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Schon alleine
In Deutschland bereits als Neozooen (pest-ants)
macht mich etwas stutzig.
Nicht jeder Neozoen ist eine "pest ant". Aber dazu muss man sich erst einmal überlegen, was "pest-ants" sind. "pest" ist der Englische Begriff für Schädling. Also sind "pest-ants" Ameisen, die Schädlinge sind.
Was ist jetzt also ein Schädling? Wikipedia sagt folgendes dazu:
Der Ausdruck „Schädling“ ist eine Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, sei es als Zerstörer von Kulturpflanzen, als Nahrungskonkurrent oder durch Zerstörung von Bauwerken.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4dling)
Also es geht um den Menschen, ein Organismus ist also nur ein Schädling, wenn er den Menschen bzw. dessen Schaffen negativ beeinflusst.
Sind jetzt aber alle Neozoen auch Schädlinge? Zunächst was ist ein Neozoen?
Als Neobiota (Sing. Neobiont; von griechisch néos „neu“ und bíos „Leben“) bezeichnet man Arten und untergeordnete Taxa, die sich – ohne oder mit menschlicher Einflussnahme – in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.[1][2] Neobiotische Pflanzen nennt man Neophyten (Sing. Neophyt), analog dazu existiert für Tiere der Begriff Neozoen (Sing. Neozoon). Neobiotische Pilze sind Neomyceten (Sing. Neomycet). Diese vier Begriffe sind vor allem im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Im Englischen werden vorwiegend zusammenfassende Begriffe wie invasive species (invasive Art) oder alien species (fremde Art) verwendet, ohne Unterscheidung zwischen Pflanzen, Tieren und Pilzen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota)
Da wird keine Aussage darüber getroffen, ob der Organismus jetzt für den Menschen bzw. dessen Schaffen negativ ist, oder nicht?
Daher ist es völlig falsch Neozoen mit Schädlingen gleichzusetzen.
Nehmen wir mal die Kartoffel als Beispiel her, die ist zwar ein Neobiont, aber kein Schädling (im Gegenteil ). Der Kartoffelkäfer hingegen ist sowohl ein Neobiont wie auch ein Schädling, da er die Ernte des Neobionten Kartoffel verringert.
Um bei den Ameisen zu bleiben: Die Pharaoameise ist sowohl Neobiont wie auch Schädling (Gesundheitsschädling). Die Argentinische Ameise ist zwar ein Neobiont (der auch andere Ameisenarten verdrängt), aber kein Schädling (da sie den Menschen nicht schädigt).
Und dass sich z. B. Pheidole pallidula bereits in Deutschland etabliert hat, bezweifle ich sehr stark ;). Woher stammt die Erkenntnis überhaupt, eine Quelle nennt der Autor ja leider nicht.
Schon alleine
In Deutschland bereits als Neozooen (pest-ants)
macht mich etwas stutzig.
Nicht jeder Neozoen ist eine "pest ant". Aber dazu muss man sich erst einmal überlegen, was "pest-ants" sind. "pest" ist der Englische Begriff für Schädling. Also sind "pest-ants" Ameisen, die Schädlinge sind.
Was ist jetzt also ein Schädling? Wikipedia sagt folgendes dazu:
Der Ausdruck „Schädling“ ist eine Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, sei es als Zerstörer von Kulturpflanzen, als Nahrungskonkurrent oder durch Zerstörung von Bauwerken.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4dling)
Also es geht um den Menschen, ein Organismus ist also nur ein Schädling, wenn er den Menschen bzw. dessen Schaffen negativ beeinflusst.
Sind jetzt aber alle Neozoen auch Schädlinge? Zunächst was ist ein Neozoen?
Als Neobiota (Sing. Neobiont; von griechisch néos „neu“ und bíos „Leben“) bezeichnet man Arten und untergeordnete Taxa, die sich – ohne oder mit menschlicher Einflussnahme – in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.[1][2] Neobiotische Pflanzen nennt man Neophyten (Sing. Neophyt), analog dazu existiert für Tiere der Begriff Neozoen (Sing. Neozoon). Neobiotische Pilze sind Neomyceten (Sing. Neomycet). Diese vier Begriffe sind vor allem im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Im Englischen werden vorwiegend zusammenfassende Begriffe wie invasive species (invasive Art) oder alien species (fremde Art) verwendet, ohne Unterscheidung zwischen Pflanzen, Tieren und Pilzen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota)
Da wird keine Aussage darüber getroffen, ob der Organismus jetzt für den Menschen bzw. dessen Schaffen negativ ist, oder nicht?
