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Hallo Nico,
ich wäre auch sehr vorsichtig bei solchen Artzusammensetzungen. Um kurz auf die apicalis einzugehen, die du oben erwähnt hast und ihren Zusammenstoss mit der Camponotus. Die apicalis sind kräftig und wehrhaft, aber manchmal auch sehr empfindlich. Als ich diese Tiere hier bei mir hielt in der ja wirklich weiträumigen Biosphäre, trafen die apicalis auf Arten wie eben diese Camponotus, die Gigantiops und Myrmicaria. Die letzteren musste ich bald rausnehmen, sie waren einfach zu dominant und giftig.
Mit Waldboden und Inventar aus der Natur hatte ich später aus Versehen eine heimische Myrmica-Kolonie eingeschleppt. Die Myrmica entwickelten sich gut und behaupteten sich gut am Boden, ihr Nest wurde manchmal von den apicalis belagert. Weil in dessen Nähe gefüttert wurde und so die Ameisen aufeinanderstiessen. Ich verlor etliche apicalis, weil diese überhaupt nicht mit den Myrmica zurechtkamen. Die apicalis drohten diesen kleinen Ameisen ritterlich mit offenen Mandibeln und gesenkten Köpfen, wollte denen aber nichts tun, sie nur beeindrucken und vertreiben, was die Myrmica aber wenig beeindruckte. Die liefen einfach hin, bissen den starr drohenden apicalis ins Bein, in die Tarsen und stachen. Gestochene apicalis starben binnen weniger Tage.
Das waren nun Ameisen aus verschiedenen Lebensräumen, da muss man eh etwas vorsichtiger sein.
Aber bei den mediterranen Ameisen muss man das auch. Ziemlich alle Arten sind dominant und manchmal territorial. Wenn die Arten im Freiland noch nebeneinander leben in scheinbarer Friedfertigkeit, so ist das im Terrarium, kleinräumig und eng, wie es ist, kaum hinzubekommen. Hier treffen die Arten ständig aufeinander, es gibt kaum Möglichkeiten, sich auszuweichen oder sich wenigstens zu ignorieren.
Die mediterranen Lebensräume sind weit weniger vielfältig als trop. Wälder oder die Wälder der gemässigten Zone. Nahrung ist daher manchmal spärlicher vorhanden, nicht umsonst gibt es Nahrungsspezialisten wie die Messor, die aber fleischliches trotzdem sehr mögen. Alle Arten mit grossen Kolonien, egal ob Messor, Pheidole, Tapinoma oder auch Cataglyphis oder Camponotus sind durchaus kriegerisch und revierbildend, wenn die Ressourcen knapp sind. Selbst die cruentatus, die durchaus ja auch in dichten Wäldern an der spanisch-portugiesischen Atlantkküste leben, sind hier sehr dominant und besetzen ganze Waldstücke und sind hier überall am Boden unterwegs. Solche Arten zusammen zu halten im Terrarium wird sehr schwierig sein und es wird ständig Auseinandersetzungen geben. Mancher will genau das sehen, die Kriege der Ameisen, aber sie im Terrarium zu provozieren ist sicher ungut und anfechtbar, also sehr zweifelhaft. Ich denke, das willst auch du nicht.
Nun kann man sicher mit kleinen Kolonie beginnen, aber diese Kolonien wachsen und Konflikte sind unausweichlich. Es ist also eigentlich längerfristig perspektivlos, finde ich.
Ich würde auch nach Artenpaaren suchen, die wirklich zusammenpassen. Wie Phil meinte, zB. Temnothorax und Leptothorax passt zu vielen bodenlebenden Arten in der Haltung. Sicher auch andere baumbewohnende Arten mit kleinen Kolonien. Bei den o.e. Plagiolepis muss man schon wieder vorsichtig sein, kleine, meist bodenlebende Formicinen mit bei versch. Arten manchmal riesigen Kolonien. Dann durchaus wehrhaft und dominant. Gerade die Kleinheit und Vielzahl macht sie dann gefährlich. Andere Arten aus Südeuropa oder Nordafrika scheinen geeignet zu sein, Camponotus lateralis oder piceus könnte man sicher mit Messor gut zusammen halten, weil die Arten sich in gut eingerichteten Terrarien mit etwas Astwerk und Holz kaum begegnen und miteinander nicht konkurrieren.
Überhaupt zeigen aber viele Arten in der Gefangenschaft mitunter ein anderes Gesicht als das scheinbar friedliche, das man aus deren Freilandverhalten zu kennen meint. Phil erwähnte die Meranoplus, auch ich habe eine Kolonie dieser Art schon entnervt aus einem Gemeinschaftsbecken entfernt und möchte solche Tiere nicht mehr in einem solchen Becken bei mir halten. Die können nämlich auch ganz anders und sind für viele andere Arten unangreifbar und so nicht zu vertreiben... Ganz ähnlich wie die o.g. Myrmicaria.
Aber natürlich kann man mit kleinen Kolonie beginnen und das Ganze eben überwachen. Für eine Zeitlang kann das dann gehen und es gibt vllt. auch interessante Beobachtungen in der Zeit, in der die noch kleinen Kolonien noch nicht sehr agressiv sind und noch kein Territorialverhalten zeigen. Nur sollte man immer fähig sein, schnell eingreifen zu können. Aber darüber hast du dir ja schon Gedanken gemacht...
LG, Frank.
Hallo Nico,
ich wäre auch sehr vorsichtig bei solchen Artzusammensetzungen. Um kurz auf die apicalis einzugehen, die du oben erwähnt hast und ihren Zusammenstoss mit der Camponotus. Die apicalis sind kräftig und wehrhaft, aber manchmal auch sehr empfindlich. Als ich diese Tiere hier bei mir hielt in der ja wirklich weiträumigen Biosphäre, trafen die apicalis auf Arten wie eben diese Camponotus, die Gigantiops und Myrmicaria. Die letzteren musste ich bald rausnehmen, sie waren einfach zu dominant und giftig.
Mit Waldboden und Inventar aus der Natur hatte ich später aus Versehen eine heimische Myrmica-Kolonie eingeschleppt. Die Myrmica entwickelten sich gut und behaupteten sich gut am Boden, ihr Nest wurde manchmal von den apicalis belagert. Weil in dessen Nähe gefüttert wurde und so die Ameisen aufeinanderstiessen. Ich verlor etliche apicalis, weil diese überhaupt nicht mit den Myrmica zurechtkamen. Die apicalis drohten diesen kleinen Ameisen ritterlich mit offenen Mandibeln und gesenkten Köpfen, wollte denen aber nichts tun, sie nur beeindrucken und vertreiben, was die Myrmica aber wenig beeindruckte. Die liefen einfach hin, bissen den starr drohenden apicalis ins Bein, in die Tarsen und stachen. Gestochene apicalis starben binnen weniger Tage.
Das waren nun Ameisen aus verschiedenen Lebensräumen, da muss man eh etwas vorsichtiger sein.
Aber bei den mediterranen Ameisen muss man das auch. Ziemlich alle Arten sind dominant und manchmal territorial. Wenn die Arten im Freiland noch nebeneinander leben in scheinbarer Friedfertigkeit, so ist das im Terrarium, kleinräumig und eng, wie es ist, kaum hinzubekommen. Hier treffen die Arten ständig aufeinander, es gibt kaum Möglichkeiten, sich auszuweichen oder sich wenigstens zu ignorieren.
Die mediterranen Lebensräume sind weit weniger vielfältig als trop. Wälder oder die Wälder der gemässigten Zone. Nahrung ist daher manchmal spärlicher vorhanden, nicht umsonst gibt es Nahrungsspezialisten wie die Messor, die aber fleischliches trotzdem sehr mögen. Alle Arten mit grossen Kolonien, egal ob Messor, Pheidole, Tapinoma oder auch Cataglyphis oder Camponotus sind durchaus kriegerisch und revierbildend, wenn die Ressourcen knapp sind. Selbst die cruentatus, die durchaus ja auch in dichten Wäldern an der spanisch-portugiesischen Atlantkküste leben, sind hier sehr dominant und besetzen ganze Waldstücke und sind hier überall am Boden unterwegs. Solche Arten zusammen zu halten im Terrarium wird sehr schwierig sein und es wird ständig Auseinandersetzungen geben. Mancher will genau das sehen, die Kriege der Ameisen, aber sie im Terrarium zu provozieren ist sicher ungut und anfechtbar, also sehr zweifelhaft. Ich denke, das willst auch du nicht.
