Insekten und Spinnen in meinem Garten

Käfer, Tausendfüßer, Spinnen und andere Arthropoden.

Aculeata;Überfamilie-Apoidea;Familie-Apidae

Beitragvon riverjack » Mo 27. Sep 2010, 12:18

Unterfamilie – Andreninae – Sandbienenartige
Tribus – Andrenini
Gattung – Andrena – Sandbienen
Die Gattung Andrena wird in ca. 100 Untergattungen aufgeteilt, wobei es bei einigen Arten zum Teil unklar ist, welcher Untergattung sie angehören.

Sandbienen sind meist solitäre Bienen.

Sandbiene (Andrena sp.)
Sandbienen sind nur sehr schwer bestimmbar. Meist gelingt die Bestimmung nur an toten Exemplaren mit Hilfe von Lupen oder Mikroskopen.

Vorkommen: Weltweit sind mehr als 1500 Sandbienenarten bekannt. In Mitteleuropa ungefähr 150 Arten.
In Deutschland sind es ca. 110 Arten.
Größe: je nach Art 5 – 16 mm.
Lebensweise und Entwicklung: Bei den Sandbienen handelt es sich meist um solitäre Bienen. Einige Arten sind aber kommunale Bienen. Die Weibchen schließen sich in diesem Fall zu kleinen Gruppen zusammen, die sich gemeinsam am Nestbau und der Futtereintragung beteiligen. Die Bauten werden im Erdreich angelegt. Die Nester bestehen aus mehreren Brutzellen, die mit je einem Ei belegt werden. Die Nester haben mehrere Seitengänge. Alle Weibchen legen Eier.

Im Normalfall wird nur eine Generation pro Jahr produziert. Die im Spätsommer schlüpfenden Bienen bleiben bis zum Frühjahr
in ihren Brutkammern und kommen erst dann aus den Nestern. Die Männchen fliegen vor den Weibchen aus.

Oft sind die einzelnen Arten auf bestimmte Pflanzen als Pollenlieferant spezialisiert.

Flugzeit: Frühjahr - Sommer

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Unterfamilie - Halictinae - Furchenbienenartige
Tribus - Halictini
Gattung – Halictus – Furchenbienen

Furchenbiene (Halictus sp.), Schmalbiene (Lasioglossum sp.)
Vorkommen: In vielen Arten in Europa, Afrika, naher Osten, Orient.
Größe: die hier gezeigten bis zu 17 mm.
Lebensweise und Entwicklung: Furchenbienen der Gattungen Halictus und Lasioglossum sind eine Familie, deren Mitglieder temporär sozial sind.
Hierbei gibt es unterschiedliche Ausprägungen der Sozialität. Einige Arten legen ihre Nester lediglich nahe bei einander an, während bei anderen Arten mehrere Weibchen ein gemeinsames Nest benutzen, die Brut jedoch selbst versorgen bis hin zur gemeinsamen Versorgung der Brut. Bei einigen Arten wird zunächst die Brut eines Weibchens durch Zusammenschluss mehrerer Weibchen aufgezogen. Danach legen dann die anderen Weibchen als solitäre Bienen Nester an und versorgen ihre Brut selbst. Somit stellt diese Familie einen Übergang zur Eusozialität dar.
Die Nester werden im Boden angelegt.
Einjähriger Zyklus.

Noch eine kleine Anmerkung von Frank zum Sozialverhalten der Furchenbienen:
Die Staaten der eusozialen Furchenbienen sind meist einjährig und verfügen auf dem Höhepunkt der Kolonieentwicklung meist über immerhin einige dutzend Arbeiterinnen (!). Morphologische Unterschiede sollen gering sein, jedoch übernehmen die unbegatteten Arbeiterinnen ausschliesslich deren typische Aufgaben wie Nestbau, Pollen sammeln, Wachdienst etc..

Es gibt bei den Arten, deren Jungweibchen im Nest überwintern, im kommenden Jahr oft sogar Polygynie. Stets entwickelt sich eine Hirarchie, das ranghöchste Weibchen wird zur Königin, die anderen übernehmen Arbeiterinnenaufgaben. Unterdrückung erfolgt möglicherweise nicht duch Pheromone wie bei den Hummeln und Honigbienen, sondern durch aggressives Verhalten der Ranghöchsten.
Es gibt bei L. marginatum sogar mehrjährige Staaten mit komplizierten Zyklus.

