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Hier findest du alle Posts des Threads science-update-related-to-ants-other-hymenoptera.


Post 30612 -

In einer Studie der Hintermann & Weber AG im Auftrag des Schweizer BAFU (Bundesamt für Umweltschutz), wurde auch das Risiko durch den Handel mit Ameisen angesprochen und folgendes Fazit gezogen (Die Studie kann [url=http://www.bafu.admin.ch/biotechnologie/01760/08944/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCHd3x3gGym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--]hier[/url] heruntergeladen werden.):



Allein in Anbetracht der grossen Zahl der gehandelten Arten, von denen etliche auch aus Ländern mit gemässigtem Klima stammen, ist das Risiko einer Etablie-rung exotischer Ameisenarten klar gegeben. Die schwierige Artbestimmung, die undurchsichtige Herkunft der Tiere und die fehlenden Kenntnisse zur Biologie und Ökologie führen zum Schluss, dass die Branche hier mit unabsehbaren Ri-siken agiert.

(Seite 41)


Wie viele exotische Ameisen aus gemäßigten Klimazonen werden denn eigentlich gehalten?


Natürlich wäre es schön gewesen, wenn diese Folgerungen auf Grund belegter neuerer Untersuchungen getroffen worden wären.


Stattdessen basieren sie wohl zum einen auf den allseits bekannten Text von A. Buschinger aus dem Jahr 2004 und aus einer Korrespondenz mit ihm:


Der Myrmekologe Alfred Buschinger hat seine diesbezüglich kritische Haltung in ei-ner wissenschaftlichen Publikation formuliert und begründet (Buschinger 2004). Seine Argumente erscheinen plausibel, obwohl auch er keine bekannten Fälle von verwilderten Ameisenarten nennt, die auf Handel oder Privat-Haltung zu-rückgehen. Nachfolgend einige Zitate aus der Korrespondenz mit A. Buschinger, in der er sich in allgemeiner Form zur Situation und den Risiken des Handels mit exotischen Ameisen geäussert hat

(Seite 40)


Auch ein Ameisenhalter bekam die "Ehre", dass ein Ausschnitt aus seinem Haltungsbericht auf der Titelseite der Studie abgedruckt wurde.


In einer Studie der Hintermann & Weber AG im Auftrag des Schweizer BAFU (Bundesamt für Umweltschutz), wurde auch das Risiko durch den Handel mit Ameisen angesprochen und folgendes Fazit gezogen (Die Studie kann [url=http://www.bafu.admin.ch/biotechnologie/01760/08944/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCHd3x3gGym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--]hier[/url] heruntergeladen werden.):



Allein in Anbetracht der grossen Zahl der gehandelten Arten, von denen etliche auch aus Ländern mit gemässigtem Klima stammen, ist das Risiko einer Etablie-rung exotischer Ameisenarten klar gegeben. Die schwierige Artbestimmung, die undurchsichtige Herkunft der Tiere und die fehlenden Kenntnisse zur Biologie und Ökologie führen zum Schluss, dass die Branche hier mit unabsehbaren Ri-siken agiert.

(Seite 41)


Wie viele exotische Ameisen aus gemäßigten Klimazonen werden denn eigentlich gehalten?


Natürlich wäre es schön gewesen, wenn diese Folgerungen auf Grund belegter neuerer Untersuchungen getroffen worden wären.


Stattdessen basieren sie wohl zum einen auf den allseits bekannten Text von A. Buschinger aus dem Jahr 2004 und aus einer Korrespondenz mit ihm:


Der Myrmekologe Alfred Buschinger hat seine diesbezüglich kritische Haltung in ei-ner wissenschaftlichen Publikation formuliert und begründet (Buschinger 2004). Seine Argumente erscheinen plausibel, obwohl auch er keine bekannten Fälle von verwilderten Ameisenarten nennt, die auf Handel oder Privat-Haltung zu-rückgehen. Nachfolgend einige Zitate aus der Korrespondenz mit A. Buschinger, in der er sich in allgemeiner Form zur Situation und den Risiken des Handels mit exotischen Ameisen geäussert hat

(Seite 40)


Auch ein Ameisenhalter bekam die "Ehre", dass ein Ausschnitt aus seinem Haltungsbericht auf der Titelseite der Studie abgedruckt wurde.



Post 31400 -

Pheidole zählen zu den erfolgreichsten Ameisengattungen überhaupt. Jede 10. Ameise zählt zu dieser Gattung, obwohl es über 300 Gattungen gibt.


Wissenschaftler haben den Verwandtschaftsgrad von 300 Pheidolearten untersucht und diesen in einer Grafik dargestellt.


Man konnte feststellen, dass die Entwicklung der Pheidole Arten der neuen und der alten Welt weitgehend unabhängig voneinander erfolgte:


The new world and the old world are almost completely independent of each other


Zuerst entstanden über 600 Pheidole Arten in der neuen Welt, von denen eine in die alte Welt wanderte und aus der dort wiederum etwa 600 Arten aus dieser einen Art entstanden:


Pheidole first evolved in the new world, from one species to over six hundred species." Then, one of those ants colonized the old world, where it evolved into another six hundred or so ant species.


-----------
editorische Ergänzung: die Arbeit und weitere Querverweise findet ihr hier http://classic.rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1798/20141416.full
*Gruß myrmikonos


Pheidole zählen zu den erfolgreichsten Ameisengattungen überhaupt. Jede 10. Ameise zählt zu dieser Gattung, obwohl es über 300 Gattungen gibt.


Wissenschaftler haben den Verwandtschaftsgrad von 300 Pheidolearten untersucht und diesen in einer Grafik dargestellt.


Man konnte feststellen, dass die Entwicklung der Pheidole Arten der neuen und der alten Welt weitgehend unabhängig voneinander erfolgte:


The new world and the old world are almost completely independent of each other


Zuerst entstanden über 600 Pheidole Arten in der neuen Welt, von denen eine in die alte Welt wanderte und aus der dort wiederum etwa 600 Arten aus dieser einen Art entstanden:


Pheidole first evolved in the new world, from one species to over six hundred species." Then, one of those ants colonized the old world, where it evolved into another six hundred or so ant species.


-----------
editorische Ergänzung: die Arbeit und weitere Querverweise findet ihr hier http://classic.rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1798/20141416.full
*Gruß myrmikonos



Post 34377 -

WoW die 3D Animationen sind ja genial und sehr realistisch.


WoW die 3D Animationen sind ja genial und sehr realistisch.



Post 36180 -

Hi Phil,


ich denke, dass das ganze auf den Arten basiert, die im Antwiki unter Germany aufgelistet sind..


Bereits vor einiger Zeit habe ich eine E-Mail dorthin gesendet, dass einge Arten überhaupt nicht in Deutschland vorkommen, ein paar wurden entfernt, es sind aber wohl immer noch Arten aufgelistet, die hier nicht heimisch sind, z. B.:



Es sind sicher noch einige andere Fehler drin. Und genau diese Arten findet man dann auch auf Antweb, z. B. https://www.antweb.org/images.do?subfamily=myrmicinae&genus=tetramorium&rank=genus&project=germanyants


Ich bezweifle, dass man einige dieser Arten jemals in Deutschland gefunden hat.


Hi Phil,


ich denke, dass das ganze auf den Arten basiert, die im Antwiki unter Germany aufgelistet sind..


Bereits vor einiger Zeit habe ich eine E-Mail dorthin gesendet, dass einge Arten überhaupt nicht in Deutschland vorkommen, ein paar wurden entfernt, es sind aber wohl immer noch Arten aufgelistet, die hier nicht heimisch sind, z. B.:



Es sind sicher noch einige andere Fehler drin. Und genau diese Arten findet man dann auch auf Antweb, z. B. https://www.antweb.org/images.do?subfamily=myrmicinae&genus=tetramorium&rank=genus&project=germanyants


Ich bezweifle, dass man einige dieser Arten jemals in Deutschland gefunden hat.



Post 22725 -

Das ist dann ganz sicher eine Form von Lernen, myrmiconos.
Und natürlich erlernen nicht nur Ameisen den Heimweg im Gelände und kennen die Umgebung ihrer Nester, im viel grösseren Umfang können dies eben Hummeln, andere Bienen oder Wespen. Auch solitäre Wespen und andere Insekten können das, wenn sie zB. ein Nest anlegen, dieses für einige Zeit versorgen müssen und hier Brutpflege betreiben. Diese fliegenden Insekten navigieren zielsicher im dreisimensionalen Raum, durchfliegen riesige Räume und finden immer zum Nest zurück. Es ist für mich klar, dass dies auch ein Ergebnis des Lernens ist. Jeder Flug in eine neue Region der Nestumgebung bedeutet neues Lernen.
Es spielen sicher verschiedene Faktoren eine Rolle und das Verhalten bei der Orientierung ist zum grossen Teil angelegt, laienhaft gesagt, angeboren. So ist das Verhalten, einen kreisenden, pendelnden Orienterungsflug zu unternehmen, bei jungen Wespen oder Bienen, die zum ersten Mal das Nest verlassen und sich nun so die nähere Umgebung einprägen, sicher angeboren. Ebenso wohl auch bei älteren Tieren, die sich auf diese Weise eine Futterstelle einprägen, sie also erlernen. Ebenso das Verhalten einer Arbeiterin der Wüstenameise Cataglyphis, die ihren Lauf ab und zu unterbricht und sich auf der Stelle dreht und sich so einen Panoramaüberblick ihres Standortes verschafft, um sich zu orientieren und ihren Standort zu ermitteln.
Das Ergebnis der Orientierungsflüge zB. der Wespen oder des Rundumblicks der Cataglyphis-Arbeiterin ist der erfolgreiche Rückkehr zum Nest oder die erfolgreiche Jagd bzw. Sammeltour. Auch mal das Wiederfinden einer bereits bekannten, damit bereits erlernten und vielversprechende Futterstelle. Angeborenes Verhalten ist hier eine Voraussetzung und das Rüstzeug für erfolgreiches Lernen.
Lernen findet man an vielen Stellen im Tierreich, mitunter sogar bei uns Menschen.


LG, Frank.


Das ist dann ganz sicher eine Form von Lernen, myrmiconos.
Und natürlich erlernen nicht nur Ameisen den Heimweg im Gelände und kennen die Umgebung ihrer Nester, im viel grösseren Umfang können dies eben Hummeln, andere Bienen oder Wespen. Auch solitäre Wespen und andere Insekten können das, wenn sie zB. ein Nest anlegen, dieses für einige Zeit versorgen müssen und hier Brutpflege betreiben. Diese fliegenden Insekten navigieren zielsicher im dreisimensionalen Raum, durchfliegen riesige Räume und finden immer zum Nest zurück. Es ist für mich klar, dass dies auch ein Ergebnis des Lernens ist. Jeder Flug in eine neue Region der Nestumgebung bedeutet neues Lernen.
Es spielen sicher verschiedene Faktoren eine Rolle und das Verhalten bei der Orientierung ist zum grossen Teil angelegt, laienhaft gesagt, angeboren. So ist das Verhalten, einen kreisenden, pendelnden Orienterungsflug zu unternehmen, bei jungen Wespen oder Bienen, die zum ersten Mal das Nest verlassen und sich nun so die nähere Umgebung einprägen, sicher angeboren. Ebenso wohl auch bei älteren Tieren, die sich auf diese Weise eine Futterstelle einprägen, sie also erlernen. Ebenso das Verhalten einer Arbeiterin der Wüstenameise Cataglyphis, die ihren Lauf ab und zu unterbricht und sich auf der Stelle dreht und sich so einen Panoramaüberblick ihres Standortes verschafft, um sich zu orientieren und ihren Standort zu ermitteln.
Das Ergebnis der Orientierungsflüge zB. der Wespen oder des Rundumblicks der Cataglyphis-Arbeiterin ist der erfolgreiche Rückkehr zum Nest oder die erfolgreiche Jagd bzw. Sammeltour. Auch mal das Wiederfinden einer bereits bekannten, damit bereits erlernten und vielversprechende Futterstelle. Angeborenes Verhalten ist hier eine Voraussetzung und das Rüstzeug für erfolgreiches Lernen.
Lernen findet man an vielen Stellen im Tierreich, mitunter sogar bei uns Menschen.


LG, Frank.



Post 25129 -

Die Symbiose der beiden Ameisenarten finde ich besonders beeindruckend. Für mich etwas völlig Neues, erstaunlich auch die sichtbare Wirksamkeit der chemischen Bewaffnung der Megalomyrmex. Danke für die Links und das Video, Myrmikonos.


So eine kleine südamerikanische, räuberische und ameisenjagende Ponerine, wahrscheinlich Gnamptogenys spec. hielt ich mal vor einigen Jahren. Irtümlich und aus Unkenntnis siedelte ich eine kleine Kolonie in einem Gesellschaftsbecken an, wo sie schnell wuchs. Die putzten bald alles an Ameisen weg, was sie erwischen konnten und überwältigen konnten. Selbst giftstachelbewehrte Crematogaster-Arbeiterinnen waren für die nur ein Snack.
Ich finde es daher erstaunlich, wie effektiv die recht grazilen Megalomyrmex diese Ameisenräuber ausschalten können. Ebenso erstaunlich, das Zusammenleben der Megalomyrmex mit den Wirtsameisen. Sehr interessant.


Danke für diese tollen Beiträge!


LG, Frank.


Die Symbiose der beiden Ameisenarten finde ich besonders beeindruckend. Für mich etwas völlig Neues, erstaunlich auch die sichtbare Wirksamkeit der chemischen Bewaffnung der Megalomyrmex. Danke für die Links und das Video, Myrmikonos.


So eine kleine südamerikanische, räuberische und ameisenjagende Ponerine, wahrscheinlich Gnamptogenys spec. hielt ich mal vor einigen Jahren. Irtümlich und aus Unkenntnis siedelte ich eine kleine Kolonie in einem Gesellschaftsbecken an, wo sie schnell wuchs. Die putzten bald alles an Ameisen weg, was sie erwischen konnten und überwältigen konnten. Selbst giftstachelbewehrte Crematogaster-Arbeiterinnen waren für die nur ein Snack.
Ich finde es daher erstaunlich, wie effektiv die recht grazilen Megalomyrmex diese Ameisenräuber ausschalten können. Ebenso erstaunlich, das Zusammenleben der Megalomyrmex mit den Wirtsameisen. Sehr interessant.


Danke für diese tollen Beiträge!


LG, Frank.



Post 30098 -

Hi Christian.
Du schreibst: "Sicherlich, jeder Mensch hat einen eigenen und oft unverkennbaren Charakter; eine einzelne Ameise wohl eher nicht."
Ich würd ja bei den Ameisen ja nicht von Charakter sprechen (auch nicht bei allen Menschen...:D), aber individuelle Eigenheiten und Unterschiedlichkeiten habe ich bei Ameisen einer Kolonie schon oft beobachtet. Die Ameisen einer Kolonie gleichen sich in ihrem Verhalten nicht wie ein Ei dem anderen. Das wird eigentlich jeder aufmerksame Beobachter bemerken, denke ich.


LG, Frank.


Hi Christian.
Du schreibst: "Sicherlich, jeder Mensch hat einen eigenen und oft unverkennbaren Charakter; eine einzelne Ameise wohl eher nicht."
Ich würd ja bei den Ameisen ja nicht von Charakter sprechen (auch nicht bei allen Menschen...:D), aber individuelle Eigenheiten und Unterschiedlichkeiten habe ich bei Ameisen einer Kolonie schon oft beobachtet. Die Ameisen einer Kolonie gleichen sich in ihrem Verhalten nicht wie ein Ei dem anderen. Das wird eigentlich jeder aufmerksame Beobachter bemerken, denke ich.


LG, Frank.



Post 30101 -

Hi Christian,
sicher sind Menschen komplexer. Trotzdem würde ich den Ameisen Individualität nicht absprechen. Ganz sicher sind Arbeiterinnen einer Kaste, mtw. einer Soldatenkaste, und einer Kolonie oft mit unterschiedlichen Temperament versehen. Ich beobachte das gerade mit einigen Vergnügen bei den ja eigentlich auffällig draufgängerischen Raubameisen der Art Raptiformica sanguinea, die natürlich keine Soldatenkaste haben, die sind keineswegs alle gleich verwegen und mutig. Manche sind eher feige und bringen sich auch mal gerne in Sicherheit, wenn etwas los ist. Andere sind wahre Furien.
Daneben gibt es natürlich den Alterspolyethismus bei den sozialen Insekten, der dafür sorgt, dass ältere, erfahrenere Tiere eher risikobehaftere Aufgaben, Aussendienst etc., übernehmen.
Das ist aber auch nicht immer ausschliesslich so. Heute erlebte ich beim Umsetzen meiner Camponotus gigas, dass eine der jüngsten, unausgefärbten Arbeiterinnen die Mutigste war, sie war die erste, die mich wütend angriff, als ich am alten Nest herum manipulierte. Sicher eine Ausnahme, aber eben auch ein Hinweis. Sie ist eben mutiger, verwegener als die anderen Arbeiterinnen und stellte selbst die älteren Arbeiterinnen in dieser Hinsicht in den Schatten.


Individuelle Unterschiede bei Arbeiterinnen einer Kolonie beobachte ich immer wieder, auch diese kleinen Insekten sind keine Automaten, auch wenn das immer behauptet wird und nicht alle sind immer bereit, das eigenen Leben zu riskieren zum Schutz der Kolonie. Dabei spielt dann aber auch die Intensität der Alarmierung und das Überschreiten der entsprechenden Erregungsschwellen eine Rolle, ist die Kolonie in wirklicher Gefahr, werden alle Arbeiterinnen sie verteidigen wollen. Individuelle Unterschiede wird man aber immer bemerken, wenn man beobachtet.


LG, Frank.


Hi Christian,
sicher sind Menschen komplexer. Trotzdem würde ich den Ameisen Individualität nicht absprechen. Ganz sicher sind Arbeiterinnen einer Kaste, mtw. einer Soldatenkaste, und einer Kolonie oft mit unterschiedlichen Temperament versehen. Ich beobachte das gerade mit einigen Vergnügen bei den ja eigentlich auffällig draufgängerischen Raubameisen der Art Raptiformica sanguinea, die natürlich keine Soldatenkaste haben, die sind keineswegs alle gleich verwegen und mutig. Manche sind eher feige und bringen sich auch mal gerne in Sicherheit, wenn etwas los ist. Andere sind wahre Furien.
Daneben gibt es natürlich den Alterspolyethismus bei den sozialen Insekten, der dafür sorgt, dass ältere, erfahrenere Tiere eher risikobehaftere Aufgaben, Aussendienst etc., übernehmen.
Das ist aber auch nicht immer ausschliesslich so. Heute erlebte ich beim Umsetzen meiner Camponotus gigas, dass eine der jüngsten, unausgefärbten Arbeiterinnen die Mutigste war, sie war die erste, die mich wütend angriff, als ich am alten Nest herum manipulierte. Sicher eine Ausnahme, aber eben auch ein Hinweis. Sie ist eben mutiger, verwegener als die anderen Arbeiterinnen und stellte selbst die älteren Arbeiterinnen in dieser Hinsicht in den Schatten.


Individuelle Unterschiede bei Arbeiterinnen einer Kolonie beobachte ich immer wieder, auch diese kleinen Insekten sind keine Automaten, auch wenn das immer behauptet wird und nicht alle sind immer bereit, das eigenen Leben zu riskieren zum Schutz der Kolonie. Dabei spielt dann aber auch die Intensität der Alarmierung und das Überschreiten der entsprechenden Erregungsschwellen eine Rolle, ist die Kolonie in wirklicher Gefahr, werden alle Arbeiterinnen sie verteidigen wollen. Individuelle Unterschiede wird man aber immer bemerken, wenn man beobachtet.


LG, Frank.



Post 31092 -

Brutnesttemperaturregulierung und Lernverhalten von Hummeln beim Luftaustausch im Brutnest. Es wird u.a. gezeigt, dass Hummeln Erfahrungen machen und aus ihnen lernen können.


http://www.deutschlandfunk.de/zoologie-hummeln-sorgen-fuer-gutes-klima-im-nest.676.de.html?dram:article_id=279006


LG, Frank.


Brutnesttemperaturregulierung und Lernverhalten von Hummeln beim Luftaustausch im Brutnest. Es wird u.a. gezeigt, dass Hummeln Erfahrungen machen und aus ihnen lernen können.


http://www.deutschlandfunk.de/zoologie-hummeln-sorgen-fuer-gutes-klima-im-nest.676.de.html?dram:article_id=279006


LG, Frank.



Post 43494 -

Interessante Evolutionsforschung. Deutsche Wissenschaftler haben Fossilien von parasitischen Schlupfwespen entdeckt und konnten beweisen, dass das Verhältnis zwischen der parasitischen Wespe und den Wirtsorganismen ein uraltes Phänomen ist. Das war sicher auch vorher nicht strittig, jetzt aber konnten mit neuen bildgebenden Verfahren Fossilien besser untersucht und dargestellt werden.


https://www.tagesschau.de/inland/fossile-schlupfwespen-101.html


LG, Frank.


Interessante Evolutionsforschung. Deutsche Wissenschaftler haben Fossilien von parasitischen Schlupfwespen entdeckt und konnten beweisen, dass das Verhältnis zwischen der parasitischen Wespe und den Wirtsorganismen ein uraltes Phänomen ist. Das war sicher auch vorher nicht strittig, jetzt aber konnten mit neuen bildgebenden Verfahren Fossilien besser untersucht und dargestellt werden.


https://www.tagesschau.de/inland/fossile-schlupfwespen-101.html


LG, Frank.



Post 22606 -

Gefällt mir sehr gut, dass Du Dir die Mühe gibst, myrmikonos.


Ich möchte kurz auf die vor nicht all zu langer Zeit auch online veröffentlichte 18. Myrmecologyical News verweisen, sie ist hier zugänglich: http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=section&id=28&Itemid=89


Mit folgenden Papers:


Cooperative transport in ants (Hymenoptera: Formicidae) and elsewhere
Czaczkes, T.J. & Ratnieks, F.L.W.
Myrmecol. News 18: 13-18


Geographic spread of the samsum or sword ant, Pachycondyla (Brachyponera) sennaarensis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 19-24


More and bigger queens: a clue to the invasive success of the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae) in natural habitats
Abril, S., Díaz, M., Enríquez, M.L. & Gómez, C.
Myrmecol. News 18: 25-32


Mating system and population genetic structure of the bulldog ant Myrmecia pavida (Hymenoptera: Formicidae)
Chappell, P., Roberts, K., Baer, B. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 33-49


Foraging behavior in the ant genus Messor (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae)
Plowes, N.J.R., Johnson, R.A. & Hölldobler, B.
Myrmecol. News 18: 51-58


Where to move when it gets cold: winter nesting sites attractive to the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae)
Díaz, M., Abril, S., Enríquez, M.L. & Gómez, C.
Myrmecol. News 18: 59-60


FREE Book Review
Ellison, A.M., Gotelli, N.J., Farnsworth, E.J. & Alpert, G.D. 2012: A field guide to the ants of New England
King, J.R. & Trager, J.C.
Myrmecol. News 18: 61-71


Mutualisms between ants (Hymenoptera: Formicidae) and honeydew-producing insects: Are they important in ant invasions?
Helms, K.R.
Myrmecol. News 18: 73-76


Forum
Ant Profiler – a database of ecological characteristics of ants (Hymenoptera: Formicidae)
Bertelsmeier, C., Luque, G.M., Confais, A. & Courchamp, F.
Myrmecol. News 18: 77-92


Differentiation of the ant genus Tapinoma (Hymenoptera: Formicidae) from the Mediterranean Basin by species-specific cuticular hydrocarbon profiles
Berville, L., Hefetz, A., Espadaler, X., Lenoir, A., Renucci, M., Blight, O. & Provost, E.
Myrmecol. News 18: 93-97


Worldwide spread of the difficult white-footed ant, Technomyrmex difficilis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 99-102


A method for using ice to construct subterranean ant nests (Hymenoptera: Formicidae) and other soil cavities
Tschinkel, W.R.
Myrmecol. News 18: 103-111


Diversity in the Australian ant genus Iridomyrmex Mayr, 1862 (Hymenoptera: Formicidae): a critique of Heterick & Shattuck (2011), with particular reference to I. coeruleus Heterick & Shattuck, 2011
Andersen, A.N., Hoffmann, B.D. & Berman, M.
Myrmecol. News 18: 113-120


Competition, resources and the ant (Hymenoptera: Formicidae) mosaic: a comparison of upper and lower canopy
Ribeiro, S.P., Espírito Santo, N.B., Delabie, J.H.C. & Majer, J.D.
Myrmecol. News 18: 121-129


Division of labour and risk taking in the dinosaur ant, Dinoponera quadriceps (Hymenoptera: Formicidae)
Asher, C.L., Nascimento, F.S., Sumner, S. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 131-147
FREE Review Article


Is competition a significant hallmark of ant (Hymenoptera: Formicidae) ecology?
Cerdá, X., Arnan, X. & Retana, J.
Myrmecol. News 18: 149-152


A new species of the ant genus Lordomyrma (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae) from India
Bharti, H. & Ali, S.



Ich werde sobald ich etwas Zeit finde, was nächste Woche hoffentlich der Fall sein wird, ein paar der Arbeiten vorzustellen.


Grüße, Phil


Gefällt mir sehr gut, dass Du Dir die Mühe gibst, myrmikonos.


Ich möchte kurz auf die vor nicht all zu langer Zeit auch online veröffentlichte 18. Myrmecologyical News verweisen, sie ist hier zugänglich: http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=section&id=28&Itemid=89


Mit folgenden Papers:


Cooperative transport in ants (Hymenoptera: Formicidae) and elsewhere
Czaczkes, T.J. & Ratnieks, F.L.W.
Myrmecol. News 18: 13-18


Geographic spread of the samsum or sword ant, Pachycondyla (Brachyponera) sennaarensis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 19-24


More and bigger queens: a clue to the invasive success of the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae) in natural habitats
Abril, S., Díaz, M., Enríquez, M.L. & Gómez, C.
Myrmecol. News 18: 25-32


Mating system and population genetic structure of the bulldog ant Myrmecia pavida (Hymenoptera: Formicidae)
Chappell, P., Roberts, K., Baer, B. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 33-49


Foraging behavior in the ant genus Messor (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae)
Plowes, N.J.R., Johnson, R.A. & Hölldobler, B.
Myrmecol. News 18: 51-58


Where to move when it gets cold: winter nesting sites attractive to the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae)
Díaz, M., Abril, S., Enríquez, M.L. & Gómez, C.
Myrmecol. News 18: 59-60


FREE Book Review
Ellison, A.M., Gotelli, N.J., Farnsworth, E.J. & Alpert, G.D. 2012: A field guide to the ants of New England
King, J.R. & Trager, J.C.
Myrmecol. News 18: 61-71


Mutualisms between ants (Hymenoptera: Formicidae) and honeydew-producing insects: Are they important in ant invasions?
Helms, K.R.
Myrmecol. News 18: 73-76


Forum
Ant Profiler – a database of ecological characteristics of ants (Hymenoptera: Formicidae)
Bertelsmeier, C., Luque, G.M., Confais, A. & Courchamp, F.
Myrmecol. News 18: 77-92


Differentiation of the ant genus Tapinoma (Hymenoptera: Formicidae) from the Mediterranean Basin by species-specific cuticular hydrocarbon profiles
Berville, L., Hefetz, A., Espadaler, X., Lenoir, A., Renucci, M., Blight, O. & Provost, E.
Myrmecol. News 18: 93-97


Worldwide spread of the difficult white-footed ant, Technomyrmex difficilis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 99-102


A method for using ice to construct subterranean ant nests (Hymenoptera: Formicidae) and other soil cavities
Tschinkel, W.R.
Myrmecol. News 18: 103-111


Diversity in the Australian ant genus Iridomyrmex Mayr, 1862 (Hymenoptera: Formicidae): a critique of Heterick & Shattuck (2011), with particular reference to I. coeruleus Heterick & Shattuck, 2011
Andersen, A.N., Hoffmann, B.D. & Berman, M.
Myrmecol. News 18: 113-120


Competition, resources and the ant (Hymenoptera: Formicidae) mosaic: a comparison of upper and lower canopy
Ribeiro, S.P., Espírito Santo, N.B., Delabie, J.H.C. & Majer, J.D.
Myrmecol. News 18: 121-129


Division of labour and risk taking in the dinosaur ant, Dinoponera quadriceps (Hymenoptera: Formicidae)
Asher, C.L., Nascimento, F.S., Sumner, S. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 131-147
FREE Review Article


Is competition a significant hallmark of ant (Hymenoptera: Formicidae) ecology?
Cerdá, X., Arnan, X. & Retana, J.
Myrmecol. News 18: 149-152


A new species of the ant genus Lordomyrma (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae) from India
Bharti, H. & Ali, S.



Ich werde sobald ich etwas Zeit finde, was nächste Woche hoffentlich der Fall sein wird, ein paar der Arbeiten vorzustellen.


Grüße, Phil



Post 22699 -

Eine neue, interessante Studie über "Familienclans" innerhalb einer Kolonie bei der südamerikanischen Art Pachycondyla inversa.
Hier der kurze Artikel aus einem Onlinemagazin dazu:
http://news.sciencemag.org/sciencenow/2013/04/scienceshot-living-on-the-commun.html?ref=em

Communes aren't just for hippies. Researchers have discovered that colonies of the Latin American ant Pachycondyla inversa include two or more unrelated clans, which all share in the work and divide up the chores by family. Most mature ant colonies include only a single queen and her descendants. The P. inversa colonies that the scientists collected in Brazil, however, were composed of up to seven different queens and their offspring. The ant families specialized in particular tasks, such as tending the young—like the worker carrying eggs in the image above—and patrolling outside the nest, the team reports online today in Biology Letters. But the collective spirit goes only so far: The insects tended to hang out with other family members, and each bore a chemical signature of its family membership. The researchers say their findings suggest that divvying up the work can help unrelated individuals live in harmony. Groovy.


Kommentar dazu von dem recht neuen Blog von Ricardo Solar:
http://photographyandconservation.wordpress.com/2013/04/03/family-based-division-of-labour-in-an-ant-society/


Das Originalpaper war bis vor kurzen noch online kostenfrei verfügbar, ich glaube mittlerweile wurde es abgestellt. Ich habe es noch. Hier mal das Abstact mit Übersetzung meinerseits:

High relatedness promotes the evolution of sociality because potentially costly cooperative behaviours are directed towards kin. However, societies, such as those of social insects, also benefit from genetic diversity, e.g. through enhanced disease resistance and division of labour. Effects of genetic diversity have been investigated in a few complex eusocial species. Here, we show that genetically based division of labour may also be important in ‘simple societies’, with fewer individuals and limited morphological caste differentiation. The ponerine ant Pachycondyla inversa has small colonies, headed by several unrelated queens. We show that nest-mate workers from different matrilines engage in different tasks, have distinct chemical profiles and associate preferentially with kin in the nest, while queens and brood stay together. This suggests that genetically based division of labour may precede the evolution of complex eusociality and facilitate the existence of low relatedness societies functioning as associations of distinct families that mutually benefit from group living.


Hohe Verwandtschaft fördert die Evolution von Sozialität, da kooperatives Verhalten mit potentiell hohen Kosten sich direkt auf die Verandtschaft ausrichten. Wie dem auch sei, Gesellschaften, wie solche von sozialen Insekten, haben auch einen Nutzen von genetischer Variabilität, beispielsweise durch verbesserte Krankheitsresistenz und Arbeitsteilung. Effekte solcher genetischer Diversität wurden bereits in einigen komplexen eusozialen Arten untersucht. Hiermit zeigen wir, dass genetisch-definierte Arbeitsteilung auch wichtig in "simpleren Gesellschaften", mit weniger Individuen und begrenzten morphologischen Kastenausprägungen, auch wichtig sein könnte. Die Ponerine Pachycondyla inversa hat kleine Kolonien mit einigen miteinander nicht-verwandten Königinnen. Wir zeigen, dass Arbeiterinnen von verschiedenen Müttern der selben Kolonie die sich in verschiedenen Aufgaben betätigen, ein eigenes, bestimmtes chemisches Profil besitzen und bevorzugt mit Verwandten im Nest assoziieren, während Königinnen und Brut zusammenbleiben. Das deutet an, dass genetisch definierte Arbeitsteilung der Evolution von komplexer Eusozialität vorausgeht, und die Bildung von weniger verwandten Gemeinschaften, welche aus Verbänden von nicht-verwandten Familien bestehen und von dem Gruppenleben gegenseitige Vorteile haben, fördert.


Oder mal verständlicher ausgedrückt: Arbeiterinnen von P. inversa hängen lieber mit anderen Verwandten ab, wodurch es zu einer Art "Familienclan-Bildung" innerhalb der Kolonie kommt.


Ein kleiner, aber durchaus nicht uninteressanter Schritt zum Verständnis der Evolution der Eusozialität.


Grüße, Phil


Eine neue, interessante Studie über "Familienclans" innerhalb einer Kolonie bei der südamerikanischen Art Pachycondyla inversa.
Hier der kurze Artikel aus einem Onlinemagazin dazu:
http://news.sciencemag.org/sciencenow/2013/04/scienceshot-living-on-the-commun.html?ref=em

Communes aren't just for hippies. Researchers have discovered that colonies of the Latin American ant Pachycondyla inversa include two or more unrelated clans, which all share in the work and divide up the chores by family. Most mature ant colonies include only a single queen and her descendants. The P. inversa colonies that the scientists collected in Brazil, however, were composed of up to seven different queens and their offspring. The ant families specialized in particular tasks, such as tending the young—like the worker carrying eggs in the image above—and patrolling outside the nest, the team reports online today in Biology Letters. But the collective spirit goes only so far: The insects tended to hang out with other family members, and each bore a chemical signature of its family membership. The researchers say their findings suggest that divvying up the work can help unrelated individuals live in harmony. Groovy.


Kommentar dazu von dem recht neuen Blog von Ricardo Solar:
http://photographyandconservation.wordpress.com/2013/04/03/family-based-division-of-labour-in-an-ant-society/


Das Originalpaper war bis vor kurzen noch online kostenfrei verfügbar, ich glaube mittlerweile wurde es abgestellt. Ich habe es noch. Hier mal das Abstact mit Übersetzung meinerseits:

High relatedness promotes the evolution of sociality because potentially costly cooperative behaviours are directed towards kin. However, societies, such as those of social insects, also benefit from genetic diversity, e.g. through enhanced disease resistance and division of labour. Effects of genetic diversity have been investigated in a few complex eusocial species. Here, we show that genetically based division of labour may also be important in ‘simple societies’, with fewer individuals and limited morphological caste differentiation. The ponerine ant Pachycondyla inversa has small colonies, headed by several unrelated queens. We show that nest-mate workers from different matrilines engage in different tasks, have distinct chemical profiles and associate preferentially with kin in the nest, while queens and brood stay together. This suggests that genetically based division of labour may precede the evolution of complex eusociality and facilitate the existence of low relatedness societies functioning as associations of distinct families that mutually benefit from group living.


Hohe Verwandtschaft fördert die Evolution von Sozialität, da kooperatives Verhalten mit potentiell hohen Kosten sich direkt auf die Verandtschaft ausrichten. Wie dem auch sei, Gesellschaften, wie solche von sozialen Insekten, haben auch einen Nutzen von genetischer Variabilität, beispielsweise durch verbesserte Krankheitsresistenz und Arbeitsteilung. Effekte solcher genetischer Diversität wurden bereits in einigen komplexen eusozialen Arten untersucht. Hiermit zeigen wir, dass genetisch-definierte Arbeitsteilung auch wichtig in "simpleren Gesellschaften", mit weniger Individuen und begrenzten morphologischen Kastenausprägungen, auch wichtig sein könnte. Die Ponerine Pachycondyla inversa hat kleine Kolonien mit einigen miteinander nicht-verwandten Königinnen. Wir zeigen, dass Arbeiterinnen von verschiedenen Müttern der selben Kolonie die sich in verschiedenen Aufgaben betätigen, ein eigenes, bestimmtes chemisches Profil besitzen und bevorzugt mit Verwandten im Nest assoziieren, während Königinnen und Brut zusammenbleiben. Das deutet an, dass genetisch definierte Arbeitsteilung der Evolution von komplexer Eusozialität vorausgeht, und die Bildung von weniger verwandten Gemeinschaften, welche aus Verbänden von nicht-verwandten Familien bestehen und von dem Gruppenleben gegenseitige Vorteile haben, fördert.


Oder mal verständlicher ausgedrückt: Arbeiterinnen von P. inversa hängen lieber mit anderen Verwandten ab, wodurch es zu einer Art "Familienclan-Bildung" innerhalb der Kolonie kommt.


Ein kleiner, aber durchaus nicht uninteressanter Schritt zum Verständnis der Evolution der Eusozialität.


Grüße, Phil



Post 22702 -

Vor ein paar Wochen wurde die Revision der südamerikanischen Gattung Dinoponera veröffentlicht - die komplette Arbeit ist hier kostenfrei zugänglich: Klick!. Dinoponera sind sehr große Ameisen, die sogar Paraponera in ihrer Größe übertreffen. Die Koloniestruktur kann man als primitiv bezeichnen, es gibt keine Königin sondern Gamergaten, und es gibt eine erkennbare Hierachieordnung in der Kolonie - es gibt z.B. Dominanzkämpfe zwischen den Arbeiterinnen bzw. Königinnen. Es gibt nur insgesamt 9 Arten, zwei davon werden in der Arbeit zum ersten Mal beschrieben. Die Koloniegrößen sind meist recht klein - die kleinsten Kolonien bildet Dinoponera australis mit einem Durchschnitt von nur 14 Arbeiterinnen pro Nest, die größten Kolonien gibt es bei Dinoponera quadriceps mit 80 Arbeiterinnen im Mittel.
Eine Besonderheit ist, dass eine der neu beschriebenen Arten möglicherweise bereits ausgestorben ist: Die einzigen gesammelten Tiere der Art Dinoponera hispida stammen aus einer kleinen Region in Nordbrasilien, die inzwischen aufgrund eines Staudamms komplett überflutet ist.


Der bekannte Insektenblog von Alison Bockhoven "6legs2many" hat einen schönen Post zu der Arbeit geschrieben, mit vielen Anekdoten: http://6legs2many.wordpress.com/2013/04/05/dinoponera-giant-killer-ants-from-the-amazon/


Zum Beispiel:

In fact, one of the new species Paul and his coauthors described is most easily recognized by what Paul described as a “chainsaw penis,” a particularly strongly lobed “penis valve” with teeth running the length. The newly described species is named Dinoponera snellingi, in honor of the late renowned entomologist and colleague, Roy Snelling. I have no further comment on this subject.


Übersetzung:

Tatsächlich ist eine der neuen Arten die Paul und sein Coautor beschrieben am einfachsten daran zu erkennen, was Paul als "Kettensägen-Penis" beschreibt, ein spezielles stark gelapptes "Penis Ventil" mit länglichen Zähnen. Diese neu beschriebene Art wurde Dinoponera snellingi genannt, zur Ehre des altbekannten Entomologen und Kollegen Roy Snelling. Ich habe keinen weiteren Kommentar zu diesem Sachverhalt.


Außerdem schreibt sie, dass die Arbeit fast nur mittels alter Sammlungen die teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert stammten gemacht wurde, dafür mussten die Autoren alle möglichen alten Museen abklappern.
Ironie der Geschichte: Der Autor hat nie eine lebende Dinoponera zu Gesicht bekommen.


Grüße, Phil


Vor ein paar Wochen wurde die Revision der südamerikanischen Gattung Dinoponera veröffentlicht - die komplette Arbeit ist hier kostenfrei zugänglich: Klick!. Dinoponera sind sehr große Ameisen, die sogar Paraponera in ihrer Größe übertreffen. Die Koloniestruktur kann man als primitiv bezeichnen, es gibt keine Königin sondern Gamergaten, und es gibt eine erkennbare Hierachieordnung in der Kolonie - es gibt z.B. Dominanzkämpfe zwischen den Arbeiterinnen bzw. Königinnen. Es gibt nur insgesamt 9 Arten, zwei davon werden in der Arbeit zum ersten Mal beschrieben. Die Koloniegrößen sind meist recht klein - die kleinsten Kolonien bildet Dinoponera australis mit einem Durchschnitt von nur 14 Arbeiterinnen pro Nest, die größten Kolonien gibt es bei Dinoponera quadriceps mit 80 Arbeiterinnen im Mittel.
Eine Besonderheit ist, dass eine der neu beschriebenen Arten möglicherweise bereits ausgestorben ist: Die einzigen gesammelten Tiere der Art Dinoponera hispida stammen aus einer kleinen Region in Nordbrasilien, die inzwischen aufgrund eines Staudamms komplett überflutet ist.


Der bekannte Insektenblog von Alison Bockhoven "6legs2many" hat einen schönen Post zu der Arbeit geschrieben, mit vielen Anekdoten: http://6legs2many.wordpress.com/2013/04/05/dinoponera-giant-killer-ants-from-the-amazon/


Zum Beispiel:

In fact, one of the new species Paul and his coauthors described is most easily recognized by what Paul described as a “chainsaw penis,” a particularly strongly lobed “penis valve” with teeth running the length. The newly described species is named Dinoponera snellingi, in honor of the late renowned entomologist and colleague, Roy Snelling. I have no further comment on this subject.


Übersetzung:

Tatsächlich ist eine der neuen Arten die Paul und sein Coautor beschrieben am einfachsten daran zu erkennen, was Paul als "Kettensägen-Penis" beschreibt, ein spezielles stark gelapptes "Penis Ventil" mit länglichen Zähnen. Diese neu beschriebene Art wurde Dinoponera snellingi genannt, zur Ehre des altbekannten Entomologen und Kollegen Roy Snelling. Ich habe keinen weiteren Kommentar zu diesem Sachverhalt.


Außerdem schreibt sie, dass die Arbeit fast nur mittels alter Sammlungen die teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert stammten gemacht wurde, dafür mussten die Autoren alle möglichen alten Museen abklappern.
Ironie der Geschichte: Der Autor hat nie eine lebende Dinoponera zu Gesicht bekommen.


Grüße, Phil



Post 23017 -

Großartige Neuigkeiten: Das Wissenschaftliche Journal "Sociobiology" wird künftig ein Open Source Journal werden, man kann dann also kostenfrei die Papers herunterladen! Vierteljährlich wird eine neue Ausgabe veröffentlicht.


http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology

Sociobiology will run as an Open Source journal, meaning that papers will be freely available for download as PDF files from the internet. No publication fees will be charged upon authors.


Grüße, Phil


(via Teuleutotje aus dem antfarmforum)


Großartige Neuigkeiten: Das Wissenschaftliche Journal "Sociobiology" wird künftig ein Open Source Journal werden, man kann dann also kostenfrei die Papers herunterladen! Vierteljährlich wird eine neue Ausgabe veröffentlicht.


http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology

Sociobiology will run as an Open Source journal, meaning that papers will be freely available for download as PDF files from the internet. No publication fees will be charged upon authors.


Grüße, Phil


(via Teuleutotje aus dem antfarmforum)



Post 23551 -

Vielen Dank für Deine fleißigen Updates, myrmikonos.
Und gleich eine Anmerkung zum zweiten "Insect Hotel"-Link. Hier ist es mehrfach falsch gemacht! Man darf die Baumstämme nicht parallel zu den Holzfasern anbohren (also quasi von oben), sondern nur quer (also dort wo sich die Rinde befindet). Bei den wechselnden Temperaturen und Feuchtigkeiten die es draußen nun mal hat, dehnt sich das Holz ständig us und zieht sich wieder zusammen, wodurch an den Bohrungen Risse auftreten können, und die evtl. darin liegenden Bienennester beschädigt werden, Feuchtigkeit könnte hineingelangen und ein Pilz die Brut vernichten. Wenn man senkrecht reinbohrt, ist das ganze viel stabiler und auch natürlicher. Mit den Löchern sollte man übrigens nicht so übertreiben, wenige Dutzende reichen aus, der Stamm muss nicht aussehen wie ein Schweizer Käse.


Auf den Bildern kann man solche Risse schon zahlreich erkennen:
(z.B. rechts der große Stamm)


Grüße, Phil


Vielen Dank für Deine fleißigen Updates, myrmikonos.
Und gleich eine Anmerkung zum zweiten "Insect Hotel"-Link. Hier ist es mehrfach falsch gemacht! Man darf die Baumstämme nicht parallel zu den Holzfasern anbohren (also quasi von oben), sondern nur quer (also dort wo sich die Rinde befindet). Bei den wechselnden Temperaturen und Feuchtigkeiten die es draußen nun mal hat, dehnt sich das Holz ständig us und zieht sich wieder zusammen, wodurch an den Bohrungen Risse auftreten können, und die evtl. darin liegenden Bienennester beschädigt werden, Feuchtigkeit könnte hineingelangen und ein Pilz die Brut vernichten. Wenn man senkrecht reinbohrt, ist das ganze viel stabiler und auch natürlicher. Mit den Löchern sollte man übrigens nicht so übertreiben, wenige Dutzende reichen aus, der Stamm muss nicht aussehen wie ein Schweizer Käse.


Auf den Bildern kann man solche Risse schon zahlreich erkennen:
(z.B. rechts der große Stamm)


Grüße, Phil



Post 23805 -

Die neue Sociobiology-Ausgabe (No 2/2013) ist draußen, und wie ich bereits vor ein paar Monaten geschrieben habe, ist sie nun auch kostenfrei komplett online zugänglich:
http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology/issue/current/showToc
Darin finden sich übrigens natürlich nicht nur Artikel über Ameisen, sondern auch über andere eusoziale Insekten (Bienen, Wespen, Termiten).


Grüße, Phil


Die neue Sociobiology-Ausgabe (No 2/2013) ist draußen, und wie ich bereits vor ein paar Monaten geschrieben habe, ist sie nun auch kostenfrei komplett online zugänglich:
http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology/issue/current/showToc
Darin finden sich übrigens natürlich nicht nur Artikel über Ameisen, sondern auch über andere eusoziale Insekten (Bienen, Wespen, Termiten).


Grüße, Phil



Post 24246 -

Hochinteressant und sehr lesenswert, sogar mit Video:
http://phenomena.nationalgeographic.com/2013/09/09/mercenary-ants-protect-farmers-with-chemical-weapons/
(via A. Wild)


Grüße, Phil


Hochinteressant und sehr lesenswert, sogar mit Video:
http://phenomena.nationalgeographic.com/2013/09/09/mercenary-ants-protect-farmers-with-chemical-weapons/
(via A. Wild)


Grüße, Phil



Post 25338 -

Durchaus lesenswert: Sosa-Calvo J, Schultz TR, Brandão CRF et al. (2013): Cyatta abscondita: Taxonomy, Evolution, and Natural History of a New Fungus-Farming Ant Genus from Brazil. PLoS ONE 8(11): e80498. doi:10.1371/journal.pone.0080498


Grüße, Phil


Durchaus lesenswert: Sosa-Calvo J, Schultz TR, Brandão CRF et al. (2013): Cyatta abscondita: Taxonomy, Evolution, and Natural History of a New Fungus-Farming Ant Genus from Brazil. PLoS ONE 8(11): e80498. doi:10.1371/journal.pone.0080498


Grüße, Phil



Post 26460 -

Im "Online Earlier" der Myrmecological News sind gestern zwei sehr lesenswerte Papers veröffentlicht worden:
Von Beeren, C., Mair, M.M. & Witte, V. (2014): Discovery of a second mushroom harvesting ant (Hymenoptera: Formicidae) in Malayan tropical rainforests


Es haben sicher schon einige von Euch von den seltsamen Euprenolepis procera gehört, welche vor einiger Zeit u.a. von Maschwitz im asiatischen Regenwald beschrieben worden sind, und sich in der Natur hauptsächlich von den Fruchtkörpern von Pilzen ernähren (es handelt sich dabei nicht um symbiontische Pilze wie bei Pilzzüchtern). Jetzt wurde diese seltsame Ernährung bei einer weiteren Art in Asien, Euprenolepis wittei, beschrieben.



Larabee, F.J. & Suarez, A.V. (2014):The evolution and functional morphology of trap-jaw ants (Hymenoptera: Formicidae)
Es handelt sich um ein Review, das alles Wissen um Schnappkieferameisen großartig und ausführlich zusammenfasst. Sehr lesenswert.


Grüße, Phil


Im "Online Earlier" der Myrmecological News sind gestern zwei sehr lesenswerte Papers veröffentlicht worden:
Von Beeren, C., Mair, M.M. & Witte, V. (2014): Discovery of a second mushroom harvesting ant (Hymenoptera: Formicidae) in Malayan tropical rainforests


Es haben sicher schon einige von Euch von den seltsamen Euprenolepis procera gehört, welche vor einiger Zeit u.a. von Maschwitz im asiatischen Regenwald beschrieben worden sind, und sich in der Natur hauptsächlich von den Fruchtkörpern von Pilzen ernähren (es handelt sich dabei nicht um symbiontische Pilze wie bei Pilzzüchtern). Jetzt wurde diese seltsame Ernährung bei einer weiteren Art in Asien, Euprenolepis wittei, beschrieben.



Larabee, F.J. & Suarez, A.V. (2014):The evolution and functional morphology of trap-jaw ants (Hymenoptera: Formicidae)
Es handelt sich um ein Review, das alles Wissen um Schnappkieferameisen großartig und ausführlich zusammenfasst. Sehr lesenswert.


Grüße, Phil



Post 27098 -

Danke für das Update, myrmikonos.
Interessant in dem Zusammenhang mit den gleitenden Ameisen ist auch, dass dieses Verhalten nicht nur für Cephalotes sondern auch für viele weitere Ameisen beschrieben ist (siehe verlinkte Quelle oben: Cataulacus, Camponotus, Tetraponera, Pseudomyrmex, Nesomyrmex, Daceton, Procryptocerus). Denen sieht man ihre Fähigkeit oft nicht äußerlich an, vielleicht werden sie deshalb oft einfach so in den Medien übergangen, wenn von gleitenden Ameisen die Rede ist. Jedenfalls, ich wäre nicht überrascht, wenn sich ein solches Verhalten auch bei vielen weiteren Arten mit arboricoler Lebensweise zeigt. Sicher ein interessantes Thema für künftige Forschung und vielleicht sogar für Experimentierfreudige unter den Ameisenhaltern?


Grüße, Phil


Danke für das Update, myrmikonos.
Interessant in dem Zusammenhang mit den gleitenden Ameisen ist auch, dass dieses Verhalten nicht nur für Cephalotes sondern auch für viele weitere Ameisen beschrieben ist (siehe verlinkte Quelle oben: Cataulacus, Camponotus, Tetraponera, Pseudomyrmex, Nesomyrmex, Daceton, Procryptocerus). Denen sieht man ihre Fähigkeit oft nicht äußerlich an, vielleicht werden sie deshalb oft einfach so in den Medien übergangen, wenn von gleitenden Ameisen die Rede ist. Jedenfalls, ich wäre nicht überrascht, wenn sich ein solches Verhalten auch bei vielen weiteren Arten mit arboricoler Lebensweise zeigt. Sicher ein interessantes Thema für künftige Forschung und vielleicht sogar für Experimentierfreudige unter den Ameisenhaltern?


Grüße, Phil



Post 28207 -

Danke für das schöne Update, myrmikonos.

Eventuell kann Phil aus dem Naehkaestchen plaudern inwiefern der Prof. Wolfgang Rössler aus der Neurobiologie mit der Myrmekologie verknuepft ist.


Tatsächlich habe ich schon länger vor mal einen ausführlicheren Bericht über die Neurobiologie bei Ameisen zu schrieben, zumal ich u.a. Herrn Rössler bisher schon persönlich kennen gelernt habe und auch im Verhaltensphysiologiepraktikum näher mit der neurobiologischen Forschung an Ameisen vertraut gemacht wurde.
Mal sehen, wann ich etwas Zeit & Lust dafür habe :crazy:


Grüße, Phil


Danke für das schöne Update, myrmikonos.

Eventuell kann Phil aus dem Naehkaestchen plaudern inwiefern der Prof. Wolfgang Rössler aus der Neurobiologie mit der Myrmekologie verknuepft ist.


Tatsächlich habe ich schon länger vor mal einen ausführlicheren Bericht über die Neurobiologie bei Ameisen zu schrieben, zumal ich u.a. Herrn Rössler bisher schon persönlich kennen gelernt habe und auch im Verhaltensphysiologiepraktikum näher mit der neurobiologischen Forschung an Ameisen vertraut gemacht wurde.
Mal sehen, wann ich etwas Zeit & Lust dafür habe :crazy:


Grüße, Phil



Post 30310 -

Wie myrmecos berichtete: Tatuidris tatusia wurden, im Rahmen einer größeren Studie zur Ökologie der Art, zum ersten Mal lebend beobachtet. Wirklich seltsame Ameisen!
https://www.youtube.com/watch?v=AkeNF9PW92s#t=51


Ein Rätsel bleibt weiterhin die Ernährung. Die Ameisen haben nichts akzeptiert, was die Forscher ihnen gaben. Nach einer Stickstoff-Isotopen-Verhältnis Analyse kamen sie jedoch zum Schluss, dass Tatuidris einer obersten Prädatoren im Nahrungsnetz der Streuchschichtfauna darstellt.


Die Studie:

Jacquemin J, Delsinne T, Maraun M, Leponce M. (2014): Trophic ecology of the armadillo ant, Tatuidris tatusia, assessed by stable isotopes and behavioral observations. Journal of Insect Science 14(108)


Ausführlicher Blogpost von Zach Griebenow über die seltsamen Tatuidris: http://gentlecentipede.blogspot.de/2014/05/glimpsing-armadillo-ants.html


Grüße, Phil


Wie myrmecos berichtete: Tatuidris tatusia wurden, im Rahmen einer größeren Studie zur Ökologie der Art, zum ersten Mal lebend beobachtet. Wirklich seltsame Ameisen!
https://www.youtube.com/watch?v=AkeNF9PW92s#t=51


Ein Rätsel bleibt weiterhin die Ernährung. Die Ameisen haben nichts akzeptiert, was die Forscher ihnen gaben. Nach einer Stickstoff-Isotopen-Verhältnis Analyse kamen sie jedoch zum Schluss, dass Tatuidris einer obersten Prädatoren im Nahrungsnetz der Streuchschichtfauna darstellt.


Die Studie:

Jacquemin J, Delsinne T, Maraun M, Leponce M. (2014): Trophic ecology of the armadillo ant, Tatuidris tatusia, assessed by stable isotopes and behavioral observations. Journal of Insect Science 14(108)


Ausführlicher Blogpost von Zach Griebenow über die seltsamen Tatuidris: http://gentlecentipede.blogspot.de/2014/05/glimpsing-armadillo-ants.html


Grüße, Phil



Post 30355 -

Interessante Studie:

C. Rabeling, T. R. Schultz, N. E. Pierce, M. Bacci (2014): "A Social Parasite Evolved Reproductive Isolation from Its Fungus-Growing Ant Host in Sympatry." Current Biology; DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2014.07.048


Ein lesenswerter Artikel darüber: http://www.sciencedaily.com/releases/2014/08/140821124835.htm


Es geht um die inquiline (d.h. sie hat keine Arbeiterinnenkaste), sozialparasitische Art Mycocepurus castrator, welche die pilzzüchtende Mycocepurus goeldii parasitiert. Neben der Erforschung der Lebensweise ging es den Forschern vor allem um eines - es handelt sich wahrscheinlich um einen Fall von sympatrischer Artbildung: Die Entstehung einer Art ohne eine geographische Trennung von Populationen, was in der Biologie bislang nur selten nachzuweisen ist. Dieses Ameisen-Beispiel ist daher von großer Bedeutung für die Biologie im Allgemeinen. M. castrator ist dabei eine recht junge Art: Vor gerade einmal ungefähr 37 000 Jahren waren bereits zwei nicht mehr untereinander fortpflanzungsfähige Populationen entstanden, also die Entstehung einer neuen Art.
Mich hat das Ganze sofort an eine weitere Ameisen"art" erinnert; auch bei unserer Myrmica "microrubra" wurde früher auch mal vermutet, dass es sich um eine sympatrisch entstehende Art handelt, was jedoch größtenteils widerlegt wurde (siehe hier).


Grüße, Phil


Interessante Studie:

C. Rabeling, T. R. Schultz, N. E. Pierce, M. Bacci (2014): "A Social Parasite Evolved Reproductive Isolation from Its Fungus-Growing Ant Host in Sympatry." Current Biology; DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2014.07.048


Ein lesenswerter Artikel darüber: http://www.sciencedaily.com/releases/2014/08/140821124835.htm


Es geht um die inquiline (d.h. sie hat keine Arbeiterinnenkaste), sozialparasitische Art Mycocepurus castrator, welche die pilzzüchtende Mycocepurus goeldii parasitiert. Neben der Erforschung der Lebensweise ging es den Forschern vor allem um eines - es handelt sich wahrscheinlich um einen Fall von sympatrischer Artbildung: Die Entstehung einer Art ohne eine geographische Trennung von Populationen, was in der Biologie bislang nur selten nachzuweisen ist. Dieses Ameisen-Beispiel ist daher von großer Bedeutung für die Biologie im Allgemeinen. M. castrator ist dabei eine recht junge Art: Vor gerade einmal ungefähr 37 000 Jahren waren bereits zwei nicht mehr untereinander fortpflanzungsfähige Populationen entstanden, also die Entstehung einer neuen Art.
Mich hat das Ganze sofort an eine weitere Ameisen"art" erinnert; auch bei unserer Myrmica "microrubra" wurde früher auch mal vermutet, dass es sich um eine sympatrisch entstehende Art handelt, was jedoch größtenteils widerlegt wurde (siehe hier).


Grüße, Phil



Post 30579 -

Die Asiatische Hornisse Vespa velutina ist nun erstmals für Süddeutschland nachgewiesen. Wahrscheinlich wird sie sich auch weiter ausbreiten.
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/wespenundhornissen/17045.html
Ich möchte dazu erwähnen, dass die Tiere zumindest in Südfrankreich nur eine geringe Gefahr für die domestizierten Honigbienen dargestellt haben (laut Hornissenschutz.de - sehr lesenswerter Artikel übrigens!). Es handelt sich also wahrscheinlich um einen "harmlosen" Neozoon.
Interessante News vor allen für unseren Hornissenliebhaber Frank ;)


Grüße, Phil


Die Asiatische Hornisse Vespa velutina ist nun erstmals für Süddeutschland nachgewiesen. Wahrscheinlich wird sie sich auch weiter ausbreiten.
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/wespenundhornissen/17045.html
Ich möchte dazu erwähnen, dass die Tiere zumindest in Südfrankreich nur eine geringe Gefahr für die domestizierten Honigbienen dargestellt haben (laut Hornissenschutz.de - sehr lesenswerter Artikel übrigens!). Es handelt sich also wahrscheinlich um einen "harmlosen" Neozoon.
Interessante News vor allen für unseren Hornissenliebhaber Frank ;)


Grüße, Phil



Post 30622 -

Eine wirklich interessante neue Art des Parasitismus wurde kürzlich entdeckt, und zwar bei Cephalotes specularis. Ich zitiere und übersetzte hier das Abstract, da es alles wichtige Zusammenfasst.


Studie: Powell S, Del-Claro K, Feitosa RM, Brandão CRF (2014): "Mimicry and eavesdropping enable a new form of social parasitism in ants." The American Naturalist, Vol. 184 (4)

Social parasitism is defined by the exploitation of the social mechanisms of one society by another whole society. Here, we use quantitative ecological data and experiments to identify the components of a new form of social parasitism by the recently discovered “mirror turtle ant,” Cephalotes specularis. We show that C. specularis workers visually mimic and actively avoid contact with foragers of the hyperaggressive host ant Crematogaster ampla, allowing them to move freely in the extensive and otherwise defended foraging networks of host colonies. Workers from parasite colonies have immediate access to these networks by nesting exclusively within host territories, and 89% of all potential host territories were parasitized. Inside the network, parasite workers eavesdrop on the host’s trail pheromones to locate and exploit food resources that are defended by the host to the exclusion of all other ants. Experiments demonstrated the unprecedented capacity of the parasite for superior foraging performance on its host’s pheromone trails than on trails of its own. Considered together, the apparent Batesian-Wallacian mimicry, pheromone-based interceptive eavesdropping, kleptoparasitism, and xenobiotic nesting ecology displayed by C. specularis within the territory and foraging network of a host ant represents a novel adaptive syndrome for social exploitation.


