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*Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: So 24. Jul 2011, 20:21
von Holger Barnack
Da mich die Cataglyphisarten schon eine zeitlang interessieren, habe ich mir eine Königin der Cataglyphis viaticus zugelegt.

Eigentlich wollte ich sie ja im Reagenzglas gründen lassen, aber das erwies sich als unmöglich.
Im RG war da keine Spur von einer Prinzessin zu sehen, sondern eine richtige Furie.
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Sie biss aggressiv in die Watte und war richtig aufgeregt, obwohl um das RG eine rote Folie war und diese über mehrere Stunden ruhig lag.
Somit musste schnell ein Becken her, mit einem Ytongnest.

In dem Bereich, in dem das Nest steht, habe ich eine kleine Trennwand eingeklebt, damit das Wasser sich nicht im ganzen Becken verteilt.
Die untere Schicht besteht aus kleinen Steinchen, darauf stellte ich das Nest und den Rest füllte ich wieder mit kleinen Steinchen auf und dann eine ganz dünne Schicht aus feinem Sand.
Den Rest des Beckens füllte ich mit feinem Sand auf.
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Als Ausbruchschutz brachte ich eine ganz dünne Schicht Paraffinöl am Beckenrand an (Bin mit dem getränkten Taschentuch 2 komplett rum gefahren, somit war die Schicht so dünn, dass das Öl nicht an der Scheibe runterläuft )

Ich verwende eine 28 Watt Energiesparspottstrahler und eine 4 Watt Heizmatte.
Die Bodenheizmatte ist so angebracht, dass diese nicht unter dem Nestbereich liegt.
Mit der Lampe komme ich lokal auf 37 Grad.

Als alles fertig war, legte ich das RG ins Becken und kaum waren 5 Minuten herum, da erkundete die Königin das Becken.
Als alles erkundet war, versuchte sie aus dem Becken auszubrechen.
Zur Sicherheit hatte ich dann doch noch schnell kleine Plexiglasstücke auf den Beckenrand gelegt.
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Als ich dann abends von der Mittagschicht nach Hause kam, saß sie endlich im Ytongnest.
Danach machte ich den Fehler und füllte zu viel Wasser auf. Somit stürmte die Königin wieder aus dem Ytong und versuchte auszubrechen.
Die Lampe war auch zu nah an das Ytongnest gerichtet, somit wurde dieser auch viel zu warm und durch den provisorischen Ausbruchschutz mit dem Glas, war oben fast alles zu, somit konnte die Luft nicht richtig zirkulieren und die Luftfeuchtigkeit war damit zu hoch.
Sie lag bei 80 % .

Am nächsten Tag hatte ich natürlich kein Wasser nachgefüllt, die Lampe mehr Beckenmitte ausgerichtet und einen Kragendeckel zugeschnitten.
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Somit zirkulierte die Luft besser, das Nest wurde nicht zu warm und die Königin blieb dadurch im Nest sitzen und fängt hoffentlich bald mit der Gründung an.
Achja, hatte, als ich die Königin mit dem RG ins Becken legte noch Honigwasser Angeboten, dies wurde aber nicht beachtet.

Um es kurz und bündig zu machen, sie fand keine Ruhe und gründete nicht.
Nähere Infos zu diesem Problem gibt es hier: Klick

Erst als sie etwas Brut zur Verfügung bekam, entspannte sich die Situation und sie fing an zu gründen.

Da mir das Becken so nicht gefiel, hatte ich es etwas eingerichtet.
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Die Temperaturen liegen an der Öffnung des RG bei ca 36 Grad und im hinteren Teil bei ca 25 Grad.
Die Kokons werden mehr im vorderen Bereich gelagert.
Ich füttere jeden Tag ein kleines Heimchen und ich biete jeden Tag Honigwasser an.
Mittlerweile sind es 3 Arbeiterinnen.
Wie viel Brut sie zurzeit haben, kann ich jetzt nicht sagen, da ich sie nicht unnötig stören möchte.
Dafür gibt es drei Videos, wie eine Arbeiterin das Becken erkundet.
Wenn man genau hinschaut, sieht man im ersten Video im RG eine frisch geschlüpfte Arbeiterin.
Da die Arbeiterin,die das Becken erkundete, jedes Mal im Honigwasser landete, legte ich dieses aus der Rennbahn.



