habe mir eine Kolonie Pachycondyla apicalis zugelegt!
Habe sie von einem Freund von Herr Kalytta, der die gründende Königin mit ihm zusammen 2014 gefangen hat.
Da bin ich besonders froh drüber, da ich mir so sicher sein kann, wie alt die Kolonie ist.
Bekommen habe ich eine Königin mit sieben Arbeiterinnen, einer großen Larve und fünf Eiern.
So, doch nun erstmal die Artbeschreibung!
Titel: Pachycondyla apicalis
Verbreitung: Südamerika
Königin: 20-22mm
Arbeiterinnen: 16-20mm
Nahrung: Insekten und Honigwasser
Luftfeuchtigkeit: 60-80%
Temperatur: 22-28°C
Winterruhe: Nein
Nestbau: morsches Holz
Formicarien: Becken, Farmbecken
Formicariengröße: min. 30x20cm (muß der Kolonie angepaßt werden)
Besonderheiten: Diese große, langbeinige Ameisenart vereint etliche Vorzüge anderer Ameisenarten. Sie besitzt fast das Sehvermögen von
Myrmecia-Arten, ist sehr lernfähig und kann wie Paraponera clavata deutlich hörbar stridulieren. Zum großen Teil orientieren
sie sich optisch und nutzen dieses bei der Jagd. Sie gehen einzeln aber auch in Gruppen auf die Jagd. Diese Art besitzt einen
Giftstachel und kann sehr schmerzhaft stechen.
So genug der Beschreibungen aus den Shops.
Habe die Kolonie Mitte März bekommen. War auch ein sehr überstürzter Kauf, da ich so ein Angebot, wo ich genau weiß woher sie kommt und sie hier in Deutschland gegründet hat nicht so schnell wieder bekommen hätte.
Habe sie also bestellt ohne ein passendes Terrarium, geschweige denn passendes Zubehör oder Einrichtung!
Aber Gott lobe meinen Frosch-Onkel der besser ausgerüstet ist als die meisten Tierhändler der Umgebung, zumindest was Pfeilgiftfrösche betrifft.
Habe von ihm ein 60x50x50 Terrarium dazu Xaximplatten, Schwarztorfsoden, digitales Termo-Hydrometer und Pflanzen geschenkt bekommen!
Habe mir von ihm einen Crashkurs in Sachen Tropenbecken gebenlassen und alles in einer langen Nachtschicht eingerichtet.
Habe leider keine Bilder vom Bauen gemacht, da ich etwas Zeitdruck hatte!
Ich bin wie folgt vorgegangen: Als erstes habe ich ein Y-Tong Nest gebaut, mit den Massen 30x20 mit 4 Kammern, 18x3x4.
Dann habe ich 1,5 cm Blähton Kugeln als Drainage eingefüllt und darauf das Nest an die linke hintere Seite gestellt.
Daraufhin die Xaximplatten bis auf den Blähton gesetzt, und mit Aquariumsilikon festgeklebt. Das Nest habe ich
ebenfalls komplett mit den Platten umhüllt, um die Feuchtigkeit besser zu halten. Dann kamen nochmal 1,5cm
Blähton und darauf dann als Bodengrund, der nicht grabfähig ist und nicht einsumpft, die Schwarztorfsoden.
Darüber habe ich noch geraspelte Späne vom Torf gestreut.
Am Tag danach habe ich dann das Ganze gut bewässert und den Blähton komplett gewässert, sodass das Nest und die Xaximplatten etwa 1cm im Wasser Stehen.
Dann noch Pflanzen rein, Beleuchtung 50W, damit komme ich auf 25°C bei 70-80% Luftfeuchte.
Dann kamen endlich die Damen. Sie waren nicht wie ich es sonst kenne in einem Reagenzglas, sondern in einer großen Plastikbox mit feuchtem Moos.
Kaum hatte ich die Box in der Hand, kamen gleich drei Arbeiterinnen und schauten regelrecht was los ist.
Sie sind wunderschön anzuschauen und ziemlich groß! Bei dieser Ameise sind alle Arbeiterinnen,sowie auch die Königin gleich groß, nur die Gaster der Königin ist minimal Größer. Ich habe über eine Stunde gebraucht den Unterschied zu sehen!
Ja dann kamen sie in das Terrarium, und dann den Deckel auf. Sofort sind vier Arbeiterinnen raus und haben die Umgebung untersucht! Ich war so gefesselt von ihrem Verhalten, dass ich vergessen habe sie zu filmen oder Fotos zu machen.
Eine fand nach 5min. den Y-Tong und ging hinein, dann rannte sie zu einer anderen und klopfte ihr mit den Fühlern auf den Kopf, und sie liefen zusammen wie mit einer Schnur aneinander gebunden in das Nest und inspizierten es. Dann ging es zurück und sie trommelten den Rest zusammen, war wunderbar anzusehen, wie sie zu acht hintereinader herliefen. Eine trug die Larve und eine die Eier, und wie an einer Schnur zusammen ins Nest.
Die Arbeiterinnen trugen gleich Bröckchen von dem Schwarztorf ein. Im Laufe von einer Woche fast eine Hand voll. War also immer gut was zu sehen.
Auch die geköpften Schaben haben sie gut genommen. Aber seit sich die Larve verpuppt hat ist es ruhig geworden und sie sind kaum noch draußen zu sehen, denke das der Futterbedarf gerade gering ist, da sie nur eine Puppe und Eier haben.
Noch ein Bild vom Terra und eins von einer Arbeiterin, da ist sie aber leider schlecht zu erkennen. Bessere Folgen!
Werde so wie es Neues gibt wieder berichten.
Aktueller Stand:
1 Königin
7 Arbeiterinnen
1 Puppe
0 Larven
5 Eier
Mfg, Daniel