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Hier findest du alle Posts des Threads gemeinschaftsbecken-konigsklasse-oder-vergebene-liebesmuh.


Post 23804 -

Hallo Stevie,


ich denke, dass man natürlich Gemeinschaftsbecken betreiben kann. Man sollte dabei eben auf die Zusammensetzung der Arten achten, ganz klar.
Es gibt kriegerischere Arten und friedlichere, welche mit grossen Kolonien, die ganze Habitate für ihre Kolonien beanspruchen und es gibt Arten mit kleinen Kolonien, die solche Habitate dann nicht völlig dominieren. Manchmal sind friedlich erscheinende Arten wie Meranoplus spec. sehr dominant, wenn die Kolonie grösser werden, andere durchaus wachsame und dabei zupackende Arten wie die Gigantiops oder auch Pseudomyrmicinen lassen sich oft problemlos mit nicht zu kleinen und nicht allzu wehrlosen Arten gemeinsam halten. An Gleichstarke "gewöhnen" die sich und lassen die dann bald, nach einer Lernphase in Ruhe..:D
Manche Arten leben auch im Freiland dicht mit anderen Arten beieinander.


Ich glaube, es kommt auf die Wahl der Arten an, die man zusammen hält. Hier sollte man möglichst mit Bedacht vorgehen und vor allem sollte man die Kolonie so unterbringen und halten, zumindest in solchen Gemeinschaftsbecken, dass man gut eingreifen kann. Es gibt ja aktuell einen Thread, wo es zum Problem wird, dass der Halter seine Camponotus nicht entfernen kann. Ich halte die meisten Arten dieser Gattung für sowieso eher ungeeignet für Gesellschaftsbecken, aber das ist nur mal dahingestellt... Es gibt einige Arten, auch heimische wie truncatus oder fallax, die durchaus für eine Gemeinschaftshaltung in Frage kommen könnten, aber die meisten, v.a. exotischen Arten sind wohl weniger geeignet. Jeder Halter macht da seine eigenen Erfahrungen, dumm nur, wenn die Ameisen das ausbaden müssen.


Viele Arten kann man eben nicht in den beengten Verhältnissen der Terraristik zusammen halten. Für Gattungen wie die Cataglyphis verbietet sich das selbstredend. Versuche, diese mit den im selben Lebensraum vorkommenden Messor- oder gar Pheidole-Arten in relativ kleinen Terrarien zusammen zu halten, verbieten sich von selbst.
Wobei es auch hier Ausnahmen gibt, zB. Leptothorax und Temnothorax gehen fast immer bei grösseren Arten und sind dabei einfach hochinteressante Mitbewohner. Bei diesen Arten sollte man auf ihrem Jahrezyklus achten, ebenso wie bei vielen Cataglyphis- oder Messor-Arten, das kann also auch in dieser Hinsicht ganz gut passen. Und natürlich auf entsprechend angebotenes Totholz, in dem diese Arten nisten können.


Es gab schon viele gut funktionierende Gesellschaftsbecken und es laufen auch im Moment einige, zB. beim Roger sehr gut. Gesellschaftsbecken müssen nicht auf Kosten vieler Ameisenarbeiterinnenleben laufen, es muss in ihnen nicht zwingend zu Auseinandersetzungen zwischen den Arten kommen. Die Auswahl der Arten, die Strukturierung der Räume und Nischen und natürlich das Platzangebot bestimmen über Geschick und Gedeihen der Arten und des Terrariums.


Gesellschaftsbecken sind dabei nicht unbedingt die einzige Möglichkeit einer artgerechten Haltung. Wie gesagt bei vielen Arten gelingt das sowieso nicht. Aber auch solche Arten kann man so halten, dass ihre Bedürfnisse weitgehend befriedigt werden, das Ganze naturähnlich wirkt und ein solches Terrarium für den interessierten Menschen ein Blickfang ist. Deine Terrarien sind ein Beispiel hierfür, Stevie.


LG, Frank.


Hallo Stevie,


ich denke, dass man natürlich Gemeinschaftsbecken betreiben kann. Man sollte dabei eben auf die Zusammensetzung der Arten achten, ganz klar.
Es gibt kriegerischere Arten und friedlichere, welche mit grossen Kolonien, die ganze Habitate für ihre Kolonien beanspruchen und es gibt Arten mit kleinen Kolonien, die solche Habitate dann nicht völlig dominieren. Manchmal sind friedlich erscheinende Arten wie Meranoplus spec. sehr dominant, wenn die Kolonie grösser werden, andere durchaus wachsame und dabei zupackende Arten wie die Gigantiops oder auch Pseudomyrmicinen lassen sich oft problemlos mit nicht zu kleinen und nicht allzu wehrlosen Arten gemeinsam halten. An Gleichstarke "gewöhnen" die sich und lassen die dann bald, nach einer Lernphase in Ruhe..:D
Manche Arten leben auch im Freiland dicht mit anderen Arten beieinander.


Ich glaube, es kommt auf die Wahl der Arten an, die man zusammen hält. Hier sollte man möglichst mit Bedacht vorgehen und vor allem sollte man die Kolonie so unterbringen und halten, zumindest in solchen Gemeinschaftsbecken, dass man gut eingreifen kann. Es gibt ja aktuell einen Thread, wo es zum Problem wird, dass der Halter seine Camponotus nicht entfernen kann. Ich halte die meisten Arten dieser Gattung für sowieso eher ungeeignet für Gesellschaftsbecken, aber das ist nur mal dahingestellt... Es gibt einige Arten, auch heimische wie truncatus oder fallax, die durchaus für eine Gemeinschaftshaltung in Frage kommen könnten, aber die meisten, v.a. exotischen Arten sind wohl weniger geeignet. Jeder Halter macht da seine eigenen Erfahrungen, dumm nur, wenn die Ameisen das ausbaden müssen.


Viele Arten kann man eben nicht in den beengten Verhältnissen der Terraristik zusammen halten. Für Gattungen wie die Cataglyphis verbietet sich das selbstredend. Versuche, diese mit den im selben Lebensraum vorkommenden Messor- oder gar Pheidole-Arten in relativ kleinen Terrarien zusammen zu halten, verbieten sich von selbst.
Wobei es auch hier Ausnahmen gibt, zB. Leptothorax und Temnothorax gehen fast immer bei grösseren Arten und sind dabei einfach hochinteressante Mitbewohner. Bei diesen Arten sollte man auf ihrem Jahrezyklus achten, ebenso wie bei vielen Cataglyphis- oder Messor-Arten, das kann also auch in dieser Hinsicht ganz gut passen. Und natürlich auf entsprechend angebotenes Totholz, in dem diese Arten nisten können.


