Hier findest du alle Posts des Threads wenig-nachwuchs-formica-sanguinea.
Hallo Michel.
Ich würde auch im Wald ein paar Puppen sammeln, und die dann der Kolonie zugeben. Arbeiterinnenpuppen wirst du bei den Arten der in Frage kommenden heimischen Formicinen jetzt nur bei kleinen und noch jungen Kolonien finden, die grossen und starken Kolonien ziehen jetzt im Frühjahr erstmal Geschlechtstiere auf.
Was mir einfällt bei den Raptiformica wie auch bei den verwandten Serviformica-Arten, ist, dass die Arten tatsächlich eine echte und relativ lange Winterruhe brauchen, um im Frühsommer wirklich massig Brut aufzuziehen. Ohne Winterruhe ziehen die Kolonien oft nur wenig Brut auf und kommen nicht in Fahrt.
Ich hab in früherer Zeit oft Kolonie dieser Arten gehalten und dabei oft festgestellt, dass die Kolonien in Gefangenschaft bei fehlender oder unzureichender Winterruhe zwar so halbwegs gediehen, aber längst nicht soviel Nachwuchs aufzogen wie im Freiland lebende Kolonien. Auch schwoll zB. der Hinterleib der Königin in den Zeiten verstärkter Eiablagetätigkeit im Frühjahr und Frühsommer nie so stark an wie bei Königinnen von im Freiland lebenden Kolonien und im Ergebnis gab es dann auch viel weniger Brut.
Die Blutrote Raubameise beendet ihren Brutzyklus im Freiland bereits im August etwa. Ab August werden kaum noch Eier gelegt und es wird nur noch die vorhandene Brut aufgezogen. Jetzt schon bereiten sich die Kolonien auf den kommenden Winter vor, die Art bezieht als einzige europäische Ameise sogar Winternester in geschützen Lagen und braucht dann einige Zeit, in diese umzuziehen und diese herzurichten. Im Frühjahr gehört die Blutrote Raubameise nicht zu den allerersten Ameisen, die im Freien auftauchen, vorher sieht man Waldameisen, Serviformica, Lasius-Arten.
"Ihre" Winter sind also lang, sie beginnen oft bereits im Oktober und enden im März oder April, und so kann ihre Winterpause fast ein halbes Jahr dauern. Nach der Winterruhe mögen es diese Ameisen dann sehr warm und es dürfen schon tagsüber über dreissig Grad Wärme sein.
Das muss man in der Haltung so lange sicher nicht nachstellen, aber drei Monate Winterruhe sollten es schon sein. Drei Monate bei niedrigen Temperaturen knapp über den Nullpunkt.
Sicher hast du das alles so oder so ähnlich gemacht, Michel und ich schreibe das hier nicht hin, um dich zu belehren. Das sind nur meine Erfahrungen und Rückschlüsse mit diesen Arten.
LG, Frank.
Hallo Michel.
Ich würde auch im Wald ein paar Puppen sammeln, und die dann der Kolonie zugeben. Arbeiterinnenpuppen wirst du bei den Arten der in Frage kommenden heimischen Formicinen jetzt nur bei kleinen und noch jungen Kolonien finden, die grossen und starken Kolonien ziehen jetzt im Frühjahr erstmal Geschlechtstiere auf.
Was mir einfällt bei den Raptiformica wie auch bei den verwandten Serviformica-Arten, ist, dass die Arten tatsächlich eine echte und relativ lange Winterruhe brauchen, um im Frühsommer wirklich massig Brut aufzuziehen. Ohne Winterruhe ziehen die Kolonien oft nur wenig Brut auf und kommen nicht in Fahrt.
Ich hab in früherer Zeit oft Kolonie dieser Arten gehalten und dabei oft festgestellt, dass die Kolonien in Gefangenschaft bei fehlender oder unzureichender Winterruhe zwar so halbwegs gediehen, aber längst nicht soviel Nachwuchs aufzogen wie im Freiland lebende Kolonien. Auch schwoll zB. der Hinterleib der Königin in den Zeiten verstärkter Eiablagetätigkeit im Frühjahr und Frühsommer nie so stark an wie bei Königinnen von im Freiland lebenden Kolonien und im Ergebnis gab es dann auch viel weniger Brut.
