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Hier findest du alle Posts des Threads zypern-juni-2012.


Post 19117 -

Hallo liebes Forum,


vor kurzen waren Tuffi und ich gemeinsam in Zypern unterwegs zum "Anting". Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer, und befindet sich dort südlich der Südmittelmeerküste der Türkei, also schon ziemlich weit im Süden. Klimatisch ist es daher dort sehr besonders heiß im Vergleich zu den nördlicheren Ländern an der Mittelmeerküste, und die Flora und Fauna unterscheidet sich doch deutlich von z.B. der von Kroatien, wo ich auch schon war (zwei Freilandberichte dazu finden sich hier im Forum).
Jetzt Ende Mai/Anfang Juni ist auf Zypern bereits der feuchtere Winter und Frühling vorbei, man findet viele in der Trockenheit agestorbene Gräser u. ähnliche Pflanzen, der Boden ist durchweg trocken und die meisten Ameisen sind wegen der Hitze hauptsächlich in der Dämmerung und Nacht aktiv.
Wir haben uns nur im westlichen Teil Zyperns aufgehalten, hauptsächlich bei der kleinen Stadt Polis im Norden, wo auch unser Campingplatz war. Zweimal unternahmen wir auch einen Abstecher in bis zu 1000 Metern Höhe in das bewaldete Gebirge.


Die Landschaft ist relativ karg, es gibt viele Felsen und hauptsächlich nur kleine, gedrungene Büsche und Bäume. An einigen Stellen finden sich auch Kakteen, und häufig war das Gebüsch voller Dornen, eine unangenehme Sache dort abseits der Wege herum zu laufen. Hier mal ein Bild von dem typischen Habitat:


Die kleinen knorrigen Bäume sind meist unbewohnt, anders als beispielsweise in Kroatien wird es derart warm und trocken, dass die Äste in der Sonne für Ameisen unbewohnbar sind. Von Südfrankreich, Italien und anderen nördlichen Mittelmeerländern findet man an solchen Stellen normalerweise unzählige Crematogaster scutellaris Kolonien, während wir auf Zypern nie auch nur eine einzige Kolonie dieser Art vorgefunden haben. In den etwas sandig-staubigen Gebieten sind die schönsten und auffälligsten Tiere sicherlich die wunderhübschen Cataglyphis nodus, die hier nicht selten sind. Oft sieht man vereinzelt Arbeiterinnen in der prallen Sonne mit hoher Geschwindigkeit umherhuschen. An Wegrändern trifft man auch Messor an, die aber in der Mittagshitze größtenteils nicht aktiv waren, und sich meistens erst in der Dämmerung blicken ließen.
Ein wegen der leeren Körnerhülsen auffälliges Nest (die meisten waren eher unauffällig), und die dazugehörigen Messor sp..


Ebenso trifft man häufig eine Pheidole (teneriffa?) an, die wie Messor auch Samen sammelt. immer wieder findet man auch Kolonien von einer größeren, schwarzen Aphaenogaster, die an A. senilis erinnert. Außerdem fanden wir hin und wieder kleine, wuselige Myrmicinen, bei denen es sich vermutlich um Cardiocondyla handelte. An größeren Bäumen findet man in der Borke dann doch große Crematogaster Kolonien einer schwarzen Art, in schattigeren Gebieten findet man die üblichen Camponotus wie C. lateralis und fallax.
Wegen der Trockenheit findet man tatsächlich die größte Artenvielfalt in der Nähe von Sumpfgebieten, unser Campingplatz befand sich glücklicherweise inmitten eines solchen. Starker Schilfwuchs und große Eukalyptusbäume prägten hier das Landschaftsbild, und lautes Laubfroschgequarke bestimmte die abendliche Atmosphäre. In schattigeren Bereichen waren die kleinen Plagiolepis allgegenwärtig, ebenso hin und wieder Tetramorium, Temnothorax und Tapinoma. Sehr häufig waren auch kleine rote Aphaenogaster anzutreffen, die meist halb in der Borke am Stamm der Bäume nisteten, ebenso hin und wieder Lasius Völker einer braunen Art, wohl verwandt mit L. niger.
In einer Nacht sind Tetramorium, Tapinoma, Lasius und Lepisiota geschwärmt, wobei bei letzteren interessant ist, dass wir nie bewusst Arbeiterinnen gesehen haben. Das Schwärmverhalten von den Lepisiota sp. ist sehr interessant. Die Geschlechtstiere, vorwiegend Männchen, sammeln sich nachts unter Lampen, die Jungköniginnen werden quasi vergewaltigt und kopulieren mehrmals, sogar nachdem sie bereits ihre Flügel abgeworfen haben.
Noch ein Bild des Sumpfgebietes vom Meer aus.