Übersetzung (sinngemäß):


Sozialparasitismus wird definiert als die Ausbeutung eines sozialen Mechanismus einer Gemeinschaft durch eine andere Gemeinschaft. In dieser Studie haben wir quantitative ökologische Daten und Experimente genutzt, um die Komponenten einer neuen Form des Sozialparasitismus bei den kürzlich neu entdeckten Cephalotes specularis zu identifizieren. Wir konnten zeigen, dass C. specularis Arbeiterinnen visuell die Arbeiterinnen der hochaggressiven Wirtsameisen Crematogaster ampla nachahmen, und aktiv Kontakt zu ihnen vermeiden. Dies erlaubt ihnen, sich frei in den ausgedehnten und stark verteidigten Furagierbereichen der Wirtskolonie zu bewegen. Arbeiterinnen der parasitischen Kolonien haben sofortigen Zugang zu diesen Bereichen, indem sie ausschließlich in den Wirts-Territorien nisten, wobei 89% aller potentiellen Wirtsterritorien parasitiert sind. Innerhalb der Territorien nehmen die parasitischen Arbeiterinnen die Spurpheromone der Wirtsameisen wahr und lokalisieren so Futterressourcen, die von den Wirtsameisen verteidigt werden. Experimente haben gezeigt, dass die Parasiten auf den Spurpheromonen der Wirtsameisen eine im Vergleich zu eigenen Spurpheromenen unvergleichbare Furagierperformance haben. Alles zusammengenommen, zeigt die Bate'sche-Wallace'sche -Mimikry, die Fremdpheromonwahrnehmung, der Kleptoparasitismus und das xenobiotische Nistverhalten der C. specularis innerhalb des Territorium und der Furagierbereiche der Wirtsameise ein neues adaptives Phänomen der sozialen Ausbeutung.


Hier ein Bild aus der Studie, welches die Nachahmung der Crematogaster durch eine Cephalotes zeigt:


Besonders interessant ist der hohe Grad des Parasitismus; 89% sind verdammt viel für Parasiten, und es kommt sogar vor, dass ein Crematogaster Volk gleich von mehreren Cephalotes Kolonien ausgenutzt wird. Vermutlich ist der negative Effekt des Parasitismus jedoch relativ gering, weshalb eine derart hohe Prozentzahl zusammenkommt.
Das Verhältnis erinnert mich an das von Camponotus laterialis und Crematogaster scutellaris, insbesondere da C. lateralis eine Mimikry aufzeigt und in der Lage ist, das Spurpheromon der Crematogaster zu erkennen.
Da Crematogaster eine Gattung ist, die in fast allen sub- bis tropischen Gebieten der Erde eine der dominantesten Ameisengattungen auf Bäumen darstellt, wird es sicher nicht lange dauern bis ähnliche xenobiontische Adaptionen von anderen Ameisen gefunden werden.


Grüße, Phil


P.S.: Wie imemr, wenn Interesse am kompletten Artikel besteht, PN an mich


Eine wirklich interessante neue Art des Parasitismus wurde kürzlich entdeckt, und zwar bei Cephalotes specularis. Ich zitiere und übersetzte hier das Abstract, da es alles wichtige Zusammenfasst.


Studie: Powell S, Del-Claro K, Feitosa RM, Brandão CRF (2014): "Mimicry and eavesdropping enable a new form of social parasitism in ants." The American Naturalist, Vol. 184 (4)

Social parasitism is defined by the exploitation of the social mechanisms of one society by another whole society. Here, we use quantitative ecological data and experiments to identify the components of a new form of social parasitism by the recently discovered “mirror turtle ant,” Cephalotes specularis. We show that C. specularis workers visually mimic and actively avoid contact with foragers of the hyperaggressive host ant Crematogaster ampla, allowing them to move freely in the extensive and otherwise defended foraging networks of host colonies. Workers from parasite colonies have immediate access to these networks by nesting exclusively within host territories, and 89% of all potential host territories were parasitized. Inside the network, parasite workers eavesdrop on the host’s trail pheromones to locate and exploit food resources that are defended by the host to the exclusion of all other ants. Experiments demonstrated the unprecedented capacity of the parasite for superior foraging performance on its host’s pheromone trails than on trails of its own. Considered together, the apparent Batesian-Wallacian mimicry, pheromone-based interceptive eavesdropping, kleptoparasitism, and xenobiotic nesting ecology displayed by C. specularis within the territory and foraging network of a host ant represents a novel adaptive syndrome for social exploitation.


Übersetzung (sinngemäß):


Sozialparasitismus wird definiert als die Ausbeutung eines sozialen Mechanismus einer Gemeinschaft durch eine andere Gemeinschaft. In dieser Studie haben wir quantitative ökologische Daten und Experimente genutzt, um die Komponenten einer neuen Form des Sozialparasitismus bei den kürzlich neu entdeckten Cephalotes specularis zu identifizieren. Wir konnten zeigen, dass C. specularis Arbeiterinnen visuell die Arbeiterinnen der hochaggressiven Wirtsameisen Crematogaster ampla nachahmen, und aktiv Kontakt zu ihnen vermeiden. Dies erlaubt ihnen, sich frei in den ausgedehnten und stark verteidigten Furagierbereichen der Wirtskolonie zu bewegen. Arbeiterinnen der parasitischen Kolonien haben sofortigen Zugang zu diesen Bereichen, indem sie ausschließlich in den Wirts-Territorien nisten, wobei 89% aller potentiellen Wirtsterritorien parasitiert sind. Innerhalb der Territorien nehmen die parasitischen Arbeiterinnen die Spurpheromone der Wirtsameisen wahr und lokalisieren so Futterressourcen, die von den Wirtsameisen verteidigt werden. Experimente haben gezeigt, dass die Parasiten auf den Spurpheromonen der Wirtsameisen eine im Vergleich zu eigenen Spurpheromenen unvergleichbare Furagierperformance haben. Alles zusammengenommen, zeigt die Bate'sche-Wallace'sche -Mimikry, die Fremdpheromonwahrnehmung, der Kleptoparasitismus und das xenobiotische Nistverhalten der C. specularis innerhalb des Territorium und der Furagierbereiche der Wirtsameise ein neues adaptives Phänomen der sozialen Ausbeutung.


Hier ein Bild aus der Studie, welches die Nachahmung der Crematogaster durch eine Cephalotes zeigt:


Besonders interessant ist der hohe Grad des Parasitismus; 89% sind verdammt viel für Parasiten, und es kommt sogar vor, dass ein Crematogaster Volk gleich von mehreren Cephalotes Kolonien ausgenutzt wird. Vermutlich ist der negative Effekt des Parasitismus jedoch relativ gering, weshalb eine derart hohe Prozentzahl zusammenkommt.
Das Verhältnis erinnert mich an das von Camponotus laterialis und Crematogaster scutellaris, insbesondere da C. lateralis eine Mimikry aufzeigt und in der Lage ist, das Spurpheromon der Crematogaster zu erkennen.
Da Crematogaster eine Gattung ist, die in fast allen sub- bis tropischen Gebieten der Erde eine der dominantesten Ameisengattungen auf Bäumen darstellt, wird es sicher nicht lange dauern bis ähnliche xenobiontische Adaptionen von anderen Ameisen gefunden werden.


Grüße, Phil


P.S.: Wie imemr, wenn Interesse am kompletten Artikel besteht, PN an mich



Post 34971 -

Gehirngröße und Intelligenz nehmen bei den meisten Tieren (Vertebraten) mit einer höheren Sozialität zu. Tatsächlich ist die Sozialität wahrscheinlich auch der ausschlaggebende Faktor, warum sich das menschliche Gehirn so entwickelt hat wie es heute ist.
Allerdings trifft dies nicht auf Insekten zu - tatsächlich nimmt die Gehirngröße des Individuums ab mit zunehmender Sozialität. Warum ist das so? In dem neuen Paper von Sean O'Donnel et al. wird versucht, dies mithilfe eines sogenannten "distributed cognition model" ("verteilte Kognition") zu erklären. Der Grundgedanke hinter der Theorie ist ziemlich simpel; da bei den sozialen Insekten ein hoher Grad an sozialer Kommunikation stattfindet, wird keine höhere Kognition auf Individuenlevel benötigt, sondern ist eher überflüssig.
Die Studie hat insgesamt 29 Arten von Wespen untersucht, die einen unterschiedlichen Grad an Sozialtät aufweisen, um daran die Hypothese zu testen. Ingesamt ein sehr interessanter Ansatz; falls Interesse besteht, kann ich die Studie genauer vorstellen. Wer sie haben möchte, PN an mich.
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1810/20150791


Sean O'Donnell, Susan J. Bulova, Sara DeLeon, Paulina Khodak, Skye Miller, Elisabeth Sulger (2015): "Distributed cognition and social brains: reductions in mushroom body investment accompanied the origins of sociality in wasps (Hymenoptera: Vespidae)" Proceedings of the Royal Society B DOI: 10.1098/rspb.2015.0791


Artikel:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/du-dis061115.php
YouTube Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=wtS6Te4uc5U


Grüße, Phil


Gehirngröße und Intelligenz nehmen bei den meisten Tieren (Vertebraten) mit einer höheren Sozialität zu. Tatsächlich ist die Sozialität wahrscheinlich auch der ausschlaggebende Faktor, warum sich das menschliche Gehirn so entwickelt hat wie es heute ist.
Allerdings trifft dies nicht auf Insekten zu - tatsächlich nimmt die Gehirngröße des Individuums ab mit zunehmender Sozialität. Warum ist das so? In dem neuen Paper von Sean O'Donnel et al. wird versucht, dies mithilfe eines sogenannten "distributed cognition model" ("verteilte Kognition") zu erklären. Der Grundgedanke hinter der Theorie ist ziemlich simpel; da bei den sozialen Insekten ein hoher Grad an sozialer Kommunikation stattfindet, wird keine höhere Kognition auf Individuenlevel benötigt, sondern ist eher überflüssig.
Die Studie hat insgesamt 29 Arten von Wespen untersucht, die einen unterschiedlichen Grad an Sozialtät aufweisen, um daran die Hypothese zu testen. Ingesamt ein sehr interessanter Ansatz; falls Interesse besteht, kann ich die Studie genauer vorstellen. Wer sie haben möchte, PN an mich.
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1810/20150791


Sean O'Donnell, Susan J. Bulova, Sara DeLeon, Paulina Khodak, Skye Miller, Elisabeth Sulger (2015): "Distributed cognition and social brains: reductions in mushroom body investment accompanied the origins of sociality in wasps (Hymenoptera: Vespidae)" Proceedings of the Royal Society B DOI: 10.1098/rspb.2015.0791


Artikel:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/du-dis061115.php
YouTube Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=wtS6Te4uc5U


Grüße, Phil



Post 36178 -

Auf Antweb kann man endlich Artlisten für alle Länder einsehen!! Vorsicht; Das Ganze basiert auf Specimens, also in Ländern in denen kaum Specimens hochgeladen wurden, sind auch entsprechend wenige eingetragen und repräsentieren nicht alle der tatsächlich vorkommenden Arten.



Grüße, Phil


Auf Antweb kann man endlich Artlisten für alle Länder einsehen!! Vorsicht; Das Ganze basiert auf Specimens, also in Ländern in denen kaum Specimens hochgeladen wurden, sind auch entsprechend wenige eingetragen und repräsentieren nicht alle der tatsächlich vorkommenden Arten.



Grüße, Phil



Post 36190 -

Ja, Du hast Recht, anscheinend haben sie es nicht allein von Specimens abhängig gemacht... Vielleicht weil es sonst für einige Länder viel zu leer ausgesehen hätte. Aber woher kommen dann die Artlisten? :|


Grüße, Phil


Ja, Du hast Recht, anscheinend haben sie es nicht allein von Specimens abhängig gemacht... Vielleicht weil es sonst für einige Länder viel zu leer ausgesehen hätte. Aber woher kommen dann die Artlisten? :|


Grüße, Phil



Post 36247 -

Pilzsymbiosen kennen wir bei den Ameisen und Termiten zur Genüge, aber jetzt wurde auch eine stachellose Bienenart in Brasilien entdeckt, die in einer engen Symbiose mit einem Pilz lebt:
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2815%2901108-2


Grüße, Phil


Pilzsymbiosen kennen wir bei den Ameisen und Termiten zur Genüge, aber jetzt wurde auch eine stachellose Bienenart in Brasilien entdeckt, die in einer engen Symbiose mit einem Pilz lebt:
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2815%2901108-2


Grüße, Phil



Post 36564 -

http://phys.org/news/2015-12-trap-jaw-ants-previously-unseen-behavior.html
Neues Sprungverhalten bei Odontomachus entdeckt: Anstatt mit der Mandibel zu katapultieren hüpfen diese auch "normal" mit ihren Beinen nach vorne.
https://www.youtube.com/watch?v=lOQgvlAakh4
Die Forschungsarbeit von Magdalener Sorger (schöne Homepage) wird wohl bald (kann das Paper noch nicht finden?) in Frontiers in Ecology and the Environment veröffentlicht.


Zitat aus obigen Artikel:

"Jumping behavior in ants is incredibly rare," says Magdalena Sorger, a recent Ph.D. graduate at North Carolina State University and sole author of a paper reporting the discovery. "Out of 326 genera of ants, only three genera jump using their legs. Another three genera are known to jump using their jaws. But now we know that one species of jaw-jumping ant uses its legs as well. That's extremely interesting."


Deutsch:
"Sprungverhalten bei Ameisen ist unglaublich selten", sagt Magadalena Sorger, eine Doktorandin bei der North Carolina State Universität und alleiniger Autor des Paper, welches die neue Entdeckung beschreibt. "Von 326 Gattungen der Ameisen sind nur drei davon dafür bekannt mit ihren Beinen zu springen. Weitere drei können mit ihren Mandibeln springen. Aber jetzt wissen wir, dass eine Art von Mandibelspringenden Ameisen auch ihre Beine verwendet. Das ist sehr interessant."


Sprungverhalten ist bei Ameisen gar nicht so extrem selten, nur kaum wissenschaftlich beschrieben; die drei Gattungen von denen vermutlich gesprochen wird sind Myrmecia, Harpegnathos und Gigantiops. Ich habe eine Art Sprungverhalten auch bei größeren Camponotus (z.B. fulvopilosus) beobachtet, sicher kommt es noch bei weiteren Arten vor.
Was sind Eure Beobachtungen dazu? Das ist ein typisches Thema, bei denen so mancher Ameisenhalter vielleicht wichtige Beobachtungen gemacht hat.


Bei mandibelspringenden Ameisen fallen mir nur Odontomachus und vielleicht noch Anochetus ein (Schnappkiefer gibt es sonst noch bei einigen Myrmicinen und bei der Formicine Myrmoteras). In vielen Fällen halte ich das Hüpfen eher für ein Versehen (eigentlich will die Ameise nur wo reinschnappen, entpuppt sich das Ziel als zu hart zum Penetrieren wird sie eben rückwärts geschleudert) als für eine geplante Fortbewegungsweise. Ich bezweifle, dass es außer bei Odontomachus tatsächlich noch andere Fälle von "echter" Fortbewegung durch Schnappkiefer gibt.


Grüße, Phil


http://phys.org/news/2015-12-trap-jaw-ants-previously-unseen-behavior.html
Neues Sprungverhalten bei Odontomachus entdeckt: Anstatt mit der Mandibel zu katapultieren hüpfen diese auch "normal" mit ihren Beinen nach vorne.
https://www.youtube.com/watch?v=lOQgvlAakh4
Die Forschungsarbeit von Magdalener Sorger (schöne Homepage) wird wohl bald (kann das Paper noch nicht finden?) in Frontiers in Ecology and the Environment veröffentlicht.


Zitat aus obigen Artikel:

"Jumping behavior in ants is incredibly rare," says Magdalena Sorger, a recent Ph.D. graduate at North Carolina State University and sole author of a paper reporting the discovery. "Out of 326 genera of ants, only three genera jump using their legs. Another three genera are known to jump using their jaws. But now we know that one species of jaw-jumping ant uses its legs as well. That's extremely interesting."


Deutsch:
"Sprungverhalten bei Ameisen ist unglaublich selten", sagt Magadalena Sorger, eine Doktorandin bei der North Carolina State Universität und alleiniger Autor des Paper, welches die neue Entdeckung beschreibt. "Von 326 Gattungen der Ameisen sind nur drei davon dafür bekannt mit ihren Beinen zu springen. Weitere drei können mit ihren Mandibeln springen. Aber jetzt wissen wir, dass eine Art von Mandibelspringenden Ameisen auch ihre Beine verwendet. Das ist sehr interessant."


Sprungverhalten ist bei Ameisen gar nicht so extrem selten, nur kaum wissenschaftlich beschrieben; die drei Gattungen von denen vermutlich gesprochen wird sind Myrmecia, Harpegnathos und Gigantiops. Ich habe eine Art Sprungverhalten auch bei größeren Camponotus (z.B. fulvopilosus) beobachtet, sicher kommt es noch bei weiteren Arten vor.
Was sind Eure Beobachtungen dazu? Das ist ein typisches Thema, bei denen so mancher Ameisenhalter vielleicht wichtige Beobachtungen gemacht hat.


Bei mandibelspringenden Ameisen fallen mir nur Odontomachus und vielleicht noch Anochetus ein (Schnappkiefer gibt es sonst noch bei einigen Myrmicinen und bei der Formicine Myrmoteras). In vielen Fällen halte ich das Hüpfen eher für ein Versehen (eigentlich will die Ameise nur wo reinschnappen, entpuppt sich das Ziel als zu hart zum Penetrieren wird sie eben rückwärts geschleudert) als für eine geplante Fortbewegungsweise. Ich bezweifle, dass es außer bei Odontomachus tatsächlich noch andere Fälle von "echter" Fortbewegung durch Schnappkiefer gibt.


Grüße, Phil



Post 37003 -

Vorgestern wurde ein hervorragendes Review über myrmecophile Käfer veröffentlicht. Reviews sind sehr wichtig und unglaublich praktisch in der heutigen Wissenschaft; es sind große Zusammenfassungen allen Wissens über ein bestimmtes Thema. Man kann davon ausgehen, dass fast alle wissenschaftliche Publikationen, die bisher über dieses Thema gemacht wurden, in einem Review Article zitiert sind. Wenn man sich mit einem Thema nur oberflächlich auseinander setzen will, und dabei nicht hunderte von verschiedenen Publikationen durchforsten möchte, dann ist ein Review sehr hilfreich, ebenso bei der Suche nach wissenschaftlichen Quellen.
In diesem Fall handelt das Review von Parker von Käfern, die in einer abhängigen Beziehung zu den Ameisen stehen, und davon gibt es überraschend viele. Einige treten dabei als Parasiten auf und ernähren sich von Ameisenbrut, andere leben friedlich ohne negative Auswirkungen einfach nur in den Nestern.
Parker, J. 2016. Myrmecophily in Beetles (Coleoptera): Evolutionary patterns and biological mechanisms. Myrmecol. News 22: 65-108 http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=631%3Amyrmecol-news-22-65-108&Itemid=92&layout=default


Schönes Bild einiger myrmecophiler Käfer aus der Publikation:



Sehr lobenswert ist, dass der Review Article auch Open Access ist, also jeder kann darauf zugreifen. Leider sind sehr viele andere Artikel des Journals Myrmecological News nicht Open Access, wer einen bestimmten haben möchte, kann sich bei mir melden.


Grüße, Phil


Vorgestern wurde ein hervorragendes Review über myrmecophile Käfer veröffentlicht. Reviews sind sehr wichtig und unglaublich praktisch in der heutigen Wissenschaft; es sind große Zusammenfassungen allen Wissens über ein bestimmtes Thema. Man kann davon ausgehen, dass fast alle wissenschaftliche Publikationen, die bisher über dieses Thema gemacht wurden, in einem Review Article zitiert sind. Wenn man sich mit einem Thema nur oberflächlich auseinander setzen will, und dabei nicht hunderte von verschiedenen Publikationen durchforsten möchte, dann ist ein Review sehr hilfreich, ebenso bei der Suche nach wissenschaftlichen Quellen.
In diesem Fall handelt das Review von Parker von Käfern, die in einer abhängigen Beziehung zu den Ameisen stehen, und davon gibt es überraschend viele. Einige treten dabei als Parasiten auf und ernähren sich von Ameisenbrut, andere leben friedlich ohne negative Auswirkungen einfach nur in den Nestern.
Parker, J. 2016. Myrmecophily in Beetles (Coleoptera): Evolutionary patterns and biological mechanisms. Myrmecol. News 22: 65-108 http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=631%3Amyrmecol-news-22-65-108&Itemid=92&layout=default


Schönes Bild einiger myrmecophiler Käfer aus der Publikation:



Sehr lobenswert ist, dass der Review Article auch Open Access ist, also jeder kann darauf zugreifen. Leider sind sehr viele andere Artikel des Journals Myrmecological News nicht Open Access, wer einen bestimmten haben möchte, kann sich bei mir melden.


Grüße, Phil



Post 37016 -

In einem gestern veröffentlichten Paper wurde die erste sozialparastische Ameisenart in der Gattung Nylanderia beschrieben, N. deceptrix. Es handelt sich um eine Inquiline (die Art hat keine Arbeiterinnenkaste), und interessanter Weise haben die Männchen stark reduzierte Flügel. Gefunden wurde sie in Massachusetts.
Das Paper ist auch Open-Access:
Steven Messer, Stefan Cover, John LaPolla 2016: Nylanderia deceptrix sp. n., a new species of obligately socially parasitic formicine ant (Hymenoptera, Formicidae) ZooKeys 552: 49-65


http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=6475


Grüße, Phil


In einem gestern veröffentlichten Paper wurde die erste sozialparastische Ameisenart in der Gattung Nylanderia beschrieben, N. deceptrix. Es handelt sich um eine Inquiline (die Art hat keine Arbeiterinnenkaste), und interessanter Weise haben die Männchen stark reduzierte Flügel. Gefunden wurde sie in Massachusetts.
Das Paper ist auch Open-Access:
Steven Messer, Stefan Cover, John LaPolla 2016: Nylanderia deceptrix sp. n., a new species of obligately socially parasitic formicine ant (Hymenoptera, Formicidae) ZooKeys 552: 49-65


http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=6475


Grüße, Phil



Post 37087 -

Sind epigenetische Faktoren dafür verantwortlich, ob eine Larve eine Arbeiterin oder eine Königin wird?
Bei Ameisen versucht man schon sehr lange herauszufinden, wie eigentlich Determiniert wird, ob eine Larve zur Arbeiterin oder Königin heranwächst, bzw. ob eine Major- oder Minor Arbeiterin schlüpft. Denn im genetischen Code, der DNA, unterscheiden sich diese nicht. Und anders als bei Honigbienen gibt es kein "Gelee Royal", dass die Arbeiterinnen heranwachsen lässt. Hinzu kommt, dass bei einigen Arten die Königinnen sich kaum bis gar nicht morphologisch von den Arbeiterinnen unterscheiden, aber trotzdem ein anderes Verhalten an den Tag legen und sogar deutlich älter werden (nachgewiesen bei den Gamergaten bei H. saltator).
Ein frühere Studie (hier) konnte nachweisen, dass zwischen Arbeiterin und Königin eindeutig epigenetische Unterschiede bestehen, und das dies der Auslöser für die Verhaltens- und Physiologischen Unterschiede sein könnte.
Die Epigenetik ist ein Teilbereich der Genetik und handelt von DNA-Modifaktion auf molekularer Ebene. Das Funktionsprinzip ist eine Methylierung, es wird also eine Kohlenstoffgruppe (-CH3) an die DNA angehängt. Die Stelle kann auch einfach wieder De-Methyliert werden, ist also konsequenzlos reversibel. Der DNA-Code bleibt absolut unbeeinflusst, aber das Ablesen wird verändert. Es verhält sich also im Prinzip wie eine Änderung der DNA, ist aber keine.
Eine neuere Studie hat sich nun mit den epigenetischen Unterschieden bei Cerapachys biroi befasst, und keine Auswirkungen der DNA-Methylierung auf das Verhalten der C. biroi gefunden. C. biroi ist eine sehr seltsame Ameise, da sie keine Königinnenkaste besitzen und sich die Arbeiterinnen auch unbegattet vermehren. Sie haben einen Treiberameisen-ähnlichen Lebenszyklus mit einer reproduktiven und stationären Phase im Kolonieleben. Während der reproduktiven Phase legen einige Arbeiterinnen Eier und Verhalten sich wie Königinnen.
Die Studie wirft der Vorgängerstudie ernsthafte statistische Fehler vor (kein replikatives Studiendesign), und legt nahe, dass die Beweislage dafür, dass Epigenetik in der Kastendetermination eine Rolle spielt, nur sehr knapp bis gar nicht vorhanden ist. Neben den C. biroi wurde dies bislang nur bei einer Polistes (Feldwespe) und Dinoponera korrekt untersucht, und auch diese zwei Studien haben keine wirklich signifikanten Unterschiede in der DNA Methylierung in Gehirnen zwischen Arbeiterinnen und Königinnen gefunden.


Romain Libbrecht, Peter Robert Oxley, Laurent Keller, Daniel Jan Christoph Kronauer (2016) Robust DNA Methylation in the Clonal Raider Ant Brain. Current Biology 26: 1-5 DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2015.12.040



Mein Kommentar dazu: Die Studie von 2010 über DNA-Methylierung bei Harpegnathos saltator und Camponotus floridanus hat tatsächlich sehr anzweifelbare Ergebnisse, dass hätte auch den Peer-Reviewern auffallen sollen, gerade im hochangesehenen Journal Nature. Die Freude, endlich eine Erklärung gefunden zu haben, hat zu einer zu großen Unvorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse geführt.
Dennoch halte ich es für möglich, dass epigenetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Man sollte sich auf jeden Fall noch andere Ameisen anschauen; C. biroi halte ich wegen der wirklich absolut untypischen und ungewöhnlichen Lebensweise nur bedingt für derartige Studien, vor allem mit so globalen Konsequenzen, geeignet.


Grüße, Phil


Sind epigenetische Faktoren dafür verantwortlich, ob eine Larve eine Arbeiterin oder eine Königin wird?
Bei Ameisen versucht man schon sehr lange herauszufinden, wie eigentlich Determiniert wird, ob eine Larve zur Arbeiterin oder Königin heranwächst, bzw. ob eine Major- oder Minor Arbeiterin schlüpft. Denn im genetischen Code, der DNA, unterscheiden sich diese nicht. Und anders als bei Honigbienen gibt es kein "Gelee Royal", dass die Arbeiterinnen heranwachsen lässt. Hinzu kommt, dass bei einigen Arten die Königinnen sich kaum bis gar nicht morphologisch von den Arbeiterinnen unterscheiden, aber trotzdem ein anderes Verhalten an den Tag legen und sogar deutlich älter werden (nachgewiesen bei den Gamergaten bei H. saltator).
Ein frühere Studie (hier) konnte nachweisen, dass zwischen Arbeiterin und Königin eindeutig epigenetische Unterschiede bestehen, und das dies der Auslöser für die Verhaltens- und Physiologischen Unterschiede sein könnte.
Die Epigenetik ist ein Teilbereich der Genetik und handelt von DNA-Modifaktion auf molekularer Ebene. Das Funktionsprinzip ist eine Methylierung, es wird also eine Kohlenstoffgruppe (-CH3) an die DNA angehängt. Die Stelle kann auch einfach wieder De-Methyliert werden, ist also konsequenzlos reversibel. Der DNA-Code bleibt absolut unbeeinflusst, aber das Ablesen wird verändert. Es verhält sich also im Prinzip wie eine Änderung der DNA, ist aber keine.
Eine neuere Studie hat sich nun mit den epigenetischen Unterschieden bei Cerapachys biroi befasst, und keine Auswirkungen der DNA-Methylierung auf das Verhalten der C. biroi gefunden. C. biroi ist eine sehr seltsame Ameise, da sie keine Königinnenkaste besitzen und sich die Arbeiterinnen auch unbegattet vermehren. Sie haben einen Treiberameisen-ähnlichen Lebenszyklus mit einer reproduktiven und stationären Phase im Kolonieleben. Während der reproduktiven Phase legen einige Arbeiterinnen Eier und Verhalten sich wie Königinnen.
Die Studie wirft der Vorgängerstudie ernsthafte statistische Fehler vor (kein replikatives Studiendesign), und legt nahe, dass die Beweislage dafür, dass Epigenetik in der Kastendetermination eine Rolle spielt, nur sehr knapp bis gar nicht vorhanden ist. Neben den C. biroi wurde dies bislang nur bei einer Polistes (Feldwespe) und Dinoponera korrekt untersucht, und auch diese zwei Studien haben keine wirklich signifikanten Unterschiede in der DNA Methylierung in Gehirnen zwischen Arbeiterinnen und Königinnen gefunden.


Romain Libbrecht, Peter Robert Oxley, Laurent Keller, Daniel Jan Christoph Kronauer (2016) Robust DNA Methylation in the Clonal Raider Ant Brain. Current Biology 26: 1-5 DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2015.12.040



Mein Kommentar dazu: Die Studie von 2010 über DNA-Methylierung bei Harpegnathos saltator und Camponotus floridanus hat tatsächlich sehr anzweifelbare Ergebnisse, dass hätte auch den Peer-Reviewern auffallen sollen, gerade im hochangesehenen Journal Nature. Die Freude, endlich eine Erklärung gefunden zu haben, hat zu einer zu großen Unvorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse geführt.
Dennoch halte ich es für möglich, dass epigenetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Man sollte sich auf jeden Fall noch andere Ameisen anschauen; C. biroi halte ich wegen der wirklich absolut untypischen und ungewöhnlichen Lebensweise nur bedingt für derartige Studien, vor allem mit so globalen Konsequenzen, geeignet.


Grüße, Phil



Post 37278 -

In dieser wissenschaftlichen Arbeit hat man sich die Geschwindigkeit des "Antennenboxens" bei einigen Odontomachus Arten angeschaut, vor allem die Geschwindigkeit mit der dieses durchgeführt wird. Die Ameisen nutzen dieses ritualisierte Verhalten um die Dominanzhierchie im Nest festzulegen, aber auch für aggressive Konflikte bei Kontakt mit koloniefremden Arbeiterinnen.


S. O’Fallon, A. V. Suarez, A. A. Smith (2016) A comparative analysis of rapid antennation behavior in four species of Odontomachus trap-jaw ants. Insect Socieaux, pp.1-6 DOI 10.1007/s00040-016-0462-6
http://link.springer.com/article/10.1007/s00040-016-0462-6


Was besonders bemerkenswert ist, dass diese Studie von einem anscheinend noch recht jungen Studenten gemacht wurde, der seine Ergebnisse sehr anschaulich in einem tollen Video präsentiert:
https://www.youtube.com/watch?v=7VMebatFr6k
Daumen hoch dafür!


Grüße, Phil


In dieser wissenschaftlichen Arbeit hat man sich die Geschwindigkeit des "Antennenboxens" bei einigen Odontomachus Arten angeschaut, vor allem die Geschwindigkeit mit der dieses durchgeführt wird. Die Ameisen nutzen dieses ritualisierte Verhalten um die Dominanzhierchie im Nest festzulegen, aber auch für aggressive Konflikte bei Kontakt mit koloniefremden Arbeiterinnen.


S. O’Fallon, A. V. Suarez, A. A. Smith (2016) A comparative analysis of rapid antennation behavior in four species of Odontomachus trap-jaw ants. Insect Socieaux, pp.1-6 DOI 10.1007/s00040-016-0462-6
http://link.springer.com/article/10.1007/s00040-016-0462-6


Was besonders bemerkenswert ist, dass diese Studie von einem anscheinend noch recht jungen Studenten gemacht wurde, der seine Ergebnisse sehr anschaulich in einem tollen Video präsentiert:
https://www.youtube.com/watch?v=7VMebatFr6k
Daumen hoch dafür!


Grüße, Phil



Post 37298 -

Noch eine Studie aus dem selben Labor:
http://jeb.biologists.org/content/219/3/419
Adrian A. Smith, Jocelyn G. Millar, Andrew V. Suarez (2016) Comparative analysis of fertility signals and sex-specific cuticular chemical profiles of Odontomachus trap-jaw ants. Journal of Experimental Biology 2016 219: 419-430; doi: 10.1242/jeb.128850


Es geht darum, dass man bislang annahm, dass die Pheromone zur Erkennung bei Königinnen bei den meisten Ameisenarten sehr ähnlich sind. Aber diese Studie hat aber herausgefunden, dass diese Pheromone zumindest bei den drei untersuchten Odontomachus Arten überraschend unterschiedlich sind.


Auch hier wurde ein Video dazu gemacht, um die Ergebnisse anschaulich zu erklären. Dazu erklärt der Forscher seiner Mutter die Ergebnisse im Video :D Lustig und sehenswert.


https://www.youtube.com/watch?v=ylsLPjDjZ3Q


Grüße, Phil


Noch eine Studie aus dem selben Labor:
http://jeb.biologists.org/content/219/3/419
Adrian A. Smith, Jocelyn G. Millar, Andrew V. Suarez (2016) Comparative analysis of fertility signals and sex-specific cuticular chemical profiles of Odontomachus trap-jaw ants. Journal of Experimental Biology 2016 219: 419-430; doi: 10.1242/jeb.128850


Es geht darum, dass man bislang annahm, dass die Pheromone zur Erkennung bei Königinnen bei den meisten Ameisenarten sehr ähnlich sind. Aber diese Studie hat aber herausgefunden, dass diese Pheromone zumindest bei den drei untersuchten Odontomachus Arten überraschend unterschiedlich sind.


Auch hier wurde ein Video dazu gemacht, um die Ergebnisse anschaulich zu erklären. Dazu erklärt der Forscher seiner Mutter die Ergebnisse im Video :D Lustig und sehenswert.


https://www.youtube.com/watch?v=ylsLPjDjZ3Q


Grüße, Phil



Post 37462 -

Ein hochinteressantes Paper wurde vor kurzen veröffentlicht über die interessante innere Anatomie bei Cephalotes; diese Gattung besitzt einen sehr ungewöhnlichen Proventrikulus, der wie ein Mikroporenfilter fungiert und damit u.a. Bakterien den Eintritt in den Darmtrakt verhindert.


Michele Caroline Lanan, Pedro Augusto Pos Rodrigues, Al Agellon, Patricia Jansma and Diana Esther Wheeler (2016) bacterial filter protects and structures the gut microbiome of an insect. The ISME Journal, 1- 11, doi: 10.1038/ismej.2015.264




mg= Mitteldarm, cr=Kropf, pv=Proventrikel
Bild von: http://www.nature.com/ismej/journal/vaop/ncurrent/fig_tab/ismej2015264f1.html#figure-title


Der Proventrikulus ist ein Durchgang zwischen dem Kropf und dem Mitteldarm. Im Kropf können viele Ameisen Nahrung speichern und wieder hochwürgen, das ist daher der sogenannte soziale Magen. Dieser verdaut die Nahrung nicht, sondern speichert sie nur; über den Proventrikulus, der bei vielen anderen Ameisen nur die Form eines kurzen, zylinderförmigen Schlauchs hat (wobei es auch viele Ausnahmen gibt, z.B. bei Camponotus) ist nur der Durchgang vom sozialen Magen zum Verdauungssystem. Bei Cephalotes sieht der Proventrikulus wie ein Bulbus aus, und lässt selbst Partikel von selbst winziger Größe wie 0.2 μm nicht durch.
Er stellt somit ein mechanischer Schutz vor Mageninfektionen dar - keine ungewünschten Bakterien gelangen in den Mitteldarm. Aber mutualistische, "gute" Bakterien sind essentiell für fast jeden Verdauungstrakt (auch bei uns Menschen) und finden sich daher trotzdem im Darm. Sie sind verantwortlich für die Produktion u.a. von Verdauungsenzymen, die die Ameise alleine nicht herstellen könnte. Wie kommen sie hinein? Der Proventrikulus ist bei frisch geschlüpften Arbeiterinnen noch nicht ganz zu; die jungen Arbeiterinnen gehen zu ihren Nestgenossinnen, und trinken im wahrsten Sinne des Worte deren Scheiße um sich die richtigen Bakterien anzueignen. Das junge Tiere den Kot von anderen essen, kommt im Tierreich gar nicht mal so selten vor.


Das hat zwei sehr interessante Konsequenzen. Zum einen ist die Bakterienfauna evolutionär hochkonserviert, und wahrscheinlich alle Cephalotes-Arten haben sehr ähnliche Bakterienarten in ihren Mitteldärmen. Man siehe sich nur diese Abbildung an, um ein Bild darüber zu bekommen, wie hoch die Bakteriendiversität in einer einzigen Ameise ist: http://www.nature.com/ismej/journal/vaop/ncurrent/fig_tab/ismej2015264f2.html#figure-title
Zum anderen werden natürlich nicht nur Bakterien herausgefiltert, sondern auch kleinste Nahrungsbrocken. Folglich können die Ameisen diese nicht verdauen. Die Lösung? Kleine Nahrungspartikel werden in der Infrabuccaltasche gesammelt, diese befindet sich im Kopf und ist so eine Art grober Filter am Mund. Die Ameisen geben dann ihren Larven den Inhalt zu fressen; die Larven haben nicht derartig ausgebildete Proventrikel, und können auch größere Brocken verdauen. Anschließend geben sie verdaute Nahrung flüssig an ihre Arbeiterinnen wieder ab.
Hütet Euch also davor, Cephalotes Kolonien ohne Larven zu kaufen/halten. Das kann sicher schnell zu Problemen führen. Dass die Larven eine wesentliche Rolle als "sozialer Verdauungsteil" in der Kolonie spielen, kommt übrigens auch bei anderen Ameisen vor wie z.B. bei Pheidole oder Amblyoponinen.


Viele Grüße, Phil


Ein hochinteressantes Paper wurde vor kurzen veröffentlicht über die interessante innere Anatomie bei Cephalotes; diese Gattung besitzt einen sehr ungewöhnlichen Proventrikulus, der wie ein Mikroporenfilter fungiert und damit u.a. Bakterien den Eintritt in den Darmtrakt verhindert.


Michele Caroline Lanan, Pedro Augusto Pos Rodrigues, Al Agellon, Patricia Jansma and Diana Esther Wheeler (2016) bacterial filter protects and structures the gut microbiome of an insect. The ISME Journal, 1- 11, doi: 10.1038/ismej.2015.264




mg= Mitteldarm, cr=Kropf, pv=Proventrikel
Bild von: http://www.nature.com/ismej/journal/vaop/ncurrent/fig_tab/ismej2015264f1.html#figure-title


Der Proventrikulus ist ein Durchgang zwischen dem Kropf und dem Mitteldarm. Im Kropf können viele Ameisen Nahrung speichern und wieder hochwürgen, das ist daher der sogenannte soziale Magen. Dieser verdaut die Nahrung nicht, sondern speichert sie nur; über den Proventrikulus, der bei vielen anderen Ameisen nur die Form eines kurzen, zylinderförmigen Schlauchs hat (wobei es auch viele Ausnahmen gibt, z.B. bei Camponotus) ist nur der Durchgang vom sozialen Magen zum Verdauungssystem. Bei Cephalotes sieht der Proventrikulus wie ein Bulbus aus, und lässt selbst Partikel von selbst winziger Größe wie 0.2 μm nicht durch.
Er stellt somit ein mechanischer Schutz vor Mageninfektionen dar - keine ungewünschten Bakterien gelangen in den Mitteldarm. Aber mutualistische, "gute" Bakterien sind essentiell für fast jeden Verdauungstrakt (auch bei uns Menschen) und finden sich daher trotzdem im Darm. Sie sind verantwortlich für die Produktion u.a. von Verdauungsenzymen, die die Ameise alleine nicht herstellen könnte. Wie kommen sie hinein? Der Proventrikulus ist bei frisch geschlüpften Arbeiterinnen noch nicht ganz zu; die jungen Arbeiterinnen gehen zu ihren Nestgenossinnen, und trinken im wahrsten Sinne des Worte deren Scheiße um sich die richtigen Bakterien anzueignen. Das junge Tiere den Kot von anderen essen, kommt im Tierreich gar nicht mal so selten vor.


Das hat zwei sehr interessante Konsequenzen. Zum einen ist die Bakterienfauna evolutionär hochkonserviert, und wahrscheinlich alle Cephalotes-Arten haben sehr ähnliche Bakterienarten in ihren Mitteldärmen. Man siehe sich nur diese Abbildung an, um ein Bild darüber zu bekommen, wie hoch die Bakteriendiversität in einer einzigen Ameise ist: http://www.nature.com/ismej/journal/vaop/ncurrent/fig_tab/ismej2015264f2.html#figure-title
Zum anderen werden natürlich nicht nur Bakterien herausgefiltert, sondern auch kleinste Nahrungsbrocken. Folglich können die Ameisen diese nicht verdauen. Die Lösung? Kleine Nahrungspartikel werden in der Infrabuccaltasche gesammelt, diese befindet sich im Kopf und ist so eine Art grober Filter am Mund. Die Ameisen geben dann ihren Larven den Inhalt zu fressen; die Larven haben nicht derartig ausgebildete Proventrikel, und können auch größere Brocken verdauen. Anschließend geben sie verdaute Nahrung flüssig an ihre Arbeiterinnen wieder ab.
Hütet Euch also davor, Cephalotes Kolonien ohne Larven zu kaufen/halten. Das kann sicher schnell zu Problemen führen. Dass die Larven eine wesentliche Rolle als "sozialer Verdauungsteil" in der Kolonie spielen, kommt übrigens auch bei anderen Ameisen vor wie z.B. bei Pheidole oder Amblyoponinen.


Viele Grüße, Phil



Post 39151 -

Ein neues Buch ist demnächst erhältlich: Wood Ant Ecology and Conservation (Waldameisen Ökologie und Schutz)
Daran haben viele verschiedene Autoren, auch Seifert und Trager, gearbeitet. Auf Amazon kann man das erste Kapitel probelesen, sowie im Inhaltsverzeichnis stöbern. Das Buch konzentriert sich auf weltweit alle Waldameisen (Formica Untergattung sensu stricto), und ist sicher lesenswert, wenn man es sich leisten kann.
Es kommt am 17. August raus.
https://www.amazon.com/Wood-Ant-Ecology-Conservation-Biodiversity/dp/1107048338/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&linkCode=sl1&tag=byformica-20&linkId=82eb058b1e6844aeb8ed6de754fa0fb0





Grüße, Phil


Ein neues Buch ist demnächst erhältlich: Wood Ant Ecology and Conservation (Waldameisen Ökologie und Schutz)
Daran haben viele verschiedene Autoren, auch Seifert und Trager, gearbeitet. Auf Amazon kann man das erste Kapitel probelesen, sowie im Inhaltsverzeichnis stöbern. Das Buch konzentriert sich auf weltweit alle Waldameisen (Formica Untergattung sensu stricto), und ist sicher lesenswert, wenn man es sich leisten kann.
Es kommt am 17. August raus.
https://www.amazon.com/Wood-Ant-Ecology-Conservation-Biodiversity/dp/1107048338/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&linkCode=sl1&tag=byformica-20&linkId=82eb058b1e6844aeb8ed6de754fa0fb0





Grüße, Phil



Post 39177 -

Wirklich tolles Interview!! Ich kann es nur empfehlen, da rein zu hören. Er holt ziemlich weit aus und streift viele interessante Themen auch außerhalb der Ameisen an, wie Xenophobie beim Menschen und Wissenschaftskommunikation.


Grüße, Phil


Wirklich tolles Interview!! Ich kann es nur empfehlen, da rein zu hören. Er holt ziemlich weit aus und streift viele interessante Themen auch außerhalb der Ameisen an, wie Xenophobie beim Menschen und Wissenschaftskommunikation.


Grüße, Phil



Post 40425 -

In einer Studie beschreiben Forscher aus Tübingen die Funktionen der Haare bei den Larven von Camponotus floridanus und C. sericeiventris. Larven bekommen insgesamt eher wenig Aufmerksamkeit in der Wissenschaft, aber früher haben insbesondere die Wheeler's in den 60ern & 70ern sehr viel darüber berichtet. Die Larvenhaare variieren nicht nur zwischen den Arten, sondern auch den Entwicklungsstadien; es gibt Ameisen, deren Larven überhaupt keine Haare haben (z.B. Atta), und andere die voll übersäht sind. George und seine Ehefrau Janette Wheeler schlussfolgerten mehrere Funktionen der Haare bei Larven; Ventilation an der Körperoberfläche, Regulierung der Temperatur und Feuchtigkeit, Verhinderung von Cannibalismus und larvales Verklumpen.
Die Studienautoren beschreiben drei unterschiedliche Haartypen, die auf den Larven wachsen; gekringelte, gerade und verzweigte Haare. Kleinste Larven besitzen nur gekringelte Haare, mittelgroße besitzen alle Haartypen und die großen Larven besitzen nur noch verzweigte und gerade Haare. Wie Verhaltensversuche und Mikroskopaufnahmen zeigten, sorgen die gekringelten Haare der kleineren Larven dafür, dass sie aneinander haften. Dies verursacht das larvale Verklumpfen, das man bei vielen Ameisen beobachten kann - und da größer Larven diesen Haartyp nicht mehr besitzen, verklumpen diese auch nicht.
Weiterhin schützen die Haare die Larven vor Ertrinken; wie in einem Video gezeigt wird, "schwimmen" die Larven mithilfe ihrer Haare auf einem Wassertropfen. Haarlose Larven von Drosophila, im Vergleich, gehen schnell unter.


Das Larven-Verklumpen hat jeder Ameisenhalter sich auch mal beobachtet - jetzt wisst ihr, wie es funktioniert!


Grüße, Phil


Wang, Y., Zuber, R., Laudahn, A., Berger, J., Moussian, B. (2017) Cuticular body hairs mediate clumping of small Camponotus floridanus larvae. Arthropod Structure and Developement 46(1): 108-115


https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1467803916302006?dgcid=raven_sd_via_email


In einer Studie beschreiben Forscher aus Tübingen die Funktionen der Haare bei den Larven von Camponotus floridanus und C. sericeiventris. Larven bekommen insgesamt eher wenig Aufmerksamkeit in der Wissenschaft, aber früher haben insbesondere die Wheeler's in den 60ern & 70ern sehr viel darüber berichtet. Die Larvenhaare variieren nicht nur zwischen den Arten, sondern auch den Entwicklungsstadien; es gibt Ameisen, deren Larven überhaupt keine Haare haben (z.B. Atta), und andere die voll übersäht sind. George und seine Ehefrau Janette Wheeler schlussfolgerten mehrere Funktionen der Haare bei Larven; Ventilation an der Körperoberfläche, Regulierung der Temperatur und Feuchtigkeit, Verhinderung von Cannibalismus und larvales Verklumpen.
Die Studienautoren beschreiben drei unterschiedliche Haartypen, die auf den Larven wachsen; gekringelte, gerade und verzweigte Haare. Kleinste Larven besitzen nur gekringelte Haare, mittelgroße besitzen alle Haartypen und die großen Larven besitzen nur noch verzweigte und gerade Haare. Wie Verhaltensversuche und Mikroskopaufnahmen zeigten, sorgen die gekringelten Haare der kleineren Larven dafür, dass sie aneinander haften. Dies verursacht das larvale Verklumpfen, das man bei vielen Ameisen beobachten kann - und da größer Larven diesen Haartyp nicht mehr besitzen, verklumpen diese auch nicht.
Weiterhin schützen die Haare die Larven vor Ertrinken; wie in einem Video gezeigt wird, "schwimmen" die Larven mithilfe ihrer Haare auf einem Wassertropfen. Haarlose Larven von Drosophila, im Vergleich, gehen schnell unter.


Das Larven-Verklumpen hat jeder Ameisenhalter sich auch mal beobachtet - jetzt wisst ihr, wie es funktioniert!


Grüße, Phil


Wang, Y., Zuber, R., Laudahn, A., Berger, J., Moussian, B. (2017) Cuticular body hairs mediate clumping of small Camponotus floridanus larvae. Arthropod Structure and Developement 46(1): 108-115


https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1467803916302006?dgcid=raven_sd_via_email



Post 40448 -

Sehr cool: Ein myrmekophiler Käfer ahmt die Gaster der Treiberameise Eciton mexicanum nach, und reitet mit ihr durch die Gegend. Von oben ist es fast nicht möglich den Käfer zu erkennen. Faszinierend ist, dass dies bereits der zweite Käfer mit dieser Lebensweise ist, ein andere wurde bereits in den 1930ern beschrieben: Dieser hängt jedoch unterhalb der Gaster!
Die neue Art, Nymphister kronaueri, wurde nach dem deutschen Ameisenforscher Daniel Kronauer benannt. Die Arbeit, heute veröffentlicht, ist frei zugänglich und enthält noch viele weitere interessant Informationen über die Lebensweise der Käfer:
https://bmczool.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40850-016-0010-x
Autoren der Studie sind C. von Beeren & A. Tichechkin. Ersteren kennt vielleicht noch der ein oder andere von Euch aus den alten Zeiten des Ameisenforums, dort hat er als "CVB" öfter mal berichtet ;)



Grüße, Phil


Sehr cool: Ein myrmekophiler Käfer ahmt die Gaster der Treiberameise Eciton mexicanum nach, und reitet mit ihr durch die Gegend. Von oben ist es fast nicht möglich den Käfer zu erkennen. Faszinierend ist, dass dies bereits der zweite Käfer mit dieser Lebensweise ist, ein andere wurde bereits in den 1930ern beschrieben: Dieser hängt jedoch unterhalb der Gaster!
Die neue Art, Nymphister kronaueri, wurde nach dem deutschen Ameisenforscher Daniel Kronauer benannt. Die Arbeit, heute veröffentlicht, ist frei zugänglich und enthält noch viele weitere interessant Informationen über die Lebensweise der Käfer:
https://bmczool.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40850-016-0010-x
Autoren der Studie sind C. von Beeren & A. Tichechkin. Ersteren kennt vielleicht noch der ein oder andere von Euch aus den alten Zeiten des Ameisenforums, dort hat er als "CVB" öfter mal berichtet ;)



Grüße, Phil



Post 40633 -

Das ist eine echt tolle taxonomische Arbeit aus vielen Gründen! Sericomyrmex ist eine Gattung, die bisher sehr viele Probleme bereitet hat; die Arbeiterinnen sind sehr variabel, und die Taxonomischen Beschreibungen sehr alt. Die neuste Artbeschreibung in der Gattung vor dieser Arbeit stammt von 1938!
Seitdem herrscht viel Verwirrung, und damit ist nun endlich Schluss. Aus 19 Arten wurden in dieser Arbeit 11 (da es sich um Synonyme, also um mehrfache Artbeschreibung der gleichen Art handelte), und das obwohl gleich drei neu beschrieben wurden.
Dabei erfolgte diese gründliche Überarbeitung nicht nur mit der schwierigen Morphologie, sondern auch mit genetischer Unterstützung aus einer Vorgängerstudie. Außerdem wird das Männchen sowie die Larvenmorphologie beschrieben, was auch keine Selbstverständlichkeit ist.


Nachdem ich die Arbeit gelesen hatte, wurde ich neugierig und bin ins Feld gegangen, um mir Sericomyrmex anzuschauen. Ohne Probleme habe ich auch die einzige Art die hier in La Selva vorkommt gefunden, Sericomyrmex amabilis. Die dichte Behaarung machen diese Ameisen schon irgendwie "putzig", und ihre Ungeschickte Art beim Laufen und Totstellen bei Störung machen sie nur noch niedlicher.

Hier im Vergleich noch ein Bild der ebenfalls häufig anzutreffenden Trachymyrmex intermedius, die mit Tuberceln übersäht sind, aber keine Behaarung aufweisen.


Grüße, Phil


Das ist eine echt tolle taxonomische Arbeit aus vielen Gründen! Sericomyrmex ist eine Gattung, die bisher sehr viele Probleme bereitet hat; die Arbeiterinnen sind sehr variabel, und die Taxonomischen Beschreibungen sehr alt. Die neuste Artbeschreibung in der Gattung vor dieser Arbeit stammt von 1938!
Seitdem herrscht viel Verwirrung, und damit ist nun endlich Schluss. Aus 19 Arten wurden in dieser Arbeit 11 (da es sich um Synonyme, also um mehrfache Artbeschreibung der gleichen Art handelte), und das obwohl gleich drei neu beschrieben wurden.
Dabei erfolgte diese gründliche Überarbeitung nicht nur mit der schwierigen Morphologie, sondern auch mit genetischer Unterstützung aus einer Vorgängerstudie. Außerdem wird das Männchen sowie die Larvenmorphologie beschrieben, was auch keine Selbstverständlichkeit ist.


Nachdem ich die Arbeit gelesen hatte, wurde ich neugierig und bin ins Feld gegangen, um mir Sericomyrmex anzuschauen. Ohne Probleme habe ich auch die einzige Art die hier in La Selva vorkommt gefunden, Sericomyrmex amabilis. Die dichte Behaarung machen diese Ameisen schon irgendwie "putzig", und ihre Ungeschickte Art beim Laufen und Totstellen bei Störung machen sie nur noch niedlicher.

Hier im Vergleich noch ein Bild der ebenfalls häufig anzutreffenden Trachymyrmex intermedius, die mit Tuberceln übersäht sind, aber keine Behaarung aufweisen.


Grüße, Phil



Post 40647 -

Was für ein herrlich lustiger Zeitungsartikel über Christophs Entdeckung des Ameisenhintern-Käfers :D



Was für ein herrlich lustiger Zeitungsartikel über Christophs Entdeckung des Ameisenhintern-Käfers :D




Post 41852 -

Na endlich: Die vielen Arten im Tetramorium caespitum/impurum complex haben nun endlich einen geklärten taxonomischen Status. Das umfangreiche Paper ist hier frei verfügar:
https://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_download&view=download&filename=volume25/mn25_95-129_printable.pdf&format=raw


Wagner, H.C., Arthofer, W., Seifert, B., Muster, C., Steiner, F.M. & Schlick-Steiner, B.C (2017) Light at the end of the tunnel: Integrative taxonomy delimits cryptic species in the Tetramorium caespitum complex (Hymenoptera: Formicidae). Myrmecological News[/i] 25:95-129





Anbei ein Bild des Verbreitungsgebietes der Arten in Europa (entnommen aus oben verlinkter Studie).


Grüße, Phil


Na endlich: Die vielen Arten im Tetramorium caespitum/impurum complex haben nun endlich einen geklärten taxonomischen Status. Das umfangreiche Paper ist hier frei verfügar:
https://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_download&view=download&filename=volume25/mn25_95-129_printable.pdf&format=raw


Wagner, H.C., Arthofer, W., Seifert, B., Muster, C., Steiner, F.M. & Schlick-Steiner, B.C (2017) Light at the end of the tunnel: Integrative taxonomy delimits cryptic species in the Tetramorium caespitum complex (Hymenoptera: Formicidae). Myrmecological News[/i] 25:95-129





Anbei ein Bild des Verbreitungsgebietes der Arten in Europa (entnommen aus oben verlinkter Studie).


Grüße, Phil



Post 41860 -

Also um ein 36-seitiges Paper zu übersetzen habe ich keine Zeit :D Aber die Zusammenfassung gerne:



Licht am Ende des Tunnels: Integrative Taxonomie führt zur Artabgrenzung bei kryptischen Arten im Tetramorium caespitum complex


Artbegrenzung ist fundamental für viele biologische Studien; ihre Bedeutung erstreckt sich von regionaler Faunistik über Verhaltensforschung bis hin zur Rekonstruktion evolutionärer Geschichte. Die Artabgrenzung bei dem paläarktischen Tetramorium Artkomplex (ehemals Tetramorium caespitum/impurum Komplex) hingegen blieb unklar für über ein Jahrhundert. Eine Studie von 2006 kam zu dem Schluss, dass es 8 präsente westpaläarktische Arten gibt, doch aufgrund mehrerer ungeklärter Probleme wurden keine formalen taxonomischen Änderungen vorgenommen. Mithilfe von 1428 Nestproben und einem integrativ-taxonomischen Ansatz revidieren wir hier die europäischen Arten des Komplexes. Unüberwachte Analysen erbrachten unabhängige Arthypothesen, basierend auf molekularen und morphologischen Ansätzen. Unter der Einhaltung des vereinigten Artenkonzept zeigen wir die Anwesendheit von zehn klar unterscheidbaren Arten, die sich in mitochondrialer DNA, nuclearer DNA, Morphologie von Arbeiterinnen und Männchen und ihrer Ökologie unterscheiden. Wir erklären die Evolution der beobachteten mitochondrial-nuclearen Diskordianzen durch peri-patrische Artbildung, historische Introgression, und kürzlicher Hybridisation. Die morphologisch-nuclearen Diskordanzen erklären wir durch intraspezifische Ähnlichkeit und intraspezifische Variabilität, d.h. morphologische Krypsis. Basierend auf den finalen Arthypothesen, bestätigen wir die Arten T. cespitum, T. impurum, T. indocile, T. hungaricum und T. alpestre. Wir erheben T. fisciclava stat.n., T. starckei sp.rev. und T. immigrans stat.n. (als eingeschleppte Art auch in Amerika) zu Artrang und synonymisieren T. semilaeve var. kutteri unter T. indocile und T. staerckei var. gregori unter T. impurum. Schlussendlich beschreiben wir T. breviscapus sp.n. und T. caucasicum sp.n. als neue Arten. Wir präsentieren dichotome Bestimmungsschlüssel für Arbeiterinnen und Männchen und machen einen weiteren Schlüssel online frei verfügbar unter: https://webapp.uibk.ac.at/ecology/tetramorium/. Für die Lösung anderer hoch komplizierter Taxonomischer Probleme heben wir hervor, dass kein einzelner Datentyp ausreichend war um die die schlussendlichen Artgrenzen zu entschlüsseln, was die Wichtigkeit von der Integration von multiplen Datenquellen in der Taxonomie hervorhebt.


Kurz und etwas verständlicher ausgedrückt: Um die Arten ausspalten wurden mehrere taxonomische Methoden verwendet:
-Molekulare Daten: mitchondriale und nucleare DNA
-Morphologische Messungen
-Ökologie


Da die unterschiedlichen Methoden nicht nicht immer zu dem gleichen Ergebnis führen, wurden diese Unterschiede durch innerartliche Variabilität, Introgression (Chromosomenübertragung zwischen Arten) und Hybridizierung (also die Verpaarung zwischen zwei Arten) erklärt, und führen so zu einer verständlicher Artaufteilung.


Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, und sicher kann man der jetzigen Artaufteilung vertrauen. Aber es bleibt weiterhin so, dass die Arten selbst für geübte Taxonomen sehr schwer auseinander zu halten sind, wahrscheinlich so sehr, dass in vielen Studien dann am Ende doch nur wieder von "Tetramorium sp." die Rede sein wird.


Grüße, Phil


Also um ein 36-seitiges Paper zu übersetzen habe ich keine Zeit :D Aber die Zusammenfassung gerne:



Licht am Ende des Tunnels: Integrative Taxonomie führt zur Artabgrenzung bei kryptischen Arten im Tetramorium caespitum complex


Artbegrenzung ist fundamental für viele biologische Studien; ihre Bedeutung erstreckt sich von regionaler Faunistik über Verhaltensforschung bis hin zur Rekonstruktion evolutionärer Geschichte. Die Artabgrenzung bei dem paläarktischen Tetramorium Artkomplex (ehemals Tetramorium caespitum/impurum Komplex) hingegen blieb unklar für über ein Jahrhundert. Eine Studie von 2006 kam zu dem Schluss, dass es 8 präsente westpaläarktische Arten gibt, doch aufgrund mehrerer ungeklärter Probleme wurden keine formalen taxonomischen Änderungen vorgenommen. Mithilfe von 1428 Nestproben und einem integrativ-taxonomischen Ansatz revidieren wir hier die europäischen Arten des Komplexes. Unüberwachte Analysen erbrachten unabhängige Arthypothesen, basierend auf molekularen und morphologischen Ansätzen. Unter der Einhaltung des vereinigten Artenkonzept zeigen wir die Anwesendheit von zehn klar unterscheidbaren Arten, die sich in mitochondrialer DNA, nuclearer DNA, Morphologie von Arbeiterinnen und Männchen und ihrer Ökologie unterscheiden. Wir erklären die Evolution der beobachteten mitochondrial-nuclearen Diskordianzen durch peri-patrische Artbildung, historische Introgression, und kürzlicher Hybridisation. Die morphologisch-nuclearen Diskordanzen erklären wir durch intraspezifische Ähnlichkeit und intraspezifische Variabilität, d.h. morphologische Krypsis. Basierend auf den finalen Arthypothesen, bestätigen wir die Arten T. cespitum, T. impurum, T. indocile, T. hungaricum und T. alpestre. Wir erheben T. fisciclava stat.n., T. starckei sp.rev. und T. immigrans stat.n. (als eingeschleppte Art auch in Amerika) zu Artrang und synonymisieren T. semilaeve var. kutteri unter T. indocile und T. staerckei var. gregori unter T. impurum. Schlussendlich beschreiben wir T. breviscapus sp.n. und T. caucasicum sp.n. als neue Arten. Wir präsentieren dichotome Bestimmungsschlüssel für Arbeiterinnen und Männchen und machen einen weiteren Schlüssel online frei verfügbar unter: https://webapp.uibk.ac.at/ecology/tetramorium/. Für die Lösung anderer hoch komplizierter Taxonomischer Probleme heben wir hervor, dass kein einzelner Datentyp ausreichend war um die die schlussendlichen Artgrenzen zu entschlüsseln, was die Wichtigkeit von der Integration von multiplen Datenquellen in der Taxonomie hervorhebt.


