Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Sa 20. Sep 2014, 20:33

Hi,
hier wollte ich euch mal einwenig über meine neue Pachycondyla impressa Kolonie berichten.
Die Kolonie habe ich von Camaross erhalten. Sie kam am 02.09.2014 an mit 21 Tieren einigen Puppen, Eiern und Larven.
ich halte sie in einem Terrarium (100x50x70) mit Schiebetüren. Einen Ausbruchschutz verwende ich nicht, da sie überhaupt nicht auf Glas laufen können, sie haben nicht einmal Interesse daran an der Rückwand hinaufzuklettern, es sei denn, sie verfolgen ein Heimchen. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium beträgt etwa 80%-90%. Tagsüber ist es im Becken 24-27°C und nachts 23-24°C. Der Bodengrund ist oben immer etwas feucht, tiefer wird es trockener. Der Bodengrund ist eine Mischung aus Torf, Sand und Lehm, wobei ich glaube, ich zu wenig Sand und Lehm drin habe jedenfalls kommt mir dass alles nicht stabil genug vor, könnten aber auch nur Hirngespinste sein.
Marcel hat mir bei der Planung geholfen er hat mir auch Platz geschaffen dadurch, dass er mir meine Messor arenarius abgenommen hat. Leider war die Kolonie auch für ihn zu groß, aber das ist eine andere Geschichte.
Meine Pachycondyla impressa leben in einem von ihnen selbst angelegten Erdnest was wohl schon ziemlich groß sein muss da ich sie jeden Tag Aushub rausholen sehe und das wie am Fließband. Leider habe ich bis jetzt auch Verluste gehabt eine Puppe und eine große Larve. Die Puppe habe ich sogar geöffnet und musste feststellen, dass sie fast leer war, nur Einbisschen weißlicher "Schleim" war noch da. Später wurde noch eine Puppe entsorgt auch die öffnete ich und musste mit bedauern feststellen das die Ameise die sich dort drin befand fast fertig war nur irgendwie deformiert. Auch habe ich Überreste einer Ameise im Terrarium gefunden die mir aber zu klein scheinen als das es eine Arbeiterin gewesen sein könnte allerdings waren die Reste auch schon ausgehöhlt und leicht vertrocknet.
Geschlüpft sind bis jetzt drei Tiere, was mich auch beruhigt da ich dann ja wohl nicht viel falsch mache.
Ich füttere sie mit Spinnen aus meinem Keller und lebenden Heimchen, gefressen wird aber auch die ganze Zeit, ich schaue immer nach, ob sich Arbeiterinnen auf Patrouille befinden, und werfe ihnen einfach alles vor die Füße. In den Shops stand immer was von Honigwasser oder Zuckerlösung, da hat mich aber Camaross aufgeklärt das, das nicht stimmt. Leider habe ich momentan so wenig Zeit was Anständiges zu schreiben, Kritik, Fragen, Anregungen oder was auch immer könnt ihr hier rein schreiben.
Und natürlich habe ich auch einige Bilder für euch. Ich werde versuchen immer weiter zu berichten.

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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Sa 27. Sep 2014, 01:01