Nun kann man sicher mit kleinen Kolonie beginnen, aber diese Kolonien wachsen und Konflikte sind unausweichlich. Es ist also eigentlich längerfristig perspektivlos, finde ich.
Ich würde auch nach Artenpaaren suchen, die wirklich zusammenpassen. Wie Phil meinte, zB. Temnothorax und Leptothorax passt zu vielen bodenlebenden Arten in der Haltung. Sicher auch andere baumbewohnende Arten mit kleinen Kolonien. Bei den o.e. Plagiolepis muss man schon wieder vorsichtig sein, kleine, meist bodenlebende Formicinen mit bei versch. Arten manchmal riesigen Kolonien. Dann durchaus wehrhaft und dominant. Gerade die Kleinheit und Vielzahl macht sie dann gefährlich. Andere Arten aus Südeuropa oder Nordafrika scheinen geeignet zu sein, Camponotus lateralis oder piceus könnte man sicher mit Messor gut zusammen halten, weil die Arten sich in gut eingerichteten Terrarien mit etwas Astwerk und Holz kaum begegnen und miteinander nicht konkurrieren.
Überhaupt zeigen aber viele Arten in der Gefangenschaft mitunter ein anderes Gesicht als das scheinbar friedliche, das man aus deren Freilandverhalten zu kennen meint. Phil erwähnte die Meranoplus, auch ich habe eine Kolonie dieser Art schon entnervt aus einem Gemeinschaftsbecken entfernt und möchte solche Tiere nicht mehr in einem solchen Becken bei mir halten. Die können nämlich auch ganz anders und sind für viele andere Arten unangreifbar und so nicht zu vertreiben... Ganz ähnlich wie die o.g. Myrmicaria.
Aber natürlich kann man mit kleinen Kolonie beginnen und das Ganze eben überwachen. Für eine Zeitlang kann das dann gehen und es gibt vllt. auch interessante Beobachtungen in der Zeit, in der die noch kleinen Kolonien noch nicht sehr agressiv sind und noch kein Territorialverhalten zeigen. Nur sollte man immer fähig sein, schnell eingreifen zu können. Aber darüber hast du dir ja schon Gedanken gemacht...
LG, Frank.
Hallo Niko,
da fällt mir ein, es gibt durchaus eine mediterrane Crematogaster-Art, die man in einen solchen Gesellschaftsbecken halten kann. Ich hielt einige Jahre eine mittlere Kolonie von Crematogaster sordidula. Im Freiland sind deren Kolonien oft riesig mit manchmal dutzenden Königinnen. Meine Kolonie hatte nur zwei Königinnen und blieb so relativ klein, maximal waren es vllt. 1000 Tiere. Ich würde also auch nicht eine grosse Kolonie gesamt einsammeln, sondern versuchen, eine oder zwei Königinnen zu erwischen und einige Arbeiterinnen. Sordidula ist eine recht kleine, fast schwarze und eher monomorphe Art, die meist im Boden siedelt. Die Art kommt überall im Mittelmeerraum vor, ganz sicher auch auf Kreta. Lebensraum meist Pinienwälder oder andere Wälder, hier wie gesagt im Waldboden, oft auch unter besonnten Steinen in Lichtungen etc..
Ich hielt dies Ameisen einige Jahre, zusammen (natürlich wechselnd...) mit Cataglyphis, mit Myrmecia und anderen grossen Arten. Die Crematogaster waren nie agressiv, aber sie verstanden es immer, sich zu behaupten, Futterstellen zeitweise zu besetzen und waren aufgrund ihrer "Bewaffnung" und ihres einigermassen defensiven Auftretens selten Ziel von Angriffen der grösseren Arten. Die Terrarien waren Meterbecken, trockenwaldähnlich eingerichtet, der Boden war mit Waldstreu, Kiefernnadeln und Zweigen bestreut, der es den kleinen Arten ermöglicht, sich zu verstecken, wenn es mal Not tut.
Leptothorax wirst Du im Mittelmeerraum kaum finden, aber eine Reihe von holzsiedelnden Temnothorax-Arten. Oft sehr kleine Arten, die aber durchaus interessant sind und relativ flink. Danach würd ich ebenfalls immer Ausschau halten.
Cruentatus auf Kreta? Weiss ich nicht genau, aber zB. in der benachbarten Türkei fand ich diese Art noch nie. Ich kenne die Art bisher nur aus Südfrankreich, Spanien und Portugal, also den eher westlichen Mittelmeerraum. Aber auf Kreta gibt es ganz sicher andere, interessante Arten.
Eine besonders schöne, kräftige und grosse Ameise ist ja Cataglyphis nodus...
LG, Frank.
Hallo Niko,
da fällt mir ein, es gibt durchaus eine mediterrane Crematogaster-Art, die man in einen solchen Gesellschaftsbecken halten kann. Ich hielt einige Jahre eine mittlere Kolonie von Crematogaster sordidula. Im Freiland sind deren Kolonien oft riesig mit manchmal dutzenden Königinnen. Meine Kolonie hatte nur zwei Königinnen und blieb so relativ klein, maximal waren es vllt. 1000 Tiere. Ich würde also auch nicht eine grosse Kolonie gesamt einsammeln, sondern versuchen, eine oder zwei Königinnen zu erwischen und einige Arbeiterinnen. Sordidula ist eine recht kleine, fast schwarze und eher monomorphe Art, die meist im Boden siedelt. Die Art kommt überall im Mittelmeerraum vor, ganz sicher auch auf Kreta. Lebensraum meist Pinienwälder oder andere Wälder, hier wie gesagt im Waldboden, oft auch unter besonnten Steinen in Lichtungen etc..
Ich hielt dies Ameisen einige Jahre, zusammen (natürlich wechselnd...) mit Cataglyphis, mit Myrmecia und anderen grossen Arten. Die Crematogaster waren nie agressiv, aber sie verstanden es immer, sich zu behaupten, Futterstellen zeitweise zu besetzen und waren aufgrund ihrer "Bewaffnung" und ihres einigermassen defensiven Auftretens selten Ziel von Angriffen der grösseren Arten. Die Terrarien waren Meterbecken, trockenwaldähnlich eingerichtet, der Boden war mit Waldstreu, Kiefernnadeln und Zweigen bestreut, der es den kleinen Arten ermöglicht, sich zu verstecken, wenn es mal Not tut.
Leptothorax wirst Du im Mittelmeerraum kaum finden, aber eine Reihe von holzsiedelnden Temnothorax-Arten. Oft sehr kleine Arten, die aber durchaus interessant sind und relativ flink. Danach würd ich ebenfalls immer Ausschau halten.
Cruentatus auf Kreta? Weiss ich nicht genau, aber zB. in der benachbarten Türkei fand ich diese Art noch nie. Ich kenne die Art bisher nur aus Südfrankreich, Spanien und Portugal, also den eher westlichen Mittelmeerraum. Aber auf Kreta gibt es ganz sicher andere, interessante Arten.
Eine besonders schöne, kräftige und grosse Ameise ist ja Cataglyphis nodus...
LG, Frank.
Ich habe diese Ameisen wie gesagt einige Jahre hier bei mir gehalten, Joschi hatte sie mir mal aus Kroatien mitgebracht. Ich hielt sie in den Jahren nacheinander in dann verschiedenen Becken mit subtrop. Trockenwaldcharakter. Die waren eigentlich nie agressiv. Durchaus aber zeitweise dominant. Sie konnten sich immer gut behaupten, andere Ameisen lernten schnell, diese kleinen Giftzwerge nicht anzugreifen. die Crematogaster besetzten die Futterstellen, drohten hier andern Arten mit offenen Kiefern und emporgereckten Giftstachen mit Gifttröpfchen, aber sie griffen nie an.
Diese Crematogaster verhielten sich also eigentlich immer defensiv und waren trotzdem gut in der Lage, Futterstellen zeitweise zu massenhaft besetzen und so für andere Arten unzugänglich zu machen. Das war in Ordnung, sie sollten sich ja versorgen können. Selbst die wirklich agressiven Myrmecia pavida lernten sie zu respektieren. Junge, unerfahrene oder aus irgendeinen Grund erregte Arbeiterinnen töteten schonmal eine Crematogaster, aber litten dann anschliessend stark unter den Gift der Crematogaster, mit denen sie dabei unweigerlich in Berührung kamen. So lernt man. Erfahrene Arbeiterinnen von Myrmecia packten die kleinen Crematogaster vorsichtig und trugen sie beiseite, wenn sie sich gestört fühlten am Nesteingang oder an Futterstellen. Ansonsten wurden die Giftzwerge einfach nach einiger Zeit immer ignoriert, denn töten und vertreiben konnte man sie nicht.
