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Hier findest du alle Posts des Threads fsanquinea-ffusca.


Post 19202 -

Holger hat recht, trotzdem kann man sicher sein, dass wir hier sanguinea vor uns haben. Der allgemeine Eindruck, die Morphologie der Tiere ist eindeutig. Pubescenz und relative Schlankheit des Gasters, hier etwas silbrig glänzend, kräftige Beine und Fühler, eindeutig die berühmte "Blutrote Raubameise". Raptiformica ist eigentlich leicht von den roten Waldameisen zu unterscheiden, mit etwas Erfahrung auch auf Anhieb.


LG, Frank.


Holger hat recht, trotzdem kann man sicher sein, dass wir hier sanguinea vor uns haben. Der allgemeine Eindruck, die Morphologie der Tiere ist eindeutig. Pubescenz und relative Schlankheit des Gasters, hier etwas silbrig glänzend, kräftige Beine und Fühler, eindeutig die berühmte "Blutrote Raubameise". Raptiformica ist eigentlich leicht von den roten Waldameisen zu unterscheiden, mit etwas Erfahrung auch auf Anhieb.


LG, Frank.



Post 19219 -

Hallo Volker,
der Anteil an Sklaven in einem sanguinea-Volk schwankt bzw. er nimmt sogar ab mit dem Alter und der Stärke des Volkes der Raubameisen. Sanguinea benötigt vor allem zur sozialparasitischen Gründung die Serviformica. Junge, noch relativ schwache sanguinea-Völker unternehmen in der Folge viele Raubzüge, um Serviformica-Brut zu rauben und als Sklaven im Nest aufzuziehen. Mit dem Begriff Sklaven muss man etwas vorsichtig sein, er passt nur mittelmässig. Denn natürlich haben die im Nest geschlüpften Hilfsameisen bei den sanguinea die gleichen Rechte und Pflichen :) wie die "Herrenameisen".
Immer wird ein Anteil der geraubten Brut gefressen bei den sanguinea. Ältere Völker fressen später fast die gesamte geraubte Brut, sie sind auf die Hilfsameisen nicht mehr angewiesen, denn sanguinea kann selbstständig leben, die Arbeiterinnen von sanguinea können alle nötigen Nest- und Nahrungserwerbsarbeiten ausführen, anders als es zB. bei Polyergus ist und sanguinea braucht die Hilfsameisen nicht zum Erhalt der grossen Kolonien der Art. So unternehmen ältere und starke Völker der sanguinea meist nur noch unerbittliche Vernichtungsraubzüge gegen benachbarte Formica-Kolonien, dabei werden neben Serviformica und anderen Raptiformicavölkern auch schonmal Waldameisen angegriffen. Manchmal sogar Lasius-Kolonien, deren Brut natürlich immer dann verfuttert wird. Diese Raubzüge dienen dann dem Nahrungserwerb, die Raubameisen fressen den Grossteil der geraubte Brut und der Vernichtung von Konkurrenten.
So haben ältere, grosse Kolonien der sanguinea oft nur wenige Sklaven, manchmal sogar gar keine. Anders als bei den fast völlig unselbstständigen Polyergus, wo etwa auf eine Amazone in "normalen" Kolonien sieben Sklaven kommen, die die Kolonie versorgen.


LG, Frank.


Hallo Volker,
der Anteil an Sklaven in einem sanguinea-Volk schwankt bzw. er nimmt sogar ab mit dem Alter und der Stärke des Volkes der Raubameisen. Sanguinea benötigt vor allem zur sozialparasitischen Gründung die Serviformica. Junge, noch relativ schwache sanguinea-Völker unternehmen in der Folge viele Raubzüge, um Serviformica-Brut zu rauben und als Sklaven im Nest aufzuziehen. Mit dem Begriff Sklaven muss man etwas vorsichtig sein, er passt nur mittelmässig. Denn natürlich haben die im Nest geschlüpften Hilfsameisen bei den sanguinea die gleichen Rechte und Pflichen :) wie die "Herrenameisen".
Immer wird ein Anteil der geraubten Brut gefressen bei den sanguinea. Ältere Völker fressen später fast die gesamte geraubte Brut, sie sind auf die Hilfsameisen nicht mehr angewiesen, denn sanguinea kann selbstständig leben, die Arbeiterinnen von sanguinea können alle nötigen Nest- und Nahrungserwerbsarbeiten ausführen, anders als es zB. bei Polyergus ist und sanguinea braucht die Hilfsameisen nicht zum Erhalt der grossen Kolonien der Art. So unternehmen ältere und starke Völker der sanguinea meist nur noch unerbittliche Vernichtungsraubzüge gegen benachbarte Formica-Kolonien, dabei werden neben Serviformica und anderen Raptiformicavölkern auch schonmal Waldameisen angegriffen. Manchmal sogar Lasius-Kolonien, deren Brut natürlich immer dann verfuttert wird. Diese Raubzüge dienen dann dem Nahrungserwerb, die Raubameisen fressen den Grossteil der geraubte Brut und der Vernichtung von Konkurrenten.
So haben ältere, grosse Kolonien der sanguinea oft nur wenige Sklaven, manchmal sogar gar keine. Anders als bei den fast völlig unselbstständigen Polyergus, wo etwa auf eine Amazone in "normalen" Kolonien sieben Sklaven kommen, die die Kolonie versorgen.