Kurz und etwas verständlicher ausgedrückt: Um die Arten ausspalten wurden mehrere taxonomische Methoden verwendet:
-Molekulare Daten: mitchondriale und nucleare DNA
-Morphologische Messungen
-Ökologie


Da die unterschiedlichen Methoden nicht nicht immer zu dem gleichen Ergebnis führen, wurden diese Unterschiede durch innerartliche Variabilität, Introgression (Chromosomenübertragung zwischen Arten) und Hybridizierung (also die Verpaarung zwischen zwei Arten) erklärt, und führen so zu einer verständlicher Artaufteilung.


Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, und sicher kann man der jetzigen Artaufteilung vertrauen. Aber es bleibt weiterhin so, dass die Arten selbst für geübte Taxonomen sehr schwer auseinander zu halten sind, wahrscheinlich so sehr, dass in vielen Studien dann am Ende doch nur wieder von "Tetramorium sp." die Rede sein wird.


Grüße, Phil



Post 41946 -

Eine interessante Eigenschaft von invasiven Ameisenarten ist ihr "artuntypisches" Verhalten, besonders in ihrer Ernährung, die in dem Invasionsgebiet zu einem völlig anderen ökologischen Charakter führt als der in ihrer ursprünglichen Heimat.

Ein ähnliches Phänomen hat man nun bei der "Asian Needle Ant" Brachyponera chinensis festgestellt: In ihrer ursprünglichen Heimat in Asien ist diese Art ein recht spezialisierter Termitenjäger, während sie in dem Invasionsraum (USA) ihre Ernährung auf eine größere Bandbreite an Arthropoden umgestellt hat.


W. Suehiro, F. Hyodo, H. O. Tanaka, C. Himuro, T. Yokoi, S. Dobata, B. Guénard, R. R. Dunn, E. L. Vargo, K. Tsuji & K. Matsuura (2017) Radiocarbon analysis reveals expanded diet breadth associates with the invasion of a predatory ant. Scientific Reports 7, Article number: 15016
https://www.nature.com/articles/s41598-017-15105-1


Eine interessante Eigenschaft von invasiven Ameisenarten ist ihr "artuntypisches" Verhalten, besonders in ihrer Ernährung, die in dem Invasionsgebiet zu einem völlig anderen ökologischen Charakter führt als der in ihrer ursprünglichen Heimat.

Ein ähnliches Phänomen hat man nun bei der "Asian Needle Ant" Brachyponera chinensis festgestellt: In ihrer ursprünglichen Heimat in Asien ist diese Art ein recht spezialisierter Termitenjäger, während sie in dem Invasionsraum (USA) ihre Ernährung auf eine größere Bandbreite an Arthropoden umgestellt hat.


W. Suehiro, F. Hyodo, H. O. Tanaka, C. Himuro, T. Yokoi, S. Dobata, B. Guénard, R. R. Dunn, E. L. Vargo, K. Tsuji & K. Matsuura (2017) Radiocarbon analysis reveals expanded diet breadth associates with the invasion of a predatory ant. Scientific Reports 7, Article number: 15016
https://www.nature.com/articles/s41598-017-15105-1



Post 42018 -

Die europäischen und nordafrikanischen Vertreter der Papierwespen Polistes wurden taxonomisch mithilfe von Morphologie & DNA Anaylsen überarbeitet. Eine tolle Arbeit von Schmid-Egger und Kollegen, die sogar mit der Beschreibung von zwei neuen Arten daherkommt und einen ausgezeichneten Bestimmungsschlüssel enthält.


Frei zugänglich hier:


Schmid-Egger C, van Achterberg K, Neumeyer R, Morinière J, Schmidt S (2017) Revision of the West Palaearctic Polistes Latreille, with the descriptions of two species - an integrative approach using morphology and DNA barcodes (Hymenoptera, Vespidae). ZooKeys 713: 53-112. https://doi.org/10.3897/zookeys.713.11335


Grüße, Phil


Die europäischen und nordafrikanischen Vertreter der Papierwespen Polistes wurden taxonomisch mithilfe von Morphologie & DNA Anaylsen überarbeitet. Eine tolle Arbeit von Schmid-Egger und Kollegen, die sogar mit der Beschreibung von zwei neuen Arten daherkommt und einen ausgezeichneten Bestimmungsschlüssel enthält.


Frei zugänglich hier:


Schmid-Egger C, van Achterberg K, Neumeyer R, Morinière J, Schmidt S (2017) Revision of the West Palaearctic Polistes Latreille, with the descriptions of two species - an integrative approach using morphology and DNA barcodes (Hymenoptera, Vespidae). ZooKeys 713: 53-112. https://doi.org/10.3897/zookeys.713.11335


Grüße, Phil



Post 42336 -

Ein ganz netter Artikel kam kürzlich heraus, der auch für Ameisenhalter interessant sein könnte. Im Prinzip ist es ein Haltungsbericht über clavata, der sich über zwei Jahre hinzieht. Weiterhin wird darin die Beobachtung beschrieben, dass die Arbeiterinnen in der Lage sind trophische Eier (=Futtereier aus denen sich nichts entwickelt) zu legen. Der Artikel zeigt, dass man auch als Ameisenhalter mit guten Aufzeichnungen durchaus zur Wissenschaft beitragen kann. Sehr viele Ameisen, die gehalten werden, sind schlecht erforscht.

Peeters, C. (2017) Independent colony foundation in clavata (Hymenoptera: Formicidae): First workers lay trophic eggs to feed queen’s larvae. Sociobiology 64(4): 417-422

Frei zugänglich hier: http://periodicos.uefs.br/index.php/sociobiology/article/view/2092/2202


Grüße, Phil


Ein ganz netter Artikel kam kürzlich heraus, der auch für Ameisenhalter interessant sein könnte. Im Prinzip ist es ein Haltungsbericht über clavata, der sich über zwei Jahre hinzieht. Weiterhin wird darin die Beobachtung beschrieben, dass die Arbeiterinnen in der Lage sind trophische Eier (=Futtereier aus denen sich nichts entwickelt) zu legen. Der Artikel zeigt, dass man auch als Ameisenhalter mit guten Aufzeichnungen durchaus zur Wissenschaft beitragen kann. Sehr viele Ameisen, die gehalten werden, sind schlecht erforscht.

Peeters, C. (2017) Independent colony foundation in clavata (Hymenoptera: Formicidae): First workers lay trophic eggs to feed queen’s larvae. Sociobiology 64(4): 417-422

Frei zugänglich hier: http://periodicos.uefs.br/index.php/sociobiology/article/view/2092/2202


Grüße, Phil



Post 42568 -

Spannend: Zum allerersten Mal wurde bei Termiten das König(innen)-Pheromon beschrieben!
Und zwar bei Reticulitermes flavipes, einer häufigen Termitenart in Nordamerika (die aber auch invasiv z.B. in Deutschland zu finden ist). Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Termiten zeigen ein interesssantes "Schüttelverhalten" wenn sie auch die Königin treffen. Nach chemischer Analyse kamen die Forscher zum Schluss, dass als Signal der kutikulare Kohlenwasserstoff Heneicosan (n-21) dafür verantwortlich ist. Das Verhalten wird auch ausgelöst, wenn künstlich hergestellt diese Substanz auf einen Dummi (Glasperle) aufgetragen wird.


Warum ist das so spannend? Auch bei Ameisen, Wespen und Bienen dienen kutikuläre Kohlenwasserstoffe zur Unterscheidung von Kasten, obwohl sie überhaupt nicht näher mit Termiten verwandt sind. Es hat sich also konvergent in Hautflüglern und Termiten dieser Mechanismus entwickelt.


Colin F. Funaro, Katalin Böröczky, Edward L. Vargo and Coby Schal (2018) Identification of a queen and king recognition pheromone in the subterranean termite Reticulitermes flavipes. PNAS March 19, 2018.
https://doi.org/10.1073/pnas.1721419115


Grüße, Phil


Spannend: Zum allerersten Mal wurde bei Termiten das König(innen)-Pheromon beschrieben!
Und zwar bei Reticulitermes flavipes, einer häufigen Termitenart in Nordamerika (die aber auch invasiv z.B. in Deutschland zu finden ist). Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Termiten zeigen ein interesssantes "Schüttelverhalten" wenn sie auch die Königin treffen. Nach chemischer Analyse kamen die Forscher zum Schluss, dass als Signal der kutikulare Kohlenwasserstoff Heneicosan (n-21) dafür verantwortlich ist. Das Verhalten wird auch ausgelöst, wenn künstlich hergestellt diese Substanz auf einen Dummi (Glasperle) aufgetragen wird.


Warum ist das so spannend? Auch bei Ameisen, Wespen und Bienen dienen kutikuläre Kohlenwasserstoffe zur Unterscheidung von Kasten, obwohl sie überhaupt nicht näher mit Termiten verwandt sind. Es hat sich also konvergent in Hautflüglern und Termiten dieser Mechanismus entwickelt.


Colin F. Funaro, Katalin Böröczky, Edward L. Vargo and Coby Schal (2018) Identification of a queen and king recognition pheromone in the subterranean termite Reticulitermes flavipes. PNAS March 19, 2018.
https://doi.org/10.1073/pnas.1721419115


Grüße, Phil



Post 42806 -

Lange mussten wir darauf warten, aber jetzt ist es endlich vollbracht. Schon seit sehr langer Zeit weiß man, dass Messor 'structor' aus mehr als einer Art besteht. Eine Gruppe von Taxonomen haben sich daran gemacht, diese Art zu überarbeiten; da die Morphologie sehr variabel ist, wurden viele weitere Merkmale hinzuzogen: Die Ökologie, Wolbachia-Bakterien (symbiontische Bakterien die in den Ameisen leben) und DNA-Untersuchungen. Sie kamen zum Schluss, dass sich 5 Arten hinter der früheren Messor structur verbergen.


Die Arten heißen:
Messor structor
Messor ibericus (ursprünglich beschrieben von Santschi 1933)
Messor muticus (ursprünglich beschrieben von Nylander 1849)
Messor ponticus (neue Art)
Messor macarthuri (neue Art)


Das Vorkommen in Deutschland gehört interessanter Weise zur Art Messor ibericus; sie ist außerdem in zahlreichen anderen Europäsischen Ländern vertreten (Spanien, Griechenland, Frankreich, Italien, Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Kroatien und Schweit).


Das Vorkommen in Österreich hingegen gehört zur 'echten' Messor structor, und ist sonst auch in Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Ungarn, Rumänien und Slowenien zu finden.



Steiner et al. (2018): Turning one into five: Integrative taxonomy uncovers complex evolution of cryptic species in the harvester ant Messor "structor"
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1055790317305523


Lange mussten wir darauf warten, aber jetzt ist es endlich vollbracht. Schon seit sehr langer Zeit weiß man, dass Messor 'structor' aus mehr als einer Art besteht. Eine Gruppe von Taxonomen haben sich daran gemacht, diese Art zu überarbeiten; da die Morphologie sehr variabel ist, wurden viele weitere Merkmale hinzuzogen: Die Ökologie, Wolbachia-Bakterien (symbiontische Bakterien die in den Ameisen leben) und DNA-Untersuchungen. Sie kamen zum Schluss, dass sich 5 Arten hinter der früheren Messor structur verbergen.


Die Arten heißen:
Messor structor
Messor ibericus (ursprünglich beschrieben von Santschi 1933)
Messor muticus (ursprünglich beschrieben von Nylander 1849)
Messor ponticus (neue Art)
Messor macarthuri (neue Art)


Das Vorkommen in Deutschland gehört interessanter Weise zur Art Messor ibericus; sie ist außerdem in zahlreichen anderen Europäsischen Ländern vertreten (Spanien, Griechenland, Frankreich, Italien, Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Kroatien und Schweit).


Das Vorkommen in Österreich hingegen gehört zur 'echten' Messor structor, und ist sonst auch in Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Ungarn, Rumänien und Slowenien zu finden.



Steiner et al. (2018): Turning one into five: Integrative taxonomy uncovers complex evolution of cryptic species in the harvester ant Messor "structor"
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1055790317305523



Post 43241 -

Ziemlich coole Entdeckung aus Japan: Die weltweit wahrscheinlich zweite ausschließlich in Höhlen vorkommende Ameisenart der Welt! Die Ameisenart hat anscheinend eine Vorliebe für Fledermaus-Kot, aber viel weiß man nicht über ihre Biologie. Die Entdecker nannten sie Aphaenogaster gamagumayaa, was im lokalen Japanischen Dialekt soviel heißt wie 'Höhenbewohnender Einsiedler'.


N. Taka & M. Maruyama (2018): Aphaenogaster gamagumayaa sp. nov.: the first troglobiotic ant from Japan(Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae)
http://www.mapress.com/j/zt/article/view/zootaxa.4450.1.10/15463


Grüße, Phil


Ziemlich coole Entdeckung aus Japan: Die weltweit wahrscheinlich zweite ausschließlich in Höhlen vorkommende Ameisenart der Welt! Die Ameisenart hat anscheinend eine Vorliebe für Fledermaus-Kot, aber viel weiß man nicht über ihre Biologie. Die Entdecker nannten sie Aphaenogaster gamagumayaa, was im lokalen Japanischen Dialekt soviel heißt wie 'Höhenbewohnender Einsiedler'.


N. Taka & M. Maruyama (2018): Aphaenogaster gamagumayaa sp. nov.: the first troglobiotic ant from Japan(Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae)
http://www.mapress.com/j/zt/article/view/zootaxa.4450.1.10/15463


Grüße, Phil



Post 43935 -

Bei einer aus Japan wurde gezeigt, dass sie zur Trophallix fähig sind:


H. Fujioka & Y. Okada (2019) Liquid exchange via stomodeal in the ponerine ant sp. from Japan

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10164-019-00602-9


gilt bei Ponerinen als ungewöhnlich, und war nur zwei Gattungen vorher bekannt (Hypoponera und Ponera). Vielleicht ist es aber häufiger, als man vermutet - nur selten werden Versuche dazu gemacht. Unklar ist auch, ob es sich bei der japanischen Diacamma um eine Ausnahme handelt, oder ob alle Diacamma das Verhalten aufzeigen. Vielleicht können Ameisenhalter mit ein paar Versuchen dazu Beobachtungen machen?
Übrigens hat bei dieser Arbeit der japanische Ameisenhalter und Fotograph Taku Shimada wesentlich mitgeholfen, und Bilder & Tips zu der Arbeit beigetragen.


Grüße, Phil


Bei einer aus Japan wurde gezeigt, dass sie zur Trophallix fähig sind:


H. Fujioka & Y. Okada (2019) Liquid exchange via stomodeal in the ponerine ant sp. from Japan

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10164-019-00602-9


gilt bei Ponerinen als ungewöhnlich, und war nur zwei Gattungen vorher bekannt (Hypoponera und Ponera). Vielleicht ist es aber häufiger, als man vermutet - nur selten werden Versuche dazu gemacht. Unklar ist auch, ob es sich bei der japanischen Diacamma um eine Ausnahme handelt, oder ob alle Diacamma das Verhalten aufzeigen. Vielleicht können Ameisenhalter mit ein paar Versuchen dazu Beobachtungen machen?
Übrigens hat bei dieser Arbeit der japanische Ameisenhalter und Fotograph Taku Shimada wesentlich mitgeholfen, und Bilder & Tips zu der Arbeit beigetragen.


Grüße, Phil



Post 44292 -

Das ist super: Jack Longino hat in seinem eigenen Garten in Utah eine neue Strumigenys Art entdeckt und beschrieben. Daraus wurde dann sogar ein kleiner Fernsehbericht gemacht: https://ksltv.com/425563/ant-expert-discovers-new-utah-species-in-backyard/
Jack ist einer der weltweit bekanntesten (und coolesten!) Myrmekologen, und z.B. Hauptverantwortlicher für die immense Artenliste von Costa Rica (beinahe 1000 Arten), die alle anderen amerikanischen Länder in den Schatten stellt ;)


Grüße, Phil


Das ist super: Jack Longino hat in seinem eigenen Garten in Utah eine neue Strumigenys Art entdeckt und beschrieben. Daraus wurde dann sogar ein kleiner Fernsehbericht gemacht: https://ksltv.com/425563/ant-expert-discovers-new-utah-species-in-backyard/
Jack ist einer der weltweit bekanntesten (und coolesten!) Myrmekologen, und z.B. Hauptverantwortlicher für die immense Artenliste von Costa Rica (beinahe 1000 Arten), die alle anderen amerikanischen Länder in den Schatten stellt ;)


Grüße, Phil



Post 44515 -

Hier gibt es kostenfrei einen tollen, popularwissenschäftlichen Artikel zum herunterladen über das Orientierungsverhalten von verschiedensten Cataglyphis. Sogar auf Deutsch! Geschrieben wurde er von mehreren Cataglyphis-Forschern, nämlich Fleischmann, Grob und Rössler (Uni Würzburg):

https://www.researchgate.net/publication/340467538_Kompass_im_Kopf_Ant_Compass?fbclid=IwAR1Y1kaI7c3SS3TVnmtwEhJ9Lnv_JyO9bRN_Cf610K5TmZBpYXIFn-WBFlE


Sehr zu empfehlen!


Hier gibt es kostenfrei einen tollen, popularwissenschäftlichen Artikel zum herunterladen über das Orientierungsverhalten von verschiedensten Cataglyphis. Sogar auf Deutsch! Geschrieben wurde er von mehreren Cataglyphis-Forschern, nämlich Fleischmann, Grob und Rössler (Uni Würzburg):

https://www.researchgate.net/publication/340467538_Kompass_im_Kopf_Ant_Compass?fbclid=IwAR1Y1kaI7c3SS3TVnmtwEhJ9Lnv_JyO9bRN_Cf610K5TmZBpYXIFn-WBFlE


Sehr zu empfehlen!



Post 30115 -

Hi Christian und Frank,


diese individuelle Unterschiede werden recht gut im Buch ''Die roten Waldameisen'' von Dieter Otto beschrieben.


LG
Holger


Hi Christian und Frank,


diese individuelle Unterschiede werden recht gut im Buch ''Die roten Waldameisen'' von Dieter Otto beschrieben.


LG
Holger



Post 22666 -

auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)



Da wäre ich vorsichtig, alle Farben halten nicht gleich gut und viele Ameisen entfernen die Farbe einfach wieder, anders als bei Bienen.
Beste Ergebnisse hatte ich bis jetzt mit Edding 751 in Gold, was die Haltbarkeit angeht.
Die Faber Castel Stifte habe ich aber noch nicht ausprobiert (sind aber wohl von der Haltbarkeit her gleich wenn man den Imkern glaubt), werde ich aber wenn sie mir mal über den Weg laufen.


auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)



Da wäre ich vorsichtig, alle Farben halten nicht gleich gut und viele Ameisen entfernen die Farbe einfach wieder, anders als bei Bienen.
Beste Ergebnisse hatte ich bis jetzt mit Edding 751 in Gold, was die Haltbarkeit angeht.
Die Faber Castel Stifte habe ich aber noch nicht ausprobiert (sind aber wohl von der Haltbarkeit her gleich wenn man den Imkern glaubt), werde ich aber wenn sie mir mal über den Weg laufen.



Post 36573 -

Hallo,


da fällt mir z.B noch Pachycondyla (apicalis) ein und ich meine das die ein oder andere Pseudomyrmex auch springt. Leider habe ich nie wirklich drauf geachtet, da es mir als nichts besonderes erschien. Meine aber, dass es da noch ein paar andere Gattungen gab, vielleicht fallen mir ja später noch welche ein.


Sven


Hallo,


da fällt mir z.B noch Pachycondyla (apicalis) ein und ich meine das die ein oder andere Pseudomyrmex auch springt. Leider habe ich nie wirklich drauf geachtet, da es mir als nichts besonderes erschien. Meine aber, dass es da noch ein paar andere Gattungen gab, vielleicht fallen mir ja später noch welche ein.


Sven



Post 32011 -

Ein ganz unterhaltsamer Artikel
http://www.wired.com/2014/04/absurd-creature-of-the-week-the-amazing-skydiving-ant/


----
edit. Ergänzung: zum wissenschaftlichen Artikel hier http://icb.oxfordjournals.org/content/51/6/944
Gruß, myrmikonos


Ein ganz unterhaltsamer Artikel
http://www.wired.com/2014/04/absurd-creature-of-the-week-the-amazing-skydiving-ant/


----
edit. Ergänzung: zum wissenschaftlichen Artikel hier http://icb.oxfordjournals.org/content/51/6/944
Gruß, myrmikonos



Post 32490 -

Auch wieder ein Facebook Fundstück über Toiletten Gewohnheiten von Ameisen http://www.iflscience.com/plants-and-animals/ants-designate-space-their-nest-tiny-toilets


Auch wieder ein Facebook Fundstück über Toiletten Gewohnheiten von Ameisen http://www.iflscience.com/plants-and-animals/ants-designate-space-their-nest-tiny-toilets



Post 32811 -

http://onlinelibrary.wiley.com/enhanced/doi/10.1002/biuz.201510556/


Ein Artikel über die Anpassung von Ameisen an verschiedene Lebensräume.


http://onlinelibrary.wiley.com/enhanced/doi/10.1002/biuz.201510556/


Ein Artikel über die Anpassung von Ameisen an verschiedene Lebensräume.



Post 35515 -

http://news.nationalgeographic.com/2015/07/150728-crazy-ants-collective-intelligence-behavior-animals-navigation/?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_content=link_fb20150729news-ants&utm_campaign=Content&sf11454387=1#


So ganz habe ich nicht verstanden um was es hier geht, ich glaube um die Navigation werdend des Transportes von Nahrung und die Bedeutung der einzelnen Ameise. Meine Englischkenntnisse halten sich leider in Grenzen. Das Video fand ich besonders amüsant.


http://news.nationalgeographic.com/2015/07/150728-crazy-ants-collective-intelligence-behavior-animals-navigation/?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_content=link_fb20150729news-ants&utm_campaign=Content&sf11454387=1#


So ganz habe ich nicht verstanden um was es hier geht, ich glaube um die Navigation werdend des Transportes von Nahrung und die Bedeutung der einzelnen Ameise. Meine Englischkenntnisse halten sich leider in Grenzen. Das Video fand ich besonders amüsant.



Post 24999 -

Verhängnisvolle Nascherei - Akazien treiben Ameisen mit Nektar in die Abhängigkeit


Verhängnisvolle Nascherei - Akazien treiben Ameisen mit Nektar in die Abhängigkeit



Post 35546 -

Hi Christian,
Danke für die Infos :D.
Das wusste ich noch gar nicht. Der Prof. Dr. Tautz ist hier an der Universität Würzburg. Er betreut auch das Projetk "HOBOS"
http://www.hobos.de/
Kürzlich hat er auch ein Buch rausgebracht.


Grüße Nils


Hi Christian,
Danke für die Infos :D.
Das wusste ich noch gar nicht. Der Prof. Dr. Tautz ist hier an der Universität Würzburg. Er betreut auch das Projetk "HOBOS"
http://www.hobos.de/
Kürzlich hat er auch ein Buch rausgebracht.


Grüße Nils



Post 36121 -

Hallo,
kürzlich wurde von zwei Myrmekologen an der Uni Arizona ein Paper veröffentlicht zur Aktivität von Ameisen (Temnothorax rugatulus).
Ein Artikel vom Spektrum dazu:
http://www.spektrum.de/news/die-meisten-ameisen-sind-faulpelze/1369866
Kein Wunder dass Spektrum darüber schreibt, wurde es doch vom Springer Verlag veröffentlicht:
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10818-015-9205-4


Insgesamt ein sehr interessanter Artikel wie ich finde, was aber für uns Halter als keine Allzugroße Überraschung darstellt :).


Grüße Nils


Hallo,
kürzlich wurde von zwei Myrmekologen an der Uni Arizona ein Paper veröffentlicht zur Aktivität von Ameisen (Temnothorax rugatulus).
Ein Artikel vom Spektrum dazu:
http://www.spektrum.de/news/die-meisten-ameisen-sind-faulpelze/1369866
Kein Wunder dass Spektrum darüber schreibt, wurde es doch vom Springer Verlag veröffentlicht:
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10818-015-9205-4


Insgesamt ein sehr interessanter Artikel wie ich finde, was aber für uns Halter als keine Allzugroße Überraschung darstellt :).


Grüße Nils



Post 36582 -

Also Pseudomyrmex (ähnlich zu den pallidus) sind bei mir auf jeden Fall gesprungen. Meine es bei Cataglyphis aus beobachtet zu haben. Bei Diacamma bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. Aber auf jeden Fall nicht so zielgerichtet wie Pseudomyrmex.


Grüße Nils


Also Pseudomyrmex (ähnlich zu den pallidus) sind bei mir auf jeden Fall gesprungen. Meine es bei Cataglyphis aus beobachtet zu haben. Bei Diacamma bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. Aber auf jeden Fall nicht so zielgerichtet wie Pseudomyrmex.


Grüße Nils



Post 39451 -

Pilzzüchtende Ameisen sind alt. Demnach gab es diese Lebensform bereits im frühen Tertiär. Dies hat Nygaard et. al. anhand von Evolutionsmechanismen im Genom der Ameisen ("reciprocal genomic evolution") festgestellt.
Hier der Abstract aus einem Artikel der Nature mit des entsprechenden Papers "Reciprocal genomic evolution in the ant–fungus agricultural symbiosis"


Abstract
The attine ant–fungus agricultural symbiosis evolved over tens of millions of years, producing complex societies with industrial-scale farming analogous to that of humans. Here we document reciprocal shifts in the genomes and transcriptomes of seven fungus-farming ant species and their fungal cultivars. We show that ant subsistence farming probably originated in the early Tertiary (55–60 MYA), followed by further transitions to the farming of fully domesticated cultivars and leaf-cutting, both arising earlier than previously estimated. Evolutionary modifications in the ants include unprecedented rates of genome-wide structural rearrangement, early loss of arginine biosynthesis and positive selection on chitinase pathways. Modifications of fungal cultivars include loss of a key ligninase domain, changes in chitin synthesis and a reduction in carbohydrate-degrading enzymes as the ants gradually transitioned to functional herbivory. In contrast to human farming, increasing dependence on a single cultivar lineage appears to have been essential to the origin of industrial-scale ant agriculture.


EDIT.: Link vergessen http://www.popsci.com/ants-have-been-farming-fungi-since-dinosaurs-died-out und http://www.nature.com/ncomms/2016/160720/ncomms12233/full/ncomms12233.html?WT.mc_id=FBK_NCOMMS_1607_FUNGIANTS_OA


Pilzzüchtende Ameisen sind alt. Demnach gab es diese Lebensform bereits im frühen Tertiär. Dies hat Nygaard et. al. anhand von Evolutionsmechanismen im Genom der Ameisen ("reciprocal genomic evolution") festgestellt.
Hier der Abstract aus einem Artikel der Nature mit des entsprechenden Papers "Reciprocal genomic evolution in the ant–fungus agricultural symbiosis"


Abstract
The attine ant–fungus agricultural symbiosis evolved over tens of millions of years, producing complex societies with industrial-scale farming analogous to that of humans. Here we document reciprocal shifts in the genomes and transcriptomes of seven fungus-farming ant species and their fungal cultivars. We show that ant subsistence farming probably originated in the early Tertiary (55–60 MYA), followed by further transitions to the farming of fully domesticated cultivars and leaf-cutting, both arising earlier than previously estimated. Evolutionary modifications in the ants include unprecedented rates of genome-wide structural rearrangement, early loss of arginine biosynthesis and positive selection on chitinase pathways. Modifications of fungal cultivars include loss of a key ligninase domain, changes in chitin synthesis and a reduction in carbohydrate-degrading enzymes as the ants gradually transitioned to functional herbivory. In contrast to human farming, increasing dependence on a single cultivar lineage appears to have been essential to the origin of industrial-scale ant agriculture.


EDIT.: Link vergessen http://www.popsci.com/ants-have-been-farming-fungi-since-dinosaurs-died-out und http://www.nature.com/ncomms/2016/160720/ncomms12233/full/ncomms12233.html?WT.mc_id=FBK_NCOMMS_1607_FUNGIANTS_OA



Post 32463 -

Hallo,


ich möchte einen coolen Link teilen und weiß nicht wo ich ihn sonst unterbringen kann; bei ameisenwiki (Ameisen in Internet) ist dies ja nicht mehr möglich. Vielleicht kann ein Mod den Link woanders hin verschieben. (Habe den Beitrag mal in dieses Thema verschoben. LG Diffeo)
Hier hat sich ein Student die Mühe gemacht sämtliche Ameisen aus Xishuangbanna, Yunnan, China zu photographieren.


https://congliu0514.wordpress.com/ants-in-xishuangbanna/


hier gehts zur Publikation:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=4584&display_type=element&element_type=7&element_id=0&element_name=Camponotus


Grüsse,
Carl-Ulrich


Hallo,


ich möchte einen coolen Link teilen und weiß nicht wo ich ihn sonst unterbringen kann; bei ameisenwiki (Ameisen in Internet) ist dies ja nicht mehr möglich. Vielleicht kann ein Mod den Link woanders hin verschieben. (Habe den Beitrag mal in dieses Thema verschoben. LG Diffeo)
Hier hat sich ein Student die Mühe gemacht sämtliche Ameisen aus Xishuangbanna, Yunnan, China zu photographieren.


https://congliu0514.wordpress.com/ants-in-xishuangbanna/


hier gehts zur Publikation:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=4584&display_type=element&element_type=7&element_id=0&element_name=Camponotus


Grüsse,
Carl-Ulrich



Post 32637 -

eine weitere tolle Seite mit vielen Nahaufnahmen von Ameisen.
Die Seite ist auf spanisch.


http://www.lamarabunta.org/formicidae/


eine weitere tolle Seite mit vielen Nahaufnahmen von Ameisen.
Die Seite ist auf spanisch.


http://www.lamarabunta.org/formicidae/



Post 22597 -

Interessante Artikel, danke für die Links !
LG
Volker


Interessante Artikel, danke für die Links !
LG
Volker



Post 22607 -

@ Alexander :Ein Nebeneffekt bei der Forschung welche Auswirkungen Neonicotinoide auf Bienen haben war , zumindest in Österreich, daß man fünf bereits seit langem verbotene Pestizide in Bienenproben gefunden hat. Da scheint ein munterer Schwarzhandel mit hochgefährlichen Substanzen in der Landwirtschaft zu laufen.
Die algotithmischen Spielchen sind, wie du ja richtig angemerkt hast schon lange bekannt, aber nichtsdestoweniger faszinierend, besonders was das Forschungsfeld der Nanoroboter betrifft.
Jedenfalls danke für die Links, du scheinst ja viel im angelsächsischen Raum (jedenfalls sprachlich-geistig) unterwegs zu sein.
@ Phil . Danke für den Link , und sogar aus österreichischer Provenienz , als immer noch Anfänger bin ich dankbar für jeden Hinweis!
LG
Volker


@ Alexander :Ein Nebeneffekt bei der Forschung welche Auswirkungen Neonicotinoide auf Bienen haben war , zumindest in Österreich, daß man fünf bereits seit langem verbotene Pestizide in Bienenproben gefunden hat. Da scheint ein munterer Schwarzhandel mit hochgefährlichen Substanzen in der Landwirtschaft zu laufen.
Die algotithmischen Spielchen sind, wie du ja richtig angemerkt hast schon lange bekannt, aber nichtsdestoweniger faszinierend, besonders was das Forschungsfeld der Nanoroboter betrifft.
Jedenfalls danke für die Links, du scheinst ja viel im angelsächsischen Raum (jedenfalls sprachlich-geistig) unterwegs zu sein.
@ Phil . Danke für den Link , und sogar aus österreichischer Provenienz , als immer noch Anfänger bin ich dankbar für jeden Hinweis!
LG
Volker



Post 22650 -

Danke nochmals für das emsige Zusammentragen all der interessanten Beiträge!
LG
Volker


Danke nochmals für das emsige Zusammentragen all der interessanten Beiträge!
LG
Volker



Post 22705 -

Wenn man sich die Zeichnungen zu diesem "penis valve" (der Ausdruck hat, zugegebenermaßen, anfangs leichte Verwirrung ausgelöst) in der Publikation ansieht könnte man fast daran zweifeln, daß der Mensch (Mann) die Krone der Schöpfung ist ;) !
LG
Volker


Wenn man sich die Zeichnungen zu diesem "penis valve" (der Ausdruck hat, zugegebenermaßen, anfangs leichte Verwirrung ausgelöst) in der Publikation ansieht könnte man fast daran zweifeln, daß der Mensch (Mann) die Krone der Schöpfung ist ;) !
LG
Volker



Post 24560 -

Von lästig kann doch keine Rede sein, ein Dankeschön für die Arbeit die du dir antust , hier kann man sich ja wie im Supermarkt bedienen!
LG
Volker


Von lästig kann doch keine Rede sein, ein Dankeschön für die Arbeit die du dir antust , hier kann man sich ja wie im Supermarkt bedienen!
LG
Volker



Post 26463 -

Und auch tolle Fotos von den Tieren! Danke für den Link.
LG
Volker


Und auch tolle Fotos von den Tieren! Danke für den Link.
LG
Volker



Post 30126 -

Unterschiede wird man aber immer bemerken, wenn man beobachtet.


Ja das kann ich nur Bestätigen. Zumindest beobachte ich Arbeiterinnen die einfach mehr Erfahrung haben.


Auch wenn das nun etwas OFF-Topic wird:
Ich hatte mal Muscheln in einem Aquarium. Selbst diese einfachen Lebensformen zeigten in der Langzeitbeobachtung individuelle Unterschiede.


LG
hormigas


Unterschiede wird man aber immer bemerken, wenn man beobachtet.


Ja das kann ich nur Bestätigen. Zumindest beobachte ich Arbeiterinnen die einfach mehr Erfahrung haben.


Auch wenn das nun etwas OFF-Topic wird:
Ich hatte mal Muscheln in einem Aquarium. Selbst diese einfachen Lebensformen zeigten in der Langzeitbeobachtung individuelle Unterschiede.


LG
hormigas



Post 22596 -

Hallo Freunde eusozialer Insekten. Ich bin in letzter Zeit auf viele interessante Themen in den Medien & Wissenschaft gestoßen und hoffe einige "News" in einem Thread zusammenfassend beisteuern zu koennen. Ob es das Forum bereichern, oder zu einer Last wird, kann ich nicht sagen und bitte um eure Kritik. Die Idee war einfach gegeben, als schon im Februar 2013 bekannnt wurde, daß Bienengift (Wirkstoff Melittin) den HIV unschaedlich macht und kein Forum davon Notiz nahm, obwohl doch ein solcher Befund genug Diskussionstoff liefert. http://news.wustl.edu/news/Pages/25061.aspx


Abgesehen davon will ich mich eher auf Ameisen konzentrieren. Dazu gibt heute in meinem ersten Post gleich 2 Forschungsmeldungen, die passend zu Ostern als Lektuere herhalten kann.
Georgia Tech (Atlanta) forscht immer noch fleißig an der Solenopsis invicta, ihre Meldung 2011, daß Feuerameisen aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften auf der Oberflaeche treiben ging um die Welt http://www.gatech.edu/newsroom/release.html?nid=65778. Mitte Maerz kam eine kleine, neue Meldung, daß Solenopsis invicta feuchte Erde zum graben bevorzugt. Die Erkenntnis ist nicht wirklich tiefgreifend, oder? Wird deshalb jemand seinen Garten nicht bewaessern? Wer weiß : http://www.sciencenews.org/view/generic/id/349200/description/News_in_Brief_Highlights_from_the_American_Physical_Society_meeting


http://www.nbcnews.com/technology/futureoftech/robotic-ants-provide-path-real-ant-brains-1C9132388 Diese Meldung ist etwas spannender. Ameisen werden durch Zuckerkwuerfel große Roboter imitiert. Diese haben Lichtsensoren und hinterlassen selbst eine Leuchtspur auf dem Display entlang ihres Weges. Das kuenstliche Licht soll als Aequivalent zur natuerlichen Pheromonspur gelten. Das Experiment zeigt, wie
die Roboter trotz Zufallsbewegungen in eine Ordnung geraten und der effizienteste Weg ohne zusaetzliche Programmierung gefunden wird. Das Ergebnis dahingehend verlautet, daß Ameisen vermutlich keine hohe Gehirnleistung fuer ihr pheromongesteuertes System benoetigen. Die Arbeit koennt ihr hier lesen: http://www.ploscompbiol.org/article/info:doi/10.1371/journal.pcbi.1002903

"This research suggests that efficient navigation and foraging can be achieved with minimal cognitive abilities in ants," says lead author Simon Garnier. "It also shows that the geometry of transport networks plays a critical role in the flow of information and material in ant as well as in human societies."


frohe Ostern


Hallo Freunde eusozialer Insekten. Ich bin in letzter Zeit auf viele interessante Themen in den Medien & Wissenschaft gestoßen und hoffe einige "News" in einem Thread zusammenfassend beisteuern zu koennen. Ob es das Forum bereichern, oder zu einer Last wird, kann ich nicht sagen und bitte um eure Kritik. Die Idee war einfach gegeben, als schon im Februar 2013 bekannnt wurde, daß Bienengift (Wirkstoff Melittin) den HIV unschaedlich macht und kein Forum davon Notiz nahm, obwohl doch ein solcher Befund genug Diskussionstoff liefert. http://news.wustl.edu/news/Pages/25061.aspx


Abgesehen davon will ich mich eher auf Ameisen konzentrieren. Dazu gibt heute in meinem ersten Post gleich 2 Forschungsmeldungen, die passend zu Ostern als Lektuere herhalten kann.
Georgia Tech (Atlanta) forscht immer noch fleißig an der Solenopsis invicta, ihre Meldung 2011, daß Feuerameisen aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften auf der Oberflaeche treiben ging um die Welt http://www.gatech.edu/newsroom/release.html?nid=65778. Mitte Maerz kam eine kleine, neue Meldung, daß Solenopsis invicta feuchte Erde zum graben bevorzugt. Die Erkenntnis ist nicht wirklich tiefgreifend, oder? Wird deshalb jemand seinen Garten nicht bewaessern? Wer weiß : http://www.sciencenews.org/view/generic/id/349200/description/News_in_Brief_Highlights_from_the_American_Physical_Society_meeting


http://www.nbcnews.com/technology/futureoftech/robotic-ants-provide-path-real-ant-brains-1C9132388 Diese Meldung ist etwas spannender. Ameisen werden durch Zuckerkwuerfel große Roboter imitiert. Diese haben Lichtsensoren und hinterlassen selbst eine Leuchtspur auf dem Display entlang ihres Weges. Das kuenstliche Licht soll als Aequivalent zur natuerlichen Pheromonspur gelten. Das Experiment zeigt, wie
die Roboter trotz Zufallsbewegungen in eine Ordnung geraten und der effizienteste Weg ohne zusaetzliche Programmierung gefunden wird. Das Ergebnis dahingehend verlautet, daß Ameisen vermutlich keine hohe Gehirnleistung fuer ihr pheromongesteuertes System benoetigen. Die Arbeit koennt ihr hier lesen: http://www.ploscompbiol.org/article/info:doi/10.1371/journal.pcbi.1002903

"This research suggests that efficient navigation and foraging can be achieved with minimal cognitive abilities in ants," says lead author Simon Garnier. "It also shows that the geometry of transport networks plays a critical role in the flow of information and material in ant as well as in human societies."


frohe Ostern



Post 22602 -

Danke Volker. Es gibt also tatsaechlich "Leser" fuer diese Rubrik. Das freut mich. Heute moechte ich 4 kleinere Meldungen einstreuen, die noch vom Maerz 2013 uebrig sind. (kein Aprilscherz)


Vermehrtes Bienensterben im Amerika
http://www.nytimes.com/2013/03/29/science/earth/soaring-bee-deaths-in-2012-sound-alarm-on-malady.html?pagewanted=all&_r=3&
Wie die New York Times berichtet, scheint die Haelfte der Population einfach wegzusterben. Gruende & Ursachen sind bisher unbekannt. Man vermutet Dioxine, oder Gifte von Pestiziden, bzw neuartige Viren. (siehe auch Video im oberen Teil des Artikels). Aus meiner Sicht fehlt mir der Vergleich zu anderen Bienenhaltern außerhalb des amerikanischen Kontinents. Zudem mueßte man auch die Wildbestaende der Apis mellifera spec, oder aehnliche Bienen/Wespen vor Ort beobachten. Was meint ihr dazu? Ich koennte mir auch eine Ueberzuechtung, (schwacher Genpool) vorstellen.
Leider ist diese Ahnungslosigkeit der Imker selbst sehr beaengstigend.

Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr." - Franz Schuh: Die Biene, das Geld und der Tod [nicht Albert Einstein]

http://www.zeit.de/2007/22/Bienen/komplettansicht



Es gab 2012 einen Photowettbewerb, BMC Ecology image competition, und die Gewinner aus etwa 200 Einsendungen stehen jetzt fest: http://www.biomedcentral.com/1472-6785/13/6 - da findet ihr im unteren Bereich Photographen-referenzen & viele Creative Commons licence Bilder wie diese Myrmecia gulosa im groeßeren Formt auf Flickr zu finden http://www.flickr.com/groups/imaging_ecology/(leider kein Gewinnerbild)




Etwas kurios ist http://www.bbc.co.uk/news/business-17034801 dargestellt. Der Bericht handelt von der methodischen Anwendung der Ameisenbewegung als Algorithmus fuer wirtschaftliche Zwecke. Dabei faellt ersteinmal auf, daß der dargestellte Kopf im Titelfoto nicht von einer Ameise stammt. Zudem ist die Grundlage von Feynman schon in den 40gern http://www.mathpages.com/home/kmath320/kmath320.htm geliefert worden. Dieses Modell der Optimierung ist also schon laengst bekannt http://en.wikipedia.org/wiki/Ant_colony_optimization_algorithms & wird taeglich von Firmen, die ich hier nicht nennen werde, ausgefuehrt. Yes Mr Danner it was not necessary to re-invent the wheel!




http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0059739 Ich muß zugeben, ich steige nicht hinter die mathematische Komplexitaet vom Fermatschen Prinzip. Trotzdem kann ich kurz zusammenfassen, was die Arbeit uns sagen will. Die Herren beobachteten Wasmannia auropunctata und stellten fest, daß die Ameisen beim Uebergang auf ein neuen Untergrund mir rauherer Flaeche einen Knick in der Fortbewegungsrichtung machen, aehnlich wie das Licht im Phasenuebergang zweier Medien "bricht". Nun hat man diese Korrelation in dieser Arbeit verfestigt. Es scheint also, daß die Ameisen durch den hoeheren Widerstand der anderen Flaeche langsamer vorwaerts kommen und der Bruch somit den "neuen" Weg mit dem Laufzeit-optimum zeichnet. kleines Bild eingefuegt:


Danke Volker. Es gibt also tatsaechlich "Leser" fuer diese Rubrik. Das freut mich. Heute moechte ich 4 kleinere Meldungen einstreuen, die noch vom Maerz 2013 uebrig sind. (kein Aprilscherz)


Vermehrtes Bienensterben im Amerika
http://www.nytimes.com/2013/03/29/science/earth/soaring-bee-deaths-in-2012-sound-alarm-on-malady.html?pagewanted=all&_r=3&
Wie die New York Times berichtet, scheint die Haelfte der Population einfach wegzusterben. Gruende & Ursachen sind bisher unbekannt. Man vermutet Dioxine, oder Gifte von Pestiziden, bzw neuartige Viren. (siehe auch Video im oberen Teil des Artikels). Aus meiner Sicht fehlt mir der Vergleich zu anderen Bienenhaltern außerhalb des amerikanischen Kontinents. Zudem mueßte man auch die Wildbestaende der Apis mellifera spec, oder aehnliche Bienen/Wespen vor Ort beobachten. Was meint ihr dazu? Ich koennte mir auch eine Ueberzuechtung, (schwacher Genpool) vorstellen.
Leider ist diese Ahnungslosigkeit der Imker selbst sehr beaengstigend.

Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr." - Franz Schuh: Die Biene, das Geld und der Tod [nicht Albert Einstein]

http://www.zeit.de/2007/22/Bienen/komplettansicht



Es gab 2012 einen Photowettbewerb, BMC Ecology image competition, und die Gewinner aus etwa 200 Einsendungen stehen jetzt fest: http://www.biomedcentral.com/1472-6785/13/6 - da findet ihr im unteren Bereich Photographen-referenzen & viele Creative Commons licence Bilder wie diese Myrmecia gulosa im groeßeren Formt auf Flickr zu finden http://www.flickr.com/groups/imaging_ecology/(leider kein Gewinnerbild)




Etwas kurios ist http://www.bbc.co.uk/news/business-17034801 dargestellt. Der Bericht handelt von der methodischen Anwendung der Ameisenbewegung als Algorithmus fuer wirtschaftliche Zwecke. Dabei faellt ersteinmal auf, daß der dargestellte Kopf im Titelfoto nicht von einer Ameise stammt. Zudem ist die Grundlage von Feynman schon in den 40gern http://www.mathpages.com/home/kmath320/kmath320.htm geliefert worden. Dieses Modell der Optimierung ist also schon laengst bekannt http://en.wikipedia.org/wiki/Ant_colony_optimization_algorithms & wird taeglich von Firmen, die ich hier nicht nennen werde, ausgefuehrt. Yes Mr Danner it was not necessary to re-invent the wheel!




http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0059739 Ich muß zugeben, ich steige nicht hinter die mathematische Komplexitaet vom Fermatschen Prinzip. Trotzdem kann ich kurz zusammenfassen, was die Arbeit uns sagen will. Die Herren beobachteten Wasmannia auropunctata und stellten fest, daß die Ameisen beim Uebergang auf ein neuen Untergrund mir rauherer Flaeche einen Knick in der Fortbewegungsrichtung machen, aehnlich wie das Licht im Phasenuebergang zweier Medien "bricht". Nun hat man diese Korrelation in dieser Arbeit verfestigt. Es scheint also, daß die Ameisen durch den hoeheren Widerstand der anderen Flaeche langsamer vorwaerts kommen und der Bruch somit den "neuen" Weg mit dem Laufzeit-optimum zeichnet. kleines Bild eingefuegt:



Post 22649 -

yupp. Volker diese ganzen Chemikalien scheinen nach offiziellen Angaben unter dem toedlichen Level fuer Bienen zu liegen, allerdings sollte klar sein, daß die letztendlich alle zusammenwirken, bzw sich aufstocken. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die ganzen Wirkungsketten + Nebenwirkungen + Langzeitwirkungen + Akkumulation in der Nahrungskette vollstaendig ergruendet sind. Die heimlich benutzten, + unbekannten Gifte kommen noch hinzu.


ad res: Bienensterben http://entomology.ucdavis.edu/News/Troubling_Honey_Bee_Shortage_in_California_Almond_Orchards/
Eric Mussen (Kalifornien) warnt schon im Februar vor Ausfaellen, dazu kam am 2.4. der kurze Dan Rather Report
https://www.youtube.com/watch?v=1zOibhTS8-o
Ich befuerchte die Komplexitaet der Zusammenhaenge wird erst begriffen, wenn es zu spaet ist. Ein Interview mit BAYER zeigt die Verhoehnung der Vernunft:http://journalstar.com/news/local/mood-of-bee-tour-marred-by-big-bee-losses/article_f1bcd01c-369d-5760-b797-59fa5627480f.html angeblich seien Neonicotinoide & Chlorpyrifos sicher usw. Leider gibt es keine offizielle Richtigstellung. Das heißt der Konzern, und andere verdienen weiterhin Billionen an Pestizid-verkaeufen in Teilen der Erde, wo diese Chemikalien nicht verbannt wurden. Diese betreiben also Lobbyistenarbeit um den Vertrieb global zu sichern, wie the guardian berichtet,http://www.guardian.co.uk/environment/2013/mar/27/pesticide-bees-scent-food-neocotinoid standen am 15. Maerz die Regierungen der UK und Deutschland nicht hinter einem strikten EU-Verbot dieser Substanzen. Dabei seien die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen + Wirkungsweisen offensichtlich. Die Regierungen stuetzen sich aber immernoch auf die alten, fehlerhaften Untersuchungen vom BAYER Konzern, die das ganze Ausmaß verschleiern. (vor 1 Jahr gab es dazu 2 Studien http://www.csmonitor.com/Science/2012/0406/Studies-fault-Bayer-in-bee-die-off) Nun fragt man sich, was tun, bevor alle Bienen sterben. Es gibt Vorschlaege (wieder) Wildbienen zu benutzen http://www.latimes.com/news/science/la-sci-wild-pollinators-20130301,0,918730.story (also zurueck zu den Anfaengen?) oder gar Roboterbienen "Mobees" http://io9.com/swarms-of-robotic-bees-could-pollinate-the-flowers-of-t-453423657(Flucht in die Zukunft?) Bitte nicht! Dann doch erstmal versuchen per Abstimung etwas zu erreichen, solange unser Gesellschaftssystem praesent ist.
Es gibt eine laufende EU-Petition http://www.avaaz.org/en/hours_to_save_the_bees/?slideshow

We call on you to immediately ban the use of neonicotinoid pesticides. The catastrophic demise of bee colonies could put our whole food chain in danger. If you act urgently with precaution now, we could save bees from extinction.

und eine 2.Abstimmung
http://www.avaaz.org/en/bye_bye_killers_uk/?fLQTbab&pv=49


Ich hoere mich tatsaechlich schon wie ein Bienenjunky an, aber hoffentlich nicht in solch ausgepraegter Form wie diese Frau: https://www.youtube.com/watch?v=o33mwFOCGLY Eventuell lasse ich die Themen um die CCD erstmal ruhen.


Wechsel zu den Hummeln:
Eine Studie will zeigen, daß Hummeln - hier (Bombus terrestris) nicht nur auf Farbe und Geruch einer Blume reagieren, sondern auch von einem von der Pflanze erzeugten elektrischen Feld angezogen werden. http://www.bbc.co.uk/nature/21508035 :shock:


Ein frischer Artikel der canadian Geographic eroeffnet die Idee von Prof. Peter Kevan, department of environmental biology at the University of Guelph: Hummeln koennen bei einem Niedrigdruck bis zu 30 kilopascal flliegen (Normalwert Erde: 101kPa) und wuerden sich somit hervoragend als Bestaeuber in Langzeitraumfluegen (Marsmissionen) eignen. http://www.canadiangeographic.ca/magazine/apr13/bumblebees_in_space.asp

“We used bumblebees because they work very nicely in enclosed spaces and are used extensively in greenhouse production on Earth.”


“It’s really amazing what they can do — humans would not survive very well at such low pressure.” - Erika Nardone


Bombus affinis ist vom Aussterben bedroht http://www.xerces.org/2013/01/29/rusty-patched-threatened/ Okay- viele andere Arten betrifft das auch... meine Beobachtungen decken sich bezueglich Bombus lapidarius (Steinhummel), darum hab ich mal fuer eine passende Nestkonstruktion bei Gabrielle Flinn angefragt. Hier noch ein Video aus ihrem Lab.
https://www.youtube.com/watch?v=KHCQjbP2yzc
(auch schoen die Rotlicht - szenerie)


Nun endlich zu den Ameisen:
Evtl. wissen es schon einige, andere werden es vermutet haben. Sterbende Ameisen geben ein "ich-sterbe-gerade-Geruch" ab. Das signalisiert andere Ameisen diese zu einem vom Nest entfernten Grab zu tragen. Dieses Vorgehen vermeidet Krankheiten bzw Ansteckungen. Gesehen hier: http://esciencenews.com/articles/2009/05/05/how.social.insects.recognize.dead.nestmates WIssenschaftlicher Querverweis: http://psyche.entclub.org/pdf/65/65-108.pdf (chemical release of necrophoric behavior in ants by Wilson, Durlach and Roth) - ich sehe es eben erst, daß es schon 2009 publiziert wurde, lasse es aber jetzt einfach stehen. :crazy:


etwas ganz anderes: eine fliegende Roboter-libelle?!. WANT!
https://www.youtube.com/watch?v=TuPQEX22lBQ
http://www.festo.com/net/SupportPortal/Files/248133/Festo_BionicOpter_en.pdf
homepage: http://www.festo.com/cms/en_corp/13165.htm
TAKE MY MONEY!


yupp. Volker diese ganzen Chemikalien scheinen nach offiziellen Angaben unter dem toedlichen Level fuer Bienen zu liegen, allerdings sollte klar sein, daß die letztendlich alle zusammenwirken, bzw sich aufstocken. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die ganzen Wirkungsketten + Nebenwirkungen + Langzeitwirkungen + Akkumulation in der Nahrungskette vollstaendig ergruendet sind. Die heimlich benutzten, + unbekannten Gifte kommen noch hinzu.


ad res: Bienensterben http://entomology.ucdavis.edu/News/Troubling_Honey_Bee_Shortage_in_California_Almond_Orchards/
Eric Mussen (Kalifornien) warnt schon im Februar vor Ausfaellen, dazu kam am 2.4. der kurze Dan Rather Report
https://www.youtube.com/watch?v=1zOibhTS8-o
Ich befuerchte die Komplexitaet der Zusammenhaenge wird erst begriffen, wenn es zu spaet ist. Ein Interview mit BAYER zeigt die Verhoehnung der Vernunft:http://journalstar.com/news/local/mood-of-bee-tour-marred-by-big-bee-losses/article_f1bcd01c-369d-5760-b797-59fa5627480f.html angeblich seien Neonicotinoide & Chlorpyrifos sicher usw. Leider gibt es keine offizielle Richtigstellung. Das heißt der Konzern, und andere verdienen weiterhin Billionen an Pestizid-verkaeufen in Teilen der Erde, wo diese Chemikalien nicht verbannt wurden. Diese betreiben also Lobbyistenarbeit um den Vertrieb global zu sichern, wie the guardian berichtet,http://www.guardian.co.uk/environment/2013/mar/27/pesticide-bees-scent-food-neocotinoid standen am 15. Maerz die Regierungen der UK und Deutschland nicht hinter einem strikten EU-Verbot dieser Substanzen. Dabei seien die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen + Wirkungsweisen offensichtlich. Die Regierungen stuetzen sich aber immernoch auf die alten, fehlerhaften Untersuchungen vom BAYER Konzern, die das ganze Ausmaß verschleiern. (vor 1 Jahr gab es dazu 2 Studien http://www.csmonitor.com/Science/2012/0406/Studies-fault-Bayer-in-bee-die-off) Nun fragt man sich, was tun, bevor alle Bienen sterben. Es gibt Vorschlaege (wieder) Wildbienen zu benutzen http://www.latimes.com/news/science/la-sci-wild-pollinators-20130301,0,918730.story (also zurueck zu den Anfaengen?) oder gar Roboterbienen "Mobees" http://io9.com/swarms-of-robotic-bees-could-pollinate-the-flowers-of-t-453423657(Flucht in die Zukunft?) Bitte nicht! Dann doch erstmal versuchen per Abstimung etwas zu erreichen, solange unser Gesellschaftssystem praesent ist.
Es gibt eine laufende EU-Petition http://www.avaaz.org/en/hours_to_save_the_bees/?slideshow

We call on you to immediately ban the use of neonicotinoid pesticides. The catastrophic demise of bee colonies could put our whole food chain in danger. If you act urgently with precaution now, we could save bees from extinction.

und eine 2.Abstimmung
http://www.avaaz.org/en/bye_bye_killers_uk/?fLQTbab&pv=49


Ich hoere mich tatsaechlich schon wie ein Bienenjunky an, aber hoffentlich nicht in solch ausgepraegter Form wie diese Frau: https://www.youtube.com/watch?v=o33mwFOCGLY Eventuell lasse ich die Themen um die CCD erstmal ruhen.


Wechsel zu den Hummeln:
Eine Studie will zeigen, daß Hummeln - hier (Bombus terrestris) nicht nur auf Farbe und Geruch einer Blume reagieren, sondern auch von einem von der Pflanze erzeugten elektrischen Feld angezogen werden. http://www.bbc.co.uk/nature/21508035 :shock:


Ein frischer Artikel der canadian Geographic eroeffnet die Idee von Prof. Peter Kevan, department of environmental biology at the University of Guelph: Hummeln koennen bei einem Niedrigdruck bis zu 30 kilopascal flliegen (Normalwert Erde: 101kPa) und wuerden sich somit hervoragend als Bestaeuber in Langzeitraumfluegen (Marsmissionen) eignen. http://www.canadiangeographic.ca/magazine/apr13/bumblebees_in_space.asp

“We used bumblebees because they work very nicely in enclosed spaces and are used extensively in greenhouse production on Earth.”


“It’s really amazing what they can do — humans would not survive very well at such low pressure.” - Erika Nardone


Bombus affinis ist vom Aussterben bedroht http://www.xerces.org/2013/01/29/rusty-patched-threatened/ Okay- viele andere Arten betrifft das auch... meine Beobachtungen decken sich bezueglich Bombus lapidarius (Steinhummel), darum hab ich mal fuer eine passende Nestkonstruktion bei Gabrielle Flinn angefragt. Hier noch ein Video aus ihrem Lab.
https://www.youtube.com/watch?v=KHCQjbP2yzc
(auch schoen die Rotlicht - szenerie)


Nun endlich zu den Ameisen:
Evtl. wissen es schon einige, andere werden es vermutet haben. Sterbende Ameisen geben ein "ich-sterbe-gerade-Geruch" ab. Das signalisiert andere Ameisen diese zu einem vom Nest entfernten Grab zu tragen. Dieses Vorgehen vermeidet Krankheiten bzw Ansteckungen. Gesehen hier: http://esciencenews.com/articles/2009/05/05/how.social.insects.recognize.dead.nestmates WIssenschaftlicher Querverweis: http://psyche.entclub.org/pdf/65/65-108.pdf (chemical release of necrophoric behavior in ants by Wilson, Durlach and Roth) - ich sehe es eben erst, daß es schon 2009 publiziert wurde, lasse es aber jetzt einfach stehen. :crazy:


etwas ganz anderes: eine fliegende Roboter-libelle?!. WANT!
https://www.youtube.com/watch?v=TuPQEX22lBQ
http://www.festo.com/net/SupportPortal/Files/248133/Festo_BionicOpter_en.pdf
homepage: http://www.festo.com/cms/en_corp/13165.htm
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Post 22665 -

Tagging Bumblebees?
https://www.youtube.com/watch?v=YD2cCOyUatE
Nachdem ich dieses Video sah, dachte ich sofort an Ameisen. Man kann auch diese markieren. Christopher gab mir im Chat folgende Adresse fuer den noetigen Krimskrams. http://www.holtermann-shop.de/index.php/cPath/70_65/category/koeniginnen-zeichnen.html auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)


Ihr kennt evtl auch die X:enius-sendereihe von ARTE?

Dr_Karrissen
X:enius - Ameisen: Was sie gemeinsam so stark macht
Unter anderem mit dabei, Bianca und Dirk von AntsNature.


anzuschauen vorerst in der Mediathek http://videos.arte.tv/de/videos/x-enius--7418880.html Wißt ihr evtl wie man die Videodatei extrahieren kann?
Edit: ich wuede gerne das Video auf youtube setzen (bzw auch lassen) weil Bezug zum Eingangspost besteht: die Zuckerwuerfel-Roboter tauchen wieder auf :thanks:
schönes Wochenende,
alex


Tagging Bumblebees?
https://www.youtube.com/watch?v=YD2cCOyUatE
Nachdem ich dieses Video sah, dachte ich sofort an Ameisen. Man kann auch diese markieren. Christopher gab mir im Chat folgende Adresse fuer den noetigen Krimskrams. http://www.holtermann-shop.de/index.php/cPath/70_65/category/koeniginnen-zeichnen.html auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)


Ihr kennt evtl auch die X:enius-sendereihe von ARTE?