Ich denke, dass die Kolonien der sordidula halt klein bleiben müssen. Also in einem sehr grossen Becken höchstens tausend Tiere. Die Kolonien werden im Freiland sehr viel grösser und sind dann ganz sicher ein Grösse im Habitat. Dort können sie dann leicht dominant werden.
Ich verlor übrigens meine sordidula fast völlig, als ich sie mal leichtfertig mit einer sehr kleinen Ectomma aus Südamerika zusammenhielt. Die Ectatomma waren wohl echte Ameisenjäger und fraßen die Crematogaster einfach weg. Es war dann nicht leicht, die Ectatomma aus dem unübersichtlichen und relativ grossen Becken wieder rauszubekommen, zumal sie keine erkennbaren Königinnen hatten, sich aber stark vermehrten. Es ist halt immer problematisch, Arten aus allzu verschiedenen Lebensräumen und Regionen zusammenzuhalten. Bei manchen geht es ganz gut, bei anderen nicht.
Aber gerade mit Plagiolepis habe ich auch weniger gute Erfahrungen gemacht. Die vermehren sich noch weit schneller, sind noch winziger und dabei wirklich imstande, grössere Arten zu stören und sogar zu beeinträchtigen. Die rekrutieren noch viel schnell und können durchaus agressiv auftreten. Sie sind fast ähnlich gut "bewaffnet" als Formicinen, verfügen über starkes Gift und können mit massenhaften Auftreten andere Arten sehr irritieren. Durch ihre Kleinheit sind sie ab einer kritischen Koloniegrösse einfach allgegenwärtig, selbst in den Nestern anderer Arten wie der Myrmecia schnüffelten die bei mir manchmal herum. Dort wurden sie zwar meist erwischt, aber es gab jedesmal grossen Aufruhr und Unruhe wohl infolge des versprühten Ameisengiftes.
LG, Frank.
Ich habe diese Ameisen wie gesagt einige Jahre hier bei mir gehalten, Joschi hatte sie mir mal aus Kroatien mitgebracht. Ich hielt sie in den Jahren nacheinander in dann verschiedenen Becken mit subtrop. Trockenwaldcharakter. Die waren eigentlich nie agressiv. Durchaus aber zeitweise dominant. Sie konnten sich immer gut behaupten, andere Ameisen lernten schnell, diese kleinen Giftzwerge nicht anzugreifen. die Crematogaster besetzten die Futterstellen, drohten hier andern Arten mit offenen Kiefern und emporgereckten Giftstachen mit Gifttröpfchen, aber sie griffen nie an.
Diese Crematogaster verhielten sich also eigentlich immer defensiv und waren trotzdem gut in der Lage, Futterstellen zeitweise zu massenhaft besetzen und so für andere Arten unzugänglich zu machen. Das war in Ordnung, sie sollten sich ja versorgen können. Selbst die wirklich agressiven Myrmecia pavida lernten sie zu respektieren. Junge, unerfahrene oder aus irgendeinen Grund erregte Arbeiterinnen töteten schonmal eine Crematogaster, aber litten dann anschliessend stark unter den Gift der Crematogaster, mit denen sie dabei unweigerlich in Berührung kamen. So lernt man. Erfahrene Arbeiterinnen von Myrmecia packten die kleinen Crematogaster vorsichtig und trugen sie beiseite, wenn sie sich gestört fühlten am Nesteingang oder an Futterstellen. Ansonsten wurden die Giftzwerge einfach nach einiger Zeit immer ignoriert, denn töten und vertreiben konnte man sie nicht.
Ich denke, dass die Kolonien der sordidula halt klein bleiben müssen. Also in einem sehr grossen Becken höchstens tausend Tiere. Die Kolonien werden im Freiland sehr viel grösser und sind dann ganz sicher ein Grösse im Habitat. Dort können sie dann leicht dominant werden.
Ich verlor übrigens meine sordidula fast völlig, als ich sie mal leichtfertig mit einer sehr kleinen Ectomma aus Südamerika zusammenhielt. Die Ectatomma waren wohl echte Ameisenjäger und fraßen die Crematogaster einfach weg. Es war dann nicht leicht, die Ectatomma aus dem unübersichtlichen und relativ grossen Becken wieder rauszubekommen, zumal sie keine erkennbaren Königinnen hatten, sich aber stark vermehrten. Es ist halt immer problematisch, Arten aus allzu verschiedenen Lebensräumen und Regionen zusammenzuhalten. Bei manchen geht es ganz gut, bei anderen nicht.
Aber gerade mit Plagiolepis habe ich auch weniger gute Erfahrungen gemacht. Die vermehren sich noch weit schneller, sind noch winziger und dabei wirklich imstande, grössere Arten zu stören und sogar zu beeinträchtigen. Die rekrutieren noch viel schnell und können durchaus agressiv auftreten. Sie sind fast ähnlich gut "bewaffnet" als Formicinen, verfügen über starkes Gift und können mit massenhaften Auftreten andere Arten sehr irritieren. Durch ihre Kleinheit sind sie ab einer kritischen Koloniegrösse einfach allgegenwärtig, selbst in den Nestern anderer Arten wie der Myrmecia schnüffelten die bei mir manchmal herum. Dort wurden sie zwar meist erwischt, aber es gab jedesmal grossen Aufruhr und Unruhe wohl infolge des versprühten Ameisengiftes.
LG, Frank.
Hallo dulgosch,
also ich weiß ja nicht. Mehr als die Hälfte Deiner aufgezählten Ameisenarten würde ich schon als nicht-vergesellschaftbar einstufen. Solenopsis fugax sind Bruträuber, und wenn es sich um eine größere Kolonie handelt, dann werden sie zu einer ernsthaften Gefahr für andere Kolonien, welche im Boden nisten. Noch dazu sind sie so winzig, dass Du wahrscheinlich nie etwas von ihnen sehen wirst, außer beim öffnen von anderen Nestern. An Deine Ytongnestvorgaben werden die sich garantiert nicht halten.
Crematogaster scutellaris wachsen sehr schnell, und sind eindeutig zu dominant und aggressiv. Die würde ich mit nichts vergesellschaften! Auf Kreta konntest Du nicht dergleichen beobachten? Also ich wurde schon böse von denen gebissen. Nur weil in der Natur nicht ständig Kriege geführt werden, heißt das nicht, dass die Arten vergesellschaftbar in der Haltung sind. Das ist etwas ganz anderes. In der Natur kann man auch Myrmica rubra direkt neben Lasius niger finden, oder jetzt speziell im mediterranen Reich wohnen Pheidole pallidula in nächster Nähe zu allen anderen Ameisenarten. Das funktioniert in der Haltung aber nicht.
Plagiolepis könnte funktionieren, da musst Du aber aufpassen, dass Du auch eine harmlosere Art erwischst. Sonst kann das in Auge gehen (empfehlenswert dazu der Haltungsbericht von Paranoid: http://www.eatenbyinsects.de/ants_Plagiolepis_sp.php). Man findet aber auch wenig aggressive Arten mit nicht so schlimmen Wachstum, die man beruhigt einsetzen kann. Allerdings, dicht bekommt man das Terrarium nicht genug für die Winzlinge.
Tapinoma sind ebenfalls eher ungeeignet. Sie ziehen sehr gerne um, und reagieren mitunter aggressiv. Kann auf Dauer gut gehen, muss aber nicht.
Messor, Cataglyphis und die großen Camponotus cruentatus sind auch nicht gerade zum Vergesellschaften geeignet. Zumindest nicht miteinander. Eine der Arten mit einer kleineren unauffälligen Art wie einer Temnothorax sp. würde schon funktionieren.
Ich glaube, dass musst Du nochmal kräftig überdenken. Übertreibe es nicht mit den Arten! Nimm nur eine einzige etwas dominantere Art, und vergesellschafte diese mit sehr kleinen, wenig aggressiven. Also z.B. ein Messor Volk mit ein paar Temnothorax sp..