An dieser Stelle nochmal meinen Dank an Frank für diese interessante Anmerkung!


Flugzeit: Frühjahr - Herbst

In Frage kommende Arten:
Halictus scabiosae, Halictus sexcinctus, Lasioglossum calceatus und andere Arten.

Halicus sp. Männchen:
Bild Bild Bild Bild

Lasioglossum calceatum ? Männchen:
Bild

Halictus sp. und/oder Lasioglossum Weibchen:
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild



Unterfamilie – Megachilinae – Mauerbienenartige
Tribus - Anthidini
Gattung – Anthidium – Harz- und Wollbienen
Wollbienen sind solitäre Bienen.

Gemeine Wollbiene, Gartenwollbiene (Anthidium manicatum)
Vorkommen: Europa, Nordafrika, Naher Osten, in Neuseeland eingebürgert.
Größe:
Weibchen: 11 – 12 mm
Männchen: 14 – 18 mm
Lebensweise und Entwicklung: Die Männchen dieser Art besetzen Reviere, die von mehreren Weibchen bewohnt werden. Diese Reviere werden gegen andere Artgenossen, aber auch gegen andere Bienen- und Hummelarten verteidigt. Hierzu werden die betroffenen Gegner angeflogen. Kurz vor dem Aufprall krümmt dann das Männchen seinen dornenbewehrten Hinterleib noch vorne und rammt seinen Gegner hiermit. Hierbei können die Männchen ihre Gegner auch schädigen, da oftmals dabei die Flügel der angegriffenen Tiere beschädigt werden. Manch ein Gegner wird hierdurch auch flugunfähig und verhungert dann.

Die Weibchen werden zur Paarung angeflogen und auf den besuchten Blüten begattet. Die Brutzellen werden in Erdlöchern, Mauer- und Felsspalten und in Holzlöchern angelegt. Diese Brutzellen werden mit Nektar und Pollen als Larvennahrung befüllt.
Jede Brutzelle wird mit einem Ei belegt und anschließend mit Pflanzenwolle verschlossen.
Die Überwinterung erfolgt als Larve.

Zum Schlafen verbeißen sich die Wollbienen an Grashalmen, mit angelegten Flügeln und herunterhängenden Beinen. Aus dieser Position lassen sich die Tiere bei Störung fallen und können sofort abfliegen.
Beliebte Woll- und Futterpflanzen sind Ziestarten (Stachys sp.), Königskerzen (Verbascum sp.), Salbei (Salvia sp.), Herzgespann (Leonurus sp.) und andere.

Flugzeit: Mitte Juni – Mitte Oktober

Männchen:
Bild Bild Bild


Weibchen:
Bild Bild Bild Bild


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Überfamilie-Apoidea;Familie-Crabronidae-Grabwespen

Beitragvon riverjack » Mo 27. Sep 2010, 14:50

Überfamilie – Apoidea
Familie – Crabronidae – Grabwespen
Unterfamilie – Philanthinae - Bienenwölfe
Tribus – Cercerini
Gattung – Cerceris – Knotenwespen

Bienenjagende Knotenwespe (Cerceris rybyensis)
Vorkommen: Nordafrika über Europa bis Japan
Größe: 6 – 12 mm.
Lebensweise: Die Tiere graben senkrechte Gänge in den Boden. Um den Eingang wird der Erdaushub angeschüttet.
Die Nester werden meist in der Nähe ihrer Beutetiere angelegt. Meist in Kolonien.
Als Futter für die Larven werden Wildbienen der Gattungen Halictus, Lasioglossum, Andrena oder Panurgus eingetragen.
Gelegentlich werden die Nester von den Goldwespenarten Hedychrum nobile und Hedychrum gerstäckeri parasitiert.
Flugzeit: In einer Generation von Juni – September.

Bild Bild

So, das wars jetzt mit der Überfamilie Apoidea. Für diese Woche ist Ende angesagt. Mit was ich weitermache, weiss ich noch nicht.
Wahrscheinlich aber mit den Wespen, danach mit den Ameisen und zum Schluß dann die Pflanzenwespen (da eigene Unterordnung).