Dr_Karrissen
X:enius - Ameisen: Was sie gemeinsam so stark macht
Unter anderem mit dabei, Bianca und Dirk von AntsNature.


anzuschauen vorerst in der Mediathek http://videos.arte.tv/de/videos/x-enius--7418880.html Wißt ihr evtl wie man die Videodatei extrahieren kann?
Edit: ich wuede gerne das Video auf youtube setzen (bzw auch lassen) weil Bezug zum Eingangspost besteht: die Zuckerwuerfel-Roboter tauchen wieder auf :thanks:
schönes Wochenende,
alex



Post 22713 -

Hallo ihr wissgierigen Ameisenkundler :) Ich trag eben noch eine Meldung aus dem Januar nach, - ab und zu uebersehe ich etwas interessantes: bei der Solenopsis invicta wurde ein Gen entdeckt, daß entscheidet, ob nur eine Koenigin, oder mehrere im Staat regieren. http://www.livescience.com/26321-social-chromosome-fire-ant-monarchy.html Das Chromosom codiert wohl einen Geruch, der die soziale Struktur direkt beeinflußt. Mono- oder Polygenie sind also genetisch bedingt. Etwas genauer steht es in der "nature" geschrieben http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature11832.html (siehe da pdf). Man hofft nun auf einen Einsatz dieses Wissens auf gentechnischen Niveau um Anarchie bei den Feuerameisen zu erzeugen. http://www.qmul.ac.uk/media/news/items/se/89315.html Dr. Wurm :

“Our discovery could help in developing novel pest control strategies. For example, a pesticide could artificially deactivate the genes in the social chromosome and induce social anarchy within the colony.”

Ob das ihnen gelingt wird sich wohl noch herausstellen.


Bumblebees learning?
http://www.sciencedaily.com/releases/2013/04/130404122053.htm Es scheint so, als ob die Hummeln ihre Artgenossen beobachten, welche Blumen sie anfliegen und welche sie auslassen. Dieses Verhalten kopieren Hummeln ganz einfach und ersparen sich die suche nach ertragreichen Blumen. Das spart Energie und Zeit. Im letzten Absatz steht sogar, daß Hummeln trotzdem abwaegen, ob ihre Artgenossen eine gute Wahl getroffen haben, oder nicht. Im umgekehrten Fall wuerden sie dann die Blumen meiden. Nun gut: ist das schon eine Form von lernen? Daß Ameisen sich einen Weglauf anlernen koennen wissen wir ja schon http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982206014114
:thanks:


Hallo ihr wissgierigen Ameisenkundler :) Ich trag eben noch eine Meldung aus dem Januar nach, - ab und zu uebersehe ich etwas interessantes: bei der Solenopsis invicta wurde ein Gen entdeckt, daß entscheidet, ob nur eine Koenigin, oder mehrere im Staat regieren. http://www.livescience.com/26321-social-chromosome-fire-ant-monarchy.html Das Chromosom codiert wohl einen Geruch, der die soziale Struktur direkt beeinflußt. Mono- oder Polygenie sind also genetisch bedingt. Etwas genauer steht es in der "nature" geschrieben http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature11832.html (siehe da pdf). Man hofft nun auf einen Einsatz dieses Wissens auf gentechnischen Niveau um Anarchie bei den Feuerameisen zu erzeugen. http://www.qmul.ac.uk/media/news/items/se/89315.html Dr. Wurm :

“Our discovery could help in developing novel pest control strategies. For example, a pesticide could artificially deactivate the genes in the social chromosome and induce social anarchy within the colony.”

Ob das ihnen gelingt wird sich wohl noch herausstellen.


Bumblebees learning?
http://www.sciencedaily.com/releases/2013/04/130404122053.htm Es scheint so, als ob die Hummeln ihre Artgenossen beobachten, welche Blumen sie anfliegen und welche sie auslassen. Dieses Verhalten kopieren Hummeln ganz einfach und ersparen sich die suche nach ertragreichen Blumen. Das spart Energie und Zeit. Im letzten Absatz steht sogar, daß Hummeln trotzdem abwaegen, ob ihre Artgenossen eine gute Wahl getroffen haben, oder nicht. Im umgekehrten Fall wuerden sie dann die Blumen meiden. Nun gut: ist das schon eine Form von lernen? Daß Ameisen sich einen Weglauf anlernen koennen wissen wir ja schon http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982206014114
:thanks:



Post 22733 -

Dies erinnert mich an ein kleinen Videobeitrag von Alex Wild zu Bienen, die zum ersten mal ausfliegen und ihrer Umgebung + Orientierung erlernen.
[mitte]https://www.youtube.com/watch?v=ehhB1sKZ5Sw[/mitte]
Schon erstaunlich. . . . :denken: Der Spiegel schrieb auch etwas, (lese ich weniger) http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bei-der-futtersuche-denken-hummeln-logisch-a-892749.html


Nun kurz etwas anderes, erinnert ihr euch an das Video vom letzen Jahr?
[mitte]https://www.youtube.com/watch?v=3GcxMpXjr7g[/mitte]
Nun hat die ESO ein neuen Video-contest fuer 200 Euro Preisgeld ausgeschrieben. http://www.entsoc.org/entomology2013/2013-youtube-your-entomology-contest. Ich denke, daß einige hier Potential & Mittel haben, etwas "gewinnbringendes" einzureichen. good luck!



Gestern laß ich einen fuer mich recht aergerlichen Artikel ueber die Motive von einigen Amerikanern sich Ameisen zu halten. http://www.timesfreepress.com/news/2013/apr/09/ant-farms-nurture-kids-curiosity-insect-interest/ Hauptsaechlich um den Kindern ein Einblick in den Mikrokosmos zu gewaehren, oder auch den Tod naeher zu bringen, was bei solch einfachen Farmen ohne Gyne nach 3 Monaten eintritt.
Milton Levine erfand die Ameisenfarm vor 60 Jahren als Spielzeug, starb aber Januar 2011. http://www.nytimes.com/2011/01/30/business/30levine.html?_r=0 Sein Geschaeft mit den Todesboxen laeuft aber weiterhin.


zum Bienensterben:
Greenpeace hat dazu ein eigene Untersuchung und Aufstellung gemacht:
https://service.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/20130408-Bye-bye-biene-report.pdf

Von der Industrie wird diese aber als unserioes abgestempelt.

Neonicotinoid-Hersteller wie Bayer CropScience, BASF und Syngenta verweisen dagegen vor allem auf allgemein schlechte Umweltbedingungen sowie natürliche Krankheitserreger als Ursachen für den schlechten Bienen-Zustand. Der Industrieverband Agrar e.V. bezeichnete den Greenpeace-Report als pseudowissenschaftliche Kampagne. Das helfe weder Bienen noch Bauern.

Quelle: gestrige Spiegel-meldung http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bienenschutz-greenpeace-fordert-pestizid-verbote-a-893375.html
(auch aergerlich)
:thanks:


Dies erinnert mich an ein kleinen Videobeitrag von Alex Wild zu Bienen, die zum ersten mal ausfliegen und ihrer Umgebung + Orientierung erlernen.
[mitte]https://www.youtube.com/watch?v=ehhB1sKZ5Sw[/mitte]
Schon erstaunlich. . . . :denken: Der Spiegel schrieb auch etwas, (lese ich weniger) http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bei-der-futtersuche-denken-hummeln-logisch-a-892749.html


Nun kurz etwas anderes, erinnert ihr euch an das Video vom letzen Jahr?
[mitte]https://www.youtube.com/watch?v=3GcxMpXjr7g[/mitte]
Nun hat die ESO ein neuen Video-contest fuer 200 Euro Preisgeld ausgeschrieben. http://www.entsoc.org/entomology2013/2013-youtube-your-entomology-contest. Ich denke, daß einige hier Potential & Mittel haben, etwas "gewinnbringendes" einzureichen. good luck!



Gestern laß ich einen fuer mich recht aergerlichen Artikel ueber die Motive von einigen Amerikanern sich Ameisen zu halten. http://www.timesfreepress.com/news/2013/apr/09/ant-farms-nurture-kids-curiosity-insect-interest/ Hauptsaechlich um den Kindern ein Einblick in den Mikrokosmos zu gewaehren, oder auch den Tod naeher zu bringen, was bei solch einfachen Farmen ohne Gyne nach 3 Monaten eintritt.
Milton Levine erfand die Ameisenfarm vor 60 Jahren als Spielzeug, starb aber Januar 2011. http://www.nytimes.com/2011/01/30/business/30levine.html?_r=0 Sein Geschaeft mit den Todesboxen laeuft aber weiterhin.


zum Bienensterben:
Greenpeace hat dazu ein eigene Untersuchung und Aufstellung gemacht:
https://service.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/20130408-Bye-bye-biene-report.pdf

Von der Industrie wird diese aber als unserioes abgestempelt.

Neonicotinoid-Hersteller wie Bayer CropScience, BASF und Syngenta verweisen dagegen vor allem auf allgemein schlechte Umweltbedingungen sowie natürliche Krankheitserreger als Ursachen für den schlechten Bienen-Zustand. Der Industrieverband Agrar e.V. bezeichnete den Greenpeace-Report als pseudowissenschaftliche Kampagne. Das helfe weder Bienen noch Bauern.

Quelle: gestrige Spiegel-meldung http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bienenschutz-greenpeace-fordert-pestizid-verbote-a-893375.html
(auch aergerlich)
:thanks:



Post 22758 -

"MOBEEs" fuer militaerische Anwendungen?
Seitdem es 3D-Drucker gibt, ist einiges moeglich geworden, wie zBsp diese fliegenden Microroboter von denen schon im Thread berichtet wurde (6.Post?). Die Anwendung wird zunaechst die Bestaeubung sein, hauptsaechlich fuer Monsanto, die diese Entwicklung kraeftig mitfinanzieren. http://earthfirstnews.wordpress.com/2013/04/08/robotic-bees-to-pollinate-monsanto-crops/ Die Moeglichkeit fuer andere Nutzungen liegen aber nahe. http://robobees.seas.harvard.edu/ - Na wenn das mal keine Grundlage fuer eine weitere Dystopie ist!


Falls jemand direkt gegen Monsanto abstimmen will, hier entlang: http://www.avaaz.org/de/monsanto_vs_mother_earth_loc/?bwEyFab&v=23935 Jetzt sind es schon (nur) 1106500 Stimmen.



Ein etwas anderen Artikel von Edward O. Wilson moecht ich euch als humoristisches Gegengewicht anbieten:
http://opinionator.blogs.nytimes.com/2013/02/24/the-riddle-of-the-human-species/ (Das Raetsel um die menschliche Spezies)
:thanks:


"MOBEEs" fuer militaerische Anwendungen?
Seitdem es 3D-Drucker gibt, ist einiges moeglich geworden, wie zBsp diese fliegenden Microroboter von denen schon im Thread berichtet wurde (6.Post?). Die Anwendung wird zunaechst die Bestaeubung sein, hauptsaechlich fuer Monsanto, die diese Entwicklung kraeftig mitfinanzieren. http://earthfirstnews.wordpress.com/2013/04/08/robotic-bees-to-pollinate-monsanto-crops/ Die Moeglichkeit fuer andere Nutzungen liegen aber nahe. http://robobees.seas.harvard.edu/ - Na wenn das mal keine Grundlage fuer eine weitere Dystopie ist!


Falls jemand direkt gegen Monsanto abstimmen will, hier entlang: http://www.avaaz.org/de/monsanto_vs_mother_earth_loc/?bwEyFab&v=23935 Jetzt sind es schon (nur) 1106500 Stimmen.



Ein etwas anderen Artikel von Edward O. Wilson moecht ich euch als humoristisches Gegengewicht anbieten:
http://opinionator.blogs.nytimes.com/2013/02/24/the-riddle-of-the-human-species/ (Das Raetsel um die menschliche Spezies)
:thanks:



Post 22798 -

Und schon haben wir Mitte April :think: . . .
zum Thema Milben moechte ich 2 Artikel einstreuen:
# http://www.foodmag.com.au/features/parasites-and-imports-a-sticky-situation-for-austr Wie das Foodmagazine schreibt, sind die Varroa-milben noch nicht in Australien angekommen, so daß 140kg pro Kolonie an Honig abgeschoepft werden kann, wohingegen befallene Nester im Ausland hoechstens 7kg abgeben. Ein Risiko stellen die importierten Honige minderer Qualitaet dar. Erstens weil Preisdumping die lokalen Imker schadet, zweitens da durch den Transport selbst das Risiko der Einschleppung droht.


Auch duerfte sich Qualitaetshonig als gesuender erweisen:

“Chinese honey is exported to India, Malaysia and other countries and then imported into America and Australia. Their standards are quite different. They use antibiotics that we don’t use, there is often residues like chloramphenicol, and the other thing is that they often adulterate with sugar syrups, so it’s not honey,”

Liane Colwell, NSW Beekeeping Association


# fuer einige Leser mag diese Veroeffentlichung von 2008 evtl schon bekannt sein: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2603248/ Parasitic mites as part-time bodyguards of a host wasp von Kimiko Okabe and Shun'ichi Makino beschreibt den zeitweiligen Nutzen von parasitaeren Milben (Ensliniella parasitica) an der Allodynerus delphinalis. Diese greifen (Videomitschnitte im Artikelanhang) andere parasitaeren Wespen an (Melittobia acasta), die sich an die Larven/Puppen der Allodynerus d. laben wollen. Somit schuetzen die Milben ihre Wirtstiere und sorgen fuer einen Fortbestand der Nahrungsquelle ihrer eigenen Jungtiere. Ist das nun schon Symbiose? :problem:
Tatsaechlich wird von einer besonderen Form der S. ausgegangen: Mutualismus. http://en.wikipedia.org/wiki/Mutualism_(biology)


Ein kurzes Beispiel fuer "mutual understanding" (urspruenglich Honigdachs+Bienenanzeiger) https://www.youtube.com/watch?v=SN5igku_kGk
(BBC 1990 "Trials of life" mit Sir David Attenborough)


Und schon haben wir Mitte April :think: . . .
zum Thema Milben moechte ich 2 Artikel einstreuen:
# http://www.foodmag.com.au/features/parasites-and-imports-a-sticky-situation-for-austr Wie das Foodmagazine schreibt, sind die Varroa-milben noch nicht in Australien angekommen, so daß 140kg pro Kolonie an Honig abgeschoepft werden kann, wohingegen befallene Nester im Ausland hoechstens 7kg abgeben. Ein Risiko stellen die importierten Honige minderer Qualitaet dar. Erstens weil Preisdumping die lokalen Imker schadet, zweitens da durch den Transport selbst das Risiko der Einschleppung droht.


Auch duerfte sich Qualitaetshonig als gesuender erweisen:

“Chinese honey is exported to India, Malaysia and other countries and then imported into America and Australia. Their standards are quite different. They use antibiotics that we don’t use, there is often residues like chloramphenicol, and the other thing is that they often adulterate with sugar syrups, so it’s not honey,”

Liane Colwell, NSW Beekeeping Association


# fuer einige Leser mag diese Veroeffentlichung von 2008 evtl schon bekannt sein: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2603248/ Parasitic mites as part-time bodyguards of a host wasp von Kimiko Okabe and Shun'ichi Makino beschreibt den zeitweiligen Nutzen von parasitaeren Milben (Ensliniella parasitica) an der Allodynerus delphinalis. Diese greifen (Videomitschnitte im Artikelanhang) andere parasitaeren Wespen an (Melittobia acasta), die sich an die Larven/Puppen der Allodynerus d. laben wollen. Somit schuetzen die Milben ihre Wirtstiere und sorgen fuer einen Fortbestand der Nahrungsquelle ihrer eigenen Jungtiere. Ist das nun schon Symbiose? :problem:
Tatsaechlich wird von einer besonderen Form der S. ausgegangen: Mutualismus. http://en.wikipedia.org/wiki/Mutualism_(biology)


Ein kurzes Beispiel fuer "mutual understanding" (urspruenglich Honigdachs+Bienenanzeiger) https://www.youtube.com/watch?v=SN5igku_kGk
(BBC 1990 "Trials of life" mit Sir David Attenborough)



Post 22853 -


Nun, wie die Zeit verinnt, so purzeln auch frische Nachrichten ueber den Bildschirm. Ich werde nun die updates auf einen 2 Wochen-rhythmus trimmen, um eine gewisse Regelmaeßigkeit zu schaffen. (Außerdem: Uni, Arbeit, Freundin, Manica rubida Haltung demnaechst . . .) Dabei werden sicher Luecken bezueglich Aktualitaet enstehen, die hier aber jeder selbst fuellen kann, ansonsten besteht fuer mich der pragmatische Vorteil mir eine Uebersicht der Thematiken zu schaffen, zu wichten usw.
Hier nun ein weiterer Schwung bis Mitte Mai 2013:


Die Flugroboter sind nun wirklich im kommen: http://wyss.harvard.edu/viewpage/204/bioinspired-robotics Die 3D-Druckertechnik macht es moeglich, revolutioniert mechanische Konstruktionen.


Neue Bienenart durch Zufall in Raventhorpe (Westaustralien) entdeckt: http://www.abc.net.au/local/audio/2013/04/11/3734947.htm


In England stellt eine Umfrage fest, daß 1 von 5 Kindern nie eine Biene gesehen haben. http://metro.co.uk/2013/04/15/un-bee-lievable-one-in-five-kids-has-never-seen-a-bee-3616305/ -> Disney startet ein Gewinnspiel fuer die Briten: http://www.thehiveadopt.co.uk/mookietoys/
Dear reader, if you are from the UK, you should totally try this.


Wie Alex Wild schon feststellte gibts in der science daily http://www.sciencedaily.com/releases/2013/04/130422101252.htm einen Artikel zum Stammbaum der Ameisen, der nun durch Genforschung nachvollziehbar wurde. Dr. Corrie Moreau and Dr. Charles Bell stuetzen ihre Forschungen auf dem gentechnischen Vergleich von Fossilienfunde & derzeit lebende Ameisen aus dem Regenwald.
- - Hat eventuell jemand das Journal "Evolution" abonniert?


Die "nature" veroeffentlichte eine Studie zu wechselnden Arbeiten der Ameisen im Alter: http://www.nature.com/news/tracking-whole-colonies-shows-ants-make-career-moves-1.12833
Im Prinzip ahnten wir den Sachverhalt schon, zumal schon beobachtet wurde (Planet Ant - BBC), daß vorranging alte Blattschneiderameisen den Muelldienst machen. Der Spiegel kopiert den Sachverhalt nochmal mit eigenen Worten: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/organisation-von-ameisen-kolonien-junge-pfleger-alte-sammler-a-895173.html


Soviel erstmal dazu, [mein Cappuccino ist schon wieder alle], gute Nacht ihr huebschen Geister.
:thanks: myrmikonos



Nun, wie die Zeit verinnt, so purzeln auch frische Nachrichten ueber den Bildschirm. Ich werde nun die updates auf einen 2 Wochen-rhythmus trimmen, um eine gewisse Regelmaeßigkeit zu schaffen. (Außerdem: Uni, Arbeit, Freundin, Manica rubida Haltung demnaechst . . .) Dabei werden sicher Luecken bezueglich Aktualitaet enstehen, die hier aber jeder selbst fuellen kann, ansonsten besteht fuer mich der pragmatische Vorteil mir eine Uebersicht der Thematiken zu schaffen, zu wichten usw.
Hier nun ein weiterer Schwung bis Mitte Mai 2013:


Die Flugroboter sind nun wirklich im kommen: http://wyss.harvard.edu/viewpage/204/bioinspired-robotics Die 3D-Druckertechnik macht es moeglich, revolutioniert mechanische Konstruktionen.


Neue Bienenart durch Zufall in Raventhorpe (Westaustralien) entdeckt: http://www.abc.net.au/local/audio/2013/04/11/3734947.htm


In England stellt eine Umfrage fest, daß 1 von 5 Kindern nie eine Biene gesehen haben. http://metro.co.uk/2013/04/15/un-bee-lievable-one-in-five-kids-has-never-seen-a-bee-3616305/ -> Disney startet ein Gewinnspiel fuer die Briten: http://www.thehiveadopt.co.uk/mookietoys/
Dear reader, if you are from the UK, you should totally try this.


Wie Alex Wild schon feststellte gibts in der science daily http://www.sciencedaily.com/releases/2013/04/130422101252.htm einen Artikel zum Stammbaum der Ameisen, der nun durch Genforschung nachvollziehbar wurde. Dr. Corrie Moreau and Dr. Charles Bell stuetzen ihre Forschungen auf dem gentechnischen Vergleich von Fossilienfunde & derzeit lebende Ameisen aus dem Regenwald.
- - Hat eventuell jemand das Journal "Evolution" abonniert?


Die "nature" veroeffentlichte eine Studie zu wechselnden Arbeiten der Ameisen im Alter: http://www.nature.com/news/tracking-whole-colonies-shows-ants-make-career-moves-1.12833
Im Prinzip ahnten wir den Sachverhalt schon, zumal schon beobachtet wurde (Planet Ant - BBC), daß vorranging alte Blattschneiderameisen den Muelldienst machen. Der Spiegel kopiert den Sachverhalt nochmal mit eigenen Worten: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/organisation-von-ameisen-kolonien-junge-pfleger-alte-sammler-a-895173.html


Soviel erstmal dazu, [mein Cappuccino ist schon wieder alle], gute Nacht ihr huebschen Geister.
:thanks: myrmikonos



Post 23061 -

https://www.youtube.com/watch?v=cyjKOJhIiuU
- ja, sie fliegen schon! http://news.discovery.com/tech/robotics/tiny-robo-fly-micro-energy-buzz-130502.htm
Die Dystopie der totalen Ueberwachung rueckt ein Stueckchen naeher! Es soll ja Menschen geben, die fuer 1500$ personalisierte google-Brillen kaufen: eine kapitalistischer Geniestreich - der zu Ueberwachende finanziert die Ueberwachungsmittel.



http://www.nature.com/news/digital-camera-gives-a-bug-s-eye-view-1.12914 Ein kuenstlich nachgebildetes Facettenauge mit 180 Ommatiden zeigt neue Erkenntnisse auf:

This structure gives bugs a wide field of view, with objects in the periphery just as clear as those in the centre of the visual field, and high motion sensitivity. It also allows a large depth of field — objects are in focus whether they're nearby or at a distance.


free online ebook von Dr Eleanor ueber haeufige Ameisen in Nordamerika http://www.yourwildlife.org/wp-content/uploads/2013/04/BCA_demo.pdf - hab ich bisher nur Ueberflogen. Die Zusammenstellung ist recht uebersichtlich und anschaulich. Leider sind die Maßeinheiten nicht metrisch und die Bilder nicht methodisch.
Randnotiz:
Etwas weniger wissenschaftlich geht es auch: THE ANT COMIC http://www.indiegogo.com/projects/ant-exploration-comic?c=home Das weckt schon ein kribbeln auf den "Ant-man" Film 2015 http://www.imdb.com/title/tt0478970/ *scnr


Zurueck zum Wissenschaftszweig. Zuersteinmal moechte ich diese Abbildung hier verankern:

Sie veranschaulicht wie Zellulose, Lignin, Pectin vom Pilz (Leucoagaricus gongylophorus) zerlegt werden und mit weiterer Hilfe von Bakterien in http://de.wikipedia.org/wiki/Oligosaccharide + http://de.wikipedia.org/wiki/Hemicellulose umwandeln.
gefunden hier: http://www.pnnl.gov/science/highlights/highlight.asp?id=1385


Auch dieser Artikel soll nicht fehlen: http://www.nature.com/news/why-the-tropics-are-an-evolutionary-hotbed-1.12846 Man versucht akribisch den Stammbaum der Ameisen ueber ihre Gene zu rekonstruieren. Die Neotropen (tropische Regionen in Amerika) werden hier insbesondere auf Artenreichtum und Fortbestand zugleich untersucht. Man vermutet zudem einen Ursprung, bzw die Urameise in diesen Regionen - in einer Zeit vor 160 Millionen Jahren. Sicherlich steht es in der "Evolution" genauer beschrieben, wie man die Zusammenhaenge genetisch beweist.


http://www.utexas.edu/news/2013/05/16/invasive-crazy-ants-are-displacing-fire-ants-researchers-find/ Nun also offiziell fuer alle Invasionsbiologen: Nylanderia fulva > Solenopsis spec. (leider unklar). - Beide eingeschleppt - vermutlich Solenopsis invicta. Ich selbst wuerde gerne mal solch eine Schlacht sehen. Die Lasius niger Streifzuege sind damit sicher nicht zu vergleichen. Wie verhaelt sich Linepithema humile und Nylanderia fulva? Diese 2 Arten haben etwas mehr gemeinsam.


zu Bienen heute etwas kuerzer:
EU-Laender wollen Pestizide verbieten 1)http://www.guardian.co.uk/environment/2013/apr/29/bee-harming-pesticides-banned-europe und 2) http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-22335520 - allerdings gilt das nur fuer einen Zeitraum fuer 3 Jahre, dazu wird explorativ geprueft ob es einen Zusammenhang gibt.
Zudem werden einige gelesen haben, daß Fructose-futter fuer Bienen evtl Maßgebend fuer eine Immunschwaeche sein soll http://phys.org/news/2013-04-high-fructose-corn-syrup-tied-worldwide.html#jCp

Specifically, they found that when bees are exposed to the enzyme p-coumaric, their immune system appears stronger—it turns on detoxification genes. P-coumaric is found in pollen walls, not nectar, and makes its way into honey inadvertently via sticking to the legs of bees as they visit flowers. Similarly, the team discovered other compounds found in poplar sap that appear to do much the same thing. It all together adds up to a diet that helps bees fight off toxins, the researchers report. Taking away the honey to sell it, and feeding the bees high-fructose corn syrup instead, they claim, compromises their immune systems, making them more vulnerable to the toxins that are meant to kill other bugs.


Leider kann ich zur p-coumaric-acid nichts sagen.


Fuer Bienenfreunde interessant sind evtl auch folgende Artikel:


http://gizmodo.com/this-bee-skyscraper-could-help-decimated-populations-th-493702507 Street art fuer Bienenvoelkerunterkuenfte - (aehnlich http://dirt.asla.org/2010/11/04/a-tower-made-for-bats/)


next: why HEXAGONS
https://www.youtube.com/watch?v=F5rWmGe0HBI
http://www.npr.org/blogs/krulwich/2013/05/13/183704091/what-is-it-about-bees-and-hexagons?
die Mathematik dazu: http://www.math.pitt.edu/~thales/kepler98/honey/honey.pdf


nun noch ein Essay hinterhergeschoben, damit der Pfingstmontag restlos ausgekostet werden kann:
http://www.wired.co.uk/news/archive/2013-05/3/insect-technology

:thanks:


https://www.youtube.com/watch?v=cyjKOJhIiuU
- ja, sie fliegen schon! http://news.discovery.com/tech/robotics/tiny-robo-fly-micro-energy-buzz-130502.htm
Die Dystopie der totalen Ueberwachung rueckt ein Stueckchen naeher! Es soll ja Menschen geben, die fuer 1500$ personalisierte google-Brillen kaufen: eine kapitalistischer Geniestreich - der zu Ueberwachende finanziert die Ueberwachungsmittel.



http://www.nature.com/news/digital-camera-gives-a-bug-s-eye-view-1.12914 Ein kuenstlich nachgebildetes Facettenauge mit 180 Ommatiden zeigt neue Erkenntnisse auf:

This structure gives bugs a wide field of view, with objects in the periphery just as clear as those in the centre of the visual field, and high motion sensitivity. It also allows a large depth of field — objects are in focus whether they're nearby or at a distance.


free online ebook von Dr Eleanor ueber haeufige Ameisen in Nordamerika http://www.yourwildlife.org/wp-content/uploads/2013/04/BCA_demo.pdf - hab ich bisher nur Ueberflogen. Die Zusammenstellung ist recht uebersichtlich und anschaulich. Leider sind die Maßeinheiten nicht metrisch und die Bilder nicht methodisch.
Randnotiz:
Etwas weniger wissenschaftlich geht es auch: THE ANT COMIC http://www.indiegogo.com/projects/ant-exploration-comic?c=home Das weckt schon ein kribbeln auf den "Ant-man" Film 2015 http://www.imdb.com/title/tt0478970/ *scnr


Zurueck zum Wissenschaftszweig. Zuersteinmal moechte ich diese Abbildung hier verankern:

Sie veranschaulicht wie Zellulose, Lignin, Pectin vom Pilz (Leucoagaricus gongylophorus) zerlegt werden und mit weiterer Hilfe von Bakterien in http://de.wikipedia.org/wiki/Oligosaccharide + http://de.wikipedia.org/wiki/Hemicellulose umwandeln.
gefunden hier: http://www.pnnl.gov/science/highlights/highlight.asp?id=1385


Auch dieser Artikel soll nicht fehlen: http://www.nature.com/news/why-the-tropics-are-an-evolutionary-hotbed-1.12846 Man versucht akribisch den Stammbaum der Ameisen ueber ihre Gene zu rekonstruieren. Die Neotropen (tropische Regionen in Amerika) werden hier insbesondere auf Artenreichtum und Fortbestand zugleich untersucht. Man vermutet zudem einen Ursprung, bzw die Urameise in diesen Regionen - in einer Zeit vor 160 Millionen Jahren. Sicherlich steht es in der "Evolution" genauer beschrieben, wie man die Zusammenhaenge genetisch beweist.


http://www.utexas.edu/news/2013/05/16/invasive-crazy-ants-are-displacing-fire-ants-researchers-find/ Nun also offiziell fuer alle Invasionsbiologen: Nylanderia fulva > Solenopsis spec. (leider unklar). - Beide eingeschleppt - vermutlich Solenopsis invicta. Ich selbst wuerde gerne mal solch eine Schlacht sehen. Die Lasius niger Streifzuege sind damit sicher nicht zu vergleichen. Wie verhaelt sich Linepithema humile und Nylanderia fulva? Diese 2 Arten haben etwas mehr gemeinsam.


zu Bienen heute etwas kuerzer:
EU-Laender wollen Pestizide verbieten 1)http://www.guardian.co.uk/environment/2013/apr/29/bee-harming-pesticides-banned-europe und 2) http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-22335520 - allerdings gilt das nur fuer einen Zeitraum fuer 3 Jahre, dazu wird explorativ geprueft ob es einen Zusammenhang gibt.
Zudem werden einige gelesen haben, daß Fructose-futter fuer Bienen evtl Maßgebend fuer eine Immunschwaeche sein soll http://phys.org/news/2013-04-high-fructose-corn-syrup-tied-worldwide.html#jCp

Specifically, they found that when bees are exposed to the enzyme p-coumaric, their immune system appears stronger—it turns on detoxification genes. P-coumaric is found in pollen walls, not nectar, and makes its way into honey inadvertently via sticking to the legs of bees as they visit flowers. Similarly, the team discovered other compounds found in poplar sap that appear to do much the same thing. It all together adds up to a diet that helps bees fight off toxins, the researchers report. Taking away the honey to sell it, and feeding the bees high-fructose corn syrup instead, they claim, compromises their immune systems, making them more vulnerable to the toxins that are meant to kill other bugs.


Leider kann ich zur p-coumaric-acid nichts sagen.


Fuer Bienenfreunde interessant sind evtl auch folgende Artikel:


http://gizmodo.com/this-bee-skyscraper-could-help-decimated-populations-th-493702507 Street art fuer Bienenvoelkerunterkuenfte - (aehnlich http://dirt.asla.org/2010/11/04/a-tower-made-for-bats/)


next: why HEXAGONS
https://www.youtube.com/watch?v=F5rWmGe0HBI
http://www.npr.org/blogs/krulwich/2013/05/13/183704091/what-is-it-about-bees-and-hexagons?
die Mathematik dazu: http://www.math.pitt.edu/~thales/kepler98/honey/honey.pdf


nun noch ein Essay hinterhergeschoben, damit der Pfingstmontag restlos ausgekostet werden kann:
http://www.wired.co.uk/news/archive/2013-05/3/insect-technology

:thanks:



Post 23333 -


Hello again! I catched up some antlicious facts again.


Kroatien: http://www.wired.co.uk/news/archive/2013-05/20/landmine-bees Bienen duerfen fuer den Menschen nicht nur Honig sammeln, sondern auch noch Kampfmittel aufspuehren. Da macht es sich wieder jemand sehr einfach. Spezismus der feinsten Sorte.


Etwas erfreulicher die Meldung: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/05/130522085438.htm Der Rueckgang der Biodiversitaet verlangsamt sich bei Bestaeubern und Wildblumen, allerdings nicht bei Schmetterlingen. Wie auch immer, es beruhigt mich, daß es andere beunruhigt. Klingt das seltsam?


Monsanto vernichtet Rivalen mit gesunden Bienen: http://www.globalresearch.ca/illinois-illegally-seizes-bees-resistant-to-monsantos-roundup-kills-remaining-queens/5336210
https://www.youtube.com/watch?v=gqXCboEL-7k


nectar theft. ein interessanter Bericht zu Hummeln: http://www.economist.com/news/science-and-technology/21576627-strange-case-bandit-bumblebees-bad-beehaviour Hummeln lernen von anderen Hummeln Loecher in Blueten zu bohren, welche so eigtl. konzipiert sind, daß nur bestimmte Bestaeuber an den Nektar kommen. Der Unterschied zu anderen Lernprozessen ist hierbei, daß eine Spezies von einer anderen lernt.
Bombus lucorum <-> Bombus wurflenii
Mich stoert allerdings dieser moralische Duktus der Verschriftlichung, als ob es ein Boese/Gut-verhaeltnis im Tierreich gaebe.


Ein anderer Fall zu Hummeln: http://phys.org/news/2013-05-reveals-bumblebees-birds.html Die Studie zeigt, wie Hummeln, durch ihr *brummeln* Voegel aus ihrem Nistkasten verjagen koennen. auch hier: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/05/130528092122.htm


Nun zu den Ameisen: Cardiocondyla pirata gefundenhttp://www.livescience.com/34558-pirate-ant-sports-eye-patch.html?cmpid=514629
und hier mit mehr Bildern http://newswatch.nationalgeographic.com/2013/05/29/pirate-ant-discovered-phillippines/?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_content=link_fb20130530ngnw-piran&utm_campaign=Content


beeindruckendes Bild von einem Endoparasiten http://www.popsci.com/science/article/2013-05/gut-check


crazy ants are going crazy again? http://www.businessinsider.com/crazy-ants-invading-southeastern-us-2013-5#ixzz2U1mYgBH4
Jedesmal wieder eine Freude solche Mensch-Natur-Konflikte zu beobachten.


Behavorismus Nachtrag: http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-22598821 Feuerameisen als Vorlage fuer search-and-rescue-robots


Der Nature Artikel behandelt die Sammelaktivitaeten der Pogomyrmex barbatus.

More successful colonies tend to forage less when conditions are dry, and show relatively stable foraging activity when conditions are more humid. Restraint from foraging does not compromise a colony’s long-term survival; colonies that fail to forage at all on many days survive as long, over the colony’s 20–30-year lifespan, as those that forage more regularly.


http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature12137.html?WT.ec_id=NATURE-20130516

Fotoquelle: hymenopteragenome.org


http://www.newscientist.com/article/dn23613-panicky-ants-help-design-safest-exit-strategy.html argentinische Ameisen mit Zitronen-oel aufscheuchen macht bestimmt Spaß. Forscher untersuchen die Bewegungsablaeufe in Paniksituationen. Die Tiere bilden also ein Modell fuer gruppendynamische Reaktionen. Natuerlich koennten es sich die Wissenschaftler auch einfach machen und schon bestehende Fallstudien als Vorlage nehmen, bzw sich untereinander austauschen, aber wie es scheint, forscht jeder fuer sich alleine.
Wie gut jedoch das "citronella" wirkt sieht man evtl hier:

:thanks:



Hello again! I catched up some antlicious facts again.


Kroatien: http://www.wired.co.uk/news/archive/2013-05/20/landmine-bees Bienen duerfen fuer den Menschen nicht nur Honig sammeln, sondern auch noch Kampfmittel aufspuehren. Da macht es sich wieder jemand sehr einfach. Spezismus der feinsten Sorte.


Etwas erfreulicher die Meldung: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/05/130522085438.htm Der Rueckgang der Biodiversitaet verlangsamt sich bei Bestaeubern und Wildblumen, allerdings nicht bei Schmetterlingen. Wie auch immer, es beruhigt mich, daß es andere beunruhigt. Klingt das seltsam?


Monsanto vernichtet Rivalen mit gesunden Bienen: http://www.globalresearch.ca/illinois-illegally-seizes-bees-resistant-to-monsantos-roundup-kills-remaining-queens/5336210
https://www.youtube.com/watch?v=gqXCboEL-7k


nectar theft. ein interessanter Bericht zu Hummeln: http://www.economist.com/news/science-and-technology/21576627-strange-case-bandit-bumblebees-bad-beehaviour Hummeln lernen von anderen Hummeln Loecher in Blueten zu bohren, welche so eigtl. konzipiert sind, daß nur bestimmte Bestaeuber an den Nektar kommen. Der Unterschied zu anderen Lernprozessen ist hierbei, daß eine Spezies von einer anderen lernt.
Bombus lucorum <-> Bombus wurflenii
Mich stoert allerdings dieser moralische Duktus der Verschriftlichung, als ob es ein Boese/Gut-verhaeltnis im Tierreich gaebe.


Ein anderer Fall zu Hummeln: http://phys.org/news/2013-05-reveals-bumblebees-birds.html Die Studie zeigt, wie Hummeln, durch ihr *brummeln* Voegel aus ihrem Nistkasten verjagen koennen. auch hier: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/05/130528092122.htm


Nun zu den Ameisen: Cardiocondyla pirata gefundenhttp://www.livescience.com/34558-pirate-ant-sports-eye-patch.html?cmpid=514629
und hier mit mehr Bildern http://newswatch.nationalgeographic.com/2013/05/29/pirate-ant-discovered-phillippines/?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_content=link_fb20130530ngnw-piran&utm_campaign=Content


beeindruckendes Bild von einem Endoparasiten http://www.popsci.com/science/article/2013-05/gut-check


crazy ants are going crazy again? http://www.businessinsider.com/crazy-ants-invading-southeastern-us-2013-5#ixzz2U1mYgBH4
Jedesmal wieder eine Freude solche Mensch-Natur-Konflikte zu beobachten.


Behavorismus Nachtrag: http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-22598821 Feuerameisen als Vorlage fuer search-and-rescue-robots


Der Nature Artikel behandelt die Sammelaktivitaeten der Pogomyrmex barbatus.

More successful colonies tend to forage less when conditions are dry, and show relatively stable foraging activity when conditions are more humid. Restraint from foraging does not compromise a colony’s long-term survival; colonies that fail to forage at all on many days survive as long, over the colony’s 20–30-year lifespan, as those that forage more regularly.


http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature12137.html?WT.ec_id=NATURE-20130516

Fotoquelle: hymenopteragenome.org


http://www.newscientist.com/article/dn23613-panicky-ants-help-design-safest-exit-strategy.html argentinische Ameisen mit Zitronen-oel aufscheuchen macht bestimmt Spaß. Forscher untersuchen die Bewegungsablaeufe in Paniksituationen. Die Tiere bilden also ein Modell fuer gruppendynamische Reaktionen. Natuerlich koennten es sich die Wissenschaftler auch einfach machen und schon bestehende Fallstudien als Vorlage nehmen, bzw sich untereinander austauschen, aber wie es scheint, forscht jeder fuer sich alleine.
Wie gut jedoch das "citronella" wirkt sieht man evtl hier:

:thanks:



Post 23549 -


[Quelle: die huebschen Insekten-GIFs stammen alle von http://headlikeanorange.tumblr.com]


Heute noch ein kleiner Nachtrag der letzten 2 Wochen, aber wahrscheinlich ist mir vieles entgangen. Das Bienensterben wird vermehrt in der Presse publiziert, allerdings wohl eher kaum als "eigene" Bedrohung wahrgenommen. Ich werfe unkommentiert ein paar URLs dazu rein:
http://www.realfarmacy.com/tens-of-millions-of-florida-bees-mysteriously-drop-dead-in-one-day-beekeepers-blame-pesticides/
+ http://www.realfarmacy.com/effects-of-colony-collapse-disorder-now-manifesting-in-california/


http://www.foodrenegade.com/bee-deaths-create-crisis-for-crops/
"vanishing of the bees" (Doku hab ich noch nicht gesehen)
https://www.youtube.com/watch?v=9tyyI0IjG2k :shh:
Homepage dazu: http://vanishingbees.co.uk/index.html


What would your grocery store look like without bees?

Photo: PRNewswire


http://www.dailymail.co.uk/news/article-2320122/Incredible-photo-captures-bee-survives-sucking-turtle-s-tears-time-ever.html
Mutualismus?

It is believed to be the first time this incredible natural phenomenon has been caught on film and was captured by Dr Oliver Dangles, 39, in Yasuni National Park, Ecuador.



Eine Bienenart, die Traenenwasser direkt von Schildkroeten aufnimmt. Erinnert mich etwas an die verrueckten Kuehe in den Alpen, die einem Wanderer fuer die Salze ins Gesicht springen woellten.


Jetzt etwas kreativ-konstruktives fuer euch: Schaut euch die Insektenhotels in den 2 folgenden Verlinkungen als Inspiration an, baut selber welche, eroeffnet einen Sammel-Thread im Forum, zeigt Bilder, und erfreut euch. Epic Win!
1) http://crafthaus.ning.com/group/sculpture-for-wildlife-habitat
2) http://www.inspirationgreen.com/index.php?q=insect-habitats.html
3) eusozial Thread? :think:


Schoenen Abend noch und danke fuer die Aufmerksamkeit.
:thanks:



[Quelle: die huebschen Insekten-GIFs stammen alle von http://headlikeanorange.tumblr.com]


Heute noch ein kleiner Nachtrag der letzten 2 Wochen, aber wahrscheinlich ist mir vieles entgangen. Das Bienensterben wird vermehrt in der Presse publiziert, allerdings wohl eher kaum als "eigene" Bedrohung wahrgenommen. Ich werfe unkommentiert ein paar URLs dazu rein:
http://www.realfarmacy.com/tens-of-millions-of-florida-bees-mysteriously-drop-dead-in-one-day-beekeepers-blame-pesticides/
+ http://www.realfarmacy.com/effects-of-colony-collapse-disorder-now-manifesting-in-california/


http://www.foodrenegade.com/bee-deaths-create-crisis-for-crops/
"vanishing of the bees" (Doku hab ich noch nicht gesehen)
https://www.youtube.com/watch?v=9tyyI0IjG2k :shh:
Homepage dazu: http://vanishingbees.co.uk/index.html


What would your grocery store look like without bees?

Photo: PRNewswire


http://www.dailymail.co.uk/news/article-2320122/Incredible-photo-captures-bee-survives-sucking-turtle-s-tears-time-ever.html
Mutualismus?

It is believed to be the first time this incredible natural phenomenon has been caught on film and was captured by Dr Oliver Dangles, 39, in Yasuni National Park, Ecuador.



Eine Bienenart, die Traenenwasser direkt von Schildkroeten aufnimmt. Erinnert mich etwas an die verrueckten Kuehe in den Alpen, die einem Wanderer fuer die Salze ins Gesicht springen woellten.


Jetzt etwas kreativ-konstruktives fuer euch: Schaut euch die Insektenhotels in den 2 folgenden Verlinkungen als Inspiration an, baut selber welche, eroeffnet einen Sammel-Thread im Forum, zeigt Bilder, und erfreut euch. Epic Win!
1) http://crafthaus.ning.com/group/sculpture-for-wildlife-habitat
2) http://www.inspirationgreen.com/index.php?q=insect-habitats.html
3) eusozial Thread? :think:


Schoenen Abend noch und danke fuer die Aufmerksamkeit.
:thanks:



Post 23827 -

Hallo. Ich hab wieder einige interessante Artikel aufgeschnappt. Der letzte Beitrag ist schon etwas laenger her, weil ich nun auch selbst in die Ameisenhaltung eingestiegen bin und gewisse Energieen umgelenkt habe. Natuerlich knipse ich trotzdem den PC wieder an & hier soll es wieder monatlich updates geben, auch wenn mir hier und da Neuigkeiten durch meine Filter schluepfen. :problem:


Phil wie wollen wir eigentlich mit dem Journal umgehen: dazu einen Thread zur thematischen Diskussion der Artikel gruenden, oder gehen wir nur darauf ein, falls jemand fragen stellt? Ich denke jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen, da schon das lesen alleine zeitintensiv ist. Ich muß ehrlich zugeben: Im Ueberflug interessiert mich erstmal kein Artikel, da die Forschungen zu spezifisch sind bzw. viel Vorwissen verlangen. Hier und da kann ich schmunzeln, wenn man im Preview liest

Leaf-cutting ants are pests...

und das im Kontrast zu den Ameisenhaltern in Deutschland setzt. Ich hab einen Kontakt nach Trinidad, der richtig ausgeflippt ist, wie wir "Deutsche" soetwas extra fuer "viel Geld" in die Wohnung holen und uns daran erfreuen koennen. :think: Also er lebt in einem staendigen Kampf gegen diese Tiere und muß teilweise seine Wohnung verlassen.


Now back to topics:
Zum letzten Post noch ein kleiner Nachtrag bezueglich Insektenhotels: http://ournativebees.com/wondering-what-nested-in-your-mason-bee-tubes/ ... eine kleine Orientierung, welche Bienenart da wohnen koennte.
Auch hier eine Anstrengung um eine "bessere" Hummelbox via kickstarter zu schaffen: http://www.kickstarter.com/projects/847973950/bumble-boosters-designing-a-better-bumble-bee-domi Ich haette gedacht, daß jede Art spezifische Ansprueche hat und ich gehe immernoch davon aus, daß diese Konstruktion fuer Steinhummeln beispielsweise eher mau ist.



Bernstein:
nicht nur ein schoener Anblick zurueck in die Urzeit http://earthsky.org/todays-image/100-million-year-old-spider-attack,
sondern auch eine Herausforderung http://www.npr.org/blogs/krulwich/2013/07/15/202345271/i-bet-i-can-freeze-a-battle-cry-for-25-million-years-says-biologist-e-o-wilson

Foto: Noah Poritz
Ed Wilson will das Alarmsekret extrahieren und bei Artverwandten Azteka (Azteca muelleri) applizieren um eine entsprechende Reaktion herbeizufuehren. Die Wetteinsaetze bitte!



Bienensterben:
Waehrend das Genom der Bienen 2006 bekannt wurde, raetselt man noch bei der Ursache vom CCD. http://www.agri-pulse.com/Bee-genome-leading-to-CCD-answers-06262013.asp Es sollen als Maßnahme auch wieder andere Bienenarten in die US-landwirtschaft eingefuehrt werden.


folgende Studie belegt auch den Einfluß von Pestiziden direkt auf die Gene:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0068191 (Pressemitteilung: http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=132556&CultureCode=en)


meanwhile in Canada: http://naturalsociety.com/neonicotinoids-destroy-600-hives-37-million-bees-in-canada/


auch Hummeln sterben http://www.xerces.org/2013/06/18/mystery-bee-kill-causes-being-sought/


Monokultur-> natuerlich auch massig Menschensterben http://occupymonsanto360.org/blog/mysterious-kidney-disease-killing-central-american-farmers-at-an-alarming-rate/


Eine kleine Zusammenfassung des Bienensterbens: http://www.enewspf.com/latest-news/science/science-a-environmental/44132-unified-beekeeping-industry-organizations-file-appeal-against-epa-for-the-full-registration-of-the-pesticide-sulfoxaflor.html


meanwhile in Germany: http://www.badische-zeitung.de/loeffingen/unbekannter-vergiftet-bienenstoecke-150-000-tiere-sterben--73493759.html



Behaviorismus:
Eine Studie an der Art Myrmecia croslandi gibt Hinweise auf ein photographisches Kurzzeitgedaechtnis als Werkzeug zur Orientierung.
http://www.abc.net.au/science/articles/2013/06/26/3789127.htm + http://antvisions.wordpress.com/2013/06/29/new-article-navigational-knowledge-of-ants/


How ants do it? needles to say. http://www.livescience.com/37782-animal-sex-how-ants-do-it.html


Die folgende Studie betrifft die komplexen Muster von Ameisen zur Futtersuche. Es wird dargelegt, daß externe Stimuli und intrinsische Motivationen in Wechselwirkung stehen. http://prl.aps.org/abstract/PRL/v110/i26/e268104 + (Pressemitteilung: http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=132460&CultureCode=en)


Endoparasiten haben scheinbar Einfluß auf das Gehirn: http://www.biomedcentral.com/presscenter/pressreleases/20130717


Ameisen zeigen offenbar auch Faehigkeiten Pflanzen im Wachstum zu ihrem Vorteil zu beeintraechtigen: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/07/130716092730.htm

Experiments reproducing the destruction of buds by ants have shown that plants whose buds have been destroyed grow more quickly than others. This explains the ants' behavior -- by preventing the plants from producing flowers, the ants force them to channel their energy into leaf production, which means more leaf pockets. But the plant has a defense mechanism. If too many buds are destroyed, the leaf pockets it produces are particularly small, so that the ants are unable to use many of them. The host plants are therefore able to sanction their guests when they become too virulent.


Unterschiedliche Magenmikroben als Trenngabel zwischen Arten? :think: Eine Studie an Juwelwespen: http://www.sciencenews.org/view/generic/id/351368/description/Gut_microbes_may_put_barrier_between_species


sonstiges:
Bienen als erste 3D Drucker? Also ein 3B(ee) -Drucker. :denken: http://thechive.com/2013/07/03/bees-natures-little-3d-printers-20-hq-photos/
das selbsterklaerende Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=VwfVFRPCVZY


zur hexagonalen Ausbildung der Bienenwachszellen sei folgende Studie gegeben: http://www.nature.com/news/how-honeycombs-can-build-themselves-1.13398 Es wird gezeigt, daß die Bienen ringfoermige Ansaetze bilden und diese durch Hitze-einwirkung automatisch in die Hexagonform trocknen.


2 Sachen moechte ich noch anbieten: ein schoener Artikel -leider englisch- zur Schlupfwespe: http://www.poconorecord.com/apps/pbcs.dll/article?AID=%2F20130714%2FFEATURES%2F307140309


und noch ein Fall von 3D-printing+robotics: http://www.engadget.com/2013/07/04/robugtix-3d-printed-spiderbot/ ich zitiere ein Kommentator:

One small step for man, eight giant leaps for robotic arachnoid terror drones.


sincerely
myrmikonos


Hallo. Ich hab wieder einige interessante Artikel aufgeschnappt. Der letzte Beitrag ist schon etwas laenger her, weil ich nun auch selbst in die Ameisenhaltung eingestiegen bin und gewisse Energieen umgelenkt habe. Natuerlich knipse ich trotzdem den PC wieder an & hier soll es wieder monatlich updates geben, auch wenn mir hier und da Neuigkeiten durch meine Filter schluepfen. :problem:


Phil wie wollen wir eigentlich mit dem Journal umgehen: dazu einen Thread zur thematischen Diskussion der Artikel gruenden, oder gehen wir nur darauf ein, falls jemand fragen stellt? Ich denke jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen, da schon das lesen alleine zeitintensiv ist. Ich muß ehrlich zugeben: Im Ueberflug interessiert mich erstmal kein Artikel, da die Forschungen zu spezifisch sind bzw. viel Vorwissen verlangen. Hier und da kann ich schmunzeln, wenn man im Preview liest

Leaf-cutting ants are pests...

und das im Kontrast zu den Ameisenhaltern in Deutschland setzt. Ich hab einen Kontakt nach Trinidad, der richtig ausgeflippt ist, wie wir "Deutsche" soetwas extra fuer "viel Geld" in die Wohnung holen und uns daran erfreuen koennen. :think: Also er lebt in einem staendigen Kampf gegen diese Tiere und muß teilweise seine Wohnung verlassen.


Now back to topics:
Zum letzten Post noch ein kleiner Nachtrag bezueglich Insektenhotels: http://ournativebees.com/wondering-what-nested-in-your-mason-bee-tubes/ ... eine kleine Orientierung, welche Bienenart da wohnen koennte.
Auch hier eine Anstrengung um eine "bessere" Hummelbox via kickstarter zu schaffen: http://www.kickstarter.com/projects/847973950/bumble-boosters-designing-a-better-bumble-bee-domi Ich haette gedacht, daß jede Art spezifische Ansprueche hat und ich gehe immernoch davon aus, daß diese Konstruktion fuer Steinhummeln beispielsweise eher mau ist.



Bernstein:
nicht nur ein schoener Anblick zurueck in die Urzeit http://earthsky.org/todays-image/100-million-year-old-spider-attack,
sondern auch eine Herausforderung http://www.npr.org/blogs/krulwich/2013/07/15/202345271/i-bet-i-can-freeze-a-battle-cry-for-25-million-years-says-biologist-e-o-wilson

Foto: Noah Poritz
Ed Wilson will das Alarmsekret extrahieren und bei Artverwandten Azteka (Azteca muelleri) applizieren um eine entsprechende Reaktion herbeizufuehren. Die Wetteinsaetze bitte!



Bienensterben:
Waehrend das Genom der Bienen 2006 bekannt wurde, raetselt man noch bei der Ursache vom CCD. http://www.agri-pulse.com/Bee-genome-leading-to-CCD-answers-06262013.asp Es sollen als Maßnahme auch wieder andere Bienenarten in die US-landwirtschaft eingefuehrt werden.


folgende Studie belegt auch den Einfluß von Pestiziden direkt auf die Gene:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0068191 (Pressemitteilung: http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=132556&CultureCode=en)


meanwhile in Canada: http://naturalsociety.com/neonicotinoids-destroy-600-hives-37-million-bees-in-canada/


auch Hummeln sterben http://www.xerces.org/2013/06/18/mystery-bee-kill-causes-being-sought/


Monokultur-> natuerlich auch massig Menschensterben http://occupymonsanto360.org/blog/mysterious-kidney-disease-killing-central-american-farmers-at-an-alarming-rate/


Eine kleine Zusammenfassung des Bienensterbens: http://www.enewspf.com/latest-news/science/science-a-environmental/44132-unified-beekeeping-industry-organizations-file-appeal-against-epa-for-the-full-registration-of-the-pesticide-sulfoxaflor.html


meanwhile in Germany: http://www.badische-zeitung.de/loeffingen/unbekannter-vergiftet-bienenstoecke-150-000-tiere-sterben--73493759.html



Behaviorismus:
Eine Studie an der Art Myrmecia croslandi gibt Hinweise auf ein photographisches Kurzzeitgedaechtnis als Werkzeug zur Orientierung.
http://www.abc.net.au/science/articles/2013/06/26/3789127.htm + http://antvisions.wordpress.com/2013/06/29/new-article-navigational-knowledge-of-ants/


How ants do it? needles to say. http://www.livescience.com/37782-animal-sex-how-ants-do-it.html


Die folgende Studie betrifft die komplexen Muster von Ameisen zur Futtersuche. Es wird dargelegt, daß externe Stimuli und intrinsische Motivationen in Wechselwirkung stehen. http://prl.aps.org/abstract/PRL/v110/i26/e268104 + (Pressemitteilung: http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=132460&CultureCode=en)


Endoparasiten haben scheinbar Einfluß auf das Gehirn: http://www.biomedcentral.com/presscenter/pressreleases/20130717


Ameisen zeigen offenbar auch Faehigkeiten Pflanzen im Wachstum zu ihrem Vorteil zu beeintraechtigen: http://www.sciencedaily.com/releases/2013/07/130716092730.htm

Experiments reproducing the destruction of buds by ants have shown that plants whose buds have been destroyed grow more quickly than others. This explains the ants' behavior -- by preventing the plants from producing flowers, the ants force them to channel their energy into leaf production, which means more leaf pockets. But the plant has a defense mechanism. If too many buds are destroyed, the leaf pockets it produces are particularly small, so that the ants are unable to use many of them. The host plants are therefore able to sanction their guests when they become too virulent.


Unterschiedliche Magenmikroben als Trenngabel zwischen Arten? :think: Eine Studie an Juwelwespen: http://www.sciencenews.org/view/generic/id/351368/description/Gut_microbes_may_put_barrier_between_species


sonstiges:
Bienen als erste 3D Drucker? Also ein 3B(ee) -Drucker. :denken: http://thechive.com/2013/07/03/bees-natures-little-3d-printers-20-hq-photos/
das selbsterklaerende Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=VwfVFRPCVZY


zur hexagonalen Ausbildung der Bienenwachszellen sei folgende Studie gegeben: http://www.nature.com/news/how-honeycombs-can-build-themselves-1.13398 Es wird gezeigt, daß die Bienen ringfoermige Ansaetze bilden und diese durch Hitze-einwirkung automatisch in die Hexagonform trocknen.


2 Sachen moechte ich noch anbieten: ein schoener Artikel -leider englisch- zur Schlupfwespe: http://www.poconorecord.com/apps/pbcs.dll/article?AID=%2F20130714%2FFEATURES%2F307140309


und noch ein Fall von 3D-printing+robotics: http://www.engadget.com/2013/07/04/robugtix-3d-printed-spiderbot/ ich zitiere ein Kommentator:

One small step for man, eight giant leaps for robotic arachnoid terror drones.


sincerely
myrmikonos



Post 24558 -

Hallo, ich bin zur Zeit recht schreibfaul :sleep: und depressiv, aber die strukturierte Prokrastination moechte gepflegt sein! Eventuell werde ich demnaechst auch eher kleinere Postings in kuerzeren Abstaenden verfassen. Ich hoffe der Thread wird euch dann nicht laestig. :think:

Invasionsbiologie
http://qz.com/128636/thank-you-global-warming-giant-hornets-are-killing-dozens-in-china-and-eating-bees-across-europe/
Ihr kennt sicher die Vespa mandarinia aus verschiedenen Bienen-dokus. Diese pluendern gerne Honigbienennester. Im europaeischen Raum sind die Bienen nicht auf diesen Feind vorbereitet, zudem scheinen hoehere Temperaturen den Vormarsch der Hornissen zu beguenstigen. The Guardian berichtet von mehreren Opfern durch direkte Attacken. http://www.theguardian.com/world/2013/sep/26/hornet-attacks-kill-18-china.
auf die Idee, daß sich Arten auch durch Evolution weiterentwickeln, kommt erstmal keiner. Vergleichend koennte man den Fall von den Riesengarnelen heranziehen, der auf dem Ameisenforum angesprochen wurde: http://www.ameisenforum.de/neues-aus-medien-wissenschaft/50958-asia-krebse-bedrohen-us-garnelen.html


weiterfuehrend zu den großen Fragen an die Evolution ein e-book: http://www.mediafire.com/download/x15xan20745bh2k/Big+Questions+in+Ecology+and+Evolution.pdf
credits: THOMAS N. SHERRATT & DAVID M. WILKINSON, Oxford University, 2009


Ein Scanner, auch schon im AF erwaehnt, koennte in Zukunft helfen sie Arten schneller zu bestimmen, hier ein aufgeplusterter Zeit-Artikel: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-08/arten-scannen-taxonomie gruendend auf Dr. Bernhard Seiferts Anstrengungen in Görlitz: http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=5206&PHPSESSID=663jmusmb2fltaab49b9tdr3d55be65k&kid=2&id=2747.
Als ich eine Weile im LFU Bayern Insekten bestimmt habe, haette ich gerne so einen Scanner benutzt. Die Bestimmung ist immernoch eine recht muehselige Kleinarbeit unter dem Mikroskop. Leider ueberwiegt die Masse an Bodenfallen in einem Jahr die Kapazitaet und Leistungskraft von einem Menschen im Labor, so daß sich die Arbeit auf ca 3-5 Jahre regelrecht anstaut. (Das LFU Bayern benutzt diese Methode um Oekoflaechen in ihrer biologischen Wertigkeit zu bestimmen, welche durch das Oekoflaechenkatasteramt registriert werden, die wiederum Baugenehmigungen mit Auflagen vergibt, entsprechende Ausgleichsflaechen zu schaffen.)


Die Kartierung des Genoms ist selbst auch schon eine Arbeit, die man nicht unbedingt dezentral angehen sollte. Ein Beispiel wie es aussehen koennte: http://hymenopteragenome.org/
zurueck zum Thema:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/nord/fliegende-woelfe-im-duisburger-norden-gesichtet-id8267741.html
Auch endemische Insekten, wie der Bienenwolf dringen weiter in den Norden vor. Dies ist nur ein Exempel.


http://www.natureworldnews.com/articles/3201/20130729/killer-bees-kill-horses-stings-owner-200-times-texas-video.htm Die sogenannten "Killerbienen" aus Afrika treiben in Nord-Texas ihr Unwesen.


Soweit erstmal mit dem ersten Schwung aus 70 offenen Tabs. :problem:
Schoenen Abend noch.


