieren doch mit artspezifischen Fähigkeiten.


Halte ich die Tiere jedoch in einem Nest mit Miniarena in der, der Ameise keine Reize entlockt werden, werde ich sie nie graben sehen, nie etwas transportieren sehen außer Futter, sie wird nicht den Nesteingang verschließen können, nie ein interessantes Verhalten an den Tag legen.


Eine Myrmecia pavida wird zu einer Lasius niger und eine Lasius niger zu einer Myrmecia pavida. Sie sehen halt nur anders aus, tun aber das gleiche. Ein Drittel der Arbeiterinnen kümmert sich um die Brut, zwei Drittel sitzen einfach nur im Nest rum.


Also ist es mein Ziel, zumindest noch ein Drittel zu beschäftigen.


Ich versuche das mit z.B.:


Einen feuchten Teil in der Arena, am besten Farmartig an der Scheibe angelegt. Dort können sie graben und ich kann kontrolliert sehen wie sie das tun. Mit welcher Unerlässligkeit oder ob dies schnell wieder aufgegeben wird. Da raus ziehe ich Rückschlüsse auf das Nistverhalten. Sprich wie wichtig ist der Nesterdteil für die Kolonie. Nimmt der Reiz bei Nestaustrocknung des Hauptnestes zu dort zu graben wo es feucht ist, wie viele Ameisen beteiligen sich prozentual auf die gesamte Gemeinschaft an dieser Aktion. Daraus lassen sich immer grob Rückschlüsse ziehen.


Als wichtig emfinde ich auch genügend Auslauf. In einer Miniarena sehe ich nie eine Ameise eine Markierung/ Duftspur legen, ich sehe keine Gruppenrekrutierung, keinen Tandemlauf. Ich kann nie beobachten wie genau die nächste Ameise die bereits gelegte Duftspur abläuft und ob sie den Rückweg nutzt, um die bereits gelegte Duftspur zu verstärken. Mir stellte sich die Frage: Muss die Arbeiterin über die Duftspur stolpern, um sie verfolgen zu können oder nimmt sie diese auch aus einer gewissen Entfernung war? Camponotus fellah nimmt diese auch aus einer gewissen Entfernung war und die Duftspur an sich, dient dann der genauen Zielfindung.


Auch ist es intererssant nicht immer einen riesigen Klecks Honig zu verfüttern, sondern evtl. mal 100 Tropfen im Becken zu verteilen. So kann man schnell feststellen wie die Rekrutierung und die Koordination des Staates von statten geht. Die Tropfen werden von vielen Arten wohl schneller gefunden als manch einer glaubt. Auch ist es lustig wie plötzlich stellen im Becken abfuragiert werden, die sonst gänzlich uninteressant waren und nie besucht worden.


Ich habe in meinem Becken getrocknetes Schilf, dieses ragt in die Höhe weit über den Beckenrand hinaus, jedoch nicht in der Breite. Je größer die Kolonie wird, desto häufiger wird dieser erklommen. Die Kolonie will sich ausbreiten. Bereiche werden abgelaufen die vor ein paar Wochen noch uninteressant waren. Klettermöglichkeiten werden genuzt. Auch die Erkenntnis das nicht immer, auch wenn feuchtes Substrat vorhanden ist gegraben wird, konnte ich nur mit dem großen Becken erlangen, es wird nur dann gegraben, wenn auch genügend Kohlenhydrate vorhanden sind.


Es gibt noch ettliche Möglichkeiten die Kolonie zu beschäftigen. Man kann auch mal des Nachts, oder tags wie man möchte, die Heizmatte an dem Neststandort ausmachen und eine andere Stelle des Beckens erwärmen. Manche Arten verlagern dann nach einiger Zeit (natürlich sollte das Manöver einer gewissen Rhythmik und Kontinuität unterliegen) das Nest für die Zeit nach draussen, Puppen, Larven, Eier.


Letztendlich sind das alles Reize und Abläufe die Natur regelmäßig stattfinden.


Also es geht geht hier meiner Meinung nach um Effekt und Nutzen zweier Seiten.


Für den Halter, naja man kann es ja so nicht sagen ob eine einzelne Ameise zufriedener ist, wenn sie rumsitzt oder wenn sie arbeitet, aber ich denke man sollte die Ameisenart zumindest ihr spezielles Verhalten nicht stetig unterdrücken. Und das passiert in der privaten Haltung doch sehr häufig und auch deutlich. Allgemein sollte finde ich mehr darauf hingewiesen werden, was das Haltungentertainment dieser Tiere auch enorm steigert. Manch einer weiß gar nicht, wie aktiv seine Kolonie sein könnte, wenn er denn nur wollte.


LG Stevie


Hallo!


Jetzt möchte ich mich auch noch einmal zu Wort melden.


Folgende Sätze waren für mich ausschlaggebend:


In der Arena war meist nichts anderes als der Abfall der Kolonie und halt ein paar Ameisen. Kein Sand, keine Äste... nichts.


Ob das Ganze drum herum überhaubt sein muss, oder ob sie nicht einfach mit passenden Temperaturen, Feuchten, Nestern, Futter auskommen?


Ich möchte einen weiteren Aspekt einbringen unter dem Stichwort: Ameisen in Aktion!


Ich biete meinen Ameisen so viel Beschäfftigung wie möglich an. Nicht weil ich denke das den Tieren langweilig ist, sondern weil sie sonst einfach im Nest rum sitzen. Es gibt viele Möglichkeiten Ameisen in Akltion zu sehen. Das unterhält mich einfach und ich kann die Arten wirklich auch so wesentlich besser kennenlernen. Natürlich ist in einer Arena nichts los, in der es auch nichts zu entdecken gibt. Ab und zu muss man seine Ameisen auch mal zur Bewegung auffordern in dem man Reize setzt und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur so eine Art wirklich kennenlernt.


Wenn sich das Leben einer Kolonie zu 98% im Nest abspielt, was mit sicherheit auch möglich ist, wenn sie immer an Futter gelangen, habe ich evtl. zu Hause drei-vier Kolonien wunderschöner und interessanter Arten, von denen ich aber nichts weiß und kaum etwas weitergeben kann, da ich gar nicht mitbekomme, was die Art charakterisiert. Gerade Ameisen die auf Nischenbesetzung spezialisiert sind, faszienieren doch mit artspezifischen Fähigkeiten.


Halte ich die Tiere jedoch in einem Nest mit Miniarena in der, der Ameise keine Reize entlockt werden, werde ich sie nie graben sehen, nie etwas transportieren sehen außer Futter, sie wird nicht den Nesteingang verschließen können, nie ein interessantes Verhalten an den Tag legen.


Eine Myrmecia pavida wird zu einer Lasius niger und eine Lasius niger zu einer Myrmecia pavida. Sie sehen halt nur anders aus, tun aber das gleiche. Ein Drittel der Arbeiterinnen kümmert sich um die Brut, zwei Drittel sitzen einfach nur im Nest rum.


Also ist es mein Ziel, zumindest noch ein Drittel zu beschäftigen.


Ich versuche das mit z.B.:


Einen feuchten Teil in der Arena, am besten Farmartig an der Scheibe angelegt. Dort können sie graben und ich kann kontrolliert sehen wie sie das tun. Mit welcher Unerlässligkeit oder ob dies schnell wieder aufgegeben wird. Da raus ziehe ich Rückschlüsse auf das Nistverhalten. Sprich wie wichtig ist der Nesterdteil für die Kolonie. Nimmt der Reiz bei Nestaustrocknung des Hauptnestes zu dort zu graben wo es feucht ist, wie viele Ameisen beteiligen sich prozentual auf die gesamte Gemeinschaft an dieser Aktion. Daraus lassen sich immer grob Rückschlüsse ziehen.


Als wichtig emfinde ich auch genügend Auslauf. In einer Miniarena sehe ich nie eine Ameise eine Markierung/ Duftspur legen, ich sehe keine Gruppenrekrutierung, keinen Tandemlauf. Ich kann nie beobachten wie genau die nächste Ameise die bereits gelegte Duftspur abläuft und ob sie den Rückweg nutzt, um die bereits gelegte Duftspur zu verstärken. Mir stellte sich die Frage: Muss die Arbeiterin über die Duftspur stolpern, um sie verfolgen zu können oder nimmt sie diese auch aus einer gewissen Entfernung war? Camponotus fellah nimmt diese auch aus einer gewissen Entfernung war und die Duftspur an sich, dient dann der genauen Zielfindung.


