Hier findest du alle Posts des Threads einige-ameisen-der-insel-djerba.
Wenn Einer eine Reise tut!
Nicht alleine das schöne Wetter, was mir heute schon reichen würde, nein auch noch Ameisen.
Cataglyphis sind schon interessante Ameisen und dazu noch die Möglichkeit ihre Lebensweise in der Natur zu beobachten.
Gelungene Bilder, freue mich schon auf Weitere, Frank.
Grüße Wolfgang
[Falls es noch einen Diskussion – Thread gibt, Post verschieben]
Wenn Einer eine Reise tut!
Nicht alleine das schöne Wetter, was mir heute schon reichen würde, nein auch noch Ameisen.
Cataglyphis sind schon interessante Ameisen und dazu noch die Möglichkeit ihre Lebensweise in der Natur zu beobachten.
Gelungene Bilder, freue mich schon auf Weitere, Frank.
Grüße Wolfgang
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Hallo Frank!
Schön das du wieder da bist und uns diese tollen Eindrücke mitgebracht hast!
Bin natürlich auf weitere Cataglyphis Bilder gespannt und freue mich auch auf andere Berichte!
Nun aber erst mal zu deinen bisherigen Bildern.
Die Cataglyphis sind echt Klasse und du hast sie auch echt gut getroffen. Schade das es schon so heiß war, wobei das für die Cataglyphis sicher schöner war. Bin mir da auch fast sicher das es sich dabei um Cataglyphis desertorum handeln könnte. Aber das können wir ja bei Gelegenheit genauer Bestimmen lassen.
Die Camponotus finde ich sehr schick, die rote Variante sieht sehr bullig aus, die schwarzen haben etwas von Camponotus vagus, natürlich rein äußerlich. Bei den C. maculatus bin ich mir nicht sicher, die eine Gyne auf den letzten beiden Bildern könnte auch eine andere Art aus der C. maculatus Gruppe sein. Sie sieht ein wenig aus wie Camponotus sanctus, das kann ich aber nicht genau sagen. Dazu müsste man mal später schauen bis einige Arbeiterinnen vorhanden sind.
Die Messor machen Ordentlich was her, sehen sehr schick aus. Aber ich bin ja hartnäckig und immer noch der Meinung das die Messor arenarius ratus aus Israel größer werden. Schau mal das Foto hier Frank:
Das Foto von der Wespe, das ist Irgendwie ekelig , was es alles gibt!
LG, Mathias
Hallo Frank!
Schön das du wieder da bist und uns diese tollen Eindrücke mitgebracht hast!
Bin natürlich auf weitere Cataglyphis Bilder gespannt und freue mich auch auf andere Berichte!
Nun aber erst mal zu deinen bisherigen Bildern.
Die Cataglyphis sind echt Klasse und du hast sie auch echt gut getroffen. Schade das es schon so heiß war, wobei das für die Cataglyphis sicher schöner war. Bin mir da auch fast sicher das es sich dabei um Cataglyphis desertorum handeln könnte. Aber das können wir ja bei Gelegenheit genauer Bestimmen lassen.
Die Camponotus finde ich sehr schick, die rote Variante sieht sehr bullig aus, die schwarzen haben etwas von Camponotus vagus, natürlich rein äußerlich. Bei den C. maculatus bin ich mir nicht sicher, die eine Gyne auf den letzten beiden Bildern könnte auch eine andere Art aus der C. maculatus Gruppe sein. Sie sieht ein wenig aus wie Camponotus sanctus, das kann ich aber nicht genau sagen. Dazu müsste man mal später schauen bis einige Arbeiterinnen vorhanden sind.
Die Messor machen Ordentlich was her, sehen sehr schick aus. Aber ich bin ja hartnäckig und immer noch der Meinung das die Messor arenarius ratus aus Israel größer werden. Schau mal das Foto hier Frank:
Das Foto von der Wespe, das ist Irgendwie ekelig , was es alles gibt!
LG, Mathias
Hallo Frank!
Schau mal hier:
Deswegen bin ich der Meinung das es sich dabei um C. sanctus handeln könnte. Das Bild ist aus Israel, die Ameisen sind nicht so häufig wie C. maculatus oder C. fellah, leben aber im selben Gebiet. Camponotus fellah gehört mit Camponotus sanctus in die Gruppe der Camponotus maculatus complex, sind also nahe mit einander verwandte Arten.
LG, Mathias
Hallo Frank!
Schau mal hier:
Deswegen bin ich der Meinung das es sich dabei um C. sanctus handeln könnte. Das Bild ist aus Israel, die Ameisen sind nicht so häufig wie C. maculatus oder C. fellah, leben aber im selben Gebiet. Camponotus fellah gehört mit Camponotus sanctus in die Gruppe der Camponotus maculatus complex, sind also nahe mit einander verwandte Arten.
LG, Mathias
Hallo Frank!
Das sind sehr schöne Bilder und Eindrücke die du da mit uns teilst. Dafür mal ein Dankeschön, ich hoffe ich bekomme das im Sommer, wenn ich in die Ukraine fahre, auch so gut hin.
Die Cataglyphis sehen auch gut aus, erinnern mich ein wenig an Cataglyphis rosenhaueri, auch wenn diese viel kleiner sind als die Cataglyphis cf. viaticus. Eins ist schon mal klar, die damals als vermeidlich als C. viaticus bezeichnete Art ist definitiv eher Cataglyphis desertorum oder C. bicolor. Genaueres wie gesagt eventuell in ein paar Wochen.
Gemein ist eigentlich nur dein letzter Beitrag, so einen schönen Soldat habe ich bei meiner Kolonie noch nicht, und das wird auch sicher noch dauern bis das soweit ist. Zum aktuellen Stand und was so bei meinen Cataglyphis bombycinus passiert ist dann morgen oder am Sonntag mehr!
LG, Mathias
Hallo Frank!
Das sind sehr schöne Bilder und Eindrücke die du da mit uns teilst. Dafür mal ein Dankeschön, ich hoffe ich bekomme das im Sommer, wenn ich in die Ukraine fahre, auch so gut hin.
Die Cataglyphis sehen auch gut aus, erinnern mich ein wenig an Cataglyphis rosenhaueri, auch wenn diese viel kleiner sind als die Cataglyphis cf. viaticus. Eins ist schon mal klar, die damals als vermeidlich als C. viaticus bezeichnete Art ist definitiv eher Cataglyphis desertorum oder C. bicolor. Genaueres wie gesagt eventuell in ein paar Wochen.
Gemein ist eigentlich nur dein letzter Beitrag, so einen schönen Soldat habe ich bei meiner Kolonie noch nicht, und das wird auch sicher noch dauern bis das soweit ist. Zum aktuellen Stand und was so bei meinen Cataglyphis bombycinus passiert ist dann morgen oder am Sonntag mehr!
LG, Mathias
Hallo Leute!
Im Thema "Projekt - Gemeinschaftsbecken Wüste", hatte ich mich mit Frank über die verschiedenen Messor Arten unterhalten. Im genaueren ging es um die Messor arenarius ratus die einige hier halten und die Messor hier aus diesem Thema die Frank weiter vorne beschreibt. Ich habe dann in diesem Beitrag davon berichtet das diese Messor arenarius ratus sehr groß werden. Veranschaulicht mit einem Bild einer Arbeiterin im Reagenzglas und einem Bild vom Nesteingang. Das soweit der Sachverhalt worum es geht.
Ich habe dann gestern noch einmal mit Alex aus Israel geschrieben und er erklärte mir das wir hier alle Messor arenarius ratus halten die man nur in steinigen Gegenden findet mit hartem Untergrund aber dennoch eher trocken. Er beschrieb es als "Steinwüste", also nicht so sandig wie die Messor Art aus Tunesien. Er schrieb dann das die Bilder von Frank die Unterart Messor arenarius diabolus zeigen. Diese kann er auch In Israel finden, dort aber nur im Sand in den Dünen oder in Strand nähe, niemals dort wo er Messor arenarius ratus fand. In meinem Beitrag zeige ich dann auf dem ersten Bild, bei dem mit der großen Arbeiterin im Reagenzglas, keine Messor arenarius ratus sondern Messor arenarius diabolus. Das zweite Bild zeigt dann ein Typischen Nesteingang von Messor arenarius ratus.
Ich denke das wir nun etwas mehr Klarheit in diese Geschichte gebracht haben, wieder ein kleines Puzzleteilchen zusammenstecken konnten.
LG, Mathias
Hallo Leute!
Im Thema "Projekt - Gemeinschaftsbecken Wüste", hatte ich mich mit Frank über die verschiedenen Messor Arten unterhalten. Im genaueren ging es um die Messor arenarius ratus die einige hier halten und die Messor hier aus diesem Thema die Frank weiter vorne beschreibt. Ich habe dann in diesem Beitrag davon berichtet das diese Messor arenarius ratus sehr groß werden. Veranschaulicht mit einem Bild einer Arbeiterin im Reagenzglas und einem Bild vom Nesteingang. Das soweit der Sachverhalt worum es geht.