Grüße, Phil
Hallo dulgosch,
also ich weiß ja nicht. Mehr als die Hälfte Deiner aufgezählten Ameisenarten würde ich schon als nicht-vergesellschaftbar einstufen. Solenopsis fugax sind Bruträuber, und wenn es sich um eine größere Kolonie handelt, dann werden sie zu einer ernsthaften Gefahr für andere Kolonien, welche im Boden nisten. Noch dazu sind sie so winzig, dass Du wahrscheinlich nie etwas von ihnen sehen wirst, außer beim öffnen von anderen Nestern. An Deine Ytongnestvorgaben werden die sich garantiert nicht halten.
Crematogaster scutellaris wachsen sehr schnell, und sind eindeutig zu dominant und aggressiv. Die würde ich mit nichts vergesellschaften! Auf Kreta konntest Du nicht dergleichen beobachten? Also ich wurde schon böse von denen gebissen. Nur weil in der Natur nicht ständig Kriege geführt werden, heißt das nicht, dass die Arten vergesellschaftbar in der Haltung sind. Das ist etwas ganz anderes. In der Natur kann man auch Myrmica rubra direkt neben Lasius niger finden, oder jetzt speziell im mediterranen Reich wohnen Pheidole pallidula in nächster Nähe zu allen anderen Ameisenarten. Das funktioniert in der Haltung aber nicht.
Plagiolepis könnte funktionieren, da musst Du aber aufpassen, dass Du auch eine harmlosere Art erwischst. Sonst kann das in Auge gehen (empfehlenswert dazu der Haltungsbericht von Paranoid: http://www.eatenbyinsects.de/ants_Plagiolepis_sp.php). Man findet aber auch wenig aggressive Arten mit nicht so schlimmen Wachstum, die man beruhigt einsetzen kann. Allerdings, dicht bekommt man das Terrarium nicht genug für die Winzlinge.
Tapinoma sind ebenfalls eher ungeeignet. Sie ziehen sehr gerne um, und reagieren mitunter aggressiv. Kann auf Dauer gut gehen, muss aber nicht.
Messor, Cataglyphis und die großen Camponotus cruentatus sind auch nicht gerade zum Vergesellschaften geeignet. Zumindest nicht miteinander. Eine der Arten mit einer kleineren unauffälligen Art wie einer Temnothorax sp. würde schon funktionieren.
Ich glaube, dass musst Du nochmal kräftig überdenken. Übertreibe es nicht mit den Arten! Nimm nur eine einzige etwas dominantere Art, und vergesellschafte diese mit sehr kleinen, wenig aggressiven. Also z.B. ein Messor Volk mit ein paar Temnothorax sp..
Grüße, Phil
Hallo dulgosch,
ok, ich hatte das wohl etwas falsch verstanden. Dachte, Du wolltest die ganzen aufgezählten Arten auf einmal zusammen stecken. Wenn Dein Terrarium fertig ist, wir freuen uns sicher alle über einen Bericht! Gerade in Sachen Gemeinschaftsterrarien beruht vieles nur auf Spekulation, und wurde noch nie ausprobiert. Kennst Du Rogers (puniceus) Gemeinschaftsterrarium? Ich hätte davor nie erwartet, dass sowas so friedfertig funktioniert, und war wirklich überrascht.
Übrigens sind Meranoplus, zumindest die bicolor die ich nun schon in Thailand und Sri Lanka beobachtet habe, gar nicht so ruhige, friedfertige Kerle wie man erwartet. Sie sind sehr dominant, und gehören zu den wenigen Ameisenarten, die tatsächlich sogar Futterstellen gegen die (dort invasiven) Solenopsis geminata verteidigen, und sogar in direkter Nachbarschaft leben. Aber absolut putzig und niedlich sind sie dennoch
Grüße, Phil
Hallo dulgosch,
ok, ich hatte das wohl etwas falsch verstanden. Dachte, Du wolltest die ganzen aufgezählten Arten auf einmal zusammen stecken. Wenn Dein Terrarium fertig ist, wir freuen uns sicher alle über einen Bericht! Gerade in Sachen Gemeinschaftsterrarien beruht vieles nur auf Spekulation, und wurde noch nie ausprobiert. Kennst Du Rogers (puniceus) Gemeinschaftsterrarium? Ich hätte davor nie erwartet, dass sowas so friedfertig funktioniert, und war wirklich überrascht.
Übrigens sind Meranoplus, zumindest die bicolor die ich nun schon in Thailand und Sri Lanka beobachtet habe, gar nicht so ruhige, friedfertige Kerle wie man erwartet. Sie sind sehr dominant, und gehören zu den wenigen Ameisenarten, die tatsächlich sogar Futterstellen gegen die (dort invasiven) Solenopsis geminata verteidigen, und sogar in direkter Nachbarschaft leben. Aber absolut putzig und niedlich sind sie dennoch
Grüße, Phil
Hallo,
ich habe zeitweise eine etwas größere, weissellose Kolonie der C. sordidula gehalten. Gefangen hatte ich sie in Kroatien. Die C. sordidula sind sehr klein, das muss man sich bewusst machen, und daher sollte man auf einen guten Ausbruchsschutz achten - mir zumindest sind einige Tiere abgehauen, das gab dann eine schöne Straße an meiner Zimmerwand entlang... Wenn die Kolonie klein bleibt, sollten sie aber kein so großes Interesse am Ausbruch entwickeln. Hier im Forum findet man auch meinen Kroatienbericht vom Herbst 2010 mit ein paar Schilderungen zu den Tieren im Freiland.
Aber zum Vergesellschaften scheinen sie sich schon zu eignen, wie Frank schrieb.
Grüße, Phil
Hallo,
ich habe zeitweise eine etwas größere, weissellose Kolonie der C. sordidula gehalten. Gefangen hatte ich sie in Kroatien. Die C. sordidula sind sehr klein, das muss man sich bewusst machen, und daher sollte man auf einen guten Ausbruchsschutz achten - mir zumindest sind einige Tiere abgehauen, das gab dann eine schöne Straße an meiner Zimmerwand entlang... Wenn die Kolonie klein bleibt, sollten sie aber kein so großes Interesse am Ausbruch entwickeln. Hier im Forum findet man auch meinen Kroatienbericht vom Herbst 2010 mit ein paar Schilderungen zu den Tieren im Freiland.
Aber zum Vergesellschaften scheinen sie sich schon zu eignen, wie Frank schrieb.
Grüße, Phil
Hi Niko,
in Bezug auf die Crematogaster kann ich Phil nur recht geben.
Sie entwickeln sich sehr schnell und ich würde sie nicht in ein Gemeinschaftbecken setzen.
Hier mal mein HB : http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=47&t=991
LG
Holger
Hi Niko,
in Bezug auf die Crematogaster kann ich Phil nur recht geben.
Sie entwickeln sich sehr schnell und ich würde sie nicht in ein Gemeinschaftbecken setzen.
Hier mal mein HB : http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=47&t=991
LG
Holger
Servus miteinander,
Ende April bis Mitte Mai verbringe ich auf Kreta meinen wohl verdienten Urlaub.
Dort werde ich natürlich einen wunderbaren Teil meiner Zeit mit Freilandstudien und dem Suchen und Sammeln von tollen Ameisen verbringen.
Ein paar dieser Ameisen wollte ich dann mitbringen und in ein Gemeinschaftsbecken einziehen lassen.
Dieses Gemeinschaftsbecken existiert noch nicht. Lediglich das Aquarium mit den Maßen 100x60x40 ist vorhanden.
Am liebsten wäre mir folgende Zusammensetzung:
1 mittlere Kolonie (ca 200 Arbeiter) Messor
evtl 1 kleine Kolonie Cataglyphis sp
1 kleine Kolonie Camponotus cruentatus
1 größere Kolonie Solenopsis fugax
1-2 mittlere Kolonien Plagiolepis
evtl eine kleine Kolonie Pheidole
1 Kolonie Tapinoma (ambiguum)
sowie
1 kleinere Kolonie Crematogaster scutellaris
Die absolute Anzahl an Kolonien wäre damit schon ziemlich groß, jedoch werden die fugax, Plagiolepis und Tapinoma kaum Probleme bereiten (höchstens vllt untereinander, was ich aber auch nicht glaube).
An den Seiten des Aquariums würde ich herkömmliche Ytongsteine anbringen, welche, auf das ganze Becken verteilt, eine möglichst große Distanz zwischen allen Arten herstellen. Die Crematogaster sollen in eine nicht auf Bodenniveau sondern etwa luftiger in ein Korknest, welches ebenfalls an die Scheibe angebracht wird leben.