Auch ist es intererssant nicht immer einen riesigen Klecks Honig zu verfüttern, sondern evtl. mal 100 Tropfen im Becken zu verteilen. So kann man schnell feststellen wie die Rekrutierung und die Koordination des Staates von statten geht. Die Tropfen werden von vielen Arten wohl schneller gefunden als manch einer glaubt. Auch ist es lustig wie plötzlich stellen im Becken abfuragiert werden, die sonst gänzlich uninteressant waren und nie besucht worden.


Ich habe in meinem Becken getrocknetes Schilf, dieses ragt in die Höhe weit über den Beckenrand hinaus, jedoch nicht in der Breite. Je größer die Kolonie wird, desto häufiger wird dieser erklommen. Die Kolonie will sich ausbreiten. Bereiche werden abgelaufen die vor ein paar Wochen noch uninteressant waren. Klettermöglichkeiten werden genuzt. Auch die Erkenntnis das nicht immer, auch wenn feuchtes Substrat vorhanden ist gegraben wird, konnte ich nur mit dem großen Becken erlangen, es wird nur dann gegraben, wenn auch genügend Kohlenhydrate vorhanden sind.


Es gibt noch ettliche Möglichkeiten die Kolonie zu beschäftigen. Man kann auch mal des Nachts, oder tags wie man möchte, die Heizmatte an dem Neststandort ausmachen und eine andere Stelle des Beckens erwärmen. Manche Arten verlagern dann nach einiger Zeit (natürlich sollte das Manöver einer gewissen Rhythmik und Kontinuität unterliegen) das Nest für die Zeit nach draussen, Puppen, Larven, Eier.


Letztendlich sind das alles Reize und Abläufe die Natur regelmäßig stattfinden.


Also es geht geht hier meiner Meinung nach um Effekt und Nutzen zweier Seiten.


Für den Halter, naja man kann es ja so nicht sagen ob eine einzelne Ameise zufriedener ist, wenn sie rumsitzt oder wenn sie arbeitet, aber ich denke man sollte die Ameisenart zumindest ihr spezielles Verhalten nicht stetig unterdrücken. Und das passiert in der privaten Haltung doch sehr häufig und auch deutlich. Allgemein sollte finde ich mehr darauf hingewiesen werden, was das Haltungentertainment dieser Tiere auch enorm steigert. Manch einer weiß gar nicht, wie aktiv seine Kolonie sein könnte, wenn er denn nur wollte.


LG Stevie



Post 32295 -

Hi trailandstreet,


habs mir schon immer gedacht, bist ein Tierquäler.
Die armen Tiere auf so einem kleinen Raum zu halten. Tss,Tsss :twisted:


LG
Holger


Hi trailandstreet,


habs mir schon immer gedacht, bist ein Tierquäler.
Die armen Tiere auf so einem kleinen Raum zu halten. Tss,Tsss :twisted:


LG
Holger



Post 17243 -

Hallo.


Der Begriff "Artgerecht" sollte wohl eher gegen "Tiergerecht" getauscht werden. Inzwischen hat sich das in allen Bereichen in welchen Tiere gehalten werden so eingebürgert, da man Tiere im Prinzip(nach Meinung der Tierschützer) nie wirklich artgerecht halten kann.
Tiergerechte Tierhaltung bedeutet, dass die natürlichen, artspezifischen und individuellen (kann man bei Ameisen wohl weglassen) Bedürfnisse des Tieres bei der Haltung berücksichtig werden.
Jedoch muss man deutlich unterschieden zwischen Naturnah und Tiergerecht. Beides hat nichts miteinander zu tun!


Als Reptilienhalter kenne ich diese Debatten schon zu genüge, ein Ergebnis wird man nie erzielen können, da jeder eben seine eigene Meinung/Vorstellung von Art- bzw. Tiergerecht hat.
Wenn dann noch Naturnahe-Haltung ins Spiel kommt wird es oftmals ziemlich hitzig.
Bestes Beispiel ist die Rack-Haltung von bestimmten Schlangen.
Ich kann meine Python tiergerecht in einer Plastikwanne mit Versteckplatz, Wassernapf und Zeitungspapier halten, oder eben in einem naturnah eingerichteten Terrarium. (Technik wie das richtige UV-Licht und Temperatursteuerung lasse ich mal aussen vor, sonst wird es zu kompliziert)
Ersteres bietet alles was das Tier benötigt und ist hygienischer, letzteres kann unter Umständen sogar nicht tiergerecht sein. (Eine Wurzel kann noch so schön aussehen, wenn sie dem Tier keinen Unterschlupf bietet in welchem es sich sicher fühlt hat sie keinen nutzen.)
Oftmals läuft es dann auf eine Mischung aus beiden Varianten hinaus, da sich manche Bedürfnisse der Tiere in einem naturnahen Terrarium nur sehr schwer umsetzen lassen.
Ich persönlich benutze bei meinen Reptilien immer eine Mischung aus beidem, so versuche ich Versteck- bzw. Eiablageplätze welche oftmals aus Haushaltsdosen* bestehen, so in die Gestaltung zu integrieren, dass diese nicht auffallen.


Bei Ameisen sind die Bedürfnisse zum Glück oftmals sehr viel geringer und leichter umzusetzen. Hier ist das Nest von zentraler Bedeutung und wie Erne anmerkte, kann man bei der Arena so ziemlich alles machen. Und Spartanisch ist oftmals auch besser, da man hier die Tiere besser kontrollieren kann. Ist ein Behälter zu vollgestopft, verliert man leicht den Überblick, es entstehen Bereiche die man nicht gut einsehen kann.
Hier kann es schnell zu Problemen kommen, wenn sich zum Beispiel Parasiten ausbreiten oder ähnliches.
Persönlich kommt bei meiner Ameisenhaltung noch hinzu, dass meine lieben kleinen Monster ziemlich fies stechen können. Da ist mir ein Becken lieber, in welchem ich die Ameisen gut sehen kann wenn ich im Becken hantieren muss. :shifty:



* Eine verschlossene Haushaltsdose in entsprechender Größe, mit einem Schlupfloch versehen und gefüllt mit feuchten Substrat ist der ideale Unterschlupf für sehr viele Reptilien. Hier können sie sich verstecken,zurückziehen, häuten und ihre Eier ablegen.


Hallo.


Der Begriff "Artgerecht" sollte wohl eher gegen "Tiergerecht" getauscht werden. Inzwischen hat sich das in allen Bereichen in welchen Tiere gehalten werden so eingebürgert, da man Tiere im Prinzip(nach Meinung der Tierschützer) nie wirklich artgerecht halten kann.
Tiergerechte Tierhaltung bedeutet, dass die natürlichen, artspezifischen und individuellen (kann man bei Ameisen wohl weglassen) Bedürfnisse des Tieres bei der Haltung berücksichtig werden.
Jedoch muss man deutlich unterschieden zwischen Naturnah und Tiergerecht. Beides hat nichts miteinander zu tun!


Als Reptilienhalter kenne ich diese Debatten schon zu genüge, ein Ergebnis wird man nie erzielen können, da jeder eben seine eigene Meinung/Vorstellung von Art- bzw. Tiergerecht hat.
Wenn dann noch Naturnahe-Haltung ins Spiel kommt wird es oftmals ziemlich hitzig.
Bestes Beispiel ist die Rack-Haltung von bestimmten Schlangen.
Ich kann meine Python tiergerecht in einer Plastikwanne mit Versteckplatz, Wassernapf und Zeitungspapier halten, oder eben in einem naturnah eingerichteten Terrarium. (Technik wie das richtige UV-Licht und Temperatursteuerung lasse ich mal aussen vor, sonst wird es zu kompliziert)
Ersteres bietet alles was das Tier benötigt und ist hygienischer, letzteres kann unter Umständen sogar nicht tiergerecht sein. (Eine Wurzel kann noch so schön aussehen, wenn sie dem Tier keinen Unterschlupf bietet in welchem es sich sicher fühlt hat sie keinen nutzen.)
Oftmals läuft es dann auf eine Mischung aus beiden Varianten hinaus, da sich manche Bedürfnisse der Tiere in einem naturnahen Terrarium nur sehr schwer umsetzen lassen.
Ich persönlich benutze bei meinen Reptilien immer eine Mischung aus beidem, so versuche ich Versteck- bzw. Eiablageplätze welche oftmals aus Haushaltsdosen* bestehen, so in die Gestaltung zu integrieren, dass diese nicht auffallen.


