Hier findest du alle Posts des Threads thema-des-monats-marz-2013-februar-2016-nest-abdunkeln.
Für mich ist es nur eine Frage, wie an die Sache herangegangen wird?
Mit Bedacht, über längere Zeit die Lichtverhältnisse langsam gesteigert, lassen sich viele Arten daran gewöhnen.
Wird später darauf geachtet, dass zumindest längerfristig, kein grelles Licht auf ihr Nest einwirkt,
oder kein schwaches Licht mit hohem Wärmeanteil, funktioniert das erstaunlich gut.
Bin auch nicht der Meinung das Arten, die das vertragen/tolerieren, dadurch gestresst werden.
Abgeleitet aus Versuchen, Ameisen langsam an etwas Licht gewöhnt und danach zusätzlich ein abgedunkeltes Nest angeboten.
Nur selten sind sie umgezogen, wobei die Frage offen bleibt, ob nicht ein besseres Klima im neuen Nest ausschlaggebend war.
Grüße Wolfgang
Für mich ist es nur eine Frage, wie an die Sache herangegangen wird?
Mit Bedacht, über längere Zeit die Lichtverhältnisse langsam gesteigert, lassen sich viele Arten daran gewöhnen.
Wird später darauf geachtet, dass zumindest längerfristig, kein grelles Licht auf ihr Nest einwirkt,
oder kein schwaches Licht mit hohem Wärmeanteil, funktioniert das erstaunlich gut.
Bin auch nicht der Meinung das Arten, die das vertragen/tolerieren, dadurch gestresst werden.
Abgeleitet aus Versuchen, Ameisen langsam an etwas Licht gewöhnt und danach zusätzlich ein abgedunkeltes Nest angeboten.
Nur selten sind sie umgezogen, wobei die Frage offen bleibt, ob nicht ein besseres Klima im neuen Nest ausschlaggebend war.
Grüße Wolfgang
Oft reagieren die Ameisen deutlich stärker auf andere Reize als auf das Licht selbst. So habe ich mal getestet, wie es ist, wenn man keine Glühlampe zur Beleuchtung verwendet, sondern eine LED (die ja fast keine Wärme ausstrahlt).
Bei der Glühlampe wurde die Kolonie schnell unruhig, nachdem ich die Abdeckung entfernt hatte. Bei der LED hingegen nicht.
Auch spielt es eine rolle, wie stark man beim Entfernen der Abdeckung das Nest erschüttert bzw. durch leichtes verschieben auf der Glas- oder Kunststofffläche Vibrationen erzeugt. Wenn ich ganz vorsichtig die Abdeckung entfernen war das Verhalten meist normal, verschiebe ich aber beim Entfernen leicht die Pappabdeckung, wurde die Kolonie sehr unruhig.
Meine Plagiolepis pygmaea Kolonie ist von sich aus in ein unabgedecktes Reagenzglas gezogen, allerdings war es vermutlich wegen des geringen Durchmessers für sie besser als das alte.
Ich will jetzt auch nicht sagen, dass Licht keine Rolle spielt, aber vermutlich spielt es nur im Zusammenhang mit anderen Störreizen eine große.
Oft reagieren die Ameisen deutlich stärker auf andere Reize als auf das Licht selbst. So habe ich mal getestet, wie es ist, wenn man keine Glühlampe zur Beleuchtung verwendet, sondern eine LED (die ja fast keine Wärme ausstrahlt).
Bei der Glühlampe wurde die Kolonie schnell unruhig, nachdem ich die Abdeckung entfernt hatte. Bei der LED hingegen nicht.
Auch spielt es eine rolle, wie stark man beim Entfernen der Abdeckung das Nest erschüttert bzw. durch leichtes verschieben auf der Glas- oder Kunststofffläche Vibrationen erzeugt. Wenn ich ganz vorsichtig die Abdeckung entfernen war das Verhalten meist normal, verschiebe ich aber beim Entfernen leicht die Pappabdeckung, wurde die Kolonie sehr unruhig.
Meine Plagiolepis pygmaea Kolonie ist von sich aus in ein unabgedecktes Reagenzglas gezogen, allerdings war es vermutlich wegen des geringen Durchmessers für sie besser als das alte.
Ich will jetzt auch nicht sagen, dass Licht keine Rolle spielt, aber vermutlich spielt es nur im Zusammenhang mit anderen Störreizen eine große.
Ich denke, dass Phil einen wichtigen Aspekt erwähnt hat.
Arten, die in der Streuschicht siedeln oder allgemein keine sehr hohen Ansprüche an ihren Nistplatz stellen, sind oft weniger lichtempfindlich und lassen sich durch etwas Streulicht nicht so schnell beunruhigen. Ich sehe das bei meinen Gigantiops immer wieder, die ja absolute Opportunisten bei der Nestwahl sind und auch im Freiland jede Nistmöglichkeit nutzen und dabei wenig wählerisch sind. Obwohl diese Ameisen hervorragend sehen können und vielleicht das beste Sehvermögen im Ameisenreich haben, brauche ich ihre Nester kaum abzudecken. Sie gewöhnen sich schnell daran, dass die Glasscheibe des Beobachtungsnestes nicht oder nur wenig abgedeckt ist und reagieren im Nest überhaupt nicht auf Bewegungen ausserhalb des Terrariums, obwohl sie diese doch sehen sollten. Im Nest ignorieren sie einfach jede optische Störung, es ist, als sei ihr Sehvermögen hier abgeschalten.
Sobald sie jedoch das Nest verlassen haben, registrieren sie jede Bewegung auch ausserhalb ihres Terrariums. Dann sehen sie mich auch, wenn ich mich an das Becken heran bewege, um in das Nest zu schauen. Also, die Tiere ausserhalb des Nestes beachten mich dann, die Tiere im Nest, mit denselben Blick auf mich durch die Glasscheibe des Beobachtungsnestes, die beachten mich nicht.
Natürlich hat die Toleranz gegenüber dem Lichteinfall in das Nest enge Grenzen. Es darf kein starkes und direktes Licht einfallen, allenfalls indirektes Licht. Ich löse das so, in dem ich meine kleinen Terrarien auf dem Fensterbrett so einrichte, dass sich das Nest mit seiner Einsichtmöglichkeit natürlich immer auf der fensterabgewandten Seite befindet. Das indirekte Licht aus dem Wohnraum wird dann nach einer Eingewöhnung toleriert. Bei grossen Becken löse ich das in gleicher Weise, das Nest befindet sich immer an der fensterabgewandten Seite des Terrariums.
Interessant ist dabei für mich, dass junge Kolonien, die während der Koloniegründung im Dunklem aufgezogen wurden, anfangs sehr viel lichtempfindlicher und schreckhafter sind. Überhaupt sind solche jungen Kolonien und deren Individuen am Anfang einer Haltung im Terrarium nach der Phase der Aufzucht sehr viel aufmerksamer und schreckhafter. Ähnlich verhält es sich mit Wildtieren, die im Freiland gefangen wurden und dann in solcher Haltung landen. Es findet dann eine Gewöhnung statt und die Tiere werden tatsächlich toleranter und sind bald weniger scheu und schreckhaft.