Es gab schon viele gut funktionierende Gesellschaftsbecken und es laufen auch im Moment einige, zB. beim Roger sehr gut. Gesellschaftsbecken müssen nicht auf Kosten vieler Ameisenarbeiterinnenleben laufen, es muss in ihnen nicht zwingend zu Auseinandersetzungen zwischen den Arten kommen. Die Auswahl der Arten, die Strukturierung der Räume und Nischen und natürlich das Platzangebot bestimmen über Geschick und Gedeihen der Arten und des Terrariums.


Gesellschaftsbecken sind dabei nicht unbedingt die einzige Möglichkeit einer artgerechten Haltung. Wie gesagt bei vielen Arten gelingt das sowieso nicht. Aber auch solche Arten kann man so halten, dass ihre Bedürfnisse weitgehend befriedigt werden, das Ganze naturähnlich wirkt und ein solches Terrarium für den interessierten Menschen ein Blickfang ist. Deine Terrarien sind ein Beispiel hierfür, Stevie.


LG, Frank.



Post 23817 -

Hallo Stevie. Gemeinschaftshaltung funktioniert natürlich, wenn man auf die Zusammensetzung der Arten achtet. Dass sie meist nicht funktioniert, liegt eher daran, dass dem nicht genügend Rechnung getragen wird und Fehler nicht schnell korrigiert werden. "Gemeinschaftshaltung" funktioniert auch in vielen Fällen im Freiland, dass Arten eng zusammenleben, ist keine Erfindung des Menschen.
So habe ich deinen Eingangsthread auch anfangs verstanden, als offene Frage und als Diskussionsanstoss und weniger als etwas suggestive Einleitung, solche Terrarien abzulehnen, Stevie. Aber solches, meine ich, nun aus deinen letzen Post herauslesen zu können...;)


Dass manche Threads enden, die sich mit solchen Becken befassen, hat auch ganz normale Ursachen.
So habe ich zB. vor einiger Zeit u.a. meine apicalis abgegeben, ebenso mein Paraponera und auch (leider) meine Pseudomyrmicinen. Zeit spielt eine Rolle, manchmal muss man seine Haltung eingrenzen aus privaten Gründen und dann tut man dies am besten, bevor die Tiere leiden und manchmal findet man bestimmte, anscheinend spektakuläre Arten wie die Paraponera in meinen Fall gar nicht so sehr interessant.
Also, manchmal gibt man Arten weg, mnachmal sterben auch Kolonien. Das ist nicht ungewöhnlich und geschieht auch im Freiland. Natürlich aber ist es nicht gut, wenn man von miteinander kämpfenden Ameisen in Terrarien liest. Wie gesagt, nicht alle Arten und nicht jede Artenkonstellation eignet sich für die gemeinsame Haltung.
Da gibt es viele Faktoren zu bedenken. Die meisten sind bekannt und wurden in den verschiedenen Themen bereits erwähnt, denke ich...
Zum Beispiel muss man keineswegs immer Völker dezimieren. Das kann nur ein letztes Mittel sein, versteh mich da nicht falsch. Man sollte einfach möglichst vorher drauf achten, Arten nicht zu verwenden, die Kolonien mit grosser Volksstärke bilden.
Wer lesen kann und sich die Zeit nimmt, sich zu informieren, ist klar im Vorteil und wird weniger Probleme haben.


LG, Frank.


EDIT: Eines möchte ich noch nachschieben. Weniger ist mehr. Man sollte einfach nicht versuchen, möglichst viele Arten zusammen zu halten. Gemeinschaftshaltung beginnt bei einem Artenpaar, also bei zwei Arten und kann dann durchaus sehr gut gehen.


Hallo Stevie. Gemeinschaftshaltung funktioniert natürlich, wenn man auf die Zusammensetzung der Arten achtet. Dass sie meist nicht funktioniert, liegt eher daran, dass dem nicht genügend Rechnung getragen wird und Fehler nicht schnell korrigiert werden. "Gemeinschaftshaltung" funktioniert auch in vielen Fällen im Freiland, dass Arten eng zusammenleben, ist keine Erfindung des Menschen.
So habe ich deinen Eingangsthread auch anfangs verstanden, als offene Frage und als Diskussionsanstoss und weniger als etwas suggestive Einleitung, solche Terrarien abzulehnen, Stevie. Aber solches, meine ich, nun aus deinen letzen Post herauslesen zu können...;)


Dass manche Threads enden, die sich mit solchen Becken befassen, hat auch ganz normale Ursachen.
So habe ich zB. vor einiger Zeit u.a. meine apicalis abgegeben, ebenso mein Paraponera und auch (leider) meine Pseudomyrmicinen. Zeit spielt eine Rolle, manchmal muss man seine Haltung eingrenzen aus privaten Gründen und dann tut man dies am besten, bevor die Tiere leiden und manchmal findet man bestimmte, anscheinend spektakuläre Arten wie die Paraponera in meinen Fall gar nicht so sehr interessant.
Also, manchmal gibt man Arten weg, mnachmal sterben auch Kolonien. Das ist nicht ungewöhnlich und geschieht auch im Freiland. Natürlich aber ist es nicht gut, wenn man von miteinander kämpfenden Ameisen in Terrarien liest. Wie gesagt, nicht alle Arten und nicht jede Artenkonstellation eignet sich für die gemeinsame Haltung.
Da gibt es viele Faktoren zu bedenken. Die meisten sind bekannt und wurden in den verschiedenen Themen bereits erwähnt, denke ich...
Zum Beispiel muss man keineswegs immer Völker dezimieren. Das kann nur ein letztes Mittel sein, versteh mich da nicht falsch. Man sollte einfach möglichst vorher drauf achten, Arten nicht zu verwenden, die Kolonien mit grosser Volksstärke bilden.
Wer lesen kann und sich die Zeit nimmt, sich zu informieren, ist klar im Vorteil und wird weniger Probleme haben.


LG, Frank.


EDIT: Eines möchte ich noch nachschieben. Weniger ist mehr. Man sollte einfach nicht versuchen, möglichst viele Arten zusammen zu halten. Gemeinschaftshaltung beginnt bei einem Artenpaar, also bei zwei Arten und kann dann durchaus sehr gut gehen.