Bei Ameisen sind die Bedürfnisse zum Glück oftmals sehr viel geringer und leichter umzusetzen. Hier ist das Nest von zentraler Bedeutung und wie Erne anmerkte, kann man bei der Arena so ziemlich alles machen. Und Spartanisch ist oftmals auch besser, da man hier die Tiere besser kontrollieren kann. Ist ein Behälter zu vollgestopft, verliert man leicht den Überblick, es entstehen Bereiche die man nicht gut einsehen kann.
Hier kann es schnell zu Problemen kommen, wenn sich zum Beispiel Parasiten ausbreiten oder ähnliches.
Persönlich kommt bei meiner Ameisenhaltung noch hinzu, dass meine lieben kleinen Monster ziemlich fies stechen können. Da ist mir ein Becken lieber, in welchem ich die Ameisen gut sehen kann wenn ich im Becken hantieren muss. :shifty:



* Eine verschlossene Haushaltsdose in entsprechender Größe, mit einem Schlupfloch versehen und gefüllt mit feuchten Substrat ist der ideale Unterschlupf für sehr viele Reptilien. Hier können sie sich verstecken,zurückziehen, häuten und ihre Eier ablegen.



Post 17274 -

Siehst Du Frank, schon geht es los mit den unterschiedlichen Meinungen. :finger:
Klar, Begriffe können alles oder nichts bedeuten, jeder kann das anders auffassen.
So soll der Begriff Artgerecht eben nur im angestammten Lebensraum und im dortigen freien Leben der Tiere anwendbar sein.
Sobald sie gefangen sind, ist es schon vorbei damit.
Kann man sehen wie man will. :beach:


Was die Arena angeht, hast du auch recht. Ganz klar.
Ich hab es nicht extra dazu geschrieben, aber natürlich muss die Arena entsprechend Tier- bzw. Ameisengerecht sein.
Doch ob ich, überspitzt dargestellt, jetzt neonfarbenen Sand verwende, künstliche Pflanzen, oder was auch immer, spielt dann eventuell schon wieder keine Rolle mehr für die tiergerechte Haltung.
Verstehst du was ich meine?
Beispiel (wieder übertrieben): Ich könnte eine Kolonie Myrmica rubra in einer alten, leeren Dose halten. Hab ich im Wald schon öfter so gesehen, also ist es realistisch und naturnah.
Müllkippen und ähnliches sind ja für viele Tierarten inzwischen ein sehr beliebter Lebensraum geworden(z.B. für einige Amphibien- und Reptilienarten), wo sie mehr Nahrung und bessere Bedingungen finden als in ihren eigentlichen Habitaten. Auch das währe leider inzwischen naturnah.


Auffällig finde ich da auch die Arenen von vielen Ameisenhaltern aus dem Ausland. Mir kommt es zumindest so vor, als ob wir in Deutschland besonders viel Mühe auf unsere Arenen verwenden. Schaut man sich Bilder aus anderen Foren an, sind die Nester oftmals ziemlich groß und die Arenen winzig klein. Dennoch sind die Nester voll mit Ameisen und zeigen, dass die Haltung auch so machbar ist.
Hier zählen anscheinend andere Faktoren wie bei uns.



Und Frank, Du solltest doch wissen dass ich auch ein Fan naturnaher Einrichtung bin. Naturnah und tiergerecht.
Nur ist das eben nicht immer nötig für die Tiere.
Um noch einmal auf die Schlangen zurück zu kommen: Die Arten welche für Rack-Haltung geeignet sind, leben eben in der Natur oftmals in Erd-, Baumlöchern oder ähnlichen Höhlungen und verlassen diese fast ausschließlich zum Jagen oder zur Paarung. Die meiste Zeit ihres Lebens liegen sie in den Höhlen und machen ... nichts. Das haben lange Beobachtungen im Freiland ergeben. Darum auch eines der Hauptargumente für die Rack-Haltung. Das Züchter mit dieser Haltungsmethode auch noch erfolgreich über sehr lange Zeit schon so züchten, spricht auch noch für sich.
ABER, natürlich muss man das deswegen nicht gutheißen.
Die Haltung in Zoologische Gärten und andere Einrichtungen hat sich unter anderem auch darum geändert, weil es heutzutage wichtiger ist den Menschen nicht nur die Tiere zu zeigen, sondern auch deren Lebensraum näher zu bringen. Der Schutz des Lebensraums ist wichtiger den je, und nur was man kennt, schützt man auch.
Dennoch gibt es auch heute noch Tierarten, die nicht für die Haltung geeignet sind und allen Erkenntnissen zum trotz weiterhin gehalten werden. Beispiel Eisbären, kein Zoo der Welt kann diese Tiere tiergerecht halten. Alle Tiere sind krank, haben eine sehr verkürzte Lebenserwartung und zeigen äusserst auffällige Verhaltensstörungen. Der olle Knut war das beste Lehrbeispiel.


Siehst Du Frank, schon geht es los mit den unterschiedlichen Meinungen. :finger:
Klar, Begriffe können alles oder nichts bedeuten, jeder kann das anders auffassen.
So soll der Begriff Artgerecht eben nur im angestammten Lebensraum und im dortigen freien Leben der Tiere anwendbar sein.
Sobald sie gefangen sind, ist es schon vorbei damit.
Kann man sehen wie man will. :beach:


Was die Arena angeht, hast du auch recht. Ganz klar.
Ich hab es nicht extra dazu geschrieben, aber natürlich muss die Arena entsprechend Tier- bzw. Ameisengerecht sein.
Doch ob ich, überspitzt dargestellt, jetzt neonfarbenen Sand verwende, künstliche Pflanzen, oder was auch immer, spielt dann eventuell schon wieder keine Rolle mehr für die tiergerechte Haltung.
Verstehst du was ich meine?
Beispiel (wieder übertrieben): Ich könnte eine Kolonie Myrmica rubra in einer alten, leeren Dose halten. Hab ich im Wald schon öfter so gesehen, also ist es realistisch und naturnah.
Müllkippen und ähnliches sind ja für viele Tierarten inzwischen ein sehr beliebter Lebensraum geworden(z.B. für einige Amphibien- und Reptilienarten), wo sie mehr Nahrung und bessere Bedingungen finden als in ihren eigentlichen Habitaten. Auch das währe leider inzwischen naturnah.


Auffällig finde ich da auch die Arenen von vielen Ameisenhaltern aus dem Ausland. Mir kommt es zumindest so vor, als ob wir in Deutschland besonders viel Mühe auf unsere Arenen verwenden. Schaut man sich Bilder aus anderen Foren an, sind die Nester oftmals ziemlich groß und die Arenen winzig klein. Dennoch sind die Nester voll mit Ameisen und zeigen, dass die Haltung auch so machbar ist.
Hier zählen anscheinend andere Faktoren wie bei uns.



Und Frank, Du solltest doch wissen dass ich auch ein Fan naturnaher Einrichtung bin. Naturnah und tiergerecht.
Nur ist das eben nicht immer nötig für die Tiere.
Um noch einmal auf die Schlangen zurück zu kommen: Die Arten welche für Rack-Haltung geeignet sind, leben eben in der Natur oftmals in Erd-, Baumlöchern oder ähnlichen Höhlungen und verlassen diese fast ausschließlich zum Jagen oder zur Paarung. Die meiste Zeit ihres Lebens liegen sie in den Höhlen und machen ... nichts. Das haben lange Beobachtungen im Freiland ergeben. Darum auch eines der Hauptargumente für die Rack-Haltung. Das Züchter mit dieser Haltungsmethode auch noch erfolgreich über sehr lange Zeit schon so züchten, spricht auch noch für sich.
ABER, natürlich muss man das deswegen nicht gutheißen.
Die Haltung in Zoologische Gärten und andere Einrichtungen hat sich unter anderem auch darum geändert, weil es heutzutage wichtiger ist den Menschen nicht nur die Tiere zu zeigen, sondern auch deren Lebensraum näher zu bringen. Der Schutz des Lebensraums ist wichtiger den je, und nur was man kennt, schützt man auch.
Dennoch gibt es auch heute noch Tierarten, die nicht für die Haltung geeignet sind und allen Erkenntnissen zum trotz weiterhin gehalten werden. Beispiel Eisbären, kein Zoo der Welt kann diese Tiere tiergerecht halten. Alle Tiere sind krank, haben eine sehr verkürzte Lebenserwartung und zeigen äusserst auffällige Verhaltensstörungen. Der olle Knut war das beste Lehrbeispiel.