Für ausreichend Platz und Raum zum fouragieren soll mit Hilfe von Ästen und diversen Plateaus, welche in das Astwerk verbaut werden gesorgt werden.
Um den Erfolgsdruck auf die einzelnen Arten zu verringern werden hauptsächlich kleine Kolonien in das Becken eingesetzt, welche sich dann erst darin entwickeln sollen. Außerdem werde ich mehrere Wasserquellen anbieten (Die Nester an sich sollen, außer in der Anfangszeit, nicht bewässert werden).
Alle dieser Wunscharten habe ich schon gehalten, jedoch (fast) immer nur einzeln in separaten Becken. Dies war zwar schön und gut, die Interaktion zwischen den Arten ist jedoch meines Erachtens sehr reizvoll.
Für die Beheizung werde ich diesmal leider keine Lampen einsetzen können, da die Nester ziemlich verteilt liegen sollen und ich dann eine 10000 Wattlampe bräuchte um da eine anständige Temperatur zu erzeugen.
Ich werde an der Außenseite des Aquariums ein Heizkabel (9-15 Watt langen völlig aus) so verlegen, dass immer der obere Bereich der Nester erwärmt wird. Zusätzlich wird in der Mitte des Beckens eine etwa stärkere UV Lampe hängen, damit die Cataglyphis und ich etwas sehen können.
Nun hab ich aber eine Frage bezüglich der Crematogaster:
Meint ihr, dass sich diese Art zum vergesellschaften eignet? Man hört ja immer, dass Crematogaster so aggressiv etc ist, jedoch konnte ich das (zb im Freiland)ausser bei Neststörungen noch nicht beobachten. Ich habe eigentlich immer erlebt, dass, ähnlich wie bei den Tapinoma (diese hielt ich bereits in Gemeinschaftsbecken) andere Ameisen den Crematogaster zwar nahekommen, dann aber immer relativ schnell abgeschreckt werden durch den erhobenen Gaster und das herausträufelnde Abwehrsekret. Zu wirklichen Angriffen ist während meiner Beobachtungen noch nie gekommen.
Vllt kann mir ja ein Crematogaster-Halter da seine Erfahrungen mitteilen, falls noch keiner solche Erfahrungen gemacht hat, werde ich mich wohl erst noch auf Kreta schlau machen müssen und dann eventuell einfach das Risiko eingehen.
Liebe Grüße
Nikolas
Servus miteinander,
Ende April bis Mitte Mai verbringe ich auf Kreta meinen wohl verdienten Urlaub.
Dort werde ich natürlich einen wunderbaren Teil meiner Zeit mit Freilandstudien und dem Suchen und Sammeln von tollen Ameisen verbringen.
Ein paar dieser Ameisen wollte ich dann mitbringen und in ein Gemeinschaftsbecken einziehen lassen.
Dieses Gemeinschaftsbecken existiert noch nicht. Lediglich das Aquarium mit den Maßen 100x60x40 ist vorhanden.
Am liebsten wäre mir folgende Zusammensetzung:
1 mittlere Kolonie (ca 200 Arbeiter) Messor
evtl 1 kleine Kolonie Cataglyphis sp
1 kleine Kolonie Camponotus cruentatus
1 größere Kolonie Solenopsis fugax
1-2 mittlere Kolonien Plagiolepis
evtl eine kleine Kolonie Pheidole
1 Kolonie Tapinoma (ambiguum)
sowie
1 kleinere Kolonie Crematogaster scutellaris
Die absolute Anzahl an Kolonien wäre damit schon ziemlich groß, jedoch werden die fugax, Plagiolepis und Tapinoma kaum Probleme bereiten (höchstens vllt untereinander, was ich aber auch nicht glaube).
An den Seiten des Aquariums würde ich herkömmliche Ytongsteine anbringen, welche, auf das ganze Becken verteilt, eine möglichst große Distanz zwischen allen Arten herstellen. Die Crematogaster sollen in eine nicht auf Bodenniveau sondern etwa luftiger in ein Korknest, welches ebenfalls an die Scheibe angebracht wird leben.
Für ausreichend Platz und Raum zum fouragieren soll mit Hilfe von Ästen und diversen Plateaus, welche in das Astwerk verbaut werden gesorgt werden.
Um den Erfolgsdruck auf die einzelnen Arten zu verringern werden hauptsächlich kleine Kolonien in das Becken eingesetzt, welche sich dann erst darin entwickeln sollen. Außerdem werde ich mehrere Wasserquellen anbieten (Die Nester an sich sollen, außer in der Anfangszeit, nicht bewässert werden).
Alle dieser Wunscharten habe ich schon gehalten, jedoch (fast) immer nur einzeln in separaten Becken. Dies war zwar schön und gut, die Interaktion zwischen den Arten ist jedoch meines Erachtens sehr reizvoll.
Für die Beheizung werde ich diesmal leider keine Lampen einsetzen können, da die Nester ziemlich verteilt liegen sollen und ich dann eine 10000 Wattlampe bräuchte um da eine anständige Temperatur zu erzeugen.
Ich werde an der Außenseite des Aquariums ein Heizkabel (9-15 Watt langen völlig aus) so verlegen, dass immer der obere Bereich der Nester erwärmt wird. Zusätzlich wird in der Mitte des Beckens eine etwa stärkere UV Lampe hängen, damit die Cataglyphis und ich etwas sehen können.
Nun hab ich aber eine Frage bezüglich der Crematogaster:
Meint ihr, dass sich diese Art zum vergesellschaften eignet? Man hört ja immer, dass Crematogaster so aggressiv etc ist, jedoch konnte ich das (zb im Freiland)ausser bei Neststörungen noch nicht beobachten. Ich habe eigentlich immer erlebt, dass, ähnlich wie bei den Tapinoma (diese hielt ich bereits in Gemeinschaftsbecken) andere Ameisen den Crematogaster zwar nahekommen, dann aber immer relativ schnell abgeschreckt werden durch den erhobenen Gaster und das herausträufelnde Abwehrsekret. Zu wirklichen Angriffen ist während meiner Beobachtungen noch nie gekommen.
Vllt kann mir ja ein Crematogaster-Halter da seine Erfahrungen mitteilen, falls noch keiner solche Erfahrungen gemacht hat, werde ich mich wohl erst noch auf Kreta schlau machen müssen und dann eventuell einfach das Risiko eingehen.
Liebe Grüße
Nikolas
Hi Phil,
Ich kann deine Einschätzung verstehen, ich vermute auch, dass es vermutlich nicht mit allen Arten klappen wird. Die Auflistung ist ja auch wirklich eine Liste meiner mediterranen Lieblinge.
Ich finde aber, dass man das Problem der Vergesellschaftung mit diversen Faktoren verringern kann.
Ein Faktor ist die Größe des Beckens sowie der Möglichkeit überall herum zu klettern.
Ein weiterer Faktor ist die Auswahl der Arten. Messor zb sammelt Körner und wird sich deshalb zumindest nicht um Nahrung mit Camponotus oder Cataglyphis streiten. Tapinoma wird sich vorallem am Boden aufhalten und dort intensiv fouragieren, während sich die Camponotus auch auf den Ästen aufhalten werden.
Für all die kleinen Arten werde ich mehrere Nestmöglichkeiten anbieten, damit sie eine gewisse Auswahl vorfinden können.
Arten mit einem ähnlichen Beutespektrum wie Cataglyphis (bei denen bin ich mir noch nichtmal sicher ob ich die integrieren soll) und Camponotus werden sich auf Dauer nicht vertragen. Beide Arten sind einfach zu dominant. Deshalb werden die Nester aber auch nicht fest in das Becken geklebt sondern sollen herausnehmbar sein. So kann ich eventuellen Problemen entgegenwirken.
Bei Tapinoma hatte ich zum Beispiel in der gemeinsamen Haltung mit einer großen Messor structor Kolonie keinsterlei Probleme. DIe Tapinoma sind so derartig flink, dass es zu keinem Konflikt kommen konnte. Bei den Messor ist es zu keinen Verlusten gekommen
Ein dritter Faktor ist die (momentane) Größe der Kolonien.