Kaum hatte ich die Kamera zur Seite gelegt, wurde das Heimchen ins RG gezerrt.

LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: Do 11. Aug 2011, 15:59
von Holger Barnack
Stand vom 11.08.11

In den drei Wochen haben sie richtig gut zugelegt.
Es sind jetzt 16 Arbeiterinnen, ca 15 - 20 Larven und wenn ich richtig gezählt habe 6 Puppen.
Konnte eine Arbeiterin mit einem Eierpacket in den Mandibeln entdecken, dürften so ca 15 an der Anzahl sein.

Ein bis zwei Arbeiterinnen sind am Tag ständig im Becken unterwegs, um dieses zu erkunden.
Auch das Ytongnest wurde schon mehrmals untersucht aber anscheinend noch nicht für gut genug empfunden.
Naja, ist ja auch noch Platz im RG.
Um das Ytongnest mit einer Rotlichtlampe zu erwärmen habe ich leider keinen Platz.
Muss somit das Nest mit einer Heizmatte erwärmen.
Wenn sie weiterhin das Ytongnest nicht annehmen, auch wenn das RG voll wird, muss ich mir halt noch etwas einfallen lassen.
Dafür ist aber doch noch etwas Zeit.
Gegen Abend wird nach Cataglyphis Art, schön brav das RG mit Sand und Abfall verschlossen.
Heimchen und Fliegen nehmen sie sehr gerne an und ich füttere dies weiterhin täglich.

Hier noch ein paar Bilder der Rasselbande und am Schluss noch zwei kleine Videos:

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LG
Holger

Hier kann Diskutiert werden: viewtopic.php?f=33&t=1365&p=14128#p14128

Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: Mi 31. Aug 2011, 07:30
von Holger Barnack
Stand vom 31.08.11

Mittlerweile wurde das RG doch zu klein und sie sind in das Ytongnest eingezogen.
Es sind jetzt ca 35 – 38 Tiere.
Die oberen zwei Kammern, werden durch eine Heizmatte erwärmt.
Die untere bleibt kühler und feuchter.
Die oberste wird zurzeit als Abfallkammer genutzt und die mittlere für die Puppen.
In der unteren Kammer sind die Eier und Larven.
Der Boden, in dem das Nest steht, bewässere ich täglich mit ca 3 – 5 ml Wasser.
Somit ist die Scheibe im Bereich der unteren Kammer meistens leicht beschlagen.
Ich füttere sie täglich mit einer großen Wachsmotte oder 3 – 4 kleine Heimchen.
Beides wird Problemlos angenommen.
Sie bekommen auch täglich Honigwasser, das auch sehr gerne angenommen wird.
Am Tag sind meistens 2 – 3 Arbeiterinnen im Becken unterwegs und es macht richtig Freude, sie dabei zu beobachten, wie schnell sie durch das Becken flitzen. :love:
Sind auch sehr neugierige Gesellen.
Als ich mal einen Finger ins Becken hielt, wurde dieser recht schnell von mehreren Arbeiterinnen genauestens untersucht.
Was sie aber gar nicht mögen, sind Erschütterungen im Nestbereich.
Da bekommen sie doch eine leichte Panikattacke.

Hier noch ein paar Bilder vom Nest:

Zuerst mal den Abfall:
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Nun die Larven und Puppen:
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LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: Sa 17. Sep 2011, 17:39
von Holger Barnack
Stand vom 17.09.11

Mittlerweile geht es richtig ab im Becken.
Sind immer mehrere Arbeiterinnen unterwegs und drehen ihre Runden auf der Suche nach Futter.
In der letzten Zeit hatte ich jeden Tag 2 -3 Heimchen angeboten
Dies wird aber nicht mehr ausreichen, werde ab jetzt 5 - 6 Heimchen anbieten müssen.
Täglich reiche ich ihnen etwas Honigwasser, das auch sehr gerne angenommen wird.
Auch gegen Früchte sind sie nicht abgeneigt.
Trauben sind bei all meinen Ameisen ein Renner.
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Es sind jetzt ca 55 Arbeiterinnen, 8 Puppen, ca 20 Larven und ein Eierpacket konnte ich sehen.
Hier ein paar Bilder vom Nest:

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Ich denke, bald werde ich ein größeres Becken anbieten müssen.