Post 17279 -

Iiiihhh Arbeit!!! Zum Glück hab ich heute frei. :zzz:


Streiten will hier hoffentlich keiner, aber die Diskussion ist allemal interessant.
Im übrigen habe ich noch mal darüber nachgedacht, :denken: vermutlich könnte man bei Ameisen sogar von Artgerecht sprechen, lässt man die extreme Auffassung militanter Tierschützer mal ausser acht.
Unsere Ameisen stammen fast ausschließlich aus der Natur und sind dort, zumindest die Königinnen, geboren. Damit könnte man wohl auch "artgerecht" als Begriff verwenden. Tiergerecht, das Wort wurde auch wegen unserer domestizierten Nutztiere eingeführt. Was soll zum Beispiel an einer modernen Hochleistungsmilchkuh noch artgerecht sein? Diese Tiere wurden extra so gezüchtet und würden frei gelassen, schlicht sterben.


Im Prinzip hat also jeder Recht. Frank mit einer naturnahen und artgerechter Haltung, genauso wie auch Wolfgang, der sehr artgerecht hält, aber auf unnötigen Schnickschnack verzichten kann.
Wichtig ist doch nur, dass die Grundbedürfnisse der Ameisen erfüllt sind, und diese ihre angeborenen Triebe und Verhaltensweisen möglichst uneingeschränkt ausleben können.
Dabei können aber offensichtlich einige Verhaltensweisen stärker ignoriert werden als andere. Ich denke da an unsere Kunstnester, welche den Ameisen die Möglichkeit nehmen selber Nester zu graben. Oft graben sie ja dafür in der Arena herum, dichten Spalten im Kunstnest mit Sand und Erde ab, oder türmen Sand und Erde vor den Nesteingängen. Sicherlich ein versuch ihren Nestbautrieb weiterhin auszuleben.
Zum Glück nutzen die meisten Arten auch in der Natur bereits vorhandene Hohlräume als Nester, sofern diese ihren Ansprüchen gerecht werden. Macht es einfach für uns.
Der Brutpflegetrieb, nun der sollte bei einer funktionierenden Haltung von selbst ausgelebt werden können. Ist keine Brut vorhanden, stimmt generell etwas nicht mit der Haltung. (Ausnahmen wie Winterruhe muss ich hoffentlich nicht extra erwähnen, oder? Oh, jetzt hab ich´s doch gemacht. :problem: )
Nahrungserwerb, da lässt sich einiges machen mit etwas Kreativität, verhungern lassen wird wohl kaum einer seine Ameisen. (Ja, auch schon vorgekommen)
Wichtige Bedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur, aber auch jahreszeitlicher Rhythmus*, das obliegt einzig dem Halter hier die richtigen Faktoren zu bieten. Genauso wie alle sonstigen im Lebensraum der Art vorkommende und für die Haltung erforderlichen Rahmenbedingungen zu gewährleisten.
Und es ist wohl auch erste Pflicht für jeden Halter, sich hier ausreichend und umfassend zu informieren. Wenn nötig auch über das hinaus, was Shops oder Foren an Infos zu bieten haben.




* Ein Thema bei welchem mir regelmässig der Kamm schwillt, ist die immer wiederkehrende Idee die Winterruhe ausfallen lassen zu können. Bei der Reptilienhaltung auch ein altes Thema, inzwischen weiß man aber, dass die Winterruhe, oder noch besser die Diapausen (z.B. im Sommer bei Trockenheit), unerlässlich sind für die Vitalität, Gesundheit und Lebenserwartung der Tiere.(Wobei die meisten in Gefangenschaft deutlich älter werden als in der Natur, aufgrund fehlender Fressfeinde)
Das steht im Prinzip nicht mehr zur Diskussion. Lediglich bei den Schlüpflingen gibt es noch Argumentationen darüber, ob man die erste Winterruhe ausfallen lässt, oder lieber doch nicht. Wobei auch hier die Mehrheit fürs einhalten ist. Etwas schwieriger das Thema, da manche Arten in der Haltung mehr und vor allem länger Nachwuchs produzieren als in der Natur.


Iiiihhh Arbeit!!! Zum Glück hab ich heute frei. :zzz:


Streiten will hier hoffentlich keiner, aber die Diskussion ist allemal interessant.
Im übrigen habe ich noch mal darüber nachgedacht, :denken: vermutlich könnte man bei Ameisen sogar von Artgerecht sprechen, lässt man die extreme Auffassung militanter Tierschützer mal ausser acht.
Unsere Ameisen stammen fast ausschließlich aus der Natur und sind dort, zumindest die Königinnen, geboren. Damit könnte man wohl auch "artgerecht" als Begriff verwenden. Tiergerecht, das Wort wurde auch wegen unserer domestizierten Nutztiere eingeführt. Was soll zum Beispiel an einer modernen Hochleistungsmilchkuh noch artgerecht sein? Diese Tiere wurden extra so gezüchtet und würden frei gelassen, schlicht sterben.


Im Prinzip hat also jeder Recht. Frank mit einer naturnahen und artgerechter Haltung, genauso wie auch Wolfgang, der sehr artgerecht hält, aber auf unnötigen Schnickschnack verzichten kann.
Wichtig ist doch nur, dass die Grundbedürfnisse der Ameisen erfüllt sind, und diese ihre angeborenen Triebe und Verhaltensweisen möglichst uneingeschränkt ausleben können.
Dabei können aber offensichtlich einige Verhaltensweisen stärker ignoriert werden als andere. Ich denke da an unsere Kunstnester, welche den Ameisen die Möglichkeit nehmen selber Nester zu graben. Oft graben sie ja dafür in der Arena herum, dichten Spalten im Kunstnest mit Sand und Erde ab, oder türmen Sand und Erde vor den Nesteingängen. Sicherlich ein versuch ihren Nestbautrieb weiterhin auszuleben.
Zum Glück nutzen die meisten Arten auch in der Natur bereits vorhandene Hohlräume als Nester, sofern diese ihren Ansprüchen gerecht werden. Macht es einfach für uns.
Der Brutpflegetrieb, nun der sollte bei einer funktionierenden Haltung von selbst ausgelebt werden können. Ist keine Brut vorhanden, stimmt generell etwas nicht mit der Haltung. (Ausnahmen wie Winterruhe muss ich hoffentlich nicht extra erwähnen, oder? Oh, jetzt hab ich´s doch gemacht. :problem: )
Nahrungserwerb, da lässt sich einiges machen mit etwas Kreativität, verhungern lassen wird wohl kaum einer seine Ameisen. (Ja, auch schon vorgekommen)
Wichtige Bedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur, aber auch jahreszeitlicher Rhythmus*, das obliegt einzig dem Halter hier die richtigen Faktoren zu bieten. Genauso wie alle sonstigen im Lebensraum der Art vorkommende und für die Haltung erforderlichen Rahmenbedingungen zu gewährleisten.
Und es ist wohl auch erste Pflicht für jeden Halter, sich hier ausreichend und umfassend zu informieren. Wenn nötig auch über das hinaus, was Shops oder Foren an Infos zu bieten haben.




* Ein Thema bei welchem mir regelmässig der Kamm schwillt, ist die immer wiederkehrende Idee die Winterruhe ausfallen lassen zu können. Bei der Reptilienhaltung auch ein altes Thema, inzwischen weiß man aber, dass die Winterruhe, oder noch besser die Diapausen (z.B. im Sommer bei Trockenheit), unerlässlich sind für die Vitalität, Gesundheit und Lebenserwartung der Tiere.(Wobei die meisten in Gefangenschaft deutlich älter werden als in der Natur, aufgrund fehlender Fressfeinde)
Das steht im Prinzip nicht mehr zur Diskussion. Lediglich bei den Schlüpflingen gibt es noch Argumentationen darüber, ob man die erste Winterruhe ausfallen lässt, oder lieber doch nicht. Wobei auch hier die Mehrheit fürs einhalten ist. Etwas schwieriger das Thema, da manche Arten in der Haltung mehr und vor allem länger Nachwuchs produzieren als in der Natur.



Post 17487 -

Bei Insekten sicherlich nicht einfach zu ergründen.


Im Grunde muss der Halte die nötigen Grundvorraussetzungen schaffen, wie Temperatur, Feuchtigkeit , richtiges Futter usw. , da die Ameisen primär davon abhängig sind. Da ein überleben ohne diese nicht möglich ist, überzogen: Im Kühlschank würden meine Myrmecia nicht lange durchhalten, da falsche Temperatur. Füttere ich sie dann noch mit Blättern anstatt Insekten, könnte man das Ganze noch beschleunigen.