Post 23824 -

Bei der Gemeinschaftshaltung kommt es letztlich darauf an, was der Halter eigentlich will. Ein perfekt laufendes Terrarium, in dem man nie wieder was an den Arten ändern muss? Klar, kann man machen. Steckt man halt, was weiß ich, ne Myrmica mit ner Temnothorax zusammen. Das geht unbegrenzt gut.
Aber das wird auf Dauer auch langweilig - der Reiz des Gemeinschaftsbeckens liegt doch gerade an anderer Stelle - man will neue Interaktionen beobachten, das Zusammenleben und dessen Koordination verstehen. Dazu gehört dann auch etwas Experimentierfreude, was damit einhergeht, im Notfall auch eine Art zu entfernen, wenn es nicht mehr funktioniert.
Tatsächlich, so erscheint es mir zumindest, entstehen viele Gemeinschaftsbecken doch gar nicht mit dem Ziel, eine feste Artenkonstellation über einen möglichst langen Zeitraum zu halten, sondern viel mehr die Eigenschaften bestimmter Arten in der Gemeinschaftshaltung zu entschlüsseln (klingt ganz schön geschwurbelt, aber ich denke es ist klar was ich meine). Man will doch nicht unbedingt nur ein paar Arten im Becken haben, die sich bloß ignorieren, da könnte man die Tiere ja gleich einzeln halten.


@myrmikonos: Manica sollte man lieber nicht mit Myrmica zusammensetzen - auch wenn sich manche Myrmica im Freiland besonders gut mit Manica rubida vertragen.


Grüße, Phil


Bei der Gemeinschaftshaltung kommt es letztlich darauf an, was der Halter eigentlich will. Ein perfekt laufendes Terrarium, in dem man nie wieder was an den Arten ändern muss? Klar, kann man machen. Steckt man halt, was weiß ich, ne Myrmica mit ner Temnothorax zusammen. Das geht unbegrenzt gut.
Aber das wird auf Dauer auch langweilig - der Reiz des Gemeinschaftsbeckens liegt doch gerade an anderer Stelle - man will neue Interaktionen beobachten, das Zusammenleben und dessen Koordination verstehen. Dazu gehört dann auch etwas Experimentierfreude, was damit einhergeht, im Notfall auch eine Art zu entfernen, wenn es nicht mehr funktioniert.
Tatsächlich, so erscheint es mir zumindest, entstehen viele Gemeinschaftsbecken doch gar nicht mit dem Ziel, eine feste Artenkonstellation über einen möglichst langen Zeitraum zu halten, sondern viel mehr die Eigenschaften bestimmter Arten in der Gemeinschaftshaltung zu entschlüsseln (klingt ganz schön geschwurbelt, aber ich denke es ist klar was ich meine). Man will doch nicht unbedingt nur ein paar Arten im Becken haben, die sich bloß ignorieren, da könnte man die Tiere ja gleich einzeln halten.


@myrmikonos: Manica sollte man lieber nicht mit Myrmica zusammensetzen - auch wenn sich manche Myrmica im Freiland besonders gut mit Manica rubida vertragen.


Grüße, Phil



Post 23799 -

Hallo Forengemeinde!


Nach einigen Jahren der Ameisenhaltung ändert man oft auch seine Sichtweisen, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass man einfach immer mehr Durchblick bekommt. Nach der Haltung einiger Arten verschiedener Gattungen hat man natürlich auch gelernt das es extreme Unterschiede inerhalb der Famiele Ameisen gibt. Ansprüche, Bedürnisse, Erfordernisse, Spezifikationen bis hin zu ungewöhnlichen Nischenbesetzern.


Ich war immer ein Freund und Fan der naturnahen Haltung. Immer habe ich mir Mühe gegeben meine Becken für mich optisch ansprechend und naturnah für die Tiere zu gestalten. Seit Jahren lockt es mich ein tropisches Gemeinschaftsbecken auf die Beine zu stellen, eines mit vielem schönen Grün eine Oase in der Wohnung mit schönen und interessanten Arten. Angesiedelt von der Streuschicht bis hin zu Nestbauende Arten an der Vegetation.


Gerne würde ich auch andere Tiere wie Käfer, Schrecken etc. einsetzen. Gerne Tiere die gar als Nahrung angesehen werden.


Wichtig wäre für mich das alle Tiere regional auch in der Natur aufeinander stoßen könnten. Einen wilden Artenmix aus den Verschiendensten Teilen der Welt gleicher Breitengrade käme nicht in Frage.


Was mich jedoch seit Jahren davon abhält ist der mehr oder weniger kleinkarrierte Glauben, man könnte ein solches Becken mit seinem ursprünglichen Wunschbesatz lange so erhalten. Mehrere Arten auf einem so engen Raum halten ist wohl möglich, die Natur zeigt es uns auch. Selbst hier in heimischen Regionen leben gelbe und dunkle Lasius oft dicht beieinander. Nicht selten habe ich schon beide Farben unter ein und dem selben Stein gefunden und direkt neben an nistet eine Myrmica ruginodis Kolonie in einem großen Moospolster umgeben von großen Lasius Hügeln die an hohen Grashalmen bis zu 50cm Kniehoch aus der Hochgrasfläche ragen.


So perfekt wie es die Natur arrangiert ist es aber in einem solchen Becken wohl kaum möglich. Es ist eben kein Gesetz das die Arten miteinander klarkommen. Diese Gemischaftskonstellationen in der Natur sind nicht selten, aber auch nur unter bestimmten Umständen möglich. Ein perfektes Habitat mit einer hohen Artenvielfallt und der Grundvorraussetzung des Nahrungsüberflusses und einem gesunden Gleichgewicht aller notwendigen Eigenschaften die ein nahes Gemeinschaftsähnliches Auftreten mehrer Arten in unmittelbarer Umgebung erlauben. Größter Aspekt warum sich die verschiedenen Völker, verschiedener Arten und Gattungen trotz ihrer Nähe zueinander nicht gegenseitg beeintrechtigen liegt ausschließlich daran, dass sie sich nicht in die Quere kommen, nicht um Habitat und Futter konkurrieren und verschiedene Aktionsradien haben und somit Trotz ihrer Nähe zueinander grundsätzlich andere Biotope nutzen. Während die Lasius niger beispielsweise gerne ihre Hügel der Sonne entgegenbauen, verzieht sich die gelbe Lasius ins tiefe Erdreich. Eine Unmittelbare Nachbarschaft unter der Streuschicht scheint beiden Arten nichts auszumachen, sie konkurrieren nicht miteinander und hier wird der Nagel im Brett versenkt.