Hier die erste tote Ameise:
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LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: So 9. Okt 2011, 19:28
von Holger Barnack
Stand vom 09.10.11

So langsam wird das Becken doch zu klein,
Da haben doch die lauffreudigen Ameisen was Größeres verdient.
Außerdem haben sie sich jetzt noch unter das Nest eingegraben.
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So musste jetzt mein 60cm Terrarium, das ich früher für die Schlangennachzuchten benutzte, herhalten.
Das Nest fertigte ich wie immer aus Porenbeton.
Die Eckmaßen sind 20 cm mal 20 cm.
Die Kammern bestrich ich mit einer Sand-Lehmmischung und als das Becken komplett fertig war, musste ich in einem Thread lesen, dass dieses keine so gute Idee ist, da die Cataglyphis Schmutzfinken sind und die Scheiben verschmieren.
Na ja, auch dieses Becken wird irgendwann zu klein sein.
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Auf jedenfall entschloss ich mich einen geschlossenen Wassertank zu bauen.
Zuerst klebte ich die Trennwand aus Kunststoff zum eigentlichen Becken hinein.
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Als dies trocken und Dicht war, füllte ich die Kammer mit Filterwatte uns anschließend klebte ich den Deckel drauf.
Hinten ließ ich eine kleine Aussparung frei um ein Röhrchen für die Bewässerung einkleben zu können.
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Das Röhrchen wird dann an einen Schlauch angeschlossen und dieser durch die oberen Lüftungsgitter durchgeführt.
Somit muss ich beim bewässern nicht jedes Mal das Terrarium öffnen.
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Der geschlossene Wassertank hat den Vorteil, dass kein Wasser ins Becken laufen kann, Sie können das Nest nicht untergraben und die Feuchtigkeit hält wesentlich länger an.
Muss somit nicht so oft bewässern.
Den Porenbeton bestrich ich auch von außen mit Sand-Lehm ein.
Bohrte dann ins obere Lüftungsgitter noch ein kleines Loch, damit dort die Futtertiere hineinwerfen kann.
Brauche nun dafür auch nicht extra das Terrarium zu öffnen.
Nur zum befüllen des Behälters für Zucker- und Honigwasser muss ich mir noch etwas einfallen lassen.


Für die Wärme benutze ich zwei Strahler.
Der tiefer hängende hat 40 Watt und ich komme damit direkt unter dem Strahler auf 51 Grad.
Der höhere hat 60 Watt und damit komme ich auf 41 Grad.
Da diese in der nähe des Nestes angebracht ist, sollte dies auch reichen.
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Damit das Nest nachts nicht zu sehr auskühlt, verwende ich wieder die kleine Heizmatte und brachte sie so an, dass die obere Kammer damit erwärmt wird.


Das Becken füllte ich mit Aquarienkies auf.
Die untere Schicht ist etwas grobkörnig, ca 3 – 4mm und die oberste Schicht ist feiner Sand.
Müssen sich halt etwas anstrengen, wenn sie auf dem feinen Sand Futtertiere eintragen.
Sollten sie zu große Probleme haben, kann ich immer noch eine feine Sand-Lehmmischung auftragen, anfeuchten und aushärten lassen.