Sekundär wären dann weitere Haltungsparameter, welche es den Ameisen ermöglichen sollten ihre natürlichen Verhaltensweisen und Triebe auszuleben.
Und hier wird es ziemlich neblig.
Lässt es sich erkennen, ob es zu Fehlverhalten kommt?
Ohne Brut, welche die Arbeiterinnen versorgen und Pflegen können, soll sich zum Beispiel bisweilen der Pflegetrieb derart auf die Königin/Königinnen konzentrieren, dass diese hierdurch zu schaden kommt. Stimmt das?
Was passiert, wenn ich die Ameisen direkt im Nest füttere und keine Arena anbiete? Sie somit ihren Trieb zum Nahrungserwerb ausserhalb des Nestes nicht ausleben können. Auch keinen Müll aus dem Nest bringen können?
Muss ich ein Nest anbieten, das dem Naturnest der jeweiligen Art nahe kommt? Kann ich die nicht auch ohne Nest in einem Behälter halten?
Muss das Nest abgedunkelt sein? Was passiert wenn sie ständig dem Licht ausgesetzt sind?
Welche Auswirkungen hat es, wenn die Ameisen in einem schlecht gelüfteten Behälter leben, sich aber mit Alarmpheromonen auf Gefahren aufmerksam machen? Führt das dauerhaft zu Verhaltensanomalien wenn sie, aus mangelnder Luftbewegung, ständig diesen Pheromonen ausgesetzt sind.
Brauchen Ameisen unbedingt viel Auslauf und Platz? Wozu wenn sie Futter, Wasser und alles andere auf kleinstem Raum uneingeschränkt zur Verfügung haben?


Vermutlich können die meisten Arten hier einiges kompensieren und mehr schlecht als recht dennoch ziemlich lange leben.
Welchen Wert Beobachtungen solcher Ameisen dann noch haben, sei dahingestellt.
Wie Frank schon geschrieben hat, wird man überrascht sein wenn man die selben Ameisenarten in freier Natur beobachten kann.
Klar, ich kann meine Myrmecia in einem kleinen Becken halten und mit allem versorgen. Sie werden da auch recht lange leben, wie es bei meinen M. pavida ja auch der Fall ist. Was ich allerdings in Australien beobachten konnte, lässt ich in keiner normalen Haltung nachstellen bzw. beobachten. Es könnten solche Beobachtungen allerdings die Haltung erheblich verbessern und Erkenntnisse darüber bringen, was man bei der Haltung als Mindestanforderung berücksichtigen sollte.


Nun ist es aber bei allen Tieren so. Bei manchen fallen die Verhaltensveränderungen allerdings mit Sicherheit stärker auf als bei Insekten.
Muss aber nicht unbedingt immer der Fall sein. Wie gesagt, sorgt man für die primären und zusätzlich noch je nach Möglichkeit für die sekundären Ansprüche der Tiere, so lässt sich selbst in Gefangenschaft ein fast natürliches Leben der Tiere herstellen.
Hier liegt es wohl an uns Halter, durch Versuche, Beobachtungen und vergleiche mit anderen Haltungsmethoden zu ermitteln, welche Ansprüche nach Möglichkeit eingehalten werden sollten.



P.s. Für Reptilien und Amphibien wurden z.B. ein offizielles Gutachten der Mindestanforderung über die Haltung bereits erstellt. Und das sind wirklich nur Mindestanforderung. Viele Halter erweitern diese bei weitem.


Bei Insekten sicherlich nicht einfach zu ergründen.


Im Grunde muss der Halte die nötigen Grundvorraussetzungen schaffen, wie Temperatur, Feuchtigkeit , richtiges Futter usw. , da die Ameisen primär davon abhängig sind. Da ein überleben ohne diese nicht möglich ist, überzogen: Im Kühlschank würden meine Myrmecia nicht lange durchhalten, da falsche Temperatur. Füttere ich sie dann noch mit Blättern anstatt Insekten, könnte man das Ganze noch beschleunigen.


Sekundär wären dann weitere Haltungsparameter, welche es den Ameisen ermöglichen sollten ihre natürlichen Verhaltensweisen und Triebe auszuleben.
Und hier wird es ziemlich neblig.
Lässt es sich erkennen, ob es zu Fehlverhalten kommt?
Ohne Brut, welche die Arbeiterinnen versorgen und Pflegen können, soll sich zum Beispiel bisweilen der Pflegetrieb derart auf die Königin/Königinnen konzentrieren, dass diese hierdurch zu schaden kommt. Stimmt das?
Was passiert, wenn ich die Ameisen direkt im Nest füttere und keine Arena anbiete? Sie somit ihren Trieb zum Nahrungserwerb ausserhalb des Nestes nicht ausleben können. Auch keinen Müll aus dem Nest bringen können?
Muss ich ein Nest anbieten, das dem Naturnest der jeweiligen Art nahe kommt? Kann ich die nicht auch ohne Nest in einem Behälter halten?
Muss das Nest abgedunkelt sein? Was passiert wenn sie ständig dem Licht ausgesetzt sind?
Welche Auswirkungen hat es, wenn die Ameisen in einem schlecht gelüfteten Behälter leben, sich aber mit Alarmpheromonen auf Gefahren aufmerksam machen? Führt das dauerhaft zu Verhaltensanomalien wenn sie, aus mangelnder Luftbewegung, ständig diesen Pheromonen ausgesetzt sind.
Brauchen Ameisen unbedingt viel Auslauf und Platz? Wozu wenn sie Futter, Wasser und alles andere auf kleinstem Raum uneingeschränkt zur Verfügung haben?


Vermutlich können die meisten Arten hier einiges kompensieren und mehr schlecht als recht dennoch ziemlich lange leben.
Welchen Wert Beobachtungen solcher Ameisen dann noch haben, sei dahingestellt.
Wie Frank schon geschrieben hat, wird man überrascht sein wenn man die selben Ameisenarten in freier Natur beobachten kann.
Klar, ich kann meine Myrmecia in einem kleinen Becken halten und mit allem versorgen. Sie werden da auch recht lange leben, wie es bei meinen M. pavida ja auch der Fall ist. Was ich allerdings in Australien beobachten konnte, lässt ich in keiner normalen Haltung nachstellen bzw. beobachten. Es könnten solche Beobachtungen allerdings die Haltung erheblich verbessern und Erkenntnisse darüber bringen, was man bei der Haltung als Mindestanforderung berücksichtigen sollte.


Nun ist es aber bei allen Tieren so. Bei manchen fallen die Verhaltensveränderungen allerdings mit Sicherheit stärker auf als bei Insekten.
Muss aber nicht unbedingt immer der Fall sein. Wie gesagt, sorgt man für die primären und zusätzlich noch je nach Möglichkeit für die sekundären Ansprüche der Tiere, so lässt sich selbst in Gefangenschaft ein fast natürliches Leben der Tiere herstellen.
Hier liegt es wohl an uns Halter, durch Versuche, Beobachtungen und vergleiche mit anderen Haltungsmethoden zu ermitteln, welche Ansprüche nach Möglichkeit eingehalten werden sollten.



P.s. Für Reptilien und Amphibien wurden z.B. ein offizielles Gutachten der Mindestanforderung über die Haltung bereits erstellt. Und das sind wirklich nur Mindestanforderung. Viele Halter erweitern diese bei weitem.



Post 17491 -

Hallo, Stevie.


Genauso sehe ich es auch.


Man kann Ameisen unter minimalsten Bedingungen halten.
Die Frage ist doch vielmehr, möchte man das auch?
Ich nicht! Für mich gehört eben mehr zur Tierhaltung dazu.
Für jemanden, der nur möglichst viele Arten sammeln möchte, ist diese Form der Haltung aber sicherlich angenehmer, da weniger Zeitaufwendig.


Persönliche Vorlieben bzw. Vorstellungen spielen hier wohl eher eine Rolle. Eine weitere große Rolle spielen natürlich auch die Arten, welche man pflegt.
Gerade die Vielzahl an verschiedenen Verhaltensweisen lassen sich meiner Meinung nach nur bei einer naturnahen und artgerechten Haltung beobachten.
Ein steriles Becken für Myrmecia? Kein Problem, lässt sich machen.
Aber man wird nie beobachten können, wie diese Einzeljäger aktiv auf die Jagt gehen. Wie sie Falllaub durchsuchen, auf Ästen und Zweigen klettern oder in Spalten und Ritzen nach Insekten suchen.
Natürlich zeigen sie hier nur einen Bruchteil dessen, was man in Freiland zu sehen bekommt. Doch wer kann schon Sträucher oder Bäume in sein Becken pflanzen? (ausser Frank, der sich schon mal ein Gewächshaus ins Wohnzimmer stellt... :ok: )


Ein Fazit könnte also sein, dass man Ameisen mit minimalsten Aufwand halten kann, auch ohne Schnickschnack, solange die Mindestanforderungen eingehalten werden.
Eine naturnahe Einrichtung zusätzlich, sorgt jedoch für erheblich mehr Lebensqualität bei den Tieren und wohl auch beim Halter.