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Überfamilie-Chrysoidea;Familie-Chrysididae-Goldwespen

Beitragvon riverjack » Do 7. Okt 2010, 10:50

Unterordnung – Apocrita - Taillenwespen
Teilordnung – Aculeata - Stechimmen
Überfamilie – Goldwespen – Chrysidoidea
Die Goldwespen kommen weltweit mit ungefähr 4000 Arten vor. In Mitteleuropa sind ungefähr 120 Arten in mehreren Gattungen vertreten.
Es handelt sich hierbei um kleine, bis zu 10 mm große Wespen, welche bei verschiedenen solitären Wildbienen-, Wespen- und Wegwespenarten parasitieren. Hierbei gibt es verschiedene Ausprägungen, wie z.B. Brutschmarotzer, welche die Wirtslarve abtöten und dann vom Futtervorrat leben, als auch Parasitoide, welche an den Larven bzw. Puppen der Wirsart leben und sich von diesen ernähren.

Familie – Chrysididae
Unterfamilie – Chrysidinae
Tribus – Chrysidini
Gattung – Chrysis

Bunte Goldwespe (Chrysis viridula) (Bestimmung nicht gesichert)
Vorkommen: West- und Mitteleuropa, Naher Osten.
Die Tiere sind an Hohlwegen, alten Mauern und Hauswänden zu finden.
Größe: 6 – 9 mm
Lebensweise und Entwicklung: Diese Art parasitiert bei der Gemeinen Schornsteinwespe (Odynerus spinipes).
Hierbei werden bereits verschlossene Nester der Wirtsart geöffnet, um dann die Eier an die Puppe der Wirtsart zu legen.
Von dieser Puppe ernährt sich dann die Larve.
Flugzeit: Mai - August


Leider sind die Tiere bei Sonnenschein dermaßen quirlig, so dass ich nicht wirklich scharfe Fotos hinbekommen habe.

Bild Bild Bild

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Überfamilie-Vespoidea, Familie-Vespidae,Unterfamilie-Polisti

Beitragvon riverjack » Fr 8. Okt 2010, 14:25

Unterordnung – Apocrita Taillenwespen
Teilordnung – Aculeata Stechimmen
Überfamilie – Vespoidea
Familie – Vespidae - Faltenwespen
Unterfamilie – Polistinae – Feldwespen/Papierwespen
Die Feldwespen sind mit mehreren Gattungen und ca. 630 Arten vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Tribus – Polistini
Gattung – Polistes
In Mitteleuropa sind 5 Arten der Gattung Polistes beschrieben:

Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe (Polistes atrimandibularis)
Diese wird in die Untergattung Sulcopolistes gestellt.Sie gilt in Deutschland als ausgestorben/verschollen.
Diese Art ist ein Brutschmarotzer bei der Berg-Feldwespe (Polistes biglumis)

Berg-Feldwespe (Polistes biglumis bimaculatus)

Zierliche Feldwespe (Polistes bischoffi)

Haus-Feldwespe (Polistes dominula)

Heide-Feldwespe (Polistes nimpha)


Haus - Feldwespe (Polistes dominula ) Näheres zur Namensgebung: https://www.rutkies.de/bienen-2/
Ehemals wurde die Haus – Feldwespe als Gallische oder Französische Feldwespe (Polistes gallicus ) bezeichnet. Diese Art wurde dann in Polistes dominulus und nun in Polistes dominula umbenannt. Die beiden Arten Polistes foederata und Polistes omissa wurden zu Polistes gallicus zusammengefasst. Der Artstatus von P. omissa wurde gelöscht. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde für Polistes dominula als Trivialname Haus-Feldwespe vorgeschlagen. Ob sich dieser Name durchsetzen wird, sei mal dahingestellt.

Vorkommen:
Süd-, Zentral- und Mitteleuropa, Asien. Eingeschleppt in Japan, Nordamerika, Australien und Chile.
Sie siedeln bevorzugt in der Nähe oder an Gebäuden und sind Kulturfolger.