LG, Frank.



Post 19229 -

Gerne Volker. Ja, besonnte Waldränder sind sehr schöne, reiche Habitate. Und alles findet man ja eh nie..:), dann müsste man den Wald umgraben und auch den Boden durchsuchen. Das wäre aber ein Eingriff, den wohl niemand gern macht.


LG, Frank.


Gerne Volker. Ja, besonnte Waldränder sind sehr schöne, reiche Habitate. Und alles findet man ja eh nie..:), dann müsste man den Wald umgraben und auch den Boden durchsuchen. Das wäre aber ein Eingriff, den wohl niemand gern macht.


LG, Frank.



Post 19194 -

Hi Volker,


vielleicht gelingt es dir mal ein Bild des Kopfes zu machen.
Formica sanguinea hat eine tiefe Bogenförmige Einbuchtung am Vorderrand des Kopfschildes.



http://www.google.de/imgres?q=(Formica+sanguinea&start=351&um=1&hl=de&sa=N&rlz=1R2ADFA_deDE478&biw=1280&bih=845&tbm=isch&tbnid=4b0Y8OPBh8ycQM:&imgrefurl=http://www.ameisenschutzwarte.de/ameisenbestimmung/sanguinea.php&docid=OCZTbexCmq4cpM&itg=1&imgurl=http://www.ameisenschutzwarte.de/ameisenbestimmung/bilder/sanguinea_kopf.jpg&w=186&h=241&ei=WT3aT5HAOsTRsgai852PAQ&zoom=1&iact=hc&vpx=186&vpy=239&dur=137&hovh=192&hovw=148&tx=106&ty=71&sig=118080923188619065669&page=15&tbnh=154&tbnw=129&ndsp=25&ved=1t:429,r:10,s:351,i:211



LG
Holger


Hi Volker,


vielleicht gelingt es dir mal ein Bild des Kopfes zu machen.
Formica sanguinea hat eine tiefe Bogenförmige Einbuchtung am Vorderrand des Kopfschildes.



http://www.google.de/imgres?q=(Formica+sanguinea&start=351&um=1&hl=de&sa=N&rlz=1R2ADFA_deDE478&biw=1280&bih=845&tbm=isch&tbnid=4b0Y8OPBh8ycQM:&imgrefurl=http://www.ameisenschutzwarte.de/ameisenbestimmung/sanguinea.php&docid=OCZTbexCmq4cpM&itg=1&imgurl=http://www.ameisenschutzwarte.de/ameisenbestimmung/bilder/sanguinea_kopf.jpg&w=186&h=241&ei=WT3aT5HAOsTRsgai852PAQ&zoom=1&iact=hc&vpx=186&vpy=239&dur=137&hovh=192&hovw=148&tx=106&ty=71&sig=118080923188619065669&page=15&tbnh=154&tbnw=129&ndsp=25&ved=1t:429,r:10,s:351,i:211



LG
Holger



Post 19282 -

Hi
Echt schöne Tiere hast du dort gefunden und die Fotos sind dir auch gelungen :D.
Bei mir habe ich mittlerweile 3 F. sanguinea Völker entdeckt (alle etwas größer). Dabei traten dort nur wenige Hilfsameisen auf.
Interessant ist, dass in der Nähe von den F. sanguinea fast gar keine anderen größeren Ameisen zu finden sind. Während bei den F. s. str noch F. fusca rumliefen, fand ich diese bei den F. sanguinea Nestern nicht. Ich meine etwas ähnliches ständ auch im Seifert-Buch drin.
Viel Spaß biem Beobachten deiner Kolonie.


Konnte jemand schon Rapti-F. sanguinea Königinnen finden?
Ich wollte eigendlich dieses Jahr auf die Suche danach gehen um eventelll eine Königin gründen zu lassen. Letzte Jahr hat mir eine Privatperson eine Königin zugeschickt die auch erfolgreich gründetet. Nun möchte ich vielleicht eine "heimische" Rapitformica Königin bei mir gründen lassen.


Grüße Nils


Hi
Echt schöne Tiere hast du dort gefunden und die Fotos sind dir auch gelungen :D.
Bei mir habe ich mittlerweile 3 F. sanguinea Völker entdeckt (alle etwas größer). Dabei traten dort nur wenige Hilfsameisen auf.
Interessant ist, dass in der Nähe von den F. sanguinea fast gar keine anderen größeren Ameisen zu finden sind. Während bei den F. s. str noch F. fusca rumliefen, fand ich diese bei den F. sanguinea Nestern nicht. Ich meine etwas ähnliches ständ auch im Seifert-Buch drin.
Viel Spaß biem Beobachten deiner Kolonie.