Hallo, Stevie.


Genauso sehe ich es auch.


Man kann Ameisen unter minimalsten Bedingungen halten.
Die Frage ist doch vielmehr, möchte man das auch?
Ich nicht! Für mich gehört eben mehr zur Tierhaltung dazu.
Für jemanden, der nur möglichst viele Arten sammeln möchte, ist diese Form der Haltung aber sicherlich angenehmer, da weniger Zeitaufwendig.


Persönliche Vorlieben bzw. Vorstellungen spielen hier wohl eher eine Rolle. Eine weitere große Rolle spielen natürlich auch die Arten, welche man pflegt.
Gerade die Vielzahl an verschiedenen Verhaltensweisen lassen sich meiner Meinung nach nur bei einer naturnahen und artgerechten Haltung beobachten.
Ein steriles Becken für Myrmecia? Kein Problem, lässt sich machen.
Aber man wird nie beobachten können, wie diese Einzeljäger aktiv auf die Jagt gehen. Wie sie Falllaub durchsuchen, auf Ästen und Zweigen klettern oder in Spalten und Ritzen nach Insekten suchen.
Natürlich zeigen sie hier nur einen Bruchteil dessen, was man in Freiland zu sehen bekommt. Doch wer kann schon Sträucher oder Bäume in sein Becken pflanzen? (ausser Frank, der sich schon mal ein Gewächshaus ins Wohnzimmer stellt... :ok: )


Ein Fazit könnte also sein, dass man Ameisen mit minimalsten Aufwand halten kann, auch ohne Schnickschnack, solange die Mindestanforderungen eingehalten werden.
Eine naturnahe Einrichtung zusätzlich, sorgt jedoch für erheblich mehr Lebensqualität bei den Tieren und wohl auch beim Halter.



Post 16891 -

Hi
Ich finde das Thema sehr gut!
Dies ist natürlich immer sehr wichtig in der Haltung der Tiere, besonders von denen die als "Exoten" bezeichnet werden.
Das dies Meerschweinchen, Wellensittiche und Co auch mal waren wird gerne übersehen. Und diejenigen die ganz tolle Videos über Tiermisshandlung drehen, machen jene teilweise selber.
Ich denk es kommt immer auf den Verlgeich am und erstmal die Definition der "artgerechten" Haltung.
Bedeutet dies "natürliche Haltung", "Minimalhaltung, also die Umstände die die Ameisen brauchen um umbedingt zu überleben" oder was auch immer es sonst noch gibt.
Für mich gilt es geeignete Temperatur, Platz, Feuchtigkeit und Futter, ähnlich zu dir Wolfgang.
Auch glaube ich dass es die meisten verantwortungvollen Halter den Ameisen in der menschlichen Haltung in Sachen Futter einfacher machen und auch in sonst vielen anderen Dingen. Dies muss sich natürlich erstmal bilden.
Aber andereseits: Wo werden mehr Kolonien zu Grunde gehen, in der Haltung oder in der Natur?


Was ich allerdings kritisch finde sind besonders bei den einheimschen Arten die angegebenen Tempereraturen.
Während dort "Winterruhe ist alles" gilt, wird der warme Sommer den die meisten brauchen, ausgelassen und die Tiere werden allesamt bei Zimmertemperatur gehalten. Was ich z.B. selbst bei einheimischen Arten teilweise falsch finde.
Ich meine Frank hat mal gesagt dass eine "normale" Serviformica kaum ihre natürlichen Brutzyklen bei Zimmertemperatur hervorbringt und so ist auch meine Meinung.
Bei den "Exoten" ist dies nicht so und sofort heißt es, die meisten Exoten würden sich schneller vermehren :eh:
In der Natur ist alles normalerweise durch Konkurrenz und Klima begrenzt. Bei uns in der Haltung durch die entsprechenden Maße des Beckens.
Bei großen Kolonien sind diese Verbreitungsgrenzen kleiner, wie ich meine, allerdings müssen die Tiere auch nicht die weiten Strecken zurücklegen um eben ihr Klima, Terretorium und Futter zu finden. Problematisch ist es dann für die Tiere, wenn sie das nicht das passende Klima vorfinden
Wenn ich mir z.B. meien Vogelspinne angucke so ist die Haltung durchaus gut möglich. Viele meiner Spinnen nutzen nochnichtmal ihren "so kleinen" Platz und haben nur zwei Aufenthaltsorte wenn das Klima stimmt. Draußen und drinnen.
Wenn Ameisen bestens versorgt sind, so gibt es auch wenig Aktivität und der Platzbedarf ist fast minimal.
Problematisch finde ich dann extrem große Kolonien oder Tiere die von vorne herein weite Strecken laufen.
Allerdings halte ich diese Arten nicht und weiß nicht wie sie siche bei entsprechenden Futterbereitstellung verhalten.
Leider ist es ja so, dass viele Arten sich erstmal an die "menschliche Pflege" gewöhnen müssen ich denke besonders die Nestformen bei großen Kolonien oder die Futterumstellung, würde ich meinen, während z.B. Bartagamen und australische Warane schon über jahre hinweg Nachzuchten sind, sodass sie sich zwangsläufig teilweise diesem angepasst haben, wenn man z.B: deren "umgekehrte" Winterruhe betrachtet, die auch in unserem Winter liegt. Dies kann bei Ameisen (noch) nicht realisiert werden, aber ich weiß auch nicht bzw. ich glaube auch nicht, dass die Ameisen damit vergleichbar sind, da das Wesen meiner Meinung nach unterschiedlich ist.
zu der besseren Methode spartanisch oder nicht, kann ich noch keien Antwort geben...das mach ich morgen ;).
Schönen Abend noch allen anderen.


Grüße Nils


Hi
Ich finde das Thema sehr gut!
Dies ist natürlich immer sehr wichtig in der Haltung der Tiere, besonders von denen die als "Exoten" bezeichnet werden.
Das dies Meerschweinchen, Wellensittiche und Co auch mal waren wird gerne übersehen. Und diejenigen die ganz tolle Videos über Tiermisshandlung drehen, machen jene teilweise selber.
Ich denk es kommt immer auf den Verlgeich am und erstmal die Definition der "artgerechten" Haltung.
Bedeutet dies "natürliche Haltung", "Minimalhaltung, also die Umstände die die Ameisen brauchen um umbedingt zu überleben" oder was auch immer es sonst noch gibt.
Für mich gilt es geeignete Temperatur, Platz, Feuchtigkeit und Futter, ähnlich zu dir Wolfgang.
Auch glaube ich dass es die meisten verantwortungvollen Halter den Ameisen in der menschlichen Haltung in Sachen Futter einfacher machen und auch in sonst vielen anderen Dingen. Dies muss sich natürlich erstmal bilden.
Aber andereseits: Wo werden mehr Kolonien zu Grunde gehen, in der Haltung oder in der Natur?


Was ich allerdings kritisch finde sind besonders bei den einheimschen Arten die angegebenen Tempereraturen.
Während dort "Winterruhe ist alles" gilt, wird der warme Sommer den die meisten brauchen, ausgelassen und die Tiere werden allesamt bei Zimmertemperatur gehalten. Was ich z.B. selbst bei einheimischen Arten teilweise falsch finde.
Ich meine Frank hat mal gesagt dass eine "normale" Serviformica kaum ihre natürlichen Brutzyklen bei Zimmertemperatur hervorbringt und so ist auch meine Meinung.
Bei den "Exoten" ist dies nicht so und sofort heißt es, die meisten Exoten würden sich schneller vermehren :eh:
In der Natur ist alles normalerweise durch Konkurrenz und Klima begrenzt. Bei uns in der Haltung durch die entsprechenden Maße des Beckens.
Bei großen Kolonien sind diese Verbreitungsgrenzen kleiner, wie ich meine, allerdings müssen die Tiere auch nicht die weiten Strecken zurücklegen um eben ihr Klima, Terretorium und Futter zu finden. Problematisch ist es dann für die Tiere, wenn sie das nicht das passende Klima vorfinden
Wenn ich mir z.B. meien Vogelspinne angucke so ist die Haltung durchaus gut möglich. Viele meiner Spinnen nutzen nochnichtmal ihren "so kleinen" Platz und haben nur zwei Aufenthaltsorte wenn das Klima stimmt. Draußen und drinnen.
Wenn Ameisen bestens versorgt sind, so gibt es auch wenig Aktivität und der Platzbedarf ist fast minimal.
Problematisch finde ich dann extrem große Kolonien oder Tiere die von vorne herein weite Strecken laufen.
Allerdings halte ich diese Arten nicht und weiß nicht wie sie siche bei entsprechenden Futterbereitstellung verhalten.
Leider ist es ja so, dass viele Arten sich erstmal an die "menschliche Pflege" gewöhnen müssen ich denke besonders die Nestformen bei großen Kolonien oder die Futterumstellung, würde ich meinen, während z.B. Bartagamen und australische Warane schon über jahre hinweg Nachzuchten sind, sodass sie sich zwangsläufig teilweise diesem angepasst haben, wenn man z.B: deren "umgekehrte" Winterruhe betrachtet, die auch in unserem Winter liegt. Dies kann bei Ameisen (noch) nicht realisiert werden, aber ich weiß auch nicht bzw. ich glaube auch nicht, dass die Ameisen damit vergleichbar sind, da das Wesen meiner Meinung nach unterschiedlich ist.
zu der besseren Methode spartanisch oder nicht, kann ich noch keien Antwort geben...das mach ich morgen ;).
Schönen Abend noch allen anderen.