Selbst die Myrmica ruginodis Kolonie sichert ihr Überleben mittels der Feuchtigkeit die gespeichert wird, in einem schönen lockeren Moospolster welches von einem großen Ast ganztäglich von der Sonne abgeschirmt wird, eine gute Fußlänge entfernt von dem schönen Hügel der dunklen Lasius der jeden Sommer weiter ausgebaut wird. Wärend die Lasius stark thermophil die Wärme der Sonne nutzt, wächst die Kolonie der Myrmica ruginodis ebenfalls, jedoch im Schatten unter dem feuchten Moos, wo die Ameisen viele Kammern und Gänge kurz unter der Streuschicht angelegt haben und nahgelegene alte unter der Feuchtgkeit leidende und verrottende Äste als Nestankerpunkte untergraben.


Solche Plätze findet man nicht täglich und es gibt sie nicht in Massen, denn auch hier spielt der natürliche Zufall eine große Rolle, auf den Punkt gebracht stimmen an einem solchen Ort perfekt alle Bedingungen, die diese Filigrane Konstellation ermöglichen.


In einem Gemeinschaftbecken leben meist viele verschiedene Arten und Gattungen dicht an dicht, welche aber eben auch oft gleiche Habitate beanspruchen, die Arten entwickeln sich nicht natürlich nebeneinander und würden wohl auch häufig in der Natur, wohl nur vereinzelt aufeinander treffen, aber nicht so nah aneinander nisten. Und wenn es denn doch so ist, wird sich früher oder später ein Ungleichgewicht einstellen und die eine Art die andere verdrängen und der Gesetzgebung der natürlichen Auslese freien Lauf lassen, evtl. sogar hinweg über mehrere Kleinkriege, Attacken und Dezimierungen bis sichschlussendlich die stärke Art, oder Kolonie durchsetzt und dieses Habitat besetzt.


Also wie habe ich ein Gemeiscnhaftsbecken als ambitionieter Halter zu bewerten?


Als ein Paradies auf Zeit?


Eine Zeitbombe oder ein Schauspiel das sein Happyend in Form eines Siegers feiert, weil sich eine Art von insgesamt anfangs acht, erfolgreich durchgesetzt hat?!


Ein Einschreiten, des Halters ist natürlich unabdingbar. Aber ist so ein Gemeinschaftsbecken nicht letztendlich das Produkt des Wunschdenkens: Vielleicht klappt es ja?


Natürlich einige Arten einiger Gattungen bilden nur kleine Kolonien aus, andere haben Gift, wieder andere überleben nur aufgrund ihrer unauffälligen Lebensweise, andere gehen wohl evolutionsbedingt instinktiv Konflikten aus dem Weg, einige aggieren nur des Nachts. Das sind ja wahrhaftig alles tolle Eigenschaften solche Arten für so ein solches Projekt auszuwählen. Dennoch wird sich immer ein Volk durchsetzen!


Wie wertet ihr das Projekt Gemeinschaftsbecken?


Ist es die Königsklasse der Ameisenhaltung oder ist es Augenwischerei und nur ein Paradies auf Zeit?


LG Stevie


Hallo Forengemeinde!


Nach einigen Jahren der Ameisenhaltung ändert man oft auch seine Sichtweisen, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass man einfach immer mehr Durchblick bekommt. Nach der Haltung einiger Arten verschiedener Gattungen hat man natürlich auch gelernt das es extreme Unterschiede inerhalb der Famiele Ameisen gibt. Ansprüche, Bedürnisse, Erfordernisse, Spezifikationen bis hin zu ungewöhnlichen Nischenbesetzern.


Ich war immer ein Freund und Fan der naturnahen Haltung. Immer habe ich mir Mühe gegeben meine Becken für mich optisch ansprechend und naturnah für die Tiere zu gestalten. Seit Jahren lockt es mich ein tropisches Gemeinschaftsbecken auf die Beine zu stellen, eines mit vielem schönen Grün eine Oase in der Wohnung mit schönen und interessanten Arten. Angesiedelt von der Streuschicht bis hin zu Nestbauende Arten an der Vegetation.


Gerne würde ich auch andere Tiere wie Käfer, Schrecken etc. einsetzen. Gerne Tiere die gar als Nahrung angesehen werden.


Wichtig wäre für mich das alle Tiere regional auch in der Natur aufeinander stoßen könnten. Einen wilden Artenmix aus den Verschiendensten Teilen der Welt gleicher Breitengrade käme nicht in Frage.


Was mich jedoch seit Jahren davon abhält ist der mehr oder weniger kleinkarrierte Glauben, man könnte ein solches Becken mit seinem ursprünglichen Wunschbesatz lange so erhalten. Mehrere Arten auf einem so engen Raum halten ist wohl möglich, die Natur zeigt es uns auch. Selbst hier in heimischen Regionen leben gelbe und dunkle Lasius oft dicht beieinander. Nicht selten habe ich schon beide Farben unter ein und dem selben Stein gefunden und direkt neben an nistet eine Myrmica ruginodis Kolonie in einem großen Moospolster umgeben von großen Lasius Hügeln die an hohen Grashalmen bis zu 50cm Kniehoch aus der Hochgrasfläche ragen.


So perfekt wie es die Natur arrangiert ist es aber in einem solchen Becken wohl kaum möglich. Es ist eben kein Gesetz das die Arten miteinander klarkommen. Diese Gemischaftskonstellationen in der Natur sind nicht selten, aber auch nur unter bestimmten Umständen möglich. Ein perfektes Habitat mit einer hohen Artenvielfallt und der Grundvorraussetzung des Nahrungsüberflusses und einem gesunden Gleichgewicht aller notwendigen Eigenschaften die ein nahes Gemeinschaftsähnliches Auftreten mehrer Arten in unmittelbarer Umgebung erlauben. Größter Aspekt warum sich die verschiedenen Völker, verschiedener Arten und Gattungen trotz ihrer Nähe zueinander nicht gegenseitg beeintrechtigen liegt ausschließlich daran, dass sie sich nicht in die Quere kommen, nicht um Habitat und Futter konkurrieren und verschiedene Aktionsradien haben und somit Trotz ihrer Nähe zueinander grundsätzlich andere Biotope nutzen. Während die Lasius niger beispielsweise gerne ihre Hügel der Sonne entgegenbauen, verzieht sich die gelbe Lasius ins tiefe Erdreich. Eine Unmittelbare Nachbarschaft unter der Streuschicht scheint beiden Arten nichts auszumachen, sie konkurrieren nicht miteinander und hier wird der Nagel im Brett versenkt.