Konnte jemand schon Rapti-F. sanguinea Königinnen finden?
Ich wollte eigendlich dieses Jahr auf die Suche danach gehen um eventelll eine Königin gründen zu lassen. Letzte Jahr hat mir eine Privatperson eine Königin zugeschickt die auch erfolgreich gründetet. Nun möchte ich vielleicht eine "heimische" Rapitformica Königin bei mir gründen lassen.


Grüße Nils



Post 19191 -

Bei meiner heutigen Excursion zu den C.vagus Völkern stöberte ich ein wenig in der Umgebung herum und sah ,am Fuße einer schon lange abgestorbenen Kiefer, auf dem borkenbedeckten Boden ein verräterisches Gewimmel. Ameisen- mit unbewehrtem (und weitsichtigem) Auge viele rötliche und einige schwarze untergemischt. Ein paar Topfen Zuckerwasser hatte ich noch ,trotzdem hielten die Kleinen nie lange still. Verzeiht deshalb die matte Qualität der Bilder. Vereinzelt tranken beide Arten friedlich zusammen.
Nach einigem Bücherwälzen halte ich es für möglich , daß ich auf Formica sanquinea und Formica fusca gestoßen bin. Könnt ihr das bestätigen, oder liege ich falsch?





LG
Volker


Bei meiner heutigen Excursion zu den C.vagus Völkern stöberte ich ein wenig in der Umgebung herum und sah ,am Fuße einer schon lange abgestorbenen Kiefer, auf dem borkenbedeckten Boden ein verräterisches Gewimmel. Ameisen- mit unbewehrtem (und weitsichtigem) Auge viele rötliche und einige schwarze untergemischt. Ein paar Topfen Zuckerwasser hatte ich noch ,trotzdem hielten die Kleinen nie lange still. Verzeiht deshalb die matte Qualität der Bilder. Vereinzelt tranken beide Arten friedlich zusammen.
Nach einigem Bücherwälzen halte ich es für möglich , daß ich auf Formica sanquinea und Formica fusca gestoßen bin. Könnt ihr das bestätigen, oder liege ich falsch?





LG
Volker



Post 19211 -

Hallo ihr beiden,
danke für eure Antworten, dazu möchte ich noch sagen, daß die "Roten" weit in der Überzahl waren , es waren nur wenige "Schwarze" dabei, die aber ganz selbstverständlich integriert schienen(wie man ja auch am miteinander trinken sieht). Könnte das bedeuten, daß F.fusca in diesem Volk bereits am Aussterben ist (oder befindet sich vielleicht der Großteil unter der Erde?) und wie lange dauert es etwa bis dieser Zustand erreicht ist (mit anderen Worten: kann man am Anteil der Sklaven das Alter des Sklavenhaltervolkes ablesen - natürlich müßte man da mit genauen Werten aufwarten können, es ist mehr eine grundsätzliche Frage) ?
Zur Artbestimmung noch zwei Bilder, bei der Kopfvergrößerung meine ich eine Einbuchtung des Clypeusvorderrandes zu sehen, und bei der Gesamtansicht eine doch deutliche Einbuchtung des Vorderrandes des Kopfschildes , oder lüge ich mir da in den Sack?
Viele Fragen - einsteigermäßig eben.




LG
Volker


Hallo ihr beiden,
danke für eure Antworten, dazu möchte ich noch sagen, daß die "Roten" weit in der Überzahl waren , es waren nur wenige "Schwarze" dabei, die aber ganz selbstverständlich integriert schienen(wie man ja auch am miteinander trinken sieht). Könnte das bedeuten, daß F.fusca in diesem Volk bereits am Aussterben ist (oder befindet sich vielleicht der Großteil unter der Erde?) und wie lange dauert es etwa bis dieser Zustand erreicht ist (mit anderen Worten: kann man am Anteil der Sklaven das Alter des Sklavenhaltervolkes ablesen - natürlich müßte man da mit genauen Werten aufwarten können, es ist mehr eine grundsätzliche Frage) ?
Zur Artbestimmung noch zwei Bilder, bei der Kopfvergrößerung meine ich eine Einbuchtung des Clypeusvorderrandes zu sehen, und bei der Gesamtansicht eine doch deutliche Einbuchtung des Vorderrandes des Kopfschildes , oder lüge ich mir da in den Sack?
Viele Fragen - einsteigermäßig eben.




LG
Volker



Post 19223 -

Hallo Frank,
vielen Dank für die ausführliche Antwort, mir geht es wie einem Sehschwachen der von Mal zu Mal eine bessere Brille bekommt.


Erstaunlich ist die Artendichte auf diesem kleinen Fleckchen besonnten Waldrandes, ich bin dabei eine Übersicht über ein Gebiet von 20X20 m zu machen . Wird mich den Rest meines Lebens wahrscheinlich beschäftigen.


LG
Volker


Hallo Frank,
vielen Dank für die ausführliche Antwort, mir geht es wie einem Sehschwachen der von Mal zu Mal eine bessere Brille bekommt.


Erstaunlich ist die Artendichte auf diesem kleinen Fleckchen besonnten Waldrandes, ich bin dabei eine Übersicht über ein Gebiet von 20X20 m zu machen . Wird mich den Rest meines Lebens wahrscheinlich beschäftigen.


LG
Volker