Hier findest du alle Posts des Threads thema-des-monats-august-2014-grosse-kolonien-in-der-haltung.
Hi,
ich denke solange die Kolonien nicht Größenordnungen von mehreren Millionen Tieren erreichen, sind sie sicher einigermaßen gut zu halten, was den reinen Platzbedarf angeht.
Was allerdings dazu kommt ist:
Gerade letzteres hat bei meiner Crematogaster scutellaris Kolonie schon zu mehreren Ausbrüchen geführt.
Als Ausbruchsschutz verwendete ich Paraffinöl, was auch sehr gut funktioniert, nur wird teilweise der Abfall draufgeklebt, was dann langfristig den Ausbruchsschutz unwirksam macht. Eigentlich habe ich auch immer 1x die Woche diesen erneuert, aber wenn man es halt mal vergisst, kann es in die Hose gehen.
Der Nahrungsbedarf war auch extrem, da auch Brutberge produziert wurden:
Gefüttert habe ich sie immer in einem extra Becken, das über einen 10m langen Schlauch mit dem Nestbecken verbunden war.
Eigentlich konnte ich die Kolonie mit so vielen Futterinsekten füttern, wie ich wollte, die wurden alle zerlegt und eingetragen. Gab es dann mal 1 Tag oder länger nichts, so wurde massiv gegen den Ausbruchsschutz angelaufen.
Hier mal ein Video wie sie einen kleinen Snack verdrücken:
Dieses Anlaufen kann ich auch schon bei meiner doch recht kleinen Polyrhachis dives Kolonie bemerken. Ich denke mal, wenn das erst mal mehrere tausend Arbeiterinnen sind, dann erlebe ich da noch einiges.
Vermutlich ist es wirklich besser, wenn man sich auf klein bleibende Kolonien beschränkt, denn auch bei einigen hundert Tieren oder 1000 hat man schon ordentliches Gewusel und man hat so auch weniger Stress, was Fütterung und Erneuerung des Ausbruchsschutz angeht. Andererseits haben natürlich große Kolonien auch ihren Reiz
Hi,
ich denke solange die Kolonien nicht Größenordnungen von mehreren Millionen Tieren erreichen, sind sie sicher einigermaßen gut zu halten, was den reinen Platzbedarf angeht.
Was allerdings dazu kommt ist:
Gerade letzteres hat bei meiner Crematogaster scutellaris Kolonie schon zu mehreren Ausbrüchen geführt.
Als Ausbruchsschutz verwendete ich Paraffinöl, was auch sehr gut funktioniert, nur wird teilweise der Abfall draufgeklebt, was dann langfristig den Ausbruchsschutz unwirksam macht. Eigentlich habe ich auch immer 1x die Woche diesen erneuert, aber wenn man es halt mal vergisst, kann es in die Hose gehen.
Der Nahrungsbedarf war auch extrem, da auch Brutberge produziert wurden:
Gefüttert habe ich sie immer in einem extra Becken, das über einen 10m langen Schlauch mit dem Nestbecken verbunden war.
Eigentlich konnte ich die Kolonie mit so vielen Futterinsekten füttern, wie ich wollte, die wurden alle zerlegt und eingetragen. Gab es dann mal 1 Tag oder länger nichts, so wurde massiv gegen den Ausbruchsschutz angelaufen.
Hier mal ein Video wie sie einen kleinen Snack verdrücken:
Dieses Anlaufen kann ich auch schon bei meiner doch recht kleinen Polyrhachis dives Kolonie bemerken. Ich denke mal, wenn das erst mal mehrere tausend Arbeiterinnen sind, dann erlebe ich da noch einiges.
Vermutlich ist es wirklich besser, wenn man sich auf klein bleibende Kolonien beschränkt, denn auch bei einigen hundert Tieren oder 1000 hat man schon ordentliches Gewusel und man hat so auch weniger Stress, was Fütterung und Erneuerung des Ausbruchsschutz angeht. Andererseits haben natürlich große Kolonien auch ihren Reiz
Hallo, tja, mit großen Kolonien in der Haltung ist das so eine Sache. Möglich ist alles, wenn Faktoren wie Zeit, Geld, Platz usw. stimmen. Aber man kennt das ja aus anderen Bereichen der Tierhaltung, als Baby oder Jungtiere, sind die meisten Tiere noch zu händeln. Der Kaiman, die Python, der Papagei, oder viele Aquarienfische. Vergessen wird oft, daß selbst der kleinste Urwaldtümpel von einigen Quadratmetern und zwei Metern Wassertiefe größer ist, als ein normales große Aquarium. So ist es auch bei unseren geliebten Ameisen. Oft wird dem Handel auch vorgeworfen, (Tierhandel insgesamt) warum wird es angeboten? Einfache Antwort; Die Nachfrage ist da, die muß bedient werden. Aber um das zu verdeutlichen, ein branchenfremdes Beispiel ; es wird ein Sportwagen gekauft, weil man das Geld hat und setzt ihn an die Wand, nur weil einem keiner gesagt hat, der ist schnell. Da liegt das Problem, man sollte sich immer darüber informieren über das was man haben möchte. Nehmen wir doch mal als Beispiel Blattschneiderameisen. Es gibt in großen Mengen Informationen im Internet wie groß sie werden und welche Haltungsbedingungen sie benötigen. Man sehe das Beispiel mit dem Sportwagen!!!!! Das es auch möglich ist, sieht man ja an den Haltungsberichten, die in den Foren sich befinden. Nur ist das halt nicht für jeden möglich. Gruß Steffen (Eusozialer)
Hallo, tja, mit großen Kolonien in der Haltung ist das so eine Sache. Möglich ist alles, wenn Faktoren wie Zeit, Geld, Platz usw. stimmen. Aber man kennt das ja aus anderen Bereichen der Tierhaltung, als Baby oder Jungtiere, sind die meisten Tiere noch zu händeln. Der Kaiman, die Python, der Papagei, oder viele Aquarienfische. Vergessen wird oft, daß selbst der kleinste Urwaldtümpel von einigen Quadratmetern und zwei Metern Wassertiefe größer ist, als ein normales große Aquarium. So ist es auch bei unseren geliebten Ameisen. Oft wird dem Handel auch vorgeworfen, (Tierhandel insgesamt) warum wird es angeboten? Einfache Antwort; Die Nachfrage ist da, die muß bedient werden. Aber um das zu verdeutlichen, ein branchenfremdes Beispiel ; es wird ein Sportwagen gekauft, weil man das Geld hat und setzt ihn an die Wand, nur weil einem keiner gesagt hat, der ist schnell. Da liegt das Problem, man sollte sich immer darüber informieren über das was man haben möchte. Nehmen wir doch mal als Beispiel Blattschneiderameisen. Es gibt in großen Mengen Informationen im Internet wie groß sie werden und welche Haltungsbedingungen sie benötigen. Man sehe das Beispiel mit dem Sportwagen!!!!! Das es auch möglich ist, sieht man ja an den Haltungsberichten, die in den Foren sich befinden. Nur ist das halt nicht für jeden möglich. Gruß Steffen (Eusozialer)
Glücklicherweise werden die Kolonien der Arten aus fernen Ländern, die mich interessieren, meist nicht sehr groß. Z.B. die Kolonien der Gigantiops haben nur einige hundert Bewohner, wenn es gut läuft. Andere Arten, die ich hielt und halte, haben "gemäßigt" große Kolonien, wie die Cataglyphis, die Myrmecia, in meiner Haltung die Paraponera und weitere Arten, mit denen ich mich bisher beschäftigte. Kolonien der Cataglyphis-Arten haben vielleicht einige tausend Arbeiterinnen, das ist gerade noch handhabbar.