Selbst die Myrmica ruginodis Kolonie sichert ihr Überleben mittels der Feuchtigkeit die gespeichert wird, in einem schönen lockeren Moospolster welches von einem großen Ast ganztäglich von der Sonne abgeschirmt wird, eine gute Fußlänge entfernt von dem schönen Hügel der dunklen Lasius der jeden Sommer weiter ausgebaut wird. Wärend die Lasius stark thermophil die Wärme der Sonne nutzt, wächst die Kolonie der Myrmica ruginodis ebenfalls, jedoch im Schatten unter dem feuchten Moos, wo die Ameisen viele Kammern und Gänge kurz unter der Streuschicht angelegt haben und nahgelegene alte unter der Feuchtgkeit leidende und verrottende Äste als Nestankerpunkte untergraben.


Solche Plätze findet man nicht täglich und es gibt sie nicht in Massen, denn auch hier spielt der natürliche Zufall eine große Rolle, auf den Punkt gebracht stimmen an einem solchen Ort perfekt alle Bedingungen, die diese Filigrane Konstellation ermöglichen.


In einem Gemeinschaftbecken leben meist viele verschiedene Arten und Gattungen dicht an dicht, welche aber eben auch oft gleiche Habitate beanspruchen, die Arten entwickeln sich nicht natürlich nebeneinander und würden wohl auch häufig in der Natur, wohl nur vereinzelt aufeinander treffen, aber nicht so nah aneinander nisten. Und wenn es denn doch so ist, wird sich früher oder später ein Ungleichgewicht einstellen und die eine Art die andere verdrängen und der Gesetzgebung der natürlichen Auslese freien Lauf lassen, evtl. sogar hinweg über mehrere Kleinkriege, Attacken und Dezimierungen bis sichschlussendlich die stärke Art, oder Kolonie durchsetzt und dieses Habitat besetzt.


Also wie habe ich ein Gemeiscnhaftsbecken als ambitionieter Halter zu bewerten?


Als ein Paradies auf Zeit?


Eine Zeitbombe oder ein Schauspiel das sein Happyend in Form eines Siegers feiert, weil sich eine Art von insgesamt anfangs acht, erfolgreich durchgesetzt hat?!


Ein Einschreiten, des Halters ist natürlich unabdingbar. Aber ist so ein Gemeinschaftsbecken nicht letztendlich das Produkt des Wunschdenkens: Vielleicht klappt es ja?


Natürlich einige Arten einiger Gattungen bilden nur kleine Kolonien aus, andere haben Gift, wieder andere überleben nur aufgrund ihrer unauffälligen Lebensweise, andere gehen wohl evolutionsbedingt instinktiv Konflikten aus dem Weg, einige aggieren nur des Nachts. Das sind ja wahrhaftig alles tolle Eigenschaften solche Arten für so ein solches Projekt auszuwählen. Dennoch wird sich immer ein Volk durchsetzen!


Wie wertet ihr das Projekt Gemeinschaftsbecken?


Ist es die Königsklasse der Ameisenhaltung oder ist es Augenwischerei und nur ein Paradies auf Zeit?


LG Stevie



Post 23815 -

Hallo Frank und alle stillen Mitleser!


Ich habe durch die Berichte der Gemeinschaftsbecken immer herausgelesen das diese Becken immer viel eher ein Ende fanden, als die Ameisenhaltung in seperaten Becken und das in den Gemeinschfatsbecken immer wieder über durchschnittlich viele Arten verenden. Einige Arten vermehren sich schneller, andere langsamer. Die Bedürfnisse können ja nicht spezifisch oder explizit für eine Art geändert/ angepasst werden, alle müssen mit der gegeben Situation zurecht kommen.


In der Einzelhaltung hat man da schon wesentlich mehr Spielraum.


Natürlich erhöt sich das Risiko mit jeder dazu kommenden Art, eine andere Art zu verlieren.


Das gegebene Klima passt einigen Völkern super, andere kommen nur damit zurecht. Einige furagieren täglich nach Nahrung und auch weit ab vom Nest, andere nur ein bis zwei mal die Woche und dann auch nur in Nestnähe. Da dann vor dem Nesteingang zu füttern...wäre wohl eher kontraproduktiv.


Mehrere Arten im Einklang, mit einem einheitlichen Klima, nebeneinander zu halten und auf eine gleichgewichtige Entwicklung aller Arten hoffen, finde ich ich etwas naiv der ausgeklügelten Natur gegenüber.


Selbst Völker die nur einige hundert Arbeiterinnen ausbilden, würden wohl auf kurz oder lang jede Futterstelle im Becken anlaufen können, gerade wenn die Futterstellen nicht auch mal ihren Platz wechseln. Nichts desto Trotz wird sich immer eine Art herausragand entwickeln, oder eine Art hat Entwicklungsprobleme. Das ist ja nichts ungewöhnliches, das gibt es auch in der seperaten Haltung, worauf ich aber hinaus will ist, daß man in der seperaten Haltung gegen ansteuern kann und die Bedingungen explizit für dieses Volk, jederzeit verändern kann. Sei es das Nestklima oder das Außenklima. Man kann direkt vor dem Nest füttern ohne andere Arten anzulocken.


Dieses Umstände gilt es ja nun zu berücksichtigen in der Gemeinschaftshaltung. Darum finde ich die Frage:


Gemeinschaftsbecken: Königsklasse oder vergebene Liebesmüh?!


Sehr treffend. Der Grad ist durchaus relativ schmal, denn die Artenauslese ist ja häufig schon der Hang zum russischen Rolett!


Natürlich funktioniert ein Gemeinschaftsbecken, jedoch in meinen Augen immer nur auf Zeit und das meist auch nur auf kurzer Dauer. Arten die nicht mehr nur ihr Überleben und das Volkswachstum sichern, opfern auch Tiere um neue Habitate zu erschließen.


Meine Camponotus habereri könnten keiner Fliege etwas zu leide tun :yawn:


Der aktuelle von Dir angesprochene Fall, zeigt dort aber das auch dies nur vorrübergehend so entspannt ist.


Umso größer die Kolonien werden, umso mehr zieht sich die Schlinge zu und die Probleme steigen an.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, ein solches Becken kann nur funktionieren wenn man entwicklungsreinschreitend den Völkern gegenübertritt, Veränderungen vornehmen kann. Dezimieren, herausnehmen, umsiedeln...