Es ist dann eine erstaunliche Erfahrung, wenn man erlebt, wie solche kleinen und fragilen Insekten dann langsam zu lernen scheinen, dass ihnen vom Halter und von dessen Eingriffen in ihrem Lebensraum keine Gefahr droht und die Tiere zwar aufmerksam bleiben, tapfer an einer Stelle verharren und alles beobachten, dabei natürlich jederzeit bereit, davon zu springen, aber nicht mehr bei jeder kleinen Störung panisch und erschrocken mit Flucht reagieren.
LG, Frank.
Ich denke, dass Phil einen wichtigen Aspekt erwähnt hat.
Arten, die in der Streuschicht siedeln oder allgemein keine sehr hohen Ansprüche an ihren Nistplatz stellen, sind oft weniger lichtempfindlich und lassen sich durch etwas Streulicht nicht so schnell beunruhigen. Ich sehe das bei meinen Gigantiops immer wieder, die ja absolute Opportunisten bei der Nestwahl sind und auch im Freiland jede Nistmöglichkeit nutzen und dabei wenig wählerisch sind. Obwohl diese Ameisen hervorragend sehen können und vielleicht das beste Sehvermögen im Ameisenreich haben, brauche ich ihre Nester kaum abzudecken. Sie gewöhnen sich schnell daran, dass die Glasscheibe des Beobachtungsnestes nicht oder nur wenig abgedeckt ist und reagieren im Nest überhaupt nicht auf Bewegungen ausserhalb des Terrariums, obwohl sie diese doch sehen sollten. Im Nest ignorieren sie einfach jede optische Störung, es ist, als sei ihr Sehvermögen hier abgeschalten.
Sobald sie jedoch das Nest verlassen haben, registrieren sie jede Bewegung auch ausserhalb ihres Terrariums. Dann sehen sie mich auch, wenn ich mich an das Becken heran bewege, um in das Nest zu schauen. Also, die Tiere ausserhalb des Nestes beachten mich dann, die Tiere im Nest, mit denselben Blick auf mich durch die Glasscheibe des Beobachtungsnestes, die beachten mich nicht.
Natürlich hat die Toleranz gegenüber dem Lichteinfall in das Nest enge Grenzen. Es darf kein starkes und direktes Licht einfallen, allenfalls indirektes Licht. Ich löse das so, in dem ich meine kleinen Terrarien auf dem Fensterbrett so einrichte, dass sich das Nest mit seiner Einsichtmöglichkeit natürlich immer auf der fensterabgewandten Seite befindet. Das indirekte Licht aus dem Wohnraum wird dann nach einer Eingewöhnung toleriert. Bei grossen Becken löse ich das in gleicher Weise, das Nest befindet sich immer an der fensterabgewandten Seite des Terrariums.
Interessant ist dabei für mich, dass junge Kolonien, die während der Koloniegründung im Dunklem aufgezogen wurden, anfangs sehr viel lichtempfindlicher und schreckhafter sind. Überhaupt sind solche jungen Kolonien und deren Individuen am Anfang einer Haltung im Terrarium nach der Phase der Aufzucht sehr viel aufmerksamer und schreckhafter. Ähnlich verhält es sich mit Wildtieren, die im Freiland gefangen wurden und dann in solcher Haltung landen. Es findet dann eine Gewöhnung statt und die Tiere werden tatsächlich toleranter und sind bald weniger scheu und schreckhaft.
Es ist dann eine erstaunliche Erfahrung, wenn man erlebt, wie solche kleinen und fragilen Insekten dann langsam zu lernen scheinen, dass ihnen vom Halter und von dessen Eingriffen in ihrem Lebensraum keine Gefahr droht und die Tiere zwar aufmerksam bleiben, tapfer an einer Stelle verharren und alles beobachten, dabei natürlich jederzeit bereit, davon zu springen, aber nicht mehr bei jeder kleinen Störung panisch und erschrocken mit Flucht reagieren.
LG, Frank.
Hallo,
ein Abdunkeln des Nestes zumindest bis zu einem bestimmten Grad ist immer sinnvoll - die Ameisen reagieren im Nest eben von Natur aus negativ phototaktisch, Licht im Nest bedeutet Gefahr. Allerdings gewöhnen sie sich auch schnell an das Licht, was bleibt ihnen auch anderes übrig. Die meisten Ameisen sind sehr anpassungsfähig. Ich habe auch schon viele Völker ohne Lichtschutz in ihren Nestern gehalten, es gibt eigentlich selten Probleme - manche Arten reagieren da auch empfindlicher als andere, was ich darauf zurückführe, dass Arten, die gerne in der Streuchschicht oder Moos leben, auch in der Natur unter Umständen ein aufgehelltes Nest haben.
Bei den meisten Arten habe ich da einen Kompromiss gefunden, der recht gut funktioniert; ich lege etwas verwelktes Laub auf das Nest. Dieses kann man problemlos entfernen, ohne das Nest anzuheben, und erspart den Ameisen ja dadurch auch eine Störung, und sie ziehen nicht mal aus, wenn man ihnen alternative noch dunklere Nester anbietet.
Tatsächlich ist den Ameisen oft Wärme wichtiger als Lichteinstrahlung, man erkennt daran auch, dass es nicht unbedingt ein großer Störfaktor für die Ameisen selbst ist, wenn sie freiwillig ins Licht ziehen nur weil es an dieser Stelle etwas wärmer ist.
Hinzu kommt, dass die meisten Ameisenarten recht schlecht sehen - direkte Lichteinstrahlung mit einer Lampe wird störend empfunden, aber wenn das Nest ohne Lichtschutz sich nur im Bereich von indirekter Lichteinstrahlung befindet, merken es die Ameisen kaum bis gar nicht - der Halter hat immer noch Chancen, hineinzugucken, oder muss eben eine Taschenlampe zur Hilfe nehmen.
Grüße, Phil
Hallo,
ein Abdunkeln des Nestes zumindest bis zu einem bestimmten Grad ist immer sinnvoll - die Ameisen reagieren im Nest eben von Natur aus negativ phototaktisch, Licht im Nest bedeutet Gefahr. Allerdings gewöhnen sie sich auch schnell an das Licht, was bleibt ihnen auch anderes übrig. Die meisten Ameisen sind sehr anpassungsfähig. Ich habe auch schon viele Völker ohne Lichtschutz in ihren Nestern gehalten, es gibt eigentlich selten Probleme - manche Arten reagieren da auch empfindlicher als andere, was ich darauf zurückführe, dass Arten, die gerne in der Streuchschicht oder Moos leben, auch in der Natur unter Umständen ein aufgehelltes Nest haben.
Bei den meisten Arten habe ich da einen Kompromiss gefunden, der recht gut funktioniert; ich lege etwas verwelktes Laub auf das Nest. Dieses kann man problemlos entfernen, ohne das Nest anzuheben, und erspart den Ameisen ja dadurch auch eine Störung, und sie ziehen nicht mal aus, wenn man ihnen alternative noch dunklere Nester anbietet.
Tatsächlich ist den Ameisen oft Wärme wichtiger als Lichteinstrahlung, man erkennt daran auch, dass es nicht unbedingt ein großer Störfaktor für die Ameisen selbst ist, wenn sie freiwillig ins Licht ziehen nur weil es an dieser Stelle etwas wärmer ist.
Hinzu kommt, dass die meisten Ameisenarten recht schlecht sehen - direkte Lichteinstrahlung mit einer Lampe wird störend empfunden, aber wenn das Nest ohne Lichtschutz sich nur im Bereich von indirekter Lichteinstrahlung befindet, merken es die Ameisen kaum bis gar nicht - der Halter hat immer noch Chancen, hineinzugucken, oder muss eben eine Taschenlampe zur Hilfe nehmen.