Grüße Nils



Post 32294 -

Ich halte auch einige hundert Kolonien, vorrangig Lasius sp, sowie ein paar Myrmica sp auf ca 1300m². Das dürfte gut hinkommen. Immerhin haben sie ja auch freien Auslauf auf die Nachbargrundstücke. :denken:


Ich halte auch einige hundert Kolonien, vorrangig Lasius sp, sowie ein paar Myrmica sp auf ca 1300m². Das dürfte gut hinkommen. Immerhin haben sie ja auch freien Auslauf auf die Nachbargrundstücke. :denken:



Post 32355 -

Hi, dass kann doch nicht sein. :o
Ich hoffe für jede Art hast du 1300 qm :lol:


gruss orophus


Ja sicher, wenn man so will, die treten sich ja nicht gegenseitig auf die Füße. Jede kann die volle Fläche betreten nur eben nicht zur gleichen Zeit. In der "Wiese" halten sich vorwiegend Myrmica auf. ist vielleicht etwas feuchter dort, wegen dem angrenzenden Bach und im oberen Teil leben auch Lasius niger und (cf) flavus. Im Garten zB
Abgesehen davon können sie auch noch auf die Obstbäume klettern.


Die anderen leben bei mir im Haus ;) und lassen sich dort die "Kunstsonne" auf die Gaster scheinen, wie momentan die Messor oder noch ein ruhiges Nickerchen machen, bis der Frühling an die Tür klopft, wie meine einheimischen.


Aber mal Spaß beiseite, wer will seine Ameisen schon unter "Laborbedingeungen" halten. Das was viele machen, ist irgendwie ein Zwischending. zum einen will man auch etwas Nesteinsicht haben um sie dort auch beobachten zu können, zum anderen will man in seiner Arena neben genug "Auslauf" auch eine gewisse Umgebung schaffen, die ihrer natürlichen Umgebung nahe kommt. So geht man halt gewissermaßen einen Kompromiss ein.
Wenn ich das mal mit unseren Hunden vergleiche, die dürfen zum einen auhc Hund sein, werden aber auch mal gefordert, andererseits dürfen sie aber auch wieder mal mit auf die Couch zum Kusheln, so wie jetzt hinter mir. Läppi sei Dank ;)
Ok, Ameisen sind jetzt nicht domestiziert, aber man kann sie nicht so halten, dass dies einem Leben in der Natur gleich kommt, aber man kann ihnen eine ausgewogene Ernährung bieten, genügend Raum und natürlich auch die entsprechenden Bedingungen, wie Temperatur und Feuchtigkeit und das sollte dann auch das mindeste sein.


Hi, dass kann doch nicht sein. :o
Ich hoffe für jede Art hast du 1300 qm :lol:


gruss orophus


Ja sicher, wenn man so will, die treten sich ja nicht gegenseitig auf die Füße. Jede kann die volle Fläche betreten nur eben nicht zur gleichen Zeit. In der "Wiese" halten sich vorwiegend Myrmica auf. ist vielleicht etwas feuchter dort, wegen dem angrenzenden Bach und im oberen Teil leben auch Lasius niger und (cf) flavus. Im Garten zB
Abgesehen davon können sie auch noch auf die Obstbäume klettern.


Die anderen leben bei mir im Haus ;) und lassen sich dort die "Kunstsonne" auf die Gaster scheinen, wie momentan die Messor oder noch ein ruhiges Nickerchen machen, bis der Frühling an die Tür klopft, wie meine einheimischen.


Aber mal Spaß beiseite, wer will seine Ameisen schon unter "Laborbedingeungen" halten. Das was viele machen, ist irgendwie ein Zwischending. zum einen will man auch etwas Nesteinsicht haben um sie dort auch beobachten zu können, zum anderen will man in seiner Arena neben genug "Auslauf" auch eine gewisse Umgebung schaffen, die ihrer natürlichen Umgebung nahe kommt. So geht man halt gewissermaßen einen Kompromiss ein.
Wenn ich das mal mit unseren Hunden vergleiche, die dürfen zum einen auhc Hund sein, werden aber auch mal gefordert, andererseits dürfen sie aber auch wieder mal mit auf die Couch zum Kusheln, so wie jetzt hinter mir. Läppi sei Dank ;)
Ok, Ameisen sind jetzt nicht domestiziert, aber man kann sie nicht so halten, dass dies einem Leben in der Natur gleich kommt, aber man kann ihnen eine ausgewogene Ernährung bieten, genügend Raum und natürlich auch die entsprechenden Bedingungen, wie Temperatur und Feuchtigkeit und das sollte dann auch das mindeste sein.



Post 32290 -

Hallo,


Es ist ein sehr interessantes und zugleich auch ein schweriges Thema. Denn Artgerecht halten ist unserem Hobby schwer umzusetzen oder nur gering.
Es ist ja leider auch in anderen Bereichen das Problem. Ein Freund von mir Hält eine grosse Vogelspinne in einem kleinen Würfel 30*30*30.
Auch diese Tiere laufen zum Teil Strecken. Ich sehe sie immer wieder Nachts durchs Becken laufen. Auch Tags ist sehr aktiv.


Bei Gemeinschaftsbecken wo die noch kleinen Kolonien in ein Becken gesetzt und mit fremden Arten konfrontiert werden ist für uns spannend aber ein Problem für viele Arten die recht gross werden.
Es gibt in unserem Breitengrad auch sehr schöne Arten. Die auch oft als Anfängerameisen betietel werden. Gerade diese Ameisen, die eine Winterruhe brauchen sind schwerig. In eine DG Wohnung kann ich leider mit Europäischen Gattungen nichts anfangen, das glaube ich zumindest. Vieleicht kann man sie für wenige Monate pflegen und dann wieder in die Natur setzen. Erscheint dass nicht ein wenig paradox? :bash:
Mit einem Grundstück hätte ich mir schon einige Arten zugelegt. ;)


Oft sind es grosse Arten die uns reizen z.B. Paraponera c. , einige Camponotusarten die rechte grosse Tiere hervorbringen. Auch kleine Arten wie Blattschneider oder kleine Camponotusarten wie die C.cf.rectangularis Riesige Kolonien können wir kaum bis garnicht pflegen :?::!:


Und ich habe es auch festgestellt das man nie Haltungberichte oder über Updates liest,.. wo die Kolonie an die 10 000 Marke gekommen ist. Gerade das macht doch auch ein Teil der Ameisenhaltung aus. Zumindest finde ich es dann interessant. Dem Einem oder Anderem sicherlich auch.


Woher weiss man eigendlich wie fest oder wie locker der Bodengund sein sollte? Nehme ich Waldboden aus einem Laubwald oder Nadelwald?
Wie sieht es mit dem Licht aus. Was für eine Lichtwärme und Lux sollte ich nehmen? Wie gehe ich vor wenn ich Schädlinge habe?
Wass für Pflanzen verwende ich für dies oder das Becken? Wie heize ich am Besten? Heizmatte oder Spot,..vielleicht doch mit einem Heizkabel?


Fängt man da schon an Artgerecht zu denken? Oder soll es nur etwas für die Augenweide sein?



Vielleicht habe ich etwas verwirrt geschrieben. :oops:


Aber es gehen einen dann so viele Fragen durch den Kopf und man macht sich Gedanken.


gruss orophus


Hallo,


Es ist ein sehr interessantes und zugleich auch ein schweriges Thema. Denn Artgerecht halten ist unserem Hobby schwer umzusetzen oder nur gering.
Es ist ja leider auch in anderen Bereichen das Problem. Ein Freund von mir Hält eine grosse Vogelspinne in einem kleinen Würfel 30*30*30.
Auch diese Tiere laufen zum Teil Strecken. Ich sehe sie immer wieder Nachts durchs Becken laufen. Auch Tags ist sehr aktiv.