Aber ist das denn dann der Sinn eines solchen Beckens.


Nach meinen Vorstellungen ist es unmöglich ca. 8 verschiedene Arten und da sage ich sogar selbstsicher "fast egal welche" auf Langzeit auf solch kleinem Raum zu halten ohne entwicklungstechnisch einschreiten zu müssen.


Ein Becken das wirklich funktioniert, ohne das eine Kolonie gestorben ist und ohne das man eine andere umsiedeln, entfernen oder dezimieren muss, das denke ich wird es nicht geben.


Ist das also das Schicksal das der Halter eben in Kauf nehmen muss?
Oder sieht es in der Praxis doch anders aus?


Danke für das Lob Frank, ich frage wirklich so spezifisch nach, weil viele Berichte irgendwie unbefriedigend enden, aber das kennen wir ja in der Ameisenhaltung allgemein, darum möchte ich mich nicht darauf beruhen. Ich möchte aber selber auch kein Becken betreiben das mich Kopf und Kragen aber vor allem Nerven kostet. Und wenn eine solche Haltung für mich in Frage kommt, möchte ich Informationen einsammeln und Meinungen hören. Dieser Thread hier ist kein Kritikthread an dieser Form der Haltung und soll auch (preväntiv) nicht so verstanden werden, hiergeht es primär richtungsweisend um: Was erwartet mich tatsächlich.


LG Stevie


Hallo Frank und alle stillen Mitleser!


Ich habe durch die Berichte der Gemeinschaftsbecken immer herausgelesen das diese Becken immer viel eher ein Ende fanden, als die Ameisenhaltung in seperaten Becken und das in den Gemeinschfatsbecken immer wieder über durchschnittlich viele Arten verenden. Einige Arten vermehren sich schneller, andere langsamer. Die Bedürfnisse können ja nicht spezifisch oder explizit für eine Art geändert/ angepasst werden, alle müssen mit der gegeben Situation zurecht kommen.


In der Einzelhaltung hat man da schon wesentlich mehr Spielraum.


Natürlich erhöt sich das Risiko mit jeder dazu kommenden Art, eine andere Art zu verlieren.


Das gegebene Klima passt einigen Völkern super, andere kommen nur damit zurecht. Einige furagieren täglich nach Nahrung und auch weit ab vom Nest, andere nur ein bis zwei mal die Woche und dann auch nur in Nestnähe. Da dann vor dem Nesteingang zu füttern...wäre wohl eher kontraproduktiv.


Mehrere Arten im Einklang, mit einem einheitlichen Klima, nebeneinander zu halten und auf eine gleichgewichtige Entwicklung aller Arten hoffen, finde ich ich etwas naiv der ausgeklügelten Natur gegenüber.


Selbst Völker die nur einige hundert Arbeiterinnen ausbilden, würden wohl auf kurz oder lang jede Futterstelle im Becken anlaufen können, gerade wenn die Futterstellen nicht auch mal ihren Platz wechseln. Nichts desto Trotz wird sich immer eine Art herausragand entwickeln, oder eine Art hat Entwicklungsprobleme. Das ist ja nichts ungewöhnliches, das gibt es auch in der seperaten Haltung, worauf ich aber hinaus will ist, daß man in der seperaten Haltung gegen ansteuern kann und die Bedingungen explizit für dieses Volk, jederzeit verändern kann. Sei es das Nestklima oder das Außenklima. Man kann direkt vor dem Nest füttern ohne andere Arten anzulocken.


Dieses Umstände gilt es ja nun zu berücksichtigen in der Gemeinschaftshaltung. Darum finde ich die Frage:


Gemeinschaftsbecken: Königsklasse oder vergebene Liebesmüh?!


Sehr treffend. Der Grad ist durchaus relativ schmal, denn die Artenauslese ist ja häufig schon der Hang zum russischen Rolett!


Natürlich funktioniert ein Gemeinschaftsbecken, jedoch in meinen Augen immer nur auf Zeit und das meist auch nur auf kurzer Dauer. Arten die nicht mehr nur ihr Überleben und das Volkswachstum sichern, opfern auch Tiere um neue Habitate zu erschließen.


Meine Camponotus habereri könnten keiner Fliege etwas zu leide tun :yawn:


Der aktuelle von Dir angesprochene Fall, zeigt dort aber das auch dies nur vorrübergehend so entspannt ist.


Umso größer die Kolonien werden, umso mehr zieht sich die Schlinge zu und die Probleme steigen an.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, ein solches Becken kann nur funktionieren wenn man entwicklungsreinschreitend den Völkern gegenübertritt, Veränderungen vornehmen kann. Dezimieren, herausnehmen, umsiedeln...


Aber ist das denn dann der Sinn eines solchen Beckens.


Nach meinen Vorstellungen ist es unmöglich ca. 8 verschiedene Arten und da sage ich sogar selbstsicher "fast egal welche" auf Langzeit auf solch kleinem Raum zu halten ohne entwicklungstechnisch einschreiten zu müssen.


Ein Becken das wirklich funktioniert, ohne das eine Kolonie gestorben ist und ohne das man eine andere umsiedeln, entfernen oder dezimieren muss, das denke ich wird es nicht geben.


Ist das also das Schicksal das der Halter eben in Kauf nehmen muss?
Oder sieht es in der Praxis doch anders aus?


Danke für das Lob Frank, ich frage wirklich so spezifisch nach, weil viele Berichte irgendwie unbefriedigend enden, aber das kennen wir ja in der Ameisenhaltung allgemein, darum möchte ich mich nicht darauf beruhen. Ich möchte aber selber auch kein Becken betreiben das mich Kopf und Kragen aber vor allem Nerven kostet. Und wenn eine solche Haltung für mich in Frage kommt, möchte ich Informationen einsammeln und Meinungen hören. Dieser Thread hier ist kein Kritikthread an dieser Form der Haltung und soll auch (preväntiv) nicht so verstanden werden, hiergeht es primär richtungsweisend um: Was erwartet mich tatsächlich.


LG Stevie



Post 23837 -

Hallo Frank, Alex und Phil!


Frank:
Also ich gebe zu es ist eine zum Teil kritische Fragestellung und natürlich fühle ich dem Ganzen auch auf den Zahn. Nur weil viele von uns die Haltung praktizieren finde ich sollte man aber auch mal die Kritikpunkte einer solchen Haltung unverschönt auf den Tisch legen. Ich möchte hier nicht explizit oder nur auf das Versterben einiger Völker in den Becken eingehen, nur auf das Risiko das man mit einem Gemeinschaftsbecken eingeht hervorheben, dass es eben auch Komplikationen geben kann.