Hallo, ich bin zur Zeit recht schreibfaul :sleep: und depressiv, aber die strukturierte Prokrastination moechte gepflegt sein! Eventuell werde ich demnaechst auch eher kleinere Postings in kuerzeren Abstaenden verfassen. Ich hoffe der Thread wird euch dann nicht laestig. :think:

Invasionsbiologie
http://qz.com/128636/thank-you-global-warming-giant-hornets-are-killing-dozens-in-china-and-eating-bees-across-europe/
Ihr kennt sicher die Vespa mandarinia aus verschiedenen Bienen-dokus. Diese pluendern gerne Honigbienennester. Im europaeischen Raum sind die Bienen nicht auf diesen Feind vorbereitet, zudem scheinen hoehere Temperaturen den Vormarsch der Hornissen zu beguenstigen. The Guardian berichtet von mehreren Opfern durch direkte Attacken. http://www.theguardian.com/world/2013/sep/26/hornet-attacks-kill-18-china.
auf die Idee, daß sich Arten auch durch Evolution weiterentwickeln, kommt erstmal keiner. Vergleichend koennte man den Fall von den Riesengarnelen heranziehen, der auf dem Ameisenforum angesprochen wurde: http://www.ameisenforum.de/neues-aus-medien-wissenschaft/50958-asia-krebse-bedrohen-us-garnelen.html


weiterfuehrend zu den großen Fragen an die Evolution ein e-book: http://www.mediafire.com/download/x15xan20745bh2k/Big+Questions+in+Ecology+and+Evolution.pdf
credits: THOMAS N. SHERRATT & DAVID M. WILKINSON, Oxford University, 2009


Ein Scanner, auch schon im AF erwaehnt, koennte in Zukunft helfen sie Arten schneller zu bestimmen, hier ein aufgeplusterter Zeit-Artikel: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-08/arten-scannen-taxonomie gruendend auf Dr. Bernhard Seiferts Anstrengungen in Görlitz: http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=5206&PHPSESSID=663jmusmb2fltaab49b9tdr3d55be65k&kid=2&id=2747.
Als ich eine Weile im LFU Bayern Insekten bestimmt habe, haette ich gerne so einen Scanner benutzt. Die Bestimmung ist immernoch eine recht muehselige Kleinarbeit unter dem Mikroskop. Leider ueberwiegt die Masse an Bodenfallen in einem Jahr die Kapazitaet und Leistungskraft von einem Menschen im Labor, so daß sich die Arbeit auf ca 3-5 Jahre regelrecht anstaut. (Das LFU Bayern benutzt diese Methode um Oekoflaechen in ihrer biologischen Wertigkeit zu bestimmen, welche durch das Oekoflaechenkatasteramt registriert werden, die wiederum Baugenehmigungen mit Auflagen vergibt, entsprechende Ausgleichsflaechen zu schaffen.)


Die Kartierung des Genoms ist selbst auch schon eine Arbeit, die man nicht unbedingt dezentral angehen sollte. Ein Beispiel wie es aussehen koennte: http://hymenopteragenome.org/
zurueck zum Thema:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/nord/fliegende-woelfe-im-duisburger-norden-gesichtet-id8267741.html
Auch endemische Insekten, wie der Bienenwolf dringen weiter in den Norden vor. Dies ist nur ein Exempel.


http://www.natureworldnews.com/articles/3201/20130729/killer-bees-kill-horses-stings-owner-200-times-texas-video.htm Die sogenannten "Killerbienen" aus Afrika treiben in Nord-Texas ihr Unwesen.


Soweit erstmal mit dem ersten Schwung aus 70 offenen Tabs. :problem:
Schoenen Abend noch.



Post 25078 -

Behaviorismus

Verhängnisvolle Nascherei - Akazien treiben Ameisen mit Nektar in die Abhängigkeit


Nachtrag: dazu auf englisch mit entsprechenden Verlinkungen (auch zur wissenschaftl. Arbeit) weiterfuehrend: http://www.iflscience.com/plants-and-animals/trees-make-ants-chemically-dependent-turn-them-indentured-servants
Die Pseudomyrmex ferrugineus wird also durch ein verstecktes Enzym (Chitinase) an die Pflanze biochemisch gebunden:

chitinase: an enzyme that blocks invertase production

- Das Enzym sorgt dafuer, daß die Ameise keine eigene Invertase herstellen kann und ist auf die Sucrose der Akazie angewiesen. Das ist kein reiner Mutualismus und sollte weiterhin nicht mehr als das Parade-Beispiel angefuehrt werden. (Mutualismus: regelmäßige, aber nicht lebensnotwendige Beziehung der Symbionten)


--------------------------------------------------------------------------------------


ein Sprung zurueck zum September: Merkur vermerkt folgendes im AF: http://www.ameisenforum.de/354807-post277.html Zitat:

Es geht um eine bisher als „Gastameise“ deklarierte Myrmicine, Megalomyrmex symmetochus, die in Nestern einer pilzzüchtenden Sericomyrmex-Art lebt. Bei Angriffen einer räuberischen Ponerine, Gnamptogenys hartmani, sollen die „Gastameisen“ das Nest der Wirtsart effektiver verteidigen als diese selbst.
Angeblich haben Völker von Sericomyrmex nur eine Überlebenschance, wenn sie die Gastameise beherbergen. (Damit wäre das eher eine Symbiose. – Merkur).


Rachelle M. M. Adams: Mercenary ants protect fungus-farming societies
https://www.youtube.com/watch?v=v0AXT_PiuGs


Biodiversitaet
Unser Gehirn will hier eine Form erkennen: http://www.biodiversityinfocus.com/blog/2013/11/06/ants-spiders-or-wishful-thinking/ Fruchtfliegen mit Ameisenmustern auf den Fuegeln?


2 neue Ameisen-Arten: http://entomologytoday.org/2013/10/26/new-ant-species-in-the-genus-paratrechina-has-been-discovered/
Die "crazy ants" Paratrechina longicornis gelten als stark invasiv. Die neue entdeckte Art Paratrechina zanjensis soll dabei helfen mehr zu erfahren und klaeren, warum die "crazy ants" so erfolgreich sind.. (Keine Ahnung warum dies Alex Wild nicht im Oktober gefeatured hat).

Im November jedoch berichtet er ueber http://www.myrmecos.net/2013/11/17/cyatta-abscondita-a-new-fungus-growing-ant/, Cyatta abscondita - als ein weiterer, wichtiger Schluessel um die evolutionaere Entwicklung nachzuvollziehen.

A significant number of newly discovered species, however, are phylogenetically important, i.e., they are the sole representatives of previously unknown, anciently diverged lineages and, as such, sources of new information about early insect evolution. Sosa-Calvo J, Schultz TR, Brandão CRF, Klingenberg C, Feitosa RM, et al. (2013) Cyatta abscondita: Taxonomy, Evolution, and Natural History of a New Fungus-Farming Ant Genus from Brazil.


Behaviorismus

Verhängnisvolle Nascherei - Akazien treiben Ameisen mit Nektar in die Abhängigkeit


Nachtrag: dazu auf englisch mit entsprechenden Verlinkungen (auch zur wissenschaftl. Arbeit) weiterfuehrend: http://www.iflscience.com/plants-and-animals/trees-make-ants-chemically-dependent-turn-them-indentured-servants
Die Pseudomyrmex ferrugineus wird also durch ein verstecktes Enzym (Chitinase) an die Pflanze biochemisch gebunden:

chitinase: an enzyme that blocks invertase production

- Das Enzym sorgt dafuer, daß die Ameise keine eigene Invertase herstellen kann und ist auf die Sucrose der Akazie angewiesen. Das ist kein reiner Mutualismus und sollte weiterhin nicht mehr als das Parade-Beispiel angefuehrt werden. (Mutualismus: regelmäßige, aber nicht lebensnotwendige Beziehung der Symbionten)


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ein Sprung zurueck zum September: Merkur vermerkt folgendes im AF: http://www.ameisenforum.de/354807-post277.html Zitat:

Es geht um eine bisher als „Gastameise“ deklarierte Myrmicine, Megalomyrmex symmetochus, die in Nestern einer pilzzüchtenden Sericomyrmex-Art lebt. Bei Angriffen einer räuberischen Ponerine, Gnamptogenys hartmani, sollen die „Gastameisen“ das Nest der Wirtsart effektiver verteidigen als diese selbst.
Angeblich haben Völker von Sericomyrmex nur eine Überlebenschance, wenn sie die Gastameise beherbergen. (Damit wäre das eher eine Symbiose. – Merkur).


Rachelle M. M. Adams: Mercenary ants protect fungus-farming societies
https://www.youtube.com/watch?v=v0AXT_PiuGs


Biodiversitaet
Unser Gehirn will hier eine Form erkennen: http://www.biodiversityinfocus.com/blog/2013/11/06/ants-spiders-or-wishful-thinking/ Fruchtfliegen mit Ameisenmustern auf den Fuegeln?


2 neue Ameisen-Arten: http://entomologytoday.org/2013/10/26/new-ant-species-in-the-genus-paratrechina-has-been-discovered/
Die "crazy ants" Paratrechina longicornis gelten als stark invasiv. Die neue entdeckte Art Paratrechina zanjensis soll dabei helfen mehr zu erfahren und klaeren, warum die "crazy ants" so erfolgreich sind.. (Keine Ahnung warum dies Alex Wild nicht im Oktober gefeatured hat).

Im November jedoch berichtet er ueber http://www.myrmecos.net/2013/11/17/cyatta-abscondita-a-new-fungus-growing-ant/, Cyatta abscondita - als ein weiterer, wichtiger Schluessel um die evolutionaere Entwicklung nachzuvollziehen.

A significant number of newly discovered species, however, are phylogenetically important, i.e., they are the sole representatives of previously unknown, anciently diverged lineages and, as such, sources of new information about early insect evolution. Sosa-Calvo J, Schultz TR, Brandão CRF, Klingenberg C, Feitosa RM, et al. (2013) Cyatta abscondita: Taxonomy, Evolution, and Natural History of a New Fungus-Farming Ant Genus from Brazil.



Post 27090 -

Nach einer geraumen Zeit der Winterruhe+Selbstfindung moechte ich nun wieder am Faden anknuepfen. Heute streue ich erstmal nur 2 aktuelle Fundsachen ein, bevor jemand umkippt.
Paul Bertner kennt ihr eventuell als Makrophotograph und hat einen interessanten Blog, wo er zBsp auch eine Anleitung fuer diesen Stil der Photographie erarbeitet hat (http://pbertner.wordpress.com/19-rules-to-follow/) allerdings soll es hier um diesen Artikel gehen
1) http://pbertner.wordpress.com/the-weaver-ant-complex/
Der Weberameisen-komplex (Part 1) ist bisher nur die Einfuehrung, dennoch lesenwert. Ich hab per mail einen Hinweis auf den moeglichen Vergleich von Oecophylla longinoda und Oecophylla smaragdina gegeben und hoffe, daß diese Idee nicht das ambitionierte Projekt sprengt. Nur so wird es aber tatsaechlich komplex, denke ich. :think:


2) Ein sehr schoener Artikel, bzw Zusammenfassung zum Cephalotes genus gibt es momentan auf wired zu lesen. http://www.wired.com/2014/04/absurd-creature-of-the-week-the-amazing-skydiving-ant/?cid=social_20140418_22215564 Er befaßt sich lediglich mit dem Phaenomen, daß Cephalotes spec. in der Lage sind mit ihrem Kopf die Flugrichtung zu bestimmen. So sind sie in der Lage aus der Baumkrone zu springen und den Baumstumpf im freien Fall anzusteuern. Auch wenn dies versierte Ameisenkenner schon kennen, bleibt es eine faszinierende Feststellung.
zum wissenschaftlichen Artikel geht es hier: http://icb.oxfordjournals.org/content/51/6/944 (Yanoviak, S., Munk, Y., Dudley, R. (2011) Evolution and Ecology of Directed Aerial Descent in Arboreal Ants)


aus dem Januar 2014 ein Nachtrag: ants in space
http://www.bioedonline.org/lessons-and-more/resource-collections/experiments-in-space/ants-in-space/ <- hier sind alle Videos zur Testreihe zu finden
Geleitet von Deborah Gordon soll das Verhalten von Ameisen im Weltraum untersucht werden. Insbesondere auf Bewegungsmuster wird geachtet. Es wurden dafür Tetramorium caespitum auserkoren.
weitere Quellen dazu:
Houston, we have ants - http://news.stanford.edu/news/2014/january/ants-in-space-011714.html


http://www.space.com/24319-ants-in-space-work-hard-to-move-in-microgravity-video.html


http://blog.wildaboutants.com/2014/01/16/educational-project-ants-in-space-2014/


Nach einer geraumen Zeit der Winterruhe+Selbstfindung moechte ich nun wieder am Faden anknuepfen. Heute streue ich erstmal nur 2 aktuelle Fundsachen ein, bevor jemand umkippt.
Paul Bertner kennt ihr eventuell als Makrophotograph und hat einen interessanten Blog, wo er zBsp auch eine Anleitung fuer diesen Stil der Photographie erarbeitet hat (http://pbertner.wordpress.com/19-rules-to-follow/) allerdings soll es hier um diesen Artikel gehen
1) http://pbertner.wordpress.com/the-weaver-ant-complex/
Der Weberameisen-komplex (Part 1) ist bisher nur die Einfuehrung, dennoch lesenwert. Ich hab per mail einen Hinweis auf den moeglichen Vergleich von Oecophylla longinoda und Oecophylla smaragdina gegeben und hoffe, daß diese Idee nicht das ambitionierte Projekt sprengt. Nur so wird es aber tatsaechlich komplex, denke ich. :think:


2) Ein sehr schoener Artikel, bzw Zusammenfassung zum Cephalotes genus gibt es momentan auf wired zu lesen. http://www.wired.com/2014/04/absurd-creature-of-the-week-the-amazing-skydiving-ant/?cid=social_20140418_22215564 Er befaßt sich lediglich mit dem Phaenomen, daß Cephalotes spec. in der Lage sind mit ihrem Kopf die Flugrichtung zu bestimmen. So sind sie in der Lage aus der Baumkrone zu springen und den Baumstumpf im freien Fall anzusteuern. Auch wenn dies versierte Ameisenkenner schon kennen, bleibt es eine faszinierende Feststellung.
zum wissenschaftlichen Artikel geht es hier: http://icb.oxfordjournals.org/content/51/6/944 (Yanoviak, S., Munk, Y., Dudley, R. (2011) Evolution and Ecology of Directed Aerial Descent in Arboreal Ants)


aus dem Januar 2014 ein Nachtrag: ants in space
http://www.bioedonline.org/lessons-and-more/resource-collections/experiments-in-space/ants-in-space/ <- hier sind alle Videos zur Testreihe zu finden
Geleitet von Deborah Gordon soll das Verhalten von Ameisen im Weltraum untersucht werden. Insbesondere auf Bewegungsmuster wird geachtet. Es wurden dafür Tetramorium caespitum auserkoren.
weitere Quellen dazu:
Houston, we have ants - http://news.stanford.edu/news/2014/january/ants-in-space-011714.html


http://www.space.com/24319-ants-in-space-work-hard-to-move-in-microgravity-video.html


http://blog.wildaboutants.com/2014/01/16/educational-project-ants-in-space-2014/



Post 27828 -

Hallo Diffeomorphismus & IG
schoen, daß du dich hier anschließt, toller Fund, ich komm selten hinterher, was die "news" bzw Neuigkeiten betrift, diese zu sichten, lesen, sortieren usw. Anyway: das Original dazu mit Bildern ist bei der nature online einsehbar: http://www.nature.com/ncomms/2014/140520/ncomms4636/full/ncomms4636.html (leider wie immer englisch)


Zu den Termiten kann man schon abendfuellende Romane schreiben. Insbesondere die Ameisen-Termiten-Interaktionen, nebst Mensch-Termiten-Beziehungen. Zum Beispiel die Untersuchung, auf welche Geruchsstoffe Pachycondyla analis anspringt um Termiten zu jagen. http://www.insectscience.org/14.53/. Termiten scheinen ja fuer Ameisenverhaeltnisse geradezu nach Gift + Abwehrstoffen (Naphthalin) und Erde zu "stinken". Kein Wunder, daß die Termiten sich untereinander kaum "riechen" koennen.
Wer die Serie "House" gesehen hat, wird sich wohl an die Episode 11 der 1. Staffel erinnern koennen,

als ein Patient mit unerklaerbaren Symptomen beinahe wegstirbt und die Katze mit gleichen Symptomen in der Termiten-verseuchten Bude verendet.


Gruß


Hallo Diffeomorphismus & IG
schoen, daß du dich hier anschließt, toller Fund, ich komm selten hinterher, was die "news" bzw Neuigkeiten betrift, diese zu sichten, lesen, sortieren usw. Anyway: das Original dazu mit Bildern ist bei der nature online einsehbar: http://www.nature.com/ncomms/2014/140520/ncomms4636/full/ncomms4636.html (leider wie immer englisch)


Zu den Termiten kann man schon abendfuellende Romane schreiben. Insbesondere die Ameisen-Termiten-Interaktionen, nebst Mensch-Termiten-Beziehungen. Zum Beispiel die Untersuchung, auf welche Geruchsstoffe Pachycondyla analis anspringt um Termiten zu jagen. http://www.insectscience.org/14.53/. Termiten scheinen ja fuer Ameisenverhaeltnisse geradezu nach Gift + Abwehrstoffen (Naphthalin) und Erde zu "stinken". Kein Wunder, daß die Termiten sich untereinander kaum "riechen" koennen.
Wer die Serie "House" gesehen hat, wird sich wohl an die Episode 11 der 1. Staffel erinnern koennen,

als ein Patient mit unerklaerbaren Symptomen beinahe wegstirbt und die Katze mit gleichen Symptomen in der Termiten-verseuchten Bude verendet.


Gruß



Post 28200 -

Hallo. :sleep:
fuer den Start in den Sonntag ein bisschen Lesestoff:
http://www.sciencedaily.com/releases/2014/05/140512101827.htm Diese Studie beschaeftigt sich mit dem ritualisierten Kampf um die Rangordnung zu klaeren, zBsp wenn die alte Gyne weggestorben ist.

Dabei erinnert dieser Vorgang fuer mich an einer Form Kommentkampf ( Wiki-artikel) Beispiel Hornissen:

Dazu ist in derr NYT auch ein Video aufgetaucht:
https://www.youtube.com/watch?v=j88SzL2WYHg
Die Studie will Abhaengigkeiten vom Hormon Dopamin und dem Verhalten der Ameisen aufzeigen. Die Auffaelligkeiten sind daher interessant, da Dopamin auch in unserem System, vorrangig als Glueckshormon bzw in Aufregungszustaenden, wirkt.


Fourage
http://www.myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=600&layout=default
Der Artikel auf den myrmecological news befasst sich mit dem Herbeischaffen von Nahrung verschiedenen Ameisenarten und vergleicht sie ab Seite 49 pdf Zusatz, allerdings fehlen einige Gattungen, wie Manica.
(Auf der news-seite gibt es sogar artspezifische Artikel zu finden: beispielsweise foraging patterns of Myrmecia croslandi http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=582:myrmecol-news-19-75-83&Itemid=83&layout=default)
zur Arbeit von Michele Lanan (University of Arizona) (große pdf) 402 Ameisenarten wurden untersucht, und beinahe alle wichtigen Arbeiten zu diesem Thema sind beruecksichtigt - das gibt uns einen exzellenten Ueberblick zu diesem Thema.
(es fehlt Tschinkel, W. R. 2010. The organization of foraging in the fire ant, Solenopsis invicta)
Zudem fehlt mir die Auseinandersetzung zum Territorialverhalten. Ich vermute da gibt es bei vielen Arten eine Verflechtung, insbesondere da gerade Ameisen aus logistischen Gruenden Resourcenkriege fuehren und weit mehr Interaktionen eingehen, als nur Nahrungssuche und einen festen Neststandort verteidigen (absolute territoriality). Vermutlich dient diese Arbeit erstmal fuer einen groben Ueberblick zu diesem komplexen Verhaltensmustern mit Fokus auf die Fourage. Vieles wird an Wissen dazukommen. Zum Beispiel die Ernaehrungsversorgung im verborgenen Erdreich, Organisation von polydomen Neststrukturen usw.

(M. Lanan 2014, Myrm News 20:50-73)


Der Spiegel enthielt zur Fourage einen sehr "fluechtigen" Artikel. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/orientierung-von-ameisen-nest-und-pheromone-zur-futtersuche-a-971814.html Leider ist es mir nicht gelungen entsprechend aussagekraeftigere Primaerquellen zu finden, die den windschiefen Spiegel an der Wand richten koennten.


Deborah Gordon: What ants teach us about the brain, cancer and the Internet
https://www.youtube.com/watch?v=aL00a3sfnYM
Deborah Gordon beschaeftigt sich auch mit dem Verhalten der Ameisen und zeigt die interdisziplinaeren Bruecken der Forschung. Interessant fuer mich war der Vergleich von Krebszellen, die auf mikrozellularem Niveau Naehrstoffe aus dem Blut sammeln um sich zu reproduzieren, gemeinhin bekannt als Angiogenese.
Es lohnt sich auch die frueheren Zusammenfassungen von Mrs Gordon anzuschauen, zBsp zur Emergenz einer Kolonie. Bei n-tv befaßt sich ebenfall ein kurzweiliger Artikel zur Vernetzung einzelner Ameisenhirne in ein groeßeres Ganzes: http://www.n-tv.de/wissen/An-der-Groesse-liegt-es-nicht-article12777356.html Eventuell kann Phil aus dem Naehkaestchen plaudern inwiefern der Prof. Wolfgang Rössler aus der Neurobiologie mit der Myrmekologie verknuepft ist. Der n-tv Artikel wirkt leider recht boulevardisiert.


andere Verlinkungen:

Parasitic butterfly larvae may use acoustic signals to infiltrate ant colonies.
(Luca P. Casacci)


Parasitic butterfly larvae mimic queen ant to avoid detection
News:http://www.sciencedaily.com/releases/2014/04/140409204505.htm zum Artikel: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0094341
Es wurden parasitaere Larven der Maculinea alcon and M. teleius der Myrmica scabrinodis zugesetzt und beobachtet, daß diese Larven die akustischen Signale (Stridulation der Myrmica spec.) taeuschend echt simulieren kann.
großes Spektrogramm-Bild vgl Artikel
man beachte bitte die Audio-eintraege unter dem Artikel (supporting information)
:love:



eine Polistes fuscatus, Photo: Michael Sheehan/UC Berkeley


groeßere Augen ermoeglichen Wespen eine Gesichtserkennung
http://phys.org/news/2014-04-big-bad-wolf-wasps-bigger.html
Waehrend man annahm, daß die Evolution zu groeßere Augen fuer hoeheren Jadgerfolg sorgten, geben neuere Befunde mehr Erklaerungsmoeglichkeiten. So sollen Wespen der Polistes in der Lage sein individuelle Gesichtsmuster zu erkennen.



Photo: Carlos de la Rosa
http://www.livescience.com/45283-butterflies-drink-crocodile-tears.html
Hier ein Caiman crocodilus mit Dryas iulia & Centris sp. am Auge. Sie laben sich offensichtlich an den Augen und nehmen die Salze auf. Was unklar ist, warum der Caiman ueber eine Stunde geduldig diesen Vorgang zulaesst.
https://www.youtube.com/watch?v=vLTPGhBG2V0

"The caiman seemed very tolerant of both the butterfly and the bee," de la Rosa said. "However, I've seen these bees approach river turtles, and the turtles are not as tolerant or pleased, shaking their heads and eventually even jumping back on the water. The insects definitely seem to benefit, but we don't know what, if any, benefits are received by the caimans."


:thanks:


Hallo. :sleep:
fuer den Start in den Sonntag ein bisschen Lesestoff:
http://www.sciencedaily.com/releases/2014/05/140512101827.htm Diese Studie beschaeftigt sich mit dem ritualisierten Kampf um die Rangordnung zu klaeren, zBsp wenn die alte Gyne weggestorben ist.

Dabei erinnert dieser Vorgang fuer mich an einer Form Kommentkampf ( Wiki-artikel) Beispiel Hornissen:

Dazu ist in derr NYT auch ein Video aufgetaucht:
https://www.youtube.com/watch?v=j88SzL2WYHg
Die Studie will Abhaengigkeiten vom Hormon Dopamin und dem Verhalten der Ameisen aufzeigen. Die Auffaelligkeiten sind daher interessant, da Dopamin auch in unserem System, vorrangig als Glueckshormon bzw in Aufregungszustaenden, wirkt.


Fourage
http://www.myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=600&layout=default
Der Artikel auf den myrmecological news befasst sich mit dem Herbeischaffen von Nahrung verschiedenen Ameisenarten und vergleicht sie ab Seite 49 pdf Zusatz, allerdings fehlen einige Gattungen, wie Manica.
(Auf der news-seite gibt es sogar artspezifische Artikel zu finden: beispielsweise foraging patterns of Myrmecia croslandi http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=582:myrmecol-news-19-75-83&Itemid=83&layout=default)
zur Arbeit von Michele Lanan (University of Arizona) (große pdf) 402 Ameisenarten wurden untersucht, und beinahe alle wichtigen Arbeiten zu diesem Thema sind beruecksichtigt - das gibt uns einen exzellenten Ueberblick zu diesem Thema.
(es fehlt Tschinkel, W. R. 2010. The organization of foraging in the fire ant, Solenopsis invicta)
Zudem fehlt mir die Auseinandersetzung zum Territorialverhalten. Ich vermute da gibt es bei vielen Arten eine Verflechtung, insbesondere da gerade Ameisen aus logistischen Gruenden Resourcenkriege fuehren und weit mehr Interaktionen eingehen, als nur Nahrungssuche und einen festen Neststandort verteidigen (absolute territoriality). Vermutlich dient diese Arbeit erstmal fuer einen groben Ueberblick zu diesem komplexen Verhaltensmustern mit Fokus auf die Fourage. Vieles wird an Wissen dazukommen. Zum Beispiel die Ernaehrungsversorgung im verborgenen Erdreich, Organisation von polydomen Neststrukturen usw.

(M. Lanan 2014, Myrm News 20:50-73)


Der Spiegel enthielt zur Fourage einen sehr "fluechtigen" Artikel. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/orientierung-von-ameisen-nest-und-pheromone-zur-futtersuche-a-971814.html Leider ist es mir nicht gelungen entsprechend aussagekraeftigere Primaerquellen zu finden, die den windschiefen Spiegel an der Wand richten koennten.


Deborah Gordon: What ants teach us about the brain, cancer and the Internet
https://www.youtube.com/watch?v=aL00a3sfnYM
Deborah Gordon beschaeftigt sich auch mit dem Verhalten der Ameisen und zeigt die interdisziplinaeren Bruecken der Forschung. Interessant fuer mich war der Vergleich von Krebszellen, die auf mikrozellularem Niveau Naehrstoffe aus dem Blut sammeln um sich zu reproduzieren, gemeinhin bekannt als Angiogenese.
Es lohnt sich auch die frueheren Zusammenfassungen von Mrs Gordon anzuschauen, zBsp zur Emergenz einer Kolonie. Bei n-tv befaßt sich ebenfall ein kurzweiliger Artikel zur Vernetzung einzelner Ameisenhirne in ein groeßeres Ganzes: http://www.n-tv.de/wissen/An-der-Groesse-liegt-es-nicht-article12777356.html Eventuell kann Phil aus dem Naehkaestchen plaudern inwiefern der Prof. Wolfgang Rössler aus der Neurobiologie mit der Myrmekologie verknuepft ist. Der n-tv Artikel wirkt leider recht boulevardisiert.


andere Verlinkungen:

Parasitic butterfly larvae may use acoustic signals to infiltrate ant colonies.
(Luca P. Casacci)


Parasitic butterfly larvae mimic queen ant to avoid detection
News:http://www.sciencedaily.com/releases/2014/04/140409204505.htm zum Artikel: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0094341
Es wurden parasitaere Larven der Maculinea alcon and M. teleius der Myrmica scabrinodis zugesetzt und beobachtet, daß diese Larven die akustischen Signale (Stridulation der Myrmica spec.) taeuschend echt simulieren kann.
großes Spektrogramm-Bild vgl Artikel
man beachte bitte die Audio-eintraege unter dem Artikel (supporting information)
:love:



eine Polistes fuscatus, Photo: Michael Sheehan/UC Berkeley


groeßere Augen ermoeglichen Wespen eine Gesichtserkennung
http://phys.org/news/2014-04-big-bad-wolf-wasps-bigger.html
Waehrend man annahm, daß die Evolution zu groeßere Augen fuer hoeheren Jadgerfolg sorgten, geben neuere Befunde mehr Erklaerungsmoeglichkeiten. So sollen Wespen der Polistes in der Lage sein individuelle Gesichtsmuster zu erkennen.



Photo: Carlos de la Rosa
http://www.livescience.com/45283-butterflies-drink-crocodile-tears.html
Hier ein Caiman crocodilus mit Dryas iulia & Centris sp. am Auge. Sie laben sich offensichtlich an den Augen und nehmen die Salze auf. Was unklar ist, warum der Caiman ueber eine Stunde geduldig diesen Vorgang zulaesst.
https://www.youtube.com/watch?v=vLTPGhBG2V0

"The caiman seemed very tolerant of both the butterfly and the bee," de la Rosa said. "However, I've seen these bees approach river turtles, and the turtles are not as tolerant or pleased, shaking their heads and eventually even jumping back on the water. The insects definitely seem to benefit, but we don't know what, if any, benefits are received by the caimans."


:thanks:



Post 28666 -

ein kleines, willkuerliches Update aus der Peripherie meiner Internetaktivitaet - ich bin recht froh, daß Diffeomorphismus hier mitmacht, da sich vieles meiner geteilten Aufmerksamkeit entzieht.


Wie nun schon einigen bekannt ist, wurde das Genom der Bienen Apis mellifera 2006 komplett entschluesselt. Die genetische Forschung laeuft aus meiner Sicht etwas barbarisch ab. Man setzt neue Gene ein (zBsp. leuchtende Bienen (kein Witz (echt nicht))), oder schaltet welche aus, um dann den Effekt auf den gesamten Organismus zu sehen. (In der Anatomie wuerde man analog dazu einfach Organe aus dem Koerper entnehmen.)
http://igtrcn.org/transgenic-honeybees-finally/

What was absolutely critical to the success of their effort was their deep knowledge of the biology of honeybees and an uncanny ability to manipulated honeybees in the laboratory so that existing genetic technologies could be deployed. It is a scenario seen often over the years with various insects but there is no doubt that honeybees presented a monumental challenge. That Schulte and collaborators were up to the task is a great credit to their skill and innovation.


Hier wird angerissen, daß es Christina Schulte gelungen ist 10-15 Koeniginnen wie Legehennen, also nicht in etablierten Kolonien, Eier wie auf dem Fließband zu legen. (So stell ich mir das mal vor) :think: Das erleichtert also die wissenschaftliche Arbeit enorm.
Wenn sie das zufaellig hier liest und mir den Kopf abreißt, wißt ihr Bescheid. Eventuell gibt es dann auch eine Aufklaerung. (Ich als dummer Bauer kann/darf nicht auf den vollen Text zugreifen und es selbst erlesen)
--------
Alex Wild - und sein Exposé zu weniger bekannten Wespen in der scientific american:
http://blogs.scientificamerican.com/compound-eye/2014/06/13/wasps-are-our-friends-part-ii/
im Part2 zeigt er zBsp die Orasema spec, die sich bis zur Entwicklung zum Imago von Ameisenbrut ernaehrt. Zu seiner uebergeordneten Galerie von Hymenoptera gelangt man ueber seine Bilder in den Artikeln http://www.alexanderwild.com/Insects/Insect-Orders/Bees-Wasps-and-Sawflies/ - leider aber nicht umgekehrt. Und warum wird nicht einmal der Artname angegeben? zBsp Orasema cf. xanthopus :think: Immerhin sind die Bilder schon 2 Jahre alt. (vgl Exif daten 15.07.2012)
--------
EFN -extraflorale Nektarien an Pflanzen bilden fuer Ameisen eine Insel der Ressourcen, besonders in neotropischen Wuestengegenden. eine Arbeit dazu:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi/10.1371/journal.pone.0099838

(aus der Arbeit von Dáttilo et al 2014)
A) Chamaecrista mucronata (Leguminosae–Caesalpinioideae) + Pseudomyrmex pallidus (Pseudomyrmecinae)
B) Stachytarpheta glabra (Verbenaceae)+ Camponotus crassus (Formicinae)
C) Qualea grandiflora (Vochysiaceae) + Ectatomma tuberculatum (Ectatomminae)


Die Arbeit gibt auch Auskunft ueber andere Ameisenarten und war fuer mich lesenswert im Diskussionsteil. :think:
liebe Grueße,
alexander


ein kleines, willkuerliches Update aus der Peripherie meiner Internetaktivitaet - ich bin recht froh, daß Diffeomorphismus hier mitmacht, da sich vieles meiner geteilten Aufmerksamkeit entzieht.


Wie nun schon einigen bekannt ist, wurde das Genom der Bienen Apis mellifera 2006 komplett entschluesselt. Die genetische Forschung laeuft aus meiner Sicht etwas barbarisch ab. Man setzt neue Gene ein (zBsp. leuchtende Bienen (kein Witz (echt nicht))), oder schaltet welche aus, um dann den Effekt auf den gesamten Organismus zu sehen. (In der Anatomie wuerde man analog dazu einfach Organe aus dem Koerper entnehmen.)
http://igtrcn.org/transgenic-honeybees-finally/

What was absolutely critical to the success of their effort was their deep knowledge of the biology of honeybees and an uncanny ability to manipulated honeybees in the laboratory so that existing genetic technologies could be deployed. It is a scenario seen often over the years with various insects but there is no doubt that honeybees presented a monumental challenge. That Schulte and collaborators were up to the task is a great credit to their skill and innovation.


Hier wird angerissen, daß es Christina Schulte gelungen ist 10-15 Koeniginnen wie Legehennen, also nicht in etablierten Kolonien, Eier wie auf dem Fließband zu legen. (So stell ich mir das mal vor) :think: Das erleichtert also die wissenschaftliche Arbeit enorm.
Wenn sie das zufaellig hier liest und mir den Kopf abreißt, wißt ihr Bescheid. Eventuell gibt es dann auch eine Aufklaerung. (Ich als dummer Bauer kann/darf nicht auf den vollen Text zugreifen und es selbst erlesen)
--------
Alex Wild - und sein Exposé zu weniger bekannten Wespen in der scientific american:
http://blogs.scientificamerican.com/compound-eye/2014/06/13/wasps-are-our-friends-part-ii/
im Part2 zeigt er zBsp die Orasema spec, die sich bis zur Entwicklung zum Imago von Ameisenbrut ernaehrt. Zu seiner uebergeordneten Galerie von Hymenoptera gelangt man ueber seine Bilder in den Artikeln http://www.alexanderwild.com/Insects/Insect-Orders/Bees-Wasps-and-Sawflies/ - leider aber nicht umgekehrt. Und warum wird nicht einmal der Artname angegeben? zBsp Orasema cf. xanthopus :think: Immerhin sind die Bilder schon 2 Jahre alt. (vgl Exif daten 15.07.2012)
--------
EFN -extraflorale Nektarien an Pflanzen bilden fuer Ameisen eine Insel der Ressourcen, besonders in neotropischen Wuestengegenden. eine Arbeit dazu:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi/10.1371/journal.pone.0099838

(aus der Arbeit von Dáttilo et al 2014)
A) Chamaecrista mucronata (Leguminosae–Caesalpinioideae) + Pseudomyrmex pallidus (Pseudomyrmecinae)
B) Stachytarpheta glabra (Verbenaceae)+ Camponotus crassus (Formicinae)
C) Qualea grandiflora (Vochysiaceae) + Ectatomma tuberculatum (Ectatomminae)


Die Arbeit gibt auch Auskunft ueber andere Ameisenarten und war fuer mich lesenswert im Diskussionsteil. :think:
liebe Grueße,
alexander



Post 30263 -

Jetzt muß ich immer schon aufpassen, ob Christian nicht schon etwas zu einem Thema geschrieben hat. Was wunderbar ist, denn ich bin selber mit meinem Kopf unfreiwillig in andere Dimensionen abgetaucht. Ich werde einfach die Eintraege auch kurz und knapp halten, damit es besser flutscht.


Ant Battle Creates Chemicals Previously Only Seen in Lab
Beim Aufeinandertreffen von 2 Invasoren scheint die Nylanderia fulva die alkaloiden Gifte (basisch) der Solenopsis invicta durch das auftragen ihrer eigenen Saeure neutralisieren zu koennen.
https://www.youtube.com/watch?v=CaAq25JQM4k
Dadurch verlagert sich das Kraefteverhaeltnis zu Gunsten der Nylanderia fulva.


Jetzt muß ich immer schon aufpassen, ob Christian nicht schon etwas zu einem Thema geschrieben hat. Was wunderbar ist, denn ich bin selber mit meinem Kopf unfreiwillig in andere Dimensionen abgetaucht. Ich werde einfach die Eintraege auch kurz und knapp halten, damit es besser flutscht.


Ant Battle Creates Chemicals Previously Only Seen in Lab
Beim Aufeinandertreffen von 2 Invasoren scheint die Nylanderia fulva die alkaloiden Gifte (basisch) der Solenopsis invicta durch das auftragen ihrer eigenen Saeure neutralisieren zu koennen.
https://www.youtube.com/watch?v=CaAq25JQM4k
Dadurch verlagert sich das Kraefteverhaeltnis zu Gunsten der Nylanderia fulva.



Post 31906 -

Da haste dir aber viel Arbeit gemacht. :crazy:


Gleich noch ein Nachschlag: neue Ameisen-Arten in China wurden gefunden und sind hier gelistet:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=4584
->Weiter unten im Artikel wunderbare Photos, viel Spaß.


Da haste dir aber viel Arbeit gemacht. :crazy:


Gleich noch ein Nachschlag: neue Ameisen-Arten in China wurden gefunden und sind hier gelistet:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=4584
->Weiter unten im Artikel wunderbare Photos, viel Spaß.



Post 32099 -

something different today: http://www.andrealucky.com/


Hi Myrmecologists!
My lab at the University of Florida is now accepting applications to fill a PhD position starting in Fall 2015. Students with a MS degree who are interested in pursuing a PhD in ant-related studies can check out the website (http://www.andrealucky.com) and email me at .


Also wenn ihr ein Master of Science Abschluß habt und interessiert seid im Feld der Myrmekologie zu promovieren, wendet euch an oben stehende Adresse. Viel Erfolg.



something different today: http://www.andrealucky.com/


Hi Myrmecologists!
My lab at the University of Florida is now accepting applications to fill a PhD position starting in Fall 2015. Students with a MS degree who are interested in pursuing a PhD in ant-related studies can check out the website (http://www.andrealucky.com) and email me at .


Also wenn ihr ein Master of Science Abschluß habt und interessiert seid im Feld der Myrmekologie zu promovieren, wendet euch an oben stehende Adresse. Viel Erfolg.




Post 32483 -

Das erinnert mich irgendwie an meinen Eintrag vom 28. Januar. :think:
*sorry could not resist*


Die fertige Homepage macht allerdings optisch noch etwas mehr her, danke für das Teilen, ureaplasma. Ich wünschte mir, daß solche uneigennützigen Anstrengungen allerorts gemacht werden könnten.
Gruß


Das erinnert mich irgendwie an meinen Eintrag vom 28. Januar. :think:
*sorry could not resist*


Die fertige Homepage macht allerdings optisch noch etwas mehr her, danke für das Teilen, ureaplasma. Ich wünschte mir, daß solche uneigennützigen Anstrengungen allerorts gemacht werden könnten.
Gruß



Post 32805 -

http://news.stanford.edu/news/2015/march/ant-man-alvarado-031115.html
http://news.sciencemag.org/biology/2015/03/researchers-nearly-double-size-worker-ants



MELANIE COUTURE & DOMINIC OUELLETTE


An der Stanford Universität wurde die DNA der Camponotus floridanus epigenetisch beeinflußt. Ähnlich der DNA-Methylierung in Bienen, welche die Kasten reguliert und verantwortlich ist, ob sich Larven in Königinnen verwandeln, wurde der Prozess bei den Ameisen getestet.


Sebastian Alvarado und Kollegen fanden eine Änderung des Größenwachstums je nach Dosierung. Als nächstes wird nun nach dem für den biologischen Mechanismus entsprechenden Wachstums-Gen gesucht. Ein Wechselspiel mit der Dosierung und Aktivität des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) verkompliziert diesen Zusammenhang. Auch bleibt ein Rätsel, warum sich das Verhalten ändert, bzw zwischen Minor und Majortypen so unterschiedlich ist.
https://www.youtube.com/watch?v=T3ZJea6lmEM


>>> zum wissenschaftl. Artikel: http://www.nature.com/ncomms/2015/150311/ncomms7513/full/ncomms7513.html
hab das mal grob ins deutsche zusammengefasst,
lg alex


http://news.stanford.edu/news/2015/march/ant-man-alvarado-031115.html
http://news.sciencemag.org/biology/2015/03/researchers-nearly-double-size-worker-ants



MELANIE COUTURE & DOMINIC OUELLETTE


An der Stanford Universität wurde die DNA der Camponotus floridanus epigenetisch beeinflußt. Ähnlich der DNA-Methylierung in Bienen, welche die Kasten reguliert und verantwortlich ist, ob sich Larven in Königinnen verwandeln, wurde der Prozess bei den Ameisen getestet.


Sebastian Alvarado und Kollegen fanden eine Änderung des Größenwachstums je nach Dosierung. Als nächstes wird nun nach dem für den biologischen Mechanismus entsprechenden Wachstums-Gen gesucht. Ein Wechselspiel mit der Dosierung und Aktivität des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) verkompliziert diesen Zusammenhang. Auch bleibt ein Rätsel, warum sich das Verhalten ändert, bzw zwischen Minor und Majortypen so unterschiedlich ist.
https://www.youtube.com/watch?v=T3ZJea6lmEM


>>> zum wissenschaftl. Artikel: http://www.nature.com/ncomms/2015/150311/ncomms7513/full/ncomms7513.html
hab das mal grob ins deutsche zusammengefasst,
lg alex



Post 32812 -

Danke sehr, Nero, toller Fund!


Danke sehr, Nero, toller Fund!



Post 32983 -

Ich melde mich nach einer kleineren Lungenentzündung wieder zurück. :silent:


Auch im März huschten einige Artikel über meinen screen.
Hier erstmal ein Bericht aus der Ordnung Neoptera, (nicht Hymenoptera):
news > http://entomologytoday.org/2015/03/25/florida-scientists-discover-super-termites-and-theyre-not-genetically-modified/
Das Horrorszenario für Prof. Buschinger: eine (invasive eingestufte) Art aus der weniger tropischen Klimazone Taiwans vermählt sich (bevorzugt) mit einer (invasiv eingestuften) exotischen Art aus China und bringen fortpflanzungsfähige Hybriden hervor, die zudem größer, zahlreicher und gieriger sind.
Es handelt sich hierbei um die Arten Coptotermes formosanus und Coptotermes gestroi, die sich nun auch im Süden von Florida "gefunden" haben. Das Video dazu aus dem Artikel gibt einen interessanten Einblick.
https://www.youtube.com/watch?v=v_jHV-pHg1U
Es ist aber bisher noch fraglich, ob die geschlechtsreifen Tiere des hybriden Volkes sich wiederum fortpflanzen können.
Wie brenzlig die Lage tatsächlich ist, kann man nicht sagen, aber wie ich die Amerikaner einschätze haben die für die Entomologie auch nicht sehr viel übrig, bis die NASA auf die ersten insektoiden Aliens trifft. :think:
Es scheint für den Amerikaner sinnvoller das Geld in Reparaturen zu investieren, als in die Forschung. Aber das ist in Deutschland leider nicht anders. Anyway. Hier nochmal die Zusammenfassung.
https://www.youtube.com/watch?v=qAsDs0cHX84
zum wissenschaftl. Artikel: > http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0120745


-------------


news aus der Bionic:
> http://www.newscientist.com/article/dn27248-3dprinted-bionic-ants-team-up-to-get-the-job-done.html
> http://phys.org/news/2015-03-festo-bionicants-tasks.html
die Miniaturisierung via 3D-Druckverfahren hält weiter Einzug. Nun gibt es neues Spielzeug für großgewordene Kinder von der Firma "Festo":
https://www.youtube.com/watch?v=hN6HfGUGQBc
Die Einheiten kommunizieren über ein gemeinsames Wlan-netz. Wenn man die Sache etwas weiterspinnt kann eine solches Netz auch von einer Einheit mitgeführt werden und über Solarversorgung kann so eine Gruppe Richtung Autarkie gehen, wenn man ihnen die Baupläne für ihre eigene Konstruktion mitgibt. Das alles ist sicherlich auch eine Frage der Software. Wer weiß ob wir in 20 Jahren nicht eine neue Sorte von Albträumen hinzubekommen, wenn sie als vorgesehene Terrarformer plötzlich eigenständig/-nützig den sonnennahen Merkur besiedeln. :think:


Ich melde mich nach einer kleineren Lungenentzündung wieder zurück. :silent:


Auch im März huschten einige Artikel über meinen screen.
Hier erstmal ein Bericht aus der Ordnung Neoptera, (nicht Hymenoptera):
news > http://entomologytoday.org/2015/03/25/florida-scientists-discover-super-termites-and-theyre-not-genetically-modified/
Das Horrorszenario für Prof. Buschinger: eine (invasive eingestufte) Art aus der weniger tropischen Klimazone Taiwans vermählt sich (bevorzugt) mit einer (invasiv eingestuften) exotischen Art aus China und bringen fortpflanzungsfähige Hybriden hervor, die zudem größer, zahlreicher und gieriger sind.
Es handelt sich hierbei um die Arten Coptotermes formosanus und Coptotermes gestroi, die sich nun auch im Süden von Florida "gefunden" haben. Das Video dazu aus dem Artikel gibt einen interessanten Einblick.
https://www.youtube.com/watch?v=v_jHV-pHg1U
Es ist aber bisher noch fraglich, ob die geschlechtsreifen Tiere des hybriden Volkes sich wiederum fortpflanzen können.
Wie brenzlig die Lage tatsächlich ist, kann man nicht sagen, aber wie ich die Amerikaner einschätze haben die für die Entomologie auch nicht sehr viel übrig, bis die NASA auf die ersten insektoiden Aliens trifft. :think:
Es scheint für den Amerikaner sinnvoller das Geld in Reparaturen zu investieren, als in die Forschung. Aber das ist in Deutschland leider nicht anders. Anyway. Hier nochmal die Zusammenfassung.
https://www.youtube.com/watch?v=qAsDs0cHX84
zum wissenschaftl. Artikel: > http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0120745


-------------


news aus der Bionic:
> http://www.newscientist.com/article/dn27248-3dprinted-bionic-ants-team-up-to-get-the-job-done.html
> http://phys.org/news/2015-03-festo-bionicants-tasks.html
die Miniaturisierung via 3D-Druckverfahren hält weiter Einzug. Nun gibt es neues Spielzeug für großgewordene Kinder von der Firma "Festo":
https://www.youtube.com/watch?v=hN6HfGUGQBc
Die Einheiten kommunizieren über ein gemeinsames Wlan-netz. Wenn man die Sache etwas weiterspinnt kann eine solches Netz auch von einer Einheit mitgeführt werden und über Solarversorgung kann so eine Gruppe Richtung Autarkie gehen, wenn man ihnen die Baupläne für ihre eigene Konstruktion mitgibt. Das alles ist sicherlich auch eine Frage der Software. Wer weiß ob wir in 20 Jahren nicht eine neue Sorte von Albträumen hinzubekommen, wenn sie als vorgesehene Terrarformer plötzlich eigenständig/-nützig den sonnennahen Merkur besiedeln. :think:



Post 33443 -

Im Magazin Nature sind 2 neue Studien zu den "neuen Nikotin-komponenten" aka neonicotinoids


http://www.nature.com/news/bee-studies-stir-up-pesticide-debate-1.17366?WT.ec_id=NATURE-20150423


interessant auch der Podcast dazu der auch im obigen Link eingebettet ist. Es gibt Hinweise, daß diese neonicotinoids den Bienen nicht nur schaden, sondern sie süchtig machen.
( http://www.nature.com/nature/podcast/index-2015-04-23.html )


Im Magazin Nature sind 2 neue Studien zu den "neuen Nikotin-komponenten" aka neonicotinoids


http://www.nature.com/news/bee-studies-stir-up-pesticide-debate-1.17366?WT.ec_id=NATURE-20150423


interessant auch der Podcast dazu der auch im obigen Link eingebettet ist. Es gibt Hinweise, daß diese neonicotinoids den Bienen nicht nur schaden, sondern sie süchtig machen.
( http://www.nature.com/nature/podcast/index-2015-04-23.html )



Post 33593 -

Auch der tagesspiegel gibt sein Senf dazu. (allerdings schon 1 Woche vor dem Focus) http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eu-kommission-prueft-verbot-von-pestiziden-wer-toetet-die-bienen/11680994.html - ich bin froh, dass die Klage wegen Rufschädigung vom BAYER Konzern abgeschmettert wurde. Das hätte dem BUND viel Geld gekostet. http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bayer-verzichtet-auf-weiteres-vorgehen-gegen-umweltverband-bund-bienenschaedliche-pestizid-produkt/
https://www.youtube.com/watch?v=eT9bwEwOUXM
Ausgangspunkt war diese Veröffentlichung als pdf-Flugblatt
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/chemie/pestizide/150213_bund_chemie_einkaufscheck_pestizidverkauf.pdf


Auch der tagesspiegel gibt sein Senf dazu. (allerdings schon 1 Woche vor dem Focus) http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eu-kommission-prueft-verbot-von-pestiziden-wer-toetet-die-bienen/11680994.html - ich bin froh, dass die Klage wegen Rufschädigung vom BAYER Konzern abgeschmettert wurde. Das hätte dem BUND viel Geld gekostet. http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bayer-verzichtet-auf-weiteres-vorgehen-gegen-umweltverband-bund-bienenschaedliche-pestizid-produkt/
https://www.youtube.com/watch?v=eT9bwEwOUXM
Ausgangspunkt war diese Veröffentlichung als pdf-Flugblatt
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/chemie/pestizide/150213_bund_chemie_einkaufscheck_pestizidverkauf.pdf



Post 34208 -

https://www.youtube.com/watch?v=f6mJ7e5YmnE
21 day - bee metamorphis by ANAND VARMA


source: http://proof.nationalgeographic.com/2015/05/13/for-a-biologist-turned-photographer-a-beehive-becomes-a-living-lab/


6min TED talk: http://www.ted.com/talks/anand_varma_a_thrilling_look_at_the_first_21_days_of_a_bee_s_life
--------
(und dies ist evtl etwas für Phil: http://m.sciencemag.org/content/early/2015/05/13/science.aaa4788.abstract )


https://www.youtube.com/watch?v=f6mJ7e5YmnE
21 day - bee metamorphis by ANAND VARMA


source: http://proof.nationalgeographic.com/2015/05/13/for-a-biologist-turned-photographer-a-beehive-becomes-a-living-lab/


6min TED talk: http://www.ted.com/talks/anand_varma_a_thrilling_look_at_the_first_21_days_of_a_bee_s_life
--------
(und dies ist evtl etwas für Phil: http://m.sciencemag.org/content/early/2015/05/13/science.aaa4788.abstract )



Post 34374 -

https://vimeo.com/125974638


hier eine kurze Darstellung der Solenopsis invicta von Eric Keller
"Entomology Animated Episode 1: RIFA Madness!"
(wie kann man vimeo hier einbinden?)


https://vimeo.com/125974638


hier eine kurze Darstellung der Solenopsis invicta von Eric Keller
"Entomology Animated Episode 1: RIFA Madness!"
(wie kann man vimeo hier einbinden?)



Post 34639 -

In der Mediathek des ZDF gab es in der Sendung Terra X einen interessanten Beitrag zur Forschung an Bienen zur Orientierung & Verhalten.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2409032/Flug-der-Bienen-in-der-Lueneburger-Heide?flash=off


In der Mediathek des ZDF gab es in der Sendung Terra X einen interessanten Beitrag zur Forschung an Bienen zur Orientierung & Verhalten.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2409032/Flug-der-Bienen-in-der-Lueneburger-Heide?flash=off



Post 34784 -

http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2015/06/bienenforschung-hohen-neuendorf-dna-chips.html


Die sanftmütige, Honig liefernde, resistente Biene der Zukunft könnte aus Hohen Neuendorf kommen: Forscher arbeiten in einem Projekt an der Zucht von Bienen, denen die gefährliche Varroa-Milbe nichts anhaben kann. Mit Hochdruck werden kleinste Unterschiede im Erbgut gesucht.


Beitrag von Susanne Hakenjos


:roulette:


http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2015/06/bienenforschung-hohen-neuendorf-dna-chips.html


Die sanftmütige, Honig liefernde, resistente Biene der Zukunft könnte aus Hohen Neuendorf kommen: Forscher arbeiten in einem Projekt an der Zucht von Bienen, denen die gefährliche Varroa-Milbe nichts anhaben kann. Mit Hochdruck werden kleinste Unterschiede im Erbgut gesucht.


Beitrag von Susanne Hakenjos


:roulette:



Post 34993 -

eurekalert ist eine interessante Quelle. Zu Cataglyphis bombycina unter dem Titel "Staying cool: Saharan silver ants" findet sich eine neue Veröffentlichung http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/cuso-scs061515.php

Bilder: NORMAN NAN SHI & NANFANG YU
http://engineering.columbia.edu/staying-cool-saharan-silver-ants


Die Studie bezieht sich auf die Haare der Ameisen. Ihr besonderer Aufbau hilft die Wärme & Lichtstrahlung besser zu reflektieren. Unter den Haaren gibt es noch eine Luftschicht. Die einzelnen Haare sind in 3er Gruppen gleichgerichtet/parallel am Körper entlang angeordnet. Im Querschnitt sind sie 3-eckig.


weitere Verlinkungen zu der Thematik:
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article142750450/Wuestenameisen-halten-problemlos-70-Grad-aus.html (Danke an Meganon)
https://www.sciencenews.org/article/silver-ant-hairs-reflect-sunlight-keeping-sahara-dweller-cool?tgt=more


eurekalert ist eine interessante Quelle. Zu Cataglyphis bombycina unter dem Titel "Staying cool: Saharan silver ants" findet sich eine neue Veröffentlichung http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/cuso-scs061515.php

Bilder: NORMAN NAN SHI & NANFANG YU
http://engineering.columbia.edu/staying-cool-saharan-silver-ants


Die Studie bezieht sich auf die Haare der Ameisen. Ihr besonderer Aufbau hilft die Wärme & Lichtstrahlung besser zu reflektieren. Unter den Haaren gibt es noch eine Luftschicht. Die einzelnen Haare sind in 3er Gruppen gleichgerichtet/parallel am Körper entlang angeordnet. Im Querschnitt sind sie 3-eckig.


weitere Verlinkungen zu der Thematik:
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article142750450/Wuestenameisen-halten-problemlos-70-Grad-aus.html (Danke an Meganon)
https://www.sciencenews.org/article/silver-ant-hairs-reflect-sunlight-keeping-sahara-dweller-cool?tgt=more



Post 35045 -

Hier ein kurzes Video von "science news" zeigt wie Odontomachus brunneus durch ihr Kieferschnappen sich aus einem Ameisenlöwen-trichter herauskatapultieren können.
https://www.youtube.com/watch?v=1R6fWyD3OII


Artikel und Quelle:
https://www.sciencenews.org/article/how-trap-jaw-ant-carries-baby


Der Fluchtmechanismus ist schon länger bekannt. Die aktuelle Studie, auf die sich der Nachrichtenartikel bezieht, findet sich hier: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0124871


wie die Larven der Ameisenlöwen überhaupt aussehen und jagen könnt ihr hier kurz sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=0xGXvdv5h0c
Quelle ebenfalls https://www.sciencenews.org/article/ant-lions-hunt-despite-sealed-lips


Hier ein kurzes Video von "science news" zeigt wie Odontomachus brunneus durch ihr Kieferschnappen sich aus einem Ameisenlöwen-trichter herauskatapultieren können.
https://www.youtube.com/watch?v=1R6fWyD3OII


Artikel und Quelle:
https://www.sciencenews.org/article/how-trap-jaw-ant-carries-baby


Der Fluchtmechanismus ist schon länger bekannt. Die aktuelle Studie, auf die sich der Nachrichtenartikel bezieht, findet sich hier: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0124871


wie die Larven der Ameisenlöwen überhaupt aussehen und jagen könnt ihr hier kurz sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=0xGXvdv5h0c
Quelle ebenfalls https://www.sciencenews.org/article/ant-lions-hunt-despite-sealed-lips



Post 35328 -

Hallo IG
ich bin recht schlampig und chaotisch, also werfe ich einfach mal einige Verlinkungen in diesen Thread, die mir schon einige Tage als offener Tab im Browser die Macchiato-pausen versüßen!


ohne weiteres direkt zur Taxonomie , Ergänzungen im Bereich Tetramorium:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=5623


- eine sehr hübsche, übersichtliche Arbeit!


-----------------------------------------------------
auch sehr spannend zu lesen:


http://www.pbs.org/newshour/updates/ant-butterfly-chemical-warfare-oregano-plant/
Ein recht komplexes Wechselspiel: Der Bläuling möchte seine Larve in der Nähe der Myrmica ablegen. Es ist bereits bekannt, daß diese den Duft & Geräuche der Wirtsameisen imitieren um dann zur Brutkammer getragen zu werden. Dort ernährt sich der Sozialparasit 11 Monate lang von der Brut bis die Metamorphose eintritt und ein neuer Kreislauf entsteht. Der Artikel verweist nun auf den Oregano, der durch die Ameisen im Wurzelbereich angefressen wird. Dieser produziert eine chemische Abwehr, Carvacrol genannt, die auch der Bläuling wahrnimmt. Damit weiß dieser, dass sehr wahrscheinlich Myrmica in der Nähe nisten und legt bevorzugt seine Brut da ab.
Die Studie ist hier einzusehen: http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1811/20151111


-------------------------------------------
faule Ameisen? ja:
http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-3148741/Ants-spongers-Lazy-insects-colonies-spend-half-time-inactive-work-them.html
http://www.newscientist.com/article/dn27834-lazy-ants-sit-around-doing-nothing-while-their-nest-mates-work.html


Mr Charbonneau (University of Arizona ) hat auf seiner vimeo-Seite die Studie kurz zusammengefasst:
https://vimeo.com/60800045

Tomer Czaczkes, who studies ants at the University of Regensburg in Germany but was not involved in the research, said: 'The apparently "lazy" ants could also be acting as a reserve fighting force, since raiding, including raiding for slaves, is quite common amongst such ants.'


-------------------------------------
noch mehr Veröffentlichungen zum lesen:
http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology/issue/current/showToc


---------------------------------------
zum Abschluß ein Feature zu Justin Orvel Schmidt, ein Mann, der eine Stich-Schmerz-Skala entwarf:


http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/Dieser-Mann-hat-einen-Stich/story/22037194



Foto von Wings Over Willcox


Der Schmidt-Sting-Pain-Index wird tatsächlich in der Forschung angewandt – auch wenn die Beschreibungen der einzelnen Stufen eher nach einer Weinprobe klingen. Der Stich einer Biene sei «wie der abgebrochene Kopf eines Streichholzes, der auf der Haut abbrennt». [...]
Der Stich der 24-Stunden-Ameise, einer Spezialität des Amazonas-Regenwaldes, ist von einer im Wortsinn umwerfenden Intensität. Nach 12 Stunden habe er damals in Brasilien immer noch «gezittert und gebrüllt wegen dieser Wellen des Schmerzes», erzählte Schmidt. Der Schmerz, so steht es in seiner wissenschaftlichen Abhandlung, sei, «als ob man über glühende Kohlen läuft, während man einen sieben Zentimeter langen, rostigen Nagel in der Ferse stecken hat».


hier eine kleine Zusammenfassung zum Schmerz-Index http://scienceblogs.com/retrospectacle/2007/05/16/schmidt-pain-index-which-sting/



-> das Schreit nach einer Sting-operation, oder weniger bad-ass: StingFest http://www.alexanderwild.com/Professional/StingFest-2015/n-g8GZDr/
Alex Wild schreibt

How did it feel?
Bearable. Given this species’ fearsome reputation, I was expecting worse. It certainly hurt, though.
It wasn’t just the initial sear from the sting’s penetration, imparting all the sharpness one would anticipate from a relatively large hymenopteran, but the way the pain sank beneath the skin.


source: http://www.myrmecos.net/2015/07/11/what-does-a-bullet-ant-sting-feel-like/


dazu auch:
http://www.businessinsider.com/milking-a-bullet-ant-2015-6?r=UK&IR=T
Dr. Corrie Moreau of the Field Museum of Natural History in Chicago shows host Emily Graslie how and why she milks these terrifying ants
https://www.youtube.com/watch?v=wNCD3rLbCBk


Das Schmerzempfinden scheint mir immernoch recht subjektiv zu sein, evtl auch abhängig davon, was die Tiere fressen. Ich selber habe das stechen-lassen noch auf meiner Bucket-List. Aber forcieren werde ich es nicht, ich weiß, wie arg Manica rubida schmerzen. :think:
liebe Grüße


Hallo IG
ich bin recht schlampig und chaotisch, also werfe ich einfach mal einige Verlinkungen in diesen Thread, die mir schon einige Tage als offener Tab im Browser die Macchiato-pausen versüßen!


ohne weiteres direkt zur Taxonomie , Ergänzungen im Bereich Tetramorium:
http://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=5623


- eine sehr hübsche, übersichtliche Arbeit!