Bei Gemeinschaftsbecken wo die noch kleinen Kolonien in ein Becken gesetzt und mit fremden Arten konfrontiert werden ist für uns spannend aber ein Problem für viele Arten die recht gross werden.
Es gibt in unserem Breitengrad auch sehr schöne Arten. Die auch oft als Anfängerameisen betietel werden. Gerade diese Ameisen, die eine Winterruhe brauchen sind schwerig. In eine DG Wohnung kann ich leider mit Europäischen Gattungen nichts anfangen, das glaube ich zumindest. Vieleicht kann man sie für wenige Monate pflegen und dann wieder in die Natur setzen. Erscheint dass nicht ein wenig paradox? :bash:
Mit einem Grundstück hätte ich mir schon einige Arten zugelegt. ;)


Oft sind es grosse Arten die uns reizen z.B. Paraponera c. , einige Camponotusarten die rechte grosse Tiere hervorbringen. Auch kleine Arten wie Blattschneider oder kleine Camponotusarten wie die C.cf.rectangularis Riesige Kolonien können wir kaum bis garnicht pflegen :?::!:


Und ich habe es auch festgestellt das man nie Haltungberichte oder über Updates liest,.. wo die Kolonie an die 10 000 Marke gekommen ist. Gerade das macht doch auch ein Teil der Ameisenhaltung aus. Zumindest finde ich es dann interessant. Dem Einem oder Anderem sicherlich auch.


Woher weiss man eigendlich wie fest oder wie locker der Bodengund sein sollte? Nehme ich Waldboden aus einem Laubwald oder Nadelwald?
Wie sieht es mit dem Licht aus. Was für eine Lichtwärme und Lux sollte ich nehmen? Wie gehe ich vor wenn ich Schädlinge habe?
Wass für Pflanzen verwende ich für dies oder das Becken? Wie heize ich am Besten? Heizmatte oder Spot,..vielleicht doch mit einem Heizkabel?


Fängt man da schon an Artgerecht zu denken? Oder soll es nur etwas für die Augenweide sein?



Vielleicht habe ich etwas verwirrt geschrieben. :oops:


Aber es gehen einen dann so viele Fragen durch den Kopf und man macht sich Gedanken.


gruss orophus



Post 32293 -

Danke,
Ich selber halte auch nichts von unten heizen. Aber bei meinem neuen Becken mit den C. fulvopilosus heize ich das Nest nur Teilweise mit der Heizmatte, so dass sie ihre Bereiche aussuchen können. Von oben würde die Wärme garnicht durchdringen, da ich eine 4 mm Plexischeibe eingebaut habe, der als Lauffläche dienen soll. Bei meinen anderen Kolonien heize ich nur von Oben und von der Rückseite.
Wie kann man das ändern, oder würde es erstmal gehen?


Das Wort Artgerecht passt wirklich nicht, da stimme ich Dir ohne zu überlegen zu. Denn Artgerechtes Handeln,... wäre kein Handeln und man die Tiere die Tiere erst garnicht aus der Natur entnehmen würde!? Naturnah klingt auch naturverbundener. ;)


gruss orophus


Danke,
Ich selber halte auch nichts von unten heizen. Aber bei meinem neuen Becken mit den C. fulvopilosus heize ich das Nest nur Teilweise mit der Heizmatte, so dass sie ihre Bereiche aussuchen können. Von oben würde die Wärme garnicht durchdringen, da ich eine 4 mm Plexischeibe eingebaut habe, der als Lauffläche dienen soll. Bei meinen anderen Kolonien heize ich nur von Oben und von der Rückseite.
Wie kann man das ändern, oder würde es erstmal gehen?


Das Wort Artgerecht passt wirklich nicht, da stimme ich Dir ohne zu überlegen zu. Denn Artgerechtes Handeln,... wäre kein Handeln und man die Tiere die Tiere erst garnicht aus der Natur entnehmen würde!? Naturnah klingt auch naturverbundener. ;)


gruss orophus



Post 32346 -

Hi, dass kann doch nicht sein. :o
Ich hoffe für jede Art hast du 1300 qm :lol:


gruss orophus


Hi, dass kann doch nicht sein. :o
Ich hoffe für jede Art hast du 1300 qm :lol:


gruss orophus



Post 32291 -

Hallo orophus,


da schon genügend Meinungen und Standpunkte, hier geschrieben wurden,
möchte ich Dir gerne menschlich antworten.
Aus Deinem post, kann man sehr vieles heraus lesen.
Nicht nur der Anfänger, sondern auch Profis, haben Fragen und sollen diese auch stellen.
Gerade in einem Forum, wie dem Eusozial.
Leider, so ist es nun mal im Internet, stellt man eine Frage und bekommt sehr viele Meinungen zurück geschrieben.
Dann fängt es irgendwann mal an, daß das Thema zerredet wird und dem Fragesteller nicht geholfen ist.
Dies ist leider so, sollte aber niemanden davon abhalten, trotzdem zu fragen.
Du hast sehr viele Fragen eben gestellt, darunter auch, einheimische Ameisen, Anfängerameisen usw.
Da greife ich nur einmal einheimische Ameisen auf.
In der Terraristik ist es bekannt, daß einheimische Reptilien und ich meine die Dauer der Haltung über Jahre, schwieriger ist, als die Haltung exotischer
Arten.
Es gibt zum Beispiel sehr wenige Halter in Europa, die Zauneidechsen über Jahre hinweg, inkl.Überwinterung , erfolgreich gehalten haben.
Da ist man schon richtig ein Superstar, wenn man dies hinbekommen hat.
Bei einem Taggecko aus Madakaskar würde keiner gefeiert werden.
Genau so, ist es auch bei Ameisen.
Leider werden immer wieder Dinge verbreitet, wie auch immer und warum, die einfach nicht stimmen.
Jetzt fängt man dann an, sich im Kreis zu drehen.
Genau so ist es, wenn dann wieder Diskussionen geführt werden, die es schon mal gab.Gut da hilft die Suchfunktion, aber so dreht sich das Leben immer weiter in den Foren.
Also ich finde nicht, daß Du verwirrt geschrieben hast und hoffe das Du weiterhin Fragen stellst.
Denn es gibt nichts schöneres, als Antworten zu bekommen, wenn sie sinnvoll sind!
Gruß Steffen


Hallo orophus,


da schon genügend Meinungen und Standpunkte, hier geschrieben wurden,
möchte ich Dir gerne menschlich antworten.
Aus Deinem post, kann man sehr vieles heraus lesen.
Nicht nur der Anfänger, sondern auch Profis, haben Fragen und sollen diese auch stellen.
Gerade in einem Forum, wie dem Eusozial.
Leider, so ist es nun mal im Internet, stellt man eine Frage und bekommt sehr viele Meinungen zurück geschrieben.
Dann fängt es irgendwann mal an, daß das Thema zerredet wird und dem Fragesteller nicht geholfen ist.
Dies ist leider so, sollte aber niemanden davon abhalten, trotzdem zu fragen.
Du hast sehr viele Fragen eben gestellt, darunter auch, einheimische Ameisen, Anfängerameisen usw.
Da greife ich nur einmal einheimische Ameisen auf.
In der Terraristik ist es bekannt, daß einheimische Reptilien und ich meine die Dauer der Haltung über Jahre, schwieriger ist, als die Haltung exotischer
Arten.
Es gibt zum Beispiel sehr wenige Halter in Europa, die Zauneidechsen über Jahre hinweg, inkl.Überwinterung , erfolgreich gehalten haben.
Da ist man schon richtig ein Superstar, wenn man dies hinbekommen hat.
Bei einem Taggecko aus Madakaskar würde keiner gefeiert werden.
Genau so, ist es auch bei Ameisen.
Leider werden immer wieder Dinge verbreitet, wie auch immer und warum, die einfach nicht stimmen.
Jetzt fängt man dann an, sich im Kreis zu drehen.
Genau so ist es, wenn dann wieder Diskussionen geführt werden, die es schon mal gab.Gut da hilft die Suchfunktion, aber so dreht sich das Leben immer weiter in den Foren.
Also ich finde nicht, daß Du verwirrt geschrieben hast und hoffe das Du weiterhin Fragen stellst.
Denn es gibt nichts schöneres, als Antworten zu bekommen, wenn sie sinnvoll sind!
Gruß Steffen