Ich habe dann gestern noch einmal mit Alex aus Israel geschrieben und er erklärte mir das wir hier alle Messor arenarius ratus halten die man nur in steinigen Gegenden findet mit hartem Untergrund aber dennoch eher trocken. Er beschrieb es als "Steinwüste", also nicht so sandig wie die Messor Art aus Tunesien. Er schrieb dann das die Bilder von Frank die Unterart Messor arenarius diabolus zeigen. Diese kann er auch In Israel finden, dort aber nur im Sand in den Dünen oder in Strand nähe, niemals dort wo er Messor arenarius ratus fand. In meinem Beitrag zeige ich dann auf dem ersten Bild, bei dem mit der großen Arbeiterin im Reagenzglas, keine Messor arenarius ratus sondern Messor arenarius diabolus. Das zweite Bild zeigt dann ein Typischen Nesteingang von Messor arenarius ratus.
Ich denke das wir nun etwas mehr Klarheit in diese Geschichte gebracht haben, wieder ein kleines Puzzleteilchen zusammenstecken konnten.
LG, Mathias
Hallo Frank!
Wie immer ein schöner Bericht! Es ist ja auch immer wieder schön seine Lieblinge in freier Wildbahn zu beobachten. Klar, man sieht nichts vom eigentlichen "Nestgeschehen", aber das Verhalten im natürlichen Lebensraum ist eine wahre Freude. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich die Cataglyphis aenescens in der Ukraine gefunden habe. Diese "Hybriden" aus Cataglyphis und Formica fusca (rein vom Erscheinungsbild!) sind dort zwar nicht sehr oft zu finden, aber wenn, dann ist es sehr eindrucksvoll, wie flink sich die Tiere dort bewegen. Ich kann deine Faszination also gut verstehen, ich denke, jeder hier der schon einmal Cataglyphis gehalten hat oder sie sogar im Freiland beobachten durfte.
Gruß
Mathias
P.S Schon mal an doppelter Staatsbürgerschaft gedacht
Hallo Frank!
Wie immer ein schöner Bericht! Es ist ja auch immer wieder schön seine Lieblinge in freier Wildbahn zu beobachten. Klar, man sieht nichts vom eigentlichen "Nestgeschehen", aber das Verhalten im natürlichen Lebensraum ist eine wahre Freude. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich die Cataglyphis aenescens in der Ukraine gefunden habe. Diese "Hybriden" aus Cataglyphis und Formica fusca (rein vom Erscheinungsbild!) sind dort zwar nicht sehr oft zu finden, aber wenn, dann ist es sehr eindrucksvoll, wie flink sich die Tiere dort bewegen. Ich kann deine Faszination also gut verstehen, ich denke, jeder hier der schon einmal Cataglyphis gehalten hat oder sie sogar im Freiland beobachten durfte.
Gruß
Mathias
P.S Schon mal an doppelter Staatsbürgerschaft gedacht
Hallo Leute,
wieder mal war ich auf Djerba, um den schönen Cataglyphis dort meine Referenz zu erweisen. Ich war nun schon so oft dort, aber immer wieder begeistern mich diese eindrucksvollen Ameisen.
Wir waren nur wenige Tage vor Ort, das Wetter war so schön, dass es kaum auszuhalten war. Jetzt im März schon knapp 30 Grad, pralle Sonne und kein Wind. Schon die Sonne des ersten Tages verbrannte uns Gesicht und Arme, leuchtendrot kehrten wir am Abend ins Hotel zurück. Wir hatten am Morgen vergessen, Sonnenschutz aufzutragen. Dumme Sache, es lagen noch weitere fünf Tage Sonnenschein vor uns.
Wie gesagt, wunderschönes Wetter, der subtropische Sommer war hier bereits eingekehrt. Alles war staubtrocken, verbrannt, nur wenige Pflanzen blühten in der Steppe. Die Cataglyphis hatten bereits erste Generationen aufgezogen, in anderen Jahren waren sie an gleicher Stelle Ende April noch nicht so weit wie heuer im März.
Bilder der Landschaft.
Bilder der Cataglyphis bicolor, wahrscheinlich handelt es sich um Cataglyphis desertorum, einer Spezies der bicolor-Gruppe.
Wunderschön, hellwach, aufmerksam und reaktionsbereit...
Soviel erstmal, es folgen demnächst weitere Fotos von Cataglyphis cf. viaticus, Cataglyphis bombycinus, von Camponotus maculatus und anderen Camponotus-Arten sowie von Messor arenarius.
LG, Frank.
Hallo Leute,
wieder mal war ich auf Djerba, um den schönen Cataglyphis dort meine Referenz zu erweisen. Ich war nun schon so oft dort, aber immer wieder begeistern mich diese eindrucksvollen Ameisen.
Wir waren nur wenige Tage vor Ort, das Wetter war so schön, dass es kaum auszuhalten war. Jetzt im März schon knapp 30 Grad, pralle Sonne und kein Wind. Schon die Sonne des ersten Tages verbrannte uns Gesicht und Arme, leuchtendrot kehrten wir am Abend ins Hotel zurück. Wir hatten am Morgen vergessen, Sonnenschutz aufzutragen. Dumme Sache, es lagen noch weitere fünf Tage Sonnenschein vor uns.
Wie gesagt, wunderschönes Wetter, der subtropische Sommer war hier bereits eingekehrt. Alles war staubtrocken, verbrannt, nur wenige Pflanzen blühten in der Steppe. Die Cataglyphis hatten bereits erste Generationen aufgezogen, in anderen Jahren waren sie an gleicher Stelle Ende April noch nicht so weit wie heuer im März.
Bilder der Landschaft.
Bilder der Cataglyphis bicolor, wahrscheinlich handelt es sich um Cataglyphis desertorum, einer Spezies der bicolor-Gruppe.
Wunderschön, hellwach, aufmerksam und reaktionsbereit...
Soviel erstmal, es folgen demnächst weitere Fotos von Cataglyphis cf. viaticus, Cataglyphis bombycinus, von Camponotus maculatus und anderen Camponotus-Arten sowie von Messor arenarius.
LG, Frank.
Moin, Wolfgang.
Nee, wir machen da keinen seperaten Diskussionsthread auf, also Fragen und Anmerkungen ruhig hier im Thread. Das geht in Ordnung. Hier mal schnell zwei Bilder eines Chameleons, das mich aus dem Dickicht einer Dattelpalme ungläubig anglotzte .
LG, Frank.
Moin, Wolfgang.
Nee, wir machen da keinen seperaten Diskussionsthread auf, also Fragen und Anmerkungen ruhig hier im Thread. Das geht in Ordnung. Hier mal schnell zwei Bilder eines Chameleons, das mich aus dem Dickicht einer Dattelpalme ungläubig anglotzte .
LG, Frank.
Einige Fotos von interessanten Rossameisen. Diese erste Art war eine der ganz wenigen Arten dieser Gattung, welche tagsüber aktiv waren. Ich habe ein Völkchen der Art vor einigen Jahren mitgebracht und einige Zeit gehalten, es zeigte sich, dass die Majore nur selten das Nest verlassen und überwiegend als Repleten im Nest dienen. Es waren immer diese grösseren Tiere, die mit vollen Kröpfen an den Decken der Nestkammern hingen. Die Art lebt in den Halbwüsten Nordafrikas, Speichertiere sind hier nichts Ungewöhnliches.
Auf den Bildern sieht man Arbeiterinnen bei ihren Blattläusen, solche offensichtliche Trophobiose war selten zu beobachten. Sie ist aber bei den dort verbreiteten Dolichoderinen wie Tapinoma und anderen Camponotinen zu erwarten.
Wie gesagt, bei dieser Art ein seltener Anblick, ein Major im Freien.
Eine hier seltene Ameise, ich fand sie nur in der Nähe sehr alter Dattelpalmen. Offensichtlich bewohnte sie hier irgendwo hohle Blattstreben. Die kleinen Arbeiterinnen erinnerten an die bekannte Camponotus lateralis, die grösseren schienen mir für lateralis zu wuchtig zu sein. Sicher jedoch eine nahe Verwandte der Camponotus lateralis.
Eine dritte Camponotus-Art, sie gehört zu den grössten und beeindruckendsten Ameisen in Nordafrika. Camponotus maculatus ist hier nicht selten, als einzige Camponotus-Art sogar sogar so etwas wie ein Kulturfolger. Furagierende Arbeiterinnen fanden wir auch im Hotelzimmer am Abend, wenn es dunkel wurde. Uns störte das wenig...
Erstaunlich bei den schönen Königinnen die Varabilität in der Zeichnung. Einige sind hell gefärbt, andere etwas dunkler.
LG, Frank.
Einige Fotos von interessanten Rossameisen. Diese erste Art war eine der ganz wenigen Arten dieser Gattung, welche tagsüber aktiv waren. Ich habe ein Völkchen der Art vor einigen Jahren mitgebracht und einige Zeit gehalten, es zeigte sich, dass die Majore nur selten das Nest verlassen und überwiegend als Repleten im Nest dienen. Es waren immer diese grösseren Tiere, die mit vollen Kröpfen an den Decken der Nestkammern hingen. Die Art lebt in den Halbwüsten Nordafrikas, Speichertiere sind hier nichts Ungewöhnliches.
Auf den Bildern sieht man Arbeiterinnen bei ihren Blattläusen, solche offensichtliche Trophobiose war selten zu beobachten. Sie ist aber bei den dort verbreiteten Dolichoderinen wie Tapinoma und anderen Camponotinen zu erwarten.