Größe:
Königin: 13 - 18 mm
Arbeiterin: 12 - 15 mm
Drohne: 12 - 16 mm

Lebensweise und Entwicklung:
Im Frühjahr, nach der Überwinterung wird in der Regel von einer Königin ein Staat gegründet (Haplometrose). Gelegentlich kommt es jedoch vor, dass die Koloniegründung von mehreren Königinnen gemeinschaftlich erfolgt (Pleometrose). In diesem Fall wird früh eine Rangordnung festgelegt. Hier übernimmt die ranghöchste Königin die Nestführung. Zwar legen zunächst auch die anderen Königinnen Eier, diese werden jedoch meist von der ranghöchsten Königin solange gefressen, bis die anderen mit der Eiablage aufhören und lediglich als Arbeiterinnen fungieren. Aufgezogen werden nur die Larven der ranghöchsten. Sobald die ersten Arbeiterinnen erscheinen, werden die anderen Königinnen in der Regel vertrieben oder sogar getötet. Falls die ranghöchste Königin stirbt, wird ihre Stelle von der rangnächsten Königin übernommen. Es kommen jedoch auch polygyne Völker vor.

Die Nester von Feldwespen sind stets hüllenlos und werden in Mitteleuropa gerne in Dachstühlen, Schuppen und ähnlichen wärme- und witterungsbegünstigten Stellen angelegt. In den warmen und trockenen Verbreitungsgebieten werden die Nester aber auch frei an Pflanzenstängeln oder unter Steinen angelegt. Die Nester werden mit einem kurzen Stiel an der Unterlage befestigt. Diese Engstelle ermöglicht eine gute Verteidigung gegen kriechende Räuber wie z.B Ameisen.
Die Nester der Feldwespen sind recht klein und bestehen aus ca. 50 Waben. In Einzelfällen können es aber auch bis zu 150 Zellen sein. Der Durchmesser der Nester beträgt meist um die 10 cm. Bei großen Nestern wird die Stabilität durch weitere Stiele, die an der Unterlage befestigt werden, erreicht. Die Nester werden aus Holzkitt (Holz- und Stängelgeraspel und Speichel) hergestellt. Die Nester werden im Normalfall von bis zu 30 Arbeiterinnen gleichzeitig betreut.

Die Tiere jagen bevorzugt Fliegen, von denen hauptsächlich die eiweißreiche Flügelmuskulatur verwendet wird. Es werden jedoch auch andere Insekten und Spinnen erjagt. Die gefangene Beute wird dann zu einer Kugel zerkaut und dann ins Nest geflogen. Hiermit werden dann die Königin und die Larven gefüttert. Die Arbeiterinnen nehmen jedoch auch Blütennektar als Nahrung auf. Sehr oft findet man die Feldwespen auf Doldenblütern, wo sie sowohl Nektar sammeln als auch auf Beutejagd gehen, da Fliegen die Doldenblüter ebenfalls gerne zur Nektaraufnahme aufsuchen.

Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen Ende Mai/Anfang Juni, ab Ende Juli schlüpfen dann die Geschlechtstiere. Die Jungköniginnen verpaaren sich und überwintern. Im September ist der Zyklus abgeschlossen und die Kolonien sterben ab.

Die Feldwespen verhalten sich dem Menschen gegenüber sehr friedfertig. Nur in unmittelbarer Nestnähe werden Verteidigungsangriffe geflogen. Sie werden auch nicht am Tisch lästig, da sie keine Präferenzen zu süssen Nahrungsmitteln zeigen, wie es z.B. bei der Gattung Vespula der Fall ist.

Die Schlupfwespe Latibulus argiolus parasitiert gelegentlich bei der Haus-Feldwespe.

Flugzeit:
April - September

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

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Vespidae-Faltenwespen;Vespinae-Echte Wespen

Beitragvon riverjack » Do 4. Nov 2010, 09:17

Familie – Vespidae Faltenwespen
Unterfamilie – Vespinae – Echte Wespen
Gattung – Vespa – Hornissen

Hornisse (Vespa crabro)

Vorkommen:
Die Hornisse kommt von Süd- und Mitteleuropa über Osteuropa bis nach Japan vor.
In Nordamerika und Kanada wurde sie zwischen 1840 - 1860 eingeschleppt.

