Die Bestimmung von einheimischen Myrmica fällt uns wohl allen schwer, selbst mit Messocular eine sehr zeitaufwändige Sache, da sich einige Arten verdammt ähnlich sehen. Eigentlich bei einigen Arten für den Laien sogar unmöglich, eine exakte Bestimmung zu unternehmen.
Jeder, der weiß, wie man eine Myrmica Art eindeutig bestimmt, kann hier einen Beitrag verfassen. Ich bin mal so bequem, und nehme mir hier unsere einfachste und häufigste Art vor
Unsere wohl häufigste einheimische Myrmica-Art ist Myrmica rubra. Diese lässt sich zum Glück recht einfach noch mit geringer Vergrößerung bestimmen.
Zuerst zum Kopf.
Am Wichtigsten sind hier die Fühler. Man betrachtet die Fühlerbasis, also dort wo der Fühler am Kopf beginnt. Es befinden sich dort keine Knicke oder "Verformungen" wie z.B. auf diesen Bild, sondern der Fühler geht recht gerade mit zunehmender Dicke hin vom Kopf weg, am anfang sehr dünn. Er ist höchstens um 40° gekrümmt.
Zu sehen hier:

Dieses Merkmal besitzen nur Myrmica rubra und Myrmica ruginodis. Diese unterscheidet man mithilfe der am Gaster befindlichen "Knoten", Petiolus und Postpetiolus, und den (Propodeal)Dornen. Bei Myrmica rubra sind die Dornen etwas kürzer, und die Kuppe des Petiolus im Profil ist nicht klotzig und fällt beständig nach hinten ab.
Zu sehen hier:

Viel Spaß beim Bestimmen! Doch es sollte gesagt werden, dass man nicht immer ein Mikroskop braucht, um verschiedene Arten auseinander zu halten. Ein erfahrener Myrmekologe erkennt bestimmte Arten recht schnell mit blosen Auge, da sich die Arten nicht nur durch diese genannten Merkmale unterscheiden, sondern auch durch Verhaltensweisen und ihren Habitus. Freilich macht es auch viel mehr Spaß, die wunderschönen Tiere lebend zu beobachten.
Ich selbst bin eigentlich nur in der Lage, Myrmica rubra von Myrmica-nicht-rubra zu unterscheiden. Das geht häufig schon auf den ersten Blick. Auf dem Bild erkennt man das eindeutige Unterscheidungsmerkmal, rot makiert.

Das mag zwar nach einen winzigen Detail aussehen, welches man erst nach genauen Betrachten mithilfe einer Lupe entdeckt, aber es ist gar nicht wirklich so schwer. Wie ich in oben schon geschrieben habe, manchmal reicht ein einfacher Blick aus. Die Färbung, die Bewegungsweise, sie unterscheidet sich zumindest bei dieser Art eindeutig von Myrmica rubra. In diesem Fall war die Myrmica sehr gedrungen, relativ scheu, und drückte sich bei Gefahr flach auf dem Boden. Der Thorax war ausgeprägter im Vergleich zu M. rubra, die Gaster kleiner.
Nun will ich auf noch etwas eingehen, und zwar die Unterscheidung von Myrmica und Manica. Wer sie einmal im Freiland gesehen hat, wird nie wieder damit Probleme haben. Trotzdem oder gerade deshalb gibt es immer wieder Neulinge, die glauben, Manica gesehen zu haben, obwohl es in Wirklichkeit Myrmica war. Ich werde mal kurz anhand von Bildern darauf eingehen.
Erstes Kriterium ist die Größe. Gut zu erkennen, der Riese Manica rubida und neben dran der kleine Vertreter, eine Arbeiterin von Myrmica rubra.

Das zweite und wesentlich eindeutigere Unterscheidungsmerkmal sind die Propodealdornen. Manica rubida besitzt im Gegensatz zu allen Myrmica Spezies keine. Aufgrund der Größe der Art ist dies schon mit blosen Auge problemlos erkennbar.


Auch im Verhalten, Nistorte und Lebensweise gibt es große Unterschiede.
Jetzt seit ihr dran
Grüße, Phil











!