Wie gesagt, bei dieser Art ein seltener Anblick, ein Major im Freien.
Eine hier seltene Ameise, ich fand sie nur in der Nähe sehr alter Dattelpalmen. Offensichtlich bewohnte sie hier irgendwo hohle Blattstreben. Die kleinen Arbeiterinnen erinnerten an die bekannte Camponotus lateralis, die grösseren schienen mir für lateralis zu wuchtig zu sein. Sicher jedoch eine nahe Verwandte der Camponotus lateralis.
Eine dritte Camponotus-Art, sie gehört zu den grössten und beeindruckendsten Ameisen in Nordafrika. Camponotus maculatus ist hier nicht selten, als einzige Camponotus-Art sogar sogar so etwas wie ein Kulturfolger. Furagierende Arbeiterinnen fanden wir auch im Hotelzimmer am Abend, wenn es dunkel wurde. Uns störte das wenig...
Erstaunlich bei den schönen Königinnen die Varabilität in der Zeichnung. Einige sind hell gefärbt, andere etwas dunkler.
LG, Frank.
Messor arenarius, die grössten, die ich kenne. Es gibt ja einige grosse Unterarten der Art, jedoch scheinen mir die tunesischen Vertreter die grössten zu sein von denen, die ich bisher sah. Einfach imposante, richtig bärige Ameisen. Interessant immer, dass invalide und alte, verletzte Tiere, die schon Gliedmassen verloren haben, die Nesteingänge bewachen. Offenbar sind sie nicht mehr gut zu Fuss und übernehmen so die Bewachung der Nesteingänge, eine Tätigkeit, die nicht ohne Risiko ist angesichts der hungrigen, überall herumstreunenden grossen Cataglyphis.
Mehrmals beobachteten wir, dass bicolor-Jägerinnen solche arenarius anfielen und testweise in Kämpfe verwickelten. Stellten die Cataglyphis Schwächen fest wie etwa Verletzungen oder eine geringe Wehrhaftigkeit des Opfers, wurden die langsameren Ernteameisen kuzerhand gepackt und rasend schnell weggeschleppt.
Es heisst, dass diese Art keine Strassen belaufen würde. Das ist nur zum Teil wahr. Tatsächlich gibt es keine dauerhaft belaufenen Strassen, die sich leergeräumt und wie gefegt über weite Strecken schlängeln, dabei immer eng und schmal wie beispielsweise bei Messor minor. Die arenarius jedoch belaufen auch Strassen, nur sind diese breit und provisorisch. Das können sie auch sein, denn die Art bewohnt die sandigen Dünen mit nur geringer Vegetation. Es ist nicht nötig, dauerhafte Transportstrassen anzulegen. Und so sind diese Strassen auch selten von grosser Dauer. Eine Arbeiterin, die verwertbares wie Samenstände an Pflanzen gefunden hat, rekrutiert im Nest und nun laufen viele Ameisen in breiter und loser Formation der Duftspur nach.
Verlauf einer Strasse, von oberhalb des Nestes fotografiert.
Beginn des Zuges am Nesteingang.
Messor arenarius, die grössten, die ich kenne. Es gibt ja einige grosse Unterarten der Art, jedoch scheinen mir die tunesischen Vertreter die grössten zu sein von denen, die ich bisher sah. Einfach imposante, richtig bärige Ameisen. Interessant immer, dass invalide und alte, verletzte Tiere, die schon Gliedmassen verloren haben, die Nesteingänge bewachen. Offenbar sind sie nicht mehr gut zu Fuss und übernehmen so die Bewachung der Nesteingänge, eine Tätigkeit, die nicht ohne Risiko ist angesichts der hungrigen, überall herumstreunenden grossen Cataglyphis.
Mehrmals beobachteten wir, dass bicolor-Jägerinnen solche arenarius anfielen und testweise in Kämpfe verwickelten. Stellten die Cataglyphis Schwächen fest wie etwa Verletzungen oder eine geringe Wehrhaftigkeit des Opfers, wurden die langsameren Ernteameisen kuzerhand gepackt und rasend schnell weggeschleppt.
Es heisst, dass diese Art keine Strassen belaufen würde. Das ist nur zum Teil wahr. Tatsächlich gibt es keine dauerhaft belaufenen Strassen, die sich leergeräumt und wie gefegt über weite Strecken schlängeln, dabei immer eng und schmal wie beispielsweise bei Messor minor. Die arenarius jedoch belaufen auch Strassen, nur sind diese breit und provisorisch. Das können sie auch sein, denn die Art bewohnt die sandigen Dünen mit nur geringer Vegetation. Es ist nicht nötig, dauerhafte Transportstrassen anzulegen. Und so sind diese Strassen auch selten von grosser Dauer. Eine Arbeiterin, die verwertbares wie Samenstände an Pflanzen gefunden hat, rekrutiert im Nest und nun laufen viele Ameisen in breiter und loser Formation der Duftspur nach.
Verlauf einer Strasse, von oberhalb des Nestes fotografiert.
Beginn des Zuges am Nesteingang.
Zur Auflockerung einige Blicke auf die abendliche Hotelanlage. Es waren traumhafte Abende mit lauen Temperaturen, nach Stunden in der Sonne und den Streifzügen durch die Halbwüste schmeckte das durchaus gute tunesische Bier (Celtia ) wirklich hervorragend
.
Wirklich ein nettes Hotel, wir waren nicht zum ersten Mal dort und werden wiederkommen...
LG, Frank.
Zur Auflockerung einige Blicke auf die abendliche Hotelanlage. Es waren traumhafte Abende mit lauen Temperaturen, nach Stunden in der Sonne und den Streifzügen durch die Halbwüste schmeckte das durchaus gute tunesische Bier (Celtia ) wirklich hervorragend
.
Wirklich ein nettes Hotel, wir waren nicht zum ersten Mal dort und werden wiederkommen...
LG, Frank.
Fotos einer parasitischen Zehrwespe. Diese Wespe schlüpfte aus einer Geschlechtstierpuppe der Cataglyphis cf. desertorum. Kurz danach fand sie sich in einem Alkoholbad wieder...
Solche Wespen parasitieren mit verschiedenen Arten weltweit unterschiedliche Ameisenarten. Ähnliche Wespen schlüpften vor einigen Jahren aus Myrmecia-Puppen, die mir ein Bekannter aus Australien mitgebracht hatte.
LG, Frank.
Fotos einer parasitischen Zehrwespe. Diese Wespe schlüpfte aus einer Geschlechtstierpuppe der Cataglyphis cf. desertorum. Kurz danach fand sie sich in einem Alkoholbad wieder...
Solche Wespen parasitieren mit verschiedenen Arten weltweit unterschiedliche Ameisenarten. Ähnliche Wespen schlüpften vor einigen Jahren aus Myrmecia-Puppen, die mir ein Bekannter aus Australien mitgebracht hatte.
LG, Frank.
Kann sein mit den Messor, Mathias, das Erleben ist immer subjektiv, vor Ort ist man immer überrascht von diesen grossen Ameisen und begeistert sowieso..
Camponotus maculatus, mehr würde ich mir da nicht zutrauen. Welcher Unterart diese hier nun angehören, weiss ich nicht. Diese Variabilität in der Färbung aber kommt bei den tunesischen Ameisen nach meinen Beobachtungen vor, in einer Art, sogar in einem Nest. Auch bei den Arbeiterinnen. Auch bei denen gabe es dunklere neben heller gefärbten Tieren schon in jungen Anfangskolonien, das Ganze bei etwa gleichgrossen und wahrscheinlich etwa gleichalten Ameisen, sonst wäre das ja nicht verwunderlich..:) Die grösseren Arbeiterinnen waren dabei aber durchweg dunkler gefärbt, bis zu den Majoren mit rotbraunen bis schwarzen Köpfen.
LG, Frank.
Kann sein mit den Messor, Mathias, das Erleben ist immer subjektiv, vor Ort ist man immer überrascht von diesen grossen Ameisen und begeistert sowieso..
Camponotus maculatus, mehr würde ich mir da nicht zutrauen. Welcher Unterart diese hier nun angehören, weiss ich nicht. Diese Variabilität in der Färbung aber kommt bei den tunesischen Ameisen nach meinen Beobachtungen vor, in einer Art, sogar in einem Nest. Auch bei den Arbeiterinnen. Auch bei denen gabe es dunklere neben heller gefärbten Tieren schon in jungen Anfangskolonien, das Ganze bei etwa gleichgrossen und wahrscheinlich etwa gleichalten Ameisen, sonst wäre das ja nicht verwunderlich..:) Die grösseren Arbeiterinnen waren dabei aber durchweg dunkler gefärbt, bis zu den Majoren mit rotbraunen bis schwarzen Köpfen.
LG, Frank.
He Mathias, das kann gut sein. Wenn ich hier von Camponotus maculatus schreibsel :), dann meine ich damit, dass die gezeigte Art zu dieser Gruppe gehört. Soviel ich weiss, gibt es Arten von Camponotus maculatus in den Tropen und Subtropen der Alten und auch der Neuen Welt.
Das ist sowieso ein Kreuz, weil die Arten der nordafrikanischen Regionen trotz guter Beforschung schwer für uns taxonomischen Laien zu bestimmen sind. Da gibt es die Messor arenarius, die sind eindeutig, aber die diversen anderen Messor-Arten, naja, das ist Spekulation.