Ich will lediglich kleine Kolonien einsetzen. Die Camponotus cruentatus zum Beispiel waren ziemlich Langsam in der Reaktionszeit. Soll bedeuten, dass, wenn einmal ein Feind entdeckt wurde, zunächst einmal eine Drohsekunde eingelegt , und dann erst ruckartig nach vorne geschnellt wurde. Das Resultat eines solchen Hervorschnellens war dann aber lediglich ein kleiner Biss und ein sofortiger Rückzug. In der Zeit, wären aufgeschreckte Ameisen schon längst über alle Berge.
Mit der Zeit würde die Kolonie mit Sicherheit Probleme bereiten (Besetzen der Futter und Wasserstellen). Aber wie gesagt, ich will die Ameisen aus dem Nest auch wieder ausgliedern können.
Bei den Crematogaster habe ich fast befürchtet, dass eine Vergesellschaftung nicht möglich ist. ZU schnell wachsend und zu unbezwingbar.
Ein weiterer Faktor ist denke ich die Konkurrenz bei den Nessstandorten.
Diese kann man aber verringern, indem man erstens erweiterbare Ytongs baut, zweitens keinem Ytong einen Nistvorteil zukommen lässt, also alle die gleiche Temperatur haben (Cataglyphis würde dadurch ebenfalls wieder ausscheiden) und gut abgedunkelt sind und alle gleich trocken/feucht sind.
Der Grund weshalb ich die kleineren Arten in das Becken holen wollte ist einfach nur dass ich damit das Becken mit Leben füllen kann, auch wenn die Hauptkolonien noch nicht allzu groß sind.
Also ich denke, dass man bei sorgfältiger Abwägung der benötigten Nistbedinungen, Beute, Platzbedarf und Dominanz der einzelnen Arten untereinander ein schönes und interessantes Becken einrichten kann. Etwaige geringe Verluste kann man natürlich nie ausschließen, diese würden aber auch in der Natur vorkommen.
Vllt liege ich ja auch falsch, ich beziehe mein derzeitiges Wissen auch hauptsächlich aus den Erfahrungen welche ich gesammelt hatte, als ich 2001-2007 Ameisen hielt.Da habe ich natürlich auch viele Fehler gemacht, aber auch einiges herausgefunden,was sich nutzen lässt. Sollten mir natürlich noch mehr Leute abraten dann werde ich da wohl noch ein bisschen am Konzept feilen müssen
Zum Überdenken habe ich aber auch noch genug Zeit, ganz zu schweigen, dass ich noch nichtmal weiß, ob ich überhaupt alle gewünschten Kolonien in der Größe auffinden werde.
Lg niko
Edit:
Den Link mit den Plagiolepis kannte ich nicht. War schon ein wenig erschreckend. Meine Plagiolepis, welche ich bei Venedig gesammelt hatte, machten dahingehend keine großen Probleme. Ich hielt sie etwa ein Jahr (inkl Winterruhe) und dabei sind sie, soweit ich mich erinnern kann 2 mal ausgebrochen, was aber aufgrund von Fehlern beim Ausbruchsschutz geschah.
Hi Phil,
Ich kann deine Einschätzung verstehen, ich vermute auch, dass es vermutlich nicht mit allen Arten klappen wird. Die Auflistung ist ja auch wirklich eine Liste meiner mediterranen Lieblinge.
Ich finde aber, dass man das Problem der Vergesellschaftung mit diversen Faktoren verringern kann.
Ein Faktor ist die Größe des Beckens sowie der Möglichkeit überall herum zu klettern.
Ein weiterer Faktor ist die Auswahl der Arten. Messor zb sammelt Körner und wird sich deshalb zumindest nicht um Nahrung mit Camponotus oder Cataglyphis streiten. Tapinoma wird sich vorallem am Boden aufhalten und dort intensiv fouragieren, während sich die Camponotus auch auf den Ästen aufhalten werden.
Für all die kleinen Arten werde ich mehrere Nestmöglichkeiten anbieten, damit sie eine gewisse Auswahl vorfinden können.
Arten mit einem ähnlichen Beutespektrum wie Cataglyphis (bei denen bin ich mir noch nichtmal sicher ob ich die integrieren soll) und Camponotus werden sich auf Dauer nicht vertragen. Beide Arten sind einfach zu dominant. Deshalb werden die Nester aber auch nicht fest in das Becken geklebt sondern sollen herausnehmbar sein. So kann ich eventuellen Problemen entgegenwirken.
Bei Tapinoma hatte ich zum Beispiel in der gemeinsamen Haltung mit einer großen Messor structor Kolonie keinsterlei Probleme. DIe Tapinoma sind so derartig flink, dass es zu keinem Konflikt kommen konnte. Bei den Messor ist es zu keinen Verlusten gekommen
Ein dritter Faktor ist die (momentane) Größe der Kolonien.
Ich will lediglich kleine Kolonien einsetzen. Die Camponotus cruentatus zum Beispiel waren ziemlich Langsam in der Reaktionszeit. Soll bedeuten, dass, wenn einmal ein Feind entdeckt wurde, zunächst einmal eine Drohsekunde eingelegt , und dann erst ruckartig nach vorne geschnellt wurde. Das Resultat eines solchen Hervorschnellens war dann aber lediglich ein kleiner Biss und ein sofortiger Rückzug. In der Zeit, wären aufgeschreckte Ameisen schon längst über alle Berge.
Mit der Zeit würde die Kolonie mit Sicherheit Probleme bereiten (Besetzen der Futter und Wasserstellen). Aber wie gesagt, ich will die Ameisen aus dem Nest auch wieder ausgliedern können.
Bei den Crematogaster habe ich fast befürchtet, dass eine Vergesellschaftung nicht möglich ist. ZU schnell wachsend und zu unbezwingbar.
Ein weiterer Faktor ist denke ich die Konkurrenz bei den Nessstandorten.
Diese kann man aber verringern, indem man erstens erweiterbare Ytongs baut, zweitens keinem Ytong einen Nistvorteil zukommen lässt, also alle die gleiche Temperatur haben (Cataglyphis würde dadurch ebenfalls wieder ausscheiden) und gut abgedunkelt sind und alle gleich trocken/feucht sind.
Der Grund weshalb ich die kleineren Arten in das Becken holen wollte ist einfach nur dass ich damit das Becken mit Leben füllen kann, auch wenn die Hauptkolonien noch nicht allzu groß sind.
Also ich denke, dass man bei sorgfältiger Abwägung der benötigten Nistbedinungen, Beute, Platzbedarf und Dominanz der einzelnen Arten untereinander ein schönes und interessantes Becken einrichten kann. Etwaige geringe Verluste kann man natürlich nie ausschließen, diese würden aber auch in der Natur vorkommen.
Vllt liege ich ja auch falsch, ich beziehe mein derzeitiges Wissen auch hauptsächlich aus den Erfahrungen welche ich gesammelt hatte, als ich 2001-2007 Ameisen hielt.Da habe ich natürlich auch viele Fehler gemacht, aber auch einiges herausgefunden,was sich nutzen lässt. Sollten mir natürlich noch mehr Leute abraten dann werde ich da wohl noch ein bisschen am Konzept feilen müssen
Zum Überdenken habe ich aber auch noch genug Zeit, ganz zu schweigen, dass ich noch nichtmal weiß, ob ich überhaupt alle gewünschten Kolonien in der Größe auffinden werde.
Lg niko
Edit:
Den Link mit den Plagiolepis kannte ich nicht. War schon ein wenig erschreckend. Meine Plagiolepis, welche ich bei Venedig gesammelt hatte, machten dahingehend keine großen Probleme. Ich hielt sie etwa ein Jahr (inkl Winterruhe) und dabei sind sie, soweit ich mich erinnern kann 2 mal ausgebrochen, was aber aufgrund von Fehlern beim Ausbruchsschutz geschah.
Hi Holger,
Ja die Crematogaster sind passé. Dein Haltungsbericht hat mich, als ich diesen vor zwei Wochen gelesen habe( top geschrieben übrigens), dazu bewegt die Crematogaster aus zu klammern buw zunächst noch mehr infos zu sammeln. Ich bin bisher davon ausgegangen dass es sich bei Crematogaster um erwas flinkere und aggressivere Meranoplus handelt ( was ein vergleich), welche sich nur durch giftstoffe verteidigt, deshalb kaum feinde hat und deshalb garnicht aggressiv sein muss. Hab die leider in der freien Natur noch nicht so oft beobachten können.
Aber danke nochmal für den Hinweis.