Hallo,
Ich dachte ich könnte mal etwas weiter berichten.
Leider ist nur ein kleiner Teil meiner Ranken angewachsen, anfangs sah es noch ganz gut aus doch dann sind die meisten nach und nach eingegangen.Das ist schade aber kein Weltuntergang. Sonst siehts ganz gut aus auch mit dem Moos.
Die Ameisen haben aufgehört zu graben, ich glaube sie haben ihr Nest soweit auf eine für die Kolonie angemessene größe ausgeweitet. Ich habe auch ein neues Futterinsekt ausprobiert, die flugunfähige Terfly. Ich werfe immer gleich dutzende dieser Fliegen in das Terrarium, diese werden dann nach und nach erjagt und es gibt so ein interessantes Schauspiel zu beobachten. Nach dem die erste Fliege erbeutet und ins Nest gebracht wird, wird direkt eine weitere Arbeiterin allarmiert, dies geschieht durch heftiges betrillern mit den Fühlern. Gemeinsam suchen die zwei Arbeiterinnen systematisch das Becken ab, sie scheinen dabei die Anwesenheit der Fliegen zu spüren oder zu riechen, denn obwohl die Terfly springen kann, um Angreifern zu entkommen, ist die Erfolgsrate meiner P. impressa sehr hoch, genau wie ihr Appetit. Ein Nachteil dieser Fliegen ist die hohe Schlupfrate, jeden Tag kommen gefühlt hunderte neue Tiere zur welt und ein weiterere Nachteil ist, das sie die Scheiben im Terrarium zukoten.
Wie oben bereits erwähnt ist besonders die Jagt dieser Ameisenart sehr schön zu beobachten, sie wirken dabei sehr zielstrebig, scheinbar ist ihr Proteinbedarf groß was bestimmt an ihrer große liegt und ihrem massigen Körperbau, aber auch vieleicht daran das sie sich rein von Insekten ernähren. Deshalb füttere ich auch die Heimchen auch an, um sie gehaltvoller zu machen.
Aufgrund der Nestart habe ich leider keine Ahnung ob es voran geht mit dem Koloniewachstum, aber bei dem Hunger mache ich mir da wenig sorgen.
Ich Frage mich auch ob ich eine weitere Ameisenart in das Becken einsetzten könnte und wenn ja welche. Auf den Gedanken brachte mich Marcel und er lässt mich nicht los, ich denke da an sehr kleine Arten mit klein bleibenden Kolonien.
Das war es fürs Erste, ich werde versuchen noch mehr Bilder zu machen und weiter zu berichten.
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Marcel Braun » Mo 29. Sep 2014, 17:41

Hallo Nero,

die Teflys kannst du im Kühlschrank lagern, das verringert die Schlupfgeschwindigkeit.
Du kannst ja jeden Tag nur ein paar herraus nehmen.

Ja eine extra Art wäre sicher was interessantes. ;)
Spontan fällt mir als erstes eine Pseudomyrmex ein.

Grüße
TUFFI
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Sa 4. Okt 2014, 09:18

Danke für den Tipp Marcel, den Hinweis mit dem Kühlschrank habe ich auch schon als PM zugeschickt bekommen.
Sonst gibt es weiter nicht viel zu berichten, außer das ich jetzt eine Beregnungsanlage in das Terrarium eingebaut habe. Diese ist echt eine risen Hilfe gegenüber der Sprühflasche. Die Anlage stört die Tiere viel weniger als das Öffnen der Schiebetüren und sie Verstecken sich nicht.
Es wurden auch keine weiteren Puppen oder Larven entsorgt, mir stellt sich da die Frage, ob die Verluste nicht einfach vom Transport herrühren und nicht die Folge von Haltungsfehlern waren. Leider habe ich keinen Überblick über die Kolonie, ich schlussfolgere nur daraus, da sie wieder Aushub aus dem Nest schaffen, das die Kolonie bald Zuwachs bekommen wird. Genauso bestärkt in dieser Annahme fühle ich mich dadurch, das ich beobachten konnte, wie viel sie fressen. Diese beiden Indizien werte ich jedenfalls so, dann scheinen die Haltungsparameter auch zu stimmen, was mich auf jeden Fall beruhigt.
Ich habe auch einige Fotos geschossen, die ich noch reinstellen werde.
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Sa 4. Okt 2014, 18:52

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Hier versteckt sich eine Arbeiterin in einem der Nesteingänge, die Erschütterungen beim Aufschieben der Scheibe stören sie sichtlich.

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Mit Heimchen, die etwas größer sind als sie Selbst werden sie mühelos fertig, einmal zwischen die Mandibeln geraten werden sie mehrere Male gestochen und damit getötet oder gelähmt.