Jahrelang glaubten wir, dass wir es bei den grossen Cataglyphis bicolor mit Cataglyphis viaticus zu tun haben und posteten unter diesen Artnamen viele Berichte im AF. In diesem Jahr habe ich Fotos von einer kleineren, grazileren Art gemacht, wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Art um Cataglyphis viaticus, bei den grossen bicolor dagegen um Cataglyphis desertorum. Du hast ja nun Tiere der Art, sicher kannst Du die mal bestimmen lassen.
Jetzt mal ein paar Bilder der vermeintlichen Cataglyphis viaticus. Die sind sehr hübsch, fast possierlich, wie es der grosse Grzimek ausdrücken würde :). Sie sind ungeheuer aufmerksam, flink und scheu. Es war schwierig, die Tiere am Nesteingang zu knipsen.
He Mathias, das kann gut sein. Wenn ich hier von Camponotus maculatus schreibsel :), dann meine ich damit, dass die gezeigte Art zu dieser Gruppe gehört. Soviel ich weiss, gibt es Arten von Camponotus maculatus in den Tropen und Subtropen der Alten und auch der Neuen Welt.
Das ist sowieso ein Kreuz, weil die Arten der nordafrikanischen Regionen trotz guter Beforschung schwer für uns taxonomischen Laien zu bestimmen sind. Da gibt es die Messor arenarius, die sind eindeutig, aber die diversen anderen Messor-Arten, naja, das ist Spekulation.
Jahrelang glaubten wir, dass wir es bei den grossen Cataglyphis bicolor mit Cataglyphis viaticus zu tun haben und posteten unter diesen Artnamen viele Berichte im AF. In diesem Jahr habe ich Fotos von einer kleineren, grazileren Art gemacht, wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Art um Cataglyphis viaticus, bei den grossen bicolor dagegen um Cataglyphis desertorum. Du hast ja nun Tiere der Art, sicher kannst Du die mal bestimmen lassen.
Jetzt mal ein paar Bilder der vermeintlichen Cataglyphis viaticus. Die sind sehr hübsch, fast possierlich, wie es der grosse Grzimek ausdrücken würde :). Sie sind ungeheuer aufmerksam, flink und scheu. Es war schwierig, die Tiere am Nesteingang zu knipsen.
Hier mal ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Eine Cataglyphis bombycinus-Arbeiterin legt einer sich gerade die Fühler putzenden Soldatin einen Bienengaster wie zur Prüfung vor...
Hier mal ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Eine Cataglyphis bombycinus-Arbeiterin legt einer sich gerade die Fühler putzenden Soldatin einen Bienengaster wie zur Prüfung vor...
Danke Leute.
Diese Kolonie war sehr gross, Mathias, sie war die einzige Kolonie der Art, deren Nest ich teilweise geöffnet hatte. Nach meinen "Angriff" liefen mit vielen hundert Arbeiterinnen etwa 10 Soldaten herum.
Auch bei dieser Art gab es jetzt schon im März Geschlechtstierpuppen, etwa vier Wochen vor der von mir erwarteten Zeit. Alle Ameisen waren schon weit vorangekommen im Brutgeschäft.
Ein wohl ungewöhnlich warmes Frühjahr in Tunesien, erstaunlich bei unseren sehr kalten und langen Winter, nur wenige hundert Kilometer nördlich, jenseits des Mittelmeeres.
LG, Frank.
Danke Leute.
Diese Kolonie war sehr gross, Mathias, sie war die einzige Kolonie der Art, deren Nest ich teilweise geöffnet hatte. Nach meinen "Angriff" liefen mit vielen hundert Arbeiterinnen etwa 10 Soldaten herum.
Auch bei dieser Art gab es jetzt schon im März Geschlechtstierpuppen, etwa vier Wochen vor der von mir erwarteten Zeit. Alle Ameisen waren schon weit vorangekommen im Brutgeschäft.
Ein wohl ungewöhnlich warmes Frühjahr in Tunesien, erstaunlich bei unseren sehr kalten und langen Winter, nur wenige hundert Kilometer nördlich, jenseits des Mittelmeeres.
LG, Frank.
Ich bin auch sicher, dass die Art, die ich in Tunesien beobachtete, eine andere Unterart ist als die hier von uns gehaltene Messor arenarius ratus, Mathias.
Aber vielleicht doch eher nicht die Unterart diabolus. Ich habe nie bei den tunesischen Ameisen die charakteristische Kopfform in der Ausprägung beobachtet, die für diabolus bei den grösseren Arbeiterinnen ja typisch zu sein scheint. Eher erschienen mir die Köpfe, also insbesondere deren hintere Partien ähnlich rundlich wie bei den von uns gehaltenen ratus. Ich habe eigentlich wirklich alle Kasten der Kolonien gesehen und betrachtet und nie diese ausgeprägte Form angetroffen, wie sie auf dem unten verlinkten Foto zu sehen ist. Das müsste auch auf den leider schlechten Bildern erkennbar sein, die ich gemacht hatte. Hier also noch ein Link zu einem Foto einer Messor arenarius diabolus mit den typischen Hinterhauptecken: antclub.org/files/u180/arenarius_diabolus.JPG. Zu verleugnen ist aber nicht, dass die grösseren Arbeiterinnen auf meinen Fotos Andeutungen der Hinterhauptecken haben... Nur, stärker ausgeprägt habe ich das in Tunesien nie gesehen.
Wichtigster Unterschied zu den ratus schien mir zu sein, dass die Tunesier schlanker und etwas beweglicher sind. Vllt. hängt das ja mit ihrer Lebensweise in den offenen Sandflächen zusammen, gute Beweglichkeit und hohe Mobilität ist da sehr nützlich. Körpergrössen waren vergleichbar, auch die tunesischen Messor arenarius sind sehr gross, gehören zu den grössten Ameisen überhaupt, dabei aber eben schlanker. Es gibt keine derart massiven Majore wie bei den ratus, auch die sehr grossen Arbeiterinnen sind noch relativ schlank (...für Messor). Interessant ist vllt. noch, dass die Königinnen, ich fand bisher leider nur unbegattete geflügelte Jungköniginnen und tote begattete Jungköniginnen dieser Art, sehr viel kleiner und zierlicher sind als die Königinnen der Messor arenarius ratus. Sie sind bei dieser Art sogar etwas kleiner als die grössten Arbeiterinnen.
Bei meinen nächsten Besuch in Tunesien werde ich mal ein paar Tiere sammeln und mitbringen, vllt. kann man sie dann bestimmen lassen.
Ausserdem hoffe ich natürlich immer, das seit Jahren, mal eine gründende Jungkönigin dieser Art für mich zu finden. Aber ich war nun sicher über ein dutzend Mal dort und hatte bisher trotz ständigen Suchens wenig Glück.
Das nur zum Nachdenken für die, die meinen, solche Tiere sind leicht und mit wenig Aufwand zu finden und sollten gaaaanz billig zu haben sein..;)
LG, Frank.
Ich bin auch sicher, dass die Art, die ich in Tunesien beobachtete, eine andere Unterart ist als die hier von uns gehaltene Messor arenarius ratus, Mathias.
Aber vielleicht doch eher nicht die Unterart diabolus. Ich habe nie bei den tunesischen Ameisen die charakteristische Kopfform in der Ausprägung beobachtet, die für diabolus bei den grösseren Arbeiterinnen ja typisch zu sein scheint. Eher erschienen mir die Köpfe, also insbesondere deren hintere Partien ähnlich rundlich wie bei den von uns gehaltenen ratus. Ich habe eigentlich wirklich alle Kasten der Kolonien gesehen und betrachtet und nie diese ausgeprägte Form angetroffen, wie sie auf dem unten verlinkten Foto zu sehen ist. Das müsste auch auf den leider schlechten Bildern erkennbar sein, die ich gemacht hatte. Hier also noch ein Link zu einem Foto einer Messor arenarius diabolus mit den typischen Hinterhauptecken: antclub.org/files/u180/arenarius_diabolus.JPG. Zu verleugnen ist aber nicht, dass die grösseren Arbeiterinnen auf meinen Fotos Andeutungen der Hinterhauptecken haben... Nur, stärker ausgeprägt habe ich das in Tunesien nie gesehen.
Wichtigster Unterschied zu den ratus schien mir zu sein, dass die Tunesier schlanker und etwas beweglicher sind. Vllt. hängt das ja mit ihrer Lebensweise in den offenen Sandflächen zusammen, gute Beweglichkeit und hohe Mobilität ist da sehr nützlich. Körpergrössen waren vergleichbar, auch die tunesischen Messor arenarius sind sehr gross, gehören zu den grössten Ameisen überhaupt, dabei aber eben schlanker. Es gibt keine derart massiven Majore wie bei den ratus, auch die sehr grossen Arbeiterinnen sind noch relativ schlank (...für Messor). Interessant ist vllt. noch, dass die Königinnen, ich fand bisher leider nur unbegattete geflügelte Jungköniginnen und tote begattete Jungköniginnen dieser Art, sehr viel kleiner und zierlicher sind als die Königinnen der Messor arenarius ratus. Sie sind bei dieser Art sogar etwas kleiner als die grössten Arbeiterinnen.