Größe:
Königin: bis 35 mm
Arbeiterin: 18 – 25 mm
Drohn: 21 - 28 mm

Lebensweise und Entwicklung:
Mitte April werden die überwinterten Jungköniginnen, welche sich schon im Vorjahr verpaart haben, wieder aktiv. Zur Nestgründung suchen die Tiere Baumhöhlen, Nistkästen und ähnlich geschützte Örtlichkeiten auf.
Hier beginnen sie dann mit dem Wabenbau. Das Hornissennest besteht, wie bei den zuvor beschriebenen Feldwespen, aus Holzkitt. Zunächst hängt die Wabe ohne Ummantelung an der Unterlage fest. Erst später, wenn Arbeiterinnen ausfliegen, wird mit dem Bau der Ummantelung begonnen.
Das Nest kann eine Größe von ungefähr 60 cm Länge und einen Durchmesser von bis zu 30 cm erreichen.

Die Hornissenkönigin legt in jede Zelle ein einzelnes Ei ab. Die Larven werden mit einem Brei aus verkauten Insekten gefüttert. Vom Ei bis zum Schlupf der Larven vergehen ca 5 – 8 Tage. Diese entwickeln sich in 5 Larvenstadien innerhalb von ca. 2 Wochen zu einer freien Puppe. Nach weiteren 2 Wochen schlüpft dann das fertig entwickelte Insekt.
Die mittlere Lebenserwartung einer Arbeiterin liegt bei gerade mal zwei Wochen.

Zunächst fliegt die Königin noch aus, um Nahrung für sich und die Larven zu erjagen. Ab einer Arbeiterinnenzahl von ungefähr 5 – 10 Arbeiterinnen werden die Jagdausflüge der Königin immer seltener, bis sie ab einer gewissen Volksgröße nur noch im Nest verbleibt und sich ausschließlich der Eiablage widmet.

Die Imagines ernähren sich von Baumsäften und anderen Kohlehydraten wie z.B. Nektar, Honigtau und reifes Obst. Nur die Königin nimmt weiterhin eiweißreiche Nahrung zu sich, die sie für die Eiproduktion benötigt.
Mitte August bis Mitte September ist der Bruthöhepunkt erreicht. Nun können die Nester bis zu 700 Individuen beherbergen. In dieser Zeit werden jetzt auch die Geschlechtstiere aufgezogen.

Nach dem Schlupf der Geschlechtstiere beginnt der langsame Untergang des Volkes. Neu gelegte Eier werden dann zumeist gefressen. Aufgrund des fehlenden Arbeiterinnen-Nachwuchses stirbt das Volk nun langsam aus.
Nach dem Paarungsflug suchen nun die Jungköniginnen einen geschützten Platz zur Überwinterung.

Flugzeit:
Mitte April – Anfang November

Die Lebensweise der Hornisse habe ich hier nur kurz und knapp dargestellt.
Wer weitere wissenswerte Informationen möchte, dem kann ich folgende Seite nur empfehlen:
https://www.hornissenschutz.de/inhalt.htm

Bild Bild Bild Bild Bild

Leider sind das nicht gerade die besten Bilder, jedoch noch gut brauchbar. Dieses Jahr gelangen mir leider keine Bilder, da ich nie zum passenden Zeitpunkt eine Kamera dabei hatte.
Damals, als ich mal ein Hornissen-Nest im Garten hatte, konnte ich die Tiere zwar schön beobachten, aber eben nicht ablichten, da ich damals noch keine brauchbare Kamera mein Eigen nennen konnte. Schade, aber was solls.

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*ÜF-Vespoidea;Familie-Formicidae;UF-Myrmicinae

Beitragvon riverjack » Fr 12. Nov 2010, 10:43

Unterordnung – Apocrita - Taillenwespen
Teilordnung – Aculeata - Stechimmen
Überfamilie – Vespoidea
Familie – Formicidae - Ameisen
Unterfamilie – Myrmicinae – Knotenameisen

Diebsameise - (Solenopsis fugax)
Vorkommen:
Süd- und Mitteleuropa

Größe:
Königin: 5,0 – 6,5 mm.
Arbeiterin: 1,5 – 2,5 mm.