Auf die Haltung von Arten wie beispielsweise den Attini oder den Oecophylla habe ich bisher verzichtet, die Kolonien werden mir einfach zu groß. Ich halt es aber für möglich, sie zu halten, mir ist das aber zu aufwendig und die Arten interessieren mich auch nicht so sehr.
Bei den heimischen Arten habe ich mich einige Zeit zB. mit den Lasius fuliginosus befasst. Aber mir war immer klar, dass man eine groß werdende Kolonie der Art mit ihren vielen Königinnen und etlichen hunderttausend Arbeiterinnen natürlich nicht dauerhaft in Gefangenschaft halten kann. Es war also immer nur eine Haltung "auf Zeit", die Kolonien wurden immer freigelassen bzw., die letzte, die ich hielt, weitergegeben.
Andere heimische Arten kann man durchaus gut halten und viele neben mir machen gute Erfahrungen. Ich verweise mal auf die vagus von antic und die Kolonien von Holger. Ebenso kann man gut und über Jahre Raubameisen wie die Raptiformica halten und natürlich ebenso die Amazonen, auch wenn das gerne angezweifelt wird. Sklavenhaltende Raubameisen benötigen nicht mehr Raum als andere Ameisen, sondern eher weniger. Sie sind in gewisser Weise weniger aktiv (...zumindest die permanenten Duloten) und das auch noch für weniger Zeit im Jahr. Natürlich unternehmen sie dann aber ausgedehnte Raubzüge im Freiland, aber auch andere Ameisen unternehmen ausgedehnte und manchmal kollektive Märsche zum Nahrungserwerb und die Praxis der Halter zeigt, dass man sie durchaus halten kann.
Aber das soll hier kein langweiliger Exkurs zu den Haltungsmöglichkeiten verschiedener Ameisen sein, das überlasse ich dann doch lieber anderen .
Was ich sagen will. Mir ist es eigentlich ganz recht, wenn meine Arten keine sehr großen Kolonien entwickeln. Haben sie jedoch das Potential wie die Camponotus gigas oder auch die Paraponera, ist es angenehm, wenn die Tiere eine lange individuelle Entwicklungszeit haben und die Kolonien so sehr langsam wachsen.
Bei den heimischen Arten, von denen mich im Moment eigentlich besonders die Formicinen interessieren, sehe ich kaum Einschränkungen. Die Kolonien erreichen nach einiger Zeit Volksstärken von vllt. zehntausend Individuen, das kann man im Griff haben. Wächst einen die Sache aber irgendwann über den Kopf, gibt es immer noch die Möglichkeit, eine starke Kolonie an geeigneter Stelle unter definierten Bedingungen, Beachtung der Konkurrenzsituation im gewählten Gebiet, Übergangsfütterung usw., auszusetzen.
LG, Frank.
Glücklicherweise werden die Kolonien der Arten aus fernen Ländern, die mich interessieren, meist nicht sehr groß. Z.B. die Kolonien der Gigantiops haben nur einige hundert Bewohner, wenn es gut läuft. Andere Arten, die ich hielt und halte, haben "gemäßigt" große Kolonien, wie die Cataglyphis, die Myrmecia, in meiner Haltung die Paraponera und weitere Arten, mit denen ich mich bisher beschäftigte. Kolonien der Cataglyphis-Arten haben vielleicht einige tausend Arbeiterinnen, das ist gerade noch handhabbar.
Auf die Haltung von Arten wie beispielsweise den Attini oder den Oecophylla habe ich bisher verzichtet, die Kolonien werden mir einfach zu groß. Ich halt es aber für möglich, sie zu halten, mir ist das aber zu aufwendig und die Arten interessieren mich auch nicht so sehr.
Bei den heimischen Arten habe ich mich einige Zeit zB. mit den Lasius fuliginosus befasst. Aber mir war immer klar, dass man eine groß werdende Kolonie der Art mit ihren vielen Königinnen und etlichen hunderttausend Arbeiterinnen natürlich nicht dauerhaft in Gefangenschaft halten kann. Es war also immer nur eine Haltung "auf Zeit", die Kolonien wurden immer freigelassen bzw., die letzte, die ich hielt, weitergegeben.
