Tribus – Andrenini
Gattung – Andrena – Sandbienen
Die Gattung Andrena wird in ca. 100 Untergattungen aufgeteilt, wobei es bei einigen Arten zum Teil unklar ist, welcher Untergattung sie angehören.
Sandbienen sind meist solitäre Bienen.
Sandbiene (Andrena sp.)
Sandbienen sind nur sehr schwer bestimmbar. Meist gelingt die Bestimmung nur an toten Exemplaren mit Hilfe von Lupen oder Mikroskopen.
Vorkommen: Weltweit sind mehr als 1500 Sandbienenarten bekannt. In Mitteleuropa ungefähr 150 Arten.
In Deutschland sind es ca. 110 Arten.
Größe: je nach Art 5 – 16 mm.
Lebensweise und Entwicklung: Bei den Sandbienen handelt es sich meist um solitäre Bienen. Einige Arten sind aber kommunale Bienen. Die Weibchen schließen sich in diesem Fall zu kleinen Gruppen zusammen, die sich gemeinsam am Nestbau und der Futtereintragung beteiligen. Die Bauten werden im Erdreich angelegt. Die Nester bestehen aus mehreren Brutzellen, die mit je einem Ei belegt werden. Die Nester haben mehrere Seitengänge. Alle Weibchen legen Eier.
Im Normalfall wird nur eine Generation pro Jahr produziert. Die im Spätsommer schlüpfenden Bienen bleiben bis zum Frühjahr
in ihren Brutkammern und kommen erst dann aus den Nestern. Die Männchen fliegen vor den Weibchen aus.
Oft sind die einzelnen Arten auf bestimmte Pflanzen als Pollenlieferant spezialisiert.
Flugzeit: Frühjahr - Sommer

Unterfamilie - Halictinae - Furchenbienenartige
Tribus - Halictini
Gattung – Halictus – Furchenbienen
Furchenbiene (Halictus sp.), Schmalbiene (Lasioglossum sp.)
Vorkommen: In vielen Arten in Europa, Afrika, naher Osten, Orient.
Größe: die hier gezeigten bis zu 17 mm.
Lebensweise und Entwicklung: Furchenbienen der Gattungen Halictus und Lasioglossum sind eine Familie, deren Mitglieder temporär sozial sind.
Hierbei gibt es unterschiedliche Ausprägungen der Sozialität. Einige Arten legen ihre Nester lediglich nahe bei einander an, während bei anderen Arten mehrere Weibchen ein gemeinsames Nest benutzen, die Brut jedoch selbst versorgen bis hin zur gemeinsamen Versorgung der Brut. Bei einigen Arten wird zunächst die Brut eines Weibchens durch Zusammenschluss mehrerer Weibchen aufgezogen. Danach legen dann die anderen Weibchen als solitäre Bienen Nester an und versorgen ihre Brut selbst. Somit stellt diese Familie einen Übergang zur Eusozialität dar.
Die Nester werden im Boden angelegt.
Einjähriger Zyklus.
Noch eine kleine Anmerkung von Frank zum Sozialverhalten der Furchenbienen:
Die Staaten der eusozialen Furchenbienen sind meist einjährig und verfügen auf dem Höhepunkt der Kolonieentwicklung meist über immerhin einige dutzend Arbeiterinnen (!). Morphologische Unterschiede sollen gering sein, jedoch übernehmen die unbegatteten Arbeiterinnen ausschliesslich deren typische Aufgaben wie Nestbau, Pollen sammeln, Wachdienst etc..
Es gibt bei den Arten, deren Jungweibchen im Nest überwintern, im kommenden Jahr oft sogar Polygynie. Stets entwickelt sich eine Hirarchie, das ranghöchste Weibchen wird zur Königin, die anderen übernehmen Arbeiterinnenaufgaben. Unterdrückung erfolgt möglicherweise nicht duch Pheromone wie bei den Hummeln und Honigbienen, sondern durch aggressives Verhalten der Ranghöchsten.
Es gibt bei L. marginatum sogar mehrjährige Staaten mit komplizierten Zyklus.
An dieser Stelle nochmal meinen Dank an Frank für diese interessante Anmerkung!
Flugzeit: Frühjahr - Herbst
In Frage kommende Arten:
Halictus scabiosae, Halictus sexcinctus, Lasioglossum calceatus und andere Arten.
Halicus sp. Männchen:

Lasioglossum calceatum ? Männchen:
Halictus sp. und/oder Lasioglossum Weibchen:

Unterfamilie – Megachilinae – Mauerbienenartige
Tribus - Anthidini
Gattung – Anthidium – Harz- und Wollbienen
Wollbienen sind solitäre Bienen.
Gemeine Wollbiene, Gartenwollbiene (Anthidium manicatum)
Vorkommen: Europa, Nordafrika, Naher Osten, in Neuseeland eingebürgert.
Größe:
Weibchen: 11 – 12 mm
Männchen: 14 – 18 mm
Lebensweise und Entwicklung: Die Männchen dieser Art besetzen Reviere, die von mehreren Weibchen bewohnt werden. Diese Reviere werden gegen andere Artgenossen, aber auch gegen andere Bienen- und Hummelarten verteidigt. Hierzu werden die betroffenen Gegner angeflogen. Kurz vor dem Aufprall krümmt dann das Männchen seinen dornenbewehrten Hinterleib noch vorne und rammt seinen Gegner hiermit. Hierbei können die Männchen ihre Gegner auch schädigen, da oftmals dabei die Flügel der angegriffenen Tiere beschädigt werden. Manch ein Gegner wird hierdurch auch flugunfähig und verhungert dann.
Die Weibchen werden zur Paarung angeflogen und auf den besuchten Blüten begattet. Die Brutzellen werden in Erdlöchern, Mauer- und Felsspalten und in Holzlöchern angelegt. Diese Brutzellen werden mit Nektar und Pollen als Larvennahrung befüllt.
Jede Brutzelle wird mit einem Ei belegt und anschließend mit Pflanzenwolle verschlossen.
Die Überwinterung erfolgt als Larve.
Zum Schlafen verbeißen sich die Wollbienen an Grashalmen, mit angelegten Flügeln und herunterhängenden Beinen. Aus dieser Position lassen sich die Tiere bei Störung fallen und können sofort abfliegen.
Beliebte Woll- und Futterpflanzen sind Ziestarten (Stachys sp.), Königskerzen (Verbascum sp.), Salbei (Salvia sp.), Herzgespann (Leonurus sp.) und andere.
Flugzeit: Mitte Juni – Mitte Oktober
Männchen:

Weibchen:
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LG, Heiko











