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auch sehr spannend zu lesen:


http://www.pbs.org/newshour/updates/ant-butterfly-chemical-warfare-oregano-plant/
Ein recht komplexes Wechselspiel: Der Bläuling möchte seine Larve in der Nähe der Myrmica ablegen. Es ist bereits bekannt, daß diese den Duft & Geräuche der Wirtsameisen imitieren um dann zur Brutkammer getragen zu werden. Dort ernährt sich der Sozialparasit 11 Monate lang von der Brut bis die Metamorphose eintritt und ein neuer Kreislauf entsteht. Der Artikel verweist nun auf den Oregano, der durch die Ameisen im Wurzelbereich angefressen wird. Dieser produziert eine chemische Abwehr, Carvacrol genannt, die auch der Bläuling wahrnimmt. Damit weiß dieser, dass sehr wahrscheinlich Myrmica in der Nähe nisten und legt bevorzugt seine Brut da ab.
Die Studie ist hier einzusehen: http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1811/20151111


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faule Ameisen? ja:
http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-3148741/Ants-spongers-Lazy-insects-colonies-spend-half-time-inactive-work-them.html
http://www.newscientist.com/article/dn27834-lazy-ants-sit-around-doing-nothing-while-their-nest-mates-work.html


Mr Charbonneau (University of Arizona ) hat auf seiner vimeo-Seite die Studie kurz zusammengefasst:
https://vimeo.com/60800045

Tomer Czaczkes, who studies ants at the University of Regensburg in Germany but was not involved in the research, said: 'The apparently "lazy" ants could also be acting as a reserve fighting force, since raiding, including raiding for slaves, is quite common amongst such ants.'


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noch mehr Veröffentlichungen zum lesen:
http://periodicos.uefs.br/ojs/index.php/sociobiology/issue/current/showToc


---------------------------------------
zum Abschluß ein Feature zu Justin Orvel Schmidt, ein Mann, der eine Stich-Schmerz-Skala entwarf:


http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/Dieser-Mann-hat-einen-Stich/story/22037194



Foto von Wings Over Willcox


Der Schmidt-Sting-Pain-Index wird tatsächlich in der Forschung angewandt – auch wenn die Beschreibungen der einzelnen Stufen eher nach einer Weinprobe klingen. Der Stich einer Biene sei «wie der abgebrochene Kopf eines Streichholzes, der auf der Haut abbrennt». [...]
Der Stich der 24-Stunden-Ameise, einer Spezialität des Amazonas-Regenwaldes, ist von einer im Wortsinn umwerfenden Intensität. Nach 12 Stunden habe er damals in Brasilien immer noch «gezittert und gebrüllt wegen dieser Wellen des Schmerzes», erzählte Schmidt. Der Schmerz, so steht es in seiner wissenschaftlichen Abhandlung, sei, «als ob man über glühende Kohlen läuft, während man einen sieben Zentimeter langen, rostigen Nagel in der Ferse stecken hat».


hier eine kleine Zusammenfassung zum Schmerz-Index http://scienceblogs.com/retrospectacle/2007/05/16/schmidt-pain-index-which-sting/



-> das Schreit nach einer Sting-operation, oder weniger bad-ass: StingFest http://www.alexanderwild.com/Professional/StingFest-2015/n-g8GZDr/
Alex Wild schreibt

How did it feel?
Bearable. Given this species’ fearsome reputation, I was expecting worse. It certainly hurt, though.
It wasn’t just the initial sear from the sting’s penetration, imparting all the sharpness one would anticipate from a relatively large hymenopteran, but the way the pain sank beneath the skin.


source: http://www.myrmecos.net/2015/07/11/what-does-a-bullet-ant-sting-feel-like/


dazu auch:
http://www.businessinsider.com/milking-a-bullet-ant-2015-6?r=UK&IR=T
Dr. Corrie Moreau of the Field Museum of Natural History in Chicago shows host Emily Graslie how and why she milks these terrifying ants
https://www.youtube.com/watch?v=wNCD3rLbCBk


Das Schmerzempfinden scheint mir immernoch recht subjektiv zu sein, evtl auch abhängig davon, was die Tiere fressen. Ich selber habe das stechen-lassen noch auf meiner Bucket-List. Aber forcieren werde ich es nicht, ich weiß, wie arg Manica rubida schmerzen. :think:
liebe Grüße



Post 35592 -

Danke für eure Beiträge, Nero, Diffe, NCS.


Ich reiche hier auch noch mal etwas nach.

Bild: Takashi Komatsu
News:
http://news.sciencemag.org/biology/2015/08/butterflies-drug-ants-turn-them-bodyguards

The Japanese oakblue butterfly (Narathura japonica) enlists the help of ants (Pristomyrmex punctatus) to stand guard and protect its growing caterpillars (pictured) from predators such as wasps and spiders.


zum Artikel: Lycaenid Caterpillar Secretions Manipulate Attendant Ant Behavior
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2815%2900819-2



ein weiterer Fall von Beeinflussung:

Bild: Keizo Takasuka
News: Wasp masters manipulate web-building zombie slave spiders
Die Wespenart Reclinervellus nielseni parasitiert bevorzugt die Spinnenart Cyclosa argenteoalba, die sie dazu manipulieren kann ein stärkeren Kokon zu weben, als üblich.
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-08/tcob-wmm073015.php


zum Artikel: Host manipulation by an ichneumonid spider ectoparasitoid that takes advantage of preprogrammed web-building behaviour for its cocoon protection
http://jeb.biologists.org/content/218/15/2326


Danke für eure Beiträge, Nero, Diffe, NCS.


Ich reiche hier auch noch mal etwas nach.

Bild: Takashi Komatsu
News:
http://news.sciencemag.org/biology/2015/08/butterflies-drug-ants-turn-them-bodyguards

The Japanese oakblue butterfly (Narathura japonica) enlists the help of ants (Pristomyrmex punctatus) to stand guard and protect its growing caterpillars (pictured) from predators such as wasps and spiders.


zum Artikel: Lycaenid Caterpillar Secretions Manipulate Attendant Ant Behavior
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2815%2900819-2



ein weiterer Fall von Beeinflussung:

Bild: Keizo Takasuka
News: Wasp masters manipulate web-building zombie slave spiders
Die Wespenart Reclinervellus nielseni parasitiert bevorzugt die Spinnenart Cyclosa argenteoalba, die sie dazu manipulieren kann ein stärkeren Kokon zu weben, als üblich.
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-08/tcob-wmm073015.php


zum Artikel: Host manipulation by an ichneumonid spider ectoparasitoid that takes advantage of preprogrammed web-building behaviour for its cocoon protection
http://jeb.biologists.org/content/218/15/2326



Post 35709 -

Unser Merkur hat im Ameisenportal bereits ein schönes Video zum Jadgverhalten der Leptogenys veröffentlicht, was ich gerne auch hier teile.
https://vimeo.com/133320687
© Stephane De Greef 2015
mehr Videos im Album https://vimeo.com/album/3490590/


Unser Merkur hat im Ameisenportal bereits ein schönes Video zum Jadgverhalten der Leptogenys veröffentlicht, was ich gerne auch hier teile.
https://vimeo.com/133320687
© Stephane De Greef 2015
mehr Videos im Album https://vimeo.com/album/3490590/



Post 36154 -

Ein interessantes Feature von Richa Malhotra über Mutillidae (Ameisenwespen /velvet ants):
http://www.bbc.com/earth/story/20151014-superpowers-of-the-near-invincible-velvet-ant


Ein interessantes Feature von Richa Malhotra über Mutillidae (Ameisenwespen /velvet ants):
http://www.bbc.com/earth/story/20151014-superpowers-of-the-near-invincible-velvet-ant



Post 36587 -

https://i.imgur.com/xN95mSv.gif
->Myrmecia spec


Quelle: Jumping Jack Ants vs. Huntsman Spider Discovery Channel (grenzdebile Show)
https://www.youtube.com/watch?v=0KWJC7RKykE


https://i.imgur.com/xN95mSv.gif
->Myrmecia spec


Quelle: Jumping Jack Ants vs. Huntsman Spider Discovery Channel (grenzdebile Show)
https://www.youtube.com/watch?v=0KWJC7RKykE



Post 36661 -

ein schön geschriebener Artikel in der national geographic:
http://news.nationalgeographic.com/2015/12/151203-caterpillar-ant-parasitic-plant-Peru-science-evolution/


edit: Ergänzungen
Mystery of the Yellow Bulbs: Caterpillars, Ants & Parasitic Plants
https://www.youtube.com/watch?v=Z1a4zIjo3uU


source: http://www.kcet.org/news/redefine/rewild/invertebrates/socal-scientist-makes-remarkable-rainforest-discovery.html


Aaron Pomerantz auf twitter: https://twitter.com/AaronPomerantz


ein schön geschriebener Artikel in der national geographic:
http://news.nationalgeographic.com/2015/12/151203-caterpillar-ant-parasitic-plant-Peru-science-evolution/


edit: Ergänzungen
Mystery of the Yellow Bulbs: Caterpillars, Ants & Parasitic Plants
https://www.youtube.com/watch?v=Z1a4zIjo3uU


source: http://www.kcet.org/news/redefine/rewild/invertebrates/socal-scientist-makes-remarkable-rainforest-discovery.html


Aaron Pomerantz auf twitter: https://twitter.com/AaronPomerantz



Post 37487 -

ich möcht nochmal die Endosymbionten (Trichonympha) von Termiten featuren
https://www.youtube.com/watch?v=PcUwZc-mly4
via Danielle Parsons on WONDER science tv


ich möcht nochmal die Endosymbionten (Trichonympha) von Termiten featuren
https://www.youtube.com/watch?v=PcUwZc-mly4
via Danielle Parsons on WONDER science tv



Post 37658 -

"Into the black, and back: The ecology of brain investment in Neotropical army ants" in The Science of Nature
by S. Bulova, K. Purce, P. Khodak, E. Sulger, S. O’Donnell
>> http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00114-016-1353-4


News: http://phys.org/news/2016-03-army-ants-evolve-regain-sight.html
In dieser Studie wurden die Gehirne diverser Ameisengattungen untersucht und verglichen. Die Eciton spec, welche hauptsächlich oberhalb der Erde unterwegs sind wiesen deutlich größere optische Zentren im Gehirn auf, als hauptsächlich unterirdisch vorkommende Gattungen.

In their study, the Drexel researchers found that the ants that lived mostly on the surface—Eciton hamatum, Eciton mexicanum and Eciton burchellii parvispinum—had significantly larger optical lobes, which are parts of the brain used in sight. Species in other genera that live mainly underground, like Nomamyrmex and Cheliomyrmex, had much smaller optical lobes.


Evolutiv ist das wohl interessant, weil die Eciton spec vor etwa 18 Millionen Jahren wieder an die Oberfläche wechselten und ihre sensorischen visuellen Fähigkeiten gegenüber ihren Vorfahren, die angeblich vor 80Millionen Jahren eine unterirdische Lebensweise gewählt haben, zurückerlangten.

Sean O'Donnell, PhD, professor in the College of Arts and Sciences, studied several genera (groups of related species) of tropical army ants whose ancestors moved to living mostly underground almost 80 million years ago. The army ant species that continued to live underground appeared to have lost most, if not all, of their vision, but the genus Eciton appeared to gain back sight after returning to live on the surface about 18 million years ago.


"Into the black, and back: The ecology of brain investment in Neotropical army ants" in The Science of Nature
by S. Bulova, K. Purce, P. Khodak, E. Sulger, S. O’Donnell
>> http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00114-016-1353-4


News: http://phys.org/news/2016-03-army-ants-evolve-regain-sight.html
In dieser Studie wurden die Gehirne diverser Ameisengattungen untersucht und verglichen. Die Eciton spec, welche hauptsächlich oberhalb der Erde unterwegs sind wiesen deutlich größere optische Zentren im Gehirn auf, als hauptsächlich unterirdisch vorkommende Gattungen.

In their study, the Drexel researchers found that the ants that lived mostly on the surface—Eciton hamatum, Eciton mexicanum and Eciton burchellii parvispinum—had significantly larger optical lobes, which are parts of the brain used in sight. Species in other genera that live mainly underground, like Nomamyrmex and Cheliomyrmex, had much smaller optical lobes.


Evolutiv ist das wohl interessant, weil die Eciton spec vor etwa 18 Millionen Jahren wieder an die Oberfläche wechselten und ihre sensorischen visuellen Fähigkeiten gegenüber ihren Vorfahren, die angeblich vor 80Millionen Jahren eine unterirdische Lebensweise gewählt haben, zurückerlangten.

Sean O'Donnell, PhD, professor in the College of Arts and Sciences, studied several genera (groups of related species) of tropical army ants whose ancestors moved to living mostly underground almost 80 million years ago. The army ant species that continued to live underground appeared to have lost most, if not all, of their vision, but the genus Eciton appeared to gain back sight after returning to live on the surface about 18 million years ago.



Post 38816 -

Etwas spät, aber besser als nie, will ich hier noch zwei, drei Neuigkeiten anheften.


aus dem asiatischen Raum gibt es nun auch ein online Wissenschaftsmagazin und umfasst, wie es der Name schon verrät Asian Myrmecology
http://www.asian-myrmecology.org/archive/content-online-first.html
Einzelne Arbeiten können hier natürlich thematisch besprochen werden, wenn sie jemand aufgreift.


Diesen Artikel hatte ich schon mit Phil im Chat geteilt http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0151604
Hölldobler untersucht die exokrine Drüse, die hauptsächlich bei Wanderarmeisen vorkommen - Eciton, Neivamyrmex und Aenictus, sowie bei Onychomyrmex und Leptanilla. Es werden Abhängigkeiten in der Evolution der Geschlechter angenommen. Zudem vermutet man, dass diese Drüsen auch eine entscheidende Rolle spielen, welche (mitlaufende, passive) Gyne bei einer Spaltung der Kolonie beispielsweise als nächstes aktiv wird.


Jetzt etwas interessantes, was einige Wellen geschlagen hat:
What insects can tell us about the origins of consciousness - http://www.pnas.org/content/113/18/4900.abstract
Der Artikel befasst sich mit der Hirnentwicklung und untersucht dabei die Anatomie der Insektengehirne und ihre möglichen Kapazitäten.
Beispielsweise wird Bezug auf eine Ampulex compressa oder Bienen genommen.

[...] Because
insects clearly have a capacity for selective attention we
may safely sidestep this debate for now. However, insect brains
could provide powerful experimental systems for future exploration
of the relationship between attention and experience in
simple animals.
The honey bee particularly is held up as an insect with cognitive
capacities that rival those of many mammals [...].
Without consideration of the underlying mechanisms, this may
seem like no more than a curiosity. The systems that underlie
these abilities were shaped by evolutionary pressures similar to
those that shaped the mammalian midbrain. The insect brain
does a similar sort of modeling, for the same reasons, in a similar
way. That is strong evidence that the insect brain has the capacity
to support subjective experience.[...]


Wenn man die Arbeit liest, wird klar, dass noch vieles erforscht werden muss. Hier wird neben anatomischen Erkenntnissen einzig an dem Verhalten der Insekten eine subjektive Erfahrung abgeleitet und es wurde noch nicht Bezug auf die Leistung der Tiere genommen. D.h. spezielle Bauten, Nester, Fallen, Vorrichtungen usw. Zudem fehlt es einer strikten Aufschlüsselung was "subjective experience" grundlegend bedingt, zBsp eine Wahrnehmung der Zeit. Die Verortung im Raum ist letztendlich auch zeitabhängig, bzw wir erkennen/messen Zeit nur durch Bewegung, aber besitzen die Insekten eine solche Repräsentation? :think:
Medienecho:
http://www.technology.org/2016/04/28/invertebrates-might-possess-level-consciousness-scientists-argue/
http://mentalfloss.com/article/79341/insect-brains-are-conscious-study-argues
http://www.independent.co.uk/news/science/insects-are-conscious-claims-major-paper-that-could-show-us-how-our-own-thoughts-began-a7002151.html
http://www.smithsonianmag.com/science-nature/do-insects-have-consciousness-180959484/?no-ist


Etwas spät, aber besser als nie, will ich hier noch zwei, drei Neuigkeiten anheften.


aus dem asiatischen Raum gibt es nun auch ein online Wissenschaftsmagazin und umfasst, wie es der Name schon verrät Asian Myrmecology
http://www.asian-myrmecology.org/archive/content-online-first.html
Einzelne Arbeiten können hier natürlich thematisch besprochen werden, wenn sie jemand aufgreift.


Diesen Artikel hatte ich schon mit Phil im Chat geteilt http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0151604
Hölldobler untersucht die exokrine Drüse, die hauptsächlich bei Wanderarmeisen vorkommen - Eciton, Neivamyrmex und Aenictus, sowie bei Onychomyrmex und Leptanilla. Es werden Abhängigkeiten in der Evolution der Geschlechter angenommen. Zudem vermutet man, dass diese Drüsen auch eine entscheidende Rolle spielen, welche (mitlaufende, passive) Gyne bei einer Spaltung der Kolonie beispielsweise als nächstes aktiv wird.


Jetzt etwas interessantes, was einige Wellen geschlagen hat:
What insects can tell us about the origins of consciousness - http://www.pnas.org/content/113/18/4900.abstract
Der Artikel befasst sich mit der Hirnentwicklung und untersucht dabei die Anatomie der Insektengehirne und ihre möglichen Kapazitäten.
Beispielsweise wird Bezug auf eine Ampulex compressa oder Bienen genommen.

[...] Because
insects clearly have a capacity for selective attention we
may safely sidestep this debate for now. However, insect brains
could provide powerful experimental systems for future exploration
of the relationship between attention and experience in
simple animals.
The honey bee particularly is held up as an insect with cognitive
capacities that rival those of many mammals [...].
Without consideration of the underlying mechanisms, this may
seem like no more than a curiosity. The systems that underlie
these abilities were shaped by evolutionary pressures similar to
those that shaped the mammalian midbrain. The insect brain
does a similar sort of modeling, for the same reasons, in a similar
way. That is strong evidence that the insect brain has the capacity
to support subjective experience.[...]


Wenn man die Arbeit liest, wird klar, dass noch vieles erforscht werden muss. Hier wird neben anatomischen Erkenntnissen einzig an dem Verhalten der Insekten eine subjektive Erfahrung abgeleitet und es wurde noch nicht Bezug auf die Leistung der Tiere genommen. D.h. spezielle Bauten, Nester, Fallen, Vorrichtungen usw. Zudem fehlt es einer strikten Aufschlüsselung was "subjective experience" grundlegend bedingt, zBsp eine Wahrnehmung der Zeit. Die Verortung im Raum ist letztendlich auch zeitabhängig, bzw wir erkennen/messen Zeit nur durch Bewegung, aber besitzen die Insekten eine solche Repräsentation? :think:
Medienecho:
http://www.technology.org/2016/04/28/invertebrates-might-possess-level-consciousness-scientists-argue/
http://mentalfloss.com/article/79341/insect-brains-are-conscious-study-argues
http://www.independent.co.uk/news/science/insects-are-conscious-claims-major-paper-that-could-show-us-how-our-own-thoughts-began-a7002151.html
http://www.smithsonianmag.com/science-nature/do-insects-have-consciousness-180959484/?no-ist



Post 39122 -

Now this is an interesting co-working from Aaron Pomerantz and Phil Torres about a strange butterfly-ant relationship discovered in peru.
https://www.youtube.com/watch?v=BrPWAQR-Rb8

A walk through the woods in the Tambopata Amazon Rainforest can turn into a discovery of a never-before-seen behavior! Aaron Pomerantz (@nextgenscientist) and I (@phil_torres) collaborated on project to solve the mystery behind this incredible butterfly.


https://entomologytoday.org/2016/06/16/a-strange-butterfly-ant-relationship-discovered-in-peru/


Es handelt sich hierbei um Adelotypa annulifera der sich in einer Koexistenz mit diversen Ameisenarten befindet. Erstmals wurden dabei auch die Larven in Nestern nachgewiesen. Die Aufnahmen entstanden im südosten von Peru - Tambopata-Regenwald. Die Eier werden von den Schmetterlingen auf den Spitzen von jungen Bambustriebe abgelegt wo die Ameisen extraflorale Nektarien beziehen. Von da werden sie direkt in das Nest getragen und weiter versorgt.


The immature caterpillar stages are actively tended by multiple species of ants, including the bullet ant Paraponera clavata, and were observed feeding on the extrafloral nectaries of the bamboo. Pupation of A. annulifera then occurs on the host plant near the base of the bamboo.
We also observed the butterflies stealing bamboo sap secretions from the ants, a potential form of kleptoparasitism which was previously unknown to occur with these adult butterflies.


Die adulten Schmetterlinge weisen zudem bisher unbekannte Verhaltensweise auf, zBsp das stehlen von Nektar an den Bambustrieben und haben sogar eine farbliche Nachahmung der Ameisen an den Flügelunterseiten.
:think:


>> die Arbeit http://www.bioone.org/doi/10.18473/lepi.70i2.a8
>> funny reddit AMA https://www.reddit.com/r/IAmA/comments/4pns9w/we_are_jungle_exploring_scientists_who_discover/


Now this is an interesting co-working from Aaron Pomerantz and Phil Torres about a strange butterfly-ant relationship discovered in peru.
https://www.youtube.com/watch?v=BrPWAQR-Rb8

A walk through the woods in the Tambopata Amazon Rainforest can turn into a discovery of a never-before-seen behavior! Aaron Pomerantz (@nextgenscientist) and I (@phil_torres) collaborated on project to solve the mystery behind this incredible butterfly.


https://entomologytoday.org/2016/06/16/a-strange-butterfly-ant-relationship-discovered-in-peru/


Es handelt sich hierbei um Adelotypa annulifera der sich in einer Koexistenz mit diversen Ameisenarten befindet. Erstmals wurden dabei auch die Larven in Nestern nachgewiesen. Die Aufnahmen entstanden im südosten von Peru - Tambopata-Regenwald. Die Eier werden von den Schmetterlingen auf den Spitzen von jungen Bambustriebe abgelegt wo die Ameisen extraflorale Nektarien beziehen. Von da werden sie direkt in das Nest getragen und weiter versorgt.


The immature caterpillar stages are actively tended by multiple species of ants, including the bullet ant Paraponera clavata, and were observed feeding on the extrafloral nectaries of the bamboo. Pupation of A. annulifera then occurs on the host plant near the base of the bamboo.
We also observed the butterflies stealing bamboo sap secretions from the ants, a potential form of kleptoparasitism which was previously unknown to occur with these adult butterflies.


Die adulten Schmetterlinge weisen zudem bisher unbekannte Verhaltensweise auf, zBsp das stehlen von Nektar an den Bambustrieben und haben sogar eine farbliche Nachahmung der Ameisen an den Flügelunterseiten.
:think:


>> die Arbeit http://www.bioone.org/doi/10.18473/lepi.70i2.a8
>> funny reddit AMA https://www.reddit.com/r/IAmA/comments/4pns9w/we_are_jungle_exploring_scientists_who_discover/



Post 39176 -

Bert Hölldobler im Gespräch mit Tanja Runow
~75min,15sek
http://www.deutschlandfunk.de/musik-und-fragen-zur-person-der-soziobiologe.1782.de.html?dram:article_id=356643


Seither hat er ihre Welt ausführlich erforscht und beschrieben: Er hat über Schauturniere und Sklaverei bei den Insektenvölkern berichtet, über deren Innen- und Außenpolitik, über Landwirtschaft und Völkerwanderungen. Und über den Vorteil netzartiger Arbeitsteilungen gegenüber hierarchischen Systemen. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1990 den Pulitzer-Preis für das gemeinsam mit Edward O. Wilson verfasste Buch "The Ants". Seit seiner Emeritierung an der Universität Würzburg im Jahr 2004 ist Hölldobler Forschungsprofessor an der Arizona State University in Tempe (Arizona).


einen schönen Sonntag wünsch ich!


mp3 file from dropbox
https://www.dropbox.com/s/ko3j5n2m8n50ux9/zwischentoene_mit_bert_hoelldobler_vom_26062016_mit_dlf_IGeusozial.mp3?dl=0


Bert Hölldobler im Gespräch mit Tanja Runow
~75min,15sek
http://www.deutschlandfunk.de/musik-und-fragen-zur-person-der-soziobiologe.1782.de.html?dram:article_id=356643


Seither hat er ihre Welt ausführlich erforscht und beschrieben: Er hat über Schauturniere und Sklaverei bei den Insektenvölkern berichtet, über deren Innen- und Außenpolitik, über Landwirtschaft und Völkerwanderungen. Und über den Vorteil netzartiger Arbeitsteilungen gegenüber hierarchischen Systemen. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1990 den Pulitzer-Preis für das gemeinsam mit Edward O. Wilson verfasste Buch "The Ants". Seit seiner Emeritierung an der Universität Würzburg im Jahr 2004 ist Hölldobler Forschungsprofessor an der Arizona State University in Tempe (Arizona).


einen schönen Sonntag wünsch ich!


mp3 file from dropbox
https://www.dropbox.com/s/ko3j5n2m8n50ux9/zwischentoene_mit_bert_hoelldobler_vom_26062016_mit_dlf_IGeusozial.mp3?dl=0



Post 39224 -

Schön, dass es wahrgenommen wird. Hab die single Audio-datei auch nochmal auf dropbox hinterlegt und als Verlinkung oben beigefügt. Außerdem ist weiter oben eine Verlinkung zu Aaron Pomerantz und Phil Torres reddit AMA ( = Ask me anything) zu finden. Ich fand das teilweise sehr erheiternd und interessant, wie lebhaft & abenteuerlich (auch lebensgefährlich) Wissenschaft sein kann. :think:
anyway; Danke für die Rückmeldungen, Katharina & Phil


Schön, dass es wahrgenommen wird. Hab die single Audio-datei auch nochmal auf dropbox hinterlegt und als Verlinkung oben beigefügt. Außerdem ist weiter oben eine Verlinkung zu Aaron Pomerantz und Phil Torres reddit AMA ( = Ask me anything) zu finden. Ich fand das teilweise sehr erheiternd und interessant, wie lebhaft & abenteuerlich (auch lebensgefährlich) Wissenschaft sein kann. :think:
anyway; Danke für die Rückmeldungen, Katharina & Phil



Post 39659 -

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende. Hab vorhin noch 2 Artikel (englisch) gelesen, die eventuell Lesefreude bereiten:


eine Abhandlung zur Linepithema humile
http://arstechnica.com/science/2016/08/meet-the-worst-ants-in-the-world/
(archive: https://web.archive.org/web/20160813003829/http://arstechnica.com/science/2016/08/meet-the-worst-ants-in-the-world/) :think:


etwas zur Apis dorsata "afrikanischen, wilden" Biene
http://www.theatlantic.com/science/archive/2016/08/a-curtain-of-giant-bees-that-behaves-like-a-lung/494312/
(archive: https://archive.is/sHQXR)


und vor allem Phil begeistert mit seiner Zusammenfassung zur Ameisenfauna im Comoé Nationalpark
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=8&t=3979
großartig


Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende. Hab vorhin noch 2 Artikel (englisch) gelesen, die eventuell Lesefreude bereiten:


eine Abhandlung zur Linepithema humile
http://arstechnica.com/science/2016/08/meet-the-worst-ants-in-the-world/
(archive: https://web.archive.org/web/20160813003829/http://arstechnica.com/science/2016/08/meet-the-worst-ants-in-the-world/) :think:


etwas zur Apis dorsata "afrikanischen, wilden" Biene
http://www.theatlantic.com/science/archive/2016/08/a-curtain-of-giant-bees-that-behaves-like-a-lung/494312/
(archive: https://archive.is/sHQXR)


und vor allem Phil begeistert mit seiner Zusammenfassung zur Ameisenfauna im Comoé Nationalpark
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=8&t=3979
großartig



Post 40503 -

https://www.newscientist.com/article/2123107-tiptoeing-termites-bang-their-heads-to-mimic-ant-footsteps/


Termiten haben ein sehr gutes "Gehör" und können Ameisen an ihren Schritten erkennen und weichen denen sogar aus.



https://www.sciencedaily.com/releases/2017/02/170223142100.htm


Hummeln werden weiterhin auf komplexes verhalten geprüft und zeigen erstaunliche Lernfähigkeiten.
https://www.youtube.com/watch?v=fJyHeUaSMVw


Hier zeigen sie wie sie die gelben Bällchen gezielt in einen gelben Kreis legen um an Zuckerkonzentrat zu kommen. Sie lernen auf flexible Weise und können das gelernte Verhalten durch eigene Vorführung direkt weitergeben. Zusätzlich wählen sie für die Aufgabenlösung den einfachsten Weg, indem sie die nächstgelegensten Bälle in den Kreis schieben. Sogar farblose, schwarze Kugeln werden als Aufgabenlösung erkannt, wenn sie näher zum Kreis liegen, als gelbe Bällchen. :think:
clever girls!


https://www.newscientist.com/article/2123107-tiptoeing-termites-bang-their-heads-to-mimic-ant-footsteps/


Termiten haben ein sehr gutes "Gehör" und können Ameisen an ihren Schritten erkennen und weichen denen sogar aus.



https://www.sciencedaily.com/releases/2017/02/170223142100.htm


Hummeln werden weiterhin auf komplexes verhalten geprüft und zeigen erstaunliche Lernfähigkeiten.
https://www.youtube.com/watch?v=fJyHeUaSMVw


Hier zeigen sie wie sie die gelben Bällchen gezielt in einen gelben Kreis legen um an Zuckerkonzentrat zu kommen. Sie lernen auf flexible Weise und können das gelernte Verhalten durch eigene Vorführung direkt weitergeben. Zusätzlich wählen sie für die Aufgabenlösung den einfachsten Weg, indem sie die nächstgelegensten Bälle in den Kreis schieben. Sogar farblose, schwarze Kugeln werden als Aufgabenlösung erkannt, wenn sie näher zum Kreis liegen, als gelbe Bällchen. :think:
clever girls!



Post 40521 -

https://www.youtube.com/watch?v=mV80Wlc4UV0


http://www.sciencemag.org/news/2017/03/world-s-first-genetically-modified-ants-shed-light-how-complex-insect-societies-evolved



Mit CRISPR wurden nun Ameisen Ooceraea biroi genetisch manipuliert und (einen) Duftrezeptor "Orco" "ausgeschaltet". Tatsächlich wurden dann Verhaltensänderungen und Beeinträchtigungen festgestellt, die man bei den Fruchtfliegen nicht beobachten konnte. Jetzt kann man direkte Vergleiche in der Hirnforschung anstellen. (Die im Video erwähnten Feststellungen wirken recht trivial auf den Ameisenkenner.)

Even more surprising was the effect the genetic modification had on the brain. There the nerve endings of each type of odorant receptor meet up in clusters called glomeruli. When other researchers knocked out the orca gene in fruit flies, their glomeruli were unaffected. But in the ants, the glomeruli never formed. That’s just what happens to the equivalent part of the brain in mice when similar genes are knocked out.


This was “the real eye-opening result,” says Eugene Robinson, a behavioral genomics researcher at the University of Illinois in Champaign who was not involved with the work. “It provides the opportunity to be comparing and contrasting brain development” in different species. Such comparisons could be important for assessing how brains evolve to manage the complex behaviors seen in social animals, another key aspect of the evolution of sociality in ants and other species.


https://www.youtube.com/watch?v=mV80Wlc4UV0


http://www.sciencemag.org/news/2017/03/world-s-first-genetically-modified-ants-shed-light-how-complex-insect-societies-evolved



Mit CRISPR wurden nun Ameisen Ooceraea biroi genetisch manipuliert und (einen) Duftrezeptor "Orco" "ausgeschaltet". Tatsächlich wurden dann Verhaltensänderungen und Beeinträchtigungen festgestellt, die man bei den Fruchtfliegen nicht beobachten konnte. Jetzt kann man direkte Vergleiche in der Hirnforschung anstellen. (Die im Video erwähnten Feststellungen wirken recht trivial auf den Ameisenkenner.)

Even more surprising was the effect the genetic modification had on the brain. There the nerve endings of each type of odorant receptor meet up in clusters called glomeruli. When other researchers knocked out the orca gene in fruit flies, their glomeruli were unaffected. But in the ants, the glomeruli never formed. That’s just what happens to the equivalent part of the brain in mice when similar genes are knocked out.


This was “the real eye-opening result,” says Eugene Robinson, a behavioral genomics researcher at the University of Illinois in Champaign who was not involved with the work. “It provides the opportunity to be comparing and contrasting brain development” in different species. Such comparisons could be important for assessing how brains evolve to manage the complex behaviors seen in social animals, another key aspect of the evolution of sociality in ants and other species.



Post 40523 -

Ein interessanter Artikel huscht früh um 5 Uhr über den screen: https://www.newscientist.com/article/2124050-sneaky-beetles-evolved-disguise-to-look-like-ants-then-eat-them/



http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(17)30198-7?_returnURL=http%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982217301987%3Fshowall%3Dtrue



rover beetles by Munetoshi Maruyama and Joseph Parker


Ein interessanter Artikel huscht früh um 5 Uhr über den screen: https://www.newscientist.com/article/2124050-sneaky-beetles-evolved-disguise-to-look-like-ants-then-eat-them/



http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(17)30198-7?_returnURL=http%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982217301987%3Fshowall%3Dtrue



rover beetles by Munetoshi Maruyama and Joseph Parker



Post 30163 -

Das kann man wohl sagen, aber auch schon der "Charakter" einer einzelnen Kolonie ändert sich ja auch mit der Zeit.


Das kann man wohl sagen, aber auch schon der "Charakter" einer einzelnen Kolonie ändert sich ja auch mit der Zeit.



Post 36575 -

Lt Seifert springt Temnothorax (ich glaube es war unufasciatus) auch seine Beute aus bis zu 15mm an, was bei der Größe ja nicht unbeachtlich ist.



LG Franz


Lt Seifert springt Temnothorax (ich glaube es war unufasciatus) auch seine Beute aus bis zu 15mm an, was bei der Größe ja nicht unbeachtlich ist.



LG Franz



Post 27818 -

Hallo,


dann möchte ich hier auch einmal einen interessanten Link hinzufügen:


Wissenschaftler entziffern erstes Termitengenom: Ergebnisse tragen dazu bei, die Ursachen des Sozialverhaltens bei Staaten bildenden Insekten besser zu verstehen


Viele Grüße,
Diffeomorphismus


Hallo,


dann möchte ich hier auch einmal einen interessanten Link hinzufügen:


Wissenschaftler entziffern erstes Termitengenom: Ergebnisse tragen dazu bei, die Ursachen des Sozialverhaltens bei Staaten bildenden Insekten besser zu verstehen


Viele Grüße,
Diffeomorphismus



Post 28304 -

Hallo,


auch von mir noch drei interessante Artikel (leider alle in englischer Sprache):


Unexpected diversity of egg yolk proteins play a key role in ant sociality and castes


Analyzing Extinct Ants in Amber


Genetically identical ants help unlock the secrets of larval fate


Viel Freude beim Lesen und liebe Grüße,
Christian


Hallo,


auch von mir noch drei interessante Artikel (leider alle in englischer Sprache):


Unexpected diversity of egg yolk proteins play a key role in ant sociality and castes


Analyzing Extinct Ants in Amber


Genetically identical ants help unlock the secrets of larval fate


Viel Freude beim Lesen und liebe Grüße,
Christian



Post 28587 -

"Teamarbeit" bei Spermien
Mehr durch Zufall als gewollt haben Forscher herausgefunden, dass bei vielen Ameisenarten die Spermien in Bündeln vorkommen; diese Bündel können schneller schwimmen als ein einzelnes Spermium und haben somit einen deutlichen Vorteil beim "Rennen" zur Spermatheca. Eigentlich untersuchten die Forscher die Charakteristika von Spermien in Abhängigkeit von der Anzahl der Männchen mit denen sich ein weibliches Geschlechtstier einer Art durchschnittlich paart, dabei kam es zu dieser Entdeckung. Um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, wählte man eine Art aus, bei der sich die weiblichen Geschlechtstiere durchschnittlich mit vielen Männchen paaren: Cataglyphis savignyi. (Hier kommen die guten Damen durchschnittlich auf neun Partner.) Die Forscher fanden heraus, dass sich bei dieser Art die Spermien im Durchschnitt zu Bündeln von 73 Stück zusammenfinden. Durch vergleichende Versuche bei denen man Spermien bzw. Spermienbündel in Flüssigkeiten verschiedener Viskosität gab, stellte sich heraus, dass die Bündel eine oft doppelt so hohe Geschwindigkeit erreichten wie die "Solisten". Diese höhere Geschwindigkeit resultiert daraus, dass die einzelnen Spermien eines Bündels ihre Bewegungen koordinieren.


Genauere Informationen mitsamt eines Videos findet man in dem folgenden englischsprachigen Artikel bei www.livescience.com:
Ant Sperm Bundle Up to Outrace the Competition


Liebe Grüße,
Christian


Edit: Als Nachtrag noch den Link zur originalen Veröffentlichung (leider kein freier Zugang, also Uni-Netz etc. erforderlich):
Team swimming in ant spermatozoa


"Teamarbeit" bei Spermien
Mehr durch Zufall als gewollt haben Forscher herausgefunden, dass bei vielen Ameisenarten die Spermien in Bündeln vorkommen; diese Bündel können schneller schwimmen als ein einzelnes Spermium und haben somit einen deutlichen Vorteil beim "Rennen" zur Spermatheca. Eigentlich untersuchten die Forscher die Charakteristika von Spermien in Abhängigkeit von der Anzahl der Männchen mit denen sich ein weibliches Geschlechtstier einer Art durchschnittlich paart, dabei kam es zu dieser Entdeckung. Um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, wählte man eine Art aus, bei der sich die weiblichen Geschlechtstiere durchschnittlich mit vielen Männchen paaren: Cataglyphis savignyi. (Hier kommen die guten Damen durchschnittlich auf neun Partner.) Die Forscher fanden heraus, dass sich bei dieser Art die Spermien im Durchschnitt zu Bündeln von 73 Stück zusammenfinden. Durch vergleichende Versuche bei denen man Spermien bzw. Spermienbündel in Flüssigkeiten verschiedener Viskosität gab, stellte sich heraus, dass die Bündel eine oft doppelt so hohe Geschwindigkeit erreichten wie die "Solisten". Diese höhere Geschwindigkeit resultiert daraus, dass die einzelnen Spermien eines Bündels ihre Bewegungen koordinieren.


Genauere Informationen mitsamt eines Videos findet man in dem folgenden englischsprachigen Artikel bei www.livescience.com:
Ant Sperm Bundle Up to Outrace the Competition


Liebe Grüße,
Christian


Edit: Als Nachtrag noch den Link zur originalen Veröffentlichung (leider kein freier Zugang, also Uni-Netz etc. erforderlich):
Team swimming in ant spermatozoa



Post 28918 -

Das Ameisennest: Ein Ort verborgener Biodiversität
Forscher haben die Nester einer aus Mexiko stammenden, noch nicht beschriebenen Weberameise der Gattung Camponotus in Hinblick auf das Vorhandensein von myrmekophilen Lebewesen untersucht; hierbei tat sich ihnen eine wahre Fundgrube auf und sie entdeckten diverse unbekannte Arten.


Allgemein weisen sie auch auf die Problematik hin, dass mit der Gefährdung vieler arborealen Ameisenarten eben auch diese Myrmekophilen bedroht sind, da diese sich vollkommen auf das Zusammenleben mit den Ameisen spezialisiert haben.


Insgesamt eine wirklich lesenswerte und äußerst interessante Publikation, die dazu auch noch frei zugänglich ist. Hier der Link:


Arboreal Ant Colonies as ‘Hot-Points’ of Cryptic Diversity for Myrmecophiles: The Weaver Ant Camponotus sp. aff. textor and Its Interaction Network with Its Associates


Viel Vergnügen beim Lesen und liebe Grüße,
Christian


Das Ameisennest: Ein Ort verborgener Biodiversität
Forscher haben die Nester einer aus Mexiko stammenden, noch nicht beschriebenen Weberameise der Gattung Camponotus in Hinblick auf das Vorhandensein von myrmekophilen Lebewesen untersucht; hierbei tat sich ihnen eine wahre Fundgrube auf und sie entdeckten diverse unbekannte Arten.


Allgemein weisen sie auch auf die Problematik hin, dass mit der Gefährdung vieler arborealen Ameisenarten eben auch diese Myrmekophilen bedroht sind, da diese sich vollkommen auf das Zusammenleben mit den Ameisen spezialisiert haben.


Insgesamt eine wirklich lesenswerte und äußerst interessante Publikation, die dazu auch noch frei zugänglich ist. Hier der Link:


Arboreal Ant Colonies as ‘Hot-Points’ of Cryptic Diversity for Myrmecophiles: The Weaver Ant Camponotus sp. aff. textor and Its Interaction Network with Its Associates


Viel Vergnügen beim Lesen und liebe Grüße,
Christian



Post 29282 -

Ameisenkadaver als Schutzwall
Mit dem Ziel die verschiedenen Strategien denen sich Wespen bedienen um ihre Nester zu schützen zu untersuchen, sammelten Forscher in Südostchina gut 800 Wespennester. Dabei machten sie eine erstaunliche Entdeckung: Eine bis dahin noch unbeschriebene Wegwespenart füllt die Vorkammern ihrer Nester mit toten Ameisen. Es wird vermutet, dass dadurch das Wespennest als Ameisennest getarnt wird und mögliche Parasiten abgeschreckt werden. Diese Wespenart wurde daher auch "Bone-house wasp" getauft; ihr wissenschaftlicher Name lautet Deuteragenia ossarium.


Einen deutschsprachigen Artikel mit ausführlicheren Informationen findet man auf http://www.tierwelt.ch:


Die Totengräberin unter den Wespen


Den Link zur originalen und frei zugänglichen Publikation findet man am Ende Artikels.


Liebe Grüße,
Christian


Ameisenkadaver als Schutzwall
Mit dem Ziel die verschiedenen Strategien denen sich Wespen bedienen um ihre Nester zu schützen zu untersuchen, sammelten Forscher in Südostchina gut 800 Wespennester. Dabei machten sie eine erstaunliche Entdeckung: Eine bis dahin noch unbeschriebene Wegwespenart füllt die Vorkammern ihrer Nester mit toten Ameisen. Es wird vermutet, dass dadurch das Wespennest als Ameisennest getarnt wird und mögliche Parasiten abgeschreckt werden. Diese Wespenart wurde daher auch "Bone-house wasp" getauft; ihr wissenschaftlicher Name lautet Deuteragenia ossarium.


Einen deutschsprachigen Artikel mit ausführlicheren Informationen findet man auf http://www.tierwelt.ch:


Die Totengräberin unter den Wespen


Den Link zur originalen und frei zugänglichen Publikation findet man am Ende Artikels.


Liebe Grüße,
Christian



Post 29504 -

Irgendwie klar!?!
Was passiert, wenn man Ameisen daran hindert, die Kadaver der verstorbenen Nestgenossinnen aus dem Nest zu entfernen? Forscher in Belgien haben dies an Myrmica rubra-Kolonien untersucht. Das Ergebnis mag wahrscheinlich nicht all zusehr verwundern: Durch die Kadaver verschlechterten sich die hygienischen Bedingungen im Nest, so dass es zu einer erhöhten Sterberate kam.


Einen deutschsprachigen Bericht über dieses Experiment findet man auf http://www.wissenschaft-aktuell.de:


Hygiene im Ameisennest nutzt der Kolonie


Die wissenschaftliche Publikation (freier Zugang) ist am Ende des Berichts verlinkt.


Liebe Grüße,
Christian


Irgendwie klar!?!
Was passiert, wenn man Ameisen daran hindert, die Kadaver der verstorbenen Nestgenossinnen aus dem Nest zu entfernen? Forscher in Belgien haben dies an Myrmica rubra-Kolonien untersucht. Das Ergebnis mag wahrscheinlich nicht all zusehr verwundern: Durch die Kadaver verschlechterten sich die hygienischen Bedingungen im Nest, so dass es zu einer erhöhten Sterberate kam.


Einen deutschsprachigen Bericht über dieses Experiment findet man auf http://www.wissenschaft-aktuell.de:


Hygiene im Ameisennest nutzt der Kolonie


Die wissenschaftliche Publikation (freier Zugang) ist am Ende des Berichts verlinkt.


Liebe Grüße,
Christian



Post 29801 -

Ameisen vs. CO2
Eine 25-jährige Langzeitstudie in Arizona und Texas hat gezeigt, dass Ameisen die Beschaffenheit von Sandkörnern derart verändern, dass diese mehr CO2 aufnehmen können. Dies geschieht dadurch, dass die Körner poröser werden, und dadurch ihre Oberfläche vergrößert wird. Im Vergleich zu gewöhnlichen Sandproben war der Sand aus den Ameisenbauten 50-300-fach stärker verwittert, also poröser.


Einen deutschsprachigen Artikel, der sich mit dieser Studie beschäftigt, findet man hier. Dieser enthält auch den Link zur originalen Veröffentlichung in Geology, welche leider nicht frei zugänglich ist.


Liebe Grüße,
Christian


Ameisen vs. CO2
Eine 25-jährige Langzeitstudie in Arizona und Texas hat gezeigt, dass Ameisen die Beschaffenheit von Sandkörnern derart verändern, dass diese mehr CO2 aufnehmen können. Dies geschieht dadurch, dass die Körner poröser werden, und dadurch ihre Oberfläche vergrößert wird. Im Vergleich zu gewöhnlichen Sandproben war der Sand aus den Ameisenbauten 50-300-fach stärker verwittert, also poröser.


Einen deutschsprachigen Artikel, der sich mit dieser Studie beschäftigt, findet man hier. Dieser enthält auch den Link zur originalen Veröffentlichung in Geology, welche leider nicht frei zugänglich ist.


Liebe Grüße,
Christian



Post 30055 -

Hat jede Ameisenkolonie ihren eigenen "Charakter"?
Sicherlich, jeder Mensch hat einen eigenen und oft unverkennbaren Charakter; eine einzelne Ameise wohl eher nicht. Aber wie sieht es mit dem Verhalten einer ganzen Kolonie aus, kann man hier verschiedene "Charaktereigenschaften" bei verschiedenen Kolonien ausmachen? Glaubt man einer Studie aus den Vereinigten Staaten, dann ja. Für die diesbezüglichen im Freiland und im Labor durchgeführten Untersuchungen wurde die Art Temnothorax rugatulus ausgewählt. Hierbei zeigte sich, dass Kolonien, bedingt durch äußere Einflüsse und der Lage im Verbreitungsgebiet (entlang der Nord-Süd-Ausdehnung), unterschiedliche Verhaltensweisen zeigten; z. B. bezüglich der Aggressivität oder der Bereitschaft Risiken einzugehen.


Ant colony 'personalities' shaped by environment (englischsprachiger Artikel bei "www.bbc.com")


Be meek or be bold? A colony-level behavioural syndrome in ants (Link zu der Studie (der Link im Artikel ist falsch), leider kein freier Zugang)


Liebe Grüße,
Christian


Hat jede Ameisenkolonie ihren eigenen "Charakter"?
Sicherlich, jeder Mensch hat einen eigenen und oft unverkennbaren Charakter; eine einzelne Ameise wohl eher nicht. Aber wie sieht es mit dem Verhalten einer ganzen Kolonie aus, kann man hier verschiedene "Charaktereigenschaften" bei verschiedenen Kolonien ausmachen? Glaubt man einer Studie aus den Vereinigten Staaten, dann ja. Für die diesbezüglichen im Freiland und im Labor durchgeführten Untersuchungen wurde die Art Temnothorax rugatulus ausgewählt. Hierbei zeigte sich, dass Kolonien, bedingt durch äußere Einflüsse und der Lage im Verbreitungsgebiet (entlang der Nord-Süd-Ausdehnung), unterschiedliche Verhaltensweisen zeigten; z. B. bezüglich der Aggressivität oder der Bereitschaft Risiken einzugehen.


Ant colony 'personalities' shaped by environment (englischsprachiger Artikel bei "www.bbc.com")


Be meek or be bold? A colony-level behavioural syndrome in ants (Link zu der Studie (der Link im Artikel ist falsch), leider kein freier Zugang)


Liebe Grüße,
Christian



Post 30083 -

Hallo,


anbei ein paar Hinweise auf lesenswerte Artikel und Publikationen:


Durch ihre Lebensweise sind Ameisen natürlich besonders anfällig für z. B. Bakterien und Pilze. Während ihrer Evolutionsgeschichte haben sie daher diverse Verteidigungsstrategien entwickelt. Forscher möchten diese nun anhand von Blattschneiderameisen genauer Untersuchen. Insbesondere geht es hierbei um die Symbiose zwischen Mikroorganismen, vor allem Bakterien, und den Ameisen. Ziel ist die Entwicklung von neuen Medikamenten.


Scientists explore ant microbiota in search of new drugs (englischsprachiger Artikel)


Bleiben wir bei den Blattschneiderameisen, genauer genommen bei der Art Mycocepurus smithii und dem von ihr kultivierten Pilz.


A Brazilian Population of the Asexual Fungus-Growing Ant Mycocepurus smithii (Formicidae, Myrmicinae, Attini) Cultivates Fungal Symbionts with Gongylidia-Like Structures (frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Auch Dinge, die gut gemeint sind, können negative Auswirkungen haben. Sind natürliche Lebensräume z. B. durch agrarwirtschaftlich genutzte Flächen voneinander abgeschnitten, so hört es sich erst einmal vernünftig an, wenn man diese durch Korridore wieder miteinander verbindet. Allerdings kann dies auch die Ausbreitung von invasiven Arten mit sich bringen, wie Forscher aus den Vereinigten Staaten am Beispiel der Feuerameise (Solenopsis invicta) aufgezeigt haben.


Wildlife corridors sometimes help invasive species spread (englischsprachiger Artikel bei "www.sciencedaily.com")


Landscape corridors can increase invasion by an exotic species and reduce diversity of native species (Link zu der frei zugänglichen Studie bei "www.esajournals.org")


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


anbei ein paar Hinweise auf lesenswerte Artikel und Publikationen:


Durch ihre Lebensweise sind Ameisen natürlich besonders anfällig für z. B. Bakterien und Pilze. Während ihrer Evolutionsgeschichte haben sie daher diverse Verteidigungsstrategien entwickelt. Forscher möchten diese nun anhand von Blattschneiderameisen genauer Untersuchen. Insbesondere geht es hierbei um die Symbiose zwischen Mikroorganismen, vor allem Bakterien, und den Ameisen. Ziel ist die Entwicklung von neuen Medikamenten.


Scientists explore ant microbiota in search of new drugs (englischsprachiger Artikel)


Bleiben wir bei den Blattschneiderameisen, genauer genommen bei der Art Mycocepurus smithii und dem von ihr kultivierten Pilz.


A Brazilian Population of the Asexual Fungus-Growing Ant Mycocepurus smithii (Formicidae, Myrmicinae, Attini) Cultivates Fungal Symbionts with Gongylidia-Like Structures (frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Auch Dinge, die gut gemeint sind, können negative Auswirkungen haben. Sind natürliche Lebensräume z. B. durch agrarwirtschaftlich genutzte Flächen voneinander abgeschnitten, so hört es sich erst einmal vernünftig an, wenn man diese durch Korridore wieder miteinander verbindet. Allerdings kann dies auch die Ausbreitung von invasiven Arten mit sich bringen, wie Forscher aus den Vereinigten Staaten am Beispiel der Feuerameise (Solenopsis invicta) aufgezeigt haben.


Wildlife corridors sometimes help invasive species spread (englischsprachiger Artikel bei "www.sciencedaily.com")


Landscape corridors can increase invasion by an exotic species and reduce diversity of native species (Link zu der frei zugänglichen Studie bei "www.esajournals.org")


Liebe Grüße,
Christian



Post 30100 -

Moin Frank,


ich bin ja schon der Meinung, dass jeder Mensch einen unverwechselbaren Charakter hat, bestehend aus eher guten und eher schlechten Charaktereigenschaften. Leider gibt es ja Menschen, die um die Sonne kreisen, bei denen die schlechten Eigenschaften beängstigend in der Überzahl sind. ;)


Aber zurück zu den Ameisen: Ja, von einem Charakter zu sprechen, wäre sicherlich vermessen. Auch in Bezug auf die Kolonien stand dieser Begriff ja bewusst in Anführungszeichen. Klar, auch innerhalb einer Kolonie unterscheiden sich einzelne Ameisen in ihren Verhaltensweisen; man betrachte z. B. eine Art mit Soldatinnen. Aber auch ansonsten scheinen jüngere Arbeiterinnen wohl eher Aufgaben im Nest zu übernehmen, wohingegen älterere außerhalb fouragieren. Aber unterscheiden sich auch Soldatinnen untereinander? Kann man hier individuelle Eigenschaften feststellen? Ich täte mich damit etwas schwer; zumindest mit den Assoziationen, die ich mit Charakter und Individualität bezüglich Menschen habe.


Liebe Grüße,
Christian


Moin Frank,


ich bin ja schon der Meinung, dass jeder Mensch einen unverwechselbaren Charakter hat, bestehend aus eher guten und eher schlechten Charaktereigenschaften. Leider gibt es ja Menschen, die um die Sonne kreisen, bei denen die schlechten Eigenschaften beängstigend in der Überzahl sind. ;)


Aber zurück zu den Ameisen: Ja, von einem Charakter zu sprechen, wäre sicherlich vermessen. Auch in Bezug auf die Kolonien stand dieser Begriff ja bewusst in Anführungszeichen. Klar, auch innerhalb einer Kolonie unterscheiden sich einzelne Ameisen in ihren Verhaltensweisen; man betrachte z. B. eine Art mit Soldatinnen. Aber auch ansonsten scheinen jüngere Arbeiterinnen wohl eher Aufgaben im Nest zu übernehmen, wohingegen älterere außerhalb fouragieren. Aber unterscheiden sich auch Soldatinnen untereinander? Kann man hier individuelle Eigenschaften feststellen? Ich täte mich damit etwas schwer; zumindest mit den Assoziationen, die ich mit Charakter und Individualität bezüglich Menschen habe.


Liebe Grüße,
Christian



Post 30194 -

Hallo,


anbei ein deutschsprachiger Artikel zum Lesen bzw. Hören zum Thema "Charakter" von Kolonien:


Von Draufgängern und Drückebergern ("www.deutschlandfunk.de")


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


anbei ein deutschsprachiger Artikel zum Lesen bzw. Hören zum Thema "Charakter" von Kolonien:


Von Draufgängern und Drückebergern ("www.deutschlandfunk.de")


Liebe Grüße,
Christian



Post 30293 -

Hallo,


da es mir momentan absolut an der nötigen Zeit fehlt etwas mehr zu schreiben, anbei nur zwei Links:


Are Local Filters Blind to Provenance? Ant Seed Predation Suppresses Exotic Plants More than Natives (englischsprachige und frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Natural selection drives the evolution of ant life cycles (englischsprachige und frei zugängliche Publikation bei "www.pnas.org")


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


da es mir momentan absolut an der nötigen Zeit fehlt etwas mehr zu schreiben, anbei nur zwei Links:


Are Local Filters Blind to Provenance? Ant Seed Predation Suppresses Exotic Plants More than Natives (englischsprachige und frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Natural selection drives the evolution of ant life cycles (englischsprachige und frei zugängliche Publikation bei "www.pnas.org")


Liebe Grüße,
Christian



Post 30313 -

"Zombie-Ameisen"
Der Umstand, dass ein Pilz (Ophiocordyceps camponoti-rufipedis) existiert, der Ameisen befällt und sie sozusagen unter seine Kontrolle bringt, sie also zu "Zombies" macht, dürfte den meisten geläufig sein; wenigstens das Bild mit einem aus einer Ameise sprießenden Pilz dürfte jeder schon einmal gesehen haben. Der Pilz bringt die befallene Ameise dazu, sich fest an ein Blatt zu "klammern", wo sie dann verstirbt und der Pilz aus der Ameise heraus wächst. Forscher aus den Vereinigten Staaten und Brasilien haben diesbezüglich nun genauer geforscht und eine Studie veröffentlicht.
In einem ersten Schritt wurde getestet, was geschieht, wenn eine kürzlich durch diesen Pilz verstorbene Ameise direkt in das Nest verbracht wird. Hierfür standen im Labor zwei Nester (der Art Camponotus rufipes) bereit, eines wurde noch von Ameisen bewohnt, das andere nicht mehr. In jedes wurden 14 kürzlich von diesem Pilz dahingeraffte Ameisen verbracht. Das Ergebnis zeigte, dass der Pilz sich in beiden Nestern nicht richtig entwickeln konnte. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass in dem bewohnten Nest die Ameisen aktiv gegen den Parasiten vorgingen, wohingegen im unbewohnten Nest wohl einfach die Bedingungen nicht stimmten (Untergrund, Mikroklima etc.).
In einem zweiten Schritt wurden Untersuchungen im Freiland vorgenommen. Dabei wurde bei befallenen Kolonien sozusagen eine Karte mit den Orten erstellt, an dem befallene Ameisen bezüglich des Eingangs zum Nest verstarben. Es zeigte sich, dass dies immer an der "Türschwelle" zum Nest geschah. Fouragierende Arbeiterinnen mussten so immer durch eine Allee von Pilzen laufen, denen somit immer neue Opfer zur Verfügung standen.
Interessant ist auch, dass Kolonien durch diesen Pilz nicht ausgerottet werden, sich aber auch nicht von seinem Befall befreien können.


Zombie ant fungi manipulate hosts to die on the 'doorstep' of the colony (englischsprachiger Artikel auf "www.psu.edu")


Long-Term Disease Dynamics for a Specialized Parasite of Ant Societies: A Field Study (Link zu der frei zugänglichen Studie bei "www.plosone.org")


Liebe Grüße,
Christian


"Zombie-Ameisen"
Der Umstand, dass ein Pilz (Ophiocordyceps camponoti-rufipedis) existiert, der Ameisen befällt und sie sozusagen unter seine Kontrolle bringt, sie also zu "Zombies" macht, dürfte den meisten geläufig sein; wenigstens das Bild mit einem aus einer Ameise sprießenden Pilz dürfte jeder schon einmal gesehen haben. Der Pilz bringt die befallene Ameise dazu, sich fest an ein Blatt zu "klammern", wo sie dann verstirbt und der Pilz aus der Ameise heraus wächst. Forscher aus den Vereinigten Staaten und Brasilien haben diesbezüglich nun genauer geforscht und eine Studie veröffentlicht.
In einem ersten Schritt wurde getestet, was geschieht, wenn eine kürzlich durch diesen Pilz verstorbene Ameise direkt in das Nest verbracht wird. Hierfür standen im Labor zwei Nester (der Art Camponotus rufipes) bereit, eines wurde noch von Ameisen bewohnt, das andere nicht mehr. In jedes wurden 14 kürzlich von diesem Pilz dahingeraffte Ameisen verbracht. Das Ergebnis zeigte, dass der Pilz sich in beiden Nestern nicht richtig entwickeln konnte. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass in dem bewohnten Nest die Ameisen aktiv gegen den Parasiten vorgingen, wohingegen im unbewohnten Nest wohl einfach die Bedingungen nicht stimmten (Untergrund, Mikroklima etc.).
In einem zweiten Schritt wurden Untersuchungen im Freiland vorgenommen. Dabei wurde bei befallenen Kolonien sozusagen eine Karte mit den Orten erstellt, an dem befallene Ameisen bezüglich des Eingangs zum Nest verstarben. Es zeigte sich, dass dies immer an der "Türschwelle" zum Nest geschah. Fouragierende Arbeiterinnen mussten so immer durch eine Allee von Pilzen laufen, denen somit immer neue Opfer zur Verfügung standen.
Interessant ist auch, dass Kolonien durch diesen Pilz nicht ausgerottet werden, sich aber auch nicht von seinem Befall befreien können.