Andere heimische Arten kann man durchaus gut halten und viele neben mir machen gute Erfahrungen. Ich verweise mal auf die vagus von antic und die Kolonien von Holger. Ebenso kann man gut und über Jahre Raubameisen wie die Raptiformica halten und natürlich ebenso die Amazonen, auch wenn das gerne angezweifelt wird. Sklavenhaltende Raubameisen benötigen nicht mehr Raum als andere Ameisen, sondern eher weniger. Sie sind in gewisser Weise weniger aktiv (...zumindest die permanenten Duloten) und das auch noch für weniger Zeit im Jahr. Natürlich unternehmen sie dann aber ausgedehnte Raubzüge im Freiland, aber auch andere Ameisen unternehmen ausgedehnte und manchmal kollektive Märsche zum Nahrungserwerb und die Praxis der Halter zeigt, dass man sie durchaus halten kann.
Aber das soll hier kein langweiliger Exkurs zu den Haltungsmöglichkeiten verschiedener Ameisen sein, das überlasse ich dann doch lieber anderen .
Was ich sagen will. Mir ist es eigentlich ganz recht, wenn meine Arten keine sehr großen Kolonien entwickeln. Haben sie jedoch das Potential wie die Camponotus gigas oder auch die Paraponera, ist es angenehm, wenn die Tiere eine lange individuelle Entwicklungszeit haben und die Kolonien so sehr langsam wachsen.
Bei den heimischen Arten, von denen mich im Moment eigentlich besonders die Formicinen interessieren, sehe ich kaum Einschränkungen. Die Kolonien erreichen nach einiger Zeit Volksstärken von vllt. zehntausend Individuen, das kann man im Griff haben. Wächst einen die Sache aber irgendwann über den Kopf, gibt es immer noch die Möglichkeit, eine starke Kolonie an geeigneter Stelle unter definierten Bedingungen, Beachtung der Konkurrenzsituation im gewählten Gebiet, Übergangsfütterung usw., auszusetzen.
LG, Frank.
Ich denke, dass man den Platzbedarf großer Kolonien schon in den Griff bekommen kann.
Aber dies ist natürlich auch stark abhängig von der gehaltenen Art.
Einige Arten, vorwiegend Wüstenbewohner, wie Cataglyphis, Messor usw. brauchen viel Auslauf.
Ich schwöre auf zwei Becken, die mit einem Schlauch/Rohrsystem verbunden sind. So kann man zumindest für ein paar Meter Auslauf sorgen.
Was das Nest angeht, wird es schon schwieriger. Allerdings denke ich, dass man mit einer schon recht einfachen Konstruktion, wie bei meiner Anlage (http://eusozial.de/viewtopic.php?f=77&t=2765)für viel Platz auf kleinem Raum sorgen kann.
In einem 60x30x30cm Formikarium und einem Ytong-Nest, welches einmal rundherum geht, passen sicher mindestens 50.000 Individuen.
Was den Proteinbedarf angeht, wirds schon schwieriger. Gerade bei Arten, die sehr wählerisch sind, kann das zu einem Problem werden.
Ich habe mit meinen Myrmicaria sp. Glück. Sie stehen voll auf Katzenfutter. Somit habe ich mir das Leben recht einfach gemacht. Auch große Kolonien dürften mit Katzenfutter leicht zu versorgen sein. Das Futter ist in großen Mengen zu besorgen und sehr günstig. Das einzige worauf ich achte, sind Zusatzstoffe (wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, etc.). Diese will ich nicht im Futter für meine Kleinen.
Ich denke, dass man den Platzbedarf großer Kolonien schon in den Griff bekommen kann.
Aber dies ist natürlich auch stark abhängig von der gehaltenen Art.
Einige Arten, vorwiegend Wüstenbewohner, wie Cataglyphis, Messor usw. brauchen viel Auslauf.
Ich schwöre auf zwei Becken, die mit einem Schlauch/Rohrsystem verbunden sind. So kann man zumindest für ein paar Meter Auslauf sorgen.
Was das Nest angeht, wird es schon schwieriger. Allerdings denke ich, dass man mit einer schon recht einfachen Konstruktion, wie bei meiner Anlage (http://eusozial.de/viewtopic.php?f=77&t=2765)für viel Platz auf kleinem Raum sorgen kann.
In einem 60x30x30cm Formikarium und einem Ytong-Nest, welches einmal rundherum geht, passen sicher mindestens 50.000 Individuen.
Was den Proteinbedarf angeht, wirds schon schwieriger. Gerade bei Arten, die sehr wählerisch sind, kann das zu einem Problem werden.
Ich habe mit meinen Myrmicaria sp. Glück. Sie stehen voll auf Katzenfutter. Somit habe ich mir das Leben recht einfach gemacht. Auch große Kolonien dürften mit Katzenfutter leicht zu versorgen sein. Das Futter ist in großen Mengen zu besorgen und sehr günstig. Das einzige worauf ich achte, sind Zusatzstoffe (wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, etc.). Diese will ich nicht im Futter für meine Kleinen.
Hallo Leute,
Es wurden schon viele gute Beiträge geschrieben. Ich kann lediglich noch meinen Senf dazugeben
Als ich mir meine Ameisen nach Hause holte wusste ich schon, dass mich die Langzeithaltung bei diesem Hobby interessieren würde.
Von der Tatsache wie alt so eine Kolonie werden kann, war und bin ich doch sehr beeindruckt.
Nun gut ich bin erst im 3.Jahr eine Ameisenkolonie erfolgreich zu halten, allerdings lernt man auch was in der kurzen Zeit.
Ich hatte auch im Vorfeld Fehlversuche.
Der benötigte Platz einer Kolonie resultiert eben nicht nur aus der Anzahl der Arbeiterinnen, sondern auch aus der Laufbereitschaft.
Meine Formica fusca (+1000) sind wenig aggressiv und schon deshalb einfacher zu handhaben.
Ich denke auch mit 3000 von ihnen umgehen zu können.
Auch eine ausgewachsene Lasius niger Kolonie würde ich mir mittlerweile zutrauen.
Doch wäre der logistische Aufwand um einiges höher als bei den F fusca - aber machbar.
Also mein Ziel in der Ameisenhaltung ist in letzter Konsequenz eine ausgewachsene Kolonie.