Achja, ich wollte noch kurz was klarstellen. Mein zweiter beitrag sollte jetzt nicht meine Beratungstesistenz unterstreichen. Könnte sich bissal so anhören, war aber nicht so gemeint. Wie gesagt, mein wissen über Ameisen ist schon ein wenig in die Jahre gekommen durch meine Pause von 4-5 Jahren. Also nur her mit Kritik
Lg niko
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Hi Holger,
Ja die Crematogaster sind passé. Dein Haltungsbericht hat mich, als ich diesen vor zwei Wochen gelesen habe( top geschrieben übrigens), dazu bewegt die Crematogaster aus zu klammern buw zunächst noch mehr infos zu sammeln. Ich bin bisher davon ausgegangen dass es sich bei Crematogaster um erwas flinkere und aggressivere Meranoplus handelt ( was ein vergleich), welche sich nur durch giftstoffe verteidigt, deshalb kaum feinde hat und deshalb garnicht aggressiv sein muss. Hab die leider in der freien Natur noch nicht so oft beobachten können.
Aber danke nochmal für den Hinweis.
Achja, ich wollte noch kurz was klarstellen. Mein zweiter beitrag sollte jetzt nicht meine Beratungstesistenz unterstreichen. Könnte sich bissal so anhören, war aber nicht so gemeint. Wie gesagt, mein wissen über Ameisen ist schon ein wenig in die Jahre gekommen durch meine Pause von 4-5 Jahren. Also nur her mit Kritik
Lg niko
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Hi Phil,
leider hast du recht mit der oftmalig nur möglichen Spekulation bei GEmeinschaftsbecken.
Es gibt generell nur wenige langjährige Haltungsberichte (dieses Forum bildet hier eine Ausnahme, ich stoße, seitdem ich angemeldet bin immer wieder auf neue und unglaublich detaillierte Haltungsberichte, die man mir auch als Gute Nacht Geschichte vorlesen könnte) und erst recht wenige Berichte über die Vergesellschaftung von verschiedenen Ameisen. Allerdings macht dies auch so ein bisschen den Reiz daran aus. Zudem gibt es, wie ich schon gesagt habe, wunderbare Möglichkeiten zu Beobachten.
Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich in Südtirol wandern gehe und dann finde ich ein riesiges Pheidole Nest mit ganzen Händen voller Brut und direkt 20 cm daneben ein Nesteingang von einer ebenfalls volkreichen Serviformica Kolonie. Wie kann es denn sein, dass die Kolonien sich nicht gegenseitig auslöschen (hier wohl eher die Pheidole die Serviformica). Irgendwie sind die Bedingungen optimal und die Ameisen stehen untereinander nicht so in Kontakt bzw Konkurrenz. Oftmals hab ich dann beobachten können wie die Pheidole versucht haben eine tote Heuschrecke (wie kam die da wohl hin ) in den noch 30-40 cm entfernten Bau zu schleppen, als dann aufeinmal eine Serviformica ankam und ohne zu zögern die Heuschrecke gepackt und ins eigene Nest gezogen hat. Die Pheidole hatten gar keine Chance weil alles so schnell ging.
In dem zweiten Video von Puniceus zur Fütterung im Gemeinschaftsbecken
http://www.youtube.com/watch?v=MO5bUnZ5uOw
kann man in Sekunde 36 direkt unter der Heuschrecke beobachten was oftmals vorkommt, wobei ich dann aber bei den betroffenen Ameisen selten bis nie Langzeitfolgen entdeckt habe. Die apicalis greift eine Camponotus Arbeiterin an und wird dann von dieser mit Gift beträufelt. DIe apicalis ist völlig hysterisch und versucht ihren Kopf am Boden ab zuschmieren und rennt wie verrückt durch die Gegend. Im Endeffekt wird sie sich aber vermutlich wieder beruhigt haben.
Ich hatte gehofft, dass es sich so auch bei den Crematogaster verhält. Bei den Tapinoma weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wenn eine "feindliche" Ameise in die Nähe des Nesteingangs oder zu einer Futterstelle kommt aufeinmal alle Tapinoma in der Nähe das arme Tier umkreisen und mit dem Hinterleib herumzucken und es dann ab und an mal schaffen ein bisschen Sekret auf die gegnerische Ameise zu schmieren. Diese hat keine Chance zurück zu beissen, ist völlig überfordert und haut ab.
Ein wirklich tolles Spektakel, und genau das was ich beobachten will. Mehrere Ameisenarten, welche alle in ihrer ökologischen Nische erfolgreich sind und nicht allzu omnipotent im Sinne von der Fähigkeit sich an andere Nischen anzupassen.
Die erhofften Camponotus cruentatus werden vermutlich nie so intensiv die Abfälle der anderen Ameisen durchsuchen wie die Tapinoma bzw die Plagiolepis. Die Plagiolepis werden im Gegenzug aber auch den Camponotus keine Heimchen wegfressen.
Dieses Zusammenspiel mit diesen unzähligen Faktoren zu beherrschen ist denke ich unmöglich. Aber ausprobieren kann man es. Und wenn es nicht klappt wird es wieder aufgelöst. Ich freu mich schon auf das stundenlange nachgrübeln über mögliche Ausgestaltungen des Beckens:)
LG niko
Hi Phil,
leider hast du recht mit der oftmalig nur möglichen Spekulation bei GEmeinschaftsbecken.
Es gibt generell nur wenige langjährige Haltungsberichte (dieses Forum bildet hier eine Ausnahme, ich stoße, seitdem ich angemeldet bin immer wieder auf neue und unglaublich detaillierte Haltungsberichte, die man mir auch als Gute Nacht Geschichte vorlesen könnte) und erst recht wenige Berichte über die Vergesellschaftung von verschiedenen Ameisen. Allerdings macht dies auch so ein bisschen den Reiz daran aus. Zudem gibt es, wie ich schon gesagt habe, wunderbare Möglichkeiten zu Beobachten.
Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich in Südtirol wandern gehe und dann finde ich ein riesiges Pheidole Nest mit ganzen Händen voller Brut und direkt 20 cm daneben ein Nesteingang von einer ebenfalls volkreichen Serviformica Kolonie. Wie kann es denn sein, dass die Kolonien sich nicht gegenseitig auslöschen (hier wohl eher die Pheidole die Serviformica). Irgendwie sind die Bedingungen optimal und die Ameisen stehen untereinander nicht so in Kontakt bzw Konkurrenz. Oftmals hab ich dann beobachten können wie die Pheidole versucht haben eine tote Heuschrecke (wie kam die da wohl hin ) in den noch 30-40 cm entfernten Bau zu schleppen, als dann aufeinmal eine Serviformica ankam und ohne zu zögern die Heuschrecke gepackt und ins eigene Nest gezogen hat. Die Pheidole hatten gar keine Chance weil alles so schnell ging.
In dem zweiten Video von Puniceus zur Fütterung im Gemeinschaftsbecken
http://www.youtube.com/watch?v=MO5bUnZ5uOw
kann man in Sekunde 36 direkt unter der Heuschrecke beobachten was oftmals vorkommt, wobei ich dann aber bei den betroffenen Ameisen selten bis nie Langzeitfolgen entdeckt habe. Die apicalis greift eine Camponotus Arbeiterin an und wird dann von dieser mit Gift beträufelt. DIe apicalis ist völlig hysterisch und versucht ihren Kopf am Boden ab zuschmieren und rennt wie verrückt durch die Gegend. Im Endeffekt wird sie sich aber vermutlich wieder beruhigt haben.
Ich hatte gehofft, dass es sich so auch bei den Crematogaster verhält. Bei den Tapinoma weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wenn eine "feindliche" Ameise in die Nähe des Nesteingangs oder zu einer Futterstelle kommt aufeinmal alle Tapinoma in der Nähe das arme Tier umkreisen und mit dem Hinterleib herumzucken und es dann ab und an mal schaffen ein bisschen Sekret auf die gegnerische Ameise zu schmieren. Diese hat keine Chance zurück zu beissen, ist völlig überfordert und haut ab.
Ein wirklich tolles Spektakel, und genau das was ich beobachten will. Mehrere Ameisenarten, welche alle in ihrer ökologischen Nische erfolgreich sind und nicht allzu omnipotent im Sinne von der Fähigkeit sich an andere Nischen anzupassen.
Die erhofften Camponotus cruentatus werden vermutlich nie so intensiv die Abfälle der anderen Ameisen durchsuchen wie die Tapinoma bzw die Plagiolepis. Die Plagiolepis werden im Gegenzug aber auch den Camponotus keine Heimchen wegfressen.