Grüße, Phil
Hey,
ich glaube, das hier benötigt eine Klarstellung. Die Annahme, dass Ameisen kein Licht aus dem langwelligen Rotbereich (ca. 635-700 nm) sehen können kommt daher, dass Insekten im Allgemeinen kein Rot sehen können. Ihre Farbpigmente im Auge (sog. Opsine) decken die kurzwelligen Ultraviolet, Grün und Blaubereiche ab, nicht jedoch den Rotbereich. Es gibt bisher natürlich auch einige paar bekannte Ausnahmen z.B. bei Schmetterlingen.
Bis vor einigen Jahren dachte man noch, dass alle Ameisen nur Dichromaten (d.h. zwei Farbpigmente) sind und ihnen der Blaurezeptor fehlt, aber man weiß inzwischen bei Myrmecia und Camponotus, dass diese definitiv trichromotisch sind (Blau, UV, Grün) (siehe z.B. hier). Wie häufig das in Ameisen allgemein vorkommt, weiß man nicht: Aber bisher gibt es keine überzeugenden genetischen oder physiologischen Hinweise auf Rotpigmente bei Ameisen.
Einem Review von letzten Jahr kann man entnehmen (hier), dass Farbsehen nur bei etwas mehr als einem dutzend Ameisenarten bisher untersucht wurde. Dabei sind bei nur 3 Ameisenarten Reaktionen auf Rotlicht festgestellt worden (Lasius niger, Formica cunicularia, Cataglyphis aenescens), und das auch ausschließlich in Verhaltensversuchen mit relativ kurzwelligen Rotbereich (bis ca 640nm). Es ist bisher ungeklärt, wie diese Diskrepanz zwischen Verhalten und Physiologie zustande kommt - es wurde vermutet, aber bislang noch nicht nachgewiesen, dass der Grünrezeptor auch gering auf Licht von höheren Wellenlängen reagiert.
Ich persönlich bin skeptisch, ob es sich tatsächlich um Rotsehen handelt, oder am Ende nicht doch methodische Probleme (z.B. Versuchsaufbau, Forschungs/Publikationsbias, Statistik, Zufall etc.) für die Ergebnisse gesorgt haben. Das insbesondere weil mir kein offensichtlicher Grund einfällt, wozu einer Ameise das nützen könnte. Weitere Studien sind definitiv nötig.
Bei meinen Camponotus barbaricus kann ich sagen, dass sie definitiv erkennen, wenn rotes Licht ins Nest scheint, sogar wenn es sich um eine schwache rote Lampe handelt, die durch rote Folie scheint. Sie fangen dann an langsam umherzulaufen, geraten aber nicht in Panik - zumindest solange das Außenlicht schwach ist. Helles Tageslicht, da auf die rote Folie fällt hat meist eine augenblickliche heftige Reaktion zur Folge - Ameisen rennen umher, Brut wird in schattige Bereiche abtransportiert, die ganze Palette.
Vorsicht, hier kann man schnell fehlinterpretieren. Zum einen sind Ameisen extrem sensibel auf Temperaturschwankungen die durch Licht ausgelöst werden, zum anderen braucht man eine zuverlässigen Rotlichtfilter, der keine anderen Lichtspektren durchlässt.
Für die Haltung wichtig: Selbst wenn Ameisen etwas Rotlicht wahrnehmen können, spielt das eine eher untergeordnete Rolle. Ein korrekter Rotlichtfilter macht schon an sich dunkel und ist auf jeden Fall besser als kein Schutz. Man muss eben mit einer Lampe heranleuchten, und die Ameisen werden darauf reagieren - aber sicherlich etwas weniger panisch als wenn man den gesamten Lichtschutz abnimmt. Häufig schafft man es ohnehin nicht, für 100% Lichtabdichtung zu sorgen; Kleine Schlitze zwischen Glas und Ytong oder durchscheinen am Wassertank des Reagenzglases sind oft unvermeidbar. Ich behaupte, das macht den allermeisten Ameisen nichts, zumal wie schon oben beschrieben einigen Ameisen der Lichteinfall egal ist, und sie ihre Brut auch an hellen Orten ablegen wenn dort minimal wärmer ist.
Grüße, Phil
Hey,
ich glaube, das hier benötigt eine Klarstellung. Die Annahme, dass Ameisen kein Licht aus dem langwelligen Rotbereich (ca. 635-700 nm) sehen können kommt daher, dass Insekten im Allgemeinen kein Rot sehen können. Ihre Farbpigmente im Auge (sog. Opsine) decken die kurzwelligen Ultraviolet, Grün und Blaubereiche ab, nicht jedoch den Rotbereich. Es gibt bisher natürlich auch einige paar bekannte Ausnahmen z.B. bei Schmetterlingen.
Bis vor einigen Jahren dachte man noch, dass alle Ameisen nur Dichromaten (d.h. zwei Farbpigmente) sind und ihnen der Blaurezeptor fehlt, aber man weiß inzwischen bei Myrmecia und Camponotus, dass diese definitiv trichromotisch sind (Blau, UV, Grün) (siehe z.B. hier). Wie häufig das in Ameisen allgemein vorkommt, weiß man nicht: Aber bisher gibt es keine überzeugenden genetischen oder physiologischen Hinweise auf Rotpigmente bei Ameisen.
Einem Review von letzten Jahr kann man entnehmen (hier), dass Farbsehen nur bei etwas mehr als einem dutzend Ameisenarten bisher untersucht wurde. Dabei sind bei nur 3 Ameisenarten Reaktionen auf Rotlicht festgestellt worden (Lasius niger, Formica cunicularia, Cataglyphis aenescens), und das auch ausschließlich in Verhaltensversuchen mit relativ kurzwelligen Rotbereich (bis ca 640nm). Es ist bisher ungeklärt, wie diese Diskrepanz zwischen Verhalten und Physiologie zustande kommt - es wurde vermutet, aber bislang noch nicht nachgewiesen, dass der Grünrezeptor auch gering auf Licht von höheren Wellenlängen reagiert.
Ich persönlich bin skeptisch, ob es sich tatsächlich um Rotsehen handelt, oder am Ende nicht doch methodische Probleme (z.B. Versuchsaufbau, Forschungs/Publikationsbias, Statistik, Zufall etc.) für die Ergebnisse gesorgt haben. Das insbesondere weil mir kein offensichtlicher Grund einfällt, wozu einer Ameise das nützen könnte. Weitere Studien sind definitiv nötig.
Bei meinen Camponotus barbaricus kann ich sagen, dass sie definitiv erkennen, wenn rotes Licht ins Nest scheint, sogar wenn es sich um eine schwache rote Lampe handelt, die durch rote Folie scheint. Sie fangen dann an langsam umherzulaufen, geraten aber nicht in Panik - zumindest solange das Außenlicht schwach ist. Helles Tageslicht, da auf die rote Folie fällt hat meist eine augenblickliche heftige Reaktion zur Folge - Ameisen rennen umher, Brut wird in schattige Bereiche abtransportiert, die ganze Palette.
Vorsicht, hier kann man schnell fehlinterpretieren. Zum einen sind Ameisen extrem sensibel auf Temperaturschwankungen die durch Licht ausgelöst werden, zum anderen braucht man eine zuverlässigen Rotlichtfilter, der keine anderen Lichtspektren durchlässt.