So eine Kolonie hat eben ihren Charakter der eben auch die Zeit braucht um sich zu entwickeln.
Eine Kolonie auszuwildern hat entweder Konsequenzen für die Völker die an dem Ort schon leben oder für die ausgewilderte Kolonie.
LG
hormigas
Hallo Leute,
Es wurden schon viele gute Beiträge geschrieben. Ich kann lediglich noch meinen Senf dazugeben
Als ich mir meine Ameisen nach Hause holte wusste ich schon, dass mich die Langzeithaltung bei diesem Hobby interessieren würde.
Von der Tatsache wie alt so eine Kolonie werden kann, war und bin ich doch sehr beeindruckt.
Nun gut ich bin erst im 3.Jahr eine Ameisenkolonie erfolgreich zu halten, allerdings lernt man auch was in der kurzen Zeit.
Ich hatte auch im Vorfeld Fehlversuche.
Der benötigte Platz einer Kolonie resultiert eben nicht nur aus der Anzahl der Arbeiterinnen, sondern auch aus der Laufbereitschaft.
Meine Formica fusca (+1000) sind wenig aggressiv und schon deshalb einfacher zu handhaben.
Ich denke auch mit 3000 von ihnen umgehen zu können.
Auch eine ausgewachsene Lasius niger Kolonie würde ich mir mittlerweile zutrauen.
Doch wäre der logistische Aufwand um einiges höher als bei den F fusca - aber machbar.
Also mein Ziel in der Ameisenhaltung ist in letzter Konsequenz eine ausgewachsene Kolonie.
So eine Kolonie hat eben ihren Charakter der eben auch die Zeit braucht um sich zu entwickeln.
Eine Kolonie auszuwildern hat entweder Konsequenzen für die Völker die an dem Ort schon leben oder für die ausgewilderte Kolonie.
LG
hormigas
Hallo.
Ich selber habe als Anfaenger in der Ameisenhaltung mit nur 1Jahr Erfahrung nicht so viel beizusteuern. Meine Kolonie Manica rubida mit 400-500 Tieren macht gerade sehr viel Spaß, hat sozusagen immer Betrieb/Aktivitaet, Hunger. Aber das Becken von 40cm x 100cm Grundflaeche ist auch schon wieder zu klein. Die Tiere moegen zwar gerne dicht im Nest "beieinanderhocken", aber sie fouragieren in der Natur sehr viel großflaechiger und nicht so eng. 5-10 Ameisen auf 10cm² sind es momentan im Becken und vergleichsweise in der Natur 1-3 maximal pro 10cm² und ca 3m vom Nest entfernt (je nach Lasius niger-aufkommen und Bedingungen). Allein dieser Umstand bedeutet schon Stress. Folglich muß ich mir baulich etwas einfallen lassen und ueber die Winter-pause umsetzen. Ich denke, ich werde jetzt jeden Winter dazubauen muessen. Was ich vorerst eingestehen muß ist, daß die Haltung eine andere Note bekommen hat: aus wenigen, suchenden Ameisen ist jetzt eine gierige Horde geworden. Dieser qualitative Umschwung veranlasst mich aber nun nicht deutlich groeßere "Beute" (frische Kuecken, Fisch usw) ins Becken zu "werfen" und mich vom sogenannten "Wuselfaktor" beeindrucken zu lassen. Nein, ich muß nur langsam die Futtertierzucht beginnen, da ein direktes fangen, oder sammeln aus Licht- & Geruchsfallen zu zeitintensiv wird.
Auch hat Barristan schon richtig beschrieben, wird der Ausbruchsschutz durch den aufkommenden Expansionsdrang immer staerker angetestet. Ich persoenlich sehe es zudem nicht problematisch, wenn auch mal das Zimmer fouragiert wird, allerdings lebe ich nicht alleine in der Wohnung und muß die Ameisen tatsaechlich auf das Formicar-Areal begrenzen. An fuer sich waere eine Kellerwohnung clever, um die Ameisen selbststaendig ueber ein Fenster nach draußen fouragieren zu lassen.
Vorausgesetzt man kann vorneweg sagen, daß keine Nestflucht betrieben wird. Haelt man lokale Ameisen, wie ich, waere dies aber in jeder Hinsicht vertretbar.
Erfahrene Halter koennen sicher eher einschaetzen, wann eine Kolonie "groß" ist. Ein erstes Anzeichen ist wohl die Entwicklung von geschlechtsreifen Tieren. Weiterhin die schiere Anzahl der Individuen einer Kolonie, also eine gewisse Maechtigkeit, die artspezifisch verschieden angelegt ist. Nun kann aber auch dieses Wachstum bei einigen Arten unbegrenzt erscheinen, oder Extreme erreichen, die eine artgerechte Haltung schwierig, bis hin unmoeglich machen.
Abhaengig ist das eigentlich vom Halter, wenn er festlegt, nun ist diese Kolonie "zu groß". Vom Gefuehl her kann schon eine Kolonie mit 5 Ameisen zu groß sein, wenn man nun doch ploetzlich eine Freundin hat, die vor denen ekelt, oder die Lust vergeht seine Freizeit zu opfern. Ich selber bin immer wieder erstaunt wieviele Menschen sich der Haltung von den Tieren ueberhaupt erstmal widmen & anfangen. Antstore macht ein Geschaeft aus diesem Hype und der Gruender-stimmung. Ich hab mich mittlerweile an die vielen Lasius niger-Berichte gewoehnt, auch daß sie irgendwann kommentarlos abbrechen.
Es gibt ja nicht allzuviele Optionen mit zu groß gewordenen Kolonien umzugehen, wenn man sich ihnen entledigen will. Leider wird kaum darueber gesprochen, vermutlich aktiv geschwiegen. Dabei sollte es kein Tabu-thema sein.