Daher ist es völlig falsch Neozoen mit Schädlingen gleichzusetzen.
Nehmen wir mal die Kartoffel als Beispiel her, die ist zwar ein Neobiont, aber kein Schädling (im Gegenteil ). Der Kartoffelkäfer hingegen ist sowohl ein Neobiont wie auch ein Schädling, da er die Ernte des Neobionten Kartoffel verringert.
Um bei den Ameisen zu bleiben: Die Pharaoameise ist sowohl Neobiont wie auch Schädling (Gesundheitsschädling). Die Argentinische Ameise ist zwar ein Neobiont (der auch andere Ameisenarten verdrängt), aber kein Schädling (da sie den Menschen nicht schädigt).
Und dass sich z. B. Pheidole pallidula bereits in Deutschland etabliert hat, bezweifle ich sehr stark ;). Woher stammt die Erkenntnis überhaupt, eine Quelle nennt der Autor ja leider nicht.
Wie genau sind sie etabliert? Überleben sie dort schon seit mehreren Jahren? Konnten sie mittels Schwarmflug schon weitere Kolonien gründen?
Ich kenne mich da halt auch nicht aus mit den Begriffen.
Die Frage ist auch, ob man Arten, die lediglich in Kunsthabitaten wie botanischen Gärten, Zoos überleben, wirklich als in Deutschland etabliert bezeichnen kann. Immerhin hat das Klima dort nicht viel mit dem in Deutschland zu tun.
Wenn man das ganze nämlich noch weiter spinnt, kann man dann ja jede exotische gehaltene Ameisenart als in Deutschland etabliert bezeichnen, weil die werden ja auch in Kunsthabitaten mit wärmerem Klima gehalten.
Aber Du hast natürlich vollkommen recht, dass das Verhältnis der Ameisenhaltung zur ganzen Terraristik so gering ist, dass es auch nicht verwunderlich ist, dass die zuständigen Behörden nichts unternehmen wollten. Im Ameisenwiki kann man im übrigen auch einen Beitrag dazu finden, wie der NABU und das Bundesumweltministerium darüber denken.
Wie genau sind sie etabliert? Überleben sie dort schon seit mehreren Jahren? Konnten sie mittels Schwarmflug schon weitere Kolonien gründen?
Ich kenne mich da halt auch nicht aus mit den Begriffen.
Die Frage ist auch, ob man Arten, die lediglich in Kunsthabitaten wie botanischen Gärten, Zoos überleben, wirklich als in Deutschland etabliert bezeichnen kann. Immerhin hat das Klima dort nicht viel mit dem in Deutschland zu tun.
Wenn man das ganze nämlich noch weiter spinnt, kann man dann ja jede exotische gehaltene Ameisenart als in Deutschland etabliert bezeichnen, weil die werden ja auch in Kunsthabitaten mit wärmerem Klima gehalten.
Aber Du hast natürlich vollkommen recht, dass das Verhältnis der Ameisenhaltung zur ganzen Terraristik so gering ist, dass es auch nicht verwunderlich ist, dass die zuständigen Behörden nichts unternehmen wollten. Im Ameisenwiki kann man im übrigen auch einen Beitrag dazu finden, wie der NABU und das Bundesumweltministerium darüber denken.
Das nennt man dann nicht Schädling, sondern invasive Art. http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion :). Aber nicht jeder Neozoon ist ja auch gleichzeitig eine Gefahr für einheimische Tiere.
Im Gegenteil die meisten Neozoen, die in Deutschland freigesetzt werden, sind den einheimischen Arten unterlegen vor allem auf Grund der mangelnden klimatischen Anpassung.
Und natürlich darfst Du auch alles anders sehen wie ich, da habe ich auch kein Problem damit, jeder darf eine Meinung zu dem Theme haben und kann sie auch äußern ;).
Das nennt man dann nicht Schädling, sondern invasive Art. http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion :). Aber nicht jeder Neozoon ist ja auch gleichzeitig eine Gefahr für einheimische Tiere.