Lebensweise und Entwicklung:
Die Koloniegründung erfolgt claustral. Diese Art vermehrt ihre Kolonien aber auch durch Zweignestbildung. Nach dem Begattungsflug verbreiten sich die Jungköniginnen fliegend oder sie sinken in der Nähe des Mutternestes zu Boden und werfen ihre Flügel ab. In diesem Falle werden die begatteten Jungköniginnen oftmals wieder von der Mutterkolonie aufgenommen. Hierdurch entstehen polygyne sehr individuenstarke Kolonien, welche mehrere 100 000 Arbeiterinnen umfassen können.

Bei Solenopsis fugax handelt es sich um eine thermophile Art, welche hauptsächlich an trockenen, wärmebegünstigten Stellen auf offenem Gelände, wie z.B. Trockenrasen, Südhängen, aber auch innerhalb von Städten gefunden werden kann.
Die Nester werden stets unterirdisch angelegt. Meist findet man die Kolonien in unmittelbarer Nähe ihrer Wirtsameisen-Nester (hauptsächlich Lasius- und Serviformica-Arten) unter flachen, von der Sonne beschienenen Steinen, unter denen auch die Brut gelagert wird.

Der Name Diebsameise rührt daher, dass sich diese Art in der Natur vorwiegend als Kleptobiont bei anderen Ameisenarten versorgt. Hierzu werden Gänge in die Nester anderer Ameisenvölker gegraben. Diese Gänge haben eine Durchmesser von ca. 1mm und sind für die Wirtsameisen zu klein, so dass sie die Diebsameisen nicht darin verfolgen können. Sie verfügen allerdings auch über einen wirksamen Giftstachel, der bei Störungen und Angriffen Verwendung findet. Weiterhin besitzen die Diebsameisen eine wirksame Repellentsubstanz, so dass sie von den anderen Ameisen gemieden werden.
Mit diesem Repellent wird auch die Brut der Wirtsameisen benetzt, so dass diese von den Wirtsameisen nicht mehr geschützt wird. Die so behandelte Brut wird dann in das Nest der Diebsameisen eingebracht oder wenn diese zu groß ist auch zuvor zerkleinert. Ebenso wird aber auch mit der eingetragenen Beute der Wirtsameisen verfahren.
Die Diebsameisen sind jedoch auch im Stande, ohne Wirtsameisen zu leben. Ebenso wie andere Ameisenarten betreibt diese Art Trophobiose mit unterirdisch lebenden Pflanzenläusen. Aufgrund ihres Abwehrstachels können diese Ameisen auch aktiv Beutetiere erjagen. Kolonien, welche sich nicht ausschließlich über Kleptobiose ernähren, bilden auch größere Arbeiterinnen (Majoren) aus.

Bei Neststörungen erweisen sich Diebsameisen als recht aggressiv. Zur Verteidigung wird sowohl der Stachel, als auch die Repellentsubstanz eingesetzt. Diese Ameisenart ist im Stande, innerhalb kurzer Zeit eine große Menge an Arbeiterinnen zu rekrutieren.

Schwärmzeit:
Ende August – Anfang Oktober an warmen Tagen, meist nachmittags.

Das Nest liegt ca. 2m von der Hauswand entfernt in südöstlicher Ausrichtung.
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*ÜF-Vespoidea;Familie-Formicidae;UF-Myrmicinae

Beitragvon riverjack » Mo 15. Nov 2010, 14:07

Unterordnung – Apocrita - Taillenwespen
Teilordnung – Aculeata - Stechimmen
Überfamilie – Vespoidea
Familie – Formicidae - Ameisen
Unterfamilie – Myrmicinae – Knotenameisen

Rote Gartenameise – (Myrmica cf. rubra)
Vorkommen:
Diese Art kommt im gesamten Europa vor. In Südeuropa werden nur feuchte und kühlere Gebiete besiedelt.

Größe:
Königin: 6,5 – 7,5 mm
Männchen: 4 – 5 mm
Arbeiterin: 4 – 6 mm

Lebensweise und Entwicklung:
Die Rote Gartenameise gründet und semiclaustral, d.h. dass die Königinnen in der Zeit, in der noch keine Arbeiterinnen vorhanden sind, für ihre Brut und zur eigenen Versorgung das Nest zur Futtersuche verlässt.