Ich erinner mich, daß Erne einmal gesundheitliche Probleme durch die Absonderungen einer Kolonie bekam und diese liquidiert hat. Darauf folgte ein unschoener Shitstorm. Ein weiterer Fall war Barristans Weg seine Camponotus vagus in den Garten umzusiedeln. Auch hier gab es meist unqualifizierte Stellungsnahmen von außen, die bis in die Gegenwart reichen. Folglich haengt viel Ballast an diesem Thema. Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn sich da kein erfahrener Halter dazu aeußern will. Es bleibt zu hoffen, daß sich trotzdem noch jemand dazu ueberwindet.
Interessant halte ich die Moeglichkeit eine groeßere Kolonie recht guenstig an Interessenten weiterzuverkaufen, wie es camaross erfolgreich macht ( er hat noch eine 250er Pachycondyla apicalis zum Verkauf- wenn da mal kein Merkur vom Himmel faellt!)
Die Abgabe an Zoos sind selten, aber machbar, wie zBsp eine Spende von einer ~30.000 starken Blattschneiderkolonie an den Zoo Wuppertal http://www.zoo-wuppertal.de/aktuelles/details/article/neu-im-zoo-wuppertal-eine-blattschneiderameisenkolonie-mit-ueber-30000-tieren.html Seitdem mir die Misere im Leipziger Zoo bekannt wurde, sollte klar sein, daß auch eine solche scheinbar gut gemeinte Umsetzung toedlich enden kann. Kein Zoo ohne Entomologen sollte Insekten halten duerfen, da sie rigoros wirtschaften und kaum ein Tierpfleger sich ihrer annimmt. (Im Zoo Leipzig kam es zum Ausbruch und es folgte die ausnahmslose Vernichtung des ganzes Volkes sowie Neukauf um den Status Quo zu erhalten.)
Zuletzt noch
Du wirst das nun mit deinem Gewissen ausmachen muessen, aber es ist wie es ist, nicht jeder trennt auch den Muell, obwohl das Bewußtsein dazu da ist.
soweit erstmal
alexander
Hallo.
Ich selber habe als Anfaenger in der Ameisenhaltung mit nur 1Jahr Erfahrung nicht so viel beizusteuern. Meine Kolonie Manica rubida mit 400-500 Tieren macht gerade sehr viel Spaß, hat sozusagen immer Betrieb/Aktivitaet, Hunger. Aber das Becken von 40cm x 100cm Grundflaeche ist auch schon wieder zu klein. Die Tiere moegen zwar gerne dicht im Nest "beieinanderhocken", aber sie fouragieren in der Natur sehr viel großflaechiger und nicht so eng. 5-10 Ameisen auf 10cm² sind es momentan im Becken und vergleichsweise in der Natur 1-3 maximal pro 10cm² und ca 3m vom Nest entfernt (je nach Lasius niger-aufkommen und Bedingungen). Allein dieser Umstand bedeutet schon Stress. Folglich muß ich mir baulich etwas einfallen lassen und ueber die Winter-pause umsetzen. Ich denke, ich werde jetzt jeden Winter dazubauen muessen. Was ich vorerst eingestehen muß ist, daß die Haltung eine andere Note bekommen hat: aus wenigen, suchenden Ameisen ist jetzt eine gierige Horde geworden. Dieser qualitative Umschwung veranlasst mich aber nun nicht deutlich groeßere "Beute" (frische Kuecken, Fisch usw) ins Becken zu "werfen" und mich vom sogenannten "Wuselfaktor" beeindrucken zu lassen. Nein, ich muß nur langsam die Futtertierzucht beginnen, da ein direktes fangen, oder sammeln aus Licht- & Geruchsfallen zu zeitintensiv wird.
Auch hat Barristan schon richtig beschrieben, wird der Ausbruchsschutz durch den aufkommenden Expansionsdrang immer staerker angetestet. Ich persoenlich sehe es zudem nicht problematisch, wenn auch mal das Zimmer fouragiert wird, allerdings lebe ich nicht alleine in der Wohnung und muß die Ameisen tatsaechlich auf das Formicar-Areal begrenzen. An fuer sich waere eine Kellerwohnung clever, um die Ameisen selbststaendig ueber ein Fenster nach draußen fouragieren zu lassen.
Vorausgesetzt man kann vorneweg sagen, daß keine Nestflucht betrieben wird. Haelt man lokale Ameisen, wie ich, waere dies aber in jeder Hinsicht vertretbar.
Erfahrene Halter koennen sicher eher einschaetzen, wann eine Kolonie "groß" ist. Ein erstes Anzeichen ist wohl die Entwicklung von geschlechtsreifen Tieren. Weiterhin die schiere Anzahl der Individuen einer Kolonie, also eine gewisse Maechtigkeit, die artspezifisch verschieden angelegt ist. Nun kann aber auch dieses Wachstum bei einigen Arten unbegrenzt erscheinen, oder Extreme erreichen, die eine artgerechte Haltung schwierig, bis hin unmoeglich machen.
Abhaengig ist das eigentlich vom Halter, wenn er festlegt, nun ist diese Kolonie "zu groß". Vom Gefuehl her kann schon eine Kolonie mit 5 Ameisen zu groß sein, wenn man nun doch ploetzlich eine Freundin hat, die vor denen ekelt, oder die Lust vergeht seine Freizeit zu opfern. Ich selber bin immer wieder erstaunt wieviele Menschen sich der Haltung von den Tieren ueberhaupt erstmal widmen & anfangen. Antstore macht ein Geschaeft aus diesem Hype und der Gruender-stimmung. Ich hab mich mittlerweile an die vielen Lasius niger-Berichte gewoehnt, auch daß sie irgendwann kommentarlos abbrechen.
Es gibt ja nicht allzuviele Optionen mit zu groß gewordenen Kolonien umzugehen, wenn man sich ihnen entledigen will. Leider wird kaum darueber gesprochen, vermutlich aktiv geschwiegen. Dabei sollte es kein Tabu-thema sein.
Ich erinner mich, daß Erne einmal gesundheitliche Probleme durch die Absonderungen einer Kolonie bekam und diese liquidiert hat. Darauf folgte ein unschoener Shitstorm. Ein weiterer Fall war Barristans Weg seine Camponotus vagus in den Garten umzusiedeln. Auch hier gab es meist unqualifizierte Stellungsnahmen von außen, die bis in die Gegenwart reichen. Folglich haengt viel Ballast an diesem Thema. Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn sich da kein erfahrener Halter dazu aeußern will. Es bleibt zu hoffen, daß sich trotzdem noch jemand dazu ueberwindet.