Im Gegenteil die meisten Neozoen, die in Deutschland freigesetzt werden, sind den einheimischen Arten unterlegen vor allem auf Grund der mangelnden klimatischen Anpassung.
Und natürlich darfst Du auch alles anders sehen wie ich, da habe ich auch kein Problem damit, jeder darf eine Meinung zu dem Theme haben und kann sie auch äußern ;).
ich denke, dass die obig genannten Begriffe gar nicht so genau voneinander abgegrenzt werden können. Vielmehr würde ich von "für den Menschen direkt schädlich" oder "für den Menschen indirekt schädlich" sprechen. Wenn z. B. eine invasive Art (z. B. Linepithema humile) einheimische Arten verdrängt oder gar ausrottet, kann dies immer noch für den Menschen schädlich werden. Wer weiß, welcher Kreislauf hierdurch in der Natur ausgelöst wird (Schmetterlingseffekt ;)).
Das könnte natürlich sein, oder aber sie nehmen die Aufgaben der verdrängten Ameisen genauso wahr und es kommt zu keinem größeren Effekt.
Wo wir gerade beim Thema sind, auch etwas, worüber ich mich aufregen könnte ;):
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Dass die Pharaoameise ein Schädling ist, darüber braucht man ja nicht zu reden. Laut obiger Signatur sind aber alle exotische Ameisen Schädlinge. Schon alleine Pheidole umfasst laut Antweb 1004 Arten, sind die jetzt alle Schädlinge?
Und wenn Camponotus herculeanus in meinem Holzhaus rumknabbert, dann ist sie natürlich kein Schädling ;). Immerhin sind sie ja dafür bekannt, dass sie nicht nur in Totholz ihre Nester anlegen sondern auch in noch lebenden Fichtenstämmen.
ich denke, dass die obig genannten Begriffe gar nicht so genau voneinander abgegrenzt werden können. Vielmehr würde ich von "für den Menschen direkt schädlich" oder "für den Menschen indirekt schädlich" sprechen. Wenn z. B. eine invasive Art (z. B. Linepithema humile) einheimische Arten verdrängt oder gar ausrottet, kann dies immer noch für den Menschen schädlich werden. Wer weiß, welcher Kreislauf hierdurch in der Natur ausgelöst wird (Schmetterlingseffekt ;)).
Das könnte natürlich sein, oder aber sie nehmen die Aufgaben der verdrängten Ameisen genauso wahr und es kommt zu keinem größeren Effekt.
Wo wir gerade beim Thema sind, auch etwas, worüber ich mich aufregen könnte ;):
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Dass die Pharaoameise ein Schädling ist, darüber braucht man ja nicht zu reden. Laut obiger Signatur sind aber alle exotische Ameisen Schädlinge. Schon alleine Pheidole umfasst laut Antweb 1004 Arten, sind die jetzt alle Schädlinge?
Und wenn Camponotus herculeanus in meinem Holzhaus rumknabbert, dann ist sie natürlich kein Schädling ;). Immerhin sind sie ja dafür bekannt, dass sie nicht nur in Totholz ihre Nester anlegen sondern auch in noch lebenden Fichtenstämmen.
Die meisten heimischen Rossameisen nisten in Holz, in Tot- oder in Lebendholz. Da kommt es vor, dass sie unsere Wege kreuzen und unsere schönen Häuschen als geeigneten Wohnraum in Anspruch nehmen.
Es gibt eine Reihe weiterer Arten, die im Holz leben und das tun sie seit langem. Länger, als wir Häuser bauen und überhaupt hier leben und und voller innerer Weisheit versuchen, diese hinterhältige Welt in Gut und Böse einzuteilen.
Schädlingsbekämpfer in Deutschland kennen eine Ameise, die heimisch ist. Vom Namen her, immerhin. Der Name muss dann für alle Ameisen herhalten, die irgendwie in Häusern auftauchen. Es ist, oh Schreck, die gefürchtete, wälder- und städteschreddernde Lasius brunneus.
Diese kleine Verwandte der Lasius niger bewohnt alte Bäume, legt dort grosse Nester im toten Innenholz der Stämme an, wobei sie das Lebendholz verschont und ihm auch gar nichts anhaben kann, ganz so, wie es auch andere Lasius-Arten tun. Z.B. die Chthonolasius. Nur, die grausame und hinterhältige brunneus ist am Tage aktiv und daher zu sehen.