Für die Haltung wichtig: Selbst wenn Ameisen etwas Rotlicht wahrnehmen können, spielt das eine eher untergeordnete Rolle. Ein korrekter Rotlichtfilter macht schon an sich dunkel und ist auf jeden Fall besser als kein Schutz. Man muss eben mit einer Lampe heranleuchten, und die Ameisen werden darauf reagieren - aber sicherlich etwas weniger panisch als wenn man den gesamten Lichtschutz abnimmt. Häufig schafft man es ohnehin nicht, für 100% Lichtabdichtung zu sorgen; Kleine Schlitze zwischen Glas und Ytong oder durchscheinen am Wassertank des Reagenzglases sind oft unvermeidbar. Ich behaupte, das macht den allermeisten Ameisen nichts, zumal wie schon oben beschrieben einigen Ameisen der Lichteinfall egal ist, und sie ihre Brut auch an hellen Orten ablegen wenn dort minimal wärmer ist.
Grüße, Phil
Moin moin,
dieses interessante TdM aus dem Jahre 2013 wurde jetzt im Februar 2016 wiederaufgegriffen. Ich habe die Themen zusammengeführt, um es übersichtlicher zu halten. Das Thema ist definitiv zeitlos! - Colophonius
Hi Leute,
In dem Buch von Bert Hölldobler und Edward O. Wilson ``Auf den Spuren der Ameisen ´´
wird unter anderem geschrieben, dass sie die Nester z.B. in Reagenzgläser, nachdem die Ameisen dort eingezogen sind, die Alufolie für die Abdunkelung entfernt wurde und die Ameisen sich Problemlos an das Raumlicht gewöhnen.
Somit hat man eine bessere Beobachtungsmöglichkeit im Nestbereich.
Dies rief mich auf den Plan dies mal an einer kleinen Lasius- Kolonie auszuprobieren.
Das Reagenzglas war mit einer roten Folie umwickelt.
Diese entfernte ich und legte ein Stück Alufolie auf das Nest aber so dass etwas Licht ins Nest gelang.
Natürlich, durch das anheben des Reagenzglases um die rote Folie zu entfernen war viel Aufregung im Nest zu beobachten.
Aber als ich wieder zurücklegte und ein Teil des Nestes abgedeckt war, legt sich die Unruhe wieder.
Nach drei Tagen nahm ich vorsichtig die Alufolie vom Nest und es passierte nichts.
Keine Aufregung und keine Hektik.
Ich halte die Kolonie nun seit 2 Wochen ohne Abdeckung und man kann die Tiere wunderbar bei ihren Tätigkeiten im Nest beobachten.
Erstmal konnte ich nun beobachten wie die Königin Eier legte.
Anschließend versuchte ich dies bei einer Gründungskolonie einer Serviformica und
auch hier funktionierte dies ohne Probleme.
Mich würde mal interessieren wie Eure Erfahrungen sind beim abdunkeln bzw. des nicht abdunkeln des Nestes.
Könnt eure Meinungen und Erfahrungen hier gerne schreiben.
LG
Holger
Moin moin,
dieses interessante TdM aus dem Jahre 2013 wurde jetzt im Februar 2016 wiederaufgegriffen. Ich habe die Themen zusammengeführt, um es übersichtlicher zu halten. Das Thema ist definitiv zeitlos! - Colophonius
Hi Leute,
In dem Buch von Bert Hölldobler und Edward O. Wilson ``Auf den Spuren der Ameisen ´´
wird unter anderem geschrieben, dass sie die Nester z.B. in Reagenzgläser, nachdem die Ameisen dort eingezogen sind, die Alufolie für die Abdunkelung entfernt wurde und die Ameisen sich Problemlos an das Raumlicht gewöhnen.
Somit hat man eine bessere Beobachtungsmöglichkeit im Nestbereich.
Dies rief mich auf den Plan dies mal an einer kleinen Lasius- Kolonie auszuprobieren.
Das Reagenzglas war mit einer roten Folie umwickelt.
Diese entfernte ich und legte ein Stück Alufolie auf das Nest aber so dass etwas Licht ins Nest gelang.
Natürlich, durch das anheben des Reagenzglases um die rote Folie zu entfernen war viel Aufregung im Nest zu beobachten.
Aber als ich wieder zurücklegte und ein Teil des Nestes abgedeckt war, legt sich die Unruhe wieder.
Nach drei Tagen nahm ich vorsichtig die Alufolie vom Nest und es passierte nichts.
Keine Aufregung und keine Hektik.
Ich halte die Kolonie nun seit 2 Wochen ohne Abdeckung und man kann die Tiere wunderbar bei ihren Tätigkeiten im Nest beobachten.
Erstmal konnte ich nun beobachten wie die Königin Eier legte.
Anschließend versuchte ich dies bei einer Gründungskolonie einer Serviformica und
auch hier funktionierte dies ohne Probleme.
Mich würde mal interessieren wie Eure Erfahrungen sind beim abdunkeln bzw. des nicht abdunkeln des Nestes.
Könnt eure Meinungen und Erfahrungen hier gerne schreiben.
LG
Holger
Hallo,
Ich halte die Tiere eigentlich immer abgedunkelt.
Meine Pseudomyrmex scheint das Licht aber auch nicht allzu sehr zu stören.
Die Tiere hab ich teilweise in einem RG geschickt bekommen in dem ein Ast lag. Bis jetzt wird dieser bewohnt obwohl Brut und viele Arbeiterinnen im Licht liegen. Die Ameisen haben sich aber bisher nicht entschieden auszuziehen (es werden aber noch viele anderen Plätze bewohnt).
Grüße Nils
Hallo,
Ich halte die Tiere eigentlich immer abgedunkelt.
Meine Pseudomyrmex scheint das Licht aber auch nicht allzu sehr zu stören.
Die Tiere hab ich teilweise in einem RG geschickt bekommen in dem ein Ast lag. Bis jetzt wird dieser bewohnt obwohl Brut und viele Arbeiterinnen im Licht liegen. Die Ameisen haben sich aber bisher nicht entschieden auszuziehen (es werden aber noch viele anderen Plätze bewohnt).
Grüße Nils
Ich persöndlich konnte das bei einigen Arten auch schon erkennen. Sie gewöhnen sich schnell dran und gehen ihrer normalen Arbeit nach.
Eigentlich auch verständlich wenn man bedenkt , dass sie keine andere Wahl mehr haben.
War Baumatrial vorhanden versuchten sie auch wieder schnell einen Sichtschutz zu errichten. Ameisen sind so programmiert, sich zu verstecken, einzugraben um sich vor Feinden zu schützen, die richtige Feuchte zu wahren und vor zu viel Sonne zu schützen. Ich hab meine nie absichtlich abgedeckt es war oft so, dass ich noch keine passende Abdeckung hatte. Ich will niemanden beschimpfen doch finde ich sollte man den Tieren ihre gewohnte Lebensweise nicht auf den Kopf stellen und sie lieber abgdunkelt halten. Mit etwas Phantasie gibt es viele möglichkeiten etwas zu bauen, was dunkel hält , praktisch ist und noch gut aussieht.
Ich persöndlich konnte das bei einigen Arten auch schon erkennen. Sie gewöhnen sich schnell dran und gehen ihrer normalen Arbeit nach.