Interessant halte ich die Moeglichkeit eine groeßere Kolonie recht guenstig an Interessenten weiterzuverkaufen, wie es camaross erfolgreich macht ( er hat noch eine 250er Pachycondyla apicalis zum Verkauf- wenn da mal kein Merkur vom Himmel faellt!)
Die Abgabe an Zoos sind selten, aber machbar, wie zBsp eine Spende von einer ~30.000 starken Blattschneiderkolonie an den Zoo Wuppertal http://www.zoo-wuppertal.de/aktuelles/details/article/neu-im-zoo-wuppertal-eine-blattschneiderameisenkolonie-mit-ueber-30000-tieren.html Seitdem mir die Misere im Leipziger Zoo bekannt wurde, sollte klar sein, daß auch eine solche scheinbar gut gemeinte Umsetzung toedlich enden kann. Kein Zoo ohne Entomologen sollte Insekten halten duerfen, da sie rigoros wirtschaften und kaum ein Tierpfleger sich ihrer annimmt. (Im Zoo Leipzig kam es zum Ausbruch und es folgte die ausnahmslose Vernichtung des ganzes Volkes sowie Neukauf um den Status Quo zu erhalten.)
Zuletzt noch
Du wirst das nun mit deinem Gewissen ausmachen muessen, aber es ist wie es ist, nicht jeder trennt auch den Muell, obwohl das Bewußtsein dazu da ist.
soweit erstmal
alexander
Oh, das ist ein gutes Thema!
Dazu habe ich direkt noch ein paar Fragen:
Was macht man mit einheimischen Geschlechtstieren?
Meine Rossameisen zB sind zwar noch weit davon entfernt, aber man kann sich ja nie früh genug Gedanken machen, nä ;D
Auf meinen Fall nun im speziellen bezogen: Ich habe in Ostfriesland noch keine freilebenden Exemplare dieser Art gesehen, obwohl sie laut Ameisenwiki auch hier verbreitet, ähm.. sein könnten (Ich habe mal nach einer Art Karte für die Verbreitung der C. ligniperdus in Deutschland gegooglet, aber nicht so recht was gefunden, bin da für Hinweise dankbar!).
Eigentlich ist die nächste Frage ähnlich; falls ich irgendwann mal an den Punkt kommen sollte, wie und wo wildere ich meine Krabbler dann aus?
Einheimisch ist einheimisch und somit ungefährlich - oder?
Oh, das ist ein gutes Thema!
Dazu habe ich direkt noch ein paar Fragen:
Was macht man mit einheimischen Geschlechtstieren?
Meine Rossameisen zB sind zwar noch weit davon entfernt, aber man kann sich ja nie früh genug Gedanken machen, nä ;D
Auf meinen Fall nun im speziellen bezogen: Ich habe in Ostfriesland noch keine freilebenden Exemplare dieser Art gesehen, obwohl sie laut Ameisenwiki auch hier verbreitet, ähm.. sein könnten (Ich habe mal nach einer Art Karte für die Verbreitung der C. ligniperdus in Deutschland gegooglet, aber nicht so recht was gefunden, bin da für Hinweise dankbar!).
Eigentlich ist die nächste Frage ähnlich; falls ich irgendwann mal an den Punkt kommen sollte, wie und wo wildere ich meine Krabbler dann aus?
Einheimisch ist einheimisch und somit ungefährlich - oder?
Mensch, wo sind denn die ganzen alten Hasen? Noch nie einer drüber nachgedacht, oder Erfahrungen gemacht?
*push*
Mensch, wo sind denn die ganzen alten Hasen? Noch nie einer drüber nachgedacht, oder Erfahrungen gemacht?
*push*
Gut, ich denke mal das ist alles eine Frage des Geldes, dann kann man auch noch bisher kaum vorstellbar große Kolonien halten. In Zoos werden ja auch riesige Atta oder Acromyrex Kolonien gehalten. Die Frage bleibt dann wohl nur noch, wieviel Zeit will ich dafür noch verwenden, wenn ich mich auch laufend darum kümmern muss.
Es gibt aber auch kleiner bleibende Arten, wie Pheidole, die auch riesige Volksstärken entwickeln können. So etwas erfordert dann auch gewisse Kenntnisse, in dem Fall wie bereits angesprochen, den Ausbruchschutz.
So weit brauchen wir aber gar nicht gehen, es gibt auch einheimische Arten, die dementsprechende Volksstärken aufbauen können. Wenn ich mir zB diese beinahe Superkolonie Formica cunicularia, wo ich meine her hab ansehe, dann kann man getrost von ähnlichem Ausmaß sprechen. Ein Nest, das über mehrere Parkplätze geht, ein Baum der belaufen ist, wie eine Autobahn während der Urlaubszeit. Da fallen einem schon gewisse Prallelen auf.
Der Vorteil dabei ist, wie ebenfalls schon erwähnt, dass man sie auch wieder auswildern kann.
Ich bin ja auch nicht so der Freund großer Kolonien und immensen Gewusels. Mir sind eigenlich größere Ameisen lieber. Ok, wenn ich den Platz hätte, würde ich mir vielleicht eine Polyrachis dives oder Oecophilia smaragdina zulegen, aber nicht wegen der Koloniestärke sondern wegen des Nestbaus.
Wie gesagt, wo sind die Grenzen? Angenommen die Kinder sind aus dem Haus, Platz ist genug, Zeit auch und Geld spield keine Rolle. Was wird dann möglich?
Gut, ich denke mal das ist alles eine Frage des Geldes, dann kann man auch noch bisher kaum vorstellbar große Kolonien halten. In Zoos werden ja auch riesige Atta oder Acromyrex Kolonien gehalten. Die Frage bleibt dann wohl nur noch, wieviel Zeit will ich dafür noch verwenden, wenn ich mich auch laufend darum kümmern muss.