Die Blutrote Raubameise beendet ihren Brutzyklus im Freiland bereits im August etwa. Ab August werden kaum noch Eier gelegt und es wird nur noch die vorhandene Brut aufgezogen. Jetzt schon bereiten sich die Kolonien auf den kommenden Winter vor, die Art bezieht als einzige europäische Ameise sogar Winternester in geschützen Lagen und braucht dann einige Zeit, in diese umzuziehen und diese herzurichten. Im Frühjahr gehört die Blutrote Raubameise nicht zu den allerersten Ameisen, die im Freien auftauchen, vorher sieht man Waldameisen, Serviformica, Lasius-Arten.
"Ihre" Winter sind also lang, sie beginnen oft bereits im Oktober und enden im März oder April, und so kann ihre Winterpause fast ein halbes Jahr dauern. Nach der Winterruhe mögen es diese Ameisen dann sehr warm und es dürfen schon tagsüber über dreissig Grad Wärme sein.
Das muss man in der Haltung so lange sicher nicht nachstellen, aber drei Monate Winterruhe sollten es schon sein. Drei Monate bei niedrigen Temperaturen knapp über den Nullpunkt.
Sicher hast du das alles so oder so ähnlich gemacht, Michel und ich schreibe das hier nicht hin, um dich zu belehren. Das sind nur meine Erfahrungen und Rückschlüsse mit diesen Arten.
LG, Frank.
Hallo miteinander!
Ja, mich gibts noch... Auch wenn ich laaaaange nichts von mir hab hören lassen!
Ich hab eine Frage bezüglich des Nachwuchses.
Meine Formica sanguinea Kolonie ist nun schon knapp 3 Jahre alt und in vielen Videos und Haltungsberichten sehe ich immer einen riesigen Berg an Puppen und allgemeinem Nachwuchs.
Bei meiner Kolonie ist das eher dürftig...
Meist habe ich nur 10-20 Eier, 5-15 Larven und bis zu 20 Puppen.
Nahrung bekommen meine kleinen eig. regelmäßig.
Frische Insekten und Honig eig. fast alles was mir über den Weg krabbelt (bis auf gewisse Ausnahmen natürlich :))
Das Formicarium ist tagsüber durchgehend warm, um die 22-26°c nachts um die 15-20°c.
Das Nest ist aus Gasbeton und an einer Stelle immer schön feucht. Es gibt also trockene, bis feuchte Stellen im Nest.
Was mach ich nun falsch?
Hab ich eine eher "faule Königin" erwischt, die nicht so gern Eier legt oder was stimmt da nicht?
Meine Kolonie dürfte um die 80-100 Tiere stark sein und innerhalb von 3 Jahren ist das eig. eher n "Witz", nehm ich an?
Wäre supi wenn mir dazu jemand was sagen könnte. Hab schon ein schlechtes gewissen, den kleinen gehts bei mir nicht so gut?
Gruß
ZiTroNe
Hallo miteinander!
Ja, mich gibts noch... Auch wenn ich laaaaange nichts von mir hab hören lassen!
Ich hab eine Frage bezüglich des Nachwuchses.
Meine Formica sanguinea Kolonie ist nun schon knapp 3 Jahre alt und in vielen Videos und Haltungsberichten sehe ich immer einen riesigen Berg an Puppen und allgemeinem Nachwuchs.
Bei meiner Kolonie ist das eher dürftig...
Meist habe ich nur 10-20 Eier, 5-15 Larven und bis zu 20 Puppen.
Nahrung bekommen meine kleinen eig. regelmäßig.
Frische Insekten und Honig eig. fast alles was mir über den Weg krabbelt (bis auf gewisse Ausnahmen natürlich :))
Das Formicarium ist tagsüber durchgehend warm, um die 22-26°c nachts um die 15-20°c.
Das Nest ist aus Gasbeton und an einer Stelle immer schön feucht. Es gibt also trockene, bis feuchte Stellen im Nest.
Was mach ich nun falsch?
Hab ich eine eher "faule Königin" erwischt, die nicht so gern Eier legt oder was stimmt da nicht?
Meine Kolonie dürfte um die 80-100 Tiere stark sein und innerhalb von 3 Jahren ist das eig. eher n "Witz", nehm ich an?