Um mal Namen zu nennen und ich hoffe das ist in Ordnung:


Flos Bericht ist längst in eine, meiner Meinung nach, vorbildliche Position gerückt.
Ein ausführlicher Bericht, interessante Arten und tolle Erfahrungsberichte der Interaktionen aller Arten von guten bis hin zu weniger erfreulichen Erfahrungen. Dazu immer tolle Bilder also auch hier noch ein Lob Flo!


Ich möchte da auch noch mal klar hervorheben:


Ich finde diese Art der Haltung nicht verwerflich, schließlich werden ja dadurch Informationen gesammelt die zukünftig andere Halter weniger Komplikationen bescheren.


Zudem finde ich:


Eine seperate, man könnte gar von einer "isolierten" Haltung sprechen, ist genaugenmommen auch nicht natürlicher.


Ich möchte das Thema objektiv behandeln, gar keine Frage, schließlich interessiere ich mich für diese Haltung und ziehe sie zukünftig sogar in Betracht, natürlich unter bestimmten Vorraussetzungen :drehen:


Alex
Dem kann ich kaum etwas hinzufügen. In der Gemeinschafthaltung jedoch liegt ein interessantes Kriterium auch darin, die Ameisen in das Becken zu lassen und zu schauen wo sie sich niederlassen, wie und wo sie nisten und ob man daraus etwas schlussfolgern kann. Interessant ist ja zu sehen wie sie sich einfinden und, oder ob sie sich arrangieren, welche Position sie einnehmen.


Deine angestrebte Becken- Nestkonstruktion wird sich schwer umsetzen lassen, denn die Ameisen würde evtl. doch in das Becken ziehen :problem:


Phil
Ich weiß genau was Du meinst und naklar, genau das macht den Reiz aus. Auch wenn mal Hackerein stattfinden, bedenklich muss das ja noch nicht einmal sein. Zwei andere Individuen gleicher Artenkonstellation im selben Terrain lassen sich evtl. schon wieder in Ruhe.


Und naklar, einschreiten kann man immer, muss es wohl auch ab und zu um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Und natürlich ist solch ein kleines Stück Natur weit ab von Stabilität. Man muss einschreiten und verändern, nur das muss man auch mal klar transportieren, denn die Gemeinschaftshaltung scheint immer mehr Interessierte zu finden, nicht zuletzt sind gute Berichte eine Motivation dafür. Den Tieren und Haltern zu liebe denke ich darf man auch darüber mal diskutieren und die Fakten auf den Tisch legen.


Ich selber habe bisher noch von einer Gemeinschaftshaltung abgesehen, bin dem aber durchaus nicht abgeneigt. Ich weiß halt das es zeitweise mehr Aufwand macht als die seperate Haltung und man eben auch schon ein Bißchen Erfahrung braucht um richtig reagieren zu können. Das Risiko schöne Arten, sowie vtl. Geld zu verbrennen, dem sollte man sich bewusst sein. Ich spreche hier bewusst von dem Risiko nicht von der Prämisse.


Und natürlich ist die Gemeinschaftshaltung wohl die interessanteste Art der Haltung, so empfinde ich zumindest. Man sollte aber nicht vergessen das sich einige Arten angesichts der Konkurenz im Becken, wohl auch nicht natürlich entfalten können. Was ich widerum als Nachteil empfinde.


LG Stevie


Hallo Frank, Alex und Phil!


Frank:
Also ich gebe zu es ist eine zum Teil kritische Fragestellung und natürlich fühle ich dem Ganzen auch auf den Zahn. Nur weil viele von uns die Haltung praktizieren finde ich sollte man aber auch mal die Kritikpunkte einer solchen Haltung unverschönt auf den Tisch legen. Ich möchte hier nicht explizit oder nur auf das Versterben einiger Völker in den Becken eingehen, nur auf das Risiko das man mit einem Gemeinschaftsbecken eingeht hervorheben, dass es eben auch Komplikationen geben kann.


Um mal Namen zu nennen und ich hoffe das ist in Ordnung:


Flos Bericht ist längst in eine, meiner Meinung nach, vorbildliche Position gerückt.
Ein ausführlicher Bericht, interessante Arten und tolle Erfahrungsberichte der Interaktionen aller Arten von guten bis hin zu weniger erfreulichen Erfahrungen. Dazu immer tolle Bilder also auch hier noch ein Lob Flo!


Ich möchte da auch noch mal klar hervorheben:


Ich finde diese Art der Haltung nicht verwerflich, schließlich werden ja dadurch Informationen gesammelt die zukünftig andere Halter weniger Komplikationen bescheren.


Zudem finde ich:


Eine seperate, man könnte gar von einer "isolierten" Haltung sprechen, ist genaugenmommen auch nicht natürlicher.


Ich möchte das Thema objektiv behandeln, gar keine Frage, schließlich interessiere ich mich für diese Haltung und ziehe sie zukünftig sogar in Betracht, natürlich unter bestimmten Vorraussetzungen :drehen:


Alex
Dem kann ich kaum etwas hinzufügen. In der Gemeinschafthaltung jedoch liegt ein interessantes Kriterium auch darin, die Ameisen in das Becken zu lassen und zu schauen wo sie sich niederlassen, wie und wo sie nisten und ob man daraus etwas schlussfolgern kann. Interessant ist ja zu sehen wie sie sich einfinden und, oder ob sie sich arrangieren, welche Position sie einnehmen.


Deine angestrebte Becken- Nestkonstruktion wird sich schwer umsetzen lassen, denn die Ameisen würde evtl. doch in das Becken ziehen :problem:


Phil
Ich weiß genau was Du meinst und naklar, genau das macht den Reiz aus. Auch wenn mal Hackerein stattfinden, bedenklich muss das ja noch nicht einmal sein. Zwei andere Individuen gleicher Artenkonstellation im selben Terrain lassen sich evtl. schon wieder in Ruhe.


Und naklar, einschreiten kann man immer, muss es wohl auch ab und zu um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Und natürlich ist solch ein kleines Stück Natur weit ab von Stabilität. Man muss einschreiten und verändern, nur das muss man auch mal klar transportieren, denn die Gemeinschaftshaltung scheint immer mehr Interessierte zu finden, nicht zuletzt sind gute Berichte eine Motivation dafür. Den Tieren und Haltern zu liebe denke ich darf man auch darüber mal diskutieren und die Fakten auf den Tisch legen.


