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Hallo,
mit meinen Messor minor hesperius habe ich mir meinen Wunsch eine Art ohne Winterruhe zu halten, Anfang dieses Jahres erfüllt.
Wohlbehalten kamen dann bei mir - trotz des relativ kühlem Wetters- um die vierzig Arbeiterinnen aller Formen und Größen an.
Anfänglich habe ich die Messor bei einer Temperatur von etwa 20°C (nachts) bis 25°C (tags) gehalten, da dies in vielen Shops als Temperatur angegeben wird.
Leider fand ich in den ersten Wochen immer wieder tote Arbeiterinnen und die Brut entwickelte sich nicht weiter, wodurch meine Kolonie auf etwa zwanzig Tiere schrumpfte.
Aus lauter Ratlosigkeit habe ich eine große Heizmatte unter der Arena installiert (keine Sorge, die Arena befindet sich auf kleinen Füßchen, die heiße Luft kann also abziehen), welche zum einen die Luftfeuchtigkeit von etwa 50-70% auf 20-30% senkte und dabei die Temperatur auf 25°C (nachts) bis 35°C (tags) steigerte.
Die Folgen waren immens: Die Brut entwickelte sich schlagartig, jeden Tag kamen neue Tiere dazu, während im Gegenzug nur noch sehr vereinzelt Arbeiterinnen starben.
Heute ( also auf den Tag genau drei Monate nach Erhalt der Kolonie) konnte ich das erste mal sicher mehr als 100 Arbeiterinnen zählen und dazu ist eine wirklich schöne Majorarbeiterin geschlüpft.
Zur Feier gibt es jetzt hier den Haltungsbericht.
Auch wenn die Qualität der Fotos nicht wirklich überzeugt, kann man gut sehen, wie groß die Majore im Vergleich zu den anderen Arbeiterinnen ist.
Vier Tage später ist sie immer noch nicht ganz ausgehärtet, aber man kann den Fortschritt gut erkennenn.
Die Königin und ein Großteil der Larven befinden sich meistens in der obersten Kammer des Ytong-Nestes, also da, wo es am feuchtesten ist.
Die Puppen und ein Großteil der Eier hingegen sind am Boden des Ytongs, wo es durch eine kleine Heizmatte am wärmsten ist.
Der Kornspeicher ist stets gefüllt, in der Arena befinden sich zwei Tränken und ich biete neben Proteinen (Heimchen und Grillen) auch immer etwas Honig an, der aber eigentlich nie genutzt wird.
Zur Haltung:
Dank der Heizmatten ist es in der Arena immer schön warm,
Die niedrigste Temperatur lag bei 22°C (wohl beim Lüften) und die höchste Temperatur bei 40°C. Aktuell liegt die Temperatur bei 39°C. Die Ameisen fouragieren dann eher abends, wenn sich das Formicarium abkühlt, aber ein paar Arbeiterinnen sind immer in der Arena unterwegs.
Beim Futter hat sich herausgestellt, dass die Ameisen Löwenzahnsamen über alles lieben. Ansonsten sind kleine Körner aus einer Körnermischung aus dem Antstore auch sehr beliebt.
Aufgetaute Zophobas-Larven werden eigentlich so gut wie nicht angenommen, Grillen (aus der Konservendose ) und Heimchen hingegen schon.
Ich bin gespannt, wie sich die Kolonie über das Jahr weiter entwickelt. Brut und Futter sind ja genug vorhanden.
Grüße,
Holger