Und brunneus legt auch gerne mal seine Anfangsnester im Totholz an, die Jungköniginnen sind dabei nicht wählerisch, wie könnten sie auch und besetzen zB. kleine Bohrlöcher im Holz jedweder Art, so auch im Bauholz. So kann es geschehen, dass eine Kolonie der Art am oder im Gemäuer und Gebälk eines Hauses in Wald- oder Naturnähe entsteht und lebt. Das kann lästig für die menschlichen Bewohner sein und es mag sinnvoll sein, diese Ameisen dann zu bekämpfen, es ist aber absolut hirnverbrannt und einfältig, diese Art insgesamt als schädlich zu deklarieren.
Denn, wenn zigtausende der Kolonien der Art heimlich im Wald ein vom Menschen unbemerktes Leben führen, eine Kolonie von tausenden aber in einem Häuschen lästig wird, dann gehört schon einiges dazu, eine solche Ameise als schädlich zu bezeichnen.
Und damit meine ich nicht unbedingt Wissen um diese Art...:)
LG, Frank.
Hm, das hat jetzt wenig mit importierten/eingeführten Arten zu tun. Musste aber wiedermal gesagt werden...
Die meisten heimischen Rossameisen nisten in Holz, in Tot- oder in Lebendholz. Da kommt es vor, dass sie unsere Wege kreuzen und unsere schönen Häuschen als geeigneten Wohnraum in Anspruch nehmen.
Es gibt eine Reihe weiterer Arten, die im Holz leben und das tun sie seit langem. Länger, als wir Häuser bauen und überhaupt hier leben und und voller innerer Weisheit versuchen, diese hinterhältige Welt in Gut und Böse einzuteilen.
Schädlingsbekämpfer in Deutschland kennen eine Ameise, die heimisch ist. Vom Namen her, immerhin. Der Name muss dann für alle Ameisen herhalten, die irgendwie in Häusern auftauchen. Es ist, oh Schreck, die gefürchtete, wälder- und städteschreddernde Lasius brunneus.
Diese kleine Verwandte der Lasius niger bewohnt alte Bäume, legt dort grosse Nester im toten Innenholz der Stämme an, wobei sie das Lebendholz verschont und ihm auch gar nichts anhaben kann, ganz so, wie es auch andere Lasius-Arten tun. Z.B. die Chthonolasius. Nur, die grausame und hinterhältige brunneus ist am Tage aktiv und daher zu sehen.
Und brunneus legt auch gerne mal seine Anfangsnester im Totholz an, die Jungköniginnen sind dabei nicht wählerisch, wie könnten sie auch und besetzen zB. kleine Bohrlöcher im Holz jedweder Art, so auch im Bauholz. So kann es geschehen, dass eine Kolonie der Art am oder im Gemäuer und Gebälk eines Hauses in Wald- oder Naturnähe entsteht und lebt. Das kann lästig für die menschlichen Bewohner sein und es mag sinnvoll sein, diese Ameisen dann zu bekämpfen, es ist aber absolut hirnverbrannt und einfältig, diese Art insgesamt als schädlich zu deklarieren.
Denn, wenn zigtausende der Kolonien der Art heimlich im Wald ein vom Menschen unbemerktes Leben führen, eine Kolonie von tausenden aber in einem Häuschen lästig wird, dann gehört schon einiges dazu, eine solche Ameise als schädlich zu bezeichnen.
Und damit meine ich nicht unbedingt Wissen um diese Art...:)
LG, Frank.
Hm, das hat jetzt wenig mit importierten/eingeführten Arten zu tun. Musste aber wiedermal gesagt werden...
Hallo,
die Liste ist den meisten hier sicher bekannt.
Und dass sich z. B. Pheidole pallidula bereits in Deutschland etabliert hat, bezweifle ich sehr stark ;). Woher stammt die Erkenntnis überhaupt, eine Quelle nennt der Autor ja leider nicht.
Doch, das ist ziemlich sicher. Ich habe mehrfach schon davon gehört, und weiß auch von vertraulichen Berichten. Ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man das Verbreitungsgebiet betrachtet. Der Übergang zwischen den gemäßigten Breiten und dem subtropischen Mittelmeerklima ist fließend, und zum Beispiel in Frankreich nicht mal durch ein Gebirge abgetrennt. Soll heißen, es gibt keine natürliche Grenze bis auf das Klima, welches P. pallidula von der Besiedelung abhält.