Zombie ant fungi manipulate hosts to die on the 'doorstep' of the colony (englischsprachiger Artikel auf "www.psu.edu")


Long-Term Disease Dynamics for a Specialized Parasite of Ant Societies: A Field Study (Link zu der frei zugänglichen Studie bei "www.plosone.org")


Liebe Grüße,
Christian



Post 30402 -

Hallo,


zu der Studie Long-Term Disease Dynamics for a Specialized Parasite of Ant Societies: A Field Study habe ich nun auch einen Artikel in deutscher Sprache bei "www.spektrum.de" entdeckt:


Pilzparasit macht nur manche Ameisen zu Zombies


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


zu der Studie Long-Term Disease Dynamics for a Specialized Parasite of Ant Societies: A Field Study habe ich nun auch einen Artikel in deutscher Sprache bei "www.spektrum.de" entdeckt:


Pilzparasit macht nur manche Ameisen zu Zombies


Liebe Grüße,
Christian



Post 30472 -

Hallo,


anbei die Links zu zwei interessanten (und frei zugänglichen) Publikationen:


The First Ant-Termite Syninclusion in Amber with CT-Scan Analysis of Taphonomy ("www.plosone.org")


Abstract

We describe here a co-occurrence (i.e. a syninclusion) of ants and termites in a piece of Mexican amber (Totolapa deposit, Chiapas), whose importance is two-fold. First, this finding suggests at least a middle Miocene antiquity for the modern, though poorly documented, relationship between Azteca ants and Nasutitermes termites. Second, the presence of a Neivamyrmex army ant documents an in situ raiding behaviour of the same age and within the same community, confirmed by the fact that the army ant is holding one of the termite worker between its mandibles and by the presence of a termite with bitten abdomen. In addition, we present how CT-scan imaging can be an efficient tool to describe the topology of resin flows within amber pieces, and to point out the different states of preservation of the embedded insects. This can help achieving a better understanding of taphonomical processes, and tests ethological and ecological hypotheses in such complex syninclusions.


Sperm mixing in the polyandrous leaf-cutting ant Acromyrmex echinatior ("onlinelibrary.wiley.com")


Abstract

The insemination of queens by sperm from multiple males (polyandry) has evolved in a number of eusocial insect lineages despite the likely costs of the behavior. The selective advantages in terms of colony fitness must therefore also be significant and there is now good evidence that polyandry increases genetic variation among workers, thereby improving the efficiency of division of labor, resistance against disease, and diluting the impact of genetically incompatible matings. However, these advantages will only be maximized if the sperm of initially discrete ejaculates are mixed when stored in queen spermathecae and used for egg fertilization in a “fair raffle.” Remarkably, however, very few studies have addressed the level of sperm mixing in social insects. Here we analyzed sperm use over time in the highly polyandrous leaf-cutting ant Acromyrmex echinatior. We genotyped cohorts of workers produced either 2 months apart or up to over a year apart, and batches of eggs laid up to over 2 years apart, and tested whether fluctuations in patriline distributions deviated from random. We show that the representation of father males in both egg and worker cohorts does not change over time, consistent with obligatorily polyandrous queens maximizing their fitness when workers are as genetically diverse as possible.


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


anbei die Links zu zwei interessanten (und frei zugänglichen) Publikationen:


The First Ant-Termite Syninclusion in Amber with CT-Scan Analysis of Taphonomy ("www.plosone.org")


Abstract

We describe here a co-occurrence (i.e. a syninclusion) of ants and termites in a piece of Mexican amber (Totolapa deposit, Chiapas), whose importance is two-fold. First, this finding suggests at least a middle Miocene antiquity for the modern, though poorly documented, relationship between Azteca ants and Nasutitermes termites. Second, the presence of a Neivamyrmex army ant documents an in situ raiding behaviour of the same age and within the same community, confirmed by the fact that the army ant is holding one of the termite worker between its mandibles and by the presence of a termite with bitten abdomen. In addition, we present how CT-scan imaging can be an efficient tool to describe the topology of resin flows within amber pieces, and to point out the different states of preservation of the embedded insects. This can help achieving a better understanding of taphonomical processes, and tests ethological and ecological hypotheses in such complex syninclusions.


Sperm mixing in the polyandrous leaf-cutting ant Acromyrmex echinatior ("onlinelibrary.wiley.com")


Abstract

The insemination of queens by sperm from multiple males (polyandry) has evolved in a number of eusocial insect lineages despite the likely costs of the behavior. The selective advantages in terms of colony fitness must therefore also be significant and there is now good evidence that polyandry increases genetic variation among workers, thereby improving the efficiency of division of labor, resistance against disease, and diluting the impact of genetically incompatible matings. However, these advantages will only be maximized if the sperm of initially discrete ejaculates are mixed when stored in queen spermathecae and used for egg fertilization in a “fair raffle.” Remarkably, however, very few studies have addressed the level of sperm mixing in social insects. Here we analyzed sperm use over time in the highly polyandrous leaf-cutting ant Acromyrmex echinatior. We genotyped cohorts of workers produced either 2 months apart or up to over a year apart, and batches of eggs laid up to over 2 years apart, and tested whether fluctuations in patriline distributions deviated from random. We show that the representation of father males in both egg and worker cohorts does not change over time, consistent with obligatorily polyandrous queens maximizing their fitness when workers are as genetically diverse as possible.


Liebe Grüße,
Christian



Post 30548 -

Hallo,


heute etwas für die Ohren; entdeckt auf "www.deutschlandfunk.de":


Um die Möglichkeit invasive Ameisenarten, hier Lasius neglectus, mit parasitären Pilzen zu bekämpfen, geht es in dem folgenden Beitrag:


Achillesferse der Ameisen-Superkolonien


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


heute etwas für die Ohren; entdeckt auf "www.deutschlandfunk.de":


Um die Möglichkeit invasive Ameisenarten, hier Lasius neglectus, mit parasitären Pilzen zu bekämpfen, geht es in dem folgenden Beitrag:


Achillesferse der Ameisen-Superkolonien


Liebe Grüße,
Christian



Post 31057 -

Moin,


damit dieser Thread nicht gänzlich einschläft, ein interessanter Artikel über die Ameisen von New York City:


Inhabit(ants) of New York City: High Diversity Underfoot in Urban Environments


In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das kostenlose e-Book Dr. Eleanor’s Book of Common Ants of New York City hinweisen (hatte ich auch schon mal im AF getan).


Liebe Grüße,
Christian


Moin,


damit dieser Thread nicht gänzlich einschläft, ein interessanter Artikel über die Ameisen von New York City:


Inhabit(ants) of New York City: High Diversity Underfoot in Urban Environments


In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das kostenlose e-Book Dr. Eleanor’s Book of Common Ants of New York City hinweisen (hatte ich auch schon mal im AF getan).


Liebe Grüße,
Christian



Post 31080 -

Die Pharaoameise, Kadaver und der Pilz im Nest
Auf ein interessantes Verhalten der Pharaoameise (Monomorium pharaonis) bei der Auswahl des Nestes sind Forscher in Dänemark gestoßen. In einem Versuch standen drei mögliche Typen von Nestern zur Verfügung: Nester in denen tote Arbeiterinnen der Kolonie lagen, die von einem Pilz (Metarhizium brunneum) überwuchert waren, Nester in denen tote Ameisen der Kolonie lagen, die durch Erfrieren gestorben waren (und nicht von diesem Pilz infiziert waren) sowie "saubere" Nester. In dem Versuch wurden den Ameisen nun immer zwei verschiedene Typen von Nestern angeboten. Eigentlich sollte man annehmen, dass die Ameisen, wenn die Möglichkeit besteht, das mit dem Pilz infizierte Nest meiden würden; aber genau dies trat nicht ein: Sowohl wenn sie die Auswahl zwischen dem infizierten Nest und dem Nest mit den erfrorenen Ameisen hatten, als auch bei der Auswahl zwischen dem infizierten und dem "sauberen" Nest wählten die Ameisen mehrheitlich das infizierte Nest.
Die Forscher haben noch keine abschließende Erklärung für dieses Verhalten, gehen aber davon aus, dass die Ameisen sich freiwillig dem Pilz aussetzen um sich sozusagen zu impfen.


Nachfolgend noch die Quellen:


Ant colonies prefer homes infected with fungus (Englischsprachiger Artikel bei "www.sciencenews.org")


Ant Colonies Prefer Infected over Uninfected Nest Sites (Die frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Liebe Grüße,
Christian


Die Pharaoameise, Kadaver und der Pilz im Nest
Auf ein interessantes Verhalten der Pharaoameise (Monomorium pharaonis) bei der Auswahl des Nestes sind Forscher in Dänemark gestoßen. In einem Versuch standen drei mögliche Typen von Nestern zur Verfügung: Nester in denen tote Arbeiterinnen der Kolonie lagen, die von einem Pilz (Metarhizium brunneum) überwuchert waren, Nester in denen tote Ameisen der Kolonie lagen, die durch Erfrieren gestorben waren (und nicht von diesem Pilz infiziert waren) sowie "saubere" Nester. In dem Versuch wurden den Ameisen nun immer zwei verschiedene Typen von Nestern angeboten. Eigentlich sollte man annehmen, dass die Ameisen, wenn die Möglichkeit besteht, das mit dem Pilz infizierte Nest meiden würden; aber genau dies trat nicht ein: Sowohl wenn sie die Auswahl zwischen dem infizierten Nest und dem Nest mit den erfrorenen Ameisen hatten, als auch bei der Auswahl zwischen dem infizierten und dem "sauberen" Nest wählten die Ameisen mehrheitlich das infizierte Nest.
Die Forscher haben noch keine abschließende Erklärung für dieses Verhalten, gehen aber davon aus, dass die Ameisen sich freiwillig dem Pilz aussetzen um sich sozusagen zu impfen.


Nachfolgend noch die Quellen:


Ant colonies prefer homes infected with fungus (Englischsprachiger Artikel bei "www.sciencenews.org")


Ant Colonies Prefer Infected over Uninfected Nest Sites (Die frei zugängliche Publikation bei "www.plosone.org")


Liebe Grüße,
Christian



Post 31091 -

Der Stammbaum der Insekten
Bei "www.deutschlandfunk.de" gibt es ein interessantes Interview (zum Lesen und zum Hören) über die neuesten genetischen Untersuchungen bezüglich der Verwandtschaftsverhältnisse bei Insekten:


Über eine Million Insektenarten leben auf unserem Planeten. Doch wie all diese Bienen, Ameisen, Heuschrecken, Läuse und Kakerlaken miteinander verwandt sind, das war bislang ein Rätsel. Eine konzertierte Aktion von Evolutionsbiologen, Genforschern und Bioinformatikern bringt jetzt aber Licht ins Dunkel der Insekten-Evolution. Federführend war Bernhard Misof beteiligt, Professor am Bonner Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig. Er erklärt den in "Science" vorgestellten Stammbaum im Gespräch mit Ralf Krauter.


Verwandtschaftsverhältnisse klar wie nie


Ameise oder Spinne
Einen sehr interessanten (englischsprachigen) Artikel über Spinnen die in ihrem Aussehen und Verhalten Ameisen imitieren habe ich bei "www.phys.org" entdeckt:


Spiders disguise themselves as ants to hide and hunt their prey


Liebe Grüße,
Christian


Der Stammbaum der Insekten
Bei "www.deutschlandfunk.de" gibt es ein interessantes Interview (zum Lesen und zum Hören) über die neuesten genetischen Untersuchungen bezüglich der Verwandtschaftsverhältnisse bei Insekten:


Über eine Million Insektenarten leben auf unserem Planeten. Doch wie all diese Bienen, Ameisen, Heuschrecken, Läuse und Kakerlaken miteinander verwandt sind, das war bislang ein Rätsel. Eine konzertierte Aktion von Evolutionsbiologen, Genforschern und Bioinformatikern bringt jetzt aber Licht ins Dunkel der Insekten-Evolution. Federführend war Bernhard Misof beteiligt, Professor am Bonner Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig. Er erklärt den in "Science" vorgestellten Stammbaum im Gespräch mit Ralf Krauter.


Verwandtschaftsverhältnisse klar wie nie


Ameise oder Spinne
Einen sehr interessanten (englischsprachigen) Artikel über Spinnen die in ihrem Aussehen und Verhalten Ameisen imitieren habe ich bei "www.phys.org" entdeckt:


Spiders disguise themselves as ants to hide and hunt their prey


Liebe Grüße,
Christian



Post 31108 -

Große Köpfe
Pheidole megacephala ist eine hochgradig invasive Art, die daher weltweit Verbreitung gefunden hat. Wie bei Pheidole-Arten üblich, haben die Soldatinnen einen extrem großen Kopf. Forscher haben nun untersucht, ob äußere Einflüsse, wie z. B. das Vorhandensein von konkurrierenden Ameisenarten, eine Veränderung der Kopfgröße bedingen. Dafür wurden Kolonien in Australien, Florida, Hawaii, Mauritius und Südafrika untersucht. Insbesondere der Vergleich zwischen Hawaii, wo es keine ursprünglich einheimischen Ameisen gibt, und Australien mit seinen vielen und dominanten Arten ist interessant: In Australien sind sowohl die Soldatinnen als auch die Minor-Arbeiterinnen weitaus größer als ihre Artgenossinnen auf Hawaii. Soldatinnen aus Australien erreichten sogar die dreifache Masse wie die Soldatinnen auf Hawaii. Durch genetische Untersuchungen konnte ausgeschlossen werden, dass dieser Größenunterschied das Ergebnis eines langwierigen evolutionären Prozesses ist. Somit ist P. megacephala in der Lage sich in kürzester Zeit an die Bedingungen ihrer Umwelt anzupassen.
Weiterhin ist auch erstaunlich, dass das Verhältnis von Minor-Arbeiterinnen und Soldatinnen bei allen untersuchten Kolonien ähnlich ist. Folglich werden bei einer größeren Bedrohungslage nicht mehr Soldatinnen produziert, sondern einfach größere. Die Forscher gehen davon aus, dass das Verhältnis zwischen den beiden Arbeiterinnen-Kasten durch chemische Signale gesteuert wird. Hierin könnte auch ein Ansatz zu einer umweltfreundlichen Bekämpfung dieser Art liegen.


Study: Big-headed Ants Grow Bigger When Faced with Fierce Competitors (Englischsprachiger Artikel bei "www.sciencenewsline.com")


Liebe Grüße,
Christian


Große Köpfe
Pheidole megacephala ist eine hochgradig invasive Art, die daher weltweit Verbreitung gefunden hat. Wie bei Pheidole-Arten üblich, haben die Soldatinnen einen extrem großen Kopf. Forscher haben nun untersucht, ob äußere Einflüsse, wie z. B. das Vorhandensein von konkurrierenden Ameisenarten, eine Veränderung der Kopfgröße bedingen. Dafür wurden Kolonien in Australien, Florida, Hawaii, Mauritius und Südafrika untersucht. Insbesondere der Vergleich zwischen Hawaii, wo es keine ursprünglich einheimischen Ameisen gibt, und Australien mit seinen vielen und dominanten Arten ist interessant: In Australien sind sowohl die Soldatinnen als auch die Minor-Arbeiterinnen weitaus größer als ihre Artgenossinnen auf Hawaii. Soldatinnen aus Australien erreichten sogar die dreifache Masse wie die Soldatinnen auf Hawaii. Durch genetische Untersuchungen konnte ausgeschlossen werden, dass dieser Größenunterschied das Ergebnis eines langwierigen evolutionären Prozesses ist. Somit ist P. megacephala in der Lage sich in kürzester Zeit an die Bedingungen ihrer Umwelt anzupassen.
Weiterhin ist auch erstaunlich, dass das Verhältnis von Minor-Arbeiterinnen und Soldatinnen bei allen untersuchten Kolonien ähnlich ist. Folglich werden bei einer größeren Bedrohungslage nicht mehr Soldatinnen produziert, sondern einfach größere. Die Forscher gehen davon aus, dass das Verhältnis zwischen den beiden Arbeiterinnen-Kasten durch chemische Signale gesteuert wird. Hierin könnte auch ein Ansatz zu einer umweltfreundlichen Bekämpfung dieser Art liegen.


Study: Big-headed Ants Grow Bigger When Faced with Fierce Competitors (Englischsprachiger Artikel bei "www.sciencenewsline.com")


Liebe Grüße,
Christian



Post 31148 -

Gesetzmäßigkeiten in sozialen Systemen
Stellt man sich die Frage, ob es allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten in sozialen Systemen gibt, welche sich vorhersagen lassen, so kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Antwort Ja lautet; immerhin treffen Individuen individuelle Entscheidungen. Physiker aus Großbritannien haben aber nun eine eben solche allgemeingültige Gesetzmäßigkeit im Verhalten von Ameisen entdeckt: Und zwar ist die Durchschnittsgeschwindigkeit einer Ameise während eines Ereignisses von der Länge dieses Ereignisses abhängig; je länger das Ereignis dauert, desto größer wird die Durchschnittsgeschwindigkeit.
Die Forscher führten ihre Untersuchungen an drei Kolonien der Art Temnothorax albipennis durch. Hierfür wurden die einzelnen Arbeiterinnen jeder Kolonie individuell mit Farbpunkten markiert. Anschließend wurden die Kolonien (alle von unterschiedlicher Größe) jeweils über einen Zeitraum von 100 Minuten in ihrem Nest (Objektträger-Nest) gefilmt. Dieses wurde mit jeder Kolonie zweimal durchgeführt, wobei den Kolonien einmal ein kleineres und einmal ein größeres Nest zur Verfügung stand. Anhand dieses Videomaterials wurden dann die Positionen jeder Ameise während dieser 100 Minuten manuell mithilfe eines Computer-Programms erfasst. Dies geschah jeweils in Zeitintervallen von 0,1 Sekunden. Als Ereignis gilt nun ein Zeitintervall in dem sich eine Ameise bewegt, wenn also zwischen zwei Zeitpunkten mit Geschwindigkeit Null ihre Geschwindigkeit für alle dazwischen liegenden Zeitpunkte größer Null ist.
Was die Forscher nun bei ihren Auswertungen feststellten, ist die obig schon erwähnte Gesetzmäßigkeit, welche allerdings noch von der Größe des Nestes abhängig ist. Glaubt man den Ausführungen der Physiker, ist es also tatsächlich so, dass die Länge des Zeitraums währenddessen sich eine Ameise bewegt schon vor Beginn dieser Bewegung festgelegt ist, die Ameise passt dann dementsprechend ihre Geschwindigkeit an.


Eine sicherlich äußerst interessante Thematik. Wer sich näher und genauer damit befassen möchte, findet nachfolgend den Link zu der frei zugänglichen Publikation bei The Royal Society Publishing:


Universality in ant behaviour


Abstract:


Prediction for social systems is a major challenge. Universality at the social level has inspired a unified theory for urban living but individual variation makes predicting relationships within societies difficult. Here, we show that in ant societies individual average speed is higher when event duration is longer. Expressed as a single scaling function, this relationship is universal because for any event duration an ant, on average, moves at the corresponding average speed except for a short acceleration and deceleration at the beginning and end. This establishes cause and effect within a social system and may inform engineering and control of artificial ones.


Und wo wir gerade bei der Physik sind: Eine weitere sehr interessante physikalische Entdeckung bei der Ameisen wenigstens als Beispiel eine Nebenrolle spielen:


Teilchen, Wellen und Ameisen (Artikel auf "www.tuwien.ac.at")


Liebe Grüße,
Christian


Gesetzmäßigkeiten in sozialen Systemen
Stellt man sich die Frage, ob es allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten in sozialen Systemen gibt, welche sich vorhersagen lassen, so kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Antwort Ja lautet; immerhin treffen Individuen individuelle Entscheidungen. Physiker aus Großbritannien haben aber nun eine eben solche allgemeingültige Gesetzmäßigkeit im Verhalten von Ameisen entdeckt: Und zwar ist die Durchschnittsgeschwindigkeit einer Ameise während eines Ereignisses von der Länge dieses Ereignisses abhängig; je länger das Ereignis dauert, desto größer wird die Durchschnittsgeschwindigkeit.
Die Forscher führten ihre Untersuchungen an drei Kolonien der Art Temnothorax albipennis durch. Hierfür wurden die einzelnen Arbeiterinnen jeder Kolonie individuell mit Farbpunkten markiert. Anschließend wurden die Kolonien (alle von unterschiedlicher Größe) jeweils über einen Zeitraum von 100 Minuten in ihrem Nest (Objektträger-Nest) gefilmt. Dieses wurde mit jeder Kolonie zweimal durchgeführt, wobei den Kolonien einmal ein kleineres und einmal ein größeres Nest zur Verfügung stand. Anhand dieses Videomaterials wurden dann die Positionen jeder Ameise während dieser 100 Minuten manuell mithilfe eines Computer-Programms erfasst. Dies geschah jeweils in Zeitintervallen von 0,1 Sekunden. Als Ereignis gilt nun ein Zeitintervall in dem sich eine Ameise bewegt, wenn also zwischen zwei Zeitpunkten mit Geschwindigkeit Null ihre Geschwindigkeit für alle dazwischen liegenden Zeitpunkte größer Null ist.
Was die Forscher nun bei ihren Auswertungen feststellten, ist die obig schon erwähnte Gesetzmäßigkeit, welche allerdings noch von der Größe des Nestes abhängig ist. Glaubt man den Ausführungen der Physiker, ist es also tatsächlich so, dass die Länge des Zeitraums währenddessen sich eine Ameise bewegt schon vor Beginn dieser Bewegung festgelegt ist, die Ameise passt dann dementsprechend ihre Geschwindigkeit an.


Eine sicherlich äußerst interessante Thematik. Wer sich näher und genauer damit befassen möchte, findet nachfolgend den Link zu der frei zugänglichen Publikation bei The Royal Society Publishing:


Universality in ant behaviour


Abstract:


Prediction for social systems is a major challenge. Universality at the social level has inspired a unified theory for urban living but individual variation makes predicting relationships within societies difficult. Here, we show that in ant societies individual average speed is higher when event duration is longer. Expressed as a single scaling function, this relationship is universal because for any event duration an ant, on average, moves at the corresponding average speed except for a short acceleration and deceleration at the beginning and end. This establishes cause and effect within a social system and may inform engineering and control of artificial ones.


Und wo wir gerade bei der Physik sind: Eine weitere sehr interessante physikalische Entdeckung bei der Ameisen wenigstens als Beispiel eine Nebenrolle spielen:


Teilchen, Wellen und Ameisen (Artikel auf "www.tuwien.ac.at")


Liebe Grüße,
Christian



Post 31891 -

Vielen Dank für die Übersetzung, Holger! :thumbup:


Vielen Dank für die Übersetzung, Holger! :thumbup:



Post 32152 -

Hallo,


noch etwas für die Ohren:


Dimensionen - die Welt der Wissenschaft (ORF1 Webradio)


Krankheitsbekämpfung im Kollektiv: Wie sich Ameisen gegen Mikroben wehren


Als Insekt in einem Staat zu leben, bietet viele Vorteile: In Gruppen von hunderten, tausenden oder gar hunderttausenden wird die Futtersuche, der Nestbau oder die Verteidigung gegen Räuber zum leichten Spiel. Der enge Kontakt zu unzähligen Artgenossen macht es aber auch Krankheitserregern leicht, sich auszubreiten - wie bei allen Lebewesen, die in großer Zahl auf engem Raum leben, ist die Gefahr von Seuchen groß. Dennoch kommt es in den Kolonien von Ameisen, Bienen oder Termiten nur sehr selten zum Ausbruch von Epidemien. Sie haben spezielle Verhaltensweisen entwickelt, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Silvia Cremer; Evolutionsbiologin. Autor: Wolfgang Däuble.


(Das Thema beginnt bei ca. 8 Minuten)


Liebe Grüße,
Christian


Hallo,


noch etwas für die Ohren:


Dimensionen - die Welt der Wissenschaft (ORF1 Webradio)


Krankheitsbekämpfung im Kollektiv: Wie sich Ameisen gegen Mikroben wehren


Als Insekt in einem Staat zu leben, bietet viele Vorteile: In Gruppen von hunderten, tausenden oder gar hunderttausenden wird die Futtersuche, der Nestbau oder die Verteidigung gegen Räuber zum leichten Spiel. Der enge Kontakt zu unzähligen Artgenossen macht es aber auch Krankheitserregern leicht, sich auszubreiten - wie bei allen Lebewesen, die in großer Zahl auf engem Raum leben, ist die Gefahr von Seuchen groß. Dennoch kommt es in den Kolonien von Ameisen, Bienen oder Termiten nur sehr selten zum Ausbruch von Epidemien. Sie haben spezielle Verhaltensweisen entwickelt, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Silvia Cremer; Evolutionsbiologin. Autor: Wolfgang Däuble.


(Das Thema beginnt bei ca. 8 Minuten)


Liebe Grüße,
Christian



Post 32551 -

Bisse von Ameisen können inspirierend sein: Ant bites inspire study of nectar organs on tropical trees


Ein interessantes Interview (leider nur auf Englisch) kann man sich hier anhören: http://www.radionz.co.nz/national/programmes/ninetonoon/audio/20168947/the-weird,-wonderful,-world-of-ants


Bisse von Ameisen können inspirierend sein: Ant bites inspire study of nectar organs on tropical trees


Ein interessantes Interview (leider nur auf Englisch) kann man sich hier anhören: http://www.radionz.co.nz/national/programmes/ninetonoon/audio/20168947/the-weird,-wonderful,-world-of-ants



Post 32659 -

Gedächtnisfehler scheint es auch bei Hummeln zu geben: Hummeln neigen zu falschen Erinnerungen (Artikel bei "www.n-tv.de")


Hier der Link zur zugehörigen Publikation (leider kein freier Zugang): http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(15)00025-1


(Wer Interesse an der Publikation hat, aber keinen Zugang, der kann mir eine PN schreiben.)


Liebe Grüße,
Christian


Gedächtnisfehler scheint es auch bei Hummeln zu geben: Hummeln neigen zu falschen Erinnerungen (Artikel bei "www.n-tv.de")


Hier der Link zur zugehörigen Publikation (leider kein freier Zugang): http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(15)00025-1


(Wer Interesse an der Publikation hat, aber keinen Zugang, der kann mir eine PN schreiben.)


Liebe Grüße,
Christian



Post 33000 -

Als Ergänzung zu dem obigen Beitrag von myrmikonos noch ein Artikel in deutscher Sprache zum Bionik-Thema: http://www.heise.de/tr/artikel/Das-bionische-Tierreich-wird-erweitert-2587277.html


Als Ergänzung zu dem obigen Beitrag von myrmikonos noch ein Artikel in deutscher Sprache zum Bionik-Thema: http://www.heise.de/tr/artikel/Das-bionische-Tierreich-wird-erweitert-2587277.html



Post 33010 -

Moin,


anbei zwei frei zugängliche Publikationen zu unseren kleinen Krabbeltieren:


Ameisen in der Schwerelosigkeit: Um zu untersuchen, wie sich die Schwerelosigkeit auf das Fouragierverhalten von Ameisen auswirkt, wurden mehrere Kolonien der Art Tetramorium caespitum auf die Internationale Raumstation ISS geschickt. Sowohl dort, als auch zum Vergleich am Boden, wurden Experimente mit den Ameisen durchgeführt. Die Ameisen in der Schwerelosigkeit erkundeten, im Gegensatz zu denen auf der Erde, die Arena weniger gründlich und verwendeten mehr verworrene Pfade. Das lässt sich damit erklären, dass sie oftmals buchstäblich die Bodenhaftung verloren haben.


Collective search by ants in microgravity


Pilz-kultivierende Ameisen: Bei der Art Apterostigma megacephala konnten Forscher erstmals den Fall beschreiben, dass eine niedere Pilz-kultivierende Art einen Pilz kultiviert, den man sonst nur bei höheren Pilz-kultivierenden Arten findet. Insgesamt ein interessanter Einblick in die Evolution solcher Ameisen.


The Most Relictual Fungus-Farming Ant Species Cultivates the Most Recently Evolved and Highly Domesticated Fungal Symbiont Species


Liebe Grüße,
Christian


Moin,


anbei zwei frei zugängliche Publikationen zu unseren kleinen Krabbeltieren:


Ameisen in der Schwerelosigkeit: Um zu untersuchen, wie sich die Schwerelosigkeit auf das Fouragierverhalten von Ameisen auswirkt, wurden mehrere Kolonien der Art Tetramorium caespitum auf die Internationale Raumstation ISS geschickt. Sowohl dort, als auch zum Vergleich am Boden, wurden Experimente mit den Ameisen durchgeführt. Die Ameisen in der Schwerelosigkeit erkundeten, im Gegensatz zu denen auf der Erde, die Arena weniger gründlich und verwendeten mehr verworrene Pfade. Das lässt sich damit erklären, dass sie oftmals buchstäblich die Bodenhaftung verloren haben.


Collective search by ants in microgravity


Pilz-kultivierende Ameisen: Bei der Art Apterostigma megacephala konnten Forscher erstmals den Fall beschreiben, dass eine niedere Pilz-kultivierende Art einen Pilz kultiviert, den man sonst nur bei höheren Pilz-kultivierenden Arten findet. Insgesamt ein interessanter Einblick in die Evolution solcher Ameisen.


The Most Relictual Fungus-Farming Ant Species Cultivates the Most Recently Evolved and Highly Domesticated Fungal Symbiont Species


Liebe Grüße,
Christian



Post 33099 -

Als Ergänzung noch der Link zu einem sehr ausführlichen deutschsprachigen Artikel über die Ameisen auf der ISS: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article139150614/Was-Ameisen-auf-der-Raumstation-zu-suchen-haben.html


Das Vorhandensein von Solenopsis invicta wirkt sich negativ auf den Nachwuchs von Kaimanen aus:


Red Fire Ant (Solenopsis invicta) Effects on Broad-Snouted Caiman (Caiman latirostris) Nest Success


Als Ergänzung noch der Link zu einem sehr ausführlichen deutschsprachigen Artikel über die Ameisen auf der ISS: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article139150614/Was-Ameisen-auf-der-Raumstation-zu-suchen-haben.html


Das Vorhandensein von Solenopsis invicta wirkt sich negativ auf den Nachwuchs von Kaimanen aus:


Red Fire Ant (Solenopsis invicta) Effects on Broad-Snouted Caiman (Caiman latirostris) Nest Success



Post 33586 -

Moin,


anbei der Link zu einem längeren Artikel auf "www.focus.de", welcher sich mit den negativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Bienen beschäftigt.


http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/pflanzenschutzmittel-vergiften-bienen-bienensterben-angst-vor-dem-kipppunkt_id_4641511.html


Liebe Grüße,
Christian


Moin,


anbei der Link zu einem längeren Artikel auf "www.focus.de", welcher sich mit den negativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Bienen beschäftigt.


http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/pflanzenschutzmittel-vergiften-bienen-bienensterben-angst-vor-dem-kipppunkt_id_4641511.html


Liebe Grüße,
Christian



Post 33790 -

Solenopsis invicta: Miniatur-Bagger


Forscher in den Vereinigten Staaten haben sich näher mit den Techniken beschäftigt, mit denen Solenopsis invicta ihre Nester im Erdreich anlegen. Sie fanden heraus, dass diese Art wohl auch deshalb so erfolgreich ist, da sie mit fast allen Arten von Böden zurecht kommt.
Für die Versuche ließ man die Ameisen (jeweils 100 Arbeiterinnen) in Glaszylindern graben, die jeweils mit Material unterschiedlicher Körnung befüllt waren. Weiterhin wurde auch der Feuchtigkeitsgehalt der Materialien variiert. Nach einem bestimmten Zeitraum (40 Stunden) wurden dann 3D-Modelle der geschaffenen Nester erstellt. So zeigte sich, dass die Ameisen umso schneller gruben, desto grobkörniger das Material war. Bezüglich der Feuchtigkeit wurde festgestellt, dass die Struktur der Nester in feuchterem Material verzweigter ist. Allgemein genügte den Ameisen schon ein Feuchtigkeitsanteil von 5 Prozent um Gänge anlegen zu können.


In einer zweiten Stufe des Experimentes wählte man als Material verschieden große Glasperlen. Hiermit wollte man die Technik untersuchen, mit der eine einzelne Ameise gräbt. Hierbei konnten zwei Techniken beobachtet werden: Die größeren Perlen wurden einzeln abtransportiert; die kleineren Perlen wurden, ähnlich einem Schneeball, zu größeren Kugeln zusammengepresst und dann abtransportiert. Erstaunlich hierbei war, dass diese größeren Kugeln alle die gleiche Größe aufwiesen.


Diese Beobachtungen sollen zukünftig auch eine technische Anwendung haben, indem man so ganze Gruppen von Grabungs-Robotern koordinieren kann.


Den englischsprachigen Originalartikel findet man auf "www.bbc.com" (dieser beinhaltet auch anschauliche Videos): http://www.bbc.com/news/science-environment-32609797


Liebe Grüße,
Christian


Solenopsis invicta: Miniatur-Bagger


Forscher in den Vereinigten Staaten haben sich näher mit den Techniken beschäftigt, mit denen Solenopsis invicta ihre Nester im Erdreich anlegen. Sie fanden heraus, dass diese Art wohl auch deshalb so erfolgreich ist, da sie mit fast allen Arten von Böden zurecht kommt.
Für die Versuche ließ man die Ameisen (jeweils 100 Arbeiterinnen) in Glaszylindern graben, die jeweils mit Material unterschiedlicher Körnung befüllt waren. Weiterhin wurde auch der Feuchtigkeitsgehalt der Materialien variiert. Nach einem bestimmten Zeitraum (40 Stunden) wurden dann 3D-Modelle der geschaffenen Nester erstellt. So zeigte sich, dass die Ameisen umso schneller gruben, desto grobkörniger das Material war. Bezüglich der Feuchtigkeit wurde festgestellt, dass die Struktur der Nester in feuchterem Material verzweigter ist. Allgemein genügte den Ameisen schon ein Feuchtigkeitsanteil von 5 Prozent um Gänge anlegen zu können.


In einer zweiten Stufe des Experimentes wählte man als Material verschieden große Glasperlen. Hiermit wollte man die Technik untersuchen, mit der eine einzelne Ameise gräbt. Hierbei konnten zwei Techniken beobachtet werden: Die größeren Perlen wurden einzeln abtransportiert; die kleineren Perlen wurden, ähnlich einem Schneeball, zu größeren Kugeln zusammengepresst und dann abtransportiert. Erstaunlich hierbei war, dass diese größeren Kugeln alle die gleiche Größe aufwiesen.


Diese Beobachtungen sollen zukünftig auch eine technische Anwendung haben, indem man so ganze Gruppen von Grabungs-Robotern koordinieren kann.


Den englischsprachigen Originalartikel findet man auf "www.bbc.com" (dieser beinhaltet auch anschauliche Videos): http://www.bbc.com/news/science-environment-32609797


Liebe Grüße,
Christian



Post 34008 -

Schnappkieferameisen der Art Odontomachus brunneus benutzen ihre Mandibeln um sich aus den Fallen von Ameisenlöwen zu katapultieren. Dies fanden Forscher nun heraus. Hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation bei "Plos One" (enthält interessantes Bild- und Videomaterial):


Mandible-Powered Escape Jumps in Trap-Jaw Ants Increase Survival Rates during Predator-Prey Encounters


Einen deutschsprachigen Artikel der sich mit dieser Veröffentlichung beschäftigt findet man auf "www.n-tv.de":


Per Katapult aus der Löwen-Falle


Schnappkieferameisen der Art Odontomachus brunneus benutzen ihre Mandibeln um sich aus den Fallen von Ameisenlöwen zu katapultieren. Dies fanden Forscher nun heraus. Hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation bei "Plos One" (enthält interessantes Bild- und Videomaterial):


Mandible-Powered Escape Jumps in Trap-Jaw Ants Increase Survival Rates during Predator-Prey Encounters


Einen deutschsprachigen Artikel der sich mit dieser Veröffentlichung beschäftigt findet man auf "www.n-tv.de":


Per Katapult aus der Löwen-Falle



Post 34531 -

Moin,


es ist doch immer wieder erstaunlich, dass sich überall in der Natur Mathematik finden lässt. Vor allem wenn man bedenkt, dass kein mathematisches Objekt wirklich existiert, sondern es sich einfach nur um eine Abstraktion des menschlichen Geistes handelt.


So nutzen auch Ameisen (natürlich nicht bewusst) Mathematik bei der Futtersuche, wie man einem Artikel auf "www.deutsche-wirtschafts-nachrichten.de" entnehmen kann.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/06/01/ameisen-nutzen-mathematik-bei-der-futtersuche/


Hier der Link zu der leider nicht frei zugänglichen Publikation "From individual to collective dynamics in Argentine ants (Linepithema humile)":


http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0025556415000097


Liebe Grüße,
Christian


Moin,


es ist doch immer wieder erstaunlich, dass sich überall in der Natur Mathematik finden lässt. Vor allem wenn man bedenkt, dass kein mathematisches Objekt wirklich existiert, sondern es sich einfach nur um eine Abstraktion des menschlichen Geistes handelt.


So nutzen auch Ameisen (natürlich nicht bewusst) Mathematik bei der Futtersuche, wie man einem Artikel auf "www.deutsche-wirtschafts-nachrichten.de" entnehmen kann.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/06/01/ameisen-nutzen-mathematik-bei-der-futtersuche/


Hier der Link zu der leider nicht frei zugänglichen Publikation "From individual to collective dynamics in Argentine ants (Linepithema humile)":


http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0025556415000097


Liebe Grüße,
Christian



Post 34675 -

Wie man eine Ameise (Paraponera clavata) "melkt":


https://www.youtube.com/watch?v=wNCD3rLbCBk


Wie man eine Ameise (Paraponera clavata) "melkt":


https://www.youtube.com/watch?v=wNCD3rLbCBk



Post 34970 -

Ameisen und die Klimaerwärmung


Anhand von neun eng verwandten Arten von Heeresameisen aus dem tropischen Regenwald Costa Ricas haben Forscher untersucht, wie sich die Klimaerwärmung auf diese Ameisen auswirken könnte. Einige der untersuchten Arten leben vorwiegend oberirdisch, während andere eine vorwiegend unterirdische Lebensweise haben.


Offensichtlich sind die oberirdisch lebenden Arten höheren Temperaturen ausgesetzt, als ihre Verwandten im Boden. Die Forscher aber gingen der Frage nach, wie es mit der Wärmetoleranz der einzelnen Arten aussieht. Hierbei stellte sich heraus, dass die oberirdisch lebenden Arten weitaus toleranter gegenüber höheren Temperaturen waren, als die unterirdisch lebenden Arten. Die Forscher weisen daher auch deutlich darauf hin, dass bei der Untersuchung von Auswirkungen der Klimaerwärmung ein besonderes Augenmerk auf die jeweiligen Mikrohabitate gelegt werden müsse.


Weiterhin untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen der Größe der Ameisen und ihrer Wärmetoleranz. Es zeigte sich, dass größere Individuen einer Art eine größere Toleranz aufwiesen als kleinere Individuen.


Einen englischsprachigen Artikel über diese Studie findet man hier: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/du-uac061015.php


Und hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1365-2656.12388/epdf


Ameisen und die Klimaerwärmung


Anhand von neun eng verwandten Arten von Heeresameisen aus dem tropischen Regenwald Costa Ricas haben Forscher untersucht, wie sich die Klimaerwärmung auf diese Ameisen auswirken könnte. Einige der untersuchten Arten leben vorwiegend oberirdisch, während andere eine vorwiegend unterirdische Lebensweise haben.


Offensichtlich sind die oberirdisch lebenden Arten höheren Temperaturen ausgesetzt, als ihre Verwandten im Boden. Die Forscher aber gingen der Frage nach, wie es mit der Wärmetoleranz der einzelnen Arten aussieht. Hierbei stellte sich heraus, dass die oberirdisch lebenden Arten weitaus toleranter gegenüber höheren Temperaturen waren, als die unterirdisch lebenden Arten. Die Forscher weisen daher auch deutlich darauf hin, dass bei der Untersuchung von Auswirkungen der Klimaerwärmung ein besonderes Augenmerk auf die jeweiligen Mikrohabitate gelegt werden müsse.


Weiterhin untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen der Größe der Ameisen und ihrer Wärmetoleranz. Es zeigte sich, dass größere Individuen einer Art eine größere Toleranz aufwiesen als kleinere Individuen.


Einen englischsprachigen Artikel über diese Studie findet man hier: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-06/du-uac061015.php


Und hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1365-2656.12388/epdf



Post 35304 -

Ameisen kommunizieren auf verschiedenste Arten miteinander; vorwiegend verwenden sie hierbei natürlich chemische Stoffe. Allerdings spielen auch akustische Signale eine wichtige Rolle. Forscher haben nun herausgefunden, dass Käfer der Gattung Paussus, bei denen es sich um myrmecophile Parasiten handelt, in der Lage sind die akustischen Signale ihrer Wirtsameisen (in diesem Fall Pheidole pallidula) zu imitieren. Hierbei können die Käfer gezielt die Stridulationsgeräusche der einzelnen Kasten (Arbeiter, Soldaten, Königin) nachahmen. Käfer, welche die Geräusche einer Königin erzeugen, werden von den Ameisen auch als eben solche behandelt.


Hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation: The Pied Piper: A Parasitic Beetle’s Melodies Modulate Ant Behaviours


Ameisen kommunizieren auf verschiedenste Arten miteinander; vorwiegend verwenden sie hierbei natürlich chemische Stoffe. Allerdings spielen auch akustische Signale eine wichtige Rolle. Forscher haben nun herausgefunden, dass Käfer der Gattung Paussus, bei denen es sich um myrmecophile Parasiten handelt, in der Lage sind die akustischen Signale ihrer Wirtsameisen (in diesem Fall Pheidole pallidula) zu imitieren. Hierbei können die Käfer gezielt die Stridulationsgeräusche der einzelnen Kasten (Arbeiter, Soldaten, Königin) nachahmen. Käfer, welche die Geräusche einer Königin erzeugen, werden von den Ameisen auch als eben solche behandelt.


Hier der Link zu der frei zugänglichen Publikation: The Pied Piper: A Parasitic Beetle’s Melodies Modulate Ant Behaviours



Post 35544 -

Eine neue und äußerst umstrittene These zum Bienensterben:


Die neue Hypothese lautet so: Wenn heiße Sonnenflecken auf der Oberfläche des Zentralgestirns Plasma ins All schleudern, rasen auch Protonenschauer durchs All, treffen auf die Magnetosphäre der Erde und verändern so das Magnetfeld. Die Sonneneruptionen verwirren auf diese Weise den Magnetsinn der Bienen, sodass diese nicht mehr zurückfinden und verenden. Diese gewagte Hypothese legen die Messungen einer Forschergruppe um Jürgen Tautz nahe.


Hier der Link zum Artikel auf spiegel.de: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bienensterben-koennte-mit-sonnenstuermen-zusammenhaengen-a-1046281.html


Eine neue und äußerst umstrittene These zum Bienensterben:


Die neue Hypothese lautet so: Wenn heiße Sonnenflecken auf der Oberfläche des Zentralgestirns Plasma ins All schleudern, rasen auch Protonenschauer durchs All, treffen auf die Magnetosphäre der Erde und verändern so das Magnetfeld. Die Sonneneruptionen verwirren auf diese Weise den Magnetsinn der Bienen, sodass diese nicht mehr zurückfinden und verenden. Diese gewagte Hypothese legen die Messungen einer Forschergruppe um Jürgen Tautz nahe.


Hier der Link zum Artikel auf spiegel.de: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bienensterben-koennte-mit-sonnenstuermen-zusammenhaengen-a-1046281.html



Post 35730 -

Ich möchte hier gerne auf einen äußerst lesenswerten Artikel auf "www.sueddeutsche.de" hinweisen. Er beschäftigt sich mit dem indischen Biologen Raghavendra Gadagkar, der seit fast 40 Jahren die Papierwespe Ropalidia marginata erforscht. Insbesondere geht es auch um die immer noch nicht abschließend geklärte Frage des Altruismus bei sozialen Insekten.


http://www.sueddeutsche.de/wissen/altruismus-koenig-der-wespen-1.2616020


Und hier noch ein Video dieser wirklich sehr schönen Tiere:


https://www.youtube.com/watch?v=UCjEJJQDGWc


Ich möchte hier gerne auf einen äußerst lesenswerten Artikel auf "www.sueddeutsche.de" hinweisen. Er beschäftigt sich mit dem indischen Biologen Raghavendra Gadagkar, der seit fast 40 Jahren die Papierwespe Ropalidia marginata erforscht. Insbesondere geht es auch um die immer noch nicht abschließend geklärte Frage des Altruismus bei sozialen Insekten.


http://www.sueddeutsche.de/wissen/altruismus-koenig-der-wespen-1.2616020


Und hier noch ein Video dieser wirklich sehr schönen Tiere:


https://www.youtube.com/watch?v=UCjEJJQDGWc



Post 35932 -

Der Ulmer Wildbienenforscher Prof. Manfred Ayasse forscht über das Zusammenspiel zwischen Blüten und Insekten im Interview.


Wildbienen – die besseren Bestäuber?


Und passend dazu eine "W wie Wissen"-Sendung.


"Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben". Die Prophezeiung Albert Einsteins klingt drastisch, aber nicht unrealistisch. Denn Bienen bestäuben nicht nur den Großteil unserer Obst- und Gemüsesorten, sondern auch Futterpflanzen. Doch weltweit sterben die Bienenvölker, zum Teil ist er Exodus beängstigend.


W wie Wissen: Bienen-Alarm


Der Ulmer Wildbienenforscher Prof. Manfred Ayasse forscht über das Zusammenspiel zwischen Blüten und Insekten im Interview.


Wildbienen – die besseren Bestäuber?


Und passend dazu eine "W wie Wissen"-Sendung.


"Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben". Die Prophezeiung Albert Einsteins klingt drastisch, aber nicht unrealistisch. Denn Bienen bestäuben nicht nur den Großteil unserer Obst- und Gemüsesorten, sondern auch Futterpflanzen. Doch weltweit sterben die Bienenvölker, zum Teil ist er Exodus beängstigend.


W wie Wissen: Bienen-Alarm



Post 36196 -

Name für Motte gesucht: Forscher versteigert Namen bei Ebay


Aber immerhin für einen guten Zweck. Wer also Interesse hat ;)


Name für Motte gesucht: Forscher versteigert Namen bei Ebay


Aber immerhin für einen guten Zweck. Wer also Interesse hat ;)



Post 36390 -

Jungsteinzeit: Menschen nutzten Honigbienen schon vor 9000 Jahren


Reste an alten Tonscherben lieferten den Beleg: Die frühen Bauern der Jungsteinzeit haben Honigbienen bereits 1500 Jahre früher gezielt eingesetzt als bislang gedacht. Schon damals gewannen sie so Honig und Wachs.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/honig-und-wachs-menschen-nutzten-honigbienen-frueher-als-gedacht-a-1062270.html


Jungsteinzeit: Menschen nutzten Honigbienen schon vor 9000 Jahren


Reste an alten Tonscherben lieferten den Beleg: Die frühen Bauern der Jungsteinzeit haben Honigbienen bereits 1500 Jahre früher gezielt eingesetzt als bislang gedacht. Schon damals gewannen sie so Honig und Wachs.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/honig-und-wachs-menschen-nutzten-honigbienen-frueher-als-gedacht-a-1062270.html



Post 37005 -

Ich hatte schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass Experimente nahelegten, dass die Länge eines Zeitraumes währenddessen sich Ameisen bewegen schon vor Beginn der Bewegung feststeht. Auch pendeln sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten einzelner Bewegungsintervalle um einen konstanten Wert ein. Die damaligen Untersuchungen wurden an Ameisen innerhalb des Nestes vorgenommen. Nun haben die Forscher neue Ergebnisse zu dieser Thematik publiziert: Hierbei sollte überprüft werden, ob dies anfangs genannten Gesetzmäßigkeiten auch bei Ameisen gelten, die außerhalb des Nestes unterwegs sind. Diese Frage konnten die Forscher positiv beantworten. Die Annahme einer universellen Gesetzmäßigkeit wurde also untermauert.


Weiterhin interessierte die Forscher, wie sich die soziale Interaktion auf die Bewegungsintervalle (hinsichtlich Geschwindigkeit und Dauer) auswirkt. Hierbei wurde festgestellt, dass Ameisen Informationen, die sie gesammelt haben während sie sich bewegen, wohl erst dann verarbeiten, wenn sie die Bewegung beendet haben.


[...] Certain relevant social information may be collected during a movement, and processed when at rest, or alternatively we suggest that it would be simpler for the ant to both collect and process the information when its current movement is complete. [...]


Eine, wie ich finde, äußerst spannende Thematik. Leider konnte ich die recht komplexe Publikation bislang aus Zeitmangel nur überfliegen. Daher hier auch nur der kurze Hinweis. Aber zumindest ist sie frei zugänglich, hier der Link:


Ants determine their next move at rest: motor planning and causality in complex systems


Es lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen. Insbesondere da auch auf ähnliche Beobachtungen beim Menschen eingegangen wird.


Ich hatte schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass Experimente nahelegten, dass die Länge eines Zeitraumes währenddessen sich Ameisen bewegen schon vor Beginn der Bewegung feststeht. Auch pendeln sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten einzelner Bewegungsintervalle um einen konstanten Wert ein. Die damaligen Untersuchungen wurden an Ameisen innerhalb des Nestes vorgenommen. Nun haben die Forscher neue Ergebnisse zu dieser Thematik publiziert: Hierbei sollte überprüft werden, ob dies anfangs genannten Gesetzmäßigkeiten auch bei Ameisen gelten, die außerhalb des Nestes unterwegs sind. Diese Frage konnten die Forscher positiv beantworten. Die Annahme einer universellen Gesetzmäßigkeit wurde also untermauert.


Weiterhin interessierte die Forscher, wie sich die soziale Interaktion auf die Bewegungsintervalle (hinsichtlich Geschwindigkeit und Dauer) auswirkt. Hierbei wurde festgestellt, dass Ameisen Informationen, die sie gesammelt haben während sie sich bewegen, wohl erst dann verarbeiten, wenn sie die Bewegung beendet haben.


[...] Certain relevant social information may be collected during a movement, and processed when at rest, or alternatively we suggest that it would be simpler for the ant to both collect and process the information when its current movement is complete. [...]


Eine, wie ich finde, äußerst spannende Thematik. Leider konnte ich die recht komplexe Publikation bislang aus Zeitmangel nur überfliegen. Daher hier auch nur der kurze Hinweis. Aber zumindest ist sie frei zugänglich, hier der Link:


Ants determine their next move at rest: motor planning and causality in complex systems


Es lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen. Insbesondere da auch auf ähnliche Beobachtungen beim Menschen eingegangen wird.



Post 37064 -

Wie gelingt es Ameisen ihre oftmals sehr komplexen Nester zu bauen? Dieser Frage sind Forscher aus Frankreich anhand von Beobachtungen und Untersuchungen bei Lasius niger nachgegangen. Wie so oft bei Ameisen spielen auch hier Pheromone eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wirken sich auch klimatische Bedingungen auf die Gestalt des Nestes aus, da sich die Pheromone in einer trockenen Umgebung schneller verflüchtigen als in einer feuchten Umgebung.


How ants self-organize to build their nests


Liebe Grüße,
Christian


Wie gelingt es Ameisen ihre oftmals sehr komplexen Nester zu bauen? Dieser Frage sind Forscher aus Frankreich anhand von Beobachtungen und Untersuchungen bei Lasius niger nachgegangen. Wie so oft bei Ameisen spielen auch hier Pheromone eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wirken sich auch klimatische Bedingungen auf die Gestalt des Nestes aus, da sich die Pheromone in einer trockenen Umgebung schneller verflüchtigen als in einer feuchten Umgebung.


How ants self-organize to build their nests


Liebe Grüße,
Christian



Post 37084 -

Auch im hohen Alter noch so fit wie in der Jugend sein - davon träumen sicherlich viele Menschen. Bei Arbeiterinnen von Pheidole dentata ist dies der Normalzustand, wie Forscher nun herausfanden. (Minor-)Arbeiterinnen dieser Art leben unter Laborbedingungen ca. 140 Tage lang. Die Forscher führten Tests mit Ameisen unterschiedlichen Alters durch, welche ergaben, dass die älteren Damen genauso fit sind wie ihre jüngeren Schwestern. Und dies sowohl in körperlicher, als auch in geistiger Hinsicht, wie vergleichende Untersuchungen an den Gehirnen ergaben.


Die Publikation ist frei zugänglich:


Lifespan behavioural and neural resilience in a social insect


Liebe Grüße,
Christian


Auch im hohen Alter noch so fit wie in der Jugend sein - davon träumen sicherlich viele Menschen. Bei Arbeiterinnen von Pheidole dentata ist dies der Normalzustand, wie Forscher nun herausfanden. (Minor-)Arbeiterinnen dieser Art leben unter Laborbedingungen ca. 140 Tage lang. Die Forscher führten Tests mit Ameisen unterschiedlichen Alters durch, welche ergaben, dass die älteren Damen genauso fit sind wie ihre jüngeren Schwestern. Und dies sowohl in körperlicher, als auch in geistiger Hinsicht, wie vergleichende Untersuchungen an den Gehirnen ergaben.


Die Publikation ist frei zugänglich:


Lifespan behavioural and neural resilience in a social insect


Liebe Grüße,
Christian



Post 37170 -

Wie viele Kilometer Blätter müssen Blattschneiderameisen schneiden, um einen Quadratmeter Blätter zu verarbeiten? Dieser und weiterer Fragen sind Forscher nachgegangen und haben die Ergebnisse nun veröffentlicht. Die Antwort auf die Frage lautet übrigens: ca. 3 km. Weiterhin findet nur etwa 12% der Schneidarbeit außerhalb des Nestes statt.


Auch ist das Schneiden natürlich eine Arbeit mit einem hohen Energieaufwand. Daher verwundert es nicht, dass man nachweisen konnte, dass die Ameisen vorgeschnittene Blätter präferieren.


Weiterhin legen die Beobachtungen der Forscher nahe, dass, anders als bisher beschrieben, noch relativ intakte Blattfragmente für die Kultivierung des Pilzes verwendet werden. Viele andere Quellen sprechen diesbezüglich wohl eher von einem Brei.


While observing our laboratory colony and examining wild colony garden material, we have exclusively encountered leaf fragments that were relatively intact: wider than the thickness of the leaves and not folded or crushed.


Das folgende Video zeigt, dass auch die Beine der Blattschneiderameisen perfekt an ihre Arbeit angepasst sind:


https://www.youtube.com/watch?v=AsxxQFVlV4M


Die Publikation ist frei zugänglich und man findet sie hinter folgendem Link:


Leaf processing behaviour in Atta leafcutter ants: 90% of leaf cutting takes place inside the nest, and ants select pieces that require less cutting


Liebe Grüße,
Christian


Wie viele Kilometer Blätter müssen Blattschneiderameisen schneiden, um einen Quadratmeter Blätter zu verarbeiten? Dieser und weiterer Fragen sind Forscher nachgegangen und haben die Ergebnisse nun veröffentlicht. Die Antwort auf die Frage lautet übrigens: ca. 3 km. Weiterhin findet nur etwa 12% der Schneidarbeit außerhalb des Nestes statt.


Auch ist das Schneiden natürlich eine Arbeit mit einem hohen Energieaufwand. Daher verwundert es nicht, dass man nachweisen konnte, dass die Ameisen vorgeschnittene Blätter präferieren.


Weiterhin legen die Beobachtungen der Forscher nahe, dass, anders als bisher beschrieben, noch relativ intakte Blattfragmente für die Kultivierung des Pilzes verwendet werden. Viele andere Quellen sprechen diesbezüglich wohl eher von einem Brei.


While observing our laboratory colony and examining wild colony garden material, we have exclusively encountered leaf fragments that were relatively intact: wider than the thickness of the leaves and not folded or crushed.


Das folgende Video zeigt, dass auch die Beine der Blattschneiderameisen perfekt an ihre Arbeit angepasst sind:


https://www.youtube.com/watch?v=AsxxQFVlV4M


Die Publikation ist frei zugänglich und man findet sie hinter folgendem Link:


Leaf processing behaviour in Atta leafcutter ants: 90% of leaf cutting takes place inside the nest, and ants select pieces that require less cutting


Liebe Grüße,
Christian



Post 37381 -

Vom Winde verweht


Forscher haben die Auswirkungen von Wind in Bezug auf kurzfristige und langfristige Verhaltensänderungen bei Blattschneiderameisen untersucht. Kurzfristig passen die Ameisen sich ungünstigen Windverhältnissen an, indem sie kleinere und leichtere Blattfragmente transportieren, die weiterhin so geformt sind, dass sie dem Wind weniger Angriffsfläche bieten. Diese schnelle Anpassung an veränderte Verhältnisse wurde bei Blattschneiderameisen schon öfters beobachtet: Übertunnelt man z. B. einen Teil des Transportweges, passen die Ameisen die Größe der transportierten Blattfragmente diesem Hindernis an. Ebenso passen sie das Gewicht einer Steigung oder einem Gefälle an.


Etwas überrascht waren die Forscher, dass Wind bei der langfristigen Wahl der Transportroute eher eine untergeordnete Rolle spielt; hier ist Wind nur einer von vielen Faktoren.


Die Publikation ist leider nicht frei zugänglich. Wer Interesse hat, kann mir eine PN schreiben. ;)


Gone with the wind: short- and long-term responses of leaf-cutting ants to the negative effect of wind on their foraging activity


Über versklavte und freie Ameisen


Forscher aus den Vereinigten Staaten haben chemische und genetische Charakteristika sowie das Verhalten von (durch Polyergus breviceps) versklavten und freien Ameisen der Gattung Formica altipetens miteinander verglichen. Da die Polyergus auf ihre Sklaven angewiesen sind und daher beständig Formica-Nester überfallen, überrascht es wenig, dass die chemische und genetische Vielfalt in den versklavten Kolonien größer ist, da die Formica-Arbeiterinnen aus verschieden Ursprungskolonien stammen.


Bezüglich des Verhaltens konnten die Forscher zeigen, dass die versklavten Ameisen ein weitaus weniger aggressives Verhalten gegenüber nestfremden Ameisen zeigen als ihre freien Artgenossinnen. Die chemische und genetische Vielfalt führt also zu einer Veränderung beim Erkennen von Kolonie-Angehörigen.


Die Publikation ist frei zugänglich:


The Effect of Social Parasitism by Polyergus breviceps on the Nestmate Recognition System of Its Host, Formica altipetens


Vom Winde verweht


Forscher haben die Auswirkungen von Wind in Bezug auf kurzfristige und langfristige Verhaltensänderungen bei Blattschneiderameisen untersucht. Kurzfristig passen die Ameisen sich ungünstigen Windverhältnissen an, indem sie kleinere und leichtere Blattfragmente transportieren, die weiterhin so geformt sind, dass sie dem Wind weniger Angriffsfläche bieten. Diese schnelle Anpassung an veränderte Verhältnisse wurde bei Blattschneiderameisen schon öfters beobachtet: Übertunnelt man z. B. einen Teil des Transportweges, passen die Ameisen die Größe der transportierten Blattfragmente diesem Hindernis an. Ebenso passen sie das Gewicht einer Steigung oder einem Gefälle an.


Etwas überrascht waren die Forscher, dass Wind bei der langfristigen Wahl der Transportroute eher eine untergeordnete Rolle spielt; hier ist Wind nur einer von vielen Faktoren.


Die Publikation ist leider nicht frei zugänglich. Wer Interesse hat, kann mir eine PN schreiben. ;)


Gone with the wind: short- and long-term responses of leaf-cutting ants to the negative effect of wind on their foraging activity


Über versklavte und freie Ameisen


Forscher aus den Vereinigten Staaten haben chemische und genetische Charakteristika sowie das Verhalten von (durch Polyergus breviceps) versklavten und freien Ameisen der Gattung Formica altipetens miteinander verglichen. Da die Polyergus auf ihre Sklaven angewiesen sind und daher beständig Formica-Nester überfallen, überrascht es wenig, dass die chemische und genetische Vielfalt in den versklavten Kolonien größer ist, da die Formica-Arbeiterinnen aus verschieden Ursprungskolonien stammen.