Ich selber habe bisher noch von einer Gemeinschaftshaltung abgesehen, bin dem aber durchaus nicht abgeneigt. Ich weiß halt das es zeitweise mehr Aufwand macht als die seperate Haltung und man eben auch schon ein Bißchen Erfahrung braucht um richtig reagieren zu können. Das Risiko schöne Arten, sowie vtl. Geld zu verbrennen, dem sollte man sich bewusst sein. Ich spreche hier bewusst von dem Risiko nicht von der Prämisse.


Und natürlich ist die Gemeinschaftshaltung wohl die interessanteste Art der Haltung, so empfinde ich zumindest. Man sollte aber nicht vergessen das sich einige Arten angesichts der Konkurenz im Becken, wohl auch nicht natürlich entfalten können. Was ich widerum als Nachteil empfinde.


LG Stevie



Post 23823 -

Hallo Frank & Stevie.
Ich bewundere schon immer die Haltung von mehreren Ameisenarten in einem Becken, da ich von Naturbeobachtungen heraus gelernt habe, daß sie sich gegenseitig bekaempfen, selbst wenn sie unterschiedliche Nischen besetzen und gegensaetzliche Nahrungsquellen aufsuchen. Sicherlich kommen dann nur wenige Arten fuer eine solche Haltung in Frage, die entweder durch ihren Groeßenunterschied aneinander vorbeigehen, oder sich in ihrer chemischen Sprache einigen koennen (siehe auch Flos Haltebericht). Immerhin ist es hier nicht so einfach die Arten zu mixen, wie es beispielsweise Fischhalter machen. Und selbst die erfahrenen Aquarianer machen hier vermeidbare Fehler. (Ich gehoerte mal zu dieser Art Mensch.) Und selbst wenn alle Parameter stimmen sollten, zbsp Platzangebot usw, ist immernoch die regulierende Kraft notwendig das System in Balance zu halten. Dahingehend benoetigt man schon etwas Einsicht, ob ueberhaupt etwas in Schieflage geraet. Wie schwer ist es schon zBsp eine freistehende Orchidee nicht zum verwelken zu bekommen. Da sollte man auch einschaetzen koennen, wann man etwas besser unterlassen sollte. Insgesamt betrachtet steht man vor einem komplexen Beziehungssystem, daß auch viel Zeit & Liebe beansprucht, was man als Außenstehender nicht sofort sieht. Leider gelingt es mir nichteinmal ein Rosengewaechs im Formicarium zu etablieren, daß mit (schwarzen) Blattlaeusen laengerfristig gedeiht um als Nahrungsquelle zu dienen.


Fuer die Konzeption eines Gemeinschaftsbeckens wuerde ich aber in der Bauweise generell Aenderungen vornehmen. Die jeweiligen Ameisenarten sollten ein Nest außerhalb des Komplexes dezentral angeboten bekommen und ueber ein spinnenartiges Roehrensystem zur Arena, welches gemeinschafltich gefuehrt wird, gelangen koennen. Damit erhaelt man die Moeglichkeit bei Bedarf eine Partei abzustoepseln. Auch ist die Reinigung der Arena moeglich usw.
In meinem Fall koennte ich zu meiner Manica rubida Kolonie eine passende Myrmica spezies suchen (nach Berichten von Boro und Phil auf AF), die in einer groeßeren Arena zusammentreffen. Das bleibt aber Hirngespinst, solange ich lernen muß mit dem Wachstum und Anspruechen der ersten Art- gerecht- nachzukommen. Insofern ist die gemeinsame Haltung schon eine hoehrere Klasse, wenn nicht die Koenigsklasse.
sincerely,
alex


Hallo Frank & Stevie.
Ich bewundere schon immer die Haltung von mehreren Ameisenarten in einem Becken, da ich von Naturbeobachtungen heraus gelernt habe, daß sie sich gegenseitig bekaempfen, selbst wenn sie unterschiedliche Nischen besetzen und gegensaetzliche Nahrungsquellen aufsuchen. Sicherlich kommen dann nur wenige Arten fuer eine solche Haltung in Frage, die entweder durch ihren Groeßenunterschied aneinander vorbeigehen, oder sich in ihrer chemischen Sprache einigen koennen (siehe auch Flos Haltebericht). Immerhin ist es hier nicht so einfach die Arten zu mixen, wie es beispielsweise Fischhalter machen. Und selbst die erfahrenen Aquarianer machen hier vermeidbare Fehler. (Ich gehoerte mal zu dieser Art Mensch.) Und selbst wenn alle Parameter stimmen sollten, zbsp Platzangebot usw, ist immernoch die regulierende Kraft notwendig das System in Balance zu halten. Dahingehend benoetigt man schon etwas Einsicht, ob ueberhaupt etwas in Schieflage geraet. Wie schwer ist es schon zBsp eine freistehende Orchidee nicht zum verwelken zu bekommen. Da sollte man auch einschaetzen koennen, wann man etwas besser unterlassen sollte. Insgesamt betrachtet steht man vor einem komplexen Beziehungssystem, daß auch viel Zeit & Liebe beansprucht, was man als Außenstehender nicht sofort sieht. Leider gelingt es mir nichteinmal ein Rosengewaechs im Formicarium zu etablieren, daß mit (schwarzen) Blattlaeusen laengerfristig gedeiht um als Nahrungsquelle zu dienen.


Fuer die Konzeption eines Gemeinschaftsbeckens wuerde ich aber in der Bauweise generell Aenderungen vornehmen. Die jeweiligen Ameisenarten sollten ein Nest außerhalb des Komplexes dezentral angeboten bekommen und ueber ein spinnenartiges Roehrensystem zur Arena, welches gemeinschafltich gefuehrt wird, gelangen koennen. Damit erhaelt man die Moeglichkeit bei Bedarf eine Partei abzustoepseln. Auch ist die Reinigung der Arena moeglich usw.
In meinem Fall koennte ich zu meiner Manica rubida Kolonie eine passende Myrmica spezies suchen (nach Berichten von Boro und Phil auf AF), die in einer groeßeren Arena zusammentreffen. Das bleibt aber Hirngespinst, solange ich lernen muß mit dem Wachstum und Anspruechen der ersten Art- gerecht- nachzukommen. Insofern ist die gemeinsame Haltung schon eine hoehrere Klasse, wenn nicht die Koenigsklasse.
sincerely,
alex