Daneben kommen jedoch auch Adoptionen von Königinnen durch die Mutterkolonie vor. Diese Art ist also polygyn. Sehr große Kolonien können in Einzelfällen bis zu 600 Königinnen enthalten. Der Schnitt liegt jedoch bei 15 Königinnen/Nest. Aufgrund der Polygynie können die Kolonien recht volksstark werden.

Die Nester findet man an feuchten, halbschattigen Orten unter Steinen, in morschem Holz, in Pflanzen- und Moospolstern oder auch direkt in der Erde.

Diese Ameisen erjagen kleine Insekten, welche mit dem Wehrstachel erlegt werden. Der Stich dieser Art ist in seiner Wirkung vergleichbar mit einer Brennessel. Zusätzlich wird auch Honigtau von Pflanzenläusen gesammelt. Diese Art betreibt ebenfalls Trophobiose mit Pflanzenläusen. Ebenso wird aber Nektar aufgenommen. Oft sieht man Arbeiterinnen an den extrafloralen Nektarien der Zaunwicke (Vicia sepium), wo die Arbeiterinnen den, durch die Pflanze gebildeten, Nektar sammeln.
Weiterhin werden eilaiosomentragende Samen von Pflanzen (Elaiosomen sind fetthaltige Anhängsel), wie z.B. Veilchen (Viola sp.) oder Lärchensporn (Corydalis sp.) gesammelt. Hier fungiert die Gattung Myrmica als wichtiger Verbreiter dieser Pflanzenarten (Myrmecochorie).

Aufgrund ihres Wehrstachels können sich diese Ameisen hervorragend gegen andere Ameisenarten, wie z.B Lasius niger, behaupten und ihre Futterquellen verteidigen.

Schwärmzeit:
Mitte August bis Mitte September. Intranidale Begattungen kommen vor.

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ÜF-Vespoidea;Familie-Formicidae;UF-Dolichoderinae

Beitragvon riverjack » Di 16. Nov 2010, 12:32

Unterordnung – Apocrita - Taillenwespen
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Überfamilie – Vespoidea
Familie – Formicidae - Ameisen
Unterfamilie – Dolichoderinae – Drüsenameisen

Vierpunktameise (Dolichoderus quadripunctatus)
Vorkommen: Süd- und Zentraleuropa, nördlich bis nach Skandinavien
:ballon:
Größe:
Königin: 4,5 – 5 mm
Männchen: 4 – 4,8 mm
Arbeiterin: 3 – 4 mm

Lebensweise und Entwicklung:
Dolichoderus quadripunctatus ist eine arboricole (baumbewohnende) Ameisenart, welche ihre Nester in Hohlräumen in Holz, unter der Rinde von toten Bäumen und in hohlen Ästen anlegt. Die Kolonien der Vierpunktameise sind monogyn. Sie gründen meist claustral. Pleometrose wurde aber auch schon beobachtet.

Man kann diese Art an warmen Waldrändern, von der Sonne beschienenen Gebüschen auf Trockenrasen, auf warmen Streuobstwiesen etc. finden. Wichtig scheint ein wärmebegünstigter Standort mit viel Totholz tragenden Bäumen und Sträuchern zu sein. Oft habe ich Kolonien in von Käferlarven befallenen Ästen und Stämmen gefunden, deren leeren Gänge als Siedlungsraum genutzt wurden.

Bei mir im Garten lebten die Ameisen in einem, von Weidenbohrer (Cossus cossus) und Moschusbock (Aromia moschata) befallenen, Salweidengestrüpp (Salix caprea).
Leider existiert dieses Gestrüpp nicht mehr, da das Gebiet für Bauarbeiten geräumt wurde.
Gelegentlich wurden die Blattbasen meiner Tillandsia pruinosa (eine "Zwiebeltillandsie") von den Ameisen als Zweignest genutzt. Weiterhin konnte ich die Ameisen öfters beim Nektarsammeln an einer Kannenpflanzen-Hybride(Nepenthes fusca-Hybride) beobachten, der sie, im Gegensatz zu Lasius niger, nur sehr selten zum Opfer fielen.