Bezüglich des Verhaltens konnten die Forscher zeigen, dass die versklavten Ameisen ein weitaus weniger aggressives Verhalten gegenüber nestfremden Ameisen zeigen als ihre freien Artgenossinnen. Die chemische und genetische Vielfalt führt also zu einer Veränderung beim Erkennen von Kolonie-Angehörigen.


Die Publikation ist frei zugänglich:


The Effect of Social Parasitism by Polyergus breviceps on the Nestmate Recognition System of Its Host, Formica altipetens



Post 37410 -

Moin,


Forscher aus den Vereinigten Staaten haben 100 Mio. Jahre alten Bernstein aus Myanmar untersucht, in dem vor allem Ameisen und Termiten eingeschlossen sind. Neben der Beschreibung neuer (aber natürlich schon ausgestorbener) Arten, gelang den Forschern der früheste direkte Nachweis von fortgeschrittenem Sozialverhalten bei Ameisen und Termiten.


Die Ergebnisse wurden in zwei heute erschienen Papern veröffentlicht. Eine kurze Zusammenfassung findet man hier:


http://phys.org/news/2016-02-mllion-year-old-amber-oldest-animal-societies.html


Wer Interesse an den leider nicht frei zugänglichen Papern hat, kann mir eine PN schreiben.


Liebe Grüße,
Christian


Edit: Hier noch der Link zu einem deutschsprachigen Artikel:


http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/10061999/Markante-Kampfszene-in-Bernstein/


Moin,


Forscher aus den Vereinigten Staaten haben 100 Mio. Jahre alten Bernstein aus Myanmar untersucht, in dem vor allem Ameisen und Termiten eingeschlossen sind. Neben der Beschreibung neuer (aber natürlich schon ausgestorbener) Arten, gelang den Forschern der früheste direkte Nachweis von fortgeschrittenem Sozialverhalten bei Ameisen und Termiten.


Die Ergebnisse wurden in zwei heute erschienen Papern veröffentlicht. Eine kurze Zusammenfassung findet man hier:


http://phys.org/news/2016-02-mllion-year-old-amber-oldest-animal-societies.html


Wer Interesse an den leider nicht frei zugänglichen Papern hat, kann mir eine PN schreiben.


Liebe Grüße,
Christian


Edit: Hier noch der Link zu einem deutschsprachigen Artikel:


http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/10061999/Markante-Kampfszene-in-Bernstein/



Post 38019 -

Dass in der Welt der Ameisenkommunikation Pheromone eine wichtige Rolle spielen, - insbesondere bei der "Freund-Feind-Erkennung" - ist allseits bekannt. Hierbei spielen die Antennen eine wichtige Rolle. Forscher aus Australien haben nun gezeigt, dass mit diesen nicht nur Informationen wahrgenommen werden, sondern auch "gesendet" werden. Hierfür untersuchten sie Ameisen der Art Iridomyrmex purpureus. Wurden nun bei Arbeiterinnen die Antennen mit einem Lösungsmittel gereinigt, reagierten Arbeiterinnen einer fremden Kolonie weitaus weniger aggressiv auf diese Individuen.


Workers responded less aggressively to non-nest-mate workers if the CHCs on the antennae of their opponents were removed with a solvent.


Allgemein zeigten die Forscher, dass die Kohlenwasserstoffe bei den Ameisen je nach Körperteil variieren und somit wohl unterschiedliche Funktionen haben.


We took a novel approach by first identifying CHC profiles from different body parts of ants (Iridomyrmex purpureus), then used behavioural bioassays to reveal the location of specific social signals. The CHC profiles of both workers and alates varied between different body parts, and workers paid more attention to the antennae of non-nest-mate and the legs of nest-mate workers.


Einen englischsprachigen Bericht findet man auf der Seite der Universität Melbourne:


Ant antennae provide vital ID information: study


Die Studie selbst ist leider nicht frei zugänglich:


Location-specific cuticular hydrocarbon signals in a social insect


Dass in der Welt der Ameisenkommunikation Pheromone eine wichtige Rolle spielen, - insbesondere bei der "Freund-Feind-Erkennung" - ist allseits bekannt. Hierbei spielen die Antennen eine wichtige Rolle. Forscher aus Australien haben nun gezeigt, dass mit diesen nicht nur Informationen wahrgenommen werden, sondern auch "gesendet" werden. Hierfür untersuchten sie Ameisen der Art Iridomyrmex purpureus. Wurden nun bei Arbeiterinnen die Antennen mit einem Lösungsmittel gereinigt, reagierten Arbeiterinnen einer fremden Kolonie weitaus weniger aggressiv auf diese Individuen.


Workers responded less aggressively to non-nest-mate workers if the CHCs on the antennae of their opponents were removed with a solvent.


Allgemein zeigten die Forscher, dass die Kohlenwasserstoffe bei den Ameisen je nach Körperteil variieren und somit wohl unterschiedliche Funktionen haben.


We took a novel approach by first identifying CHC profiles from different body parts of ants (Iridomyrmex purpureus), then used behavioural bioassays to reveal the location of specific social signals. The CHC profiles of both workers and alates varied between different body parts, and workers paid more attention to the antennae of non-nest-mate and the legs of nest-mate workers.


Einen englischsprachigen Bericht findet man auf der Seite der Universität Melbourne:


Ant antennae provide vital ID information: study


Die Studie selbst ist leider nicht frei zugänglich:


Location-specific cuticular hydrocarbon signals in a social insect



Post 38158 -

Über die Härchen von Cataglyphis bombycina


Die Ameisen der Art Cataglyphis bombycina haben aufgrund ihres silbernen Schimmers ein ganz besonderes Aussehen. Dass dieser Schimmer seinen Ursprung in den Härchen hat, die die Ameisen vor der Sonneneinstrahlung in ihrem Wüstenhabitat schützen und so das Fouragieren bei extremen Bedingungen ermöglichen, ist schon länger bekannt. Nun haben Wissenschaftler die physikalischen Eigenschaften der Härchen der Wüstenflitzer genauer untersucht. Unter Zuhilfenahme eines Rasterelektronenmikroskops wurden die Härchen und der Weg des auf sie einfallenden Lichtes untersucht. Weiterhin wurden vergleichende Versuche durchgeführt, bei denen man verglich, wie stark sich (normale) behaarte Ameisen und rasierte Artgenossinnen unter künstlichem Sonnenlicht erwärmten. Hierbei konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die behaarten Ameisen einfallendes Sonnenlicht zehnmal stärker reflektierten und so bis zu 2°C kühler blieben.


Das Geheimnis der Härchen ist unter anderem ihr dreieckiger Querschnitt, wodurch sie einem Prisma ähneln und es bei einfallendem Licht zu einer (inneren)Totalreflexion kommt.


Die Publikation ist frei zugänglich und umfangreich bebildert, wodurch der Vorgang sehr gut veranschaulicht wird.


Abstract


The Saharan silver ant Cataglyphis bombycina is one of the terrestrial living organisms best adapted to tolerate high temperatures. It has recently been shown that the hairs covering the ant’s dorsal body part are responsible for its silvery appearance. The hairs have a triangular cross-section with two corrugated surfaces allowing a high optical reflection in the visible and near-infrared (NIR) range of the spectrum while maximizing heat emissivity in the mid-infrared (MIR). Those two effects account for remarkable thermoregulatory properties, enabling the ant to maintain a lower thermal steady state and to cope with the high temperature of its natural habitat. In this paper, we further investigate how geometrical optical and high reflection properties account for the bright silver color of C. bombycina. Using optical ray-tracing models and attenuated total reflection (ATR) experiments, we show that, for a large range of incidence angles, total internal reflection (TIR) conditions are satisfied on the basal face of each hair for light entering and exiting through its upper faces. The reflection properties of the hairs are further enhanced by the presence of the corrugated surface, giving them an almost total specular reflectance for most incidence angles. We also show that hairs provide an almost 10-fold increase in light reflection, and we confirm experimentally that they are responsible for a lower internal body temperature under incident sunlight. Overall, this study improves our understanding of the optical mechanisms responsible for the silver color of C. bombycina and the remarkable thermoregulatory properties of the hair coat covering the ant’s body.


Total Internal Reflection Accounts for the Bright Color of the Saharan Silver Ant


Über die Härchen von Cataglyphis bombycina


Die Ameisen der Art Cataglyphis bombycina haben aufgrund ihres silbernen Schimmers ein ganz besonderes Aussehen. Dass dieser Schimmer seinen Ursprung in den Härchen hat, die die Ameisen vor der Sonneneinstrahlung in ihrem Wüstenhabitat schützen und so das Fouragieren bei extremen Bedingungen ermöglichen, ist schon länger bekannt. Nun haben Wissenschaftler die physikalischen Eigenschaften der Härchen der Wüstenflitzer genauer untersucht. Unter Zuhilfenahme eines Rasterelektronenmikroskops wurden die Härchen und der Weg des auf sie einfallenden Lichtes untersucht. Weiterhin wurden vergleichende Versuche durchgeführt, bei denen man verglich, wie stark sich (normale) behaarte Ameisen und rasierte Artgenossinnen unter künstlichem Sonnenlicht erwärmten. Hierbei konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die behaarten Ameisen einfallendes Sonnenlicht zehnmal stärker reflektierten und so bis zu 2°C kühler blieben.


Das Geheimnis der Härchen ist unter anderem ihr dreieckiger Querschnitt, wodurch sie einem Prisma ähneln und es bei einfallendem Licht zu einer (inneren)Totalreflexion kommt.


Die Publikation ist frei zugänglich und umfangreich bebildert, wodurch der Vorgang sehr gut veranschaulicht wird.


Abstract


The Saharan silver ant Cataglyphis bombycina is one of the terrestrial living organisms best adapted to tolerate high temperatures. It has recently been shown that the hairs covering the ant’s dorsal body part are responsible for its silvery appearance. The hairs have a triangular cross-section with two corrugated surfaces allowing a high optical reflection in the visible and near-infrared (NIR) range of the spectrum while maximizing heat emissivity in the mid-infrared (MIR). Those two effects account for remarkable thermoregulatory properties, enabling the ant to maintain a lower thermal steady state and to cope with the high temperature of its natural habitat. In this paper, we further investigate how geometrical optical and high reflection properties account for the bright silver color of C. bombycina. Using optical ray-tracing models and attenuated total reflection (ATR) experiments, we show that, for a large range of incidence angles, total internal reflection (TIR) conditions are satisfied on the basal face of each hair for light entering and exiting through its upper faces. The reflection properties of the hairs are further enhanced by the presence of the corrugated surface, giving them an almost total specular reflectance for most incidence angles. We also show that hairs provide an almost 10-fold increase in light reflection, and we confirm experimentally that they are responsible for a lower internal body temperature under incident sunlight. Overall, this study improves our understanding of the optical mechanisms responsible for the silver color of C. bombycina and the remarkable thermoregulatory properties of the hair coat covering the ant’s body.


Total Internal Reflection Accounts for the Bright Color of the Saharan Silver Ant



Post 38236 -

Alle Ameisen an Bord


Wenn es zu Überschwemmungen kommt, ist das Bilden von Flößen eine Überlebensstrategie mancher Ameisenarten (z. B. Solenopsis invicta). Anhand von Ameisen der Art Formica selysi haben Forscher nun untersucht, ob die Postionen der Ameisen im Floß zufällig sind oder einem bestimmten Muster entsprechen. Tatsächlich konnten sie zeigen, dass einzelne Ameisen immer wieder bestimmte Positionen einnehmen:


https://www.youtube.com/watch?v=BDWMWLqm4zI


Alle Ameisen an Bord


Wenn es zu Überschwemmungen kommt, ist das Bilden von Flößen eine Überlebensstrategie mancher Ameisenarten (z. B. Solenopsis invicta). Anhand von Ameisen der Art Formica selysi haben Forscher nun untersucht, ob die Postionen der Ameisen im Floß zufällig sind oder einem bestimmten Muster entsprechen. Tatsächlich konnten sie zeigen, dass einzelne Ameisen immer wieder bestimmte Positionen einnehmen:


https://www.youtube.com/watch?v=BDWMWLqm4zI



Post 39051 -

Anhand eines Einschlusses in einem Bernstein aus der Kreidezeit haben Forscher eine sehr speziell aussehende Ameisenart beschrieben: Ceratomyrmex ellenbergeri



(Credit: WANG Bo)



(Credit: YANG Dinghua)


Englischsprachiger Artikel: http://phys.org/news/2016-06-cretaceous-fossils-early-evolution-ants.html


Anhand eines Einschlusses in einem Bernstein aus der Kreidezeit haben Forscher eine sehr speziell aussehende Ameisenart beschrieben: Ceratomyrmex ellenbergeri



(Credit: WANG Bo)



(Credit: YANG Dinghua)


Englischsprachiger Artikel: http://phys.org/news/2016-06-cretaceous-fossils-early-evolution-ants.html



Post 39854 -

Cataglyphis bicolor haben ein "Duales Navigationssystem"


https://www.youtube.com/watch?v=OavY1onkRxA


Cataglyphis bicolor haben ein "Duales Navigationssystem"


https://www.youtube.com/watch?v=OavY1onkRxA



Post 39860 -

Ameisen ernähren sich oftmals vom Honigtau, der von Blattläusen ausgeschieden wird. Als Gegenleistung beschützen die Ameisen die Blattläuse; diese häufig sehr enge Symbiose ist hinlänglich bekannt. Forscher aus Japan haben nun die Symbiose zwischen Lasius japonicus und Macrosiphoniella yomogicola, einer auf dem Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris) lebenden Blattlausart genauer untersucht. Bei M. yomogicola gibt es eine grüne und eine rote Farbmorphe.



Credit: Ryota Kawauchiya

Wie die Forscher feststellen, bevorzugen die Ameisen solche Blattlauskolonien, in denen beide Farbmorphen vorkommen. Den höchsten Zuspruch und somit Schutz erhalten Kolonien, in denen 65% der Blattläuse zur grünen Morphe gehören. Da die Blattläuse ohne den Schutz der Ameisen nicht überleben können, wird dieser Farbpolymorphismus bei M. yomogicola direkt von den Ameisen beeinflusst. Laut der Forscher ist es das erste Mal, dass so etwas beobachtet werden konnte.

Weitere Informationen findet man in der frei zugänglichen Publikation: Color polymorphism in an aphid is maintained by attending ants


Ameisen ernähren sich oftmals vom Honigtau, der von Blattläusen ausgeschieden wird. Als Gegenleistung beschützen die Ameisen die Blattläuse; diese häufig sehr enge Symbiose ist hinlänglich bekannt. Forscher aus Japan haben nun die Symbiose zwischen Lasius japonicus und Macrosiphoniella yomogicola, einer auf dem Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris) lebenden Blattlausart genauer untersucht. Bei M. yomogicola gibt es eine grüne und eine rote Farbmorphe.



Credit: Ryota Kawauchiya

Wie die Forscher feststellen, bevorzugen die Ameisen solche Blattlauskolonien, in denen beide Farbmorphen vorkommen. Den höchsten Zuspruch und somit Schutz erhalten Kolonien, in denen 65% der Blattläuse zur grünen Morphe gehören. Da die Blattläuse ohne den Schutz der Ameisen nicht überleben können, wird dieser Farbpolymorphismus bei M. yomogicola direkt von den Ameisen beeinflusst. Laut der Forscher ist es das erste Mal, dass so etwas beobachtet werden konnte.

Weitere Informationen findet man in der frei zugänglichen Publikation: Color polymorphism in an aphid is maintained by attending ants



Post 39918 -

Drogensüchtige Ameisen:


http://www.nature.com/nature/journal/v537/n7622/full/537589d.html


Ein interessantes Video:


https://www.youtube.com/watch?v=zz3wVwQIWQc


Drogensüchtige Ameisen:


http://www.nature.com/nature/journal/v537/n7622/full/537589d.html


Ein interessantes Video:


https://www.youtube.com/watch?v=zz3wVwQIWQc



Post 40093 -

Ameisen, die Kaffeepflanzen züchten


Forscher haben auf den Fidschi-Inseln eine Ameisenart entdeckt, die Pflanzensamen sät, düngt und erntet. Sie ist landwirtschaftlich begabt wie der Mensch - und das seit Millionen von Jahren.

http://www.dw.com/de/ameisen-die-kaffeepflanzen-z%C3%BCchten/a-36470483




Ameisen, die Kaffeepflanzen züchten


Forscher haben auf den Fidschi-Inseln eine Ameisenart entdeckt, die Pflanzensamen sät, düngt und erntet. Sie ist landwirtschaftlich begabt wie der Mensch - und das seit Millionen von Jahren.

http://www.dw.com/de/ameisen-die-kaffeepflanzen-z%C3%BCchten/a-36470483





Post 40123 -

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Trophallaxis bei sozialen Insekten


Throphallaxis dient vielen Ameisenarten zur Weitergabe der Nahrung von einer Ameise an eine andere oder an die Larven. Dies ist hinlänglich bekannt. Forscher haben nun die zwischen den Ameisen ausgetauschte Flüssigkeit bei der Art Camponotus floridanus genauer analysiert. Hierbei stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Flüssigkeit um weit mehr als nur Nahrung handelt; vielmehr spielt diese Flüssigkeit eine große Rolle bei der chemischen Kommunikation innerhalb der Kolonie und steuert so entscheidend deren Entwicklung.


Abstract




Social insects frequently engage in oral fluid exchange - trophallaxis - between adults, and between adults and larvae. Although trophallaxis is widely considered a food-sharing mechanism, we hypothesized that endogenous components of this fluid might underlie a novel means of chemical communication between colony members. Through protein and small- molecule mass spectrometry and RNA sequencing, we found that trophallactic fluid in the ant Camponotus floridanus contains a set of specific digestion- and non-digestion related proteins, as well as hydrocarbons, microRNAs, and a key developmental regulator, juvenile hormone. When C. floridanus workers' food was supplemented with this hormone, the larvae they reared via trophallaxis were twice as likely to complete metamorphosis and became larger workers. Comparison of trophallactic fluid proteins across social insect species revealed that many are regulators of growth, development and behavioral maturation. These results suggest that trophallaxis plays previously unsuspected roles in communication and enables communal control of colony phenotypes.


Die sehr umfangreiche Publikation kann kostenlos als pdf-Datei heruntergeladen werden:


Oral transfer of chemical cues, growth proteins and hormones in social insects


Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Trophallaxis bei sozialen Insekten


Throphallaxis dient vielen Ameisenarten zur Weitergabe der Nahrung von einer Ameise an eine andere oder an die Larven. Dies ist hinlänglich bekannt. Forscher haben nun die zwischen den Ameisen ausgetauschte Flüssigkeit bei der Art Camponotus floridanus genauer analysiert. Hierbei stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Flüssigkeit um weit mehr als nur Nahrung handelt; vielmehr spielt diese Flüssigkeit eine große Rolle bei der chemischen Kommunikation innerhalb der Kolonie und steuert so entscheidend deren Entwicklung.


Abstract




Social insects frequently engage in oral fluid exchange - trophallaxis - between adults, and between adults and larvae. Although trophallaxis is widely considered a food-sharing mechanism, we hypothesized that endogenous components of this fluid might underlie a novel means of chemical communication between colony members. Through protein and small- molecule mass spectrometry and RNA sequencing, we found that trophallactic fluid in the ant Camponotus floridanus contains a set of specific digestion- and non-digestion related proteins, as well as hydrocarbons, microRNAs, and a key developmental regulator, juvenile hormone. When C. floridanus workers' food was supplemented with this hormone, the larvae they reared via trophallaxis were twice as likely to complete metamorphosis and became larger workers. Comparison of trophallactic fluid proteins across social insect species revealed that many are regulators of growth, development and behavioral maturation. These results suggest that trophallaxis plays previously unsuspected roles in communication and enables communal control of colony phenotypes.


Die sehr umfangreiche Publikation kann kostenlos als pdf-Datei heruntergeladen werden:


Oral transfer of chemical cues, growth proteins and hormones in social insects



Post 40276 -

Eine sehr lesenswerte (und frei zugängliche) Publikation zur Entstehung von Kasten bei Ameisen:


Abstract




Female ants display a wide variety of morphological castes, including workers, soldiers, ergatoid (worker-like) queens and queens. Alternative caste development within a species arises from a variable array of genetic and environmental factors. Castes themselves are also variable across species and have been repeatedly gained and lost throughout the evolutionary history of ants. Here, we propose a simple theory of caste development and evolution. We propose that female morphology varies as a function of size, such that larger individuals possess more queen-like traits. Thus, the diverse mechanisms that influence caste development are simply mechanisms that affect size in ants. Each caste-associated trait has a unique relationship with size, producing a phenotypic space that permits some combinations of worker- and queen-like traits, but not others. We propose that castes are gained and lost by modifying the regions of this phenotypic space that are realized within a species. These modifications can result from changing the size–frequency distribution of individuals within a species, or by changing the association of tissue growth and size. We hope this synthesis will help unify the literature on caste in ants, and facilitate the discovery of molecular mechanisms underlying caste development and evolution.


http://jeb.biologists.org/content/220/1/53


Eine sehr lesenswerte (und frei zugängliche) Publikation zur Entstehung von Kasten bei Ameisen:


Abstract




Female ants display a wide variety of morphological castes, including workers, soldiers, ergatoid (worker-like) queens and queens. Alternative caste development within a species arises from a variable array of genetic and environmental factors. Castes themselves are also variable across species and have been repeatedly gained and lost throughout the evolutionary history of ants. Here, we propose a simple theory of caste development and evolution. We propose that female morphology varies as a function of size, such that larger individuals possess more queen-like traits. Thus, the diverse mechanisms that influence caste development are simply mechanisms that affect size in ants. Each caste-associated trait has a unique relationship with size, producing a phenotypic space that permits some combinations of worker- and queen-like traits, but not others. We propose that castes are gained and lost by modifying the regions of this phenotypic space that are realized within a species. These modifications can result from changing the size–frequency distribution of individuals within a species, or by changing the association of tissue growth and size. We hope this synthesis will help unify the literature on caste in ants, and facilitate the discovery of molecular mechanisms underlying caste development and evolution.


http://jeb.biologists.org/content/220/1/53



Post 40361 -

How Ants Use Vision When Homing Backward


http://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(16)31466-X


Summary:


Ants can navigate over long distances between their nest and food sites using visual cues [1, 2]. Recent studies show that this capacity is undiminished when walking backward while dragging a heavy food item [3, 4, 5]. This challenges the idea that ants use egocentric visual memories of the scene for guidance [1, 2, 6]. Can ants use their visual memories of the terrestrial cues when going backward? Our results suggest that ants do not adjust their direction of travel based on the perceived scene while going backward. Instead, they maintain a straight direction using their celestial compass. This direction can be dictated by their path integrator [5] but can also be set using terrestrial visual cues after a forward peek. If the food item is too heavy to enable body rotations, ants moving backward drop their food on occasion, rotate and walk a few steps forward, return to the food, and drag it backward in a now-corrected direction defined by terrestrial cues. Furthermore, we show that ants can maintain their direction of travel independently of their body orientation. It thus appears that egocentric retinal alignment is required for visual scene recognition, but ants can translate this acquired directional information into a holonomic frame of reference, which enables them to decouple their travel direction from their body orientation and hence navigate backward. This reveals substantial flexibility and communication between different types of navigational information: from terrestrial to celestial cues and from egocentric to holonomic directional memories.



http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-01/ameisen-intelligenz-verhaltensforschung-orientierung-rueckwaertslaufen


How Ants Use Vision When Homing Backward


http://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(16)31466-X


Summary:


Ants can navigate over long distances between their nest and food sites using visual cues [1, 2]. Recent studies show that this capacity is undiminished when walking backward while dragging a heavy food item [3, 4, 5]. This challenges the idea that ants use egocentric visual memories of the scene for guidance [1, 2, 6]. Can ants use their visual memories of the terrestrial cues when going backward? Our results suggest that ants do not adjust their direction of travel based on the perceived scene while going backward. Instead, they maintain a straight direction using their celestial compass. This direction can be dictated by their path integrator [5] but can also be set using terrestrial visual cues after a forward peek. If the food item is too heavy to enable body rotations, ants moving backward drop their food on occasion, rotate and walk a few steps forward, return to the food, and drag it backward in a now-corrected direction defined by terrestrial cues. Furthermore, we show that ants can maintain their direction of travel independently of their body orientation. It thus appears that egocentric retinal alignment is required for visual scene recognition, but ants can translate this acquired directional information into a holonomic frame of reference, which enables them to decouple their travel direction from their body orientation and hence navigate backward. This reveals substantial flexibility and communication between different types of navigational information: from terrestrial to celestial cues and from egocentric to holonomic directional memories.



http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-01/ameisen-intelligenz-verhaltensforschung-orientierung-rueckwaertslaufen



Post 40536 -

Eine interessante Doku über das Schwarmverhalten bei Tieren, u. a. auch bei Blattschneiderameisen:


Die Intelligenz der Vielen


Fische, Ameisen, Heuschrecken: Schwärme verhalten sich schlau, ohne, dass die einzelnen Tiere besonders intelligent sind. Der Schwarm ist die Intelligenz der Vielen. Können Menschen auch Schwarmverhalten nutzen - und Roboter?


http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/faszination-wissen/schwarmintelligenz-fische-ameisen-roboter-video-100.html#tab=bcastInfo&jump=tab


Eine interessante Doku über das Schwarmverhalten bei Tieren, u. a. auch bei Blattschneiderameisen:


Die Intelligenz der Vielen


Fische, Ameisen, Heuschrecken: Schwärme verhalten sich schlau, ohne, dass die einzelnen Tiere besonders intelligent sind. Der Schwarm ist die Intelligenz der Vielen. Können Menschen auch Schwarmverhalten nutzen - und Roboter?


http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/faszination-wissen/schwarmintelligenz-fische-ameisen-roboter-video-100.html#tab=bcastInfo&jump=tab



Post 40546 -

Partnerschaft gekündigt


Viele Ameisenarten leben in einer Symbiose mit Pflanzen, von der beide Partner profitieren. LMU-Wissenschaftler zeigen, dass diese Partnerschaft im Lauf der Evolution auch wieder aufgelöst werden kann.

http://www.vbio.de/informationen/alle_news/e17162?news_id=23639



Eine neue Art in der Unterfamilie der Dorylinae




Aenictus shilintongae, a new army ant from Southeast China, is described based on the worker caste. The new species belongs to the A. laeviceps speciesgroup and seems to be closely related to A. rotundicollis Jaitrong et Yamane, 2011 andA. sonchaengi Jaitrong et Yamane, 2011, but is easily distinguished from the latter twoin having dense pilosity on head and mesosoma. It is named in honor of Her RoyalHighness Princess Maha Chakri Sirindhorn of the Kingdom of Thailand after her namein Chinese.

http://www.thnhmjournal.com/attachments/view/?attach_id=34787


Partnerschaft gekündigt


Viele Ameisenarten leben in einer Symbiose mit Pflanzen, von der beide Partner profitieren. LMU-Wissenschaftler zeigen, dass diese Partnerschaft im Lauf der Evolution auch wieder aufgelöst werden kann.

http://www.vbio.de/informationen/alle_news/e17162?news_id=23639



Eine neue Art in der Unterfamilie der Dorylinae




Aenictus shilintongae, a new army ant from Southeast China, is described based on the worker caste. The new species belongs to the A. laeviceps speciesgroup and seems to be closely related to A. rotundicollis Jaitrong et Yamane, 2011 andA. sonchaengi Jaitrong et Yamane, 2011, but is easily distinguished from the latter twoin having dense pilosity on head and mesosoma. It is named in honor of Her RoyalHighness Princess Maha Chakri Sirindhorn of the Kingdom of Thailand after her namein Chinese.

http://www.thnhmjournal.com/attachments/view/?attach_id=34787



Post 40595 -

Nacktmulle


Auch wenn es sich nicht um Insekten handelt, so sind die Nacktmulle ja auch eusoziale Tiere und sollten hier Erwähnung finden. Forscher konnten nachweisen, dass diese faszinierenden Nager bis zu 18 Minuten ohne Sauerstoff auskommen. Man geht davon aus, dass dies eine Anpassung an ihr Leben in unterirdischen Bauten ist, in denen Sauerstoff schon mal knapp werden kann.




The African naked mole-rat’s (Heterocephalus glaber) social and subterranean lifestyle generates a hypoxic niche. Under experimental conditions, naked mole-rats tolerate hours of extreme hypoxia and survive 18 minutes of total oxygen deprivation (anoxia) without apparent injury. During anoxia, the naked mole-rat switches to anaerobic metabolism fueled by fructose, which is actively accumulated and metabolized to lactate in the brain. Global expression of the GLUT5 fructose transporter and high levels of ketohexokinase were identified as molecular signatures of fructose metabolism. Fructose-driven glycolytic respiration in naked mole-rat tissues avoids feedback inhibition of glycolysis via phosphofructokinase, supporting viability. The metabolic rewiring of glycolysis can circumvent the normally lethal effects of oxygen deprivation, a mechanism that could be harnessed to minimize hypoxic damage in human disease.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nacktmulle-ueberleben-18-minuten-ohne-sauerstoff-a-1143823.html


Nacktmulle


Auch wenn es sich nicht um Insekten handelt, so sind die Nacktmulle ja auch eusoziale Tiere und sollten hier Erwähnung finden. Forscher konnten nachweisen, dass diese faszinierenden Nager bis zu 18 Minuten ohne Sauerstoff auskommen. Man geht davon aus, dass dies eine Anpassung an ihr Leben in unterirdischen Bauten ist, in denen Sauerstoff schon mal knapp werden kann.




The African naked mole-rat’s (Heterocephalus glaber) social and subterranean lifestyle generates a hypoxic niche. Under experimental conditions, naked mole-rats tolerate hours of extreme hypoxia and survive 18 minutes of total oxygen deprivation (anoxia) without apparent injury. During anoxia, the naked mole-rat switches to anaerobic metabolism fueled by fructose, which is actively accumulated and metabolized to lactate in the brain. Global expression of the GLUT5 fructose transporter and high levels of ketohexokinase were identified as molecular signatures of fructose metabolism. Fructose-driven glycolytic respiration in naked mole-rat tissues avoids feedback inhibition of glycolysis via phosphofructokinase, supporting viability. The metabolic rewiring of glycolysis can circumvent the normally lethal effects of oxygen deprivation, a mechanism that could be harnessed to minimize hypoxic damage in human disease.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nacktmulle-ueberleben-18-minuten-ohne-sauerstoff-a-1143823.html



Post 40627 -

"Seidenartige Ameisen" und eine Rock-Band

Die Arten der Gattung Sericomyrmex (im Englischen auch "silky ants" genannt) gehören zu den Pilz-züchtenden Ameisen. Forscher haben diese Gattung nun einer Revision unterzogen, was drei neue Arten zur Folge hatte. Eine davon wurde nach der britischen Rock-Band Radiohead benannt: S. radioheadi. Die Forscher möchten damit vor allem den Einsatz der Band in Sachen Klimaschutz würdigen.



S. radioheadi, Credit: Ana Ješovnik


Weiterhin entdeckten die Forscher, dass die Körper dieser Ameisen mit einer kristallartigen Schicht bedeckt sind. Über die Funktion dieser Schicht, die nur bei den Arbeiterinnen und Königinnen aber nicht bei den Männchen vorhanden ist, gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zum Schutz des Pilzgartens vor Parasiten besteht. Denn anders als andere Pilz-züchtende Ameisen produzieren die "Silky Ants" keine antibiotischen Bakterien zum Schutz des Pilzes auf ihren Körpern.



Kristallartige Schicht, Credit: Ana Ješovnik


Revision of the fungus-farming ant genus Sericomyrmex Mayr (Hymenoptera, Formicidae, Myrmicinae)


"Seidenartige Ameisen" und eine Rock-Band

Die Arten der Gattung Sericomyrmex (im Englischen auch "silky ants" genannt) gehören zu den Pilz-züchtenden Ameisen. Forscher haben diese Gattung nun einer Revision unterzogen, was drei neue Arten zur Folge hatte. Eine davon wurde nach der britischen Rock-Band Radiohead benannt: S. radioheadi. Die Forscher möchten damit vor allem den Einsatz der Band in Sachen Klimaschutz würdigen.



S. radioheadi, Credit: Ana Ješovnik


Weiterhin entdeckten die Forscher, dass die Körper dieser Ameisen mit einer kristallartigen Schicht bedeckt sind. Über die Funktion dieser Schicht, die nur bei den Arbeiterinnen und Königinnen aber nicht bei den Männchen vorhanden ist, gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zum Schutz des Pilzgartens vor Parasiten besteht. Denn anders als andere Pilz-züchtende Ameisen produzieren die "Silky Ants" keine antibiotischen Bakterien zum Schutz des Pilzes auf ihren Körpern.



Kristallartige Schicht, Credit: Ana Ješovnik


Revision of the fungus-farming ant genus Sericomyrmex Mayr (Hymenoptera, Formicidae, Myrmicinae)



Post 40834 -

Physogastrische Arbeiterinnen bei Anoplolepis gracilipes


Der Umstand, dass Arbeiterinnen vieler Gattungen in der Lage sind Eier zu legen aus denen sich Männchen entwickeln, ist ebenso bekannt wie der Umstand, dass Arbeiterinnen teilweise trophische Eier als Nahrung legen können.


Bei der Art Anoplolepis gracilipes wurde dieses Verhalten nun erstmals nachgewiesen und genauer Untersucht. Für das Legen der trophischen Eier, die den überwiegenden Teil der Nahrung der Larven ausmachen, sind spezielle physogastrische Arbeiterinnen zuständig, welche sich morphologisch und in der Entwicklung ihrer Ovarien deutlich von den anderen Arbeiterinnen unterscheiden, wie das nachfolgende Bild verdeutlicht:



Quelle: https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-017-0210-4


In dem nachfolgenden Video kann man sehen, wie eine Arbeiterin (oben links) ein trophisches Ei legt:


https://www.youtube.com/watch?v=SvyrSZ-4n-s&feature=youtu.be


Wird eine Kolonie weisellos, sind diese Arbeiterinnen in der Lage Eier zu legen, aus denen sich Männchen entwickeln. Interessanterweise sind die Männchen, die sich aus von Arbeiterinnen gelegten Eiern entwickeln, größer als jene, die sich aus von Königinnen gelegten Eiern entwickeln. Auf dem folgenden Bild sieht man links immer von Arbeiterinnen produzierte Männchen und rechts immer von Königinnen produzierte Männchen:



Quelle: https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-017-0210-4


Auch wenn der Nachweis fehlt, gehen die Forscher davon aus, dass auch die Männchen, welche eierlegenden Arbeiterinnen entstammen, reproduktiv sind.


Insgesamt eine interessante und sehr verständlich geschriebene Arbeit, die frei zugänglich ist:


Worker reproduction of the invasive yellow crazy ant Anoplolepis gracilipes


Physogastrische Arbeiterinnen bei Anoplolepis gracilipes


Der Umstand, dass Arbeiterinnen vieler Gattungen in der Lage sind Eier zu legen aus denen sich Männchen entwickeln, ist ebenso bekannt wie der Umstand, dass Arbeiterinnen teilweise trophische Eier als Nahrung legen können.


Bei der Art Anoplolepis gracilipes wurde dieses Verhalten nun erstmals nachgewiesen und genauer Untersucht. Für das Legen der trophischen Eier, die den überwiegenden Teil der Nahrung der Larven ausmachen, sind spezielle physogastrische Arbeiterinnen zuständig, welche sich morphologisch und in der Entwicklung ihrer Ovarien deutlich von den anderen Arbeiterinnen unterscheiden, wie das nachfolgende Bild verdeutlicht:



Quelle: https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-017-0210-4


In dem nachfolgenden Video kann man sehen, wie eine Arbeiterin (oben links) ein trophisches Ei legt:


https://www.youtube.com/watch?v=SvyrSZ-4n-s&feature=youtu.be


Wird eine Kolonie weisellos, sind diese Arbeiterinnen in der Lage Eier zu legen, aus denen sich Männchen entwickeln. Interessanterweise sind die Männchen, die sich aus von Arbeiterinnen gelegten Eiern entwickeln, größer als jene, die sich aus von Königinnen gelegten Eiern entwickeln. Auf dem folgenden Bild sieht man links immer von Arbeiterinnen produzierte Männchen und rechts immer von Königinnen produzierte Männchen:



Quelle: https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-017-0210-4


Auch wenn der Nachweis fehlt, gehen die Forscher davon aus, dass auch die Männchen, welche eierlegenden Arbeiterinnen entstammen, reproduktiv sind.


Insgesamt eine interessante und sehr verständlich geschriebene Arbeit, die frei zugänglich ist:


Worker reproduction of the invasive yellow crazy ant Anoplolepis gracilipes



Post 41317 -

Die Thematik ist nicht neu, aber ein schönes Video:


https://www.youtube.com/watch?v=NpiDADw5Omw


Die Thematik ist nicht neu, aber ein schönes Video:


https://www.youtube.com/watch?v=NpiDADw5Omw



Post 31890 -

Studie zeigt, dass Ameisen sich am liebsten mit Ameisen der gleichen Größe messen.


Quelle


Für alle, die kein Englisch können/keine Lust drauf haben:


Größere Ameisen können friedlich mit kleineren Arten zusammen leben, aber es wird sehr wahrscheinlich zu wilden Auseinandersetzungen kommen, wenn ähnlich große Arten um Ressourcen kämpfen.


Eine neue Studie, die von Ökologen des Imperial College London ausgeführt wurde, dass Kämpfe am wahrscheinlichsten dann stattfinden, wenn es nur kleine Größenunterschiede zwischen den Ameisen der beiden Kolonien gibt. Dies kommt vermutlich davon, dass sie Wettkampf um die gleichen Ressourcen stehen, wie zum Beispiel die gleiche Art von Futter oder der gleiche Nestort. Ameisen verschiedener Größen werden sehr viel wahrscheinlicher nebeneinander existieren, da sie verschiedene Ressourcen nutzen. Der Wettkampf zwischen Arten mit ähnlicher Größe ist so groß, dass er sogar die Strukturen der gesamten Ameisenwelt betrifft.
Dieses Ergebnis wird heute in den Ecology Letters veröffentlicht.


Die Frage, wie sich Arten in Gemeinschaften organisieren ist für Ökologen sehr wichtig, jedoch ist es nicht sehr leicht dies zu überprüfen, da sehr viele verschiedene Faktoren, von denen nicht alle beobachtet werden können, das Ergebnis beeinflussen können.


Die Forscher des Imperial College haben zusammen mit Ökologen von der University of Cambridge, dem Natural History Museum und der Universiti Malaysie Sabah gearbeitet. Sie haben Kolonien von tropischen Ameisen untersucht, die in Farnen hoch oben im Dach des Regenwaldes von Borneo lebten, um realistische Ansätze zu finden, wie man die Organisation der Ameisenwelt simulieren könnte.


Durch die Benutztung von Feldbeobachtungen, Laborexperimenten und Computermodellen, zeigte das Team, dass man ähnlich große Ameisenarten selten zusammen fand. In der tat wurden Ameisen ähnlicher Größe sehr schnell aggressiv, wenn sie in Laborexperimenten zusammengetzt wurden. Sie versuchten die Neulinge sogar von dem Rand der Farne zu drücken.


Von dem Team entwickelte Sofrtware ermöglichte es, das Verhalten der Ameisen weiter zu analysieren und so vorauszusehen, wie ähnlich die Ameisen in ihrer Größe sein mussten, damit sie miteinander anfingen zu kämpfen. Sie nutzten diese Informationen, um Regel für die Beschaffenheit der Ameisenwelt aufzustellen. Schließlich nutzten sie die gesammelten Daten um einen computersimulierten Regenwald zu erstellen und um dann zu sehen, ob sie durch die Anwendung jener Regeln es schaffen würden eine realitätsnahe Ameisenwelt des Regenwalds zu erschaffen.


Hauptforscher Tom Fayle ist ein Forscher des Imperial Department of Life Science und arbeitet zusammen mit dem Biology Centre of the Czech Academy of Science. "Es ist relativ schwierig den Wettbewerb zwischen den Arten in der Wildnis zu zeigen, teilweise, weil viele Arten sehr mobil sind", erklärt er. "Ameisen sind daher besonders praktisch, da Kolonien meistens am gleichen Ort bleiben und so ist es einfacher die Ameisenwelt als ganze zu erforschen".


"Die Methoden, die wir entwickelt haben, indem wir experimentelle Beobachtungen genutzt haben, um Regeln für eine Computersimulation aufzustellen, könnte auf vielen verschiedenen anderen Gebieten der Ökologie und dem Naturschutz genutzt werden. Unsere Experimente zeigen, wie Ameisen Gemeinschaften bilden und dass Ameisen gleicher Größe schwierig zusammenleben können. Dies könnte eine Erklärung für die unfassbar große Vielfalt von Ameisen im Dach des tropischen Regenwalds sein: es gibt auf dieser Art von Farn mehr Ameisenarten als im gesamten Vereinten Königreich."


Dr Paul Eggleton, ein Forscher am Natural History Museum sagte:
"Ameisen sind eine fantastische Gruppe von Tieren, um diese Art von experiementeller Forschung zu vetreiben, da sie relativ leicht zu erkennen sind und ihre sozialen Strukturen dafür sorgen, dass sie sich in Nestern, die bewegt werden können, sammeln. Das hat ermöglichst, dass wir bahnbrechende Erkenntnisse darüber gewinnen konnten, wie die Ameisenwelt strukturiert ist und wie sie sich entwickelt."


Weitere Forschung des Teams wird die Interaktion von Arten untersuchen, die durch das Fällen des Waldes und die Umgestaltung zu Palmölplantagen gestört wurden, um zu sehen ob dort auch die gleichen Regeln der Interaktion und des Wettbewerbs gelten. Die Methoden des Teams können auch genutzt werden, um andere Arten der Interaktion zu untersuchen, wie z.B. die Pflanzenwelt.


Studie zeigt, dass Ameisen sich am liebsten mit Ameisen der gleichen Größe messen.


Quelle


Für alle, die kein Englisch können/keine Lust drauf haben:


Größere Ameisen können friedlich mit kleineren Arten zusammen leben, aber es wird sehr wahrscheinlich zu wilden Auseinandersetzungen kommen, wenn ähnlich große Arten um Ressourcen kämpfen.


Eine neue Studie, die von Ökologen des Imperial College London ausgeführt wurde, dass Kämpfe am wahrscheinlichsten dann stattfinden, wenn es nur kleine Größenunterschiede zwischen den Ameisen der beiden Kolonien gibt. Dies kommt vermutlich davon, dass sie Wettkampf um die gleichen Ressourcen stehen, wie zum Beispiel die gleiche Art von Futter oder der gleiche Nestort. Ameisen verschiedener Größen werden sehr viel wahrscheinlicher nebeneinander existieren, da sie verschiedene Ressourcen nutzen. Der Wettkampf zwischen Arten mit ähnlicher Größe ist so groß, dass er sogar die Strukturen der gesamten Ameisenwelt betrifft.
Dieses Ergebnis wird heute in den Ecology Letters veröffentlicht.


Die Frage, wie sich Arten in Gemeinschaften organisieren ist für Ökologen sehr wichtig, jedoch ist es nicht sehr leicht dies zu überprüfen, da sehr viele verschiedene Faktoren, von denen nicht alle beobachtet werden können, das Ergebnis beeinflussen können.


Die Forscher des Imperial College haben zusammen mit Ökologen von der University of Cambridge, dem Natural History Museum und der Universiti Malaysie Sabah gearbeitet. Sie haben Kolonien von tropischen Ameisen untersucht, die in Farnen hoch oben im Dach des Regenwaldes von Borneo lebten, um realistische Ansätze zu finden, wie man die Organisation der Ameisenwelt simulieren könnte.


Durch die Benutztung von Feldbeobachtungen, Laborexperimenten und Computermodellen, zeigte das Team, dass man ähnlich große Ameisenarten selten zusammen fand. In der tat wurden Ameisen ähnlicher Größe sehr schnell aggressiv, wenn sie in Laborexperimenten zusammengetzt wurden. Sie versuchten die Neulinge sogar von dem Rand der Farne zu drücken.


Von dem Team entwickelte Sofrtware ermöglichte es, das Verhalten der Ameisen weiter zu analysieren und so vorauszusehen, wie ähnlich die Ameisen in ihrer Größe sein mussten, damit sie miteinander anfingen zu kämpfen. Sie nutzten diese Informationen, um Regel für die Beschaffenheit der Ameisenwelt aufzustellen. Schließlich nutzten sie die gesammelten Daten um einen computersimulierten Regenwald zu erstellen und um dann zu sehen, ob sie durch die Anwendung jener Regeln es schaffen würden eine realitätsnahe Ameisenwelt des Regenwalds zu erschaffen.


Hauptforscher Tom Fayle ist ein Forscher des Imperial Department of Life Science und arbeitet zusammen mit dem Biology Centre of the Czech Academy of Science. "Es ist relativ schwierig den Wettbewerb zwischen den Arten in der Wildnis zu zeigen, teilweise, weil viele Arten sehr mobil sind", erklärt er. "Ameisen sind daher besonders praktisch, da Kolonien meistens am gleichen Ort bleiben und so ist es einfacher die Ameisenwelt als ganze zu erforschen".


"Die Methoden, die wir entwickelt haben, indem wir experimentelle Beobachtungen genutzt haben, um Regeln für eine Computersimulation aufzustellen, könnte auf vielen verschiedenen anderen Gebieten der Ökologie und dem Naturschutz genutzt werden. Unsere Experimente zeigen, wie Ameisen Gemeinschaften bilden und dass Ameisen gleicher Größe schwierig zusammenleben können. Dies könnte eine Erklärung für die unfassbar große Vielfalt von Ameisen im Dach des tropischen Regenwalds sein: es gibt auf dieser Art von Farn mehr Ameisenarten als im gesamten Vereinten Königreich."


Dr Paul Eggleton, ein Forscher am Natural History Museum sagte:
"Ameisen sind eine fantastische Gruppe von Tieren, um diese Art von experiementeller Forschung zu vetreiben, da sie relativ leicht zu erkennen sind und ihre sozialen Strukturen dafür sorgen, dass sie sich in Nestern, die bewegt werden können, sammeln. Das hat ermöglichst, dass wir bahnbrechende Erkenntnisse darüber gewinnen konnten, wie die Ameisenwelt strukturiert ist und wie sie sich entwickelt."


Weitere Forschung des Teams wird die Interaktion von Arten untersuchen, die durch das Fällen des Waldes und die Umgestaltung zu Palmölplantagen gestört wurden, um zu sehen ob dort auch die gleichen Regeln der Interaktion und des Wettbewerbs gelten. Die Methoden des Teams können auch genutzt werden, um andere Arten der Interaktion zu untersuchen, wie z.B. die Pflanzenwelt.



Post 32138 -

http://www.spektrum.de/news/einsame-ameisen-sterben-jung-und-schnell/1331116?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP


Laut dem Artikel sterben Arbeiterinnen, die vom Rest getrennt werden, recht schnell, auch wenn Futter vorhanden ist.


http://www.spektrum.de/news/einsame-ameisen-sterben-jung-und-schnell/1331116?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP


Laut dem Artikel sterben Arbeiterinnen, die vom Rest getrennt werden, recht schnell, auch wenn Futter vorhanden ist.



Post 39890 -

Ein Frosch, der eine neue Ameisenart ausspuckt.


http://news.nationalgeographic.com/2016/09/frogs-ants-vomits-new-species/


Lenomyrmex hoelldobleri


Ein Frosch, der eine neue Ameisenart ausspuckt.


http://news.nationalgeographic.com/2016/09/frogs-ants-vomits-new-species/


Lenomyrmex hoelldobleri



Post 39181 -

Ich kann mich Phil nur anschließen: Wirklich ein toller Beitrag, danke dafür!


Grüße,
Katharina


Ich kann mich Phil nur anschließen: Wirklich ein toller Beitrag, danke dafür!


Grüße,
Katharina



Post 38237 -

Alle Ameisen an Bord


Wenn es zu Überschwemmungen kommt, ist das Bilden von Flößen eine Überlebensstrategie mancher Ameisenarten (z. B. Solenopsis invicta). Anhand von Ameisen der Art Formica selysi haben Forscher nun untersucht, ob die Postionen der Ameisen im Floß zufällig sind oder einem bestimmten Muster entsprechen. Tatsächlich konnten sie zeigen, dass einzelne Ameisen immer wieder bestimmte Positionen einnehmen:


https://www.youtube.com/watch?v=BDWMWLqm4zI


Sehr interessanter Thread, werde mich mal nach und nach durch die 15 Seiten wuehlen, danke fuer die Muehe.
Lg der Kaktus


Alle Ameisen an Bord


Wenn es zu Überschwemmungen kommt, ist das Bilden von Flößen eine Überlebensstrategie mancher Ameisenarten (z. B. Solenopsis invicta). Anhand von Ameisen der Art Formica selysi haben Forscher nun untersucht, ob die Postionen der Ameisen im Floß zufällig sind oder einem bestimmten Muster entsprechen. Tatsächlich konnten sie zeigen, dass einzelne Ameisen immer wieder bestimmte Positionen einnehmen:


https://www.youtube.com/watch?v=BDWMWLqm4zI


Sehr interessanter Thread, werde mich mal nach und nach durch die 15 Seiten wuehlen, danke fuer die Muehe.
Lg der Kaktus



Post 39660 -

Pilzzüchtende Ameisen sind alt. Demnach gab es diese Lebensform bereits im frühen Tertiär. Dies hat Nygaard et. al. anhand von Evolutionsmechanismen im Genom der Ameisen ("reciprocal genomic evolution") festgestellt.
Hier der Abstract aus einem Artikel der Nature mit des entsprechenden Papers "Reciprocal genomic evolution in the ant–fungus agricultural symbiosis"


And a supplement to this story: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0151059


Pilzzüchtende Ameisen sind alt. Demnach gab es diese Lebensform bereits im frühen Tertiär. Dies hat Nygaard et. al. anhand von Evolutionsmechanismen im Genom der Ameisen ("reciprocal genomic evolution") festgestellt.
Hier der Abstract aus einem Artikel der Nature mit des entsprechenden Papers "Reciprocal genomic evolution in the ant–fungus agricultural symbiosis"


And a supplement to this story: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0151059



Post 39688 -

Small article but very interesting... The ants from Barbados. http://mczbase.mcz.harvard.edu/specimen_images/publications/Breviora_548.pdf


Small article but very interesting... The ants from Barbados. http://mczbase.mcz.harvard.edu/specimen_images/publications/Breviora_548.pdf



Post 39824 -

What we can learn from the genome from 7 species of Pseudomyrmex : http://www.nature.com/ncomms/2016/160825/ncomms12679/full/ncomms12679.html


What we can learn from the genome from 7 species of Pseudomyrmex : http://www.nature.com/ncomms/2016/160825/ncomms12679/full/ncomms12679.html



Post 39934 -

Maybe someone has mentioned it here already but do you know that the text of The Ants by Hölldobler and Wilson is online? Only the text, no figures or tables or keys... Here is the link:


http://www.antwiki.org/wiki/The_Ants


Maybe someone has mentioned it here already but do you know that the text of The Ants by Hölldobler and Wilson is online? Only the text, no figures or tables or keys... Here is the link:


http://www.antwiki.org/wiki/The_Ants



Post 42629 -

Diesen interessanten Artikel über gleichgeschlechtliches Zusammenleben von männlichen Termiten in Japan habe ich im Internet gefunden: „Schwule Männchen gibt es auch bei Termiten - Soziale Insekten bilden Männerpaare als alternative Überlebensstrategie“


Schwul als Chance: Bei japanischen Termiten gibt es homosexuelle Paare aus zwei Männchen, wie Biologen entdeckt haben. Diese Männchen bauen gemeinsam ein Nest und paaren sich auch miteinander. Zwar können sie mangels Nachkommen keine Kolonie gründen, aber sie überleben immerhin länger als die reinen Junggesellen, wie die Forscher berichten. Allerdings: Bekommen sie die Chance, entern diese Paare benachbarte Jungkolonien und einer der beiden wird neuer König.

(Quelle: Redaktion scinexx.de: „Schwule Männchen gibt es auch bei Termiten - Soziale Insekten bilden Männerpaare als alternative Überlebensstrategie“, in: Internetseite scinexx.de, 22.08.2016, URL: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20529-2016-08-22.html, Abruf am 01.04.2018)


Link zum Weiterlesen: Schwule Männchen bei Termiten


Gruß, Olaf


Diesen interessanten Artikel über gleichgeschlechtliches Zusammenleben von männlichen Termiten in Japan habe ich im Internet gefunden: „Schwule Männchen gibt es auch bei Termiten - Soziale Insekten bilden Männerpaare als alternative Überlebensstrategie“


Schwul als Chance: Bei japanischen Termiten gibt es homosexuelle Paare aus zwei Männchen, wie Biologen entdeckt haben. Diese Männchen bauen gemeinsam ein Nest und paaren sich auch miteinander. Zwar können sie mangels Nachkommen keine Kolonie gründen, aber sie überleben immerhin länger als die reinen Junggesellen, wie die Forscher berichten. Allerdings: Bekommen sie die Chance, entern diese Paare benachbarte Jungkolonien und einer der beiden wird neuer König.

(Quelle: Redaktion scinexx.de: „Schwule Männchen gibt es auch bei Termiten - Soziale Insekten bilden Männerpaare als alternative Überlebensstrategie“, in: Internetseite scinexx.de, 22.08.2016, URL: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20529-2016-08-22.html, Abruf am 01.04.2018)


Link zum Weiterlesen: Schwule Männchen bei Termiten


Gruß, Olaf



Post 42714 -

Explodierende Ameisen? Die Ameisenart Colobopsis explodens wurde genauer erforscht und es wurde am Donnerstag (19.04.2018) eine interessante Studie veröffentlicht: "Colobopsis explodens sp. n., model species for studies on “exploding ants” (Hymenoptera, Formicidae), with biological notes and first illustrations of males of the Colobopsis cylindrica group".


Abstract:


A taxonomic description of all castes of Colobopsis explodens Laciny & Zettel, sp. n. from Borneo, Thailand, and Malaysia is provided, which serves as a model species for biological studies on “exploding ants” in Southeast Asia. The new species is a member of the Colobopsis cylindrica (COCY) group and falls into a species complex that has been repeatedly summarized under the name Colobopsis saundersi (Emery, 1889) (formerly Camponotus saundersi). The COCY species group is known under its vernacular name “exploding ants” for a unique behaviour: during territorial combat, workers of some species sacrifice themselves by rupturing their gaster and releasing sticky and irritant contents of their hypertrophied mandibular gland reservoirs to kill or repel rivals. This study includes first illustrations and morphometric characterizations of males of the COCY group: Colobopsis explodens Laciny & Zettel, sp. n. and Colobopsis badia (Smith, 1857). Characters of male genitalia and external morphology are compared with other selected taxa of Camponotini. Preliminary notes on the biology of C. explodens Laciny & Zettel, sp. n. are provided. To fix the species identity of the closely related C. badia, a lectotype from Singapore is designated. The following taxonomic changes within the C. saundersi complex are proposed: Colobopsis solenobia (Menozzi, 1926), syn. n. and Colobopsis trieterica (Menozzi, 1926), syn. n. are synonymized with Colobopsis corallina Roger, 1863, a common endemic species of the Philippines. Colobopsis saginata Stitz, 1925, stat. n., hitherto a subspecies of C. badia, is raised to species level.

(Quelle: ZooKeys: „Colobopsis explodens sp. n., model species for studies on “exploding ants” (Hymenoptera, Formicidae), with biological notes and first illustrations of males of the Colobopsis cylindrica group“, in: Internetseite, ZooKeys 751: 1-40, 2018, URL: https://zookeys.pensoft.net/article/22661/list/1/, Abruf 21.04.2018)


Hier zum Link! (Übrigens fand ich es leichter die PDF Version zu lesen, die kann man sich oben rechts herunterladen.)


Gruß, Olaf


Explodierende Ameisen? Die Ameisenart Colobopsis explodens wurde genauer erforscht und es wurde am Donnerstag (19.04.2018) eine interessante Studie veröffentlicht: "Colobopsis explodens sp. n., model species for studies on “exploding ants” (Hymenoptera, Formicidae), with biological notes and first illustrations of males of the Colobopsis cylindrica group".


Abstract:


A taxonomic description of all castes of Colobopsis explodens Laciny & Zettel, sp. n. from Borneo, Thailand, and Malaysia is provided, which serves as a model species for biological studies on “exploding ants” in Southeast Asia. The new species is a member of the Colobopsis cylindrica (COCY) group and falls into a species complex that has been repeatedly summarized under the name Colobopsis saundersi (Emery, 1889) (formerly Camponotus saundersi). The COCY species group is known under its vernacular name “exploding ants” for a unique behaviour: during territorial combat, workers of some species sacrifice themselves by rupturing their gaster and releasing sticky and irritant contents of their hypertrophied mandibular gland reservoirs to kill or repel rivals. This study includes first illustrations and morphometric characterizations of males of the COCY group: Colobopsis explodens Laciny & Zettel, sp. n. and Colobopsis badia (Smith, 1857). Characters of male genitalia and external morphology are compared with other selected taxa of Camponotini. Preliminary notes on the biology of C. explodens Laciny & Zettel, sp. n. are provided. To fix the species identity of the closely related C. badia, a lectotype from Singapore is designated. The following taxonomic changes within the C. saundersi complex are proposed: Colobopsis solenobia (Menozzi, 1926), syn. n. and Colobopsis trieterica (Menozzi, 1926), syn. n. are synonymized with Colobopsis corallina Roger, 1863, a common endemic species of the Philippines. Colobopsis saginata Stitz, 1925, stat. n., hitherto a subspecies of C. badia, is raised to species level.

(Quelle: ZooKeys: „Colobopsis explodens sp. n., model species for studies on “exploding ants” (Hymenoptera, Formicidae), with biological notes and first illustrations of males of the Colobopsis cylindrica group“, in: Internetseite, ZooKeys 751: 1-40, 2018, URL: https://zookeys.pensoft.net/article/22661/list/1/, Abruf 21.04.2018)


Hier zum Link! (Übrigens fand ich es leichter die PDF Version zu lesen, die kann man sich oben rechts herunterladen.)


Gruß, Olaf



Post 43755 -

Im DLF gab es heute einen Beitrag zur Verhaltensforschung (von Volkart Wildermuth). Gegenstand ist die Frage nach einem bestehenden Bewusstsein bei Insekten.


Lars Chittka: "Also ich würde schon sagen, dass ein Tier, das tatsächlich auf einfachster Ebene in die Zukunft schauen kann, auch wenn das nur die ganz nahe Zukunft ist, ein Tier, das flexibel zugreifen kann auf Erinnerung, die irgendwo in seiner Biografie zurückliegen, dass das schon eine einfache Form von Bewusstsein ist. Also so gesehen würde ich schon sagen, dass man den Bienen und Hummeln sowas zugestehen muss.


Link: Wo genau fängt das Bewusstsein bei Insekten an


Gruß, Olaf


Im DLF gab es heute einen Beitrag zur Verhaltensforschung (von Volkart Wildermuth). Gegenstand ist die Frage nach einem bestehenden Bewusstsein bei Insekten.


Lars Chittka: "Also ich würde schon sagen, dass ein Tier, das tatsächlich auf einfachster Ebene in die Zukunft schauen kann, auch wenn das nur die ganz nahe Zukunft ist, ein Tier, das flexibel zugreifen kann auf Erinnerung, die irgendwo in seiner Biografie zurückliegen, dass das schon eine einfache Form von Bewusstsein ist. Also so gesehen würde ich schon sagen, dass man den Bienen und Hummeln sowas zugestehen muss.


Link: Wo genau fängt das Bewusstsein bei Insekten an


Gruß, Olaf



Post 41853 -

Hallo ,


sehr interessant. Kannst du den Text evtl. Übersetzen auf deutsch? Wäre eine große Hilfe.Mein englisch ist leider sehr bedürftig sorry. Denke nicht nur für mich. Das wäre sicher eine tolle Sache. Ist ja ein super Thema gerade zu dieser Art auch noch :) .


Danke


Lg
M.123


Hallo ,


sehr interessant. Kannst du den Text evtl. Übersetzen auf deutsch? Wäre eine große Hilfe.Mein englisch ist leider sehr bedürftig sorry. Denke nicht nur für mich. Das wäre sicher eine tolle Sache. Ist ja ein super Thema gerade zu dieser Art auch noch :) .


Danke


Lg
M.123



Post 41862 -

Danke Phil :) du bist jemand der sich einsetzt.
Merci.


Danke Phil :) du bist jemand der sich einsetzt.
Merci.