Eigentlich auch verständlich wenn man bedenkt , dass sie keine andere Wahl mehr haben.
War Baumatrial vorhanden versuchten sie auch wieder schnell einen Sichtschutz zu errichten. Ameisen sind so programmiert, sich zu verstecken, einzugraben um sich vor Feinden zu schützen, die richtige Feuchte zu wahren und vor zu viel Sonne zu schützen. Ich hab meine nie absichtlich abgedeckt es war oft so, dass ich noch keine passende Abdeckung hatte. Ich will niemanden beschimpfen doch finde ich sollte man den Tieren ihre gewohnte Lebensweise nicht auf den Kopf stellen und sie lieber abgdunkelt halten. Mit etwas Phantasie gibt es viele möglichkeiten etwas zu bauen, was dunkel hält , praktisch ist und noch gut aussieht.
Aus lauter Angst als Anfänger etwas falsch zu machen ,oder besser gesagt um den Tieren in der ersten Zeit (meine C.vagus waren ja mit ca. 30 Tieren noch sehr klein und die Cataglyphis sehr fremd) nur ja optimale Bedingungen zu bieten hielt ich beide (externen ) Nester mit einer (abnehmbaren) roten Plexiglasscheibe über der Nestscheibe bedeckt. Durch diese Abdeckung, die in der Intensität einer guten roten Folie entspricht , konnte ich mit einer starken LED Taschenlampe leuchten ohne daß die Tiere beeinträchtigt wurden, auch nicht die Cataglyphis, die sonst schon bei leichteren Erschütterungen oder Störungen (Husten, ein Buch fällt auf den Boden, hantieren mit der Kamera in unmittelbarer Terrariennähe) wie von der Tarantel gestochen herumsausten. Die C.vagus waren da etwas ruhiger .
Erst vor wenigen Tagen ,also nach ziemlich genau einem Jahr der Haltung, ermutigt durch diesen thread hier, nahm ich bei beiden Nestern die Abdeckung vorsichtig ab (bei gedämpftem Licht) und die Sache funktionierte hervorragend. Solange man das Nest selber nicht erschüttert reagierten sie kaum merkbar darauf. Ein ganz neues Beobachten!
Jetzt hängt eine rote Folie vor dem neuen Wüstenterrarium, die dieselbe Abschattung bietet aber viel leichter und geräuschloser aufzuklappen ist.
Ich werde die Nester weiterhin unter Folie halten aber mich nicht mehr scheuen bei gedämpftem Licht genauer nachsehen zu können.
LG
Volker
Aus lauter Angst als Anfänger etwas falsch zu machen ,oder besser gesagt um den Tieren in der ersten Zeit (meine C.vagus waren ja mit ca. 30 Tieren noch sehr klein und die Cataglyphis sehr fremd) nur ja optimale Bedingungen zu bieten hielt ich beide (externen ) Nester mit einer (abnehmbaren) roten Plexiglasscheibe über der Nestscheibe bedeckt. Durch diese Abdeckung, die in der Intensität einer guten roten Folie entspricht , konnte ich mit einer starken LED Taschenlampe leuchten ohne daß die Tiere beeinträchtigt wurden, auch nicht die Cataglyphis, die sonst schon bei leichteren Erschütterungen oder Störungen (Husten, ein Buch fällt auf den Boden, hantieren mit der Kamera in unmittelbarer Terrariennähe) wie von der Tarantel gestochen herumsausten. Die C.vagus waren da etwas ruhiger .
Erst vor wenigen Tagen ,also nach ziemlich genau einem Jahr der Haltung, ermutigt durch diesen thread hier, nahm ich bei beiden Nestern die Abdeckung vorsichtig ab (bei gedämpftem Licht) und die Sache funktionierte hervorragend. Solange man das Nest selber nicht erschüttert reagierten sie kaum merkbar darauf. Ein ganz neues Beobachten!
Jetzt hängt eine rote Folie vor dem neuen Wüstenterrarium, die dieselbe Abschattung bietet aber viel leichter und geräuschloser aufzuklappen ist.
Ich werde die Nester weiterhin unter Folie halten aber mich nicht mehr scheuen bei gedämpftem Licht genauer nachsehen zu können.
LG
Volker
Meine stehen mit der Rückseite ihrer Gipsneser meist zur Rückwand der Vitrine hin. So dunkel wird es da nicht. Werden sie mal hoch gehoben, um nachzusehen, sind sie trotz der Bewegung und dem stärkeren Lichteinfall noch ziemlich ruhig.
Die Nester bei mir sind fast alle nicht so richtig dunkel, da kann ich mir schon vorstellen, dass auch eine Gewöhnung eintritt.
Die Messor, die sonst immer voll abgedeckt sind, reagieren schon deutlicher drauf, wenn man den Karton öffnet.
Meine stehen mit der Rückseite ihrer Gipsneser meist zur Rückwand der Vitrine hin. So dunkel wird es da nicht. Werden sie mal hoch gehoben, um nachzusehen, sind sie trotz der Bewegung und dem stärkeren Lichteinfall noch ziemlich ruhig.
Die Nester bei mir sind fast alle nicht so richtig dunkel, da kann ich mir schon vorstellen, dass auch eine Gewöhnung eintritt.
Die Messor, die sonst immer voll abgedeckt sind, reagieren schon deutlicher drauf, wenn man den Karton öffnet.
Hey,
ich kann das selbe über meine Cataglyphis oasium berichten!
Anfangs sind Sie ausgerastet als ich die Abdeckung abnahm und reinleuchtete.
Besonders auch die Gyne.
Mittlerweile ist das garkein Problem mehr! Wenn Ich die Abdeckung abnehme und reinleuchte gibt es keine Reaktion
Ebenfalls bei meinen Camponotus fulvopilosus. Anfangs sind diese immer hektisch hin und her rumgerannt...Sogar mit Brut an der Oberfläche!
Jetzt ist das kein Problem mehr
Ich kann deine These,dass sich Ameisen an plötzlichen Lichteinfall gewöhnen können,bestätigen
Liebe Grüße,
Pierre
Hey,
ich kann das selbe über meine Cataglyphis oasium berichten!
Anfangs sind Sie ausgerastet als ich die Abdeckung abnahm und reinleuchtete.
Besonders auch die Gyne.
Mittlerweile ist das garkein Problem mehr! Wenn Ich die Abdeckung abnehme und reinleuchte gibt es keine Reaktion
Ebenfalls bei meinen Camponotus fulvopilosus. Anfangs sind diese immer hektisch hin und her rumgerannt...Sogar mit Brut an der Oberfläche!
Jetzt ist das kein Problem mehr
Ich kann deine These,dass sich Ameisen an plötzlichen Lichteinfall gewöhnen können,bestätigen
Liebe Grüße,
Pierre
Hallo, auch von mir ein paar Erfahrungen zu dem Thema: Gerade mit Messor habe ich ähnliche Erfahrungen wie die vom Threadersteller geschilderten machen können. Gerade nach einer Gewöhnungsphase war Lichteinfall praktisch kein Problem. Ich hatte meist das Gefühl, das die Erschütterung, die teilweise beim Entfernen der Nestabdeckung entstand für meine gehaltenen M. barbarus und M. ebeninus zu weit größerer Unruhe führte als der Lichteinfall selbst. Diese Beobachtung trifft auch für meine jetzige Art, Formica sanguinea, zu, und das obwohl diese über weit stärker ausgeprägte Sehkraft verfügen.