Bei meinen nächsten Besuch in Tunesien werde ich mal ein paar Tiere sammeln und mitbringen, vllt. kann man sie dann bestimmen lassen.
Ausserdem hoffe ich natürlich immer, das seit Jahren, mal eine gründende Jungkönigin dieser Art für mich zu finden. Aber ich war nun sicher über ein dutzend Mal dort und hatte bisher trotz ständigen Suchens wenig Glück.
Das nur zum Nachdenken für die, die meinen, solche Tiere sind leicht und mit wenig Aufwand zu finden und sollten gaaaanz billig zu haben sein..;)
LG, Frank.
Es gibt Reiseziele, die einen einfach nicht loslassen. Djerba ist ein solches Ziel, zumindest für mich. Die kleine Insel liegt klimatisch begünstigt im warmen Mittelmeer vor der Ostküste Südtunesiens, sie wird bevölkert von einer Vielzahl interessanter Ameisenarten. Wir waren in den letzten Jahren wohl etwa zehnmal hier auf der Insel, und immer wieder sind wir überrascht von der reichen Tierwelt und ihrer Vielfalt.
Grosse und kleine Schlangen sahen wir, Schildkröten natürlich, Skorpione, Skolopender verschiedener Art, aber alle gleichermassen schlecht gelaunt, Dolchwespen, Schmetterlinge, Bienen, Chamäleons, Spinnen, Geckos und andere Echsen, freundliche Hunde und Katzen und diverse andere Tiere. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, manche sind etwas zu freundlich und zugewandt, aber so ist es eben in einem Land, das etwas ärmer ist als unseres.
Interessant war in diesem Jahr, dass unser Hotel wie auch andere Häuser zum grossen Teil von arabischen Besuchern bevölkert war. Vielleicht eine Folge der politischen Umwälzungen und der zunehmenden Liberalisierung in Tunesien. Man kann nur hoffen, dass das schöne, kleine Land es weiterhin schafft, seinen Weg zu gehen. Die Bedrohungen sind ja allgegenwärtig, in der Zeit unseres Besuchs gab es immerhin einen terroristischen Anschlag im Norden, in Tunis.
Wer Interesse an diesem Land hat, sollte sich von solchen Zwischenfällen nicht beeindrucken lassen. In den Gebieten, in denen die Hotels angesiedelt sind, sorgt das Land für Sicherheit, Militär und Polizei ist allgegenwärtig, ohne jedoch aufdringlich zu wirken. Wir zumindest wurden nie behelligt, obwohl wir natürlich stets abseits der Touristenpfade unterwegs waren.
Tunesien braucht den Tourismus, er ist eine wichtige Einnahmequelle und gibt vielen, auch den jungen Menschen Arbeit. Wer ein Reiseziel sucht mit subtropischen Ambiente und reicher Tierwelt, zudem mit kurzer Flugzeit, der ist in Tunesien gut aufgehoben. Auch wenn wir selbst eigentlich längst glaubten, mit Djerba abgeschlossen zu haben, wissen wir, dass wir dort nochmal vorbei schauen werden. Wir kennen in manchen Gebieten fast jeden Stein, jede Blechdose, die das Heim einer bicolor-Kolonie sein kann, zumindest im Winter und Frühjahr, jede Sanddüne und überhaupt alle interessanten Lebensräume. Trotzdem sind wir immer wieder beeindruckt. Es war schön. Und man fliegt in wenigen Stunden dorthin.
Blick von der kleinen Terrasse unseres Zimmers in den Hotelgarten.
Die Tage waren sonnig, aber manchmal recht windig. Typisch für das Frühjahr. Kurz vor unserer Ankunft hatte es geregnet, überall blühte es und summte es.
Die beeindruckendsten Ameisen sind die Cataglyphis bicolor hier in Nordafrika. Im Freiland wirken die grossen Ameisen immer noch gewaltiger und grösser als in der Haltung. Die Kolonien erreichen mitunter eine Grösse, dass man fast Angst bekommt, wenn man mal einen Stein hebt, unter dem eine solche Kolonie lebt. Sofort strömen hunderte Arbeiterinnen aus und durchsuchen die Umgebung, anfangs wirklich böse, erregt und wütend.
Erstaunlich und immer wieder auffallend aber, wie schnell sich diese grossen Ameisen beruhigen und nach einer Neststörung daran gehen, Brut und Kolleginnen in Sicherheit zu bringen. Die Ruhe, mit der die bicolor dann nach kurzer Aufregung zu Werke gehen, strahlt eine Souveränität aus, fast eine majestätische Gelassenheit, die man ansonsten von Formicinen so nicht kennt. Offenbar alarmieren die bicolor sparsamer und weniger andauernd. Dabei aber können sie schmerzhaft beissen und mit vorgekrümmter Gaster Ameisensäure in die Bisswunde spritzen, wobei sie dann auch hartnäckig und geduldig arbeiten und schneiden. Es empfiehlt sich, beissende Arbeiterinnen, besonders die grossen Tiere, vorsichtig zu entfernen, denn sie schaffen es durch die Oberhaut, wenn an ihnen etwas Zeit lässt und sie vorher ausreichend motiviert hat. Packt man sie vorsichtig rücklings, lassen sie meist los und man kann die Tiere zurücksetzen, ohne sie unnötig zu verletzen.
Nesteingang einer bicolor-Kolonie im Freiland. Wir haben solche Nester in Ruhe gelassen, lediglich Nester geöffnet, die man leicht und ohne Grabarbeiten öffnen und untersuchen konnte. Eben Nester unter alten Blechen oder unter flachen Steinen, unter denen die bicolor jetzt im Frühjahr gerne nisten und die Sonnenwärme so effektiv nutzen.
Die Arbeiterinnen sind mit Grabarbeiten beschäftigt und liessen sich kaum stören, als ich ihnen mit der Kamera auf den Leib rückte.
In vielen Kolonien fanden wir bereits grosse Larven und sogar Puppen von den Geschlechtstieren der kommenden Generation. Das hatten wir jetzt, Mitte März, noch nicht erwartet.
Soweit erstmal.
LG, Frank.
Es gibt Reiseziele, die einen einfach nicht loslassen. Djerba ist ein solches Ziel, zumindest für mich. Die kleine Insel liegt klimatisch begünstigt im warmen Mittelmeer vor der Ostküste Südtunesiens, sie wird bevölkert von einer Vielzahl interessanter Ameisenarten. Wir waren in den letzten Jahren wohl etwa zehnmal hier auf der Insel, und immer wieder sind wir überrascht von der reichen Tierwelt und ihrer Vielfalt.
Grosse und kleine Schlangen sahen wir, Schildkröten natürlich, Skorpione, Skolopender verschiedener Art, aber alle gleichermassen schlecht gelaunt, Dolchwespen, Schmetterlinge, Bienen, Chamäleons, Spinnen, Geckos und andere Echsen, freundliche Hunde und Katzen und diverse andere Tiere. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, manche sind etwas zu freundlich und zugewandt, aber so ist es eben in einem Land, das etwas ärmer ist als unseres.
Interessant war in diesem Jahr, dass unser Hotel wie auch andere Häuser zum grossen Teil von arabischen Besuchern bevölkert war. Vielleicht eine Folge der politischen Umwälzungen und der zunehmenden Liberalisierung in Tunesien. Man kann nur hoffen, dass das schöne, kleine Land es weiterhin schafft, seinen Weg zu gehen. Die Bedrohungen sind ja allgegenwärtig, in der Zeit unseres Besuchs gab es immerhin einen terroristischen Anschlag im Norden, in Tunis.
Wer Interesse an diesem Land hat, sollte sich von solchen Zwischenfällen nicht beeindrucken lassen. In den Gebieten, in denen die Hotels angesiedelt sind, sorgt das Land für Sicherheit, Militär und Polizei ist allgegenwärtig, ohne jedoch aufdringlich zu wirken. Wir zumindest wurden nie behelligt, obwohl wir natürlich stets abseits der Touristenpfade unterwegs waren.
Tunesien braucht den Tourismus, er ist eine wichtige Einnahmequelle und gibt vielen, auch den jungen Menschen Arbeit. Wer ein Reiseziel sucht mit subtropischen Ambiente und reicher Tierwelt, zudem mit kurzer Flugzeit, der ist in Tunesien gut aufgehoben. Auch wenn wir selbst eigentlich längst glaubten, mit Djerba abgeschlossen zu haben, wissen wir, dass wir dort nochmal vorbei schauen werden. Wir kennen in manchen Gebieten fast jeden Stein, jede Blechdose, die das Heim einer bicolor-Kolonie sein kann, zumindest im Winter und Frühjahr, jede Sanddüne und überhaupt alle interessanten Lebensräume. Trotzdem sind wir immer wieder beeindruckt. Es war schön. Und man fliegt in wenigen Stunden dorthin.
Blick von der kleinen Terrasse unseres Zimmers in den Hotelgarten.
Die Tage waren sonnig, aber manchmal recht windig. Typisch für das Frühjahr. Kurz vor unserer Ankunft hatte es geregnet, überall blühte es und summte es.
Die beeindruckendsten Ameisen sind die Cataglyphis bicolor hier in Nordafrika. Im Freiland wirken die grossen Ameisen immer noch gewaltiger und grösser als in der Haltung. Die Kolonien erreichen mitunter eine Grösse, dass man fast Angst bekommt, wenn man mal einen Stein hebt, unter dem eine solche Kolonie lebt. Sofort strömen hunderte Arbeiterinnen aus und durchsuchen die Umgebung, anfangs wirklich böse, erregt und wütend.