Sehr artenreich waren Camponotus vertreten, neben den bekannten Camponotus lateralis u. fallax gab es eine gelbe, kleine Art, große maculatus-Verwandte und dunkelbraun-rötlich gefärbte sehr große Camponotus, und kleine Schwarze.
Hier ein längeres Video, es zeigt in dieser Reihenfolge:
1. Cataglyphis nodus
2. Crematogaster sp.
3. Camponotus sp.
4. Lasius sp. Königinnen
5. Aphaenogaster sp.


Viel Spaß :)
https://www.youtube.com/watch?v=H_OtEJsHPj4


Zypern war insgesamt eher ein Land der Reptilien, überall rennen Agamen, Eidechsen und Skinks umher, hin und wieder Schlangen, einmal fanden wir auch ein großes Chamäleon. Auch Skorpione und Vogelspinnen gab es, allerdings nicht so arg häufig.
Zum Abschluss noch ein Bild von einem Skorpion, und von mir am Strand :) Das Wasser war sehr angenehm warm, ich war einmal schnorcheln aber so arg viel gab es leider nicht zu sehen, vor dem Strand des Campingplatzes war keine so gute Location.



Ich hoffe der Tuffi ergänzt den Bericht hier noch ein wenig mit Bildern :)


Grüße, Phil


Hallo liebes Forum,


vor kurzen waren Tuffi und ich gemeinsam in Zypern unterwegs zum "Anting". Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer, und befindet sich dort südlich der Südmittelmeerküste der Türkei, also schon ziemlich weit im Süden. Klimatisch ist es daher dort sehr besonders heiß im Vergleich zu den nördlicheren Ländern an der Mittelmeerküste, und die Flora und Fauna unterscheidet sich doch deutlich von z.B. der von Kroatien, wo ich auch schon war (zwei Freilandberichte dazu finden sich hier im Forum).
Jetzt Ende Mai/Anfang Juni ist auf Zypern bereits der feuchtere Winter und Frühling vorbei, man findet viele in der Trockenheit agestorbene Gräser u. ähnliche Pflanzen, der Boden ist durchweg trocken und die meisten Ameisen sind wegen der Hitze hauptsächlich in der Dämmerung und Nacht aktiv.
Wir haben uns nur im westlichen Teil Zyperns aufgehalten, hauptsächlich bei der kleinen Stadt Polis im Norden, wo auch unser Campingplatz war. Zweimal unternahmen wir auch einen Abstecher in bis zu 1000 Metern Höhe in das bewaldete Gebirge.


Die Landschaft ist relativ karg, es gibt viele Felsen und hauptsächlich nur kleine, gedrungene Büsche und Bäume. An einigen Stellen finden sich auch Kakteen, und häufig war das Gebüsch voller Dornen, eine unangenehme Sache dort abseits der Wege herum zu laufen. Hier mal ein Bild von dem typischen Habitat:


Die kleinen knorrigen Bäume sind meist unbewohnt, anders als beispielsweise in Kroatien wird es derart warm und trocken, dass die Äste in der Sonne für Ameisen unbewohnbar sind. Von Südfrankreich, Italien und anderen nördlichen Mittelmeerländern findet man an solchen Stellen normalerweise unzählige Crematogaster scutellaris Kolonien, während wir auf Zypern nie auch nur eine einzige Kolonie dieser Art vorgefunden haben. In den etwas sandig-staubigen Gebieten sind die schönsten und auffälligsten Tiere sicherlich die wunderhübschen Cataglyphis nodus, die hier nicht selten sind. Oft sieht man vereinzelt Arbeiterinnen in der prallen Sonne mit hoher Geschwindigkeit umherhuschen. An Wegrändern trifft man auch Messor an, die aber in der Mittagshitze größtenteils nicht aktiv waren, und sich meistens erst in der Dämmerung blicken ließen.
Ein wegen der leeren Körnerhülsen auffälliges Nest (die meisten waren eher unauffällig), und die dazugehörigen Messor sp..