Ich weiß aber nicht, inwiefern es sich tatsächlich um Gewöhnung, also einen Lerneffekt handelt. Ich könnte mir aber z.B. vorstellen, dass eine Kolonie weit weniger auf Lichteinfall reagiert, wenn sie sich in ein Nest "eingelebt" haben, sodass Lichteinfall gegenüber der Sicherheit suggerierende Enge und dem Geruch ihres Nests nicht mehr so stark ins Gewicht fällt.
Gruß
Katharina
Hallo, auch von mir ein paar Erfahrungen zu dem Thema: Gerade mit Messor habe ich ähnliche Erfahrungen wie die vom Threadersteller geschilderten machen können. Gerade nach einer Gewöhnungsphase war Lichteinfall praktisch kein Problem. Ich hatte meist das Gefühl, das die Erschütterung, die teilweise beim Entfernen der Nestabdeckung entstand für meine gehaltenen M. barbarus und M. ebeninus zu weit größerer Unruhe führte als der Lichteinfall selbst. Diese Beobachtung trifft auch für meine jetzige Art, Formica sanguinea, zu, und das obwohl diese über weit stärker ausgeprägte Sehkraft verfügen.
Ich weiß aber nicht, inwiefern es sich tatsächlich um Gewöhnung, also einen Lerneffekt handelt. Ich könnte mir aber z.B. vorstellen, dass eine Kolonie weit weniger auf Lichteinfall reagiert, wenn sie sich in ein Nest "eingelebt" haben, sodass Lichteinfall gegenüber der Sicherheit suggerierende Enge und dem Geruch ihres Nests nicht mehr so stark ins Gewicht fällt.
Gruß
Katharina
Hallo zusammen.
Hier solle es um den plötzlichen Lichteinfall bei Ameisennestern in der Haltung gehen.
Ich habe schon länger die Vermutung, dass auch Ameisen sich an gewisse Dinge gewöhnen lassen. So zum Beispiel, an Licht im Nest.
Bei meiner Messor cephalotes Kolonie, habe ich darüber schon ein mal berichtet. Dort war die Gyne und die Arbeiterinnen schon an meine Täglichen Kontrollblicke, mit der Taschenlampe gewöhnt. Die Jungkönigin, war noch kurz nach ihrem Schlupf immer sehr aufgeregt, und versuchte vor dem Licht zu flüchten. Mittlerweile hat auch sie sich an diese Kontrollblicke gewöhnt, und stört sich in keiner Weise mehr daran. Maximal drehen sie sich soweit, das ich nur noch ihren Hinterleib beleuchten kann.
Auf dem erstem Video ist zu sehen wie die Alte Gyne Ruhig bleibt, und die neue gleich in Panik gerät. Auf dem Zweitem Video, kann man schön sehen wie beide gelassen bleiben.
Selbiges ist mir auch bei den Polyergus rufescens, mit den Formica fusca Arbeiterinnen aufgefallen. Da ich bei den Amazonen auch täglich nachschaue, bleiben sie dabei nun auch ruhig. Hatte sogar anfangs nur den Mittleren Teil des Nestes mit einer Roten Folie verdeckt, und sie sind in den Teil der nicht verdeckt war gezogen. Dieser bereich ist ca 2°C wärmer als die anderen Kammern.
Meine Kolonie Formica fusca hingegen, bei der ich nur einmal im Monat schaue, verfällt immer gleich in Panik wen ich ins Nest leuchte.
Werde nun auch bei dieser, jeden Tag Kontrollen mit der Taschenlampe machen, um zu sehen, ob sich auch hier das verhalten ändert.
Hier auch zwei Videos zum vergleich.
Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ging, oder geht es euch, bei euren Kolonien auch so?
Lg Daniel
Hallo zusammen.
Hier solle es um den plötzlichen Lichteinfall bei Ameisennestern in der Haltung gehen.
Ich habe schon länger die Vermutung, dass auch Ameisen sich an gewisse Dinge gewöhnen lassen. So zum Beispiel, an Licht im Nest.
Bei meiner Messor cephalotes Kolonie, habe ich darüber schon ein mal berichtet. Dort war die Gyne und die Arbeiterinnen schon an meine Täglichen Kontrollblicke, mit der Taschenlampe gewöhnt. Die Jungkönigin, war noch kurz nach ihrem Schlupf immer sehr aufgeregt, und versuchte vor dem Licht zu flüchten. Mittlerweile hat auch sie sich an diese Kontrollblicke gewöhnt, und stört sich in keiner Weise mehr daran. Maximal drehen sie sich soweit, das ich nur noch ihren Hinterleib beleuchten kann.
Auf dem erstem Video ist zu sehen wie die Alte Gyne Ruhig bleibt, und die neue gleich in Panik gerät. Auf dem Zweitem Video, kann man schön sehen wie beide gelassen bleiben.
Selbiges ist mir auch bei den Polyergus rufescens, mit den Formica fusca Arbeiterinnen aufgefallen. Da ich bei den Amazonen auch täglich nachschaue, bleiben sie dabei nun auch ruhig. Hatte sogar anfangs nur den Mittleren Teil des Nestes mit einer Roten Folie verdeckt, und sie sind in den Teil der nicht verdeckt war gezogen. Dieser bereich ist ca 2°C wärmer als die anderen Kammern.
Meine Kolonie Formica fusca hingegen, bei der ich nur einmal im Monat schaue, verfällt immer gleich in Panik wen ich ins Nest leuchte.
Werde nun auch bei dieser, jeden Tag Kontrollen mit der Taschenlampe machen, um zu sehen, ob sich auch hier das verhalten ändert.
Hier auch zwei Videos zum vergleich.
Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ging, oder geht es euch, bei euren Kolonien auch so?
Lg Daniel
Ich weiß aber nicht, inwiefern es sich tatsächlich um Gewöhnung, also einen Lerneffekt handelt. Ich könnte mir aber z.B. vorstellen, dass eine Kolonie weit weniger auf Lichteinfall reagiert, wenn sie sich in ein Nest "eingelebt" haben, sodass Lichteinfall gegenüber der Sicherheit suggerierende Enge und dem Geruch ihres Nests nicht mehr so stark ins Gewicht fällt.
Ich bin ja eher der Meinung, das es sich um eine art Lerneffekt oder eher Gewöhnung, handeln muss. Meine Formica fusca Kolonie, lebt seit über einem Jahr in diesem Nest, und sollte daher an die Sicherheit ihres Nestes, gewöhnt haben. Aber sie reagieren sehr Stark auf einfallendes Licht. Meine Kolonie Polyergus rufescens wurde kurz vor dem Winter , von mir noch in eine Heimchendose Umgesiedelt, da ich das Nest für eine Andere Kolonie verwenden wollte. Da dieses nicht geklappt hatte mit der neuen Kolonie, haben sie nun dieses Nest zurückbekommen, und reagieren Trotz der Störungen, des Umsiedelns, und des Geruches der Anderen Kolonie, genauso wie zuvor, fast gar nicht auf das Plötzlich einfallende Licht meiner Taschenlampe. Was mich zu dem Schluss bringt, das sie sich trotz wechselnder Umstände, an das Licht gewöhnt haben.