Erstaunlich und immer wieder auffallend aber, wie schnell sich diese grossen Ameisen beruhigen und nach einer Neststörung daran gehen, Brut und Kolleginnen in Sicherheit zu bringen. Die Ruhe, mit der die bicolor dann nach kurzer Aufregung zu Werke gehen, strahlt eine Souveränität aus, fast eine majestätische Gelassenheit, die man ansonsten von Formicinen so nicht kennt. Offenbar alarmieren die bicolor sparsamer und weniger andauernd. Dabei aber können sie schmerzhaft beissen und mit vorgekrümmter Gaster Ameisensäure in die Bisswunde spritzen, wobei sie dann auch hartnäckig und geduldig arbeiten und schneiden. Es empfiehlt sich, beissende Arbeiterinnen, besonders die grossen Tiere, vorsichtig zu entfernen, denn sie schaffen es durch die Oberhaut, wenn an ihnen etwas Zeit lässt und sie vorher ausreichend motiviert hat. Packt man sie vorsichtig rücklings, lassen sie meist los und man kann die Tiere zurücksetzen, ohne sie unnötig zu verletzen.
Nesteingang einer bicolor-Kolonie im Freiland. Wir haben solche Nester in Ruhe gelassen, lediglich Nester geöffnet, die man leicht und ohne Grabarbeiten öffnen und untersuchen konnte. Eben Nester unter alten Blechen oder unter flachen Steinen, unter denen die bicolor jetzt im Frühjahr gerne nisten und die Sonnenwärme so effektiv nutzen.
Die Arbeiterinnen sind mit Grabarbeiten beschäftigt und liessen sich kaum stören, als ich ihnen mit der Kamera auf den Leib rückte.
In vielen Kolonien fanden wir bereits grosse Larven und sogar Puppen von den Geschlechtstieren der kommenden Generation. Das hatten wir jetzt, Mitte März, noch nicht erwartet.
Soweit erstmal.
LG, Frank.
Eine andere Charakterart der Region sind die Messor arenarius. Die dort lebende Unterart ist eigentlich überall auf der Insel anzutreffen. Nur auf den zu schweren, harten Böden findet man sie nicht, sie scheint sandige, leichte Böden zu bevorzugen. Schon damit unterscheidet sich diese Unterart wohl von den israelischen arenarius, die uns hier bekannt sind und die angeblich in lehmigen, harten Böden siedelt.
Wir stellten der Art in Tunesien schon oft nach. Aber bisher erfolglos. Grösster "Erfolg" war eine Jungkönigin, die wir vor zweieinhalb Jahren fanden. Leider war diese offenbar unbegattet.
Ausgraben ist sinnlos, die Nester sind völlig dezentral. Zwar gibt es oft wunderschöne, symmetrische, regelmässige Krater von Aushubmaterial um die Nesteingänge, jedoch, setzt man den Spaten an, findet man im Boden so gut wie gar nichts. Es gibt dann einen Gang vielleicht, der in die Tiefe führt, man findet ein, zwei Ameisen, aber ganz selten trifft man auf Kammern voller Tiere. Wir haben das Graben nach Ameisen, besonders nach solchen Messor schon lange aufgegeben und beschränken uns immer darauf, Ameisennester zu öffnen, die leicht zu öffnen sind wie die der bicolor, wir präparieren Nester von Ameisen, indem wir ihnen verlockende Blechteile aufs Nest legen und sie so dazu verführen, sich in den nächsten Tagen dort im Warmen aufzuhalten und wir sammeln, wenn es geht, junge Königinnen. Sinnloses Graben kann gerade in reinen Sandböden zum Untergang einer Ameisenkolonie führen, es ist Zeitverschwendung und ausserdem barbarisch.
Bei den Messor arenarius brächte das auch, wie gesagt, sowieso nicht viel. Sie scheinen die Wärme in Oberflächennähe einfach nicht zu suchen, offenbar befinden sich die Brutnester in der kühlen Tiefe des Bodens und ihre Jungköniginnen sind nur im Herbst für ganz kurze Zeit, nach Regenfällen zu finden. Das abzupassen mit einer Woche Touristenaufenthalt ist reine Glückssache.
Trotzdem sind das wundervolle und sehr "sympathische" Ameisen, absolut beeindruckend, bärig und cool. Hier einige Fotos aus diesem letztem Aufenthalt auf Djerba.
Eine tote Königin. Wir fanden sie unter einem Stein, im Nestz einer dicken, hässlichen Kugelspinne.
Die Königinnen dieser Art sind auffallend schlank, fast zierlich. Nicht so gross und wuchtig wie die israelischen Verwandten.
Wuchtig dafür sind die Arbeiterinnen der Art. Allerdings auch nicht so kräftig wie die israelische Unterart. jedoch sind bei den tunesischen arenarius fast nur die Majore und grösseren Arbeiterinnen im Freien unterwegs, die winzigen Minor-Arbeiterinnen sieht man nur im und am Nest.
Oft sind die arenarius allein unterwegs, manchmal bilden sie aber auch lange Strassen, die jedoch nie so dicht belaufen sind wie die Strassen anderer, kleinerer Messorarten. Die kräftigen und ziemlich mobilen arenarius erschliessen sich dann lohnende Futterquellen, bevor andere Arten dieser habhaft werden können. Dabei kooperieren sie nicht nur dahingehend, dass sie andere zur Futterstelle führen, sie arbeiten auch zusammen, schneiden gemeinsam Schoten voller Pflanzensamen von den Pflanzen ab und schleppen diese dann über weite Strecken ins heimische Nest. Wenn diese Ameisen ungeschickt und langsam an den Pflanzen klettern und auf dünnen zweigen balancieren, sieht das mitunter lustig aus. Aber es ist harte Arbeit und nicht weniger als der Kampf ums Überleben.
Anders als alle Cataglyphis-Arten sind die Messor-Arten auf Djerba sehr territorial und bekämpfen Ameisen der eigenen Art, manchmal auch verwandter Arten im eigenen Einzugsgebiet unnachgiebig. Gerade unter diesen, eigentlich überwiegend "vegetarisch" lebenden Ameisen sieht man oft Kämpfe.
Zum Abschluss Bilder eines Nesteingangs der Art. Solche Krater sieht man an vielen Stellen, dieser hier war also nicht besonders gross. Aber die Kamera war gerade zur Hand, denn in der Nähe beobachteten wir die Cataglyphis bombycinus.
Nach einem Tag des Umherstreifens fanden wir immer ein nettes, sonniges Plätzchen im Hotelgarten, wo man uns ein sehr ordentliches, tunesisches Bier (Celtia), manchmal auch zwei oder drei servierte.
So liess es sich aushalten...
LG, Frank.
Eine andere Charakterart der Region sind die Messor arenarius. Die dort lebende Unterart ist eigentlich überall auf der Insel anzutreffen. Nur auf den zu schweren, harten Böden findet man sie nicht, sie scheint sandige, leichte Böden zu bevorzugen. Schon damit unterscheidet sich diese Unterart wohl von den israelischen arenarius, die uns hier bekannt sind und die angeblich in lehmigen, harten Böden siedelt.
Wir stellten der Art in Tunesien schon oft nach. Aber bisher erfolglos. Grösster "Erfolg" war eine Jungkönigin, die wir vor zweieinhalb Jahren fanden. Leider war diese offenbar unbegattet.
Ausgraben ist sinnlos, die Nester sind völlig dezentral. Zwar gibt es oft wunderschöne, symmetrische, regelmässige Krater von Aushubmaterial um die Nesteingänge, jedoch, setzt man den Spaten an, findet man im Boden so gut wie gar nichts. Es gibt dann einen Gang vielleicht, der in die Tiefe führt, man findet ein, zwei Ameisen, aber ganz selten trifft man auf Kammern voller Tiere. Wir haben das Graben nach Ameisen, besonders nach solchen Messor schon lange aufgegeben und beschränken uns immer darauf, Ameisennester zu öffnen, die leicht zu öffnen sind wie die der bicolor, wir präparieren Nester von Ameisen, indem wir ihnen verlockende Blechteile aufs Nest legen und sie so dazu verführen, sich in den nächsten Tagen dort im Warmen aufzuhalten und wir sammeln, wenn es geht, junge Königinnen. Sinnloses Graben kann gerade in reinen Sandböden zum Untergang einer Ameisenkolonie führen, es ist Zeitverschwendung und ausserdem barbarisch.
Bei den Messor arenarius brächte das auch, wie gesagt, sowieso nicht viel. Sie scheinen die Wärme in Oberflächennähe einfach nicht zu suchen, offenbar befinden sich die Brutnester in der kühlen Tiefe des Bodens und ihre Jungköniginnen sind nur im Herbst für ganz kurze Zeit, nach Regenfällen zu finden. Das abzupassen mit einer Woche Touristenaufenthalt ist reine Glückssache.
Trotzdem sind das wundervolle und sehr "sympathische" Ameisen, absolut beeindruckend, bärig und cool. Hier einige Fotos aus diesem letztem Aufenthalt auf Djerba.