Damit sie schneller umziehen, habe ich zuerst aus dem kleinen Becken den Sand entfernt.
Somit konnte ich das kleine Becken ins größere Terrarium hineinlegen.
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Sofort fingen einige Arbeiterinnen damit an, die neue Heimat zu erkunden.
Die Mehrzahl blieb aber im alten Nest sitzen
Nach ca 6 Stunden, entfernte ich vorsichtig das Nest von der Glasscheibe.
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Ich hatte das Nest nur mit einem kleinen Silikonpunkt an die Scheibe festgeklebt.
Dadurch lies es sich recht einfach von der Scheibe entfernen.

Wie ihr euch vorstellen könnt, waren die Ameisen davon gar nicht begeistert und innerhalb von 10 Minuten wurde alles ins neue Nest eingetragen.

Als sie sich etwas beruhigt hatten, entfernte ich das kleine Becken aus dem Terrarium und dekorierte es noch mit Steinen und Hölzer.
Wenn ich am nächsten Wochenende in den Garten fahre, werde ich noch trockene Gräser mitbringen.
So sieht es zurzeit aus:
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Nesteinblick hab ich noch keinen richtigen, da die Scheibe beschlagen ist.
Sobald diese getrocknet ist, werde ich davon noch Bilder einstellen.
Es dürften jetzt ca 40 – 50 Arbeiterinnen sein.

Macht jetzt richtig Freude, ihnen beim rumflitzen zuzuschauen.

LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: So 23. Okt 2011, 19:24
von Holger Barnack
Stand vom 23.10.11

Das Becken ist nun komplett eingerichtet.
Habe noch ein paar Gräser hinzugefügt und nun sieht das ganze noch viel besser aus.
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Hier mal die kleine Öffnung, die ich für das Füttern benutze.
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Lege, wenn ich fertig bin, einen kleinen Deckel auf die Öffnung und somit ist diese geschlossen.
Auch das Problem mit dem befüllen des Zucker- und Honigwasserbehälters habe ich jetzt gelöst.
Ich hatte noch ein ca 30 cm langes Aluröhrchen rum liegen.
Dieses kann ich durch die Öffnung schieben und somit den Behälter füllen.
Brauch somit das Terrarium nicht mehr jeden Tag zu öffnen.
Nur noch wenn ich Abfall raus nehme, oder die Wassertränke fülle.

Die Ameisen selber haben sich nun endlich im neuen Becken eingelebt.
Hatte mir etwas Sorgen gemacht, da die Königin keine neuen Eier mehr produzierte.
Es sind nur noch wenige Larven vorhanden, aber heute konnte ich eine Arbeiterin entdecken, die ein Eierpaket in den Mandibeln hielt.

Leider haben sie die Scheiben, als diese noch beschlagen war, so sehr mit Sand zugebaut, dass es kaum noch möglich ist Bilder zu machen bzw. richtig reinzuschauen.
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Zurzeit nehmen sie lieber Honigwasser als Zuckerwasser an.
Es macht richtig Freude ihnen zuschauen zu können, wenn sie durch das Becken flitzen.

Hier ein Bild der Königin:
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LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: So 22. Jan 2012, 17:53
von Holger Barnack
Stand vom 22.01.2012

Im November bis Anfang Dezember lief die Produktion von neuen Eiern sehr schleppend.
Bis dann Anfang Dezember keine neuen Eier mehr vorhanden waren.
Dieses nutze ich für eine kleine Pause und hielt sie für drei Wochen nur bei Zimmertemperatur ohne Beleuchtung.
Ich hatte ja außen eine Heizmatte am Nestbereich so angebracht, dass die oberen zwei Kammerreihen erwärmt wurden.
Da es im Zimmer nachts doch etwas kühler ist, reichte dieses anscheinend nicht mehr aus.
Sonst hätten sie ja nicht von alleine eine Pause eingelegt.
Ich habe zwar noch Heizmatten Zuhause, da diese aber selbstklebend sind, wollte ich diese dort nicht anbringen.
Ist schwierig diese wieder abzubekommen um ins Nest schauen zu können.
Außerdem gibt das immer zu viel Unruhe im Nest.
Von daher entschloss ich mich mit einem 40 Watt Keramikheizstrahler nachts das Nest zu erwärmen.
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Somit wurde das komplette Nest erwärmt.
Der Erfolg lies nicht lange auf sich warten.
Bald wurden schon die ersten Eier gelegt und heute ist mir endlich mal ein Bild von den kleinen Larven gelungen.
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Auch die Außenaktivität ist nun wieder angestiegen.
In der Zeit, als sie eine Pause einlegten, sah ich nur eine Arbeiterin ca 1 Stunde lang als das Licht anging.
Jetzt sind bis zu 4 Arbeiterinnen über den ganzen Tag unterwegs.
An Futter biete ich kleine Heimchen oder Wachsmotten an.
Wasser steht weiterhin in einer kleinen Vogeltränke zur Verfügung und Akazienhonig wird
weiterhin sehr gerne angenommen.
Freue mich, dass es endlich wieder voran geht.

LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: Di 31. Jan 2012, 11:29
von Holger Barnack
Stand vom 31.01.2012

Jetzt geht es richtig voran.
Sie haben jetzt schon relativ viele Larven und auch schon einige Puppen.
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Ich denke, dass ich beim letzten Mal ein paar kleine Larven übersehen habe.
Da sie ja die Scheiben zugekleistert haben, ist stellenweise der Nesteinblick kaum möglich.

Auch die Außenaktivität steigt immer mehr an.
Auch wenn morgens die Beleuchtung noch aus ist und sobald ich den Rollladen hochziehe, sind die ersten Ameisen schon im Becken zu beobachten.
Wenn dann die Beleuchtung an geht, sind bis zu 10 Arbeiterinnen unterwegs, welch ein Anblick :love:
Um die Mittagszeit wird dann eine kleine Pause eingelegt und dann sind wieder ca 3 - 5 Arbeiterinnen bis Abends zu sehen.
Hier hat feuchter Sand ihre Interesse geweckt.
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Witzig ist immer wieder anzusehen, wenn ich mittlere Heimchen verfüttere.
Die Arbeiterinnen trägt diese so, dass sie damit vorwärts laufen und nicht hinter sich herziehen.
Dadurch sieht sie aber nicht mehr wo sie hinläuft und findet den Nesteingang nicht mehr.
Umkreist immer wieder den Eingang und es dauert als 15 Minuten bis sie endlich den Eingang gefunden hat.
Werde mal bei Gelegenheit ein kleines Video davon machen.

Ich denke, bald werde ich mich mir doch schon Gedanken machen müssen für eine Beckenerweiterung.
Ein paar Ideen spuken mir schon durch den Kopf, mal schauen wie ich das Umsetzte aber dazu später mehr.

LG
Holger

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Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: Mo 13. Feb 2012, 13:32
von Holger Barnack
Stand vom 13.02.2012

Welch eine Entwicklung in den letzten 2 Wochen.
Larven sind kaum noch zu zählen und es sind schon ca 20 Puppen vorhanden.
Leider sind die Bilder nicht so gut da ich vorherige Woche das Nest erst bewässert habe und somit die Scheiben beschlagen sind.
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Durch den gestiegenen Bedarf an Futter ist auch die Außenaktivität noch mal gestiegen.
Es sind bis zu 20 Arbeiterinnen im Becken unterwegs, auf der Suche nach fressbaren.
Auch erklimmen sie gerne die Grashalmen und lassen sich dann einfach runterfallen.
Bis jetzt ist es mir leider noch nicht gelungen ein Video davon zu machen.
Werde ich aber noch nachreichen.

Sie machen auch vor größere lebende Futtertiere nicht mehr halt.

Hier mal eine Videodoku auf der jagt nach einer Wachsmottenlarve.

