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Hier findest du alle Posts des Threads wie-lange-ist-eine-jungkonigin-begattungsfahig.


Post 5629 -

Das wird nicht gehen, Alexander. Die Partner sollten schon möglichst zeitgleich schlüpfen. Aber man kann auch nicht alle Arten über einen Kamm scheren, es wird sicher Ausnahmen geben.
Aber wohl nicht bei den Cataglyphis, die sind relativ ja "konservativ" ;), sie ziehen halt im Frühjahr wie viele Formicinen der gem. und subtrop. Breiten ihre Geschlechtstiere auf in den Freilandkolonien. das geschieht je nach Witterung in den Regionen fast zeitgleich, so ist das Zusammenkommen begattungsfähiger Partner gewährleistet.
Es ist im übrigen selbst bei Vorhandensein der Geschlechtstiere beiderlei Geschlechts leider keine Garantie gegeben, das Kopulationen stattfinden. Bei mir ist es in diesem Jahr mit den nah verwandten afrikanischen bicolor zum ersten Mal nicht geglückt. Das, obwohl ich grosse Mengen von Geschlechtstieren hatte.


Versuche bitte, die Kolonien im nächsten Frühjahr gut zu starten. Also eine Winterruhe, dann sehr gute Fütterung, die Kolonien sollten stark und gut genährt sein. Dann werden sie bei hohen Temps als erstes Geschlechtstiere aufziehen, wenn Du Glück hast, Männchen und Weibchen.


Die Kolonie bei Dir, die von mir stammt, hatte jedoch als erstes im Frühjahr diesen Jahres hier Männchen aufgezogen, hinterher dann einige Jungköniginnen. Also etwas schwierig mit dem Timing. Vielleicht sollte man die beiden Kolonien unter leicht unterschiedlichen Bedingungen halten, möglichwerweise werden bei etwas niedrigeren Temps unbefr. Eier gelegt und Männchen aufgezogen, bei höheren Temps befruchtete Eier und Königinnen.
Das würde den zeitlichen Ablauf erklären, als erstes wurden ja Männchen aufgezogen, dann bei höheren Temps Jungköniginnen und Arbeiterinnen.


Ähnliche Phänomene sind von den entfernt verwandten Waldameisen übrigens bekannt. Die Nesttemperaturen spielen offenbar ein Rolle bei Eiablage im Frühjahr, insbesondere auf die Geschlechtstieraufzucht. In kühleren Nestern, beschattet im Wald, werden wohl überwiegend männliche Geschlechtstiere aufgezogen, in wärmeren Nestern überwiegend weibliche Geschlechtstiere. Die ersten Eigelege, aus denen diese Geschlechtstiere entstehen, werden ja wahrscheinlich in einer Zeit im ganz zeitigen Frühjahr gelegt, in der die Arbeiterinnen der Waldameisen noch nicht in der Lage sind, das Brutnest zu erwärmen.


LG, Frank.


Das wird nicht gehen, Alexander. Die Partner sollten schon möglichst zeitgleich schlüpfen. Aber man kann auch nicht alle Arten über einen Kamm scheren, es wird sicher Ausnahmen geben.
Aber wohl nicht bei den Cataglyphis, die sind relativ ja "konservativ" ;), sie ziehen halt im Frühjahr wie viele Formicinen der gem. und subtrop. Breiten ihre Geschlechtstiere auf in den Freilandkolonien. das geschieht je nach Witterung in den Regionen fast zeitgleich, so ist das Zusammenkommen begattungsfähiger Partner gewährleistet.
Es ist im übrigen selbst bei Vorhandensein der Geschlechtstiere beiderlei Geschlechts leider keine Garantie gegeben, das Kopulationen stattfinden. Bei mir ist es in diesem Jahr mit den nah verwandten afrikanischen bicolor zum ersten Mal nicht geglückt. Das, obwohl ich grosse Mengen von Geschlechtstieren hatte.


Versuche bitte, die Kolonien im nächsten Frühjahr gut zu starten. Also eine Winterruhe, dann sehr gute Fütterung, die Kolonien sollten stark und gut genährt sein. Dann werden sie bei hohen Temps als erstes Geschlechtstiere aufziehen, wenn Du Glück hast, Männchen und Weibchen.


Die Kolonie bei Dir, die von mir stammt, hatte jedoch als erstes im Frühjahr diesen Jahres hier Männchen aufgezogen, hinterher dann einige Jungköniginnen. Also etwas schwierig mit dem Timing. Vielleicht sollte man die beiden Kolonien unter leicht unterschiedlichen Bedingungen halten, möglichwerweise werden bei etwas niedrigeren Temps unbefr. Eier gelegt und Männchen aufgezogen, bei höheren Temps befruchtete Eier und Königinnen.
Das würde den zeitlichen Ablauf erklären, als erstes wurden ja Männchen aufgezogen, dann bei höheren Temps Jungköniginnen und Arbeiterinnen.


Ähnliche Phänomene sind von den entfernt verwandten Waldameisen übrigens bekannt. Die Nesttemperaturen spielen offenbar ein Rolle bei Eiablage im Frühjahr, insbesondere auf die Geschlechtstieraufzucht. In kühleren Nestern, beschattet im Wald, werden wohl überwiegend männliche Geschlechtstiere aufgezogen, in wärmeren Nestern überwiegend weibliche Geschlechtstiere. Die ersten Eigelege, aus denen diese Geschlechtstiere entstehen, werden ja wahrscheinlich in einer Zeit im ganz zeitigen Frühjahr gelegt, in der die Arbeiterinnen der Waldameisen noch nicht in der Lage sind, das Brutnest zu erwärmen.