Eigentlich müsste man sich aber fast fragen, ob man die Pheidole nicht auf die Liste von Bedrohten Arten aufnimmt als vom Aussterben bedroht, wie es mit anderen in Deutschland heimischen typischen Mittelmeerarten (Camponotus aethiops zum Beispiel) ist. Letztlich weiß niemand so genau, wann und wie die Tiere hierher gelangt sind. Man könnte sie theoretisch ähnlich wie Messor structor behandeln. Eigentlich ein lustiger Gedanke, aber ich drifte hier zuweit ins OT ab.
Zu der "Bestandaufnahme" nur noch eine kleine Kritik; Es fehlt leider eine Übersicht, wie hoch man die anderen Importe (also durch Wahrenverkehr und nicht durch Ameisenhalter) einschätzt. Sonst kann man ja auch gar nichts vergleichen. Ich erinnere mich vage an einige gute Schätzungen in dem Buch "Ant Ecology" das ich vor einiger Zeit gelesen habe. Müsste ich mal hervorkramen, aber natürlich beziehen sich die Angaben darin auch nicht speziell auf Deutschland.
Außerdem könnte man nun die Ameisenhaltung mal mit anderen Bereichen der Terraristik vergleichen. Die Ameisenhaltung wird als ein absoluter Witz im vergleich zu Käfer, Schaben etc.pp. erscheinen. Und da werden sowieso fast ausschließlich nur ausländische Tiere gehalten. Von Pflanzen möchte ich gar nicht erst anfangen. Verhältnismäßigkeit der Gefährdung durch Ameisenimporte?
Auch kommt mir die Liste bereits "etablierter" Arten fast schon etwas zu kurz vor. Habe dazu jetzt aber leider keine genaue Liste. Jedenfalls, wer dem Botanischen Garten in seiner nächsten Nähe einen kleinen Besuch abstattet, wird garantiert fündig. Hier in Würzburg gibt es eine riesige Kolonie von Technomyrmex albipes, die Probleme macht. Aber genau weil diese Arten längst schon in Deutschland in Massen unterwegs sind, halte ich den Aufruhr den um so manche invasive Art im Handel gemacht wird für Übertrieben - hier setzt nur der private Halter seine (und andere) Wohnung aufs Spiel. Und, das sollte man vielleicht auch betonen, mir ist kein einziger Fall bekannt bei dem ein Halter ernsthafte Probleme in seiner Wohnung durch einen Ausbruch hatte, trotz der mittlerweile wohl vielverkauften Kolonien von allen möglichen "pest-ants" (das mag natürlich auch daran liegen, dass niemand darüber berichtet, dennoch wird das Risiko wohl oft überschätzt).
Grüße, Phil
Hallo,
die Liste ist den meisten hier sicher bekannt.
Und dass sich z. B. Pheidole pallidula bereits in Deutschland etabliert hat, bezweifle ich sehr stark ;). Woher stammt die Erkenntnis überhaupt, eine Quelle nennt der Autor ja leider nicht.
Doch, das ist ziemlich sicher. Ich habe mehrfach schon davon gehört, und weiß auch von vertraulichen Berichten. Ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man das Verbreitungsgebiet betrachtet. Der Übergang zwischen den gemäßigten Breiten und dem subtropischen Mittelmeerklima ist fließend, und zum Beispiel in Frankreich nicht mal durch ein Gebirge abgetrennt. Soll heißen, es gibt keine natürliche Grenze bis auf das Klima, welches P. pallidula von der Besiedelung abhält.
Eigentlich müsste man sich aber fast fragen, ob man die Pheidole nicht auf die Liste von Bedrohten Arten aufnimmt als vom Aussterben bedroht, wie es mit anderen in Deutschland heimischen typischen Mittelmeerarten (Camponotus aethiops zum Beispiel) ist. Letztlich weiß niemand so genau, wann und wie die Tiere hierher gelangt sind. Man könnte sie theoretisch ähnlich wie Messor structor behandeln. Eigentlich ein lustiger Gedanke, aber ich drifte hier zuweit ins OT ab.
