
Es ist halt ein Kreuz mit diesen Zürchern ! Habt Erbarmen!!
Endlich finde ich mal Zeit, hier nicht nur zu lesen, sondern auch kurz was über mich zu erzählen.
Da muss ich gleich ein Geständnis machen: ich bin kein Halter/Züchter, sondern . . .
Also meine erste "Ameisenarbeit" geht auf 1954 zurück, als ich in der "Z. angew. Ent." 1954, Heft 2, p. 180-217 den Beitrag von G. Wellenberg über "Die Insektenjagd der Roten Waldameise (F. rufa) " gelesen hatte. In dem Bericht waren keine Fotos, dafür wie damals üblich, grosse Tabellen, in denen minutiös alle Beobachtungen mit Zeitangaben aufgelistet waren.
Bei seinen Freilandversuchen verwendete der Autor Raupen als Beutetiere. Er kam dabei zum Schluss, dass F. rufa sehr schlecht sehen, und die Hilfsameisen jeweils erst dann am Tatort erschienen, wenn sie die sich wild windende Raupe beobachtet hätten, um dann gemeinsam die Beute ins Nest zu fouragieren.
Das machte mich allerdings stutzig, weil ich wusste, dass auch die Waldameisen immer mal Pflanzensamen und tote Insekten eintragen. Ergo machte ich im August 1954 meine eigenen Freilandversuche, verwendete dafür aber Rüsselkäfer, denen alle Anhänge amputiert worden waren. Natürlich war auch meine Canon mit Zubehör dabei!
Bei allen 12 Versuchen stellte ich fest, dass die Entdeckerin erst den Käfertorso von allen Seiten untersuchte, und bald stellten sich Hilfsameisen ein. Stets wurde der Abtransport der Beute wie in einem vorgegebenen Programm organisiert. Es war für mich klar, dass da andere Faktoren im Spiel sein mussten, es war nur die Frage: Welche?
Zugegeben, heute liest sich das vielleicht etwas eigenartig, aber man muss sich zurückdenken aufs Jahr 1954 ! Denn: Larson & Lüscher prägten den Begriff Pheromon jedoch erst 1959 !
So, jetzt wisst ihr, wie ich mich mit Ameisen beschäftige!
Schöne Grüsse
Ryk
PS: Mein Atavar zeigt den Abtransport eines Käfertorso !!