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Nachtrag: Eine weitere Beobachtung, die ich vergessen habe euch mit zu teilen, ist das meine P. impressa vermehrt nach dem Regen auf Nahrungssuche geht. Kurze Zeit nach der automatischen Beregnung kommen meist 2-3 Arbeiterinnen an die Oberfläche, ich vermute das in der freien Natur der Regen tote oder geschwächte Beutetiere von Bäumen und Blätter mit hinunter spült.
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Do 20. Nov 2014, 17:04

Hallo,
es läuft alles OK glaube ich, bis jetzt sind wohl zehn Tiere geschlüpft, 2 waren Männchen, eine Arbeiterin wurde getötet, eine Larve und eine Puppe entsorgt. Sonst sind 2 Farne eingegangen der Rest wächst ganz akzeptabel. Leider hat sich Schimmel im Terrarium gebildet und jetzt bin ich überfragt, ich bewässerte weniger hab noch mal Springschwänze rein gegeben und hatte ja schon welche drin genauso wie auch weiße Asseln und braune Asseln hat aber nichts gebracht. Hat jemand eine Idee was ich tun könnte außer die Ameisen auszubuddeln und alles noch mal neu zu machen. Vielen dank schon mal und ich werde bald noch neue Bilder hochladen.
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Marcel Braun » Fr 21. Nov 2014, 07:46

Hallo Nero,

der Schimmel ist oft normal.
Bei mir schimmelt meine Terrarien auch immer einmal durch.
Würde ihn immer wieder mal mit Wasser absprühen und einfach warten.
Das Regelt sich normal wieder.

LG
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Fr 21. Nov 2014, 19:25

Ok, danke Marcel, dann werde ich das mal beobachten.
Hier noch ein Bild der Larve die entsorgt wurde, sie hat noch lange gelebt und wurde auch lange herumgetragen.

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Leider sind die andern noch unschärfer geworden, aber wenn mal wieder mehr los ist werde ich noch ein par Bilder machen.
An den Haltungsparametern hat sich nicht viel geändert ich habe nur eine Zeit lang etwas weniger bewässert.
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Nero » Sa 6. Dez 2014, 13:16

Hallo,
leider habe ich nicht viel Gutes zu berichten, es wurden viele Puppen entsorgt 3-4 aus einem "Wurf" und 2-3 Larven.
camarros hat mir empfohlen die Erde etwas trocknen zu lassen und die Luftfeuchtigkeit aber weiterhin hoch zu halten. Dafür habe ich den Druck der Regenanlage erhöht, damit die Wassertropfen feiner zerstäubt werden und die Regenzeiten verkürzt. Somit wird eher ein grober Nebel erzeugt und der Bodengrund trocknet schneller. Eine der Puppen war fast ausgereift und sah aus als stünde sie kurz vor dem Schlüpfen, was besonders bitter war. Die anderen haben sich scheinbar gerade erst verpuppt und sind abgestorben, bevor die Metermorphose eingetreten ist.
Ich werde wahrscheinlich die Kolonie noch einmal ausgraben und sie in ein Nest mit Einsicht stecken da ich überhaupt keine Ahnung hab, wie es eigentlich aussieht. Dessertweinen ist eine weitere Arbeiterin verstorben, diese werde ich mir noch einmal unter meinem USB-Micorskop anschauen um auch sicher zu sein das es nicht eine Königen war. Was auch beobachten konnte ist das immer wieder Mänchen schwärmen was bedeuten könnte das vielleicht bis jetzt auch nur oder überwiegend Männchen geschlüpft sind. Hier wäre dann meine Frage, warum nur Männchen sich gut entwickeln? Vieleicht ist es ja so, dass es für die Männchen etwas feuchter sein muss, ich denke da an stärkere Regenepisoden in ihrem Ursprungsland? Aber es ist auch nicht überall im Terrarium gleich feucht warum also lagern sie auch die Puppen nicht um?
Auch habe ich mir gedacht ein par Bilder von meinen Pflanzen hier rein zu stellen, an ihrem zustand könnte man vielleicht ablesen wo es eher zu feucht und wo es zu trocken ist.
Was haltet ihr von dem Ganzen?
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Re: Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

Beitragvon Holger Barnack » So 7. Dez 2014, 13:37

Hallo,

ich an deiner Stelle würde sie ausgraben und sie ihn ein Beobachtungsnest setzen.
Ohne Nesteinsicht ist es einfach nur Glaskugelleserei, was die Ursache sein könnte.
Bilder wären hilfreich.

LG
Holger
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