Daher gehe ich bei dem vergleich dieser beiden Kolonien, von einer Art Gewöhnung aus. Um mir mit dieser aussage sicherer zu seien, versuche ich nun, die noch schreckhafte fusca Kolonie, ebenfalls an das Licht zu gewöhnen.
Bin mal gespannt ob dieses gelingen wird.
LG Daniel
Ich weiß aber nicht, inwiefern es sich tatsächlich um Gewöhnung, also einen Lerneffekt handelt. Ich könnte mir aber z.B. vorstellen, dass eine Kolonie weit weniger auf Lichteinfall reagiert, wenn sie sich in ein Nest "eingelebt" haben, sodass Lichteinfall gegenüber der Sicherheit suggerierende Enge und dem Geruch ihres Nests nicht mehr so stark ins Gewicht fällt.
Ich bin ja eher der Meinung, das es sich um eine art Lerneffekt oder eher Gewöhnung, handeln muss. Meine Formica fusca Kolonie, lebt seit über einem Jahr in diesem Nest, und sollte daher an die Sicherheit ihres Nestes, gewöhnt haben. Aber sie reagieren sehr Stark auf einfallendes Licht. Meine Kolonie Polyergus rufescens wurde kurz vor dem Winter , von mir noch in eine Heimchendose Umgesiedelt, da ich das Nest für eine Andere Kolonie verwenden wollte. Da dieses nicht geklappt hatte mit der neuen Kolonie, haben sie nun dieses Nest zurückbekommen, und reagieren Trotz der Störungen, des Umsiedelns, und des Geruches der Anderen Kolonie, genauso wie zuvor, fast gar nicht auf das Plötzlich einfallende Licht meiner Taschenlampe. Was mich zu dem Schluss bringt, das sie sich trotz wechselnder Umstände, an das Licht gewöhnt haben.
Daher gehe ich bei dem vergleich dieser beiden Kolonien, von einer Art Gewöhnung aus. Um mir mit dieser aussage sicherer zu seien, versuche ich nun, die noch schreckhafte fusca Kolonie, ebenfalls an das Licht zu gewöhnen.
Bin mal gespannt ob dieses gelingen wird.
LG Daniel
Mittlerweile gibt es praktischerweise ja einige Studien, die den Mythos dass Ameisen kein rot sehen könnten, endgültig begraben haben (das wussten Mymrekologen schon vor 150 Jahren, man hat das nur ignoriert und von Bienen auf Ameisen geschlossen, dabei aber vergessen dass Bienen und Ameisen doch recht unterscheidliche Lebensbedinungen haben). Die meisten davon sind zwar Verhaltensstudien (z.B. mit Lasius niger und Myrmica sp), aber es gibt auch eine Anatomiestudie mit Formica cunicularia, bei der festgestellt wurde, dass diese Ameisen hellrotes Licht über einen Zusatzmechanismus ihres Grünsensors erkennen können.
Bei meinen Camponotus barbaricus kann ich sagen, dass sie definitiv erkennen, wenn rotes Licht ins Nest scheint, sogar wenn es sich um eine schwache rote Lampe handelt, die durch rote Folie scheint. Sie fangen dann an langsam umherzulaufen, geraten aber nicht in Panik - zumindest solange das Außenlicht schwach ist. Helles Tageslicht, da auf die rote Folie fällt hat meist eine augenblickliche heftige Reaktion zur Folge - Ameisen rennen umher, Brut wird in schattige Bereiche abtransportiert, die ganze Palette.
Persönlich betrache ich rote Folie in bestimmten Situationen als nützlich - z.B. wenn man bei schwachem Licht kurz ins Nest sehen möchte, ob sich etwas verändert hat, ohne die Ameisen groß zu stören - als einzigen "Lichtschutz" halte ich davon aber überhaupt nichts. Ameisen sind (bis auf wenige Ausnahmen wie Tapinoma melanocephalum oder Nylanderia fulva, die ihre Brut auch gern auf Netzteilen und anderen exponierten warmen Plätzen lagern) darauf programmiert die Dunkelheit zu suchen, da sie Sicherheit verspricht. Als Ameisenhalter muss man seine Kolonie nicht unnötig stressen, wenn man 99% der Zeit sowieso nicht ins Nest schaut.
Mittlerweile gibt es praktischerweise ja einige Studien, die den Mythos dass Ameisen kein rot sehen könnten, endgültig begraben haben (das wussten Mymrekologen schon vor 150 Jahren, man hat das nur ignoriert und von Bienen auf Ameisen geschlossen, dabei aber vergessen dass Bienen und Ameisen doch recht unterscheidliche Lebensbedinungen haben). Die meisten davon sind zwar Verhaltensstudien (z.B. mit Lasius niger und Myrmica sp), aber es gibt auch eine Anatomiestudie mit Formica cunicularia, bei der festgestellt wurde, dass diese Ameisen hellrotes Licht über einen Zusatzmechanismus ihres Grünsensors erkennen können.
Bei meinen Camponotus barbaricus kann ich sagen, dass sie definitiv erkennen, wenn rotes Licht ins Nest scheint, sogar wenn es sich um eine schwache rote Lampe handelt, die durch rote Folie scheint. Sie fangen dann an langsam umherzulaufen, geraten aber nicht in Panik - zumindest solange das Außenlicht schwach ist. Helles Tageslicht, da auf die rote Folie fällt hat meist eine augenblickliche heftige Reaktion zur Folge - Ameisen rennen umher, Brut wird in schattige Bereiche abtransportiert, die ganze Palette.
Persönlich betrache ich rote Folie in bestimmten Situationen als nützlich - z.B. wenn man bei schwachem Licht kurz ins Nest sehen möchte, ob sich etwas verändert hat, ohne die Ameisen groß zu stören - als einzigen "Lichtschutz" halte ich davon aber überhaupt nichts. Ameisen sind (bis auf wenige Ausnahmen wie Tapinoma melanocephalum oder Nylanderia fulva, die ihre Brut auch gern auf Netzteilen und anderen exponierten warmen Plätzen lagern) darauf programmiert die Dunkelheit zu suchen, da sie Sicherheit verspricht. Als Ameisenhalter muss man seine Kolonie nicht unnötig stressen, wenn man 99% der Zeit sowieso nicht ins Nest schaut.
ich glaube das Bedarf einer Klarstellung. Die Annahme, dass Ameisen kein Licht aus dem langwelligen Rotbereich (ca. 635-700 nm) sehen können kommt daher, dass Insekten im Allgemeinen kein Rot sehen können. Ihre Farbpigmente im Auge (sog. Opsine) decken die kurzwelligen Ultraviolet, Grün und Blaubereiche ab, nicht jedoch den Rotbereich.
Was ja nicht zwangsläufig ausschließt, dass sie es über Zusatzmechanismen an diesen Rezeptoren doch können. Vor ein paar Jahren wusste man ja auch noch nicht, dass Vögel das Erdmagnet feld im wahrsten Sinne des Wortes sehen können (und rein technisch können auch menschliche Augen UV sehen, unsere Linse filtert das aber raus um die Netzhaut zu schützen, was man von Fällen bei denen Menschen fehlerhafte Kunstlinsen eingesetzt wurden weiß - sogar bei einigen alten Malern vermutet man dass diese nach einer Linsenentfernung UV sehen konnten, was ihre Spätwerke in ein ganz neues Licht rückt, wortwörtlich). Vielleicht spielen auch noch andere Sinnesorgane eine Rolle, die bisher niemand auf dem Schirm hat.