Wäre supi wenn mir dazu jemand was sagen könnte. Hab schon ein schlechtes gewissen, den kleinen gehts bei mir nicht so gut?
Gruß
ZiTroNe
Danke für eure Antworten!
Meine Kolonie besteht rein aus Formica sanguinea Arbeiterinnen.
Hilfsameisen habe ich nur zum Start gehabt, das waren um die 10 und davon sind keine mehr da.
Zumindest finde ich keine mehr...
Aber was du sagst, ergibt schon Sinn! Ich denke, ich werde mir mal im Wald ein paar Puppen stibitzen müssen und werde euch dann berichten,
wie es denn dann im Nachhinein verlaufen ist und sich die Kolonie entwickelt.
Die Kleinen bekommen jeden Tag auf einem Uhrenglas einen "großen" frischen Tropfen Honig.
Ansonsten jeden Tag bis zweiten Tag ein paar Insekten die ich im Garten finde.
Wenn es am Futter liegen würde, wäre ich echt verwundert. Denn gut gefüttert werden sie.
Ich denke, es hat einen Zusammenhang mit den Hilfsameisen und dem werde ich mal auf den Grund gehen!
Gruß
ZiTroNe
Danke für eure Antworten!
Meine Kolonie besteht rein aus Formica sanguinea Arbeiterinnen.
Hilfsameisen habe ich nur zum Start gehabt, das waren um die 10 und davon sind keine mehr da.
Zumindest finde ich keine mehr...
Aber was du sagst, ergibt schon Sinn! Ich denke, ich werde mir mal im Wald ein paar Puppen stibitzen müssen und werde euch dann berichten,
wie es denn dann im Nachhinein verlaufen ist und sich die Kolonie entwickelt.
Die Kleinen bekommen jeden Tag auf einem Uhrenglas einen "großen" frischen Tropfen Honig.
Ansonsten jeden Tag bis zweiten Tag ein paar Insekten die ich im Garten finde.
Wenn es am Futter liegen würde, wäre ich echt verwundert. Denn gut gefüttert werden sie.
Ich denke, es hat einen Zusammenhang mit den Hilfsameisen und dem werde ich mal auf den Grund gehen!
Gruß
ZiTroNe
Vielen Dank Frank!
Selbst wenn ich dachte schon vieles oder alles über Formica sanguinea zu wissen, hab ich dennoch wieder etwas dazulernen können.
In der Tat war diese Winterruhe nicht die besten für die Kleinen. Kann gut sein, dass es damit dann auch zusammenhängt.
Wie mit dir schon geschrieben hat das Hobby ein wenig gelitten und das zog sich dann so hinterher.
War gestern etwas im Wald und dachte ich könnte ein paar Puppen auftreiben, da ich doch schon relativ große Kolonien dort kenne - bei denen es sonst immer etwas zu holen gibt.
Aber wie du schon geschrieben hast, ziehen diese Jungköniginnen auf und daher war dann auch alles leer und tote Hose.
Sollte die Zeit aber vorbei sein, werde ich mich nochmal auf die Pirsch legen und ein paar stibitzen.
Die folgende Winterruhe wird für die Kleinen genau so wie sie es brauchen und der Start in das Jahr 2015 verläuft dann mit Sicherheit besser,
sowohl für die Kleinen als auch für mich.
Wie sich die Kolonie weiterhin entwickelt werde ich ab und an hier berichten.
Gruß
Michi
Vielen Dank Frank!
Selbst wenn ich dachte schon vieles oder alles über Formica sanguinea zu wissen, hab ich dennoch wieder etwas dazulernen können.
In der Tat war diese Winterruhe nicht die besten für die Kleinen. Kann gut sein, dass es damit dann auch zusammenhängt.
Wie mit dir schon geschrieben hat das Hobby ein wenig gelitten und das zog sich dann so hinterher.
War gestern etwas im Wald und dachte ich könnte ein paar Puppen auftreiben, da ich doch schon relativ große Kolonien dort kenne - bei denen es sonst immer etwas zu holen gibt.
Aber wie du schon geschrieben hast, ziehen diese Jungköniginnen auf und daher war dann auch alles leer und tote Hose.
Sollte die Zeit aber vorbei sein, werde ich mich nochmal auf die Pirsch legen und ein paar stibitzen.