Ebenso trifft man häufig eine Pheidole (teneriffa?) an, die wie Messor auch Samen sammelt. immer wieder findet man auch Kolonien von einer größeren, schwarzen Aphaenogaster, die an A. senilis erinnert. Außerdem fanden wir hin und wieder kleine, wuselige Myrmicinen, bei denen es sich vermutlich um Cardiocondyla handelte. An größeren Bäumen findet man in der Borke dann doch große Crematogaster Kolonien einer schwarzen Art, in schattigeren Gebieten findet man die üblichen Camponotus wie C. lateralis und fallax.
Wegen der Trockenheit findet man tatsächlich die größte Artenvielfalt in der Nähe von Sumpfgebieten, unser Campingplatz befand sich glücklicherweise inmitten eines solchen. Starker Schilfwuchs und große Eukalyptusbäume prägten hier das Landschaftsbild, und lautes Laubfroschgequarke bestimmte die abendliche Atmosphäre. In schattigeren Bereichen waren die kleinen Plagiolepis allgegenwärtig, ebenso hin und wieder Tetramorium, Temnothorax und Tapinoma. Sehr häufig waren auch kleine rote Aphaenogaster anzutreffen, die meist halb in der Borke am Stamm der Bäume nisteten, ebenso hin und wieder Lasius Völker einer braunen Art, wohl verwandt mit L. niger.
In einer Nacht sind Tetramorium, Tapinoma, Lasius und Lepisiota geschwärmt, wobei bei letzteren interessant ist, dass wir nie bewusst Arbeiterinnen gesehen haben. Das Schwärmverhalten von den Lepisiota sp. ist sehr interessant. Die Geschlechtstiere, vorwiegend Männchen, sammeln sich nachts unter Lampen, die Jungköniginnen werden quasi vergewaltigt und kopulieren mehrmals, sogar nachdem sie bereits ihre Flügel abgeworfen haben.
Noch ein Bild des Sumpfgebietes vom Meer aus.


Sehr artenreich waren Camponotus vertreten, neben den bekannten Camponotus lateralis u. fallax gab es eine gelbe, kleine Art, große maculatus-Verwandte und dunkelbraun-rötlich gefärbte sehr große Camponotus, und kleine Schwarze.
Hier ein längeres Video, es zeigt in dieser Reihenfolge:
1. Cataglyphis nodus
2. Crematogaster sp.
3. Camponotus sp.
4. Lasius sp. Königinnen
5. Aphaenogaster sp.


Viel Spaß :)
https://www.youtube.com/watch?v=H_OtEJsHPj4


Zypern war insgesamt eher ein Land der Reptilien, überall rennen Agamen, Eidechsen und Skinks umher, hin und wieder Schlangen, einmal fanden wir auch ein großes Chamäleon. Auch Skorpione und Vogelspinnen gab es, allerdings nicht so arg häufig.
Zum Abschluss noch ein Bild von einem Skorpion, und von mir am Strand :) Das Wasser war sehr angenehm warm, ich war einmal schnorcheln aber so arg viel gab es leider nicht zu sehen, vor dem Strand des Campingplatzes war keine so gute Location.



Ich hoffe der Tuffi ergänzt den Bericht hier noch ein wenig mit Bildern :)


Grüße, Phil



Post 19729 -

Hallo,


es hat zwar einige Zeit gedauert, aber hier kommen noch ein paar Bilder.
Viel zu erzählen gibt es von meiner Seite aus nicht, Phil hat eigentlich schon das meinste aufgeführt.


Mir haben die paar Tage in Zypern wirklich sehr viel Spaß gemacht, bin immer wieder gerne für so einen Kurztrip zu haben.
Aber dann bitte wieder in einem Land mit Rechtsfahrgebot. :D


Chamaeleo chamaeleon:





Agame:


Leider den Namen dieser Schrecke vergessen, Phil sollte es wissen:




Gecko mit Milben:




Laubfrosch:



Grüße


Hallo,


es hat zwar einige Zeit gedauert, aber hier kommen noch ein paar Bilder.
Viel zu erzählen gibt es von meiner Seite aus nicht, Phil hat eigentlich schon das meinste aufgeführt.


Mir haben die paar Tage in Zypern wirklich sehr viel Spaß gemacht, bin immer wieder gerne für so einen Kurztrip zu haben.
Aber dann bitte wieder in einem Land mit Rechtsfahrgebot. :D


Chamaeleo chamaeleon:





Agame:


Leider den Namen dieser Schrecke vergessen, Phil sollte es wissen:




Gecko mit Milben:




Laubfrosch:



Grüße