Diese Ameisenart ernährt sich ausschließlich von Nektar und Honigtau.
Diese Art gilt in Deutschland als stark gefährdet.

Schwärmzeit:
Juli bis September

Bild Bild Bild Bild Bild


Ein von Dolichoderus bewohnter Baum an einem Naturstandort in Südhanglage, vermutlich ein abgestorbener Walnussbaum. Hier entstanden auch die Aufnahmen der Ameisen.:

Bild Bild

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*ÜF-Vespoidea;Familie-Formicidae;UF-Formicinae

Beitragvon riverjack » Mo 6. Dez 2010, 10:11

Unterordnung – Apocrita - Taillenwespen
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Unterfamilie – Formicinae


Lasius emarginatus
Vorkommen:
Süd- und Mitteleuropa.
Da es sich bei Lasius emarginatus um eine thermophile Art handelt, findet man sie in Mitteleuropa vor Allem an süd südost orientierten Felsstandorten, Legesteinmauern und Mauern, trockenes Totholz, gelegentlich auch in Dachstühlen und wie bei mir, in südexponierten Mauern in der Dämmschicht.
Diese Art tritt gelegentlich als Hausschädling auf und kann in Dämmschichten und Balken erhebliche Schäden anrichten.

Größe:
Königin: 7,5 – 9 mm
Arbeiterinnen: 2,5 – 4,5 mm
Männchen: 3,5 – 4,5 mm

Lebensweise und Entwicklung:
Die Königin gründet die Kolonie klaustral. Die Kolonien sind monogyn.
Die Überwinterung findet von Oktober bis März statt.
Bei mir zu Hause erscheinen die ersten Arbeiterinnen mit der Brut so gegen Mitte März in der Wohnung. Sie ziehen in dieser noch recht kalten Zeit ihre Brut gerne in Blumentöpfen auf. So merke ich meist auch erst, dass sie wieder aktiv sind, da sie durch ihre Erdaushubarbeiten eine ordentliche Schweinerei veranstalten. Wenn es dann draußen wieder warm genug ist, ziehen sie wieder nach draußen. Da mich deren Treiben jedoch ziemlich nervt, schmiere ich meist recht frühzeitig die „Einbruchspforten“ wieder mit Silikon zu. Das hält dann wieder für eine Saison. Ansonsten wird meine Wohnung verschont.

Da hat es meine Nachbarin nicht ganz so einfach. Bei ihr wird den ganzen Sommer über in der Wohnung furagiert. Ab und an suchen sie sich ihre Nahrung aber auch im Garten. Hierzu werden Läusekolonien gepflegt und verteidigt. Dabei ist es egal, ob es sich um Blattläuse, Schmierläuse oder Schildläuse handelt. Die Ameisen ernähren sich aber neben dem Honigtau auch von Blütennektar und kleinen Insekten.

Unter den Lasius-Arten ist L. emarginatus die Art mit der schnellsten Rekrutierung, den schnellsten Bewegungen und der besten optischen Orientierung. Gegenüber anderen Ameisenarten kann sie sich recht gut durchsetzen und verteidigt ihr Revier recht vehement.

„Meine Kolonie“ dürfte jetzt ungefähr zwischen 12 und 14 Jahre alt sein. Sie hat sicherlich zig tausend Arbeiterinnen und bildet jedes Jahr hunderte von Geschlechtstieren aus.

Schwärmzeit:
In der Dämmerung zwischen Mitte Juli und Ende August.

Bild Bild Bild Bild Bild Bild


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Lasius emarginatus

Beitragvon riverjack » Fr 22. Apr 2011, 19:30

Hallo zusammen,

auch bei mir im Garten ist der Frühling in vollem Gange.

Heute habe ich Euch einige Bilder meiner "Hauskolonie" Lasius emarginatus.

Lasius emarginatus Wanderung ins Sommerquartier 2.jpg


Lasius emarginatus Wanderung ins Sommerquartier 3.jpg


Lasius emarginatus an der Tankstelle 1.jpg

Lasius emarginatus an der Tankstelle 2.jpg

Lasius emarginatus an der Tankstelle.jpg


Lasius emarginatus Wanderung ins Sommerquartier.jpg


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