Es gibt aber auch kleiner bleibende Arten, wie Pheidole, die auch riesige Volksstärken entwickeln können. So etwas erfordert dann auch gewisse Kenntnisse, in dem Fall wie bereits angesprochen, den Ausbruchschutz.
So weit brauchen wir aber gar nicht gehen, es gibt auch einheimische Arten, die dementsprechende Volksstärken aufbauen können. Wenn ich mir zB diese beinahe Superkolonie Formica cunicularia, wo ich meine her hab ansehe, dann kann man getrost von ähnlichem Ausmaß sprechen. Ein Nest, das über mehrere Parkplätze geht, ein Baum der belaufen ist, wie eine Autobahn während der Urlaubszeit. Da fallen einem schon gewisse Prallelen auf.
Der Vorteil dabei ist, wie ebenfalls schon erwähnt, dass man sie auch wieder auswildern kann.
Ich bin ja auch nicht so der Freund großer Kolonien und immensen Gewusels. Mir sind eigenlich größere Ameisen lieber. Ok, wenn ich den Platz hätte, würde ich mir vielleicht eine Polyrachis dives oder Oecophilia smaragdina zulegen, aber nicht wegen der Koloniestärke sondern wegen des Nestbaus.
Wie gesagt, wo sind die Grenzen? Angenommen die Kinder sind aus dem Haus, Platz ist genug, Zeit auch und Geld spield keine Rolle. Was wird dann möglich?
Hallo,
diesmal einen Tag zu früh, das Thema des Monats:
Oft beginnt es in der Ameisenhaltung mit einem Reagenzglas, dass von einer Königin und vielleicht ein paar Arbeiterinnen bewohnt wird. Gespannt wartet der Halter, dass es voran geht; je nach Art kann hier die Geduld schon einmal sehr strapaziert werden. Doch irgendwann ist bei vielen Arten der Punkt gekommen, wo sich diese Angelegenheit umkehrt. Die Kolonie wächst und wächst und wächst… Was anfänglich sehnlichst erwartet wurde, kann nun schnell zum Problem werden: Große Kolonien brauchen Platz, eine enorme Menge an Futter und entwickeln in Hinblick auf z. B. Ausbruchsversuche eine gewisse Kraft. Daher soll es diesen Monat um den soeben aufgezeigten Grenzbereich in der Haltung gehen: Was ist hier in privater Haltung noch möglich? Wo sind die Grenzen? Welche Arten, die große Kolonien bilden, sind auf lange Sicht haltbar und welche nicht? Alles mögliche Fragen, um die es diesen Monat gehen soll. Also erzählt uns von Euren Erfahrungen im Thema des Monats August 2014: Große Kolonien in der Haltung
Viel Vergnügen beim Mitdiskutieren und Lesen wünscht Euch Euer,
"TdM-Team"
Hallo,
diesmal einen Tag zu früh, das Thema des Monats:
Oft beginnt es in der Ameisenhaltung mit einem Reagenzglas, dass von einer Königin und vielleicht ein paar Arbeiterinnen bewohnt wird. Gespannt wartet der Halter, dass es voran geht; je nach Art kann hier die Geduld schon einmal sehr strapaziert werden. Doch irgendwann ist bei vielen Arten der Punkt gekommen, wo sich diese Angelegenheit umkehrt. Die Kolonie wächst und wächst und wächst… Was anfänglich sehnlichst erwartet wurde, kann nun schnell zum Problem werden: Große Kolonien brauchen Platz, eine enorme Menge an Futter und entwickeln in Hinblick auf z. B. Ausbruchsversuche eine gewisse Kraft. Daher soll es diesen Monat um den soeben aufgezeigten Grenzbereich in der Haltung gehen: Was ist hier in privater Haltung noch möglich? Wo sind die Grenzen? Welche Arten, die große Kolonien bilden, sind auf lange Sicht haltbar und welche nicht? Alles mögliche Fragen, um die es diesen Monat gehen soll. Also erzählt uns von Euren Erfahrungen im Thema des Monats August 2014: Große Kolonien in der Haltung
Viel Vergnügen beim Mitdiskutieren und Lesen wünscht Euch Euer,
"TdM-Team"
Hallo,
da ich selbst noch keine große Kolonie gehalten habe, möchte ich dieses Thema mal von einem etwas anderen Standpunkt aus betrachten: Als ich begann mich für die Ameisenhaltung zu interessieren, stellte ich mir natürlich schon die Frage, inwieweit man große Kolonie überhaupt unter Kontrolle halten kann; gerade das Thema Ausbruchsschutz spielte hier für mich eine große Rolle. Die Vorstellung von tausenden Ameisen in meiner Wohnung, die dort vielleicht unkontrolliert herumlaufen würden, bereitete, und bereitet mir teilweise auch immer noch, Sorgen. Folglich begann ich meine Haltung mit Temnothorax-Kolonien gefolgt von Camponotus lateralis; Arten die kleine Kolonien bilden, und mir so ein Gefühl der Kontrolle boten.
Heute sehe ich diese Angelegenheit zwar schon etwas lockerer, aber gerade große Kolonien von kleineren Arten, selbst Lasius niger, würden mir immer noch Unbehagen bereiten. Bei größeren Camponotus-Arten hingegen hätte ich immer noch ein Gefühl, dass ich diese unter Kontrolle halten könnte; auch wenn dies vielleicht ein Trugschluss ist.
Was macht man mit einheimischen Geschlechtstieren?
Meine Rossameisen zB sind zwar noch weit davon entfernt, aber man kann sich ja nie früh genug Gedanken machen, nä ;D
Auf meinen Fall nun im speziellen bezogen: Ich habe in Ostfriesland noch keine freilebenden Exemplare dieser Art gesehen, obwohl sie laut Ameisenwiki auch hier verbreitet, ähm.. sein könnten (Ich habe mal nach einer Art Karte für die Verbreitung der C. ligniperdus in Deutschland gegooglet, aber nicht so recht was gefunden, bin da für Hinweise dankbar!).