Hier wird die Larve entdeckt:


Jetzt versucht sich die Larve zu verstecken:


Um besser an die Beute ranzukommen wird der Weg freigeräumt:


Zum Schluss wird sie doch Richtung Nest geschleift:


Letztendlich ist sie in das Nest geschafft worden:
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Es ist ein genial schöner Anblick sie im Becken rumrennen zu sehen und um alles zu erkunden und nach Nahrung zu suchen. :love:


Hier kann Diskutiert werden: viewtopic.php?f=33&t=1365&start=10

Re: *Cataglyphis viaticus - Haltungsbericht

BeitragVerfasst: So 25. Mär 2012, 17:08
von Holger Barnack
Stand vom 25.03.2012

Die Kolonie entwickelt sich richtig gut.
Sind jetzt mehr als 100 Tieren und reichlich Brut in allen Stadien.
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Dadurch wird jetzt aber auch so langsam das Becken zu klein.
Sie versuchen ständig die Silikonnaht durch zubeißen.
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Hier mal ein kleines Video um zu zeigen was im Becken so los ist:


Nachts können nicht mehr alle Tiere ins Nest zurück, da kein ausreichender Platz mehr vorhanden ist.
Aus diesem Grunde, baute ich ihnen ein neues Becken: Klick hier

Das kleinere Becken wurde einfach in das größere Becken hineingestellt und die Schiebetüren geöffnet.
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Kaum waren diese offen, wurde auch schon die neue Umgebung erkundet.
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Das neue Nest wurde zuerst nur zögerlich begutachtet aber dann nach 5 Stunden ging der Umzug los.
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Sie waren dabei so flink, dass mir davon kaum Bilder gelungen sind.
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Interessant war zu beobachten, dass nur einige Ameisen für den Transport zuständig waren.
Eine flitzte zu schnell über den Rand des kleinen Beckens und verlor einen Kokon.
Eine andere Ameise fand diesen, betrillerte ihn kurz mit den Fühlern und liess ihn einfach liegen.
Erst als die Ameise, die den Kokon verloren hatte diese wieder fand, wurde er nun ins Nest getragen.
Am nächsten Tag befanden sich noch die ganzen Larven im alten Nest.
Auch als ich nun den Sichtschutz abnahm, wurden sie trotzdem nicht ins neue Nest getragen.
Somit vermutete ich, dass das neue Nest zu trocken war.
Ich bewässerte dieses nun ausreichend und schon nach einer halben Stunde wurden auch die Larven ins neue Nest getragen.
Am Nachmittag konnte ich somit das alte Terrarium wieder rausnehmen.

Anschließend legte ich die Deko hinein.
Das größere Holzstück und der trockene Grasbüschel drückte ich etwas in den Boden hinein.
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Da kamen direkt schon neugierig einige Ameisen an und fingen direkt am Grasbüschel und am Holz das in den Boden gedrückt wurde an zu graben.
Ich nehme an, sie spürten den feuchten Bodengrund.
Einige Arbeiterinnen gruben die ganze Nacht durch.
Aber auch neben einem Stein wurde gegraben.
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Am nächsten Nachmittag fütterte ich sie mit kleine Heimchen und diese wurde in das Loch unter dem Holz getragen.
Ein Blick ins Ytongnest und dieses war komplett leer.
Sind anscheinend im laufe des morgens komplett Umgezogen.

Hier mal die Stellen, wo die Nesteingänge sind:
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Hier mal Bilder von der Wasser- und Honigwasserstelle:
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Damit es im Nest auch in der Nacht nicht zu kühl wird, habe ich den Wärmestrahler unter das Terrarium gestellt.
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Hier noch mal aktuelle Bilder von heute vom austragen des Sandes:
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Vorne an der Scheibe fangen sie auch an zu graben.
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Da ich weiterhin das Ytongnest bewässere, ist anscheinend dort an dieser Stelle Feuchtigkeit in den Boden gezogen.

Hier mal ein Video vom graben. Sie sind verdammt schnell dabei:


Es ist mal eine ganz andere Beobachtungen sie beim graben und buddeln zu beobachten.
Macht mir richtig Freude ihnen dabei zuzuschauen.

Wenn ich irgendwann doch wieder Nesteinblick haben möchte, fange ich halt ganz langsam und vorsichtig an, das Sandnest freizulegen.
Dann müssen sie halt zwangsweiße ins Ytongnest umziehen.

LG
Holger

Hier kann Diskutiert werden: https://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1365&start=10