Eine tote Königin. Wir fanden sie unter einem Stein, im Nestz einer dicken, hässlichen Kugelspinne.
Die Königinnen dieser Art sind auffallend schlank, fast zierlich. Nicht so gross und wuchtig wie die israelischen Verwandten.
Wuchtig dafür sind die Arbeiterinnen der Art. Allerdings auch nicht so kräftig wie die israelische Unterart. jedoch sind bei den tunesischen arenarius fast nur die Majore und grösseren Arbeiterinnen im Freien unterwegs, die winzigen Minor-Arbeiterinnen sieht man nur im und am Nest.
Oft sind die arenarius allein unterwegs, manchmal bilden sie aber auch lange Strassen, die jedoch nie so dicht belaufen sind wie die Strassen anderer, kleinerer Messorarten. Die kräftigen und ziemlich mobilen arenarius erschliessen sich dann lohnende Futterquellen, bevor andere Arten dieser habhaft werden können. Dabei kooperieren sie nicht nur dahingehend, dass sie andere zur Futterstelle führen, sie arbeiten auch zusammen, schneiden gemeinsam Schoten voller Pflanzensamen von den Pflanzen ab und schleppen diese dann über weite Strecken ins heimische Nest. Wenn diese Ameisen ungeschickt und langsam an den Pflanzen klettern und auf dünnen zweigen balancieren, sieht das mitunter lustig aus. Aber es ist harte Arbeit und nicht weniger als der Kampf ums Überleben.
Anders als alle Cataglyphis-Arten sind die Messor-Arten auf Djerba sehr territorial und bekämpfen Ameisen der eigenen Art, manchmal auch verwandter Arten im eigenen Einzugsgebiet unnachgiebig. Gerade unter diesen, eigentlich überwiegend "vegetarisch" lebenden Ameisen sieht man oft Kämpfe.
Zum Abschluss Bilder eines Nesteingangs der Art. Solche Krater sieht man an vielen Stellen, dieser hier war also nicht besonders gross. Aber die Kamera war gerade zur Hand, denn in der Nähe beobachteten wir die Cataglyphis bombycinus.
Nach einem Tag des Umherstreifens fanden wir immer ein nettes, sonniges Plätzchen im Hotelgarten, wo man uns ein sehr ordentliches, tunesisches Bier (Celtia), manchmal auch zwei oder drei servierte.
So liess es sich aushalten...
LG, Frank.
Auch den Cataglyphis fortis statteten wir einen Besuch ab.
Diese Art findet man auf Djerba nur an Standorten mit salzhaltigen Böden. Manchmal sind diese Böden sehr nass und zeitweise im Jahr wohl sogar überflutet. Wie die fortis das überstehen, ist mir ein Rätsel.
Die fortis sind besonders flinke, elegante und recht grosse Ameisen.
Ich vermute, dass diese Ameisen die wohl weitesten Strecken zurücklegen, allein und auf sich gestellt. Arbeiterinnen fanden wir schon im trockenen Frühsommer mitten auf der trocken gefallenen Lagune, etliche hundert Meter vom nächsten Nest entfernt. An Standorten also, an denen es mit Sicherheit keine Nester in der näheren Umgebung geben konnte, weil sie für lange Zeiten des Jahres andauernd überflutet sind.
Es scheint für diese Ameisen kein Problem zu sein, solche Entfernungen zurückzulegen, ihre Marschgeschwindigkeit entspricht etwa der eines langsam gehenden Fussgängers. Wenn wir also die trockengefallene Lagune in etwa einer halben Stunde durchqueren konnten, so werden die fortis dafür nur etwas länger brauchen, wenn sie es denn auf sich nehmen.
Sie können es relativ gefahrlos tun, denn wie bei allen Cataglyphis ist es auch bei den fortis üblich, nestfremde Arbeiterinnen der eigenen Art oder verwandter Arten im Gelände ziehen zu lassen. Lediglich am und im Nesteingang werden fremde Arbeiterinnen angegriffen und manchmal getötet. Andere, konkurrierende Ameisenarten gibt es nicht im Lebensraum der fortis. Allenfalls in den Randgebieten der Lagune kann es zu Begegnungen mit anderen Ameisenarten kommen. Auch ansonsten haben wir eigentlich keine Feinde festgestellt, die diese Ameisen erbeuten könnten. Diese Ameisen sind einfach ungeheuer schnell, wendig und wachsam, ihr Sehvermögen ist hervorragend.
Grösste Bedrohung in der Lagune sind die Menschen für diese Ameisen. Auf dem flachen Gelände wird gern Quad gefahren, Einheimische fahren mit Rudeln von Touristen durch die Lagune und durch die angrenzende, sandige Steppe. Zum Glück meist auf den gleichen Routen, so werden relativ wenige Nesteingänge zerstört.
Nesteingang von Cataglyphis fortis. Arbeiterinnen tragen Lehmbrocken hinaus. Der Boden ist lehmig und salzig, versucht man hier zu graben, lässt man es bald wieder völlig entnervt. Der Boden ist auch durch den Salzgehalt extrem fest, klebrig und eigentlich ungrabbar. Das ist er aber nicht für diese Ameisen.
Nesteingänge eines Nestes der Art, im Hintergrund ein Teil der Lagune. Sie war schon teilweise trockengefallen, ist nun Jagd- und Sammelgebiet für Cataglyphis fortis.
Tolle Ameisen, die wir immer wieder gern beobachten. Wir werden sie wieder besuchen...;)
LG, Frank.
Auch den Cataglyphis fortis statteten wir einen Besuch ab.
Diese Art findet man auf Djerba nur an Standorten mit salzhaltigen Böden. Manchmal sind diese Böden sehr nass und zeitweise im Jahr wohl sogar überflutet. Wie die fortis das überstehen, ist mir ein Rätsel.
Die fortis sind besonders flinke, elegante und recht grosse Ameisen.
Ich vermute, dass diese Ameisen die wohl weitesten Strecken zurücklegen, allein und auf sich gestellt. Arbeiterinnen fanden wir schon im trockenen Frühsommer mitten auf der trocken gefallenen Lagune, etliche hundert Meter vom nächsten Nest entfernt. An Standorten also, an denen es mit Sicherheit keine Nester in der näheren Umgebung geben konnte, weil sie für lange Zeiten des Jahres andauernd überflutet sind.
Es scheint für diese Ameisen kein Problem zu sein, solche Entfernungen zurückzulegen, ihre Marschgeschwindigkeit entspricht etwa der eines langsam gehenden Fussgängers. Wenn wir also die trockengefallene Lagune in etwa einer halben Stunde durchqueren konnten, so werden die fortis dafür nur etwas länger brauchen, wenn sie es denn auf sich nehmen.
Sie können es relativ gefahrlos tun, denn wie bei allen Cataglyphis ist es auch bei den fortis üblich, nestfremde Arbeiterinnen der eigenen Art oder verwandter Arten im Gelände ziehen zu lassen. Lediglich am und im Nesteingang werden fremde Arbeiterinnen angegriffen und manchmal getötet. Andere, konkurrierende Ameisenarten gibt es nicht im Lebensraum der fortis. Allenfalls in den Randgebieten der Lagune kann es zu Begegnungen mit anderen Ameisenarten kommen. Auch ansonsten haben wir eigentlich keine Feinde festgestellt, die diese Ameisen erbeuten könnten. Diese Ameisen sind einfach ungeheuer schnell, wendig und wachsam, ihr Sehvermögen ist hervorragend.
Grösste Bedrohung in der Lagune sind die Menschen für diese Ameisen. Auf dem flachen Gelände wird gern Quad gefahren, Einheimische fahren mit Rudeln von Touristen durch die Lagune und durch die angrenzende, sandige Steppe. Zum Glück meist auf den gleichen Routen, so werden relativ wenige Nesteingänge zerstört.
Nesteingang von Cataglyphis fortis. Arbeiterinnen tragen Lehmbrocken hinaus. Der Boden ist lehmig und salzig, versucht man hier zu graben, lässt man es bald wieder völlig entnervt. Der Boden ist auch durch den Salzgehalt extrem fest, klebrig und eigentlich ungrabbar. Das ist er aber nicht für diese Ameisen.
Nesteingänge eines Nestes der Art, im Hintergrund ein Teil der Lagune. Sie war schon teilweise trockengefallen, ist nun Jagd- und Sammelgebiet für Cataglyphis fortis.
Tolle Ameisen, die wir immer wieder gern beobachten. Wir werden sie wieder besuchen...;)
LG, Frank.
Hallo Mathias. Nee, daran hab ich noch gar nicht gedacht...;)
Cataglyphis dieser Arten sind mir auch begegnet, vor vielen Jahren in Nordspanien. Sie waren die ersten Cataglyphis, die ich sah und sie haben mich damals sofort verzaubert. Das waren mal Ameisen, die nicht in dunkle Verstecke flohen, wenn ich mich am Nesteingang ihrer Kolonie zu schaffen machte oder ihnen nachstellte.
Diese Ameisen flohen zwar, aber auf Halme und Zweige, um sich einen Überblick zu verschaffen. Einen Überblick im wahrsten Sinne des Wortes, sie sie guckten, was dieser Störenfried da wohl macht. Dieses Verhalten war völlig neu für mich, ich kannte damals zwar unsere heimischen Formica-Arten und ihren guten Sehsinn, der ist aber nicht vergleichbar mit dem der Cataglyphis. Auch das Temperament ist völlig anders, Formica-Arten greifen meist ungestüm an, Arbeiterinnen opfern sich für die Kolonie und kämpfen, wenn es sein muss, bis in den Tod.