Eigentlich ist die nächste Frage ähnlich; falls ich irgendwann mal an den Punkt kommen sollte, wie und wo wildere ich meine Krabbler dann aus?
Einheimisch ist einheimisch und somit ungefährlich - oder?
Interessante Fragen: Selbst bei einheimischen Arten wird ja oft auf die Gefahr der "intraspezifischen Homogenisierung" hingewiesen. Inwieweit diese Gefahr wirklich besteht, können andere Personen sicherlich besser beurteilen.
Dies wirft aber natürlich eine weitere Frage auf: Wohin mit exotischen Kolonien, die zu groß geworden sind? Ab einer bestimmten Größe wird es sicherlich sehr schwer, einen anderen Halter zu finden, der die Kolonien übernimmt. Zwar habe ich auch schon davon gelesen, dass eine Blattschneider-Kolonie an einen Zoo abgegeben wurde, aber dies dürfte natürlich nur in sehr, sehr seltenen Fällen überhaupt möglich sein. Folglich bliebe ja eigentlich nur noch das Abtöten der Kolonie.
Liebe Grüße,
Christian
Hallo,
da ich selbst noch keine große Kolonie gehalten habe, möchte ich dieses Thema mal von einem etwas anderen Standpunkt aus betrachten: Als ich begann mich für die Ameisenhaltung zu interessieren, stellte ich mir natürlich schon die Frage, inwieweit man große Kolonie überhaupt unter Kontrolle halten kann; gerade das Thema Ausbruchsschutz spielte hier für mich eine große Rolle. Die Vorstellung von tausenden Ameisen in meiner Wohnung, die dort vielleicht unkontrolliert herumlaufen würden, bereitete, und bereitet mir teilweise auch immer noch, Sorgen. Folglich begann ich meine Haltung mit Temnothorax-Kolonien gefolgt von Camponotus lateralis; Arten die kleine Kolonien bilden, und mir so ein Gefühl der Kontrolle boten.
Heute sehe ich diese Angelegenheit zwar schon etwas lockerer, aber gerade große Kolonien von kleineren Arten, selbst Lasius niger, würden mir immer noch Unbehagen bereiten. Bei größeren Camponotus-Arten hingegen hätte ich immer noch ein Gefühl, dass ich diese unter Kontrolle halten könnte; auch wenn dies vielleicht ein Trugschluss ist.
Was macht man mit einheimischen Geschlechtstieren?
Meine Rossameisen zB sind zwar noch weit davon entfernt, aber man kann sich ja nie früh genug Gedanken machen, nä ;D
Auf meinen Fall nun im speziellen bezogen: Ich habe in Ostfriesland noch keine freilebenden Exemplare dieser Art gesehen, obwohl sie laut Ameisenwiki auch hier verbreitet, ähm.. sein könnten (Ich habe mal nach einer Art Karte für die Verbreitung der C. ligniperdus in Deutschland gegooglet, aber nicht so recht was gefunden, bin da für Hinweise dankbar!).
Eigentlich ist die nächste Frage ähnlich; falls ich irgendwann mal an den Punkt kommen sollte, wie und wo wildere ich meine Krabbler dann aus?
Einheimisch ist einheimisch und somit ungefährlich - oder?
Interessante Fragen: Selbst bei einheimischen Arten wird ja oft auf die Gefahr der "intraspezifischen Homogenisierung" hingewiesen. Inwieweit diese Gefahr wirklich besteht, können andere Personen sicherlich besser beurteilen.
Dies wirft aber natürlich eine weitere Frage auf: Wohin mit exotischen Kolonien, die zu groß geworden sind? Ab einer bestimmten Größe wird es sicherlich sehr schwer, einen anderen Halter zu finden, der die Kolonien übernimmt. Zwar habe ich auch schon davon gelesen, dass eine Blattschneider-Kolonie an einen Zoo abgegeben wurde, aber dies dürfte natürlich nur in sehr, sehr seltenen Fällen überhaupt möglich sein. Folglich bliebe ja eigentlich nur noch das Abtöten der Kolonie.
Liebe Grüße,
Christian
Hallo,
ich wollte nur einmal anmerken, dass hier natürlich auch weiterhin diskutiert werden kann, darf und soll. Ein Thema des Monats wird nicht nach Ablauf des Monats geschlossen, sondern soll natürlich auch weiterhin zum Austausch bereitstehen und einladen!
Liebe Grüße,
Christian
Hallo,
ich wollte nur einmal anmerken, dass hier natürlich auch weiterhin diskutiert werden kann, darf und soll. Ein Thema des Monats wird nicht nach Ablauf des Monats geschlossen, sondern soll natürlich auch weiterhin zum Austausch bereitstehen und einladen!
Liebe Grüße,
Christian
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt neben dem Platzbedarf von großen Kolonien ist natürlich auch die Versorgung mit Futter. Da reicht es nicht mehr, die Insekten, die sich ins Haus verirren, zu erschlagen und zu verfüttern. Da muss definitiv für mehr Futter gesorgt werden.
Honig und Körner sind leicht zu besorgen, aber Proteine?
Ich selbst habe beim letzten Angelausflug ein kleines Rotauge (Leuciscus rutilus ) mitgenommen und jeder meiner Kolonien ein Stück gegeben. Gerade meine Messor waren sehr begeistert.
Ist eventuell sowas die Lösung für Proteine-Probleme bei großen Kolonien?
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt neben dem Platzbedarf von großen Kolonien ist natürlich auch die Versorgung mit Futter. Da reicht es nicht mehr, die Insekten, die sich ins Haus verirren, zu erschlagen und zu verfüttern. Da muss definitiv für mehr Futter gesorgt werden.
Honig und Körner sind leicht zu besorgen, aber Proteine?
Ich selbst habe beim letzten Angelausflug ein kleines Rotauge (Leuciscus rutilus ) mitgenommen und jeder meiner Kolonien ein Stück gegeben. Gerade meine Messor waren sehr begeistert.
Ist eventuell sowas die Lösung für Proteine-Probleme bei großen Kolonien?