Zu der "Bestandaufnahme" nur noch eine kleine Kritik; Es fehlt leider eine Übersicht, wie hoch man die anderen Importe (also durch Wahrenverkehr und nicht durch Ameisenhalter) einschätzt. Sonst kann man ja auch gar nichts vergleichen. Ich erinnere mich vage an einige gute Schätzungen in dem Buch "Ant Ecology" das ich vor einiger Zeit gelesen habe. Müsste ich mal hervorkramen, aber natürlich beziehen sich die Angaben darin auch nicht speziell auf Deutschland.
Außerdem könnte man nun die Ameisenhaltung mal mit anderen Bereichen der Terraristik vergleichen. Die Ameisenhaltung wird als ein absoluter Witz im vergleich zu Käfer, Schaben etc.pp. erscheinen. Und da werden sowieso fast ausschließlich nur ausländische Tiere gehalten. Von Pflanzen möchte ich gar nicht erst anfangen. Verhältnismäßigkeit der Gefährdung durch Ameisenimporte?
Auch kommt mir die Liste bereits "etablierter" Arten fast schon etwas zu kurz vor. Habe dazu jetzt aber leider keine genaue Liste. Jedenfalls, wer dem Botanischen Garten in seiner nächsten Nähe einen kleinen Besuch abstattet, wird garantiert fündig. Hier in Würzburg gibt es eine riesige Kolonie von Technomyrmex albipes, die Probleme macht. Aber genau weil diese Arten längst schon in Deutschland in Massen unterwegs sind, halte ich den Aufruhr den um so manche invasive Art im Handel gemacht wird für Übertrieben - hier setzt nur der private Halter seine (und andere) Wohnung aufs Spiel. Und, das sollte man vielleicht auch betonen, mir ist kein einziger Fall bekannt bei dem ein Halter ernsthafte Probleme in seiner Wohnung durch einen Ausbruch hatte, trotz der mittlerweile wohl vielverkauften Kolonien von allen möglichen "pest-ants" (das mag natürlich auch daran liegen, dass niemand darüber berichtet, dennoch wird das Risiko wohl oft überschätzt).
Grüße, Phil
Hallo
ich betrachte das Thema relativ entspannt. Der Artikel gibt gute Anhaltspunkte zum Ist-zustand und weist auf Probleme hin, die durch passive und aktive Verschleppung durch den Menschen, entstanden sind. Wichtig erscheint jedenfalls, daß es dazu ueberhaupt ersteinmal ein Bewußtsein gibt. Inwiefern der Mensch die Vermischung der Arten auch aktiv verzoegern, oder aufhalten kann, ist eine komplexere Frage, die vielleicht nur im Ansatz individuell geklaert werden kann. Klar sollte sein, daß dieser Prozess global auftritt und durch die direkte Wirtschaft mit Ameisen beschleunigt & beguenstigt wird. Das Thema wird unterschaetzt, bis es zu spaet ist. Das ist grundlegend mit allen Arten von Problemen, die Insekten betreffen der Fall. So steht diese Thematik nebst des Bienensterbens und anderen hinter den wirtschaftlichen Interessen des Menschen an. Außerdem gebe ich Phil recht, wenn man dazu noch Pflanzen und hoehere Tiere betrachtet (Fische, Voegel, Reptilien, Amphibien usw), wird diese Beobachtung spezifisch zur Ameisenhaltung stark relativiert.
Der wichtige Punkt scheint mir aber die grundlegende Fragestellung: "Was kann der einzelne Mensch tun?". Mit dieser Facette koennte sich das Forum auseinandersetzen. Es muß jedenfalls keiner in Panik verfallen, oder eine wutentbrannte Demo gegen antstore organisieren. Es ist gut, daß solche Artikel existieren. Gefahr erkannt, ist aber noch nicht gleich Gefahr gebannt.