Die Cataglyphis sind da irgendwie anders gestrickt. Es gibt zwar sicher Unterschiede und manche Arten sind aggressiv und draufgängerisch, aber trotzdem sind sie nicht so "kopflos" im Kampf und versuchen auch tunlichst, sinnlose und gefahrvolle Kämpfe zu vermeiden.
Es gibt natürlich kleine und eh vorsichtiger agierende Arten, aber auch grosse Arten wie die der bicolor. Und gerade bei denen wundert mich immer wieder und erstaunt mich, wie schnell die sich nach einen Aufruhr beruhigen und wie wenig verschwenderisch sie mit ihrer Energie und Kraft umgehen.
Wie stark, kompromisslos und vehement sie dann aber zupacken, wenn es sich zu lohnen scheint und wenn zB. eine gute Beute erreichbar ist. Das wird aber vorher ausgiebig gecheckt, die Arbeiterinnen gehen bei der Jagd und beim Sammeln kein unkalkulierbares Risiko ein und versuchen, vorher die Situation zu prüfen.
Hier mal eine andere relativ grosse Ameise, Camponotus spec. aus der maculatus-Gruppe. Auf die werde ich aber nicht näher eingehen, wir sahen dieses Mal auch wenige und nur diese eine Jungkönigin fanden wir unter einen Stein.
LG, Frank.
Hallo Mathias. Nee, daran hab ich noch gar nicht gedacht...;)
Cataglyphis dieser Arten sind mir auch begegnet, vor vielen Jahren in Nordspanien. Sie waren die ersten Cataglyphis, die ich sah und sie haben mich damals sofort verzaubert. Das waren mal Ameisen, die nicht in dunkle Verstecke flohen, wenn ich mich am Nesteingang ihrer Kolonie zu schaffen machte oder ihnen nachstellte.
Diese Ameisen flohen zwar, aber auf Halme und Zweige, um sich einen Überblick zu verschaffen. Einen Überblick im wahrsten Sinne des Wortes, sie sie guckten, was dieser Störenfried da wohl macht. Dieses Verhalten war völlig neu für mich, ich kannte damals zwar unsere heimischen Formica-Arten und ihren guten Sehsinn, der ist aber nicht vergleichbar mit dem der Cataglyphis. Auch das Temperament ist völlig anders, Formica-Arten greifen meist ungestüm an, Arbeiterinnen opfern sich für die Kolonie und kämpfen, wenn es sein muss, bis in den Tod.
Die Cataglyphis sind da irgendwie anders gestrickt. Es gibt zwar sicher Unterschiede und manche Arten sind aggressiv und draufgängerisch, aber trotzdem sind sie nicht so "kopflos" im Kampf und versuchen auch tunlichst, sinnlose und gefahrvolle Kämpfe zu vermeiden.
Es gibt natürlich kleine und eh vorsichtiger agierende Arten, aber auch grosse Arten wie die der bicolor. Und gerade bei denen wundert mich immer wieder und erstaunt mich, wie schnell die sich nach einen Aufruhr beruhigen und wie wenig verschwenderisch sie mit ihrer Energie und Kraft umgehen.
Wie stark, kompromisslos und vehement sie dann aber zupacken, wenn es sich zu lohnen scheint und wenn zB. eine gute Beute erreichbar ist. Das wird aber vorher ausgiebig gecheckt, die Arbeiterinnen gehen bei der Jagd und beim Sammeln kein unkalkulierbares Risiko ein und versuchen, vorher die Situation zu prüfen.
Hier mal eine andere relativ grosse Ameise, Camponotus spec. aus der maculatus-Gruppe. Auf die werde ich aber nicht näher eingehen, wir sahen dieses Mal auch wenige und nur diese eine Jungkönigin fanden wir unter einen Stein.
LG, Frank.
Neben den Cataglyphis-Arten aus der bicolor-Gruppe und den Cataglyphis bombycinus sinaiticus aus der bombycinus-Gruppe beobachteten wir wie auch in den anderen Jahren weitere Arten der Gattung.
Diese etwas kleinere und hübsche Art gehört wohl wie die Cataglyphis fortis zur albicans-Gruppe. Die fortis sind dabei die grössten Vertreter der Gruppe, denke ich. Diese Art gehört hier zu den mittelgrossen Arten der Gattung.
Es gab eine weitere Art dieser Grösse und mit ähnlichem Verhalten. Diese Art, glänzend-schwarz wie die Cataglyphis fortis, wies etwa die gleichen Körpergrössen in den Kasten auf wie die her abgebildete Art, lebte jedoch in eher lehmig-festen Böden mit teils dichterer, teils offener, grasartiger Vegetation am Boden. Die hier gezeigte Art lebt dagegen eher auf sandigen Böden mit wenig Busch- und Strauchbewuchs. Sozusagen in den Rand- und Übergangsbereichen zu den fast vegetationslosen Sandflächen, die die bombycinus besiedeln.
LG, Frank.
Neben den Cataglyphis-Arten aus der bicolor-Gruppe und den Cataglyphis bombycinus sinaiticus aus der bombycinus-Gruppe beobachteten wir wie auch in den anderen Jahren weitere Arten der Gattung.
Diese etwas kleinere und hübsche Art gehört wohl wie die Cataglyphis fortis zur albicans-Gruppe. Die fortis sind dabei die grössten Vertreter der Gruppe, denke ich. Diese Art gehört hier zu den mittelgrossen Arten der Gattung.
Es gab eine weitere Art dieser Grösse und mit ähnlichem Verhalten. Diese Art, glänzend-schwarz wie die Cataglyphis fortis, wies etwa die gleichen Körpergrössen in den Kasten auf wie die her abgebildete Art, lebte jedoch in eher lehmig-festen Böden mit teils dichterer, teils offener, grasartiger Vegetation am Boden. Die hier gezeigte Art lebt dagegen eher auf sandigen Böden mit wenig Busch- und Strauchbewuchs. Sozusagen in den Rand- und Übergangsbereichen zu den fast vegetationslosen Sandflächen, die die bombycinus besiedeln.
LG, Frank.
Ganz tolle Eindrücke von Djerba! Ich bin fasziniert von der Wüste, und den Cataglyphis. Auch das Chameleon sieht sehr schön aus.
Freue mich auf weitere Bilder
Grüße, Phil
Ganz tolle Eindrücke von Djerba! Ich bin fasziniert von der Wüste, und den Cataglyphis. Auch das Chameleon sieht sehr schön aus.
Freue mich auf weitere Bilder
Grüße, Phil
Hallo Frank,
tolle Bilder, bin begeistert. Der Soldat, echt spitze
Grüße, Phil
Hallo Frank,
tolle Bilder, bin begeistert. Der Soldat, echt spitze
Grüße, Phil
Hallo aus Koblenz,
sehr schöne Bilder....ich werde leider noch etwas warten müssen um in den Urlaubs- und Ameisengenuß zu kommen.
Wenigstens kann ich mir die Wartezeit etwas verkürzen.
Gruß
Fred
Hallo aus Koblenz,
sehr schöne Bilder....ich werde leider noch etwas warten müssen um in den Urlaubs- und Ameisengenuß zu kommen.
Wenigstens kann ich mir die Wartezeit etwas verkürzen.
Gruß
Fred
Hi Frank!
So, jetzt bin ich hier endlich auch angekommen, hab den Thread erst gar nicht gefunden. Naja, wer lesen kann ist....
Schöne Bilder hast Du da mitgebracht, die Camponotus gefallen mir. Auch die Bilder der Messor sind wirklich interessant. Selbst die Fotos übermitteln eine wuchtige Ameise.
Tolle Eindrücke!
LG Imago
Hi Frank!
So, jetzt bin ich hier endlich auch angekommen, hab den Thread erst gar nicht gefunden. Naja, wer lesen kann ist....
Schöne Bilder hast Du da mitgebracht, die Camponotus gefallen mir. Auch die Bilder der Messor sind wirklich interessant. Selbst die Fotos übermitteln eine wuchtige Ameise.
Tolle Eindrücke!
LG Imago
Wohoo, die Soldatin auf dem letzten Bild hat ja beeindruckende Mandibel
Haben die immer so einen schönen Glanz ?
Die Soldatin sieht echt Klasse aus.
LG Timmi
Wohoo, die Soldatin auf dem letzten Bild hat ja beeindruckende Mandibel
Haben die immer so einen schönen Glanz ?
Die Soldatin sieht echt Klasse aus.
LG Timmi
Hallo Frank
Die Bilder sind echt klasse.
In der Natur sind Sie immer am schönsten.
Was ist eigentlich mit dem Abdomen auf dem letzten Bild.
Hat Die sich vergraben oder exestiert mehr nicht von Ihr?
Lieben Gruß Leon
Hallo Frank
Die Bilder sind echt klasse.
In der Natur sind Sie immer am schönsten.
Was ist eigentlich mit dem Abdomen auf dem letzten Bild.
Hat Die sich vergraben oder exestiert mehr nicht von Ihr?
Lieben Gruß Leon