LG, Frank.



Post 5643 -

Gerne. Umfassend war sie sicher, aber kompetent???


Eigentlich kann ich ja auch nur im Nebel stochern, was wissen wir schon über diese Tiere und vor allem, über ihr Leben. Alles was wir wissen, sind eigentlich Vermutungen und Rückschlüsse aus Beobachtungen. Ich weiss zB. nicht, ob es schon mal genauer untersucht wurde, ab welchen Temperaturen die Königinnen der o. als Beispiel erwähnten Waldameisen befruchtete Eier legen und ob es da überhaupt eine genaue Grenze gibt. Aber selbst wenn es eine genaue Grenze gibt, könnte man diese Ergebnisse nicht einfach auf andere, nicht einmal auf verwandte Arten ohne Weiteres übertragen. Sie sind bestenfalls eine Anregung.
Genauso verhält es sich sicher mit der Frage, wie lange solche Jungköniginnen begattungesbereit sind. Und auch da dürfte es sich bei den Arten unterschiedlich verhalten, erst recht bei den unterschiedlichen Gattungen.
Uns bleibt also nur, auszuprobieren und Ergebnisse zu dokumentieren. Diese dürfen dann aber nicht verallgemeinert werden, allerhöchstens und mit Vorsicht auf ganz nah verwandte Arten wie den Cataglyphis nodus und den afrikanischen Vertretern der Catagyphis bicolor-Gruppe.


LG, Frank.


Gerne. Umfassend war sie sicher, aber kompetent???


Eigentlich kann ich ja auch nur im Nebel stochern, was wissen wir schon über diese Tiere und vor allem, über ihr Leben. Alles was wir wissen, sind eigentlich Vermutungen und Rückschlüsse aus Beobachtungen. Ich weiss zB. nicht, ob es schon mal genauer untersucht wurde, ab welchen Temperaturen die Königinnen der o. als Beispiel erwähnten Waldameisen befruchtete Eier legen und ob es da überhaupt eine genaue Grenze gibt. Aber selbst wenn es eine genaue Grenze gibt, könnte man diese Ergebnisse nicht einfach auf andere, nicht einmal auf verwandte Arten ohne Weiteres übertragen. Sie sind bestenfalls eine Anregung.
Genauso verhält es sich sicher mit der Frage, wie lange solche Jungköniginnen begattungesbereit sind. Und auch da dürfte es sich bei den Arten unterschiedlich verhalten, erst recht bei den unterschiedlichen Gattungen.
Uns bleibt also nur, auszuprobieren und Ergebnisse zu dokumentieren. Diese dürfen dann aber nicht verallgemeinert werden, allerhöchstens und mit Vorsicht auf ganz nah verwandte Arten wie den Cataglyphis nodus und den afrikanischen Vertretern der Catagyphis bicolor-Gruppe.


LG, Frank.



Post 5602 -

Ich würde sagen das kaum jemand/niemand dies jemals versucht hat, denke mir jedoch, dass die Gyne dies in ihrem Nest evt. nicht überlebt, da sie ja eine "Konkurentin" der Königin ist.Ich würde dir raten, sofern ich mich nicht irre es einfach mal zu probieren.
Ich selber habe aber kaum Erfahrung, insofern solltest du noch auf andere Meinungen warten, bevor du handelst.


Ich würde sagen das kaum jemand/niemand dies jemals versucht hat, denke mir jedoch, dass die Gyne dies in ihrem Nest evt. nicht überlebt, da sie ja eine "Konkurentin" der Königin ist.Ich würde dir raten, sofern ich mich nicht irre es einfach mal zu probieren.
Ich selber habe aber kaum Erfahrung, insofern solltest du noch auf andere Meinungen warten, bevor du handelst.



Post 5601 -

Grüß Euch!


Was ich damit meine: wenn die Jung-Königinnen ausschwärmen und es findet theoretisch keine Begattung statt- kann Sie bei den nächsten Schwarmflügen begattet werden (unabhängig von der Wahrscheinlichkeit einen Partner zu finden)?


oder anders rum: wenn ich Kolonien der gleichen Art halte und ich hätte Jung -Königinnen- kann man die wenn theoretisch die 2. Kolonie Monate später Männchen aufzieht noch verpaaren- oder umgekehrt?


lg
Alexander


Grüß Euch!


Was ich damit meine: wenn die Jung-Königinnen ausschwärmen und es findet theoretisch keine Begattung statt- kann Sie bei den nächsten Schwarmflügen begattet werden (unabhängig von der Wahrscheinlichkeit einen Partner zu finden)?


oder anders rum: wenn ich Kolonien der gleichen Art halte und ich hätte Jung -Königinnen- kann man die wenn theoretisch die 2. Kolonie Monate später Männchen aufzieht noch verpaaren- oder umgekehrt?


lg
Alexander



Post 5642 -

Lieber Frank,


danke für Deine umfassende und kompetente Auskunft!


lg
Alexander


Lieber Frank,


danke für Deine umfassende und kompetente Auskunft!


lg
Alexander