Einen lesenswerten Beitrag in englischer Fassung moechte ich als Zuckerli einstreuen:
http://www.ctahr.hawaii.edu/gracek/pdfs/242.pdf
von Ranit Kirschenbaum & J. Kenneth Grace
Es sind auf Hawaii 4 invasive Arten auf einer Insel angekommen und begegnen einander:
Anoplolepis gracilipes, Pheidole megacephala, Linepithema humile, Wasmannia auropunctata
(davon abgesehen sind alle anderen 45 vorkommende Arten von Ameisen auch durch Menschen eingefuehrt worden)
viel Spaß beim lesen
Alexander
Hallo
ich betrachte das Thema relativ entspannt. Der Artikel gibt gute Anhaltspunkte zum Ist-zustand und weist auf Probleme hin, die durch passive und aktive Verschleppung durch den Menschen, entstanden sind. Wichtig erscheint jedenfalls, daß es dazu ueberhaupt ersteinmal ein Bewußtsein gibt. Inwiefern der Mensch die Vermischung der Arten auch aktiv verzoegern, oder aufhalten kann, ist eine komplexere Frage, die vielleicht nur im Ansatz individuell geklaert werden kann. Klar sollte sein, daß dieser Prozess global auftritt und durch die direkte Wirtschaft mit Ameisen beschleunigt & beguenstigt wird. Das Thema wird unterschaetzt, bis es zu spaet ist. Das ist grundlegend mit allen Arten von Problemen, die Insekten betreffen der Fall. So steht diese Thematik nebst des Bienensterbens und anderen hinter den wirtschaftlichen Interessen des Menschen an. Außerdem gebe ich Phil recht, wenn man dazu noch Pflanzen und hoehere Tiere betrachtet (Fische, Voegel, Reptilien, Amphibien usw), wird diese Beobachtung spezifisch zur Ameisenhaltung stark relativiert.
Der wichtige Punkt scheint mir aber die grundlegende Fragestellung: "Was kann der einzelne Mensch tun?". Mit dieser Facette koennte sich das Forum auseinandersetzen. Es muß jedenfalls keiner in Panik verfallen, oder eine wutentbrannte Demo gegen antstore organisieren. Es ist gut, daß solche Artikel existieren. Gefahr erkannt, ist aber noch nicht gleich Gefahr gebannt.
Einen lesenswerten Beitrag in englischer Fassung moechte ich als Zuckerli einstreuen:
http://www.ctahr.hawaii.edu/gracek/pdfs/242.pdf
von Ranit Kirschenbaum & J. Kenneth Grace
Es sind auf Hawaii 4 invasive Arten auf einer Insel angekommen und begegnen einander:
Anoplolepis gracilipes, Pheidole megacephala, Linepithema humile, Wasmannia auropunctata
(davon abgesehen sind alle anderen 45 vorkommende Arten von Ameisen auch durch Menschen eingefuehrt worden)
viel Spaß beim lesen
Alexander
Hallo,
ich denke, dass die obig genannten Begriffe gar nicht so genau voneinander abgegrenzt werden können. Vielmehr würde ich von "für den Menschen direkt schädlich" oder "für den Menschen indirekt schädlich" sprechen. Wenn z. B. eine invasive Art (z. B. Linepithema humile) einheimische Arten verdrängt oder gar ausrottet, kann dies immer noch für den Menschen schädlich werden. Wer weiß, welcher Kreislauf hierdurch in der Natur ausgelöst wird (Schmetterlingseffekt ;)).
Ansonsten gilt wohl:
Und natürlich darfst Du auch alles anders sehen wie ich, da habe ich auch kein Problem damit, jeder darf eine Meinung zu dem Theme haben und kann sie auch äußern ;).
(Auch wenn der "1. Planet im Sonnensystem" nur eine Meinung kennt und zulässt ;))
Grüße,
Diffeomorphismus
Hallo,
ich denke, dass die obig genannten Begriffe gar nicht so genau voneinander abgegrenzt werden können. Vielmehr würde ich von "für den Menschen direkt schädlich" oder "für den Menschen indirekt schädlich" sprechen. Wenn z. B. eine invasive Art (z. B. Linepithema humile) einheimische Arten verdrängt oder gar ausrottet, kann dies immer noch für den Menschen schädlich werden. Wer weiß, welcher Kreislauf hierdurch in der Natur ausgelöst wird (Schmetterlingseffekt ;)).
Ansonsten gilt wohl:
Und natürlich darfst Du auch alles anders sehen wie ich, da habe ich auch kein Problem damit, jeder darf eine Meinung zu dem Theme haben und kann sie auch äußern ;).
(Auch wenn der "1. Planet im Sonnensystem" nur eine Meinung kennt und zulässt ;))
Grüße,
Diffeomorphismus