Dieses Zusammenspiel mit diesen unzähligen Faktoren zu beherrschen ist denke ich unmöglich. Aber ausprobieren kann man es. Und wenn es nicht klappt wird es wieder aufgelöst. Ich freu mich schon auf das stundenlange nachgrübeln über mögliche Ausgestaltungen des Beckens:)
LG niko
Hallo Frank,
ich danke auch dir für deine Antwort.
Ich habe jetzt auch nochmal über alle Details nach gedacht. Ich glaube, dass ich ein wenig zu sehr davon ausging, dass man Das Verhalten der Ameisen vorraussehen kann. Das dies nicht so ist und dass man dadurch auch nicht vorraussehen kann wie sich die Ameisen untereinander verhalten ist wohl das ausschlaggebende Argument gewesen, dass ich das Becken nun doch nicht so "ausstatten" will wie zunächst geplant.
Am Anfang will ich nun lediglich eine Camponotus- und eine Tapinoma-Kolonie in das Becken einziehen lassen. Ich denke, dass mir die dadurch erhofften Interaktionen ausreichend Beobachtungsmöglichkeiten bieten wird. Die Camponotuskolonie versuche ich etwas volksstärker zu sammel. Da ich im Moment nicht weiß ob es auf Kreta die von mir erhofften C.cruentatus gibt werde ich mich mit den Ameisen abfinden die ich dort aufsammeln kann. Ich hatte ja ursprünglich auch über den Zukauf einer C.cruentatus Kolonie nachgedacht falls ich keine auf Kreta finden sollte.
Falls ich auf Kreta auch noch einige Temnothorax oder Leptothorax Arten finde, dann werde ich davon auch noch eine oder zwei ins Becken setzen. Allerdings nur wenn ich aufgrund des natürlichen Lebensraumes bzw des natürlichen Nestbereichs voraussehen kann wie volksstark die Kolonien werden. Ich vermute aber, dass es dort ähnliche Arten geben wird wie hier. So eine Kolonie die in eine Eichel passt ist natürlich von Vorteil.
Die Crematogaster waren ja schon länger vom Tisch, ich glaube aber dass ich trotzdem ein kleines Koloniechen mitnehmen muss und dann separat halten werde.
Da ich vor kurzem meine erste eigene Wohnung bezogen habe und da im Moment durchaus noch Platz für ein paar Becken ist, werde ich mir auch definitiv eine Solenopsis-Kolonie zulegen welche ich dann in ein Becken zusammen mit Lasius niger setzen werde. Ich will unbedingt mal einen der "Raubzüge" der Solenopsis mitbekommen. Und wenn ich Tagelang davor sitze.
Also wie gesagt danke für die durchaus kritischen Antworten, sie haben bei mir einen Denkprozess angestoßen, welcher zu einem ganz brauchbaren Ergebnis geführt hat, denke ich.
Liebe Grüße
Niko
Hallo Frank,
ich danke auch dir für deine Antwort.
Ich habe jetzt auch nochmal über alle Details nach gedacht. Ich glaube, dass ich ein wenig zu sehr davon ausging, dass man Das Verhalten der Ameisen vorraussehen kann. Das dies nicht so ist und dass man dadurch auch nicht vorraussehen kann wie sich die Ameisen untereinander verhalten ist wohl das ausschlaggebende Argument gewesen, dass ich das Becken nun doch nicht so "ausstatten" will wie zunächst geplant.
Am Anfang will ich nun lediglich eine Camponotus- und eine Tapinoma-Kolonie in das Becken einziehen lassen. Ich denke, dass mir die dadurch erhofften Interaktionen ausreichend Beobachtungsmöglichkeiten bieten wird. Die Camponotuskolonie versuche ich etwas volksstärker zu sammel. Da ich im Moment nicht weiß ob es auf Kreta die von mir erhofften C.cruentatus gibt werde ich mich mit den Ameisen abfinden die ich dort aufsammeln kann. Ich hatte ja ursprünglich auch über den Zukauf einer C.cruentatus Kolonie nachgedacht falls ich keine auf Kreta finden sollte.
Falls ich auf Kreta auch noch einige Temnothorax oder Leptothorax Arten finde, dann werde ich davon auch noch eine oder zwei ins Becken setzen. Allerdings nur wenn ich aufgrund des natürlichen Lebensraumes bzw des natürlichen Nestbereichs voraussehen kann wie volksstark die Kolonien werden. Ich vermute aber, dass es dort ähnliche Arten geben wird wie hier. So eine Kolonie die in eine Eichel passt ist natürlich von Vorteil.
Die Crematogaster waren ja schon länger vom Tisch, ich glaube aber dass ich trotzdem ein kleines Koloniechen mitnehmen muss und dann separat halten werde.
Da ich vor kurzem meine erste eigene Wohnung bezogen habe und da im Moment durchaus noch Platz für ein paar Becken ist, werde ich mir auch definitiv eine Solenopsis-Kolonie zulegen welche ich dann in ein Becken zusammen mit Lasius niger setzen werde. Ich will unbedingt mal einen der "Raubzüge" der Solenopsis mitbekommen. Und wenn ich Tagelang davor sitze.
Also wie gesagt danke für die durchaus kritischen Antworten, sie haben bei mir einen Denkprozess angestoßen, welcher zu einem ganz brauchbaren Ergebnis geführt hat, denke ich.
Liebe Grüße
Niko
Hey frank,
Merci dir für die idee mit den
C. sordidula. Ich hab ich mich natürlich gleich informiert. Laut dem verlinkten artikel aus dem Jahre 1930 ist dies anscheinend eine wirklich interessante Ameisenart. Mit genau den Eigenschaften die ich mir für eine vergesellschaftung vorgestellt habe. Laut dem Artikel allerdings sind sie schon sehr aggressiv bzw haben ein recht starkes gift weshalb ich mir überlegt habe ersteinmal
so eine Kolonie alleine zu halten um zu testen wie sie auf andere Ameisen reagieren. Wenn sie zu aggressiv sein sollten werd ich sie wohl nicht in ein Becken mit Camponotus oder Messor stecken. Ist mir dann zu gefährlich.
Der Artikel ist übrigens recht gut geschrieben. Irgendwie so altbacken, wie eine Erlebniserzählung mit einem Fokus auf die Lebensweise und und deren Verhalten und nicht nur auf den Körperbau:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/EntAnz_15_0056-0058.pdf
Auf der seite von dem landesmuseum sind die fortsetzungen auch zum download verfügbar.
Es geht in dem artikel über das (Zusammen-)Leben von plagiolepis und den C. Sordidula mit anderen mediterranen Arten.
Achja noch eine Frage Frank: du hast die Koloniegröße damals durch die geringe Anzahl von Königinnen ausreichend niedrig halten können oder? Und hast du die in dem artikel beschriebene Wirkung des Giftes auf andere Ameisen auch beobachten können?
Lg niko
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Hey frank,
Merci dir für die idee mit den
C. sordidula. Ich hab ich mich natürlich gleich informiert. Laut dem verlinkten artikel aus dem Jahre 1930 ist dies anscheinend eine wirklich interessante Ameisenart. Mit genau den Eigenschaften die ich mir für eine vergesellschaftung vorgestellt habe. Laut dem Artikel allerdings sind sie schon sehr aggressiv bzw haben ein recht starkes gift weshalb ich mir überlegt habe ersteinmal
so eine Kolonie alleine zu halten um zu testen wie sie auf andere Ameisen reagieren. Wenn sie zu aggressiv sein sollten werd ich sie wohl nicht in ein Becken mit Camponotus oder Messor stecken. Ist mir dann zu gefährlich.
Der Artikel ist übrigens recht gut geschrieben. Irgendwie so altbacken, wie eine Erlebniserzählung mit einem Fokus auf die Lebensweise und und deren Verhalten und nicht nur auf den Körperbau:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/EntAnz_15_0056-0058.pdf
Auf der seite von dem landesmuseum sind die fortsetzungen auch zum download verfügbar.
Es geht in dem artikel über das (Zusammen-)Leben von plagiolepis und den C. Sordidula mit anderen mediterranen Arten.
Achja noch eine Frage Frank: du hast die Koloniegröße damals durch die geringe Anzahl von Königinnen ausreichend niedrig halten können oder? Und hast du die in dem artikel beschriebene Wirkung des Giftes auf andere Ameisen auch beobachten können?
Lg niko
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