Die folgende Winterruhe wird für die Kleinen genau so wie sie es brauchen und der Start in das Jahr 2015 verläuft dann mit Sicherheit besser,
sowohl für die Kleinen als auch für mich.
Wie sich die Kolonie weiterhin entwickelt werde ich ab und an hier berichten.
Gruß
Michi
Das mit den Hilfsameisen kann ich nur bekräftigen. Auch bei mir legten Kolonien richtig zu, nachdem sie Serviformica fusca als "Unterstützung" bekamen.
Ich würde fast schon so weit gehen und sagen, dass sich eine Kolonie mit 10 Raptiformica sanguinea Arbeiterinnen und 10 Serviformica fusca Arbeiterinnen besser entwickelt, als eine Kolonie mit 20 Raptiformica sanguinea Arbeiterinnen, ohne Sklavenameisen.
Das mit den Hilfsameisen kann ich nur bekräftigen. Auch bei mir legten Kolonien richtig zu, nachdem sie Serviformica fusca als "Unterstützung" bekamen.
Ich würde fast schon so weit gehen und sagen, dass sich eine Kolonie mit 10 Raptiformica sanguinea Arbeiterinnen und 10 Serviformica fusca Arbeiterinnen besser entwickelt, als eine Kolonie mit 20 Raptiformica sanguinea Arbeiterinnen, ohne Sklavenameisen.
Hey,
das ist wirklich nicht viel, habe bei Raptiformica auch bei kleinen Kolonien deutlich mehr Brut gehabt. Irgendwo auf Youtube geistert da auch ein Video von meinen rum..
Was ich deinem Text nicht entnehmen kann und was eventuell einen Einfluss haben könnte: Wie viele Hilfsarbeiterinnen haben sie beziehungsweise oder gibt es gar keine Serviformica in der kleinen Kolonie? Zwar sind Raptiformica nicht so spezialisiert, dass sie sich nicht mehr um die Brut kümmern können; gerade bei einer so kleinen Kolonie wäre das aber natürlicher und auch alte Raptiformica sanguinea Kolonien unternehmen immer wieder Raubzüge.
Ich hatte zumindest bei meiner Kolonie eine große Zahl an Formica fusca Arbeiterinnen und die Raptiformica sind dadurch regelrecht explodiert.
Aus deinem recht breiten Temperaturspektrum schließe ich das du keine zusätzliche Wärmequelle einsetzt (?). Falls dem so ist würde ich mit einer kleinen Lampe dafür sorgen, dass die Temperaturen etwas konstanter im oberen Bereich deines Temperaturfensters liegen - Raptiformica sind sehr wärmeliebend.
Und auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass hier das Problem liegt wäre es trotzdem interessant zu wissen, was "eigentlich regelmäßige" Fütterungen sind?
LG, Phillip
Hey,
das ist wirklich nicht viel, habe bei Raptiformica auch bei kleinen Kolonien deutlich mehr Brut gehabt. Irgendwo auf Youtube geistert da auch ein Video von meinen rum..
Was ich deinem Text nicht entnehmen kann und was eventuell einen Einfluss haben könnte: Wie viele Hilfsarbeiterinnen haben sie beziehungsweise oder gibt es gar keine Serviformica in der kleinen Kolonie? Zwar sind Raptiformica nicht so spezialisiert, dass sie sich nicht mehr um die Brut kümmern können; gerade bei einer so kleinen Kolonie wäre das aber natürlicher und auch alte Raptiformica sanguinea Kolonien unternehmen immer wieder Raubzüge.
Ich hatte zumindest bei meiner Kolonie eine große Zahl an Formica fusca Arbeiterinnen und die Raptiformica sind dadurch regelrecht explodiert.
Aus deinem recht breiten Temperaturspektrum schließe ich das du keine zusätzliche Wärmequelle einsetzt (?). Falls dem so ist würde ich mit einer kleinen Lampe dafür sorgen, dass die Temperaturen etwas konstanter im oberen Bereich deines Temperaturfensters liegen - Raptiformica sind sehr wärmeliebend.
Und auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass hier das Problem liegt wäre es trotzdem interessant zu wissen, was "eigentlich regelmäßige" Fütterungen sind?
LG, Phillip