Und klar, alle Ameisen sind anders, es gibt ja auch welche die praktisch komplett blind sind (Soldaten von Dorylus) oder wirklich winzige Augen haben (Lasius myops). Allgemeine Aussagen über Ameisen sind generell schwierig, wenn man die Bandbreite der Komplexität von Nothomyrmecia bis Atta bedenkt.
Das insbesondere weil mir kein offensichtlicher Grund einfällt, wozu einer Ameise das nützen könnte. Weitere Studien sind definitiv nötig.
Ds Licht unterhalb der Pflanzendecke (z.B. auf einer dichtbewachsenen Wiese) ist stark ins rote Spektrum verschoben, man kann Pflanzen sogar zu verstärktem Höhenwachstum antreiben, wenn man sie mit roten Schildern umgibt. Vielleicht hat es was damit zu tun.
Vorsicht, hier kann man schnell fehlinterpretieren. Zum einen sind Ameisen extrem sensibel auf Temperaturschwankungen die durch Licht ausgelöst werden, zum anderen braucht man eine zuverlässigen Rotlichtfilter, der keine anderen Lichtspektren durchlässt.
Würde eher auf einen unzureichenden Rotfilter tippen (benutze rote Folie und eine mit roter Acrylfarbe übermalte schwache Taschenlampe, dass die LED so viel Wärme abgibt glaub ich eher nicht).
Ein korrekter Rotlichtfilter macht schon an sich dunkel und ist auf jeden Fall besser als kein Schutz. Man muss eben mit einer Lampe heranleuchten, und die Ameisen werden darauf reagieren - aber sicherlich etwas weniger panisch als wenn man den gesamten Lichtschutz abnimmt. Häufig schafft man es ohnehin nicht, für 100% Lichtabdichtung zu sorgen; Kleine Schlitze zwischen Glas und Ytong oder durchscheinen am Wassertank des Reagenzglases sind oft unvermeidbar. Ich behaupte, das macht den allermeisten Ameisen nichts, zumal wie schon oben beschrieben einigen Ameisen der Lichteinfall egal ist, und sie ihre Brut auch an hellen Orten ablegen wenn dort minimal wärmer ist.
Genau das sehe ich auch, bei schwachem Licht reagieren sie viel geringer bis kaum wenn die rote Folie drauf ist. Nur bei hellem Tageslicht macht es keinen Unterschied. Vor allem die Kombination aus Erschütterung und Lichteinfall sorgt für eine sehr heftige Reaktion, mäßiger Lichteinfall allein ist eher weniger das Problem (außer es ist eben wirklich hell), Erschütterung allein erstaunlicherweise auch nur dann wenn sie wirklich heftig ausfällt.
Es gibt halt auch Leute die ihre Ameisen komplett im Licht halten und gerade bei nachtaktiven Spezies finde ich das wirklich nicht artgerecht (besonders wenn die Anlage dann noch auf dem Schreibtisch steht und ständigen Erschütterungen ausgesetzt ist muss man sich dann nicht wundern, wenn die Ameisen gestresst sind und sich schlecht entwickeln).
ich glaube das Bedarf einer Klarstellung. Die Annahme, dass Ameisen kein Licht aus dem langwelligen Rotbereich (ca. 635-700 nm) sehen können kommt daher, dass Insekten im Allgemeinen kein Rot sehen können. Ihre Farbpigmente im Auge (sog. Opsine) decken die kurzwelligen Ultraviolet, Grün und Blaubereiche ab, nicht jedoch den Rotbereich.
Was ja nicht zwangsläufig ausschließt, dass sie es über Zusatzmechanismen an diesen Rezeptoren doch können. Vor ein paar Jahren wusste man ja auch noch nicht, dass Vögel das Erdmagnet feld im wahrsten Sinne des Wortes sehen können (und rein technisch können auch menschliche Augen UV sehen, unsere Linse filtert das aber raus um die Netzhaut zu schützen, was man von Fällen bei denen Menschen fehlerhafte Kunstlinsen eingesetzt wurden weiß - sogar bei einigen alten Malern vermutet man dass diese nach einer Linsenentfernung UV sehen konnten, was ihre Spätwerke in ein ganz neues Licht rückt, wortwörtlich). Vielleicht spielen auch noch andere Sinnesorgane eine Rolle, die bisher niemand auf dem Schirm hat.
Und klar, alle Ameisen sind anders, es gibt ja auch welche die praktisch komplett blind sind (Soldaten von Dorylus) oder wirklich winzige Augen haben (Lasius myops). Allgemeine Aussagen über Ameisen sind generell schwierig, wenn man die Bandbreite der Komplexität von Nothomyrmecia bis Atta bedenkt.
Das insbesondere weil mir kein offensichtlicher Grund einfällt, wozu einer Ameise das nützen könnte. Weitere Studien sind definitiv nötig.
Ds Licht unterhalb der Pflanzendecke (z.B. auf einer dichtbewachsenen Wiese) ist stark ins rote Spektrum verschoben, man kann Pflanzen sogar zu verstärktem Höhenwachstum antreiben, wenn man sie mit roten Schildern umgibt. Vielleicht hat es was damit zu tun.
Vorsicht, hier kann man schnell fehlinterpretieren. Zum einen sind Ameisen extrem sensibel auf Temperaturschwankungen die durch Licht ausgelöst werden, zum anderen braucht man eine zuverlässigen Rotlichtfilter, der keine anderen Lichtspektren durchlässt.
Würde eher auf einen unzureichenden Rotfilter tippen (benutze rote Folie und eine mit roter Acrylfarbe übermalte schwache Taschenlampe, dass die LED so viel Wärme abgibt glaub ich eher nicht).
Ein korrekter Rotlichtfilter macht schon an sich dunkel und ist auf jeden Fall besser als kein Schutz. Man muss eben mit einer Lampe heranleuchten, und die Ameisen werden darauf reagieren - aber sicherlich etwas weniger panisch als wenn man den gesamten Lichtschutz abnimmt. Häufig schafft man es ohnehin nicht, für 100% Lichtabdichtung zu sorgen; Kleine Schlitze zwischen Glas und Ytong oder durchscheinen am Wassertank des Reagenzglases sind oft unvermeidbar. Ich behaupte, das macht den allermeisten Ameisen nichts, zumal wie schon oben beschrieben einigen Ameisen der Lichteinfall egal ist, und sie ihre Brut auch an hellen Orten ablegen wenn dort minimal wärmer ist.
Genau das sehe ich auch, bei schwachem Licht reagieren sie viel geringer bis kaum wenn die rote Folie drauf ist. Nur bei hellem Tageslicht macht es keinen Unterschied. Vor allem die Kombination aus Erschütterung und Lichteinfall sorgt für eine sehr heftige Reaktion, mäßiger Lichteinfall allein ist eher weniger das Problem (außer es ist eben wirklich hell), Erschütterung allein erstaunlicherweise auch nur dann wenn sie wirklich heftig ausfällt.
Es gibt halt auch Leute die ihre Ameisen komplett im Licht halten und gerade bei nachtaktiven Spezies finde ich das wirklich nicht artgerecht (besonders wenn die Anlage dann noch auf dem Schreibtisch steht und ständigen Erschütterungen ausgesetzt ist muss man sich dann nicht wundern, wenn die Ameisen gestresst sind und sich schlecht entwickeln).